Klebebinden â - Bindereport
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Sprintis Schenk: Auch auf der Paperworld war der Großhändler<br />
für Konfektionierungsartikel mit seinem Kleinbus dabei.<br />
Fundgut-99-Gründerin Renate Damberger bietet handgefertigte<br />
„upcycled“-Unikate. <br />
FOTOS: FRANK BAIER<br />
Gebrauchte Materialien<br />
Selbst Buchbindern oder auch Papierkünstlern<br />
ist die „Inszenierung von Erlebniswelten“<br />
bestens vertraut, fertigen<br />
sie doch auf Kundenwunsch thematisch<br />
zusammengehörende Einbände, Kassetten,<br />
Schuber oder Archivmappen aus einem<br />
einheitlichen Design. Bestehende<br />
Kooperationen mit Materiallieferanten<br />
schaffen hier manch gute Basis. Jedoch<br />
lassen sich auch vorhandene oder gar gebrauchte<br />
Druckerzeugnisse für „neue“,<br />
stilvolle Produkte im Retro-Design nutzen.<br />
Renate Damberger hat diese Nische<br />
erkannt und bietet unter dem Label Fundgut<br />
99 seit dem Jahr 2008 eigene Lesezeichen,<br />
Motivkarten und Notizbücher als<br />
handgefertigte „upcycled“-Unikate. Dafür<br />
greift sie auf Papierreste und andere Materialien<br />
aus grafischen Betrieben zurück,<br />
für den Einband verwendet sie oft den<br />
Karton eines gebrauchten Ordners oder<br />
Hardcover-Buches.<br />
Zudem hat sie sich das Buchbinden<br />
selbst beigebracht; Internet-Videos waren<br />
ihr dafür allein hilfreich. Mithilfe eines<br />
befreundeten Fachhändlers konnte sie<br />
schon mehrere hundert Unikate im Jahr<br />
verkaufen – sogar bis nach Japan, Korea und<br />
Kanada. Besonders im englischen Sprachraum<br />
gebe es Liebhaber so genannter Letterpress-Produkte,<br />
die im Bleisatz und Buchdruck<br />
entstandene Handpressendrucke<br />
oder teilweise auch handgestempelte Produkte<br />
bevorzugen. Damit sich die Klientel<br />
über die Papeterie-Läden hinaus weiter vergrößert,<br />
will Renate Damberger dieses Jahr<br />
einen Onlineshop für Fundgut 99 starten.<br />
i<br />
TECHNIK-ANGEBOTE<br />
Renommierte Zuliefer-Unternehmen<br />
Eines macht der Handelsverband<br />
Bürowirtschaft und Schreibwaren<br />
klar: Während traditionelle Bürotechnik<br />
weiter auf dem Umsatzrückzug ist,<br />
bringen hochwertige Finishing-Geräte<br />
den erforderlichen Umsatz. Hersteller<br />
derartiger Maschinen wie Bielomatik,<br />
Constantin Hang, Ideal Krug & Priester,<br />
Ernst Nagel und Chr. Renz waren<br />
auch auf der Paperworld mit Ausschnitten<br />
ihrer Programme vertreten.<br />
Kugler-Womako demonstrierte den<br />
„Eco-Binder“ für die Papierspiral-<br />
Bindung, deren Papierringe individuell<br />
gestaltet und bedruckt werden können.<br />
Ferner präsentierte der Würzburger<br />
Großhändler Sprintis Schenk einige<br />
Beispiele aus seinem Konfektionierungsartikel-Sortiment;<br />
der liebevoll<br />
renovierte VW Bulli (Baujahr 1976) am<br />
Messestand konnte von den Paperworld-Besuchern<br />
nicht übersehen<br />
werden.<br />
Dekorative Papeterie<br />
Einen eigenständigen Bereich in der Papierartikel-Branche<br />
nimmt das Schulbedarfs-Sortiment<br />
ein, das sich nach<br />
Informationen der Branchenverbände<br />
sogar einer positiven Entwicklung erfreut.<br />
Demnach konstatiert der Handelsverband<br />
Bürowirtschaft und Schreibwaren<br />
eine „Trendumkehr im ‚Back-to-<br />
School‘-Geschäft“: Obgleich die Schülerzahlen<br />
dauerhaft zurückgehen, konnte<br />
der Fachhandel wieder größere Bedeutung<br />
erlangen. Beispielsweise sind<br />
Schulanfangstüten in Deutschland beliebte<br />
Saisonartikel; allein in Sachsen<br />
stehen drei Hersteller im direkten Wettbewerb<br />
miteinander. Darunter hat ein<br />
Anbieter mit Papp-Ostereiern einen<br />
weiteren Saisonartikel im Sortiment.<br />
Nestler Feinkartonagen in Ehrenfriedersdorf<br />
fertigt jedes Jahr zwischen<br />
800 000 bis einer Million Pappeier –<br />
und das Unternehmen behauptet sich<br />
erfolgreich gegenüber den Angeboten<br />
aus Asien.<br />
„Diese Pappe-Spielzeugfertigung im<br />
Erzgebirge geht auf eine gut 100-jährige<br />
Tradition zurück“, erklärt Geschäftsführerin<br />
Ursula Nestler. Die hohe Resonanz<br />
auf die dekorativen Präsente aus Pappe<br />
hat auch viel mit fachlichem Knowhow<br />
und Handwerkskunst zu tun. Jährlich<br />
werden neue Motive publiziert<br />
– beliebt sind vor allem Old-Fashion-<br />
Motive. Viele der Pappeier sind in sechs<br />
verschiedenen Größen zu haben. Ursula<br />
Nestler: „Unsere Papp-Ostereier gehen<br />
zu 70 Prozent in den Export, darunter<br />
nach Nordamerika und Skandinavien,<br />
in westeuropäische Länder wie<br />
England, Frankreich, Griechenland und<br />
Italien.“ /<br />
FRANK BAIER<br />
Informationen:<br />
www.paperworld.messefrankfurt.com I<br />
www.buerowirtschaft.info I<br />
www.fundgut99.com I www.goldbuch.de I<br />
www.nestler-gmbh.de<br />
bindereport 2/2013 33