Plakatserie Inspekteure der Luftwaffe ( PDF , 10,6 MB, 14 Seiten)
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Generalleutnant<br />
Rolf Portz<br />
Inspekteur <strong>der</strong> <strong>Luftwaffe</strong> von 1997 bis 2001<br />
Rolf Portz wurde am 15. Oktober 1940 geboren, trat 1960 in die <strong>Luftwaffe</strong> ein und<br />
durchlief die klassische Ausbildung für Strahlflugzeugführer. Von 1964 bis 1970 war er<br />
Strahlflugzeugführer auf dem Jagdbomber FIAT G-91 beim Leichten Kampfgeschwa<strong>der</strong><br />
41 in Husum. Im Anschluss an die Generalstabsausbildung von 1970 bis 1972<br />
folgten operationell geprägte Verwendungen bis hin zum Kommodore des Jagdbombergeschwa<strong>der</strong>s<br />
49 in Fürstenfeldbruck von 1985 bis 1987.<br />
Nach <strong>der</strong> Tätigkeit als Referatsleiter für Grundsätze <strong>der</strong> Operationsführung im Führungsstab<br />
<strong>der</strong> <strong>Luftwaffe</strong> war er ab 1990 zwei Jahre als Amtschef des Amtes für Studien<br />
und Übungen <strong>der</strong> Bundeswehr eingesetzt sowie ab 1992 als Abteilungsleiter<br />
<strong>der</strong> Resources Division im Stab des Supreme Headquarters Allied Powers in Europe<br />
(SHAPE). Ab 1993 baute er das <strong>Luftwaffe</strong>nkommando Nord in Kalkar und die beiden<br />
internationalen Stäbe und Kommandobehörden Reaction Force Air Staff (RFAS) und<br />
Interim Combined Air Operations Center 2 (ICAOC 2) auf und führte diese. 1994 wurde<br />
er Stellvertreter des Inspekteurs <strong>der</strong> <strong>Luftwaffe</strong>. Im Oktober 1997 folgte er Generalleutnant<br />
Bernhard Mende als Inspekteur <strong>der</strong> <strong>Luftwaffe</strong>.<br />
Seine Amtszeit als Inspekteur stand unter dem Eindruck <strong>der</strong> zunehmenden Einsätze<br />
<strong>der</strong> Bundeswehr auf dem Balkan, die von März bis Juni 1999 in die Operation<br />
„Allied Force“ mündeten. Erstmals waren Einheiten <strong>der</strong> Bundeswehr – PA200<br />
TORNADO des Jagdbombergeschwa<strong>der</strong>s 32 aus Lechfeld und des Aufklärungsgeschwa<strong>der</strong>s<br />
51 „Immelmann“ aus Jagel – gemeinsam mit Verbündeten im Kampfeinsatz.<br />
Generalleutnant Portz bewertete die Auslandseinsätze <strong>der</strong> <strong>Luftwaffe</strong>, die<br />
eben nicht allein diese beiden Verbände betraf, als eine „Herausfor<strong>der</strong>ung an das<br />
gesamte Team <strong>Luftwaffe</strong>“.<br />
Nicht weniger bedeutsam war <strong>der</strong> Umbau <strong>der</strong> <strong>Luftwaffe</strong> im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Luftwaffe</strong>nstruktur<br />
5. In <strong>der</strong>en Folge gab die <strong>Luftwaffe</strong> diejenigen Aufgaben an die neu<br />
aufzustellende Streitkräftebasis ab, die als „streitkräftegemeinsame Aufgaben“<br />
identifiziert worden waren. Dies betraf Teile <strong>der</strong> Logistik, den nahezu kompletten<br />
Fernmeldeverbindungsdienst sowie die fernmeldeelektronische Aufklärung. Ebenso<br />
gab die <strong>Luftwaffe</strong> den kompletten Truppensanitätsdienst an den neu formierten Organisationsbereich<br />
Sanitätsdienst ab.<br />
Am 31. März 2001 endete die Amtszeit von Generalleutnant Portz als Inspekteur <strong>der</strong><br />
<strong>Luftwaffe</strong>. Für seine Verdienste wurde er mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens<br />
<strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.<br />
Stichwort „Allied Force“<br />
Im Zuge des Zerfalls des jugoslawischen Staates erklärten sich 1991 die autonomen<br />
Teilrepubliken Kroatien und Slowenien sowie 1992 Bosnien-Herzegowina zu souveränen<br />
Staaten. Den weiteren Zerfallsprozess wollte die jugoslawische Regierung durch<br />
die Einengung <strong>der</strong> Autonomie ihrer übrigen Teilrepubliken aufhalten. Dies betraf beson<strong>der</strong>s<br />
die überwiegend albanischstämmige Bevölkerung <strong>der</strong> Teilrepublik Kosovo.<br />
Gegen diese Politik lehnte sich die kosovarische Untergrundbewegung UÇK (Ushtria<br />
Çlirimtare e Kosovë, in deutsch: Befreiungsarmee des Kosovo) auf und versuchte,<br />
sich von Jugoslawien loszusagen.<br />
Als politische Versuche zur Lösung <strong>der</strong> Krise bis zum Januar 1999 keine Ergebnisse<br />
erzielten, entschied sich die NATO, die Bundesrepublik Jugoslawien mit Waffengewalt<br />
zum Einlenken zu bewegen. Mehrmonatigen, aber letztlich erfolglos bleibenden<br />
Verhandlungen folgte von März bis Juni 1999 die Operation „Allied Force“. Sie war<br />
<strong>der</strong> militärische Beitrag zu einer Konfliktlösung, an dem die <strong>Luftwaffe</strong> mit ECR TOR-<br />
NADO des Einsatzgeschwa<strong>der</strong>s 1 beteiligt war. Dies war zugleich <strong>der</strong> erste Waffeneinsatz<br />
deutscher Streitkräfte nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach dem Einlenken <strong>der</strong><br />
Bundesrepublik Jugoslawien schloss sich auf <strong>der</strong> Grundlage eines UN-Mandates <strong>der</strong><br />
Einsatz einer NATO-geführten Schutztruppe im Kosovo, <strong>der</strong> „Kosovo Force“ (KFOR),<br />
an. An ihr beteiligte sich die Bundeswehr auch mit Landstreitkräften.<br />
Der Einsatz <strong>der</strong> NATO-Luftstreitkräfte schaffte die Voraussetzungen für eine weitgehende<br />
Befriedung <strong>der</strong> Region, die allerdings immer noch von ethnischen Gegensätzen<br />
geprägt ist. Bis heute* trägt die Anwesenheit <strong>der</strong> unter Führung <strong>der</strong> NATO<br />
stehenden internationalen Schutztruppe zur Erhaltung des noch ungefestigten friedlichen<br />
Zustandes im Kosovo maßgeblich bei.<br />
*(Stand: Oktober 20<strong>10</strong>)