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BürgerProgramm Bonn - BürgerForum 2011

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VorSchlag auSSchuSS BIldung<br />

Bildung<br />

VorSchlag<br />

reForm der sChulsYsteme<br />

Begründung<br />

Bildung ist als hochwertige investition in<br />

die gesellschaftliche und wirtschaftliche<br />

Zukunft deutschlands zu betrachten.<br />

eine einheitliche Bildungs- und schulstruktur<br />

basiert auf Beständigkeit und<br />

gibt weitgehend Planungssicherheit<br />

für Familien und alle an erziehung und<br />

Bildung Beteiligten. Bildung wird parteiübergreifend<br />

als bundesweites politisches<br />

und öffentliches thema be-<br />

handelt.<br />

die Qualität der lehre und Forschung<br />

wird inhaltlich und finanziell unabhängig<br />

von der Bildungshoheit der<br />

Bundesländer. einheitliche standards<br />

und gleiche startbedingungen erhöhen<br />

die Chancengleichheit für Kinder und<br />

Jugendliche und die berufliche mobilität<br />

für Familien, auszubildende, studierende<br />

und absolventen.<br />

die differenzierte ausstattung der<br />

Bildungseinrichtungen vom Kindergarten<br />

bis zur universität mit qualifizier-<br />

ten Fachkräften und zeitgemäßem arbeitsmaterial<br />

entspricht dem hohen<br />

anspruch an erziehung und Bildung.<br />

das Bildungssystem wird bundesweit<br />

Wir wollen strukturen für eine positive Bildungsatmosphäre<br />

schaffen! der Begriff Bildung muss umfassend verstanden und<br />

als gesamtgesellschaftlicher auftrag angesehen sowie verantwortlich<br />

erfüllt werden. er beinhaltet nicht nur die Förderung kognitiver<br />

leistungsfähigkeit, sondern ebenso gleichwertige aspekte<br />

wie kulturelle und ästhetische erziehung, interkulturelle Bildung,<br />

Förderung motorischer Fähigkeiten für Bewegung und gesundheit,<br />

entwicklung ethischer Wertmaßstäbe sowie ausbildung<br />

sozialer Kompetenzen für Konflikt- und demokratiefähigkeit.<br />

BürgerRedakteure Jutta Nussbaum Dey, Miriam Watschounek<br />

damit Bildung die ihr zustehende Wertschätzung in der gesellschaft erfährt, ist eine reform der<br />

Bildungssysteme durch bundesweit einheitliche strukturen erforderlich. eine zentral gelenkte Finanzierung<br />

für alle Bildungseinrichtungen garantiert Chancengleichheit in erziehung, ausbildung<br />

und Beruf.<br />

sowie international vergleichbar und<br />

transparent.<br />

VorsChlag im detail<br />

die einrichtung von kostenfreien Kindergärten<br />

und ganztagsschulen mit<br />

übermittagbetreuung sowie gebührenfreiem<br />

erststudium eröffnet eine Chancengleichheit<br />

in erziehung und Bildung.<br />

Kindergärten, Familienzentren<br />

und grundschulen kooperieren, nicht<br />

nur im hinblick auf sprachförderung.<br />

eine gemeinsame grundschulzeit<br />

von bis zu 7 Jahren sichert das umfassende<br />

Basislernen, auch in den Kreativfächern,<br />

und ermöglicht eine bessere<br />

leistungsbeurteilung für den späteren<br />

Bildungsweg. die reduzierung der<br />

Klassenstärken in allen schulformen<br />

gewährleistet individuelle Förderung<br />

und erhöht die Chance auf den angestrebten<br />

schulabschluss.<br />

die Verlängerung der schulstunden<br />

auf 60 minuten oder doppelstunden begünstigt<br />

die lernstoffvertiefung durch<br />

selbstständige erarbeitungsphasen.<br />

unterrichtsausfall wird durch betreute<br />

arbeitsphasen aufgefangen, es wird<br />

hausaufgabenhilfe gewährt. Virtuelle<br />

lernplattformen ergänzen den unterricht<br />

und binden abwesende schüler<br />

ein. das abitur wird je nach schulprofil<br />

nach 12 oder 13 Jahren erreicht.<br />

durch ausbau der selbstständigen<br />

schule und einstellung von technikern,<br />

Verwaltungskräften, Juristen und sozialpädagogen<br />

widmen sich lehrkräfte<br />

vermehrt pädagogischen aufgaben. die<br />

unterrichtsqualität steigt durch eine<br />

deutliche entlastung von administrativen<br />

aufgaben. in der dualen Berufsausbildung<br />

wird die abstimmung zwischen<br />

schule und Betrieb optimiert.<br />

die Kooperation zwischen schule<br />

und universität erleichtert den übergang<br />

zur hochschulbildung und bietet<br />

eine orientierung für studien- und<br />

Berufswahl. lehre und Forschung an<br />

unis und Fachhochschulen werden auf<br />

spitzenniveau gebracht und gehalten.<br />

eine Weiterentwicklung des Bafögs<br />

ermöglicht studierenden den studienabschluss<br />

in der regelstudienzeit.<br />

effektive Fortbildungs- und supervisionskonzepte<br />

werden entwickelt, Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

für erwachsene<br />

werden gefördert.<br />

die lehre wird evaluiert, Qualitätskontrollen<br />

werden in allen Bereichen durchgeführt.<br />

status und gehälter von lehrkräften<br />

werden angeglichen.<br />

Pro und Contra<br />

die gesetzlich verankerte Kultur- und<br />

Bildungshoheit der länder steht einer<br />

bundesweit einheitlichen, zentral gelenkten<br />

Bildungsreform im Wege. dies<br />

erfordert zukünftig eine grundlegende<br />

gesetzesänderung bei der Zusammenarbeit<br />

von Bund und ländern in Bildungsangelegenheiten.<br />

die umsetzung der einheitlichen Bildungsstruktur<br />

bedeutet einen finanziellen,<br />

bürokratischen und personellen<br />

mehraufwand, der nicht nur auf länderebene<br />

geleistet werden kann. die<br />

aktive mitwirkung von Familien und<br />

allen Bildungsbeteiligten ist je nach<br />

möglichkeiten notwendig.<br />

der lösungsansatz ist lohnenswert,<br />

da eine qualitativ bessere lehre und<br />

erziehung das thema Bildung auch für<br />

eine spätere Berufswahl attraktiver<br />

macht und eine positive Bildungsatmosphäre<br />

das lebenslange lernen fördert.<br />

deutschland braucht gut ausgebildete<br />

und kreative menschen, um im globalen<br />

Wettbewerb konkurrenzfähig zu sein.<br />

eine effektive Verwaltung und zentrale<br />

Finanzierung erlauben Kostenkontrolle<br />

und einsparung unnötiger Positionen.<br />

umsetZung<br />

richtlinien und standards werden im<br />

auftrag der Bundesregierung innerhalb<br />

der Kultusministerien der länder von<br />

qualifizierten experten entwickelt und<br />

vorgegeben. der Kultusministerkonferenz<br />

wird ein überparteiliches gremium<br />

aus Bildungsexperten zur seite gestellt,<br />

das in beratender Funktion Bildungsprojekte<br />

fördert und auf die einhaltung<br />

der richtlinien achtet. gleichzeitig ist<br />

der Bund verpflichtet, die finanziellen<br />

mittel zur umsetzung der Vorgaben<br />

durch die länder bereitzustellen.<br />

die erzieherausbildung wird, europaweit<br />

vergleichbar, an uni/Fh verlegt.<br />

in der Berufsausbildung wird die Qualität<br />

bundesweit durch abstimmung von<br />

rahmenplänen und ausbildungsverordnungen<br />

zwischen schule und Betrieb<br />

verbessert.<br />

das thema Bildung rückt durch professionelle<br />

Werbung in den medien, in<br />

der Pressearbeit oder im bürgerschaftlichen<br />

engagement gezielt in den<br />

öffentlichen diskurs. Kulturelle und<br />

künstlerische Projekte unterschiedlicher<br />

Bildungseinrichtungen verstärken<br />

das gesellschaftliche interesse.<br />

BürgerRedakteur Jutta Nussbaum Dey<br />

auSSerdem<br />

In der dISkuSSIon<br />

Weitere Vorschläge, über die online<br />

in den ersten beiden Wochen in<br />

dem ausschuss diskutiert wurde,<br />

haben die überschriften: „Kernkompetenz<br />

der lehrer stärken“, „Per-<br />

sonelle und materielle ausstattung<br />

der pädagogischen einrichtungen“,<br />

sowie „Personelle und organisatorische<br />

Voraussetzungen für eine<br />

differenzierte Bildung schaffen“.<br />

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