WellHotel 2-2014
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Rifugio Burz [ Baureportage ]<br />
Pop out-Fenster machen das Innen- und Außenleben für Gäste und Passanten räumlich erlebbar.<br />
Besondere „Skihütte“ der gehobenen Klasse am Piz Boè<br />
Die neue Pizzeria Bar Rifugio Burz am Piz Boè punktet auf 1935 Metern Seehöhe mit sagenhaftem Ausblick<br />
dank durchgehender Glaselemente im Bar- und Restaurantbereich. Weitere Besonderheiten sind<br />
ein modernes und hüttenuntypisches Innen-Design sowie eine markante Außenverkleidung mit Materialien<br />
aus der Region wie Dolomit-Stein.<br />
i<br />
m Skigebiet von Arabba in der Provinz<br />
Belluno wurde am Piz Boè – wohin<br />
ein Sessellift direkt vom Dorf her<br />
führt – neben der Bergstation die<br />
Skihütte Rifugio Burz neu errichtet.<br />
Wobei „Hütte“ vielleicht der falsche<br />
Ausdruck ist. Mag auch äußerlich,<br />
mit dem Schindeldach, den Dachrinnen<br />
in Holz und Kupfer und der<br />
Steinverkleidung am Eingang der<br />
Eindruck einer vergangenen Almidylle<br />
entstehen, so überrascht das<br />
Innere mit der Feststellung, in der<br />
Gegenwart angekommen zu sein:<br />
Das Spiel aus traditionellen und modernen<br />
Designelementen ist nicht<br />
nur Blickfang, sondern lädt ebenso<br />
zur Gemütlichkeit ein. Das Innenarchitekturbüro<br />
Kurt Tschaffert und<br />
Geom. Gabi Giovannini aus Brixen<br />
hat hier ganze Arbeit geleistet.<br />
In den späten 50er Jahren erbaut,<br />
trug die Schutz- bzw. Skihütte<br />
den Namen settimo alpini und<br />
wurde vom Unternehmen Impianti<br />
Turistici Boè 1987 erstanden, nachdem<br />
seit Jahren der Gastbetrieb eingestellt<br />
war. 1995 wurde der Betrieb<br />
unter dem Namen Rifugio Burz wieder<br />
aufgenommen.<br />
Man kann sich leicht vorstellen,<br />
dass auf 1935 m Seehöhe die<br />
Bauarbeiten kein Leichtes waren.<br />
Schlechtes Wetter wird in dieser<br />
Höhe schnell zum Problem. Dass der<br />
Bau trotzdem gemäß Zeitplan ausgeführt<br />
wurde, ist ein Kompliment<br />
an alle beteiligten Firmen und Techniker,<br />
das für sich selbst spricht.<br />
Man trifft hier weder auf die<br />
kalte Nüchternheit eines pseudomodernen<br />
Chic, noch auf kitschig<br />
ausstaffierte Alpenfolklore. Bei der<br />
vorbildlichen Ausführung kamen<br />
Materialien aus der Region zum<br />
Einsatz. Beispielhaft dafür ist die<br />
Außenwandverkleidung aus typischem<br />
Dolomit-Stein. Wie oben bereits<br />
erwähnt, ist das Gebäude äußerlich<br />
der Tradition verbunden<br />
geblieben, legt jedoch beim Betreten<br />
des Innenbereichs jegliche Hüttenatmosphäre<br />
ab.<br />
Schon der Eingangsbereich deutet,<br />
mit der in mühevoller Kleinarbeit<br />
gearbeiteten Deckenvertäfelung<br />
und der darin integrierten<br />
Beleuchtung, die hohen Ansprüche<br />
der Einrichtung an. Links des Eingangs<br />
befindet sich der Barbereich.<br />
Die Einrichtung ist stimmig und mit<br />
modischen Details verfeinert worden.<br />
Über der Theke befindet sich<br />
beispielsweise ein grob gearbeitetes<br />
Stahlgitter, auf welches zur Dekoration<br />
allerlei Geweihe gelegt wurden.<br />
In der Mitte des Raumes steht<br />
zudem ein Holzofen: schwarz und<br />
schlicht und in schönem Kontrast<br />
zum verwendeten Holz und dem<br />
Steinboden.<br />
Der gegenüberliegende, großzügige<br />
Speisesaal besticht, ebenso<br />
wie der Barbereich, mit einer hochwertigen<br />
Einrichtung. Nicht nur das<br />
Mobiliar, das durch ein für Skihütten<br />
unvermutetes Design aufwartet,<br />
auch die Beleuchtungskörper versprühen<br />
ein modernes Flair. Zudem<br />
sind Barbereich und Restaurant<br />
durchgehend von Glaselementen<br />
umrundet. Zum Glück, muss man<br />
wohl sagen, denn der Ausblick vom<br />
Piz Boè ist sagenhaft.<br />
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