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Orpheus steigt herab - Münchner Kammerspiele

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ORPHEUS STEIGT HERAB von TENNESSEE WILLIAMS<br />

Material zur Inszenierung<br />

FRAGEN NACH DEM VORSTELLUNGSBESUCH<br />

Nach einem Theaterbesuch stellt sich meist direkt ein erster Eindruck ein wie: „Das hat mir gefallen!",<br />

,,War ja langweilig!", ,,Ich habe so viel gelacht!", ,,Hab' ich nicht kapiert!"... Doch worauf basiert<br />

dieser? Wodurch bildet er sich und was genau war gelungen, was weniger? Wir möchten Ihnen<br />

im Folgenden eine kleine Stütze geben, um sich selbst eine konkrete Meinung über ein gesehenes<br />

Stück zu machen.<br />

Da Sie die geschriebene Fassung des Stückes bzw. die Romanvorlage oder die Thematik höchstwahrscheinlich<br />

gelesen haben oder in irgendeiner Weise kennen, werden Sie zuerst Vergleiche<br />

anstellen. Die Inszenierung wird Ihren eigenen, beim Lesen entstandenen Bildern mehr oder weniger<br />

entsprechen. Lassen Sie sich auf eine Neudeutung ein, prüfen Sie deren Plausibilität<br />

und steigen Sie in die andere Sicht- und Interpretationsweisen ein.<br />

Eine Hilfe hierbei sind die folgende Fragen. Sie sind geeignet, spontane Urteile zu Objektivieren<br />

und in Worte zu fassen, im Selbstversuch und später in der Diskussion mit der Gruppe:<br />

1. Der künstlerische Wille<br />

Hat das Ensemble eine Absicht? Was will es, außer zu spielen (und Geld zu verdienen), erreichen?<br />

Spürt man Spielfreude, Engagement und Überzeugung?<br />

2. Der Text & dramaturgische Ablauf<br />

Ist der Text sprachlich, dramaturgisch und literarisch durchgearbeitet? Hat der Text einen Bezug<br />

zum Publikum?<br />

3. Die szenische Lösung<br />

Welche Wahl wurde auf Grund des Textes in Bezug auf Stil, Regie, Musik, Bühnenbild, Technik<br />

getroffen? Ist das Zusammenwirken dieser Elemente stimmig? Wie wirkt die Aufführung als Ganzes?<br />

4. Die schauspielerische Arbeit<br />

Geschicklichkeit, Handwerk, Arbeit an den Figuren, Zusammenspiel mit den anderen? Zusammenspiel<br />

mit dem Publikum?<br />

5. Das Verhältnis zum Publikum<br />

Nimmt die Gruppe das Publikum ernst? Fühlt es sich willkommen? Kann die Aufführung das Publikum<br />

fesseln und anregen?<br />

6. Das Verhältnis zwischen Wollen und Können<br />

Werden die Intentionen der Theatergruppe mit der Aufführung realisiert? Hält die Aufführung, was<br />

sie verspricht?<br />

7. Ethik<br />

Welches sind die ethischen Qualitäten der Aufführung? Welches gedankliche Konzept steckt dahinter?<br />

Welches ist die gesamte inhaltliche Aussage?<br />

aus: Schwoon, Biba: Qualität als Voraussetzung ASSITEJ Dänemark<br />

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