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Logistik ist Vertrauenssache - Logwin Logistics

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interview<br />

Oliver Mazat (48) <strong>ist</strong><br />

seit 2000 bei <strong>Logwin</strong> in<br />

leitenden Positionen<br />

tätig, aktuell als<br />

Director Retail Operations.<br />

Der gebürtige<br />

Hamburger fährt gern<br />

Rennrad und hat eine<br />

Schwäche für alte Holzboote<br />

und Oldtimer.<br />

Oliver Mazat <strong>ist</strong> verheiratet<br />

und hat zwei<br />

erwachsene Töchter.<br />

Raum für Individualisierungen. Viele unserer Kunden benötigen jedoch<br />

mehr als nur eine Lösung für die letzte Meile. Sie erwarten bei der Umsetzung<br />

ihrer anspruchsvollen Multi-Channel-Konzepte von ihrem <strong>Log<strong>ist</strong>ik</strong>partner,<br />

dass er flexible und individuelle Services bietet. Never<br />

Out of Stock <strong>ist</strong> dabei natürlich ein wichtiges Stichwort. Nur was im<br />

Laden verfügbar <strong>ist</strong>, kann schließlich auch verkauft werden.<br />

OM: Insbesondere in der Hauptsaison sind die kurzen Laufzeiten eine<br />

Herausforderung. In der Nebensaison müssen wir darauf achten, dass<br />

wir das Netz mit möglichst wenig Equipment abdecken, um kostenoptimiert<br />

zu arbeiten. Und in der Hochsaison müssen wir das Netz so<br />

schnell anpassen, dass wir die Mengen wegbekommen, ohne<br />

Laufzeitverluste zu produzieren.<br />

LM: Wie stellen Sie diese Flexibilität sicher?<br />

OM: Wir sind von den Informationen der Kunden<br />

abhängig. Deshalb sucht unsere Mannschaft<br />

den Kontakt, um eine möglichst gute Prognose<br />

zu erhalten. Denn wir können nicht von heute<br />

auf morgen wie am Tax<strong>ist</strong>and Autos ordern,<br />

wir müssen rechtzeitig wissen, wann die Saison<br />

voraussichtlich starten wird.<br />

Um die Laufzeiten zu verbessern, wollen wir<br />

außerdem neue Standorte aufschalten. Wenn<br />

Sie sich Stückgutnetze angucken, dann haben die<br />

teilweise so 40, 50 Niederlassungen. Bisher haben<br />

wir im Bereich Fashion die Bundesrepublik mit einer<br />

relativ geringen Anzahl von 17 Standorten beliefert.<br />

LM: Wie viele sollen es denn werden?<br />

OM: In nächster Zeit werden es vielleicht noch ein, zwei mehr, aber<br />

sicherlich nicht mehr als insgesamt 20.<br />

LM: Sind Laufzeiten denn ein Argument, das immer alles schlägt, dieses<br />

„ich möchte die Jacke aber noch heute oder spätestens morgen“?<br />

OM: Natürlich <strong>ist</strong> das ein Thema für den stationären Handel, der ja auch<br />

im Wettbewerb zu Online-Shops steht. Allerdings darf man dabei nicht<br />

außer Acht lassen, dass die Verzahnung dieser Verkaufskanäle durchaus<br />

Impulse für den Laden vor Ort haben kann. Als Experte für eFulfillment<br />

und Multi-Channel-<strong>Log<strong>ist</strong>ik</strong> können wir hier zum Erfolg beitragen.<br />

LM: Welche Rolle spielen in dem Zusammenhang Umwelt, Nachhaltigkeit,<br />

CO 2 -Ausstoß?<br />

DE: Die Spediteure haben aus wirtschaftlichen Gründen immer schon<br />

darauf geachtet, dass der Fuhrpark möglichst ausgelastet <strong>ist</strong> und somit<br />

der CO 2 -Verbrauch pro transportierter Einheit sinkt. Durch die Retourenquoten<br />

im Online-Geschäft von bis zu 70 Prozent zeigt sich allerdings<br />

insgesamt eine eher negative Öko-Bilanz. Überlegen Sie mal, wie<br />

viele Pakete pro Tag versendet werden.<br />

LM: Wie <strong>ist</strong> zurzeit das Verhältnis von Hänge- und<br />

Liegeware?<br />

DE: Vor gut 15 Jahren haben wir nahezu 100 Prozent<br />

hängende Ware gefahren. Jetzt liegen<br />

wir bei einem Anteil von über 60 Prozent<br />

Pakete<br />

Liegeware. Diese Verteilung ergibt sich aus<br />

einem Rückgang der Hängendware von<br />

10 Prozent und einer Zunahme der Liegendware<br />

um 50 Prozent in den letzten fünf Jahren<br />

mit Tendenz zum weiter steigenden Anteil<br />

Liegeware. Der Hintergrund <strong>ist</strong> klar: Das<br />

Hängeteil <strong>ist</strong> beim reinen Transport teurer als<br />

ein Paket.<br />

Pakete verursachen die Kosten eigentlich nur<br />

später: Wenn ich die Ware aus dem Karton nehme<br />

und selber auf einen Bügel hänge und dann auf den Ständer.<br />

Wenn Sie also die reinen Paketpreise neben unsere Transportpreise<br />

legen, können wir kaum gewinnen. Betrachten Sie jedoch die<br />

Gesamtkosten und vor allem das Potenzial für Mehrerlöse, dreht sich<br />

das Bild recht schnell. Moderne <strong>Log<strong>ist</strong>ik</strong>leiter bzw. Supply Chain Manager<br />

blicken deshalb auch über den Tellerrand hinaus und beschäftigen<br />

sich nicht ausschließlich mit den <strong>Log<strong>ist</strong>ik</strong>kosten. Sie wollen ihre Wertschöpfungsketten<br />

optimieren, Mehrwert schaffen, Aufwand reduzieren.<br />

Wer seine Ware nach dem Transport nicht aufbereiten oder keine Karto­<br />

verursachen die<br />

Kosten eigentlich<br />

nur später.<br />

26 <strong>Logwin</strong> Magazin 01|1 3

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