Ungewöhnliche und irreguläre Römermünzen - Money Trend
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<strong>Ungewöhnliche</strong> <strong>und</strong> <strong>irreguläre</strong> <strong>Römermünzen</strong> · 17. Teil: Constantinische Zeit (II)<br />
allerdings mit ganz kurzen Bändern. Möglicherweise haben wir<br />
einen aufgearbeiteten älteren Stempel vor uns. Bei Revers zeigt<br />
die Legende GLOR-IA EXERC- ITVS mit deutlichen Gebrauchsspuren.<br />
Zwei Soldaten, mit Lanze <strong>und</strong> Schild haben zwischen<br />
sich 2 Standarten. Unten: S M K .<br />
Eine frühe Prägung für den Caesar Delmatius (Abb. 34)<br />
zeigt eine drapierte Büste mit Lorbeerkranz, <strong>und</strong> die Namenslegende<br />
FL DALMATIVS NOB C. Dalmatius statt Delmatius<br />
kommt nur auf den Anfangsprägungen vor. An <strong>und</strong> für sich<br />
wären beide Formen möglich, aber man hatte sich dann doch an<br />
die offizielle Form zu halten. Der Revers ist wie vorher, im Abschnitt<br />
S M TS . In Antiochia gab es zuerst das Münzzeichen<br />
mit ANT, das dann zu AN gekürzt wurde. Eine der Anfangsmünzen<br />
der Serie (Abb. 35) mit CONSTANTI- NVS MAX AVG hat<br />
drapierte Büste mit Rosettendiadem (Lorbeer mit 4 Rosetten).<br />
An Stelle der Riemen des Panzers (der Pteryges) sieht man zwei<br />
Gehänge der Gewandfibel. Der Revers ist wieder wie vorher,<br />
aber mit S M ANT . Zur etwa gleichen Zeit muss in Antiochia<br />
die folgende Münze geprägt worden sein (Abb. 36). Av.: VRBS<br />
– ROMA, bekleidete weibliche Büste mit Helm nach links. Rv.:<br />
Wölfin, darunter die Zwillinge Romulus <strong>und</strong> Remus, oben zwei<br />
Sterne, unten S M ANT Theta (= 9. Offizin). RIC hat von der<br />
Serie mit ANT nur Stücke für den Kaiser selbst. Eine hübsche<br />
Variante des „römischen Wappens“ findet sich in Trier (Abb. 37)<br />
mit dem Münzzeichen TR S . Die beiden Zwillinge reichen sich<br />
die Hände: Ein Bild für die ersehnte Einheit der Bürger? (Nach<br />
der Sage erschlägt allerdings Romulus später den Remus!). Die<br />
Wölfin hat auf der Schulter einen vierfachen Halbkreis. Erwähnt<br />
wird die Eigenart der S-Offizin in dieser Emission in British Museum,<br />
Occasional Paper 5, 1979 p. 72 <strong>und</strong> 78. Das letzte Stück<br />
(Abb. 38) aus Arles (jetzt genannt Constantina) hat immer noch<br />
die 2 Soldaten, aber schon einen Avers für Constans, den am<br />
25.12.333 zum Caesar erhobenen Sohn Constantins: FL IVL<br />
CONSTANS NOB C, drapierte Büste, halb vom Rücken gesehen<br />
mit Lorbeer nach rechts. Rv.: GLOR-IA EXERC-ITVS, 2<br />
Soldaten mit einer Standarte, auf dem Tuch als Emissions zeichen<br />
ein klares Christogramm <strong>und</strong> S CONST.<br />
(Die Münzen dieser Serie sind durchweg Kupferstücke,<br />
wahrscheinlich zu Anfang mit schwachem Silbergehalt. Der<br />
RIC VII nennt sie „Follis“, besser wäre wohl „Nummus“.)<br />
Fotos: Johannes Kellner<br />
Abb. 36: Urbs Roma, Antiochia, 330, RIC – , nach 85,<br />
17,5-17,8 mm, 2,71 g, 12h<br />
Abb. 37: Urbs Roma, Trier, 330/331, RIC 529,<br />
16,1-16,4 mm, 2,07 g, 6h<br />
Abb. 38: Constans, Arles, 336, RIC 397,<br />
15,2-16,0 mm, 2,09 g, 11h<br />
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