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Weihnachten 2010 - Elias-Schrenk-Haus in Tuttlingen

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<strong>Weihnachten</strong> <strong>2010</strong>


Brich an, du schönes Morgenlicht<br />

Brich an, du schönes Morgenlicht!<br />

Das ist der alte Morgen nicht,<br />

der täglich wiederkehret.<br />

Es ist e<strong>in</strong> Leuchten <strong>in</strong> der Fern',<br />

Es ist e<strong>in</strong> Schimmer, ist e<strong>in</strong> Stern,<br />

Von dem ich längst gehöret.<br />

Der Himmel ist jetzt nimmer weit;<br />

Es nahet die sel'ge Gotteszeit<br />

Der Freiheit und Liebe.<br />

Wohlauf, du frohe Christenheit,<br />

Daß jeder sich nach langem Streit<br />

In Friedenswerken übe!<br />

Wer ist noch, welcher sorgt und s<strong>in</strong>nt?<br />

Hier <strong>in</strong> der Krippe liegt e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d<br />

Mit lächelnder Gebärde.<br />

Wir grüßen dich, du Sternenheld:<br />

Willkommen, Heiland aller Welt,<br />

Willkommen auf der Erde!<br />

Max von Schenkendorf


3<br />

<strong>Weihnachten</strong> <strong>2010</strong><br />

Evangelischer Vere<strong>in</strong> für Altenhilfe e.V.<br />

Rubensweg 5<br />

78532 Tuttl<strong>in</strong>gen<br />

Telefon (0 74 61) 7 72 28<br />

<strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong><br />

Evangelisches Seniorenpflegeheim<br />

Brückenstr. 24 · 78532 Tuttl<strong>in</strong>gen<br />

Telefon (0 74 61) 96 69-0<br />

Telefax (0 74 61) 96 69-39<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@esh-tut.de · Internet: www.esh-tut.de<br />

Betreute Altenwohnungen: Egerstr. 21<br />

Kreissparkasse Tuttl<strong>in</strong>gen<br />

(BLZ 643 500 70)<br />

Kto. 30 300<br />

Volksbank Donau-Neckar eG<br />

(BLZ 643 901 30)<br />

Kto. 13 33 003<br />

Fotos von Mitarbeitern und aus dem Archiv<br />

des <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong>es


Grußwort der Vere<strong>in</strong>svorsitzenden<br />

Liebe Freunde, liebe Heimbewohner,<br />

liebe Mitarbeiter,<br />

wer an die Weihnachtsgeschichte denkt, kommt an<br />

Bethlehem nicht vorbei. Die Davidsstadt war <strong>in</strong> Vergessenheit<br />

geraten. E<strong>in</strong> unbedeutender Flecken <strong>in</strong><br />

Israel. Da verkündete vor 2700 Jahren der Prophet<br />

Micha, hier <strong>in</strong> Bethlehem soll der Erlöser, der Retter<br />

Israels, geboren werden.<br />

„Und du, Bethlehem Efrata, die du kle<strong>in</strong> bist unter<br />

den Städten <strong>in</strong> Juda, aus dir soll mir der kommen,<br />

der <strong>in</strong> Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang<br />

und von Ewigkeit her gewesen ist.“<br />

Nach 700 Jahren ist er gekommen, aber ganz anders<br />

als man ihn erwartet hatte. Nicht als Machtmensch,<br />

sondern als Helfer und Erretter. Der uns auch heute<br />

noch zuruft: „Selig s<strong>in</strong>d die Barmherzigen, denn sie<br />

werden Barmherzigkeit erlangen.“ Barmherzig ist,<br />

wer sich der Hilfsbedürftigen annimmt, wer sich<br />

ihrer erbarmt.<br />

Das tun wir <strong>in</strong> unserem <strong>Haus</strong>, als Mitarbeiter, als<br />

Ehrenamtliche, als Angehörige. Qualität wird <strong>in</strong><br />

unserem <strong>Haus</strong> groß geschrieben. Wer fortlaufend<br />

das Qualitätssiegel mit sehr gutem Ergebnis empfängt,<br />

der muss permanent die Qualität überprüfen<br />

und neue Wege gehen. E<strong>in</strong>e Aufgabe, die sich ausgezahlt<br />

hat.<br />

4<br />

So möchten wir allen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern<br />

ganz herzlich danken, ganz besonders<br />

unserem Heimleiter Herr Schmiedel und der Pflegedienstleiter<strong>in</strong><br />

Frau Griem für ihren engagierten und<br />

guten Dienst.<br />

Die Tagespflege ist e<strong>in</strong>e großartige E<strong>in</strong>richtung. Hier<br />

können Menschen <strong>in</strong> geselliger Runde Geme<strong>in</strong>schaft<br />

erleben. Man wird morgens abgeholt und abends<br />

wieder nach <strong>Haus</strong>e gebracht. Sie können jederzeit<br />

e<strong>in</strong>en Probetag <strong>in</strong> Anspruch nehmen.<br />

Die betreuten Altenwohnungen <strong>in</strong> der Egerstraße<br />

s<strong>in</strong>d begehrte Mietwohnungen. Vor allem dann,<br />

wenn man die Nähe des <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong>es als<br />

Gew<strong>in</strong>n sehen darf. Hier werden Sie von Frau Bühler<br />

betreut, für ihren Dienst bedanken wir uns herzlich.<br />

Was wären wir ohne die vielen Freunde, die uns im<br />

Gebet begleiten und uns f<strong>in</strong>anziell zur Seite stehen.<br />

Ihnen allen wünschen wir Gottes Segen für das neue<br />

Jahr und grüßen Sie mit der Jahreslosung 2011:<br />

Lass dich nicht vom Bösen überw<strong>in</strong>den, sondern<br />

überw<strong>in</strong>de das Böse mit Gutem.<br />

Römer 12,21<br />

Ihr Evang. Vere<strong>in</strong> für Altenhilfe<br />

Günter Runow, Eberhard Fricker


ESH-Impressionen<br />

Besuch<br />

des K<strong>in</strong>dergartens<br />

Bruder Klaus<br />

Heimleiter<br />

Schmiedel<br />

verleiht das<br />

Kronenkreuz<br />

<strong>in</strong> Gold für<br />

25-jährige<br />

ehrenamtliche<br />

Mitarbeit<br />

Serviceteam<br />

beim<br />

Galad<strong>in</strong>ner<br />

Frühl<strong>in</strong>gsblüte im<br />

ESH-Garten<br />

5<br />

Zauber der Rose – lyrischer Abend<br />

Generationenprojekt<br />

mit der<br />

Schillerschule


Grußwort von Traugott Pohl,<br />

Geme<strong>in</strong>schaftspfleger der Altpietistischen Geme<strong>in</strong>schaft Tuttl<strong>in</strong>gen<br />

Kommt Gott an?<br />

Das Ende des Kalenderjahres überlappt sich mit dem<br />

Beg<strong>in</strong>n des Kirchenjahres. Was sich so e<strong>in</strong>fach schreiben<br />

lässt, wird im praktischen Leben zum Problem:<br />

Der Monat Dezember wird doppelt <strong>in</strong>tensiv gelebt.<br />

Alles Versäumte wird geschäftig <strong>in</strong> die verbleibenden<br />

vier Wochen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gepackt: Bilanzen und Abschlüsse,<br />

Rückblick und Ausblick, Hektik und E<strong>in</strong>kehr. So richtig<br />

unter den Hut kriegen das nur noch wenige,<br />

wenn überhaupt…<br />

Und ausgerechnet <strong>in</strong> dieser Zeit kommt Gott an:<br />

Advent und Weihnacht! - Wenn er überhaupt noch<br />

ankommt <strong>in</strong> unseren Tagen. Gut kommt er ohneh<strong>in</strong><br />

nur noch selten an <strong>in</strong> der öffentlichen Wahrnehmung:<br />

Als Menschensohn von der Jungfrau geboren, <strong>in</strong> der<br />

Krippe liegend, als Mann der Gottes Ehre und das<br />

Halten se<strong>in</strong>er Gebote fordert und dann doch am<br />

Kreuz endet. Ganz zu schweigen von se<strong>in</strong>em Anspruch<br />

Herr und Richter der Welt zu se<strong>in</strong>!<br />

Die bekannteste Szene der Bibel ist gewiss die<br />

Weihnachtsgeschichte. Wie Gott da ankommt?!<br />

Im Gedränge der Zeitgeschichte, alle Welt war<br />

geschäftig auf den Be<strong>in</strong>en, dem Befehl des Kaisers<br />

gehorchend. Auch <strong>in</strong> Bethlehem kam Gott schlecht<br />

an!<br />

Jedoch teilt uns die Weihnachtsgeschichte mit, Gott<br />

kommt an. Allerd<strong>in</strong>gs: abseits, unsche<strong>in</strong>bar, verkannt;<br />

an e<strong>in</strong>em Ort, der nicht darauf hoffen lässt,<br />

dass von hier aus noch Großes zu erwarten wäre.<br />

Genau darauf legt es Gott an. Am e<strong>in</strong>samen Ort, an<br />

Orten, wo ke<strong>in</strong>e großen Perspektiven fürs Leben<br />

zu erwarten s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>same Krankenstuben, unsere<br />

Pflegeheime s<strong>in</strong>d von daher ideale Orte se<strong>in</strong>er<br />

Ankunft, se<strong>in</strong>er Nähe und Gegenwart. Gerade dort,<br />

6<br />

wo <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Namen der unsche<strong>in</strong>bare und selbstlose<br />

diakonische Dienst am Kranken und Sterbenden<br />

getan wird, keimt das Potenzial der Ankunft Gottes.<br />

Fassen wir diese Gelegenheit beim Schopf!<br />

Vertrauen wir der Zusage Jesu Christi, dass er hier<br />

se<strong>in</strong>e Ankunft unter Beweis stellt.<br />

In dieser Stunde jubelte Jesus im Geist und sprach:<br />

Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der<br />

Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen<br />

hast und hast es Unmündigen offenbart. Ja,<br />

Vater, denn so war es wohlgefällig vor dir.<br />

Es grüßt <strong>in</strong> dieser Zuversicht<br />

Ihr<br />

Traugott Pohl<br />

Lukas 10,21


Grußwort von Diakon Ke<strong>in</strong>ert<br />

<strong>Weihnachten</strong>, e<strong>in</strong> Fest der Bewegung…<br />

Liebe <strong>Haus</strong>geme<strong>in</strong>schaft im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong>!<br />

Gott hat sich auf den Weg zu uns Menschen gemacht.<br />

So fängt <strong>Weihnachten</strong> damit an, dass auch wir uns<br />

auf den Weg zu unseren Mitmenschen machen.<br />

Bereits da höre ich manch verzagte Stimmen: „Ich<br />

kann doch fast nicht mehr gehen, wie soll ich das<br />

denn nur machen?“<br />

Doch, ich b<strong>in</strong> der Me<strong>in</strong>ung, diese Wegstrecke können<br />

wir auch <strong>in</strong>nerlich gehen, <strong>in</strong>dem wir bewusst unsere<br />

Herzensgedanken auf andere h<strong>in</strong> lenken. Schließlich<br />

ist es tatsächlich seit der Menschwerdung so, dass<br />

der Weg zu Gott über Menschen führt.<br />

Nächstenliebe ist eben mehr, als dem anderen nur<br />

„Guten Tag“ zu sagen. Nächstenliebe bedeutet, e<strong>in</strong><br />

Gespür für die Freuden und Sorgen des anderen zu<br />

haben, ihn anzunehmen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Stärken wie <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Schwächen und ihm zu helfen, wenn er Hilfe<br />

braucht.<br />

So verstanden, wird <strong>Weihnachten</strong> zum Fest der<br />

Bewegung: „Kommt, wir gehen nach Betlehem, um<br />

das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden<br />

ließ!“ Mit diesen e<strong>in</strong>fachen Worten sagten es die<br />

Hirten <strong>in</strong> der Heiligen Nacht auf dem Feld und g<strong>in</strong>gen<br />

los.<br />

Unser Betlehem ist also ke<strong>in</strong> Ort auf der Landkarte,<br />

sondern der konkrete Mensch, den Gott auch hier im<br />

<strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong> <strong>in</strong> unsere Nähe gestellt hat.<br />

Auf ihn zuzugehen, ihn wahrzunehmen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Wünschen und Ängsten, ihm <strong>in</strong> Augenhöhe liebevoll<br />

zu begegnen – da fängt <strong>Weihnachten</strong> an.<br />

7<br />

Dass Sie das Jahr über immer so <strong>in</strong> Bewegung kommen,<br />

das durfte auch ich dankbar erfahren. So freue<br />

ich mich richtig weihnachtlich mit Ihnen allen, geme<strong>in</strong>sam<br />

solche Schritte zu tun und tiefe Begegnung<br />

zu halten.<br />

Das wünsche ich Ihnen und mir, sowie allen, die zu<br />

Ihnen gehören von ganzem Herzen!<br />

Ihr<br />

Roland Ke<strong>in</strong>ert, Diakon


Gedanken der Geschäftsführung<br />

Liebe BewohnerInnen, liebe MitarbeiterInnen,<br />

liebe Freunde,<br />

immer wieder hören und lesen wir, wovon unser Zeitalter<br />

<strong>in</strong> besonderem Maß geprägt wird. Da ist die<br />

Rede vom Zeitalter der Angst und des Werteverlusts,<br />

man beschwört die Epoche der Globalisierung oder<br />

der Digitalisierung und auch die Ära der erneuerbaren<br />

Energien ist momentan <strong>in</strong> aller Munde.<br />

Mit e<strong>in</strong>igem Recht könnte man <strong>in</strong>des wohl auch behaupten,<br />

wir lebten <strong>in</strong> der Zeit der Ranglisten. Kaum<br />

e<strong>in</strong> Bereich unseres Lebens wird heutzutage nicht geprüft,<br />

bewertet und anschließend <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rangordnung<br />

dargestellt. Neben den klassischen Produkttests s<strong>in</strong>d<br />

dies immer mehr auch Dienstleistungen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

„Rank<strong>in</strong>g!“ dargestellt werden. Dies reicht vom Urlaubsdomizil<br />

über Universitäten und Beratungsfirmen<br />

bis h<strong>in</strong> zur Lebensqualität <strong>in</strong> bestimmten Städten,<br />

Regionen und Ländern.<br />

Natürlich macht diese Entwicklung auch vor Pflegeheimen<br />

nicht halt. Neu ist bei der Pflegeheimbenotung<br />

lediglich, dass hier das ganze Verfahren von<br />

staatlicher Seite durchgeführt wird. Seit über e<strong>in</strong>em<br />

Jahr werden Pflegeheime nun nach der sogenannten<br />

Pflegetranzparenzvere<strong>in</strong>barung geprüft und benotet.<br />

Vor e<strong>in</strong>em Jahr hatten viele noch große Bedenken vor<br />

allzu schlechten Noten. Aber schon Anfang dieses<br />

Jahres, als die ersten Ergebnisse im Internet veröffentlicht<br />

wurden, zeigte sich, dass sich zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> Baden-<br />

Württemberg niemand ernstlich Sorgen machen muss.<br />

Die bisher geprüften 795 Pflegeheime <strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />

liegen nämlich im Schnitt bei Note 1,2!<br />

Nach all den negativen Schlagzeilen <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren hätte niemand mit so guten Noten gerechnet.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs muss man sich gleichzeitig auch fragen, ob<br />

diese Ergebnisse wirklich realistisch s<strong>in</strong>d. Note 1,2 auf<br />

e<strong>in</strong>er Skala von 1-5 würde ja bedeuten, dass die Mehrzahl<br />

der E<strong>in</strong>richtungen nahezu das Optimum der möglichen<br />

Pflege- und Betreuungsqualität erreicht und<br />

8<br />

auch wenn wir <strong>in</strong> Baden-Württemberg zu Recht die<br />

besten Pflegenoten haben, s<strong>in</strong>d wir von diesem Zustand<br />

noch sehr weit entfernt.<br />

Glücklicherweise gibt es aber auch noch Kriterien, die<br />

sich kaum prüfen und bewerten lassen.<br />

Interessanterweise s<strong>in</strong>d diese aber für die Betroffenen<br />

häufig besonders wichtig. Wie ist die Atmosphäre?<br />

Wie fröhlich und lebendig wirkt e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung? Wie<br />

schmeckt das Essen? Wie freundlich, zuvorkommend<br />

oder gar liebevoll geht man mite<strong>in</strong>ander um? Werden<br />

Bewohner <strong>in</strong> ihrer Individualität wahrgenommen und<br />

respektiert?<br />

Diese Kriterien s<strong>in</strong>d nicht messbar, höchstens ansatzweise<br />

<strong>in</strong> der direkten Befragung Betroffener zu ermitteln,<br />

da die mehrheitlich dementen Bewohner nur<br />

sehr e<strong>in</strong>geschränkt <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d sich zu äußern.<br />

Was bleibt also zu tun, wenn man die Qualität e<strong>in</strong>er<br />

Pflege<strong>in</strong>richtung beurteilen will? Man kommt kaum<br />

umh<strong>in</strong>, sich vor Ort e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck zu verschaffen, mit<br />

Betroffenen und deren Angehörigen zu reden, sich<br />

<strong>in</strong>tensiv mit der Selbstdarstellung der E<strong>in</strong>richtung ause<strong>in</strong>ander<br />

zu setzen und gegebenenfalls Ärzte und<br />

andere Personengruppen zu befragen, die unterschiedliche<br />

Angebote mite<strong>in</strong>ander vergleichen können.<br />

Es war schon immer so und es wird auch immer<br />

so bleiben, dass bei so komplexen Dienstleistungen<br />

wie sie im Pflegeheim angeboten werden, der Ruf entscheidet<br />

und nicht der Ranglistenplatz.<br />

In diesem S<strong>in</strong>ne laden wir Sie alle ganz herzlich e<strong>in</strong>,<br />

sich vor Ort selbst e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck zu verschaffen von<br />

der lebhaften und fröhlichen Atmosphäre im <strong>Elias</strong>-<br />

<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong>. Sie werden sehen, hier entspricht<br />

Weniges den Klischees und Vorurteilen, die man leider<br />

noch immer von e<strong>in</strong>em Pflegeheim hat. Allen,<br />

die zum besonderen Gepräge unserer E<strong>in</strong>richtung<br />

beitragen, danke ich ganz herzlich und wünsche<br />

frohe Festtage und e<strong>in</strong> gesegnetes neues Jahr.<br />

Ihr Andreas Schmiedel


ESH-Impressionen<br />

unsere<br />

Jahrespraktikant<strong>in</strong>nen<br />

WM-Party<br />

Serviceteam<br />

beim<br />

Sommerfest<br />

Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

9<br />

Schlachtenbummler<br />

Brettspiel<br />

<strong>in</strong> der<br />

Wohngruppe


Gedanken der Pflegedienstleitung<br />

Liebe Heimbewohner, liebe Mitarbeiter und<br />

Freunde des <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong>es,<br />

wir leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeit der Veränderungen. Nichts<br />

bleibt wie es ist. Es kommen immer neue Gesetze,<br />

Verordnungen, Techniken, Dienstplanmodelle, erhöhte<br />

Anforderungen durch Bewohner mit Demenz<br />

und vieles andere auf uns zu, wie Wellen, die an<br />

e<strong>in</strong>en Strand rollen.<br />

Für uns bedeutet dies e<strong>in</strong>e ständige Herausforderung<br />

und Bereitschaft neue Wege und Möglichkeiten zu<br />

suchen und auszuprobieren, um zu bestehen.<br />

Wir können dem nur begegnen, <strong>in</strong>dem wir alle,<br />

Leitung und Mitarbeiter, zusammen arbeiten und<br />

uns auf geme<strong>in</strong>same Ziele konzentrieren. Es gilt<br />

neue Wege zu f<strong>in</strong>den und mit unseren Ressourcen,<br />

besser umzugehen. Dazu müssen wir uns bewusst<br />

machen, dass es auf jeden E<strong>in</strong>zelnen ankommt und<br />

dass jeder an se<strong>in</strong>em Platz wichtig ist, um unsere<br />

Bewohner gut zu versorgen und die Freude an unserer<br />

Arbeit zu behalten.<br />

Wir Menschen nehmen uns viel Freude <strong>in</strong> unserem<br />

Leben, wenn wir über den fehlenden Kle<strong>in</strong>igkeiten<br />

die großen Gaben und das viele Gute <strong>in</strong> unserem<br />

Alltag, an unserer Arbeit, der Familie, <strong>Haus</strong> und<br />

Garten, vergessen. Dies verstellt uns den Blick für<br />

das Leben und die Unzufriedenheit breitet sich aus.<br />

Gegen diese Macht des Fehlenden, die uns beherrschen<br />

und negativ polen will, gibt es das Mittel der<br />

Dankbarkeit.<br />

10<br />

Wir brauchen e<strong>in</strong>e Gesprächskultur, die frei ist von<br />

persönlichen Vorwürfen und Schuldzuweisungen.<br />

Die D<strong>in</strong>ge, die Probleme aufwerfen, sollen rechtzeitig,<br />

<strong>in</strong> freundlicher und wertschätzender Atmosphäre<br />

besprochen und geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e Lösung für die<br />

Zukunft gesucht werden. Dabei s<strong>in</strong>d die richtigen<br />

Formulierungen und das Nachfragen, um Missverständnisse<br />

zu vermeiden, e<strong>in</strong> wichtiger Aspekt.<br />

Ich möchte diesem Bereich im kommenden Jahr besondere<br />

Aufmerksamkeit widmen und wenn notwendig<br />

auch vermehrt Fortbildungen dazu anbieten.<br />

Wir s<strong>in</strong>d geme<strong>in</strong>sam auf dem Weg und es gilt Schritt<br />

für Schritt vorwärts zu gehen und geme<strong>in</strong>sam daran<br />

zu arbeiten und zu üben.<br />

Lassen wir uns nicht entmutigen, sondern sehen wir<br />

auf das, was wir erreichen können.<br />

Auch hier gilt unsere neue Jahreslosung. „Lasst euch<br />

nicht vom Bösen überw<strong>in</strong>den, sondern überw<strong>in</strong>det<br />

das Böse mit Gutem.“<br />

Ich wünsche allen e<strong>in</strong> gesegnetes Weihnachtsfest<br />

und e<strong>in</strong> gutes Neues Jahr.<br />

Ihre Margrit Griem


35. Jahresfest – Festival der Farben<br />

11


90. Geburtstag von Veronika Bayha<br />

In diesem Jahr wurde Frau Veronika Bayha 90 Jahre<br />

alt. Sie ist seit Bestehen des <strong>Haus</strong>es 1974 bis zum<br />

heutigen Tage und hoffentlich noch lange darüber<br />

h<strong>in</strong>aus ehrenamtlich bei uns tätig. Aus diesem Grund<br />

haben wir e<strong>in</strong> Gespräch mit ihr geführt und sie gefragt,<br />

wie sie zum ESH kam, was sie hier gemacht hat<br />

und was ihr hier wichtig ist:<br />

Zu mir kam immer e<strong>in</strong>e Frau von der Altpietistischen<br />

Geme<strong>in</strong>schaft, die erzählte mir von e<strong>in</strong>em Mann, der<br />

schon sehr dement war. Früher gab es das Wort noch<br />

nicht, man sagte der ist verkalkt, oje, der stellt immer<br />

die Mülleimer durche<strong>in</strong>ander. Die Geme<strong>in</strong>schaft der<br />

Altpietisten überlegte sich dann, wie man der Familie<br />

helfen könnte. Allen voran gab es drei Fabrikanten,<br />

die zunächst den Altenhilfevere<strong>in</strong> und später das<br />

ESH gründeten. In diesem Vere<strong>in</strong> war ich von Anfang<br />

an dabei, ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Gründungsmitglied.<br />

Fr. Bayha im E<strong>in</strong>satz beim Sommerfest mit<br />

Fr. Badstübner<br />

12<br />

Als das <strong>Haus</strong> dann stand, wollte ich etwas für andere<br />

tun und im <strong>Haus</strong> kle<strong>in</strong>e Dienste machen. Ich weiß<br />

noch genau, zuerst habe ich blaue und graue Quadrate,<br />

welche die Bewohner gehäkelt haben, zu<br />

Decken zusammengenäht. Die erste davon habe ich<br />

selber erstanden und heute noch liegt sie bei me<strong>in</strong>em<br />

Sohn im Auto.<br />

Irgendwann las ich daheim die kle<strong>in</strong>e Geschichte<br />

„Die Feuerwehr von Plattenhart“. Da dachte ich mir,<br />

so e<strong>in</strong>e nette schwäbische Geschichte – die könnte<br />

ich doch mal den Bewohnern beim Handarbeiten<br />

vorlesen. Das machte den Bewohnern und mir viel<br />

Freude und zunehmend wurde me<strong>in</strong>e Tätigkeit beim<br />

Handarbeiten weniger und das Geschichtenlesen<br />

nahm zu. Ich nahm mir viel Zeit, nette Geschichten<br />

und Gedichte rauszusuchen. E<strong>in</strong>es Tages stand me<strong>in</strong><br />

Mann vor mir und sagte: Hallo, nun entscheide Dich<br />

mal zwischen dem ESH und mir. Da habe ich schallend<br />

gelacht und damit<br />

war das Thema erledigt.<br />

Me<strong>in</strong>e richtig große<br />

Karriere als Ehrenamtliche<br />

begann allerd<strong>in</strong>gs<br />

erst vor e<strong>in</strong> paar<br />

Jahren: Hier b<strong>in</strong> ich noch<br />

mit ca. 85 Jahren <strong>in</strong>s<br />

Modelgeschäft e<strong>in</strong>gestiegen<br />

und genieße es alljährlich<br />

auf den Brettern,<br />

die die Welt bedeuten,<br />

die neueste Mode zu<br />

präsentieren.<br />

Dieses Highlight bedeutet<br />

mir aber nicht soviel,<br />

wie me<strong>in</strong>e wöchentliche<br />

Vorlesestunde hier. Ich


sage immer, ich gehe <strong>in</strong> me<strong>in</strong> ESH. Ich schätze dieses<br />

<strong>Haus</strong>, die Fröhlichkeit, das Positive und das liebevolle<br />

Umgehen mit den Bewohnern.<br />

Die ganze Woche über freue ich mich auf den<br />

Donnerstag und suche Geschichten heraus, die zur<br />

Jahreszeit oder zu aktuellen Themen passen. Zum<br />

Beispiel habe ich jetzt gerade e<strong>in</strong>e Eisenbahngeschichte<br />

vorgelesen und <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

mit me<strong>in</strong>en Zuhörern über Stuttgart21 geredet.<br />

Überhaupt macht es mir Freude mit den Bewohnern<br />

über die Geschichten zu sprechen. Immer wieder<br />

kommen wir <strong>in</strong>s Erzählen und tauschen uns oft über<br />

frühere Zeiten aus.<br />

Am Mittwochabend packe ich schon me<strong>in</strong>e Tasche,<br />

wobei es <strong>in</strong> diesem Fall weniger mit der Vorfreude<br />

zu tun hat, sondern mit der Tatsache, dass ich e<strong>in</strong><br />

rechter Morgenmuffel b<strong>in</strong>. Trotz allem reicht es noch,<br />

dass ich jeden Donnerstag<br />

<strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Garten gehe<br />

und e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />

Sträußchen pflücke (ich<br />

f<strong>in</strong>de immer etwas<br />

Blühendes) und dieses<br />

Sträußchen mal dem<br />

e<strong>in</strong>en oder anderen<br />

Bewohner oder e<strong>in</strong>em<br />

Mitarbeiter schenke.<br />

Im Jahre 2003 lernte ich<br />

das <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong><br />

dann noch von e<strong>in</strong>er<br />

anderen Seite kennen.<br />

Me<strong>in</strong> Mann zog als<br />

Bewohner hier e<strong>in</strong>. Ich<br />

weiß es noch genau, es<br />

war Freitag, der 13.<br />

Dezember 2003. E<strong>in</strong><br />

13<br />

Abergläubischer würde vielleicht sagen, das kann ja<br />

nicht gut gehen. Ich aber habe ganz andere Erfahrungen<br />

gemacht. Ich war zwar zum ersten Mal<br />

alle<strong>in</strong>, aber dankbar und beruhigt, dass me<strong>in</strong> Mann<br />

so gut und freundlich versorgt wurde.<br />

Wenn ich Zeiten des Zweifels hatte, spürte ich Gottes<br />

Nähe und Liebe und dass er mich, so wie ich b<strong>in</strong><br />

annimmt. Ich denke oft, wenn e<strong>in</strong>en etwas zwickt<br />

oder bekümmert, vergiss nicht, was ER dir Gutes<br />

getan hat.<br />

Wir schätzen und lieben unsre Frau Bayha und hoffen,<br />

dass sie immer noch vorliest, wenn wir, die wir<br />

diesen Artikel schreiben, im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong> wohnen.<br />

Sie tut unserer Seele wohl und wir hoffen, dass<br />

wir noch von ihrer lieben und herzlichen Art, ihrem<br />

Gottvertrauen und ihrer Treue lernen können.<br />

Angela Ketterer, Angela Köhler<br />

Fr. Bayha mit den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen des Küchenteams<br />

Fr. Schaaf und Fr. Holl


Öfter mal was Neues…<br />

Um für unsere Bewohner die Lebensqualität zu verbessern,<br />

s<strong>in</strong>d wir stets offen für Neuerungen und<br />

versuchen Vorschläge umzusetzen. In diesem Jahr<br />

gab es e<strong>in</strong>e Trilogie von neuen Angeboten, die wir<br />

hier vorstellen möchten.<br />

Geburtstagswunschessen<br />

Seit Anfang dieses Jahres dürfen sich die Geburtstagsk<strong>in</strong>der<br />

bei uns im <strong>Haus</strong> zu ihrem Geburtstag ihr<br />

Liebl<strong>in</strong>gsessen wünschen. Unsere Küchencrew versucht<br />

erfolgreich alle Wünsche zu erfüllen und so<br />

gibt es auch immer wieder unter der Woche e<strong>in</strong> richtiges<br />

Festtagsmenü.<br />

Im jeweiligen Vormonat werden im Gespräch die<br />

Wünsche erfragt. Hierbei gibt es immer wieder nette<br />

Episoden. Manche äußern sich sehr bescheiden und<br />

möchten ke<strong>in</strong>e „Extrawurst“ gebraten bekommen.<br />

Im Verlauf des Gespräches wird aber schnell klar,<br />

dass es z.B. auf gar ke<strong>in</strong>en Fall Kartoffeln, sondern<br />

Nudeln, um Himmels willen ke<strong>in</strong> Fisch und wenn<br />

überhaupt Nachtisch, dann nur Schokoladenpudd<strong>in</strong>g<br />

geben darf. Andere er<strong>in</strong>nern sich, was ihre Mutter<br />

ihnen immer zum Geburtstag gemacht hat und so<br />

werden Rezepte von früher im Internet gegoogelt<br />

und bereichern unseren Speiseplan.<br />

Am Geburtstag selber wird der Bewohner so nicht<br />

nur durch e<strong>in</strong> Ständchen geehrt. Ganz besonders<br />

freuen sich unsere Geburtstagsk<strong>in</strong>der, wenn der<br />

Küchenchef oder se<strong>in</strong>e Vertretung zum Mittagessen<br />

persönlich gratulieren.<br />

Küchenstammtisch<br />

Jedes Vierteljahr treffen sich jeweils ca. zehn Bewohner<br />

aus allen Wohnbereichen mit unserer Küchenleitung,<br />

um sich über den Speiseplan auszutauschen.<br />

Nicht nur um die Bewohner milde zu stimmen, bereitet<br />

unsere Küchenmannschaft zu diesem Anlass e<strong>in</strong>e<br />

14<br />

kle<strong>in</strong>e saisonale Leckerei zu. Bei Spargelsalat, Tiramisu<br />

oder Zwiebelkuchen lässt es sich <strong>in</strong> angenehmer<br />

Atmosphäre gut reden.<br />

Auf der e<strong>in</strong>en Seite bekommt die Küche so e<strong>in</strong>e Anerkennung<br />

und Rückmeldung über das Speiseangebot.<br />

Auf der anderen Seite tun die Bewohner auch<br />

offen und ehrlich ihre Verbesserungswünsche kund.<br />

So wurde z.B. deutlich, dass viele Bewohner öfter<br />

Fisch wünschen, sich abends über e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Salat<br />

freuen und es durchaus auch häufiger vegetarische<br />

Kost geben darf.<br />

Heimladen<br />

Last but not least haben wir <strong>in</strong> diesem Jahr auch<br />

unseren Heimladen e<strong>in</strong>geführt. Da die wenigsten<br />

unserer Bewohner noch selbst e<strong>in</strong>kaufen gehen können,<br />

fahren e<strong>in</strong>mal im Monat zwei Ehrenamtliche<br />

mit e<strong>in</strong>em Wagen durch die Wohnbereiche und besuchen<br />

unsere Bewohner. Sie bieten zum Selbstkostenpreis<br />

e<strong>in</strong> breites Spektrum von Artikeln an;<br />

angefangen von kle<strong>in</strong>en Schleckereien, über<br />

Rätselhefte bis h<strong>in</strong> zur Handcreme. Im Vordergrund<br />

dieses Angebotes steht nicht unbed<strong>in</strong>gt immer der<br />

Verkauf, sondern das Gespräch und die Zuwendung<br />

für den jeweiligen Bewohner. Natürlich wird darauf<br />

geachtet, dass nur Bewohner besucht werden, bei


denen es <strong>in</strong> Absprache mit den Betreuern gewünscht<br />

wird. Mittlerweile gestalten die Bewohner das Angebot<br />

mit, <strong>in</strong>dem sie bestimmte Artikel nachfragen.<br />

So fährt jetzt immer e<strong>in</strong>e Dreierpackung Piccolo im<br />

Heimladen mit oder e<strong>in</strong>e Kühltasche mit Eis, welches<br />

auch gern als willkommener Pausensnack von den<br />

Mitarbeitern genommen wird.<br />

Was für die <strong>Haus</strong>frau im Supermarkt gilt, beschrieb<br />

auch e<strong>in</strong>e Bewohner<strong>in</strong> für sich, als sie nach dem Aufkauf<br />

des nahezu gesamten Keksvorrates sagte: Man<br />

sollte eben nicht mit Gelüsten e<strong>in</strong>kaufen gehen!<br />

Uns freut´s, dass sie ihren Gelüsten nachkommen<br />

konnte. Wir wünschen weiterh<strong>in</strong> guten E<strong>in</strong>kauf.<br />

Angela Ketterer, Angela Köhler<br />

15<br />

Bewohnerausflug zur<br />

Landesgartenschau<br />

Rosenstock Holderblüh….<br />

Der Juli war gekommen, die Rosen schlugen aus,<br />

da zogen auch wir <strong>in</strong> die Welt h<strong>in</strong>aus.<br />

Wohl auf <strong>in</strong> Gottes schöne Welt<br />

zwei Busse waren schon bestellt.<br />

Sah´n viele Bewohner e<strong>in</strong> Rösle<strong>in</strong> stehen<br />

als sie zur Landesgartenschau gehen.<br />

Heute wollen wir das Ränzel schnüren, packten Lust<br />

und Frohs<strong>in</strong>n mit h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>,<br />

man lud uns auch zu Kaffee und selbst zu Kuchen<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Wir wollten doch so gerne viel Blümchen wieder<br />

sehn,<br />

bei wunderbarem Sonnensche<strong>in</strong> e<strong>in</strong>mal spazieren<br />

gehen.<br />

So liebliche Blumen am Wege da stehn,<br />

wir konnten uns wirklich nicht satt daran sehn.<br />

Sie blühten weiß, blau, rot und gelb<br />

es gab nichts Schöneres auf der Welt.<br />

Da schwanden uns die Stunden<br />

gleich flüchtigen Sekunden.


Die Sommervögel ziehen schon über Wald und Feld<br />

da hieß es Abschied nehmen, der Bus war ja bestellt.<br />

Brüder lasst die Gläser kl<strong>in</strong>gen auf diese schöne<br />

Fahrt<br />

wir hoffen wir haben so was für euch noch mal parat<br />

Hallihallo wir fuhren zur Landesgartenschau….<br />

Mit freundlicher Unterstützung von Emanuel Geibel,<br />

Julius Rodenberg, Johann Wolfgang von Goethe,<br />

Re<strong>in</strong>hold Schaad, Christian Adolf Overbeck, Wilhelm<br />

Bornemann, Hermann Löns, Hans Riedel und Wort<br />

und Weise aus Schwaben und dem Rhe<strong>in</strong>land<br />

16<br />

Unser diesjähriger Ausflug zur Landesgartenschau<br />

nach Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen hat uns zu dieser<br />

Berichterstattung <strong>in</strong>spiriert. Vielleicht f<strong>in</strong>den Sie heraus,<br />

welche Lieder wir etwas abgeändert <strong>in</strong> dieses<br />

Gedicht <strong>in</strong>volvierten. Da wir auch sehr viel gelernt<br />

haben auf der Landesgartenschau nun noch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />

Blumenquiz:<br />

Bsp.: wildes Tier + Teil des Mundes = Löwenzahn<br />

Jahreszeit + Dauer + Lotteriesche<strong>in</strong>e = ?<br />

Nahrungsmittel + weiblicher Vogel = ?<br />

Monatsname + Tr<strong>in</strong>kgefäß = ?<br />

Sehr eifrig + Mädchennahme = ?<br />

Das „starke Geschlecht“ + zuverlässig = ?<br />

Angela Köhler, Angela Ketterer


Der besondere Wochenschluß!<br />

Jeden Freitagmorgen um 10 Uhr gehen seltsame<br />

D<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> der Wohngruppe vor: Auf dem Esstisch<br />

werden Servietten, Zeitungen und sonstige Alltagsgegenstände<br />

durch e<strong>in</strong>e festliche Tischdecke, Kreuz,<br />

Bibel und Kerze ausgetauscht. Die Bewohner der<br />

Wohngruppe und auch E<strong>in</strong>zelne aus anderen Wohnbereichen<br />

werden um den so entstandenen Altar<br />

versammelt. Der oft doch recht beträchtliche Geräuschpegel<br />

<strong>in</strong> der Wohngruppe lässt allmählich<br />

nach. Spätestens wenn das Glockengeläut von der<br />

CD ertönt, herrscht e<strong>in</strong>e andächtige Stille im Raum.<br />

Die Bewohner und Mitarbeiter der Wohngruppe<br />

wissen: Es ist wieder Zeit für unsere Andacht!<br />

Als uns Frau Raschko im Februar ihr Anliegen –<br />

Andachten für Menschen mit Demenz – vorstellte,<br />

weckte sie sogleich unser Interesse. Zugegeben –<br />

unter die Neugier auf die neue Aufgabe mischte sich<br />

auch e<strong>in</strong>e gehörige Portion Unsicherheit und Zweifel.<br />

Waren wir als theologische Laien dieser Herausforderung<br />

gewachsen? Würden wir die richtigen<br />

Worte f<strong>in</strong>den, um die Menschen mit Demenz zu<br />

erreichen oder würden sie solch e<strong>in</strong>e<br />

„Laienveranstaltung“ ablehnen?<br />

17<br />

Aus heutiger Sicht wissen wir, dass unsere Zweifel<br />

völlig unbegründet waren. Dank Frau Raschkos professioneller<br />

Tipps und Anregungen zu den Themen<br />

und dem Ablauf konnten wir <strong>in</strong>zwischen zahlreiche<br />

wunderbare Andachten mit unseren Bewohnern<br />

feiern. Auch die anfänglich oft gestellte Frage der<br />

Bewohner, wo denn der Pfarrer sei, taucht <strong>in</strong>zwischen<br />

nicht mehr auf.<br />

Der immer gleiche Ablauf, angelehnt an die Liturgie<br />

e<strong>in</strong>es Gottesdienstes, sowie die äußerliche<br />

Gestaltung, tragen nicht nur bei den Menschen mit<br />

Demenz sondern auch bei uns und dem anwesenden<br />

Pflegepersonal dazu bei, den Alltag für kurze Zeit<br />

zurückzustellen und sich von der andächtigen<br />

Stimmung ergreifen zu lassen. Als wir zum Beispiel<br />

unseren Erntedankaltar für die Andacht mit allerlei<br />

Obst und Gemüse herrichteten, wurde erst mal fleißig<br />

zugelangt – hier e<strong>in</strong> paar Trauben und dort e<strong>in</strong><br />

Radieschen probiert. Während der Andacht ist dann<br />

ke<strong>in</strong>er mehr auf die Idee gekommen, sich an den<br />

Früchten zu vergreifen.


Mit unseren vielfältigen Themen greifen wir bekannte<br />

Inhalte aus der Bibel auf. Das Besondere an den<br />

Andachten für Menschen mit Demenz ist, wie anschaulich<br />

die Themen dargebracht werden. Je nach<br />

Thema f<strong>in</strong>det man bei uns zum Beispiel Naturmaterialien<br />

(Thema Schöpfung), Verbandszeug (Thema Heilung),<br />

e<strong>in</strong>e Schale mit e<strong>in</strong>em Fußabdruck im Sand<br />

(Thema Lebensspuren) oder Schirme (Thema<br />

„beschirmt von Gott“) auf dem Altar. E<strong>in</strong> anderes<br />

Mal verteilen wir Papierherzen (Thema Liebe) oder<br />

Namenschilder (Thema „Gott hat dich bei de<strong>in</strong>em<br />

Namen gerufen“).<br />

Die Themen versuchen wir geme<strong>in</strong>sam im Gespräch<br />

mit den Bewohnern anzugehen. Anfangs war das<br />

teilweise etwas mühsam. Inzwischen beteiligen sich<br />

e<strong>in</strong>zelne Bewohner schon recht rege an den Gesprächen.<br />

Selbstverständlich s<strong>in</strong>gen wir auch immer e<strong>in</strong>ige<br />

bekannte Kirchenlieder. E<strong>in</strong>e Bewohner<strong>in</strong> war e<strong>in</strong>mal<br />

ganz fasz<strong>in</strong>iert von ihrer Tischnachbar<strong>in</strong>: „Die<br />

Frau kann alle Strophen auswendig! Das müssen Sie<br />

sich mal vorstellen!“<br />

Nach 20 M<strong>in</strong>uten endet die Andacht mit e<strong>in</strong>em<br />

Orgelnachspiel und wir f<strong>in</strong>den uns allmählich wieder<br />

im Alltag e<strong>in</strong>. Es bleibt aber sicher nicht nur bei uns<br />

das Gefühl zurück, geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e wohltuende<br />

Pause im Alltag genossen zu haben.<br />

Karen W<strong>in</strong>terhalter, Ann-Kathr<strong>in</strong> Wehrle<br />

18<br />

Fußspuren im ESH<br />

In diesem Jahr möchten wir Ihnen die Fußpfleger<strong>in</strong><br />

vorstellen, die zu vielen unserer Heimbewohner<br />

kommt.<br />

Me<strong>in</strong> Name ist Lisa Messner. Ich b<strong>in</strong> 42 Jahre alt, verheiratet<br />

und habe vier K<strong>in</strong>der. In den letzten 21 Jahren<br />

war ich <strong>in</strong> Teilzeit als Krankenschwester auf der<br />

Diakoniestation <strong>in</strong> Tross<strong>in</strong>gen tätig. Vor zwei Jahren<br />

habe ich noch die Ausbildung zur ärztlich geprüften<br />

Fußpfleger<strong>in</strong> abgeschlossen und b<strong>in</strong> jetzt ganz für<br />

das Wohl der Füße zuständig. Ich behandle me<strong>in</strong>e<br />

Kunden bei mir <strong>in</strong> Schura und mache <strong>Haus</strong>besuche <strong>in</strong><br />

der Tross<strong>in</strong>ger Umgebung. Seit Mai 2009 b<strong>in</strong> ich für<br />

e<strong>in</strong>en Tag <strong>in</strong> der Woche im ESH und versorge hier den<br />

Großteil der Bewohner mit regelmäßiger Fußpflege.<br />

Me<strong>in</strong> Arbeitstag im ESH beg<strong>in</strong>nt, während die meisten<br />

Bewohner noch am Frühstückstisch sitzen.<br />

Zuerst begrüße ich den e<strong>in</strong>en oder anderen am Tisch.<br />

Es freut mich natürlich wenn mich jemand als Frau<br />

Messner erkennt oder vielleicht me<strong>in</strong>t mich schon<br />

mal gesehen zu haben oder mir gar vor dem Aufzug<br />

zuruft: „Hallo Frau Fußpflege, kommen sie heute<br />

auch zu mir?“ Dann geht es los mit „Füße pflegen“.


Inzwischen weiß ich die Vorlieben und Wünsche der<br />

Bewohner wo, wie und wann sie die Fußpflege<br />

haben möchten - so mancher Wunsch ist zu erfüllen.<br />

Es ist für mich aber oft e<strong>in</strong>e Herausforderung zum<br />

richtigen Zeitpunkt an richtiger Stelle beim heute<br />

auf der Liste stehenden Bewohner zu se<strong>in</strong>. Es ist hier<br />

ganz schön was los, z.B. wird das Gedächtnis tra<strong>in</strong>iert<br />

oder Gymnastik gemacht. Die e<strong>in</strong>en wollen schon<br />

wieder kurz nach elf am Mittagstisch sitzen, damit<br />

sie nicht im Rollstuhlverkehr stecken bleiben, andere<br />

bevorzugen jedoch lieber zuerst e<strong>in</strong>e Mittagsruhe<br />

vor der Behandlung. Da ist es sehr schön, wenn von<br />

den Pfleger<strong>in</strong>nen so manche Unterstützung <strong>in</strong> Form<br />

von e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Hilfestellung oder auch nur mal<br />

die Aussage, „Frau ... kann auch etwas später essen“<br />

kommt.<br />

Ich b<strong>in</strong> sehr gerne im <strong>Haus</strong>, da hier e<strong>in</strong>e sehr angenehme<br />

Atmosphäre herrscht. Daher freue ich mich<br />

jedes Mal auf die Arbeit und auf jeden e<strong>in</strong>zelnen<br />

Menschen, der mir hier während der Fußpflege<br />

gegenüber sitzt. Ich empf<strong>in</strong>de es als äußerst wertvoll,<br />

dass so mancher Bewohner mir sehr viel erzählt<br />

und anvertraut. Diese Geschichten würden so manches<br />

Buch füllen.<br />

19<br />

Bei e<strong>in</strong>er Bewohner<strong>in</strong> dreht sich während der Fußpflege<br />

alles ums Thema „Essen“ und die passende<br />

Suppene<strong>in</strong>lage, die nach getaner Arbeit mit den abgeschnittenen<br />

Nägeln vorhanden wäre. Auch würde<br />

sie liebend gerne mit mir verschiedene Gasthäuser<br />

und Wirtschaften abklappern. E<strong>in</strong> anderer erzählt<br />

mir schmunzelnd mit welcher Art von Gerätschaften<br />

aus se<strong>in</strong>er Werkstatt er früher die Nägel bearbeitet<br />

hat. Wiederum e<strong>in</strong>e andere schwärmt von ihren geliebten,<br />

schönen hohen Schuhen und ihrer sehr hohen<br />

Anzahl an zurückgelegten Kilometern <strong>in</strong> ihrem Leben<br />

(wohlgemerkt auf Füßen). Mit manchen ist e<strong>in</strong>e<br />

Kommunikation jedoch gar nicht möglich. Dafür<br />

huscht ihnen beim abschließenden E<strong>in</strong>cremen e<strong>in</strong><br />

Lächeln über das Gesicht.<br />

Ich wünsche mir weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit<br />

mit allen Mitarbeitern des <strong>Haus</strong>es und möchte bei<br />

allen Bewohnern „GUTE SPUREN“ h<strong>in</strong>terlassen.<br />

Ihre Lisa Messner<br />

Ihr Wunsch ist schon <strong>in</strong> Erfüllung gegangen, denn sie<br />

hat schon vielfältig „gute Spuren“ h<strong>in</strong>terlassen. Wir<br />

danken ihr für ihre sehr strukturierte, liebevolle und<br />

herzliche Art und freuen uns auf viele Fußspuren auf<br />

dem weiteren geme<strong>in</strong>samen Weg.


Konfirmandenpraktikum<br />

Zur liebgewordenen Tradition s<strong>in</strong>d uns die Konfirmandenpraktika<br />

geworden. Die Konfirmanden kommen<br />

von der Stadt- und der Auferstehungskirche zu<br />

uns. In diesem Jahr waren es drei Mädchen von der<br />

Stadtkirche: Phil<strong>in</strong>e Baur, Freyja Schill<strong>in</strong>g und<br />

Jennifer Brendle. Wir stellten ihnen e<strong>in</strong>ige Fragen:<br />

ESH: Warum habt Ihr für Euer Praktikum das ESH<br />

ausgesucht?<br />

Konfirmanden: Da gab es mehrere Gründe. Zum<br />

e<strong>in</strong>en war es praktisch, weil das ESH <strong>in</strong> der Nähe<br />

unseres Wohnortes liegt, zum anderen war es für<br />

uns auch das beste Angebot, obwohl e<strong>in</strong>e von uns<br />

am liebsten etwas mit Tieren gemacht hätte, das gab<br />

es aber nicht. Wir fanden es <strong>in</strong>teressant, wie das<br />

20<br />

Alltagsleben hier aussieht. Außerdem kannte e<strong>in</strong>e<br />

von uns das ESH schon e<strong>in</strong> wenig durch die Flötengruppe<br />

unter der Leitung von Fr. Fricker, die immer<br />

wieder <strong>in</strong>s ESH gekommen ist und durch Besuche<br />

e<strong>in</strong>er ehemaligen Nachbar<strong>in</strong>, die hier im ESH wohnte.<br />

ESH: Was waren die Inhalte Eures Praktikums?<br />

Konfirmanden: Zunächst haben wir das <strong>Haus</strong> angeschaut,<br />

etwas von der Struktur hier erfahren.<br />

Anschließend haben wir mit e<strong>in</strong> paar Bewohnern<br />

Mensch-ärgere-Dich-nicht gespielt. Bei den nächsten<br />

Treffen wurde mit den Bewohnern e<strong>in</strong> Obstsalat<br />

zubereitet und gebastelt.<br />

ESH: Habt Ihr Euch den Alltag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pflegeheim<br />

so vorgestellt?<br />

Konfirmanden: Teilweise haben wir gedacht, dass die<br />

Bewohner alle im Bett liegen. Schnell konnten wir<br />

feststellen, dass dem nicht so ist. Wir hätten auch<br />

nicht damit gerechnet, dass es so viele Angebote<br />

gibt, welche die Bewohner besuchen. Besonders ist<br />

uns die Fröhlichkeit aufgefallen.


ESH: Hat Euch etwas nachhaltig bee<strong>in</strong>druckt?<br />

Konfirmanden: Wir waren überrascht, was die Bewohner<br />

noch alles wissen. Wir haben e<strong>in</strong> Quiz miterlebt,<br />

<strong>in</strong> welchem Sprichwörter und Lieder ergänzt<br />

werden sollten. Da sahen wir daneben relativ alt aus.<br />

Es ist schon <strong>in</strong>teressant wie fit die Bewohner teilweise<br />

noch <strong>in</strong> sehr hohem Alter s<strong>in</strong>d, besonders die<br />

über 100-jährige Frau hat uns sehr fasz<strong>in</strong>iert.<br />

Andererseits hat uns erschreckt, wie sie sich verhalten<br />

wenn ihnen im Rahmen der Aktivierung etwas<br />

weggenommen wird, wie z.B. e<strong>in</strong> Würfel oder e<strong>in</strong><br />

Apfel beim Obstsalat. Wir würden dazu sagen: Ist ja<br />

Wahns<strong>in</strong>n, wie die noch abgehen!<br />

Wir möchten uns bei Phil<strong>in</strong>e, Freyja und Jennifer<br />

ganz herzlich bedanken und haben die Zeit mit<br />

Ihnen genossen. Uns tut es immer gut, wenn junge<br />

Leute <strong>in</strong>s <strong>Haus</strong> kommen. Die Bewohner schätzen den<br />

Austausch zwischen den Generationen sehr und wir<br />

profitieren von den Rückmeldungen und E<strong>in</strong>drücken<br />

der Jugendlichen.<br />

Angela Ketterer, Angela Köhler<br />

21<br />

Sponsorenfahrzeug für das<br />

<strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong><br />

Dem <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong> konnte durch Beteiligung von<br />

über 40 Sponsoren e<strong>in</strong> neues Fahrzeug zur Verfügung<br />

gestellt werden. Der gasbetriebene VW-Caddy wird<br />

für den Fahrdienst, Besorgungsfahrten und Ausflüge<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Allen Firmen danken wir ganz herzlich für<br />

Ihre Unterstützung. Im E<strong>in</strong>zelnen s<strong>in</strong>d dies:<br />

GET Autark – Energieberatung; Hunz<strong>in</strong>ger – Schre<strong>in</strong>erei,<br />

Bestattungen; Capodicasa – CNC-Drehtechnik;<br />

Druckerei Hohl; Becker – Elektrotechnik; Praxis für<br />

Logopädie – Felicitas Guggenberger; Frisörstüble –<br />

Gaby Moll; Naelke’s Naturkost; Zahnarztpraxis<br />

Dr. Thomas Schill<strong>in</strong>g; Bandle – Parkettfachbetrieb;<br />

Auers-Garten-Service; Der Friseur – Salon<br />

Heckenberger; MET – Medical Equipment Technology;<br />

Stielblüte – Blumenfachgeschäft; Energieberatung –<br />

Gerhard Mattheis; Stephan Schill<strong>in</strong>g GmbH –<br />

Chirurgische Instrumente; Barfuss – Schuhmode;<br />

Diener – Maler und Stukkateur; <strong>in</strong>-session Design –<br />

Internet und Werbeagentur; SGA – Gleitschlifftechnik;<br />

Anwaltskanzlei Klaus Keil und Kollegen; Schreierei<br />

Tauscher; Color Po<strong>in</strong>t Lackiertechnik; Naturheil Praxis<br />

Bett<strong>in</strong>a Spitznagel; Artacta – Werbeagentur; Mister<br />

Bianco – Ristorante; Deisenroth – Pelzmodehaus;<br />

We<strong>in</strong>haus Les Bons V<strong>in</strong>s; Wilhelm Koch – Stuhl- und<br />

Tischfabrik; M. Brack & C. Hagel – Physiotherapiepraxis;<br />

ZAPF – Garagenmodernisierungen; Alexander Honer –<br />

Malermeister; Ch. Pröbstel – Zahnarzt; Zahnarztpraxis<br />

Dr. Peter Ruf; Tobias Andris – Baugeschäft; Hitzler<br />

Solarsysteme GmbH; BKK Riker, Ricosta, Weisser; Max<br />

Moritz – Tuttl<strong>in</strong>ger Automeile; C. Bruno Bayha GmbH –<br />

Skalpelle; Reiseoase Tuttl<strong>in</strong>gen; Ramona Grüneberg –<br />

Praxis für Physiotherapie


Sozialpraktikum <strong>2010</strong><br />

Nicht nur Konfirmanden kommen zu uns <strong>in</strong>s <strong>Haus</strong>,<br />

sondern auch andere Jugendliche. Für uns ist generell<br />

erkennbar, dass Schulen der sozialen Kompetenz<br />

e<strong>in</strong>en zunehmend höheren Stellenwert beimessen.<br />

Seit e<strong>in</strong> paar Jahren arbeiten wir schon <strong>in</strong>tensiv mit<br />

der Ludwig-Uhland-Realschule zusammen, mit denen<br />

wir jedes Jahr e<strong>in</strong> Projekt „themenorientiertes soziales<br />

Engagement“ durchführen. Des Weiteren haben<br />

wir mit der Schulsozialarbeiter<strong>in</strong> Fr. Bücheler und<br />

Schüler<strong>in</strong>nen der Schillerschule generationenübergreifende<br />

Nachmittage veranstaltet. Viele Gymnasien<br />

haben e<strong>in</strong> Sozialpraktikum im Lehrplan. Dieses Jahr<br />

liefen bei uns die Telefone heiß, da sehr viele Schüler<br />

bei uns e<strong>in</strong> solches 20stündiges Praktikum machen<br />

wollten. Wir f<strong>in</strong>den diese Entwicklung und Zusammenarbeit<br />

wichtig und s<strong>in</strong>nvoll und erleben immer<br />

wieder Momente der gegenseitigen Toleranz.<br />

Stellvertretend für die vielen Praktika, geben wir<br />

die Bühne frei für e<strong>in</strong>e Bildergeschichte, die vier<br />

Praktikanten dankenswerterweise für uns geschrieben<br />

haben:<br />

22<br />

Es waren e<strong>in</strong> Mal 4 tapfere, junge, gut aussehende<br />

Männer vom IKG. Sie brachen von zu <strong>Haus</strong>e auf, um<br />

das unbekannte Leben im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong> und<br />

die Probleme des Altwerdens zu erforschen.<br />

An e<strong>in</strong>em wunderschönen Herbsttag begannen sie<br />

ihre Erforschungen mit e<strong>in</strong>em Fest, das ihnen das<br />

Leben im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong> näher brachte. Sie begannen<br />

den Tag mit viel Elan und Freude.<br />

Das Fest fand im Speisesaal des <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong>es<br />

statt. Dort ist ausreichend Platz für alle. Los g<strong>in</strong>gs<br />

mit viel Gesang. Die tapferen, jungen, gut aussehenden<br />

Männer wurden das erste Mal getestet. Ihre<br />

Aufgabe bestand dar<strong>in</strong>, die Senioren an den Tischen<br />

zu unterhalten und ke<strong>in</strong>e Langeweile aufkommen<br />

zu lassen. Diese Aufgabe fiel ihnen leicht, also wurden<br />

sie weiter auf ihr Talent getestet. Basteln war<br />

der nächste Punkt auf der Aufgabenliste. Dabei zeigten<br />

die jungen, gut aussehenden Männer viel F<strong>in</strong>gerspitzengefühl<br />

und gestalteten sehr schöne Bilder.


Und so endete dieser Tag, den sie mit Bravour meisterten,<br />

auch mit viel Freude. Jetzt kam die Hammeraufgabe<br />

auf die Jungs zu: Laternen basteln. Die Jungs<br />

arbeiteten sehr hart und nur mit wenig Pausen.<br />

23<br />

Es wurden viele Laternen fertig gestellt, die den<br />

Senioren sehr gefallen haben.<br />

Zum Abschluss des Praktikums waren alle zufrieden<br />

und glücklich. Die 4 tapferen, jungen, gut aussehenden<br />

Männer erledigten alle ihnen gestellten Aufgaben<br />

sehr gut. Und wenn sie nicht gestorben s<strong>in</strong>d,<br />

dann basteln sie noch heute.<br />

The End<br />

Von Manuel, Felix, Matthias, Johannes<br />

Anmerkung der Redaktion: Wir s<strong>in</strong>d den -Sie wissen<br />

schon- Männern für ihren E<strong>in</strong>satz sehr dankbar und<br />

genießen es, sie noch länger im <strong>Haus</strong> zu haben, um<br />

sie auf ihre Talente zu testen und vor weitere große<br />

Aufgaben zu stellen.


Ehrenamtlichenausflug zum Landesgestüt Marbach<br />

Am schönsten Spätherbsttag im Jahr<br />

der Jahresausflug fällig war,<br />

mit dem Herr Schmiedel, wie es passte,<br />

die Schar der Helfer überraschte.<br />

Zum Mittelpunkt <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

Marbachs Gestüt erkoren war,<br />

wo Pferde von verschiednen Rassen<br />

sich konzentriert bewundern lassen.<br />

(Mit fast 500 Jahren ist Marbach das älteste staatliche<br />

Gestüt Deutschlands und zugleich der größte<br />

Ausbildungsbetrieb für Pferdewirte. Zuchthengste<br />

der Rassen Deutsches Reitpferd, Schwarzwälder<br />

Kaltblut und Vollblutaraber stehen <strong>in</strong> den Beschälboxen<br />

des Landesgestüts. Als Hauptgestüt besitzt<br />

Marbach zwei eigene Stutenherden mit 40 Warmblut-<br />

und 20 Vollblutaraberstuten.<br />

24<br />

In Offenhausen bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong>ternational anerkannte<br />

Besamungsstationen. Hier s<strong>in</strong>d die Spitzenhengste<br />

Marbachs untergebracht. In der staatlich<br />

anerkannten Prüfanstalt für Hengste und Stuten<br />

werden jährlich rund 80 Pferde auf Charakter und<br />

Reiteigenschaften geprüft. Tausend Hektar landwirtschaftliche<br />

Nutzfläche s<strong>in</strong>d Grundlage für die Futterversorgung<br />

der rund 520 Pferde. Seniorenpferde<br />

können im Vorwerk Schafhaus ihren wohlverdienten<br />

Lebensabend genießen.)<br />

Um 12 Uhr wartete der Bus,<br />

der uns nach Marbach br<strong>in</strong>gen muß.<br />

Über Neuhausen, Meßkirch, Mengen,<br />

vorbei am Schloss von Sigmar<strong>in</strong>gen.<br />

Die Wiesen waren kurz gemäht,<br />

auf Stoppelfeldern nichts mehr steht.<br />

Die Landschaft sah vorbei man ziehen,<br />

man musste sich nicht sehr bemühen,<br />

um e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck zu gew<strong>in</strong>nen,<br />

was wir noch unternehmen können.


Mit knusprigen belegten Brötchen<br />

und Sprudel konnt’ die Mittagszeit<br />

man ganz problemlos überbrücken,<br />

der Imbiss kam zur rechten Zeit.<br />

Herr Schmiedel und die Angelas<br />

versorgten uns über das Maß.<br />

In Marbach schloss sich für uns dann<br />

e<strong>in</strong>e Gestütsführung noch an.<br />

Das Lautertal befuhr man dann,<br />

gezogen vom Pferdegespann.<br />

Bequem im Planwagen zu sitzen<br />

brauchte niemand dabei schwitzen.<br />

Um 16:00 Uhr ergänzten Kaffee und Kuchen die<br />

Besichtigung, die im Gestütsgasthof von Marbach<br />

den angebrachten Abschluss fand, bevor wir gegen<br />

17:30 Uhr die Heimfahrt nach Tuttl<strong>in</strong>gen antreten<br />

konnten.<br />

25<br />

Im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong> erwartete uns zum Abschluss<br />

noch e<strong>in</strong> komplettes Abendessen mit Getränken und<br />

Nachtisch.<br />

Wir wollen Gott danken für das schöne Wetter und<br />

die Bewahrung vor Unglück und Schaden, wie auch<br />

Herrn Schmiedel und den beiden Angelas für die<br />

Vorbereitung und Betreuung der <strong>in</strong>teressanten<br />

Ausflugsreise.<br />

Theo Bühl


Literarisches Karussell<br />

Wenn das Goethedenkmal Roth Schillert, der Morgenstern<br />

noch zu sehen ist, die Dürren matt s<strong>in</strong>d, Mann<br />

se<strong>in</strong> Licht unter den Scheffel stellt und alle Hebel <strong>in</strong><br />

Bewegung setzt und wenn Gerhardt im Grass sitzt,<br />

dann Spyri, dass im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong> was im Busch<br />

ist:<br />

Unsere diesjährige Urlaubswoche stand ganz unter<br />

dem Thema Dichter und Denker. Als Auftakt testeten<br />

wir erst e<strong>in</strong>mal die Bewohner auf ihr literarisches<br />

Wissen beim großen Quiz rund ums Buch. Wir waren<br />

wie immer sehr erstaunt, was für Wissensschätze <strong>in</strong><br />

unseren Bewohnern schlummern und nur herausgekitzelt<br />

zu werden brauchen. E<strong>in</strong>e Bewohner<strong>in</strong> mussten<br />

wir nach acht M<strong>in</strong>uten sogar bremsen, da sie<br />

die gesamte Glocke von Schiller auswendig kann.<br />

(zur Info: Die Glocke erstreckt sich im Buch zweispaltig<br />

über sechs Seiten).<br />

26<br />

Lustig, <strong>in</strong>teressant und experimentell war auch unsere<br />

Schreibwerkstatt, <strong>in</strong> der wir unter anderem unbekannte<br />

Gedichte verändern wollten, <strong>in</strong>dem wir jede<br />

zweite Zeile ausgelassen und unsere Bewohner gebeten<br />

haben, diese selber zu dichten. Das war e<strong>in</strong><br />

Eigentor, da unsere Bewohner fast alle uns unbekannten<br />

Gedichte auswendig konnten. Trotz allem<br />

wurden sehr witzige neue Gedichte kreiert.<br />

Nachdem wir selber fantasievoll Notizbücher hergestellt<br />

und beim Herbstfest Liedanfänge bildlich dargestellt<br />

und gebastelt haben, durften wir noch e<strong>in</strong>mal<br />

Gedichte mit allen S<strong>in</strong>nen erleben. Sei es mit<br />

Rosenduft, dem Befühlen von Ste<strong>in</strong>en oder e<strong>in</strong>fach<br />

nur dem Genießen beim Zuhören von Gedichten,<br />

welche von den Heimbewohnern <strong>in</strong> früheren Jahren<br />

selbst geschrieben wurden. E<strong>in</strong>es davon möchten wir<br />

Ihnen nicht vorenthalten:


Ich sah heut´ e<strong>in</strong>en grünen, grünen Rasen,<br />

dr<strong>in</strong> Gänseblümchen, h<strong>in</strong>geflockt wie Schnee.<br />

Ich sah das erste weiße Segel auf der See<br />

und Leute ohne Mäntel auf den Straßen.<br />

Und Gärten – sah ich – werden umgegraben;<br />

ich sah die Bäume voller Knospen stehn.<br />

Ich habe frohe Menschen heut´ gesehn,<br />

die neue, lächelnde Gesichter haben.<br />

Me<strong>in</strong> Liebster hatte heut´ geschnittenes Haar,<br />

und K<strong>in</strong>der spielten lachend auf den Wegen,<br />

und e<strong>in</strong>e junge Frau kam mir entgegen,<br />

die mit dem K<strong>in</strong>d auf ihrem Arm beschäftigt war.<br />

Ich glaub´, ich habe neue, blanke Augen,<br />

weil jetzt die alten wahrlich nichts mehr taugen.<br />

Wir s<strong>in</strong>d uns sicher, dass man bei der<br />

Kandidatensuche für den diesjährigen<br />

Literaturnobelpreis nicht an unseren<br />

Heimbewohnern vorbeikommt.<br />

27<br />

E<strong>in</strong> Höhepunkt ist wie jedes Jahr unsere<br />

Modenschau, <strong>in</strong> der wir diesmal literarische Figuren<br />

zu Gast hatten. So stolzierte unter anderem Cäsar<br />

über den Laufsteg, über welchen später Heidi und<br />

Peter spazierten, Rob<strong>in</strong> Hood auf der Suche nach<br />

Witwen und Waisen zu sehen war und Sherlock<br />

Holmes nach Indizien suchte.<br />

Auch für das leibliche Wohl wurde literarisch<br />

gesorgt. Mit e<strong>in</strong>em himmlischen Obstsalat mit<br />

Früchten aus dem Buch der Bücher wurde das<br />

gesamte <strong>Haus</strong> verwöhnt. Viel Freude hat uns auch<br />

das Erstellen e<strong>in</strong>es Memorys <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />

den K<strong>in</strong>dern des Bruder-Klaus-K<strong>in</strong>dergartens bereitet.<br />

Abgerundet wurde diese literarische Woche durch<br />

das Galad<strong>in</strong>er und das mobile <strong>Haus</strong>konzert.<br />

Angela Köhler, Angela Ketterer


Werkzeug ausgelagert<br />

Oder: Schraubendreher, e<strong>in</strong> nützliches und scheues<br />

Werkzeug<br />

Das Problem e<strong>in</strong>es Jeden, der technische D<strong>in</strong>ge bewerkstelligen<br />

möchte, ist länglich und hat e<strong>in</strong>en<br />

Griff: Der Schraubendreher, welcher fälschlicherweise<br />

auch „Schraubenzieher“ genannt wird. Man<br />

sucht die Schraubendreher <strong>in</strong> Taschen, Kisten, Schubladen<br />

oder an der Werkzeugwand. Sie f<strong>in</strong>den sich<br />

jedoch auch <strong>in</strong> Aktenordnern, zwischen Prüfprotokollen,<br />

<strong>in</strong> dunklen Ecken, ganz h<strong>in</strong>ten <strong>in</strong> der Werkbank<br />

oder <strong>in</strong> Tassen auf dem Schreibtisch. Woh<strong>in</strong><br />

diese nützlichen Wundergeräte wandern, sche<strong>in</strong>t<br />

dem Zufall überlassen zu se<strong>in</strong>.<br />

Auch der Grund ihres Wandertriebes ist bislang ungewiss.<br />

Der Werkzeugforscher Dr. K. forscht bereits<br />

seit dem 1.10.2009, um diesem Phänomen auf die<br />

Spur zu kommen. Es ist jedoch möglich, dass e<strong>in</strong><br />

Überbestand an Schraubendrehern e<strong>in</strong>e Flucht der<br />

Selbigen auslösen könnte (wobei man immer die<br />

Falschen hat). Es ist jedoch ebenso möglich, dass<br />

Menschen nicht mehr genügend Stauraum für diese<br />

28<br />

Gattung Werkzeug haben. Vermutlich war es auch <strong>in</strong><br />

nachfolgendem Beispiel so, welches Dr. K. zur Grundlage<br />

se<strong>in</strong>er Werkzeugforschung diente:<br />

So geschah es an e<strong>in</strong>em Dienstag, so gegen 11 Uhr<br />

vor der Mittagsstunde, dass e<strong>in</strong> junger, fleißiger<br />

Mann e<strong>in</strong> geheimes Werkzeugdepot ausmachte. Mit<br />

dem Auftrag defekte Leuchtmittel auszutauschen<br />

machte er sich nichts ahnend <strong>in</strong> die Kellerräume auf.<br />

Schon bald waren die nicht leuchtenden Störenfriede<br />

gefunden. Jedoch bedurfte die letzte Leuchte härterer<br />

Methoden. Durch das Tauschen des Leuchtmittels<br />

war die Funktion der Leuchte nicht herzustellen. So<br />

entfernte die, zum Lampentausch beauftragte<br />

Person das Deckensegment und sah, dass die Leuchtmittelsteckfassung<br />

weder angeschlossen war, geschweige<br />

denn e<strong>in</strong>e entsprechende Anschlussleitung<br />

<strong>in</strong> der Nähe gewesen wäre. Beim E<strong>in</strong>bau des<br />

Segmentes polterte es jedoch und e<strong>in</strong> Schraubendreher<br />

flog dem jungen Mann entgegen. Er hatte<br />

offenbar e<strong>in</strong> geheimes Werkzeugversteck ausf<strong>in</strong>dig<br />

gemacht – e<strong>in</strong> für die Werkzeugforschung fulm<strong>in</strong>anter<br />

Fund, welcher die bisherigen Thesen untermauert.<br />

Daher ruft die Werkzeugforschung auf, aufmerksam<br />

durch das <strong>Haus</strong> zu gehen und entlaufendes oder verstecktes<br />

Werkzeug vor der Werkstatt der <strong>Haus</strong>technik<br />

abzulegen. Schauen Sie doch mal zur Decke, denn<br />

darunter könnten Werkzeuge wie Schweißgeräte,<br />

Hammer oder Ambosse auf ihre Entdeckung warten.<br />

Viele Grüße an alle die mich noch kennen und alles<br />

Gute,<br />

Gero Kühnemundt, Zivildienstleistender im<br />

<strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong> bis Juni <strong>2010</strong>


Literarische Modenschau<br />

29


6. Weihnachtsmarkt im ESH<br />

30


Danach<br />

Maria spricht ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Wort,<br />

ruht blass auf ihrem Lager dort.<br />

Herr Joseph bettet müde sich<br />

<strong>in</strong>s Stroh und schlummert väterlich.<br />

Das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Krippe liegt,<br />

geduldig an das Holz geschmiegt.<br />

Auch Ochs und Esel halten Ruh,<br />

Nachtfalter flattern ab und zu.<br />

Verloren ist der Engel Spur,<br />

verlassen liegen Stall und Flur.<br />

Die Könige s<strong>in</strong>d heimgekehrt,<br />

so ruhn auch Krone, Schild und Schwert.<br />

Am Feuer schlafen Hirt und Hund,<br />

die Herde weidet ihren Grund.<br />

Der Stern der Sterne – er verblich.<br />

Die kle<strong>in</strong>en Lichter sammeln sich.<br />

Der Mond blickt still auf Bethlehem.<br />

Und alles ist wie ehedem.<br />

Nur dass e<strong>in</strong> neugebornes K<strong>in</strong>d<br />

den schweren Weg zum Kreuz beg<strong>in</strong>nt.<br />

Kurt Ihlenfeld


Jahreslosung <strong>2010</strong><br />

Jesus Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht.<br />

Glaubt an Gott und glaubt an mich.<br />

Johannes 14,1

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