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Soziales Zusammenleben, Integration und Wohnzufriedenheit in ...

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<strong>Integration</strong> <strong>und</strong> sozialer Zusammenhalt<br />

4.<br />

im öffentlichen Raum zu verdanken ist. Es zeigen sich<br />

jedoch Unterschiede <strong>in</strong> der Beteiligung am Viertelleben<br />

zwischen verschiedenen Personengruppen.<br />

So beteiligen sich besonders Personen ohne K<strong>in</strong>der<br />

sowie S<strong>in</strong>gles wenig an dem Viertellebene <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d<br />

selten Mitglied <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vere<strong>in</strong> oder e<strong>in</strong>er anderen<br />

Organisation. Dies ist zum<strong>in</strong>dest teilweise auf fehlende<br />

Angebote für diese Zielgruppe im Viertel, etwa<br />

im Bereich der Freizeitgestaltung, zurückzuführen.<br />

Während die <strong>Integration</strong> von Familien <strong>und</strong> Personen<br />

mit K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> der Messestadt über soziale Schichten<br />

h<strong>in</strong>weg somit gut funktioniert hat, weisen Personen<br />

ohne K<strong>in</strong>der im Schnitt e<strong>in</strong>e deutlich ger<strong>in</strong>gere Beteiligung<br />

am Viertelleben auf.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich des sozialen Zusammenhalts zeigen sich<br />

Spannungen unter den Bewohner<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bewohnern,<br />

die teilweise durch soziale Unterschiede <strong>in</strong> der<br />

Bewohnerschaft hervorgerufen werden. So lehnen<br />

viele Bewohner<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bewohner den Kontakt zu<br />

Personen mit anderem sozialen H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> ab <strong>und</strong><br />

äußern sich negativ über diese Gruppen. Derartige<br />

soziale Spannungen im Viertel manifestieren sich<br />

auch <strong>in</strong> Wanderungsbewegungen auf Vierteleben, von<br />

denen e<strong>in</strong>ige Expert<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Experten berichteten.<br />

So wechseln Bewohner<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bewohner ihren<br />

Wohnort <strong>in</strong> der Messestadt, um aus Blöcken mit<br />

hohem Anteil sozial schwächerer Bewohner<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Bewohner fortzuziehen. Überdies drücken sich die<br />

sozialen Spannungen auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em fehlenden <strong>Integration</strong>sgefühl<br />

bei e<strong>in</strong>igen Bewohner<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bewohnern<br />

aus. Gerade neu Zugezogenen fällt es schwerer,<br />

sich <strong>in</strong> dem Viertel e<strong>in</strong>zuleben.<br />

Für Bewohner<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bewohner mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

zeigen sich h<strong>in</strong>gegen weder <strong>in</strong> Bezug<br />

auf die Qualität nachbarschaftlicher Kontakte noch<br />

auf das <strong>Integration</strong>sgefühl Unterschiede zu Personen<br />

ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>. Es sche<strong>in</strong>t, als würde die<br />

<strong>Integration</strong> von Menschen mit Mitgrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

<strong>in</strong> der Messestadt aus Sicht der Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Migranten gut funktionieren, auch wenn aus Sicht<br />

e<strong>in</strong>iger Bewohner<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bewohner hier starke<br />

Vorbehalte herrschen.<br />

Stärken / Chancen<br />

• Insgesamt gute Stimmung <strong>und</strong> hoher Zusammenhalt<br />

im Viertel<br />

• Gute nachbarschaftliche Kontakte <strong>und</strong> hohe<br />

Beteiligung am Viertelleben von Familien bzw.<br />

Personen mit K<strong>in</strong>dern<br />

• Durchmischung der Bewohnerschaft fördert<br />

kulturellen Austausch unter den Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Bewohnern<br />

• Hoher Grad sozialer <strong>und</strong> kultureller Durchmischung<br />

unter den K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

• Personen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> zeichnen<br />

sich durch e<strong>in</strong>en überdurchschnittlichen Anteil<br />

an engen Fre<strong>und</strong>en im Viertel aus <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d auch<br />

sonst gut <strong>in</strong> das Viertelleben <strong>in</strong>tegriert<br />

• Vielversprechende Ansätze der Stadt <strong>und</strong> der<br />

Bewohnerschaft, Neuankömml<strong>in</strong>ge im Viertel zu<br />

<strong>in</strong>tegrieren, u.a. mit Begrüßungsmappe<br />

Schwächen / Herausforderungen<br />

• Hoher Anteil an Sozialwohnungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Blöcken verh<strong>in</strong>dert Annäherung/Austausch von<br />

Personengruppen mit unterschiedlichem sozialen<br />

Status <strong>und</strong> verm<strong>in</strong>dert den sozialen Zusammenhalt<br />

im Viertel<br />

• Offensichtliche geographische Trennung von<br />

Personengruppen mit unterschiedlichem sozialen<br />

H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> fördert Stigmatisierung<br />

• Fluktuation der Viertelbewohner, zum Teil systematische<br />

Wanderungsbewegungen zwischen<br />

e<strong>in</strong>zelnen Blöcken <strong>in</strong> der Messestadt<br />

• Personen ohne K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d verhältnismäßig ger<strong>in</strong>g<br />

<strong>in</strong> das Viertel <strong>in</strong>tegriert<br />

• Bewohner<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bewohnern mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

stärker als Kooperationspartner<br />

e<strong>in</strong>beziehen<br />

• Sprachliche Schwierigkeiten bei e<strong>in</strong>igen Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Bewohnern wirken <strong>in</strong>tegrationshemmend<br />

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