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Seite 2 Voitsberger Pfarrblatt [Gastbeitrag] Kriseninterventionsteam (KIT) und Notfallseelsorge begleiten bei belastenden Ereignissen Edwin Benko, Psychotherapeut; fachlicher Leiter von KIT Steiermark Und plötzlich kommt der Tod... Im „normalen“ alltäglichen Leben sind wir Menschen stabil und stark genug, den Tod eines alten oder kranken Menschen zu bewältigen. Darüber hinaus gibt es aber immer wieder außergewöhnlich belastende Ereignisse, für die unsere bisher gelernten Bewältigungsstrategien nicht ausreichen. Der plötzliche Tod eines Angehörigen, schwere Unfälle mit Todesfolge, Tod durch Gewalteinwirkung oder Naturereignisse, plötzlicher Kindstod… überfordern die Betroffenen und rufen bei vielen Menschen starke Gefühle und bisher unbekannte Reaktionen hervor. Menschen fühlen sich diesen Ereignissen oft schutz- und hilflos ausgeliefert. Häufige unmittelbare Reaktionen sind: intensive Angst, Hilflosigkeit, starke Trauergefühle, Ratlosigkeit, Schuldgefühle, heftige Stimmungsschwankungen, Orientierungslosigkeit, Vorwürfe, Aggressionen Diese und ähnliche Reaktionen sind normale Reaktionen auf ein besonders belastendes Ereignis. Die meisten Menschen bewältigen sie in den folgenden Tagen und Wochen. Manchmal können aber auch zusätzliche Beschwerden auftreten: starke Nervösität, Schlafstörungen, anhaltendes Gefühl der Sinnlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Verlust der üblichen Interessen, Erinnerungslücken und Konzentrationsprobleme, quälende Erinnerungen oder Bilder, die sich immer wieder „aufdrängen“, körperliche Stressreaktionen wie Appetitlosigkeit bzw. starke Müdigkeit, verstärktes Bedürfnis nach Alkohol. www.e-benko.at Das Kriseninterventionsteam Bei außergewöhnlichen Belastungsereignissen bietet das Land Steiermark eine psycho-soziale Akutbetreuung durch freiwillige und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams (KIT) an. Diese sind speziell ausgebildete psycho-soziale Ersthelfer und Fachkräfte, die Betroffene, Angehörige, Freunde, Arbeitskollegen und Augenzeugen nach einem plötzlichen und außergewöhnlich belastenden Ereignis vor Ort betreuen. Das Team setzt sich aus Fachkräften der Bereiche Medizin, Psychotherapie, Psychologie und Sozialarbeit sowie erfahrenen Mitarbeitern der Einsatzorganisationen zusammen. Das KIT-Team wird bei Bedarf von den Einsatzorganisationen alarmiert. Die Koordinationsstelle Krisenintervention ist eine Einrichtung der Steiermärkischen Landesregierung, Fachabteilung 7B - Katastrophenschutz und Landesverteidigung. Die Notfallseelsorge Dr. Katharina Purtscher, Primaria im LSF Graz; wissenschaftliche Leiterin von KIT Steiermark In das KIT-Team Steiermark ist die ökumenische Notfallseelsorge personell integriert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die gleiche Ausbildung wie die KIT-Mitarbeiter und darüber hinaus die Kompetenz in der christlichen Trauerbegleitung. 60% der Menschen unseres Landes sehen in Krisensituationen einen religiösen Zusammenhang und fast 90% der Betroffenen wünschen in diesen Situationen eine entsprechende religiöse und rituelle Begleitung. Hier bieten in Akutsituationen die Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger ihren Dienst an, noch bevor das pfarrliche Seelsorgenetz wirksam wird. Mag. Gerhard Baldauf, Theologe; Diözesanbeauftragter für die Notfallseelsorge Sie können etwas für sich tun! Darüber hinaus ist es ratsam, nach besonders belastenden Ereignissen gut für sich zu sorgen, sich eine Zeit der Ruhe zu gewähren, um das Geschehene besser zu verarbeiten und sich zu erholen. Dazu gehört es, auf momentane Bedürfnisse zu achten und sich dafür Zeit zu nehmen. Es braucht einen behutsamen Umgang mit sich selbst. Verständnisvolle und vertraute Menschen können hilfreiche Gesprächspartner sein, um über das Ereignis zu sprechen. Eigene Gefühle und Reaktionen brauchen nicht unterdrückt zu werden. Sie sind ein heilsamer Ausdruck dessen, was das Herz bewegt. Heilsam ist es, sich Zeit zu nehmen für das, was einem gut tut und normalerweise Freude bereitet. Und wenn Sie das Bedürfnis nach mehr Hilfe spüren, zögern Sie nicht, psychotherapeutische oder seelsorgliche Hilfe in Anspruch nehmen. KIT-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unserer Pfarre: Dipl.-Sozialarbeiter Rudolf Kahr, Dechant Dr. Erich Linhardt, Pastoralassistent Martin Rapp, Rettungssanitäterin Christel Reiter, Bachelor of Education Eva Scheer (BEd), Dipl.-Päd. Marie-Luise Scheer, Brandinspektor Hendrik Wolf Amt der Steiermärkischen Landesregierung Fachabteilung 7B Katastrophenschutz und Landesverteidigung Koordinationsstelle Kriseninterverntion Paulustorgasse 4 8010 Graz
[Wort des Pfarrers] Voitsberger Pfarrblatt Keine Angst vor dem Tod Dem Tod, dem wir alle unausweichlich entgegengehen, nimmt man das Beängstigende, wenn man sich mit ihm bereits zu Lebzeiten befasst. Denn alles, was verdrängt wird, tritt dann um so schrecklicher ins Bewusstsein. Für uns Christen ist der Tod nicht die unwiderrufliche Zerstörung des Lebens, sondern Vollendung. Gott nimmt uns das Leben, um es ganz zu machen. Sterben ist Aufgehoben-Werden mit dem Erreichen des Ziels, das Eintauchen in Vollendung, Frieden und Versöhnung. Von diesen Glaubenshaltungen her gesehen, ist es leichter, sich mit dem eigenen Tod zu befassen und ihn ins Leben zu integrieren, um ihm bereits jetzt den Schrecken zu nehmen. In der Kirche am Wiener Zentralfriedhof, in der sogenannten „Karl-Lueger- Gedächtniskirche“ - der bekannte Wiener Bürgermeister Karl Lueger (1844 - 1910) liegt dort bestattet - finden wir ein großartiges Altarbild. Großartig deswegen, weil das oben beschriebene Ziel des menschlichen Lebens so anschaulich gezeigt wird. Was sehen wir auf diesem Bild? Im Zentrum der Darstellung sitzt Jesus, dessen Augen, so sagt man, auf jeden einzelnen gerichtet seien, der in die Kirche kommt und zu ihm hinschaut. Jesus Regelmäßige Heilige Messen Samstag Vorabend • Bis 22.11.: Michaelskirche, 18:00 Uhr • Ab 29.11.: Josefskirche, 18.00 Uhr Sonntag / Feiertag • Heiligenblut-Kirche, 8:30 Uhr • Josefskirche, 10:00 Uhr Mo., Mi. und Do. • Josefskirche, 18:00 Uhr • (im Oktober in der Michaelskirche) Dienstag • LKH-Kapelle, 18:00 Uhr Freitag • Josefskirche, 8:30 Uhr thront in der Mitte des Bildes mit weit ausgebreiteten Armen. In seinem Schoß birkt ein Pilger Oberkörper und Kopf. Man sieht, dass der Weg dieses Menschen zu Ende, weil der Pilgerstab zerbrochen ist – er braucht ihn eben nicht mehr – und die Pilgerflasche, die sich „Möge Gott, der deinen Weg kennt und die Plätze, an denen du ruhst, mit dir sein, während du wartest, möge er die gute Nachricht sein und dich ewiglich führen.“ Gemeinschaft der Iona eigentlich am Körper b e f i n d e t , am Boden liegt. D i e s e r M e n s c h , der für jeden von uns steht, hat sein Ziel e r r e i c h t , und das ist die bergende Liebe Gottes, in die er sich am Ende des Pilgerweges, einem Bild für unseren Lebensweg, hineinbegeben darf. Wir sind alle auf ein großes Ziel hin unterwegs. Am Ende unserer irdischen Tage ist nicht nichts, sondern Gott, der uns erschaffen hat, wartet sehnsüchtig auf uns, um uns in seine Liebe auf Dauer einzuschließen und dadurch heil und ganz zu machen. Wir müssen es nur wollen und zulassen. Ihr Dechant und Pfarrer Dr. Erich Linhardt Foto: www.luegerkirche.at/ INFOBOX Pfarrkanzlei Conrad-von-Hötzendorf-Str. 25 8570 Voitsberg Tel.: 03142 / 22 3 54 Fax: 03142/ 22 3 54 - 4 Mail: voitsberg@graz-seckau.at Web: www.pfarre-voitsberg.at Kanzleistunden: Montag bis Freitag, 8 - 12 Uhr Seite 3 Foto: Carlo Leoni
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