Ökum. Gemeindebrief (Nr.09, Dezember 2011 - Februar 2012)

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Nachruf Pfarrer Rudolf Heine Im Alter von 70 Jahren verstarb Anfang September Pfarrer Rudolf Heine. Er hat sich nachhaltige Verdienste um die Gemeinden in Indien erworben, als erster Pfarrer der deutschsprachigen Gemeinde in Delhi legte er von 1972 bis 1978 den Grundstein dafür, dass sie überhaupt dauerhaft existieren konnte. Dabei führte er die Gemeinde so, dass sie sich nicht damit begnügte eine Insel für deutschsprachige Christen zu sein, sondern sich ihres Umfeldes bewusst war und entsprechend engagierte. Das Lepraprojekt, das in dieser Zeit entstand und mit seiner Weberei zu einem blühenden Unternehmen wurde, das zahlreichen Menschen eine Ausbildung, eine Perspektive und Zukunft gab, war ein Markenzeichen seiner Amtszeit. Über die Anfänge des Projektes berichtete er in der Festschrift zum Gemeindejubiläum 2003: „Leprakranke Bettler, die illegal am Rande eines Bahndamms lebten, hatten 1975 Kontakt zu deutschen Entwicklungshelfern im Nave Technical Institute aufgenommen. Unter Leitung von Nazir Alam wollten sie wegkommen vom Betteln in vorbeifahrenden Zügen. ... Die Gemeinde, auf das Projekt angesprochen, sagte ihre Hilfe zu, sammelte erhebliche Spenden und nahm mit einer kleinen Gruppe am Weltlepratag 1977 (30. Januar) an der Einweihung einer ersten wetterfesten Werkstatt teil.“ Nach weiteren Gemeindestationen in Deutschland kehrte er im wohlverdienten Ruhestand von 2001 bis 2006 noch einmal nach Indien zurück, um in der Gemeinde in Mumbai Dienst zu tun. 2008 nahm er mit seiner Frau an den Feierlichkeiten des Gemeindejubiläums in Delhi teil und hielt in der Kathedralenkiche Church of the Redemption eine Laudatio auf die langjährige Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, Frau Magdalene Duckwitz. Für seine lebenslangen Bemühungen um den jüdisch-christlichen Dialog erhielt er im Frühjahr 2009 in Mumbai von Generalkonsul Walter Stechel das Bundesverdienstkreuz verliehen. Die Nachricht von seinem Tod hat viele in Delhi und Mumbai sehr erschüttert und wir werden ihn und seine Familie in Gedanken und im Gebet halten. Dabei vertrauen wir auf den begleitenden und stärkenden Trost Gottes, der allen menschlichen Trost übersteigt. Joachim v. Koelichen WIR TRAUERN Pfarrer i.R. Rudolf Heine (1941- 2011) bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes Foto: Privatbesitz Familie Heine Dezember 11 /Januar / Febuar 12 6 Langar/ yaxj
WEIHNACHTEN Was feiern wir an Weihnachten? Sie denken spontan, das sei eine leicht zu beantwortende Frage. Das muss doch schließlich jeder wissen. Dem ist aber längst nicht so! Bei verschiedenen Umfragen zum Thema Weihnachten auf Weihnachtsmärkten in Deutschland und Österreich konnte man folgende Antworten hören: „Warum feiern wir Weihnachten?“ „…Weil es so schön ist.“ , „Weil es der Gesetzgeber vorgeschrieben hat.“ „Da kriegen wir Geschenke.“ „Wie hieß der Sohn von Maria und Josef?“ „Der hieß Josef II.“ „Die Eltern von Jesus hießen Maria und Josef. Wie hieß der Sohn von Maria und Josef?“ „Das wissen wir nicht… Vielleicht Josef II.?!“ Die Antworten können schon ein Schmunzeln hervorrufen und dennoch ist es erschreckend wie häufig die richtige Antwort nicht fiel. Die christlichen Traditionen sind auch in Deutschland längst keine Selbstverständlichkeit mehr. An dieser Stelle wollen wir dem entgegenwirken, dass das Wissen um Advent und Weihnachten nicht ganz verloren geht. Engel verkünden die Geburt Jesu Wer die Evangelien rund um die Geburt Jesu aufmerksam liest stellt fest, dass Gott immer wieder seine Engel zu den Menschen sendet, um ihnen das große Ereignis zu verkünden. Für den Kirchenlehrer Augustinus war der Begriff Engel die Bezeichnung einer Aufgabe, nicht die eines Wesens. Nach kirchlicher Lehre zeigt Gott in Engeln den Menschen seine Nähe. So ereignet sich die Geburt seines Sohnes nicht plötzlich aus dem Nichts heraus, sondern Gott gibt den Menschen die Möglichkeit, dieses außergewöhnliche Ereignis nach und nach zu verstehen und sich darauf vorzubereiten: so verkündet der Engel Gabriel Elisabeth und Maria die Geburt ihrer Söhne (Lukasevangelium 1, 19 und 26) und die himmlische Heerschar verkündet den Hirten die Geburt des Herrn (Lukasevangelium 2, 9 – 14). Heiliger Abend An Weihnachten feiern die Christen den Geburtstag Jesu. Doch warum am 24. und 25. Dezember? In der Römerzeit feierte man an diesen Tagen der Wintersonnenwende Dezember 11 /Januar / Febuar 12 7 Langar/ yaxj
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