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Der StadtPLaner<br />

Andreas Goetzmann begleitete für die Stadt Potsdam das ÖPP-Verfahren<br />

»Aus städtebaulicher Sicht ist <strong>der</strong> Landtagsneubau in<br />

<strong>der</strong> äußeren Hülle des früheren Stadtschlosses die einzige<br />

Chance für die Potsdamer Mitte und <strong>der</strong> entscheidende<br />

Impuls für die Stadt gewesen«, sagt Andreas<br />

Goetzmann, <strong>der</strong> für die Stadt Potsdam die öffentlichprivate<br />

Partnerschaft (ÖPP) zwischen dem Land Brandenburg<br />

(Ministerium <strong>der</strong> Finanzen) und <strong>der</strong> Bam<br />

Deutschland ag begleitet hat. Goetzmann war abseits<br />

<strong>der</strong> Zuordnungen <strong>der</strong> Kontaktmann für Potsdam und<br />

zuständig für das Baugenehmigungsverfahren.<br />

Der Fachbereichsleiter Stadtplanung und Stadterneuerung<br />

ist durch und durch Stadtplaner: Nach dem Grundstudium<br />

<strong>der</strong> Architektur in Braunschweig und Aachen<br />

mit dem Schwerpunkt Städtebau wechselte er nach<br />

Dortmund und machte sein Diplom in Raumplanung.<br />

»Architektur war ein Unfall«, erzählt er. <strong>Von</strong> Anfang an<br />

habe er Stadtplanung studieren wollen, doch die Studienplatzvergabe<br />

zwang ihn zu dem Umweg. »Baukonstruktion,<br />

Bauchemie und Baustoffkunde fand ich ganz<br />

furchtbar, nur die plastische Gestaltung war da quasi<br />

ein Lichtblick für mich«, erinnert sich Goetzmann, <strong>der</strong><br />

schon nach dem ersten Semester nach Aachen wechselte,<br />

wo Peter Zlonicky von 1971 bis 1976 Professor war.<br />

»Ich wollte unbedingt zu ihm«, sagt Goetzmann. Schon<br />

früh hatte er sich fürs Bauen interessiert, viel gelesen,<br />

kannte den Stadtplaner und Architekten Zlonicky aus<br />

<strong>der</strong> Fachliteratur. 1976 wurde Zlonicky an die Technische<br />

Universität Dortmund berufen: Dort leitete er bis zu seiner<br />

» Es heißt allgemein,<br />

das habt ihr aber gut<br />

hingekriegt, das ist gelungen.<br />

Und dazu noch schneller<br />

als Berlin!«<br />

Emeritierung im Jahr 2000 das Fachgebiet Städtebau<br />

und Bauleitplanung. Goetzmann folgte dem Professor<br />

nach Dortmund, arbeitete an dessen Lehrstuhl als studentische<br />

Hilfskraft und nach seinem Diplom im Büro<br />

Zlonickys. Spätestens dort wurde ihm aber klar, dass<br />

Stadtplanung die demokratische Legitimation braucht<br />

und er absolvierte ein Städtebaureferendariat als Zusatzausbildung<br />

im höheren Verwaltungsdienst in Düsseldorf.<br />

Sein Fachwissen gepaart mit einer fundierten Verwaltungskenntnis<br />

hat ihm nicht nur den Einstieg in die<br />

öffentliche Verwaltung erheblich erleichtert, son<strong>der</strong>n<br />

ihn auch prädestiniert, Verwaltungsabteilungen aufzubauen<br />

und zu steuern. In Essen hat er ein neu eingerichtetes<br />

Referat aufgebaut, war danach zuständig für<br />

einen größeren Stadtteil. Anschließend wurde er stellvertreten<strong>der</strong><br />

Amtsleiter in Leverkusen.<br />

<strong>Von</strong> dort aus hat sich <strong>der</strong> zweifache Vater später nach<br />

Alternativen umgeschaut. Bedingung war, weiter in <strong>der</strong><br />

öffentlichen Verwaltung zu arbeiten. Außerdem sollte<br />

eine neue Stelle nicht mehr als eine Stunde Fahrzeit<br />

von seinem Wohnort in Leverkusen entfernt sein. »Ich<br />

war als Kind und Jugendlicher durch die gesunde Unstetigkeit<br />

meines Vaters nie länger als sieben Jahre an<br />

einem Ort, aber eigentlich immer im Rhein-Ruhr-Gebiet«,<br />

erzählt er. Sein Vater war Pfarrer, zunächst in<br />

Wuppertal, dann in Oberhausen, dann wie<strong>der</strong> in Wuppertal,<br />

dazwischen ein Jahr in Amerika, wo Andreas<br />

Goetzmann ein Jahr lang <strong>zur</strong> Grundschule ging und anschließend<br />

»kein Wort Deutsch mehr konnte«. Anschließend<br />

zog es die Familie nach Mönchengladbach, später<br />

nach Essen. Andreas Goetzmann ist ein Stadtkind, das<br />

Gebiet an Rhein und Ruhr war sein Zuhause, dort wollte<br />

er bleiben.<br />

Doch es kam an<strong>der</strong>s: Im Herbst 1995 blätterte er auf<br />

<strong>der</strong> Fahrt in den Urlaub in <strong>der</strong> »Bauwelt« und entdeckte<br />

eine öffentliche Ausschreibung für eine Stelle in Potsdam.<br />

Er dachte: Wenn schon weg, dann nach Potsdam.<br />

Und so bewarb er sich; während des Karnevals 1996<br />

lag dann die Einladung zum Vorstellungsgespräch im<br />

Briefkasten. Am 17. Juni 1996 fing er in Potsdam an,<br />

allerdings erst <strong>zur</strong> Probe. Ein Mitarbeiter <strong>der</strong> Stadtverwaltung<br />

hatte ihm dazu geraten, weil man »in Potsdam<br />

mit <strong>der</strong> Überlebensfähigkeit von Wessis in <strong>der</strong> Verwaltung<br />

schlechte Erfahrungen gemacht hatte«. Es war<br />

{40} E i n e m a s s g e s C H N e i d e rt e L ö s u n g F Ü r B r a n d e N B u r g

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