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Wichtige Formeln, Definitionen & Sätze der Funktionentheorie

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<strong>Wichtige</strong> <strong>Formeln</strong>, <strong>Definitionen</strong> & Sätze <strong>der</strong><br />

<strong>Funktionentheorie</strong><br />

im SS 2009 bei Prof. Dr. Albin Weber<br />

von Simon Stützer<br />

Stand: 21. Juli 2009<br />

Grundformeln <strong>der</strong> Funkionentheorie<br />

∫<br />

∫<br />

dz<br />

= 2πi,<br />

z − z 0<br />

C r(z 0)<br />

C r(z 0)<br />

(z − z 0 ) n dz = 0, ∀n ∈ C, N ≠ −1<br />

Cauchy-Integralformel für Kreise<br />

Sei f holomorph in Ω h d B r (z 0 ) ⊂ Ω eine geschlossene Kugel in Ω, dann gilt<br />

f(z) = 1<br />

2πi<br />

∫<br />

C ρ(z 0)<br />

f(w)<br />

w − z dw,<br />

∀z ∈ B ρ(z 0 ), ρ ≤ r<br />

Cauchy-Integralformel für einfach positiv umlaufende Wege<br />

Sei γ ein geschlossener Weg, <strong>der</strong> jeden von ihm umschlossenen Punkt einfach positiv umläuft. γ<br />

liegt mitsamt seinem Inneren in Ω und f ist dort holomorph, dann gilt<br />

∀z im Inneren von γ.<br />

f(z) = 1<br />

2π<br />

∫<br />

γ<br />

f(w)<br />

w − z dw<br />

Potenzreihenentwicklung holomorpher Funktionen<br />

Jede in Ω holomorphe Funktion f ist analytisch in Ω, insbeson<strong>der</strong>e beliebig oft differenzierbar.<br />

Der Konvergenzradius <strong>der</strong> Reihe<br />

∞∑<br />

f(z) = a n (z − z 0 ) n<br />

n=0<br />

um einen Punkt z 0 ∈ Ω<br />

ist mindestens R = dist(z 0 , ∂Ω). Für die Koeffizienten a n gelten die Cauchy-<strong>Formeln</strong><br />

a n = f (n) (z 0 )<br />

n!<br />

= 1<br />

2πi<br />

∫<br />

C r(z 0)<br />

n+1<br />

f(z)<br />

dz, ∀r : 0 < r < R.<br />

z − z 0<br />

1


<strong>Wichtige</strong> Reihen<br />

e z =<br />

∞∑<br />

n=0<br />

e z0<br />

n! (z − z 0) n<br />

sin z := eiz − e −iz<br />

2i<br />

cos z := eiz + e −iz<br />

2<br />

∞∑<br />

= (−1) n z2n+1<br />

(2n + 1)!<br />

n=0<br />

∞∑<br />

= (−1) n z2n<br />

(2n)!<br />

n=0<br />

∞<br />

1<br />

w − z = ∑ (z − z 0 ) n<br />

(w − z 0 ) n+1<br />

Definition: Gebiet<br />

Eine offene, zusammenhängende Untermenge Ω ⊂ C heißt Gebiet in C<br />

n=0<br />

Definition: Komplexe Funktion<br />

Eine Funktion f : Ω −→ C, z −→ f(z) heißt komplexe Funktion,<br />

es ist also x + iy −→ f<br />

u(x, y) + iv(x, y), mit u, v : R 2 → R.<br />

Definition: Grenzwert<br />

Ist U eine Umgebung von a ∈ C und f in U\{a} erklärt, so schreibt man<br />

wenn<br />

lim f(z) = b<br />

z→a<br />

∀(z n ) ⊂ U\{a} mit z n −→ a gilt: lim<br />

n→∞ f(z n) = b.<br />

Satz: über Kombination von Grenzwerten von Funktionen<br />

Aus <strong>der</strong> Existenz <strong>der</strong> Grenzwerte lim f(z) = b und lim g(z) = c folgt<br />

z→a z→a<br />

lim |f(z)| = |b|<br />

z→a<br />

lim<br />

z→a<br />

(αf(z) + βg(z)) = αb + βc,<br />

lim f(z) · g(z) = b · c<br />

z→a<br />

lim<br />

z→a<br />

f(z)<br />

g(z) = b c<br />

falls c ≠ 0<br />

für α, β ∈ C<br />

Definition: Stetigkeit<br />

Eine Funktion f : Ω −→ C heißt in a ∈ C stetig ⇐⇒<br />

∀(z n ) ⊂ Ω mit z n −→ a gilt: f(z n ) −→ f(a).<br />

Definition: Differenzierbarkeit<br />

Eine Funktion f : Ω −→ C heißt in a ∈ C komplex differenzierbar, wenn <strong>der</strong> Grenzwert<br />

existiert.<br />

f(z) − f(a) f(a + h) − f(a)<br />

lim<br />

= lim<br />

=: f ′ (a)<br />

z→a z − a h→0 h<br />

2


Satz: über Kombinationen von differenzierbaren Funktionen<br />

Sind f, g : Ω −→ C an <strong>der</strong> Stelle a ∈ C differenzierbar, so gilt<br />

• f ist in a stetig<br />

• (αf + βg) ′ (a) = αf ′ (a) + βg ′ (a),<br />

für α, β ∈ C<br />

• (f · g) ′ (a) = f ′ (a) · g(a) + f(a) · g ′ (a)<br />

( ) ′<br />

• f f ′ (a) · g(a) + f(a) · g ′ (a)<br />

g (a) =<br />

g(a) 2 , falls g(a) ≠ 0<br />

• fals g : Ω → Ω ′ in a differenzierbar ist und f : Ω ′ → C in g(a) differenzierbar ist, so gilt<br />

(f ◦ g) ′ (a) = f ′ (g(a)) · g ′ (a)<br />

Definition: holomorphe Funktion<br />

Eine Funktion f : Ω −→ C heißt holomorph, wenn sie in jedem Punkt von Ω stetig komplex<br />

differenzierbar ist, d.h. z → f ′ (z) ist auf ganz Ω erklärt.<br />

Sind f, g : Ω −→ C holomorph, so sind auch αf + βg (α, β ∈ C), f · g und f g<br />

Nullmenge von g) holomorph.<br />

Satz: über holomorphe Funktionen<br />

Eine komplexe Funktion<br />

f : z = x + iy −→ u(x, y) + iv(x, y)<br />

(außerhalb <strong>der</strong><br />

ist genau dann holomorph, wenn u und v als reellwertige Funktionen auf Ω ⊂ R 2 C 1 -differenzierbar<br />

sind und die Cauchy-Riemannschen-Differentialgleichungen gelten<br />

∂u<br />

∂x = ∂v<br />

∂y ,<br />

∂u<br />

∂y = − ∂v<br />

∂x .<br />

Es ist dann<br />

f ′ (x + iy) = ∂u<br />

∂x<br />

(x, y) + i∂v<br />

∂y<br />

(x, y) =<br />

∂v<br />

∂y<br />

(x, y) − i∂u(x, y).<br />

∂y<br />

Satz: über konstante holomorphe Funktionen<br />

Eine holomorphe Funktion f : Ω −→ C heißt konstant in Ω, wenn f ′ (z) = 0 überall in Ω ist.<br />

Definition: Stückweise glatte Kurve in C<br />

Ebene C 1 -Kurvenstücke werden parametrisiert durch<br />

Die Länge <strong>der</strong> Kurve ist dann gegeben durch<br />

γ : t −→ z(t) = x(t) + iy(t), a ≤ t ≤ b.<br />

L(γ) =<br />

∫ b<br />

a<br />

√ẋ(t)2<br />

+ ẏ(t) 2 dt =<br />

∫ b<br />

a<br />

|ż(t)| 2 dt.<br />

ż(t) = ẋ(t) + iẏ(t) tritt an die Stelle des Tangentenvektors einer Parametrisierung.<br />

3


Definition: komplexes Integral<br />

Sei F (t) = U(t) + iV (t) und U, V ∈ C[a, b] dann definiert man<br />

∫ b<br />

a<br />

F (t)dt =<br />

Sei F (t) = U(t) + iV (t) und U, V ∈ C[a, b] dann ist<br />

∫ b<br />

a<br />

∫ b<br />

U(t)dt + i<br />

a<br />

V (t)dt.<br />

∫ b<br />

a<br />

˙ F (t)dt = F (b) − F (a)<br />

mit ˙ F (t) = ˙U(t) + i ˙V (t).<br />

Definition: komplexes Kurvenintegral<br />

Sei f : Ω −→ C stetig und γ ein durch z : [a, b] −→ C gegebenes, orientiertes C 1 -Kurvenstück,<br />

dann definiert man<br />

∫ ∫ b<br />

f(z)dz = f(z(t)) · ż(t)dt<br />

Satz: Integralabschätzung<br />

Ist |f(z)| ≤ M auf <strong>der</strong> Spur von γ, so ist | ∫ f(z)dz| ≤ M · L(γ).<br />

γ<br />

γ<br />

a<br />

Satz: Zurückführung auf Kurvenintegrale im R 2<br />

Sei f(x + iy) = u(x, y) + iv(x, y) stetig in Ω und γ ein Wef in Ω. Dann gilt:<br />

∫ ∫<br />

∫<br />

∫ ∫<br />

f(z)dz = (udx − vdy) + i (vdx + udy) = ⃗fd⃗x + i<br />

γ<br />

γ<br />

γ<br />

γ<br />

γ<br />

⃗gd⃗x<br />

mit ⃗ f = (u, −v) und ⃗g = (v, u). Ist f insbeson<strong>der</strong>e holomorph in Ω, so erfüllen beide Vektorfel<strong>der</strong><br />

die Integrabilitätsbedingung. → ⃗ f,⃗g sind Gradientenfel<strong>der</strong> woraus die Wegunabhängigkeit und die<br />

Existenz eines Potentials folgt.<br />

Satz: über Stammfunktionen<br />

Sei f : Ω −→ C eine stetige Funktion für die das komplexe Kuevenintegral wegunabhängig ist,<br />

d.h.<br />

∫<br />

γ 1<br />

∫<br />

f(z)dz = f(z)dz<br />

für je zwei Wege γ 1 , γ 2 in Ω mit gleichem Anfangs- und Endpunkt. Wir wählen einen festen Punkt<br />

z 0 ∈ Ω und setzen<br />

∫ z ∫<br />

F (z) = f(z)dz := f(z)dz<br />

z 0 γ<br />

wobei γ irgendeine Kurve in Ω von z 0 nach z ist. Dann ist F holomorph und eine Stammfunktion<br />

für f, d.h. F ′ (z) = f(z) ∀z ∈ Ω.<br />

Definition: komplexer Logarithmus (Hauptzweig)<br />

Für z = r · e iϕ , r > 0 − π < ϕ < π ist<br />

ln z :=<br />

∫ z<br />

1<br />

dw<br />

w<br />

γ 2<br />

= ln r + iϕ<br />

Hauptzweig des Logarithmus und eine Stammfunktion zu 1/z mit ln(1) = 0.<br />

4


Definition: Zweig des Logarithmus<br />

Sei Ω ein einfaches Gebiet mit 0 /∈ Ω. Eine in Ω holomorphe Funktion F heißt Zweig des Logarithmus,<br />

wenn gilt<br />

e F (z) = z, z ∈ Ω.<br />

Satz: Zweig des Logarithmus<br />

Zu einem einfachen Gebiet Ω mit 0 /∈ Ω gibt es unendlich viele Zweige des Logarithmus. Sie<br />

unterscheiden sich um ganzzahlige Vielfache von 2πi.<br />

Definition: kompakte Konvergenz<br />

Für ein Gebiet Ω ⊂ C, stetige Funktionen f n : Ω −→ C, die gleichmäßig auf je<strong>der</strong> kompakten<br />

gleichmäßig<br />

Teilmenge von Ω gegen f streben, f n −→ f, sagt man: f n streben gegen f in Ω im Sinne <strong>der</strong><br />

kompakten Konvergenz.<br />

Satz: über kompakte Konvergenz<br />

Seien f n stetig, die in Ω gegen f im Sinne <strong>der</strong> kompakten Konvergenz streben. Dann ist f in Ω<br />

stetig und es gilt für jeden Weg γ<br />

∫<br />

∫<br />

f(z)dz = lim f n (z)dz.<br />

Satz: über Potenzreihen<br />

Besitzt f eine Potenzreihendarstellung<br />

γ<br />

n←∞<br />

γ<br />

∞∑<br />

f(z) = a n (z − z 0 ) n :<br />

n=0<br />

|z − z 0 | < R<br />

mit 0 < R < ∞, so ist f dort beliebig oft komplex differenzierbar und man erhält die Ableitung<br />

durch Gliedweise Differentiation.<br />

Definition: analytische Funktion<br />

Eine Funktion f : Ω −→ C heißt analytisch, wenn<br />

∀z 0 ∈ Ω ∃R > 0 : f in B ◦ R(z 0 ) als Potenzreihe darstellbar mit f(z) =<br />

∞∑<br />

a n (z − z 0 ) n<br />

Satz: Identitätssatz für analytische Funktion<br />

Seien f, g analytische Funktionen auf dem Gebiet Ω und f(z n ) = g(z n ) für eine bestimmte Folge<br />

dann ist f ≡ g.<br />

(z n ) ⊂ Ω −→ z 0 ∈ Ω, z n ≠ z 0<br />

Satz: Cauchyscher Integralsatz<br />

Sei f holomorph in einem einfachen Gebiet Ω, dann gilt<br />

∫<br />

f(z)dz = 0<br />

für jeden geschlossenen Weg γ in Ω.<br />

γ<br />

n=0<br />

5


Satz: Homologiesatz<br />

Sei Ω\{z 0 } ein gelochtes Gebiet in dem f holomorph ist und γ die Stelle z 0 einfach positiv umläuft.<br />

Dann ist<br />

∫<br />

∫<br />

f(z)dz = f(z)dz<br />

falls das Innere von γ und C r (z 0 ) in Ω sind.<br />

γ<br />

C r(z 0)<br />

Definition: Homologe Wege<br />

Zwei geschlossene Wege γ 1 , γ 2 heißen homolog ⇔<br />

∫<br />

γ 1<br />

∫<br />

f(z)dz =<br />

γ 2<br />

f(z)dz ∀f ∈ C 1 (Ω)<br />

.<br />

Satz: Identitätssatz für holomorphe Funktionen<br />

Stimme zwei in einem Gebiet Ω holomorphe Funktionen f, g in einem in Ω gelgegnen Kurvenstück<br />

überein, so stimmen sie auf ganz Ω überein.<br />

Definition: ganze Funktion<br />

Eine auf ganz C holomorphe Funktion heißt ganze Funktion. Sie besitzt eine überall konvergente<br />

Reihenentwicklung<br />

f(z) =<br />

∞∑<br />

a n z n , z ∈ C → Konvergenzradius R = ∞.<br />

n=0<br />

Satz: über Abschätzung <strong>der</strong> Koeffizienten einer Potenzreihe<br />

Sei<br />

∞∑<br />

f(z) = a n (z − z 0 ) n für |z − z 0 | < R<br />

setzt man<br />

dann gilt<br />

n=0<br />

M(f, r) := max{|f(z)| : |z − z 0 | = r}<br />

|a n | ≤<br />

Satz: Satz von Liouville<br />

Jede beschränkte ganze Funktion ist konstant.<br />

M(f, r)<br />

r n , n ∈ N 0 .<br />

für 0 < r < R<br />

Satz: Fundamentalsatz <strong>der</strong> Algebra<br />

Jedes nichtkonstante Polynom mit komplexen Koeffizienten besitzt wenigstens eine Nullstelle in<br />

C. Daraus folgt unmittelbar <strong>der</strong> Fundamentalsatz <strong>der</strong> Algebra.<br />

Satz: Satz von Morera<br />

Ist f : Ω −→ C stetig und gilt ∫ f(z)dz = 0 für jeden geschlossenen, einfach gelagerten Weg γ in<br />

γ<br />

Ω, so ist holomorph in Ω.<br />

6


Definition: isolierte Singularität<br />

Ist f holomorph und D(f) = Ω\{z 0 }, so heißt z 0 isolierte Singularität von f.<br />

• z 0 heißt hebbare Singularität ⇔ eine holomorphe Funktion g in einer Kugel B ɛ (z 0 )\{z 0 }<br />

existiert und<br />

f(z) = g(z) in B ɛ (z 0 )\{z 0 } ∀z<br />

• z 0 heißt Polstelle, wenn gilt<br />

lim |f(z)| = ∞<br />

z→z 0<br />

• z 0 heißt wesentliche Singularität, falls sie we<strong>der</strong> Polstelle noch hebbare Singularität ist.<br />

Definition: Laurent-Reihe<br />

Eine Reihe <strong>der</strong> Form<br />

f(z) =<br />

heißt Laurent-Reihe. Sie konvergiert, wenn<br />

r :=<br />

∞∑<br />

n=−∞<br />

∞∑<br />

a n (z − z 0 ) n und h :=<br />

n=0<br />

konvergent sind. Dann ist f(z) =<br />

∞ ∑<br />

n=−∞<br />

Hauptteil und r(z) regulärer o<strong>der</strong> Nebenteil heißt.<br />

a n (z − z 0 ) n<br />

∑−1<br />

n=−∞<br />

Satz: über den singulären Teil einer Laurent-Reihe<br />

Betrachtet man den singulären Teil einer Laurent-Reihe ∞ ∑<br />

a n (z − z 0 ) n =<br />

∞∑<br />

n=1<br />

a −n<br />

(z − z 0 ) n<br />

a n (z − z 0 ) n = h(z) + r(z), wobei h(z) singulärer o<strong>der</strong><br />

n=1<br />

a −n<br />

(z−z 0) n<br />

dann gilt<br />

• Ist die Reihe konvergent für z = z 1 , so ist sie absolut konvergen ∀z : |z − z 0 | > |z 1 − z 0 |<br />

• Ist die Reihe divergent für z = z 2 , so ist sie divergent ∀z : |z − z 0 | < |z 2 − z 0 |<br />

Folgerung:<br />

Ist <strong>der</strong> Hauptteil einer Laurent-Reihe konvergent für z 1 , <strong>der</strong> Nebenteil konvergent für z 2 , so ist die<br />

Laurent-Reihe konvergent im Ringgebiet<br />

ρ := |z 1 − z 0 | < |z − z 0 | < |z 2 − z 0 | =: R.<br />

Satz: über gleichmäßige Konvergenz <strong>der</strong> Laurent-Reihe<br />

∑<br />

Ist die Laurent-Reihe ∞ a n (z − z 0 ) n =: f(z) konvergent für<br />

−∞<br />

ρ := |z 1 − z 0 | < |z − z 0 | < |z 2 − z 0 | =: R mit 0 ≤ ρ < R ≤ ∞<br />

so ist sie gleichmäßig konvergent für<br />

ρ + ε ≤ |z − z 0 | ≤ r, ε > 0, r < R (kompakter Kreisring).<br />

Insbeson<strong>der</strong>e ist dann f in diesem Kreisring holomorph und es gilt<br />

a n = 1 ∫<br />

f(w)<br />

dw ρ < r < R.<br />

2πi (w − z 0 )<br />

n+1<br />

C r(z 0)<br />

7


Satz: Identitätssatz für Laurent-Reihe<br />

Sei ρ := |z 1 − z 0 | und R := |z 2 − z 0 |. Gilt<br />

∞∑<br />

n=−∞<br />

a n (z − z 0 ) n =<br />

für ρ < |z − z 0 | < R, so gilt a n = b n ∀n ∈ Z.<br />

∞∑<br />

n=−∞<br />

b n (z − z 0 ) n<br />

Satz: über Laurent-Reihe-Entwickelbarkeit<br />

Sei f holomorph in jedem Ringgebiet G := {z ∈ C : ρ < |z − z 0 | < R} mit 0 ≤ ρ < R ≤ ∞. Dann<br />

besitzt f eine Reihenentwicklung<br />

f(z) =<br />

∞∑<br />

n=−∞<br />

a n (z − z 0 ) n<br />

und ist in je<strong>der</strong> kompakten Teilmenge von G gleichmäßig konvergent. Dabei folgt durch die<br />

Cauchy.Integralformel<br />

a n = 1 ∫<br />

f(w)<br />

dw für ρ < r < R.<br />

2πi (w − z 0 )<br />

n+1<br />

C r(z 0)<br />

Somit ist f durch eine Laurent-Reihe dargestellt.<br />

Satz: über Abschätzung <strong>der</strong> Koeffizienten einer Laurent-Reihe<br />

Die Funktion f besitzt die Laurent-Reihe<br />

f(z) =<br />

∞∑<br />

n=−∞<br />

a n (z − z 0 ) n<br />

und es sei<br />

dann gilt<br />

M(f, r) := max{f(z) : |z − z 0 | = r}<br />

|a n | ≤<br />

M(f, r)<br />

r n<br />

∀n ∈ Z<br />

ρ < r < R<br />

Satz: Satz von Riemann<br />

Ist f holomorph undbeschränkt für ρ < |z − z 0 | < R, so ist z 0 eine hebbare Singularität von f.<br />

Satz: Charakterisierung von Polstellen<br />

Die für 0 < |z − z 0 | < R holomorphe Funktion f hat genau dann einen Pol in z 0 , wenn ihre<br />

Laurent-Reihe die Form<br />

f(z) =<br />

∞∑<br />

n=−m<br />

a n (z − z 0 ) n (m ∈ N, a −m ≠ 0)<br />

hat, d.h. <strong>der</strong> Hauptteil besteht aus endlich vielen Glie<strong>der</strong>n. m heißt dann Ordnung <strong>der</strong> Polstelle.<br />

Satz: Kriterium für Polstellen<br />

Eine isolierte Singularität z 0 von f heißt Pol m-ter Ordnung ⇔ ∃ b = lim<br />

z→z 0<br />

(z − z 0 ) m f(z) ≠ 0<br />

Sei g holomorph in einer Umgebung um z 0 und z 0 eine Nullstelle m-ter Ordnung von g, so hat<br />

1/g in z 0 eine Polstelle m-ter Ordnung<br />

8


Definition: ganz-transzentente Funktion<br />

Eine Funktion f heißt ganz-transzendent, wenn f ganz und kein Polynom ist.<br />

Satz: Satz von Casorati-Weierstraß<br />

Sei f holomorph in 0 < |z − z = 0| < R und z 0 eine wesentliche Singularität von f, so gilt<br />

• ∀a ∈ C : ∃(z n ) : z n −→ z 0 ∧ f(z n ) −→ a<br />

• ∃(w n ) : w n −→ z 0 ∧ |f(w n )| −→ ∞<br />

Satz: Satz von Casorati-Weierstraß für ganz-transzendente Funktionen<br />

Für eine ganz-transzendente Funktion gilt<br />

• ∀a ∈ C : ∃(z n ) : |z n | −→ ∞ ∧ f(z n ) −→ a<br />

• ∃(w n ) : |w n | −→ ∞ ∧ |f(w n )| −→ ∞<br />

Satz: Satz von Picard<br />

Besitzt f in z 0 eine wesentliche Singularität, so existiert ein a ∈ C, so dass f in je<strong>der</strong> Umgebung<br />

von z 0 alle Werte von C\{a} annimmt.<br />

Definition: Resiuduum<br />

Sei f holomorph in Ω\{z 0 } und z 0 eine isolierte Singularität von f, dann ist<br />

f(z) =<br />

∞∑<br />

n=−∞<br />

a n (z − z 0 ) n für 0 < |z − z 0 |, R > 0.<br />

Der Koeffizient a −1 heißt Resiuduum von f an <strong>der</strong> Stelle z 0 und wird mit Res(f, z 0 ) bezeichnet.<br />

Es gilt:<br />

Res(f, z 0 ) := a −1 = 1 ∫<br />

f(z)dz = 1 ∫<br />

f(z)dz<br />

2πi<br />

2πi<br />

γ<br />

C r(z 0)<br />

für 0 < r < R und jeden geschlossenen Weg γ, <strong>der</strong> z 0 einfach positiv umläuft und mitsamt seinem<br />

Inneren in Ω liegt.<br />

Satz: Resiuensatz<br />

Sei f holomorph in γ mit Ausnahme <strong>der</strong> isolierten Singularitäten. Trifft <strong>der</strong> geschlossene Weg γ<br />

in Ω auf keine Singularität, so gilt<br />

∫<br />

γ<br />

f(z)dz = 2πi<br />

N∑<br />

Res(f, z k ).<br />

k=1<br />

9

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