Neue Allgemeine Gesundheitszeitung für Deutschland, Nr . 29 ...
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Neue Allgemeine Gesundheitszeitung für Deutschland, Nr . 29 ...
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<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
<strong>Nr</strong>. <strong>29</strong> · Jahrgang 3 · 1. August 2009<br />
<strong>Gesundheitszeitung</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
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TOP-THEMA<br />
Wenig Sachverstand?<br />
Was das Gutachten<br />
zum Gesundheitswesen<br />
wirklich<br />
aussagt.<br />
Seiten 1 und 2<br />
Gesunde Venen<br />
Beugen Sie Gefäßerkrankungen<br />
in den Beinen<br />
frühzeitig vor.<br />
Seite 6<br />
Foto I Monkey Business Images, Shutterstock Inc.<br />
Sternenklar<br />
Äskulapi erzählt euch<br />
alles über die erste<br />
Mondlandung.<br />
Seite 8<br />
Erneut „weitreichende Änderungen“ im Gesundheitswesen vorgeschlagen<br />
Sachverständige ohne Sachverstand?<br />
Ulla Schmidt (SPD) hat es nicht geschafft. Die dienstälteste<br />
Gesundheitsministerin Europas hatte acht Jahre<br />
Zeit, um das deutsche Gesundheitswesen zukunftsfest<br />
zu machen. Soviel Zeit hatte vor ihr kein Gesundheitsminister.<br />
Sie arbeitete hart, setzte sich durch gegen<br />
Widerstände von Experten, Patienten, Gesundheitspolitikern<br />
und Leistungsanbietern aus dem Gesundheitswesen,<br />
ließ mit einem Lächeln alle Kritik an sich<br />
abtropfen und produzierte „Gesundheitsreformen“ am<br />
laufenden Band. Das Ergebnis ist aus Sicht der meisten<br />
Betroffenen eine einzige Katastrophe.<br />
Nun wäre es ungerecht, Ulla Schmidt alleine die Schuld an<br />
dem Desaster aufzubürden. Unterstützt wurde sie dabei<br />
von namhaften Fachleuten, die Gutachten über Gutachten<br />
verfassten. Wichtigstes Gremium ist der „Sachverständigenrat<br />
zur Begutachtung der Entwicklung im Ge-<br />
sundheitswesen“. Mitte Juli übergaben<br />
die sieben hochkarätigen Wissenschaftler<br />
der Gesundheitsministerin<br />
das von ihr bestellte 900 (!)<br />
Seiten starke Gutachten „Koordination<br />
und Integration – Gesundheitsversorgung<br />
in einer Gesellschaft<br />
des längeren Lebens“. Das<br />
Gutachten strotzt nur so von englischen<br />
Fachausdrücken. Das hört sich<br />
zwar kompetent an, zeigt aber auch,<br />
wo sich die Sachverständigen ihre<br />
– wie sie selbst oft zugeben müssen –<br />
zumeist „nicht evidenzbasierten“<br />
Vorschläge holen: natürlich im Ausland.<br />
Dort scheint alles besser zu<br />
sein, obwohl man über die gleichen<br />
Probleme klagt. „Evidenzbasiert“ bedeutet<br />
übrigens:Als wirksam erwiesen<br />
mithilfe wissenschaftlicher Studien.<br />
„Nicht evidenzbasiert“ bedeutet<br />
demnach: Durch nichts ist bewiesen,<br />
dass es funktioniert.<br />
Ulla Schmidt ist dabei in keiner<br />
beneidenswerten Position. Von einer<br />
Gesundheitsministerin erwartet die<br />
Öffentlichkeit, „dass sie etwas tut“.<br />
Hinzu kommen die Zwänge der Politik:<br />
Um zu beweisen, dass man<br />
durchsetzungsstark ist, muss man<br />
Veränderungen in Gang setzen, „Reformen“<br />
durchpeitschen – um nahezu<br />
jeden Preis. Das fällt allerdings<br />
umso leichter als sich deutsche Gesundheitsminister<br />
seit jeher vorwiegend<br />
mit Verteilung, Umleitung<br />
und Fehlleitung von fremdem<br />
Geld – dem der Arbeitgeber und<br />
der Arbeitnehmer – beschäftigen.<br />
Wer sonst hat schon eine solch gut<br />
bestückte Spielwiese?<br />
Doch auch die Position der Sachverständigen<br />
ist alles andere als beneidenswert.<br />
Sie haben das Problem aller<br />
Unternehmensberater: Sie müssen<br />
grundsätzlich neue, andere Lösungen<br />
vorschlagen, sonst haben sie ihren<br />
Beruf und ihre Berufung verfehlt.<br />
(Man stelle sich nur einmal vor, ein<br />
Gutachten käme auf 900 Seiten zu<br />
dem Schluss, keine Reform sei besser<br />
als jede neue!)<br />
Kein Zweifel, das Gutachten ist eine<br />
ungeheure Fleißarbeit. Im Zusammentragen<br />
von Fakten ist es stark. In<br />
der Analyse zeigt es die Schwächen<br />
aller bisherigen Gutachten: Es weist<br />
nicht auf die dramatische Unterfinanzierung<br />
des Gesundheitswesens<br />
hin, nicht auf die ungeheure<br />
Belastung durch versicherungsfremde<br />
Leistungen, nicht auf die Plünderung<br />
der Sozialkassen im Zuge der<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 2<br />
Hat Shell das nötig?<br />
Ein Kommentar der Redaktion<br />
Fragen Sie Ihr Apotheken-Team<br />
Aus gutem Grund gibt es Tankstellen. Sie verkaufen<br />
Benzin an Autofahrer. Na gut – viel verdienen<br />
sie dabei nicht, der Hauptteil des Gewinns<br />
der Mineralölkonzerne entsteht vorher.<br />
Deshalb führen die Tankstellen zusätzlich Sortimente,<br />
die der eilige Autofahrer auf dem Weg<br />
nach Hause noch schnell mitnimmt. Und sonntags<br />
verkaufen sie Brötchen. Fein. Passieren<br />
kann da nichts.<br />
Aus gutem Grund gibt es Apotheken. In denen<br />
arbeiten langjährig ausgebildete Arzneimittelfachleute:<br />
Apothekerinnen, Apotheker, pharmazeutisch-technische<br />
Assistentinnen und Assistenten.<br />
Sie sind Tag und Nacht <strong>für</strong> den Patienten<br />
da. Sie beraten den Kranken, wählen aus und<br />
prüfen Rezepte auf die Verträglichkeit der verschriebenen<br />
Arzneimittel untereinander, auf<br />
„Interaktionen“. Arzneimittelsicherheit wird<br />
großgeschrieben. Das muss so sein, denn Arzneimittel<br />
sind keine Gummibärchen.<br />
Jetzt will Shell eine Art „Schmalspur-Apotheke“<br />
werden. Da soll man seine Medikamente abholen<br />
können. Keine Arzneimittelfachleute. Keine<br />
Beratung. Keine soziale Kompetenz. Was ist,<br />
wenn die Aushilfskraft an der Kasse aus mangelnder<br />
Fachkenntnis einen Fehler macht?<br />
Hat Shell das wirklich nötig???
Seite 2<br />
LEITARTIKEL<br />
1. August<br />
2009<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
<strong>Gesundheitszeitung</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Sachverständige ohne Sachverstand?<br />
Wiedervereinigung, nicht auf die<br />
im europäischen Vergleich einzigartige<br />
Belastung durch eine unverschämt<br />
hohe Mehrwertsteuer. Im<br />
Gegenteil: es schlägt vor, wie der<br />
Mangel auch in Zukunft mehr<br />
oder weniger elegant verwaltet<br />
werden könnte.<br />
Und obwohl die Sachverständigen<br />
dem deutschen Gesundheitswesen<br />
immerhin<br />
bereits im ersten Satz des<br />
Gutachtens attestieren, dass<br />
es „im internationalen Vergleich<br />
insgesamt keineswegs<br />
schlecht abschneidet“,<br />
lassen sie sich nicht davon<br />
abhalten, der Gesundheitsministerin<br />
(wieder einmal)<br />
gewaltige strukturelle Veränderungen<br />
vorzuschlagen. So<br />
werden Veränderungen wie<br />
das „Gatekeeping“, eine Art<br />
Hausarzt-Modell, in England<br />
abgeschaut und <strong>für</strong> gut<br />
befunden. Dabei gibt es in England<br />
kein wahlkampfträchtigeres<br />
Thema als das marode Gesundheitssystem<br />
des „National Health<br />
Service“ mit seinen langen Wartelisten<br />
und seinen überlasteten Hausärzten.<br />
Karikatur zum Download: www.neue-allgemeine.de<br />
Oder auch der Vorschlag des Gutachtens,<br />
Veränderungen wie die „Managed-Care-<br />
Elemente“ einzuführen. Hier standen<br />
die USA Pate. Die leisten sich das bei<br />
weitem teuerste Gesundheitssystem der<br />
Welt. Dabei sind 46 Millionen Amerikaner<br />
nicht einmal krankenversichert. „Managed<br />
Care“ wird von HMOs („Health<br />
Maintenance Organisations“) praktiziert.<br />
Das sind eine Art riesiger privater „Krankenkassen“,<br />
denen Firmen Pauschalbeträge<br />
oder ein festes Budget zur Verfügung<br />
stellen, mit dem die HMOs die<br />
versicherten Mitarbeiter und ihre Familien<br />
gesund halten oder – im Krankheitsfalle<br />
– gesund machen sollen. Mit dem<br />
Geld kaufen die HMOs Gesundheitsleistungen<br />
ein, doch betreiben sie auch<br />
selbst große Netzwerke von Ärzten, Krankenhäusern<br />
und Apotheken.<br />
Das „Managed-Care-System“ ist auf<br />
Gewinn getrimmt und ständig in der<br />
Kritik. Je weniger Leistungen <strong>für</strong> die gezahlten<br />
Pauschalen erbracht werden, desto<br />
höher sind die Erträge. Deshalb sind aufwendige<br />
Kontrollsysteme<br />
zur Qualitätssicherung nötig. Die<br />
sind teuer und zeigen zumeist keine<br />
Wirkung. Die freie Arztwahl ist eingeschränkt.<br />
Das Vorhalten knapper Kapazitäten<br />
in allen Bereichen spart Kosten,<br />
führt aber zu langen Wartelisten. Während<br />
der Wartezeiten fühlen sich die<br />
Leute schlecht; schließlich sind sie krank.<br />
Wie hoch die Kosten in dieser Zeit <strong>für</strong> die<br />
Volkswirtschaft sind, interessiert niemanden.<br />
Das Gutachten macht es sich einfach:<br />
Vorgeschlagen wird die Einführung von<br />
„Managed-Care-Elementen“ in das deutsche<br />
Gesundheitssystem „unter Begrenzung<br />
möglicher negativer Effekte“. Genau<br />
dies kann nicht gelingen, denn die „negativen<br />
Effekte“ sind system-immanent. Mit<br />
„Pauschalvergütungen“ als einziger Einnahme<br />
muss man restriktiv handeln.<br />
Andernfalls wäre die Existenz des Unternehmens<br />
gefährdet. So sehen es auch die<br />
Gutachter:„... geht das finanzielle Risiko<br />
...teilweise oder ganz auf die Leistungserbringer<br />
über ...“. Und weiter: „... muss<br />
der Gefahr von Patientenselektion<br />
und Qualitätsmängeln (z. B.<br />
durch Leistungsverweigerung) vor<br />
allem durch Qualitätssicherung, Transparenz<br />
und Stärkung der Patientenrechte<br />
entgegengewirkt werden.“ Das ist<br />
nichts mehr als ein Postulat ohne Garantie:<br />
Platz <strong>für</strong> neue Institute, neue Gutachten,<br />
neue Bürokratie, neue Kosten.<br />
Über 90 Prozent der deutschen Erwachsenen<br />
– bei den über 65-Jährigen sind es<br />
sogar 96 Prozent – vertrauen einem der<br />
insgesamt über 57 000 hausärztlich tätigen<br />
Mediziner. Aber die – so die These<br />
der Gutachter – arbeiten ineffektiv. Und<br />
das Allheilmittel sieht man – insbesondere<br />
auf dem Lande – (wieder einmal) in<br />
großen, vernetzten Zentraleinheiten. Die<br />
sollen Krankenhäuser führen, Medizinische<br />
Versorgungszentren (MVZ) managen,<br />
Ärzte beschäftigen und Verträge<br />
schließen – wie die HMOs. Und weil diese<br />
Zentren so weit weg vom Patienten sind,<br />
sollen diese von „Fahrdiensten“ dahin<br />
chauffiert werden. Täglich der Patientenbus?<br />
Schöne neue Welt.<br />
Auch über eine gesicherte – weniger über<br />
eine sichere – Arzneimittelversorgung<br />
machen sich die Sachverständigen Gedanken.<br />
So sollen die Apotheken ihre<br />
Selbstständigkeit aufgeben und sich als<br />
„Netzapotheken“ in die Netzwerke einklinken.<br />
Als positiv ist die volle Übertragung<br />
der Verantwortung <strong>für</strong> die Medikation<br />
jedes Patienten des Netzwerkes auf<br />
den „Netzapotheker“ zu werten. Aber der<br />
Preis ist hoch: Weitgehende Aufgabe der<br />
wirtschaftlichen Freiheit und Einbindung<br />
in das pauschale Vergütungssystem des<br />
Netzwerks. Was ist, wenn nichts übrig<br />
bleibt? Nur durch die Abgabe des Billigsten<br />
vom Billigsten kann der Apotheker seinen<br />
Beitrag zu einem angemessenen Ergebnis<br />
des Netzwerkes leisten.Aber gerade das ist<br />
ja gewollt.<br />
Und ganz bewusst werden in diesem<br />
Zusammenhang von den Gutachtern auch<br />
das vom Europäischen Gerichtshof gerade<br />
erst bestätigte Fremdbesitzverbot und<br />
das Mehrbesitzverbot in Frage gestellt.<br />
Aber damit nicht genug: Der Versandhan-<br />
del von Arzneimitteln gehört dem<br />
Gutachten nach genauso zur Arzneimittelversorgung<br />
der Zukunft<br />
wie „Pick-up-Stationen“ in<br />
Supermärkten – ein Horrorszenario<br />
bezüglich der Arzneimittelsicherheit.<br />
Immerhin machen sich die Gutachter<br />
intensive Gedanken über den<br />
Ärztemangel auf dem Lande. Hier<br />
will man an den Universitäten<br />
ansetzen: mit erleichtertem Zugang<br />
zum Medizinstudium, mit<br />
mehr Medizinerinnen, mit einer<br />
Aufwertung des Fachs „Allgemeinmedizin“,<br />
aber auch mit einer<br />
gezielten Steuerung der Weiterbildung<br />
zum Facharzt. Und wenn<br />
gar nichts mehr hilft, sollen<br />
Ärzte über Land ziehen, den<br />
„Barfußärzten“ gleich, und zu bestimmten<br />
Zeiten Sprechstunden<br />
abhalten. Vom Mittelalter, wo das<br />
Zähneziehen unter reger Anteilnahme<br />
der Umstehenden auf dem<br />
Marktplatz erfolgte, sind wir dann<br />
nicht mehr weit entfernt.<br />
Die unzureichende Vergütung des<br />
Landarztes bei höchster Arbeitsbelastung<br />
steht nicht zur Diskussion.<br />
Für dieses brisante Thema,das mitverantwortlich<br />
ist <strong>für</strong> den Ärztemangel auf<br />
dem Lande und den Drang der Mediziner<br />
in die Ballungszentren, sind ganze neun<br />
Zeilen der 184-seitigen Kurzfassung des<br />
Gutachtens reserviert.<br />
Der eigentliche Skandal aber wird im<br />
letzten Absatz des Kurzgutachtens deutlich:<br />
Der Sachverständigenrat scheut<br />
sich nicht, weitreichende Veränderungen<br />
im deutschen Gesundheitswesen<br />
vorzuschlagen, bevor „die Konsequenzen<br />
<strong>für</strong> die Versicherten, <strong>für</strong> die<br />
Leistungserbringer, <strong>für</strong> die Kostenträger<br />
und <strong>für</strong> das gesamte System“<br />
auch nur erkannt, geschweige denn<br />
bewertet sind. Das ist unseriös und verantwortungslos.<br />
Mit Experimenten solchen<br />
Ausmaßes macht man jedes<br />
Gesundheitswesen kaputt.<br />
Das Problem ist nicht das deutsche Gesundheitswesen,<br />
das Problem sind die<br />
permanenten unausgegorenen Gesundheitsreformen.<br />
Und die Sachverständigen<br />
tragen nicht geringe Schuld daran.<br />
In Hessen droht Hausärztemangel<br />
„Die flächendeckende hausärztliche Versorgung<br />
in Hessen ist gefährdet“, sagt der<br />
Geschäftsführer des Marburger Bundes<br />
Hessen, RA Udo Rein. Bereits jetzt gäbe<br />
es in den ländlichen Regionen Hessens,<br />
wie z. B. dem Odenwaldkreis, dem Vogelsbergkreis<br />
oder rund um Fulda Engpässe<br />
in der hausärztlichen Versorgung. Altersbedingt<br />
würden in den nächsten Jahren<br />
eine große Zahl von Hausärzten aus den<br />
Praxen ausscheiden, aber keine Nachfolger<br />
finden. Die Arztdichte werde sich<br />
verringern und die zukünftig immer älter<br />
werdenden Patientinnen und Patienten<br />
würden in Zukunft weitaus längere Wege<br />
zurücklegen müssen. Gleichzeitig nähme<br />
seit Jahren die Anzahl junger Mediziner<br />
ab, die eine Prüfung zum Facharzt Allgemeinmedizin<br />
ablegen, so dass der Ersatzbedarf<br />
nicht gedeckt werden könne. Der<br />
Weiterbildung zum Allgemeinmediziner<br />
mangelt es an der fehlenden Koordination<br />
der Weiterbildungsabschnitte in<br />
Kliniken und Praxen, die meist in Eigenregie<br />
erfolgen muss, beklagt der Verband.<br />
„Die Rahmenbedingungen <strong>für</strong> die Weiterbildung<br />
zum Allgemeinmediziner müssen<br />
dringend verbessert werden, damit diese<br />
Weiterbildung wieder attraktiv wird“, so<br />
Rein. Unter anderem fordert der Verband<br />
die Kassenärztliche Vereinigung Hessen,<br />
den Zuschuss <strong>für</strong> Hausärzte, die junge<br />
Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der<br />
Ausbildung zum Allgemeinmediziner<br />
beschäftigen, aufzustocken.<br />
Foto I Galyna Andrushko, Shutterstock Inc.
<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
<strong>Gesundheitszeitung</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
PREISRÄTSEL<br />
Das Preisrätsel im August<br />
Mitmachen und gewinnen!<br />
Seite 3<br />
1. August<br />
2009<br />
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Besessenheit<br />
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nord.<br />
Hirschtier<br />
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9<br />
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haben, bis spätestens 14.09.09 auf einer ausreichend<br />
frankierten Postkarte an:<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
<strong>Gesundheitszeitung</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
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45027 Essen<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Mitarbeiter und Angehörige der<br />
NOWEDA-Gruppe sind von der<br />
Teilnahme ausgeschlossen.<br />
Das Lösungswort der 27. Ausgabe lautete:<br />
„Knochen“<br />
Diese Apotheken freuen sich <strong>für</strong> die 10 Gewinner des<br />
Taschensets von der Firma Reisenthel:<br />
Löwen-Apotheke<br />
Pölkenstr. 7<br />
in Quedlinburg gratuliert<br />
Matthias Kellermann<br />
Salvator-Apotheke<br />
Kreisstr. 117<br />
in Witten gratuliert<br />
Mechthild Rohmann<br />
Hof-Apotheke<br />
Lange Str. 55<br />
in Detmold gratuliert<br />
Rainer Mewes<br />
Kloster-Apotheke<br />
Neumühler Str. 63<br />
in Oberhausen gratuliert<br />
Brigitte Hennecken<br />
Cosmas-Apotheke<br />
An der Stursbergs Ecke 2<br />
in Wipper<strong>für</strong>th gratuliert<br />
Gerda Knabke<br />
St. Barbara-Apotheke<br />
Schulstr. 45<br />
in Bergkamen gratuliert<br />
Walter Schwientek<br />
St. Florian-Apotheke<br />
Kirchenstr. 23<br />
in Reilingen gratuliert<br />
Sabine Roßberg<br />
Propstei-Apotheke<br />
Im Heiligengarten 7<br />
in Petersberg gratuliert<br />
Rita Neidert<br />
Rats-Apotheke<br />
Schliebenstr. 5<br />
in Zittau gratuliert<br />
Gerda Ehrentraut<br />
Hollerland-Apotheke<br />
Kopernikusstr. 63-69<br />
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Regine Hoffmann<br />
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Impressum<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong> <strong>Gesundheitszeitung</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
Verlag und Redaktion: NOWEDA eG<br />
Heinrich-Strunk-Straße 77<br />
45143 Essen · Telefon: 0201 802-0<br />
E-Mail: redaktion@neue-allgemeine.de<br />
Web: www.neue-allgemeine.de<br />
Vorstand der NOWEDA eG:<br />
Wilfried Hollmann (Vorsitzender)<br />
Peter Bömelburg · Rudolf Strunk<br />
Joachim Wörtz<br />
Erscheinungsweise der Zeitung:<br />
Monatlich<br />
Verantwortlicher Redakteur Leitartikel<br />
(Seiten 1 u. 2): Wolfgang P. Kuck<br />
Verantwortliche Redakteurin:<br />
Tanja Kahlert<br />
Anzeigen: Beatrix Baumert<br />
E-Mail: anzeigen@neue-allgemeine.de<br />
Druck:<br />
Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG<br />
Frankfurter Straße 168 · 34121 Kassel<br />
Auflage: 1 Million<br />
Grafik und Layout: commedia GmbH<br />
Lenaustraße 12 · 45128 Essen<br />
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Mit der Einsendung eines Leserbriefes geben<br />
Sie gleichzeitig die Genehmigung zur<br />
Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich<br />
Auswahl und Kürzung vor.<br />
Diese Zeitung wird von der Apotheke<br />
bezahlt und kostenlos an ihre Kunden<br />
abgegeben.<br />
Sport in den Wechseljahren: Gut gegen<br />
Brustkrebs – schlecht <strong>für</strong>s Gehirn<br />
Foto I prism68, Shutterstock Inc.<br />
mp Neu-Isenburg – Mit Sport in den<br />
Wechseljahren können Frauen effizient<br />
Brustkrebs vorbeugen. Allerdings sollten<br />
sie es mit der Bewegung nicht übertreiben,<br />
denn zu viel könnte den geistigen<br />
Verfall beschleunigen. Das berichtet die<br />
„Ärzte Zeitung“ vom Alzheimerkongress<br />
ICAD in Wien. Dort wurde eine Studie<br />
vorgestellt, bei der 90 Frauen im Alter von<br />
50 bis 63 Jahren Tests absolvierten, mit<br />
denen die Informationsverarbeitung im<br />
Hirn (Kognition) überprüft wurden. Es<br />
zeigte sich, dass sportliche Frauen<br />
schlechter abschnitten als körperlich<br />
träge Frauen. Dies ist vermutlich auf den<br />
Östrogenspiegel zurückzuführen, der<br />
durch viel Bewegung gesenkt wird. Das<br />
ist zwar gut gegen Brustkrebs, aber<br />
schlecht <strong>für</strong>s Gehirn. Moderater Sport<br />
von durchschnittlich zwei bis vier Stunden<br />
pro Woche hat dagegen einen günstigen<br />
Einfluss auf die Kognition.
Seite 4<br />
1. August<br />
2009 FIT<br />
IM SOMMER<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
<strong>Gesundheitszeitung</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
Reisedurchfall<br />
mp Wiesbaden – Durchfallerkrankungen<br />
auf Reisen sind keine<br />
Seltenheit. „Bei Magen-Darm-Infektionen<br />
ist auf eine ausreichende<br />
Zufuhr von Flüssigkeit und Mineralstoffen<br />
zu achten“, mahnt Professor<br />
Thomas Löscher vom Berufsverband<br />
Deutscher Internisten<br />
(BDI). Am besten geeignet sind<br />
spezielle Elektrolytpulver. Alternativ<br />
kann man einen Teelöffel<br />
Kochsalz, zehn Teelöffel Zucker<br />
und ein Glas Orangensaft aus einer<br />
Originalpackung mit einem Liter<br />
schwarzen Tee vermengen.<br />
Pfarrer Kneipp hilft<br />
Erste Hilfe bei Hitzebeschwerden<br />
Hirnfunktionen<br />
mp Düsseldorf – Bei zweisprachigen<br />
Menschen befinden sich die<br />
Verarbeitungsareale <strong>für</strong> die einzelnen<br />
Sprachen offenbar in verschiedenen<br />
Hirnregionen. Das hat ein<br />
israelischer Neurologe von der<br />
Universität Haifa herausgefunden.<br />
Raphiq Ibrahim hat einen 41-jährigen<br />
Patienten betreut, der fließend<br />
Arabisch und Hebräisch sprechen<br />
konnte und nach einer Hirnblutung<br />
in seinem Sprachvermögen beeinträchtigt<br />
war: Die Muttersprache<br />
Arabisch war jedoch stärker von<br />
den Auswirkungen der Erkrankung<br />
betroffen.<br />
Gefälschte<br />
Arzneimittel<br />
mp Berlin – In 3 207 Fällen hat der<br />
Zoll in EU-Ländern im Jahr 2008<br />
gefälschte Arzneimittel registriert.<br />
Dabei wurden fast neun Millionen<br />
Packungen sichergestellt. Der größte<br />
Teil der unechten Medikamente<br />
stammt aus Indien. Trotz der Erfolge<br />
der Zollämter ist davon auszugehen,<br />
dass unzählige Packungen<br />
mit gefälschten Arzneimitteln nach<br />
Europa gelangt sind. Viele von<br />
ihnen dürften zuvor über ausländische,<br />
unseriöse Internet-Apothekenseiten<br />
verkauft worden sein.<br />
mp Leoben/Österreich – Die hohen<br />
Temperaturen machen vielen Menschen<br />
– besonders am Arbeitsplatz –<br />
zu schaffen. Einige fühlen sich schlapp,<br />
anderen ist einfach nur warm und sie<br />
sind von Schweißausbrüchen geplagt<br />
oder neigen zu Kopfschmerzen. Ein<br />
paar Kneipp-Anwendungen, die sich<br />
auch im Büro oder unterwegs durchführen<br />
lassen, können helfen.<br />
Bei Müdigkeit hilft ein kalter Armguss.<br />
Mit dem rechten Arm beginnend, führt<br />
man einen Wasserstrahl von unten nach<br />
oben. Die Wassertemperatur sollte unter<br />
18 Grad Celsius liegen. Das regt den<br />
Kreislauf an und erfrischt. Ein kalter<br />
Gesichtsguss kann Kopfschmerzen vertreiben.<br />
Ein kühler Wasserstrahl wird<br />
da<strong>für</strong> an der rechten Schläfe angesetzt und<br />
über die Stirn an die linke Schläfe geführt.<br />
Das soll nach der Kneipp-Lehre das Herz<br />
beruhigen und die Konzentration fördern.<br />
Bei Hitze und Stress hilft ein kaltes Armbad.<br />
Da<strong>für</strong> muss das Waschbecken halb<br />
mit eiskaltem Wasser gefüllt werden. Erst<br />
der rechte, dann der linke Unterarm werden<br />
ins Wasser getaucht – so lange, bis die<br />
Kälte in der Haut sticht. Dabei zählt man<br />
etwa im Sekundentakt bis 20 und bewegt<br />
die Arme ein wenig, damit ständig kaltes<br />
Wasser an die Haut gelangt. Danach das<br />
Wasser nur abstreifen. Das kalte Armbad<br />
wirkt erfrischend, regt an, ohne aufzuregen,<br />
und ist ein hervorragendes Mittel, um<br />
Müdigkeit, Leistungsabfall oder einer<br />
intensiven Hitzebelastung zu begegnen.<br />
Wer generell unter leichten Kreislaufstörungen<br />
leidet, sollte morgens eine<br />
kalte Oberkörperwaschung vornehmen.<br />
Sie ist nach Angaben des österreichischen<br />
Kneippbundes eine milde Anwendung<br />
und regt auch den Kreislauf an. Die<br />
Waschung sollte am besten noch im Bett<br />
durchgeführt werden. Da<strong>für</strong> stellt man<br />
sich am Vorabend einen Eimer mit kaltem<br />
Wasser und einen Waschlappen ans<br />
Bett. Am frühen Morgen, noch aus der<br />
Bettwärme heraus, etwa eine halbe<br />
Stunde vor dem Aufstehen, wird mit<br />
raschen Strichen ein Wasserfilm auf die<br />
Haut gebracht. Da<strong>für</strong> setzt man sich im<br />
Bett auf, entkleidet den Oberkörper,<br />
taucht den Waschhandschuh in das<br />
Wasser, drückt ihn nur leicht aus und<br />
fährt in raschen Zügen, beginnend beim<br />
Vitamine nach dem Sport<br />
Vitamin C und E sollen<br />
positive Wirkung bremsen<br />
Foto I Gelpi, Shutterstock Inc.<br />
kleinen Finger der rechten Hand bis hinauf<br />
zur Armkugel und dann innen am<br />
Arm wieder hinab bis zur Hand. Das<br />
Gleiche wiederholt man am linken Arm,<br />
dann taucht man nochmals ins Wasser,<br />
fährt mit der einen Seite des Waschlappens<br />
über die Brust und dann mit<br />
der anderen Seite in raschen Strichen<br />
über den Rücken. Das Ganze dauert<br />
kaum zwei Minuten. Dem Wasser kann<br />
man noch ein wenig Rosmarinöl oder<br />
Fichtenöl beifügen, um die durchblutungsfördernde<br />
Wirkung zu verstärken.<br />
Danach nicht abtrocknen, hinlegen,<br />
zudecken, noch eine gute halbe Stunde<br />
nachruhen.<br />
Bei stärkeren Hitzebeschwerden gilt<br />
jedoch grundsätzlich: Sprechen Sie Ihren<br />
Arzt oder Apotheker an!<br />
Kinderfüße<br />
mp Salzburg/Österreich – Barfuß<br />
laufen ist gesund und fördert bei<br />
Kindern die Beweglichkeit der<br />
Füße. Das haben jetzt österreichische<br />
Wissenschaftler und Biomechaniker<br />
der Uni Zürich in einem<br />
Hightechlabor bewiesen. Die Forscher<br />
klebten 18 kleine Sensoren an<br />
jeden Fuß von fünf- bis siebenjährigen<br />
Kindern und nahmen mit<br />
Infrarotkameras jede einzelne Bewegung<br />
der Füße genau auf. Das<br />
Ergebnis zeigte, dass barfuß laufen<br />
die Kinderfüße trainiert, sie beweglicher,<br />
kräftiger und widerstandsfähiger<br />
macht.<br />
Foto<br />
Strzelecki,<br />
I Michal<br />
Shutterstock<br />
Inc.<br />
Laut<br />
einer<br />
Studie mit<br />
39 Probanden<br />
soll die Einnahme bestimmter Vitaminpräparate<br />
unmittelbar nach dem<br />
Sport die positiven Wirkungen des<br />
Trainings verringern. Forscher der Universität<br />
Jena haben die Studie gemeinsam<br />
mit Kollegen aus<br />
Leipzig, Potsdam und Boston<br />
in der Fachzeitschrift „Proceedings<br />
of the National Academy<br />
of Sciences (PNAS)“<br />
veröffentlicht.<br />
Vitamine sollen<br />
„Impfeffekt“ unterdrücken<br />
Vitamin C und E sind als Nahrungsergänzungsmittel<br />
gerade<br />
deshalb so beliebt, weil sie freie<br />
Radikale fangen. Diese sorgen <strong>für</strong> den<br />
sogenannten oxidativen Stress: Sie schädigen<br />
die Körperzellen und lassen sie<br />
altern. Prinzipiell verfügt der Körper über<br />
eigene Abwehrmechanismen gegen freie<br />
Radikale und diese Abwehr stärkt der<br />
Sport wie eine Art Impfung. Denn durch<br />
die Anstrengung beim Sport entstehen<br />
zwar zunächst vermehrt freie Radikale,<br />
diese kurbeln aber die körpereigene<br />
Abwehr an. „Freie Radikale wirken langfristig<br />
wie ein Impfstoff gegen oxidativen<br />
Stress. Antioxidantien unterdrücken die<br />
körpereigene Produktion von freien<br />
Radikalen – und damit diesen Impfeffekt“,<br />
erläutert Prof. Ristow von der<br />
Universität Jena.<br />
Diabetesrisiko erhöht<br />
Die Studie mit 39 Männern, die ein vierwöchiges<br />
Sportprogramm absolvierten,<br />
deutet auch darauf hin, dass die Vitaminpräparate<br />
das Diabetesrisiko möglicherweise<br />
erhöhen. Bei den Studienteilnehmern,<br />
die keine Vitamine nahmen,<br />
hatte der Sport einen positiven Einfluss<br />
auf die Wirkung des körpereigenen<br />
Insulins und damit auf den Blutzuckerstoffwechsel.„Das<br />
bedeutet, dass zeitweili-<br />
ger oxidativer Stress durchaus eine wichtige<br />
Rolle bei der Verhinderung von Typ-2-<br />
Diabetes spielen kann“, sagt Prof. Ristow.<br />
Auch diesen Effekt habe die Einnahme<br />
von Vitaminen gehemmt.<br />
Die neuen Erkenntnisse müssen noch<br />
in größer angelegten Studien bestätigt<br />
werden.<br />
Quelle: Apotheken.de<br />
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<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
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<strong>für</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
Optimal versorgt beim Sport<br />
Welche Sportart Sie auch immer ausüben möchten:<br />
Regelmäßige Bewegung ist das beste Rezept, um<br />
auf Dauer gesund zu bleiben. Sport lässt Pfunde<br />
purzeln und wirkt sich positiv auf den Blutdruck<br />
aus. Außerdem unterstützt er die persönliche<br />
Fitness und den Elan in allen Lebenslagen. Gerade<br />
auch <strong>für</strong> das seelische Befinden ist Sport förderlich,<br />
denn regelmäßiges Training baut Stress ab und<br />
sorgt <strong>für</strong> mehr Glücksgefühle.<br />
Zu einem ausgewogenen Training gehört auch eine<br />
vollwertige Ernährung. Gerade Sportler haben spezifische<br />
Bedürfnisse: Geben Sie daher Ihrem<br />
Körper das zurück, was er beim Sport verbraucht hat. Dazu zählen unter anderem<br />
Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente, denn ohne diese wichtigen Nährstoffe<br />
können viele Funktionen im Körper nicht optimal ablaufen. Für sportlich<br />
aktive Menschen gilt daher: Achten Sie auf eine ausreichende Versorgung mit<br />
bestimmten Nährstoffen! Diese Aufgabe übernehmen z. B. Elektrolytlösungen, die<br />
speziell <strong>für</strong> Sportler konzipiert werden. Wichtig ist hier unter anderem ein hoher<br />
Anteil an den Mineralstoffen Calcium, Kalium und Magnesium. Aber auch<br />
bestimmte Vitamine und Spurenelemente sind empfehlenswert.<br />
Zwei bis drei Liter Flüssigkeit zusätzlich braucht der Sportler pro Tag – die<br />
Faustregel lautet: Trinken Sie bis zu 20 Minuten vor einem einstündigen Training so<br />
viel,dass Sie sich nicht beschwert fühlen,also etwa einen halben Liter.Trainieren Sie<br />
noch länger, sind etwa alle 20 Minuten Trinkpausen angebracht, in denen Sie rund<br />
150 ml Flüssigkeit zu sich nehmen sollten.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Freude und viel Erfolg beim Sport und dass Sie Ihre persönlichen<br />
Ziele erreichen!<br />
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nach Operationen und Verletzungen, insbesondere der Nase und Nebenhöhlen. Zu Risiken<br />
und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />
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Stand: Juli 2009<br />
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Heilung<br />
beschleunigen<br />
Warum treiben wir Sport? In den meisten<br />
Fällen steht der gesundheitsfördernde<br />
Effekt der Bewegung im<br />
Vordergrund. Jedoch<br />
kehrt sich dies bei<br />
etwa fünf Prozent der<br />
rund 35 Millionen<br />
Kinder und Erwachsene,<br />
die in <strong>Deutschland</strong><br />
regelmäßig Sport<br />
treiben, ins Gegenteil. Bis zu zwei<br />
Millionen Sportlerinnen<br />
und Sportler verletzen<br />
sich jedes Jahr so<br />
ernsthaft, dass sie<br />
sich in ärztliche Behandlung<br />
begeben<br />
müssen, oftmals gefolgt<br />
von einer mehrtägigen Arbeitsunfähigkeit<br />
und deutlich<br />
längeren Ausfallzeiten<br />
in Training oder Wettkampf.<br />
Spitzenreiter unter den<br />
Sportverletzungen sind<br />
Prellungen, die durch<br />
harten Kontakt mit dem<br />
Gegner oder dem Sportgerät<br />
verursacht werden.<br />
Doch auch Verstauchungen<br />
spielen<br />
eine Rolle, da bei praktisch<br />
jeder Spiel- und<br />
Laufsportart das Risiko<br />
groß ist, im Bereich des<br />
Sprunggelenkes umzuknicken.<br />
Etwa jede fünfte<br />
Sportverletzung stellt<br />
eine Verstauchung dar.<br />
Ob Prellungen, Verstauchungen,<br />
Zerrungen,<br />
Muskelfaserrisse,<br />
Sehnenverletzungen<br />
oder sogar<br />
Brüche:<br />
Jedes dieser<br />
akuten Ereignisse zeigt –<br />
insbesondere bei fehlenden<br />
oder falsch ausgeführten<br />
Sofortmaßnahmen<br />
– übereinstimmend<br />
deutliche<br />
Schwellungen,<br />
Blutergüsse<br />
und Schmerzen.<br />
Diese Symptome<br />
sind das<br />
Ergebnis einer<br />
Verletzung von<br />
Blut- und<br />
Lymphgefäßen<br />
im<br />
geschädigten<br />
Körperareal.<br />
Es kommt<br />
zum Einsickern von Eiweißbestandteilen<br />
und Flüssigkeit aus diesen Gefäßen ins<br />
Fotos I james weston, sabri deniz kizil, Shutterstock Inc.<br />
umliegende Gewebe. Der dort entstehende<br />
Platzbedarf lässt eine lokale Schwellung<br />
entstehen. Diese Schwellung<br />
erzeugt Druck, der die Nervenenden<br />
reizt. Liegen<br />
Schmerz<br />
und Schwellung<br />
zudem noch in Gelenknähe,<br />
wird die<br />
Bewegungsfähigkeit<br />
der Patienten<br />
eingeschränkt.<br />
Wichtige<br />
Sofortmaßnahmen<br />
sind Kühlung,<br />
Kompression<br />
und Hochlagerung des<br />
betroffenen Körperteils.<br />
Vor<br />
allem, um<br />
Knochenbrüche<br />
auszuschließen,<br />
sollten Betroffene<br />
einen<br />
Arzt aufsuchen.<br />
Unmittelbar nach der Verletzung<br />
beginnen die körpereigenen<br />
Reparaturmechanismen<br />
bereits mit<br />
dem Wiederaufbau des zerstörten<br />
Gewebes. Entscheidend <strong>für</strong><br />
eine Verkürzung der Heilungsphase ist<br />
eine möglichst rasche Abschwellung des<br />
betroffenen Bereichs. Um dies zu gewährleisten,<br />
müssen die Überreste der geschädigten<br />
Zellen zeitig aus dem Schadensgebiet<br />
eliminiert werden, damit Platz <strong>für</strong><br />
neues gesundes Gewebe entsteht.<br />
Als unterstützende therapeutische<br />
Maßnahme empfehlen Sportmediziner<br />
häufig die Einnahme von<br />
Bromelain. Das aus dem Stamm<br />
der Ananaspflanze gewonnene<br />
Enzym ist in der Lage, Zelltrümmer<br />
in kleinere Bestandteile<br />
zu zerlegen, so dass sie von körpereigenen<br />
Entsorgungsmechanismen<br />
schneller beseitigt werden<br />
können. Laut verschiedener<br />
Studien verkürzt Bromelain so<br />
effektiv die Regenerationsperiode<br />
nach Verletzungen oder<br />
operativen Eingriffen.<br />
Seite 5<br />
1. August<br />
2009<br />
mp Düsseldorf – Zu einem leicht<br />
sonnengebräunten Teint passen<br />
strahlend weiße Zähne hervorragend.<br />
In Internet-Foren werden<br />
jedoch teilweise recht fragwürdige<br />
Methoden angepriesen, wie etwa<br />
das Zähneputzen mit Backpulver,<br />
Kochsalz und Zitronensaft oder<br />
Schlämmkreide. All diesen Mitteln<br />
ist eine Schleifwirkung gemein, die<br />
angeblich Verfärbungen der Zähne<br />
entfernen soll. Zahnärzte warnen<br />
jedoch davor, da die Gefahr besteht,<br />
den Zahnschmelz zu schädigen.<br />
Schuppen oder<br />
Nissen?<br />
mp Neu-Isenburg – Eine juckende<br />
Kopfhaut kann verschiedene Ursachen<br />
haben. Zeigen sich zwischen<br />
den Haaren weiße Punkte, können<br />
sowohl Schuppen als auch Kopfläuse<br />
der Grund <strong>für</strong> den Juckreiz<br />
sein. Schuppen lassen sich daran<br />
erkennen, dass sie sich mit den<br />
Fingern verschieben lassen. Sind<br />
die weißlichen Schuppen jedoch<br />
nicht verschiebbar, handelt es sich<br />
wahrscheinlich um leere Eihüllen<br />
von Kopfläusen,sogenannte Nissen.<br />
Verhütung<br />
mp München – Auf einen möglichen<br />
Wirkverlust der Antibabypille<br />
durch Reisedurchfall oder -übelkeit<br />
weist der Berufsverband der Frauenärzte<br />
hin. Betroffene sollten unter<br />
Umständen zusätzlich zu anderen<br />
Verhütungsmitteln greifen. „Eine<br />
vorzeitige Darmentleerung oder<br />
auch Erbrechen können dazu führen,<br />
dass die Hormonaufnahme des<br />
Körpers unvollständig ist und eine<br />
sichere Verhütung nicht mehr gewährleistet<br />
ist“, erklärt Dr. Christian<br />
Albring, BVF-Vorsitzender.<br />
Hodenkrebs<br />
mp Düsseldorf/Dresden – Zu einer<br />
frühen Selbstuntersuchung der Hoden<br />
rät die Deutsche Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Urologie (DGU) heranwachsenden<br />
Jungen ab 14 Jahren. Dadurch<br />
ließen sich Veränderungen rechtzeitig<br />
erkennen und Krebs vermeiden.<br />
Bei der Selbstuntersuchung, die alle<br />
vier Wochen durchgeführt werden<br />
sollte, ist beim Abtasten der Hoden<br />
auf Verhärtungen und Vergrößerungen<br />
zu achten. Die Fachärzte<br />
raten dazu, da mit 4 750 <strong>Neue</strong>rkrankungen<br />
pro Jahr in <strong>Deutschland</strong><br />
der Hodenkrebs zum häufigsten<br />
bösartigen Tumor bei jungen<br />
Männern aufgestiegen ist. Rechtzeitig<br />
erkannt, ist er zu 100 Prozent<br />
heilbar und bedeutet nicht zwangsläufige<br />
Impotenz.
Seite 6<br />
VENEN<br />
1. August<br />
2009<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
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<strong>für</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
Gesunde Beine<br />
Pflegen Sie Ihre Venen!<br />
Unser Herz-Kreislauf-System leistet<br />
Beachtliches: Der ganze Körper wird<br />
über das Blut mit Sauerstoff und<br />
Nährstoffen versorgt. Dazu trägt nicht<br />
nur ein gut arbeitendes Herz bei. Unter<br />
anderem spielen auch die Blutgefäße<br />
eine wichtige Rolle. Keineswegs handelt<br />
es sich bei ihnen um ein einfaches<br />
System von Röhren, das das Blut nur<br />
von A nach B transportiert.<br />
Eine Erkrankung des Gefäßsystems ist<br />
vielen Menschen – vor allem Frauen –<br />
allzu bekannt: Krampfadern der Beinvenen,<br />
im Fachjargon Varizen genannt,<br />
sind nicht nur ein kosmetisches Problem,<br />
sondern machen häufig Beschwerden<br />
und bergen das Risiko von Folgeerkrankungen.<br />
Unsere Beinvenen arbeiten täglich gegen<br />
die Erdanziehung. Sogennante Venenklappen<br />
helfen ihnen dabei: Sie bremsen<br />
wie ein Rückschlagventil den Rückfluss<br />
des Blutes in die Beine, das sich auf dem<br />
Weg zum Herzen befindet. Doch mit<br />
zunehmendem Alter erschlafft die Muskulatur<br />
in den Venenwänden und die<br />
Gefäße weisen Aussackungen auf. Dann<br />
schließen auch die Venenklappen nicht<br />
mehr richtig und der Rückstau des Blutes<br />
in den Beinvenen nimmt zu.<br />
Am besten vorbeugen<br />
Erdanziehung und eine genetische Vorbelastung<br />
lassen sich nicht vermeiden,<br />
doch durch das eigene Verhalten kann<br />
das Erkrankungsrisiko minimiert werden.<br />
Nicht nur Menschen, in deren Familien<br />
Krampfadern vorkommen, sind teils<br />
schon in jungen Jahren gefährdet. Eine<br />
besondere Rolle spielt auch die berufliche<br />
Situation. Wer den ganzen Tag stehen<br />
muss – so z. B. im Friseurberuf –, fordert<br />
seine Beinvenen besonders heraus. Auch<br />
Übergewicht und Schwangerschaften begünstigen<br />
die Entstehung.<br />
Einige Anwendungen, Hilfsmittel und<br />
Änderungen des Verhaltens wirken sich<br />
positiv auf die Venengesundheit aus:<br />
■ Nutzen Sie möglichst häufig die Muskel-<br />
Venen-Pumpe: Die Muskulatur rund um<br />
die tiefen Beinvenen fördert den Blutabfluss<br />
in Richtung Herz. Darum sind Menschen,<br />
die sich viel bewegen, insgesamt<br />
weniger gefährdet. Menschen in stehenden<br />
oder sitzenden Berufen sollten daher<br />
häufiger bewusst die Beine bewegen,<br />
z. B. durch gelegentliches Wippen oder<br />
Zehenstand.<br />
■ Informieren Sie sich in Ihrer Apotheke<br />
über Kompressionsstrümpfe: Verschiedene,<br />
durchaus auch moderne Modelle<br />
sind in der Apotheke erhältlich.<br />
■ Fördern Sie den Rückfluss zum Herzen<br />
während der Körperpflege: Beim Abtrocknen<br />
und Eincremen stets von den<br />
Füßen in Richtung Knie streichen.<br />
■ Trainieren Sie die Venenmuskulatur:<br />
Wechselduschen der Beine trainieren das<br />
Zusammenziehen und Ausdehnen der<br />
Gefäße und halten das Bindegewebe<br />
straff. Fangen Sie mit kühlen<br />
Güssen immer an den<br />
Füßen an und lassen Sie<br />
den Wasserstrahl in<br />
Richtung Knie wandern.<br />
Auch der letzte Guss des<br />
Wechselduschbades sollte mit<br />
kühlem Wasser erfolgen. Ein angenehmer<br />
Nebeneffekt: Wenn Sie das gesamte Bein<br />
Thrombose-Vorsorge<br />
Kompressionsstrümpfe<br />
nach Schlaganfall?<br />
oder sogar den gesamten Körper mit einbeziehen,<br />
tun Sie auch etwas gegen Cellulite<br />
und stärken Ihr Immunsystem.<br />
Gefährliche Folgeerkrankungen<br />
Krampfadern in einem stark fortgeschrittenen<br />
Stadium bergen das Risiko<br />
ernstzunehmender Folgeerkrankungen.<br />
Entzündungen der Venen bis hin zu<br />
Ekzemen sind keine Seltenheit. Unter<br />
anderem ist auch das Thromboserisiko<br />
deutlich erhöht.<br />
! Kay van Alste<br />
Nutzen Sie daher die Möglichkeiten der<br />
Vorbeugung: Sprechen Sie bei beginnenden<br />
Beschwerden frühzeitig mit einem<br />
spezialisierten Arzt – einem Phlebologen<br />
– darüber und informieren Sie sich in<br />
Ihrer Apotheke über vorbeugende Maßnahmen<br />
und Pflegeprodukte, die Ihnen<br />
Erleichterung im Alltag bringen.<br />
Foto I Olga Ekaterincheva, Shutterstock Inc.<br />
Foto I Robert Adrian Hillman, Shutterstock Inc.<br />
Kompressionsstrümpfe<br />
gehören nach einem<br />
Schlaganfall zur empfohlenen Standardversorgung.<br />
Doch offenbar senken<br />
sie das Risiko einer Thrombose<br />
gar nicht.<br />
Kompressionsstrümpfe<br />
sollen Blutgerinnsel verhindern<br />
Eine Thrombose ist eine Gefäßerkrankung,<br />
die mit der Bildung eines Blutgerinnsels<br />
– häufig in den Beinvenen –<br />
einhergeht. Schlaganfallpatienten sind<br />
besonders gefährdet, da sie oft bettlägerig<br />
sind. Durch den<br />
Mangel an Bewegung<br />
ist die sogenannte<br />
„Muskel-<br />
Venen-Pumpe“,<br />
die den Rückfluss<br />
des Blutes aus<br />
den tiefen Beinvenen<br />
zum Herzen<br />
ankurbelt, stark reduziert –<br />
das Risiko einer Gerinnselbildung<br />
erhöht sich. Wenn<br />
sich ein Teil eines Gerinnsels in einer<br />
tiefen Beinvene löst, besteht die Gefahr<br />
einer lebensbedrohlichen Komplikation,<br />
wie einer Lungenembolie.<br />
Die oft unangenehmen Kompressionsstrümpfe<br />
sollen verhindern, dass sich die<br />
gefährlichen Blutgerinnsel bilden. Mediziner<br />
der Universität Edinburgh haben<br />
die Wirksamkeit von Kompressionsstrümpfen<br />
bei Schlaganfallpatienten in<br />
einer Studie überprüft und das überraschende<br />
Ergebnis in der Fachzeitschrift<br />
„The Lancet“ veöffentlicht: Bewegungseingeschränkte<br />
Patienten, die Kompressionsstrümpfe<br />
trugen, hatten genauso oft<br />
eine Thrombose wie die Vergleichsgruppe<br />
ohne dieses Hilfsmittel. Mehr als 2 500<br />
Schlaganfallpatienten nahmen an der<br />
Studie unter der Leitung von Dr. Martin<br />
Dennis teil.<br />
<strong>Neue</strong> Leitlinien <strong>für</strong> die Behandlung<br />
von Schlaganfallpatienten<br />
Die Hälfte der Studienteilnehmer aus drei<br />
verschiedenen Ländern bekam Kompressionsstrümpfe,<br />
die andere Hälfte nicht.<br />
Nach sieben bis zehn Tagen und noch<br />
einmal nach 25 bis 30 Tagen wurden<br />
alle Teilnehmer per Ultraschall auf<br />
Thrombosen überprüft. In der Gruppe<br />
mit Kompressionsstrümpfen hatten zehn<br />
Prozent in dieser Zeit eine Thrombose<br />
entwickelt. Bei den Teilnehmern ohne<br />
Kompressionstrümpfe waren es 10,5<br />
Prozent – also nur unbedeutend mehr.<br />
Da<strong>für</strong> verursachten die Strümpfe teilweise<br />
schmerzhafte Blasen, Hautgeschwüre<br />
und Gewebeschäden.<br />
Martin Dennis zieht deshalb den Schluss:<br />
„In Krankenhäusern ist es gängige Praxis,<br />
Schlaganfallpatienten mit Stützstrümpfen<br />
zu behandeln. Unsere Daten<br />
stellen diese Praxis in Frage. Die bisherigen<br />
Leitlinien zur Behandlung von<br />
Schlaganfall müssen wohl überarbeitet<br />
werden.“<br />
Quelle: Apotheken.de<br />
Apotheker Kay van Alste ist Inhaber einer Apotheke in Halle an der Saale.<br />
Venenleiden vorbeugen<br />
Wie kann ich erkennen, dass ich eine Venenerkrankung<br />
habe?<br />
Oft liegt die Veranlagung in der Familie. Wussten<br />
Sie, dass auch Besenreiser, starkes Pulsieren nach<br />
Belastung und stark anschwellende Beine oft<br />
schon erste Anzeichen <strong>für</strong> eine Erkrankung der<br />
Beingefäße sein können? Nicht nur ältere Menschen<br />
neigen dazu. Auch wer im Beruf viel steht<br />
oder sitzt oder auf Urlaubsreisen viele Stunden im<br />
Flugzeug, Auto oder Zug verbringt, ist gefährdet.<br />
Beugen Sie daher vor! Tägliches Venentraining,<br />
z. B. in Form von Wechselbädern nach Kneipp,<br />
hilft. Auch Buchweizentee – ein altes Hausmittel –<br />
hat eine positive Wirkung. Wer seine Venen durch langes Stehen und Sitzen belastet<br />
oder aus anderen Gründen schon früh erste Anzeichen bemerkt, sollte über<br />
das Tragen von Kompressionsstrümpfen nachdenken.<br />
„Was, Kompressionsstrümpfe? Das ist doch was <strong>für</strong> Omas!“, denken viele.<br />
Mitnichten, denn heute gibt es eine fast unerschöpfliche Auswahl an Farben,<br />
Modellen, Längen usw., so dass sie sich kaum von gewöhnlichen Strümpfen<br />
unterscheiden.<br />
In Ihrer Apotheke gibt es viele Produkte, die Ihnen bei Venenleiden helfen<br />
können: z. B. Extrakte der Rosskastanie oder des roten Weinlaubs, sowohl innerlich<br />
als auch äußerlich angewendet. Gels und Cremes sollten stets mit einer<br />
begleitenden Massage, ähnlich der Lymphdrainage, von unten nach oben aufgetragen<br />
werden. Die äußerliche Anwendung führt zu einer angenehmen Kühlung,<br />
ist gleichzeitig durchblutungsfördernd und lindert so die Beschwerden.<br />
Grundsätzlich aber gilt: Bei stärkeren Venenproblemen sollte ein Facharzt<br />
(Angiologe/Phlebologe) aufgesucht werden.<br />
In unregelmäßigen Abständen werden auch Venenmesswochen in Apotheken<br />
angeboten. Nutzen auch Sie die Beratung und den Service in Ihrer Apotheke!
<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
<strong>Gesundheitszeitung</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
GESUNDHEITSNEWS<br />
Seite 7<br />
1. August<br />
2009<br />
Das Virus H1N1 – Erreger der<br />
„Schweinegrippe“ – hat in diesem<br />
Jahr <strong>für</strong> großes Aufsehen auf der<br />
ganzen Welt gesorgt. Die „normale“,<br />
saisonale Grippe wird hingegen weit<br />
weniger beachtet, obwohl sie jährlich<br />
zwischen drei und fünf Millionen<br />
schwere Krankheitsfälle verursacht<br />
und bei 250 000 bis 500 000 Menschen<br />
sogar tödlich verläuft.<br />
Die Entwicklung eines Impfstoffes<br />
gegen die sogenannte „Schweinegrippe“<br />
läuft auf Hochtouren und Wissenschaftler<br />
des Paul-Ehrlich-Instituts<br />
rechnen damit, dass das Produkt im<br />
Herbst verfügbar sein wird.<br />
Viele Menschen fragen sich nun, ob sie<br />
sich gegen beide Grippeformen impfen<br />
lassen müssen oder ob die Impfung mit<br />
einem der beiden Stoffe ausreicht.<br />
Zurzeit analysieren Forscher, ob der<br />
neue Impfstoff gegen die saisonale<br />
Grippe auch vor der Schweinegrippe<br />
schützt. Die aktuellen Ergebnisse lassen<br />
jedoch vermuten,dass das nicht der Fall<br />
sein wird.<br />
Saisonale Grippe und Schweinegrippe<br />
Welche Impfungen<br />
sind wichtig?<br />
Aufgrund des hohen Erkrankungsrisikos,<br />
gerade in der „Grippe-Hochsaison“<br />
im Winter, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO), sich<br />
auch in diesem Herbst rechtzeitig gegen<br />
die saisonale Grippe impfen zu lassen.<br />
Angesichts der Ereignisse der vergangenen<br />
Monate ist erwartungsgemäß<br />
auch die Nachfrage nach einer Impfung<br />
gegen die Schweinegrippe stark angestiegen.<br />
Der Verordnungsentwurf des<br />
Bundesgesundheitsministeriums sieht<br />
vor, dass chronisch Kranke, Schwangere,<br />
sowie Beschäftigte im Gesundheitswesen<br />
wegen des erhöhten Risikos<br />
zuerst geimpft werden sollen,<br />
sobald der Impfstoff verfügbar ist.<br />
Weiterhin hat auch jeder andere<br />
Bundesbürger Anspruch auf die<br />
Schutzimpfung. Wie auch bei<br />
der „üblichen“ Grippeschutzimpfung<br />
werden die Krankenkassen<br />
voraussichtlich<br />
die Kosten<br />
übernehmen.<br />
Informieren Sie sich ab September in<br />
Ihrer Apotheke über die Verfügbarkeit<br />
der Impfstoffe und lassen Sie sich<br />
frühzeitig gegen die saisonale Grippe<br />
impfen. Gern gibt Ihnen Ihr Apothekenteam<br />
Auskunft!<br />
Foto I Ovidiu Iordachi, Shutterstock Inc.<br />
Arm-Transplantation:<br />
Positive Bilanz nach einem Jahr<br />
mp München – Die weltweit erste<br />
Transplantation von zwei kompletten<br />
Armen sorgte vor knapp einem Jahr <strong>für</strong><br />
Schlagzeilen. Nun ziehen die Ärzte am<br />
Klinikum rechts der Isar in München<br />
eine positive Zwischenbilanz: Der Patient<br />
regeneriert sich zunehmend, mittlerweile<br />
kann er bereits die Finger der linken<br />
Hand bewegen.<br />
Seit der Operation habe laut des Klinikums<br />
der Patient unterschiedliche Phasen<br />
durchgemacht. Neben den Fortschritten<br />
gab es auch Zeiten mit Abstoßungsreaktionen,<br />
die mit Hilfe starker Medikamente<br />
gut überstanden worden seien. In<br />
unzähligen Stunden der Physiotherapie<br />
lernte er, seine neuen Arme immer besser<br />
zu nutzen. Inzwischen muss der 55-Jährige<br />
nur noch einmal in der Woche zur Nachuntersuchung<br />
ins Klinikum.<br />
Dem Landwirt wurden vor sieben Jahren<br />
durch einen Betriebsunfall seine Arme<br />
kurz unterhalb der Schulter abgerissen.<br />
Foto I Brasiliao, Shutterstock Inc.<br />
Ein rund 30-köpfiges Mediziner-Team<br />
transplantierte ihm in einer 15-stündigen<br />
Operation die Spender-Arme eines Toten.<br />
Noch ungefähr ein Jahr besteht die große<br />
Gefahr einer Abstoßungsreaktion. Damit<br />
das Immunsystem die neuen Gliedmaßen<br />
nicht ablehnt, muss der Patient <strong>für</strong> den<br />
Rest seines Lebens starke Medikamente<br />
einnehmen.<br />
In der jahrelangen Vorbereitung auf den<br />
Eingriff war das größte Problem der<br />
Münchener Ärzte, einen ausreichend psychisch<br />
stabilen Patienten zu finden. Es<br />
könne nicht jeder mit den Armen eines<br />
Toten leben, erklärten die Mediziner.<br />
Außerdem ist eine Transplantation von<br />
Extremitäten sehr schwierig. Die Nervenenden<br />
müssen miteinander verbunden<br />
werden, um die Gliedmaßen auch bewegen<br />
zu können. Mit viel Krankengymnastik<br />
muss das Gehirn jetzt lernen, die derzeit<br />
<strong>für</strong> das Steuerungsorgan noch fremden<br />
Gliedmaßen zu bewegen.<br />
mp Nürnberg – Das Frühstück fällt bei<br />
Berufstätigen in der Arbeitswoche häufig<br />
aus. So frühstückt ein Viertel der Angestellten<br />
und Arbeiter während der Woche<br />
gar nicht oder selten, bei mehr als 20<br />
Prozent aller Befragten müssen<br />
<strong>für</strong> das Frühstück weniger<br />
als zehn Minuten reichen.<br />
Dabei wird durch eine<br />
gesunde Mahlzeit nach<br />
dem Aufstehen die<br />
Konzentrationsfähigkeit<br />
angekurbelt und<br />
die geistige Fitness erhöht.<br />
Für einen guten Start<br />
Frühstück wird oft vernachlässigt<br />
in den Tag ist es am besten, den Körper<br />
schon früh mit ausreichend<br />
Kohlenhydraten, Eiweiß<br />
und Vitaminen zu<br />
versorgen.<br />
Mit zunehmendem<br />
Alter wird jedoch<br />
– unabhängig<br />
von<br />
Berufstätigkeit<br />
– mehr<br />
Wert auf das<br />
Frühstück gelegt:<br />
Frühstückt<br />
bei den 14- bis 19-<br />
Jährigen fast die Hälfte weniger als zehn<br />
Minuten, sind es nach einer Umfrage des<br />
Marktforschungsunternehmens Konzept &<br />
Analyse bei den über 60-Jährigen nur noch<br />
sechs Prozent, die sich so wenig Zeit <strong>für</strong><br />
das Morgenmahl nehmen. Am Wochenende<br />
wird das Familienfrühstück zum<br />
Happening: Fast 70 Prozent der Berufstätigen<br />
frühstücken am Wochenende ausgiebiger<br />
und tischen ein üppigeres Lebensmittelsortiment<br />
auf. Die Nummer eins<br />
dabei ist bei mehr als 60 Prozent der<br />
Befragten das Sonntagsei. Und der Kaffee<br />
dominiert das Getränkeangebot.<br />
Foto I Stuart Monk, Shutterstock Inc.<br />
Übergewicht bremst Antibabypille aus<br />
Foto I Jakub Cejpek, Shutterstock Inc.<br />
mp Düsseldorf – Ungeborene haben bereits<br />
im Mutterleib ein Kurzzeitgedächtnis.<br />
Dieses ist zwar noch nicht so leistungsfähig<br />
wie das von Kindern und<br />
Erwachsenen, doch 30 Wochen alte Föten<br />
können sich Geschehnisse mindestens<br />
zehn Minuten lang merken. Das haben<br />
jetzt niederländische Forscher von der<br />
Universität Maastricht in einer Studie<br />
nachgewiesen. Jan Nijhuis und seine<br />
Kollegen haben Föten unterschiedlichen<br />
Alters wiederholt Reizen ausgesetzt und<br />
per Ultraschalluntersuchung die Reaktion<br />
Erinnerungen schon im Mutterleib<br />
der Ungeborenen überprüft. Bereits ab der<br />
30. Woche können sich Föten demnach<br />
Ereignisse einige Minuten<br />
lang merken, 38 Wochen<br />
alte Ungeborene waren<br />
sogar vier Wochen nach<br />
dem ersten Test in der<br />
Lage, sich zu erinnern.<br />
Für die Wissenschaft<br />
ist es wichtig, die Entwicklung<br />
des Gehirns von Ungeborenen<br />
im Mutterleib zu verstehen.<br />
Solche Kenntnisse könnten zukünftig<br />
dabei helfen, Entwicklungsstörungen<br />
früher zu erkennen und bessere<br />
Therapien zur Förderung<br />
der Kinder zu entwikkeln,<br />
damit sie nach<br />
ihrer Geburt vorhandene<br />
Defizite schneller<br />
aufholen können.<br />
Die niederländischen<br />
Studienergebnisse wurden<br />
im Fachmagazin „Child<br />
Development“ veröffentlicht.<br />
Foto I pilogus, Shutterstock Inc.<br />
mp Düsseldorf – Übergewicht kann die<br />
Wirkung der Antibabypille ausbremsen.<br />
Bei Frauen mit zu hohem Körpergewicht<br />
dauert es länger als bei normalgewichtigen<br />
Geschlechtsgenossinnen bis das Verhütungsmittel<br />
die maximale Wirkstoffkonzentration<br />
im Blut aufgebaut hat.<br />
Deshalb könnten einige Frauen trotz der<br />
Pilleneinnahme schwanger werden, wie<br />
nun eine Studie aus den USA ergeben hat.<br />
Forscher von der Oregon State University<br />
haben 20 Frauen im Alter von 18<br />
bis 35 Jahren untersucht, die zwei Monate<br />
lang eine Antibabypille eingenommen<br />
hatten. Die Hälfte der Probandinnen war<br />
normalgewichtig mit einem Body-Mass-<br />
Index (BMI) unter 25, die andere Hälfte<br />
hatte starkes Übergewicht mit einem BMI<br />
über 30. Dabei haben die Experten festgestellt,<br />
dass bei den normalgewichtigen<br />
Frauen die maximale Hormonkonzentration<br />
und damit Verhütungswirkung nach<br />
fünf Tagen erreicht war. Bei den Übergewichtigen<br />
dauerte es dagegen zehn oder<br />
mehr Tage. Die Wissenschaftler vermuten,<br />
dass dies auch <strong>für</strong> Frauen mit einem BMI<br />
zwischen 25 und 30 gelten könnte. Sie<br />
empfehlen übergewichtigen Frauen daher,<br />
mit ihrem Frauenarzt über alternative Verhütungsmittel<br />
<strong>für</strong> die Zeit zu sprechen, in<br />
der noch nicht der volle Schutz der Pille<br />
gegeben ist. Ihre Forschungsergebnisse<br />
haben die Forscher im Fachmagazin<br />
„Contraception“ veröffentlicht.
Seite 8<br />
1. August<br />
2009 DIE<br />
SEITE FÜR KINDER<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
<strong>Gesundheitszeitung</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
Ich wünsch dir viel Spaß<br />
mit meiner Seite!<br />
Dein<br />
Zwischen der Erde und<br />
ihrem kleinen Nachbarn,<br />
dem Mond, liegen etwa<br />
360.000 Kilometer.<br />
Äskulapi<br />
Einmal zum Mond und zurück<br />
Edwin Aldrin steht am<br />
20. Juli 1969 auf dem Mond,<br />
wo sein Kollege Armstrong<br />
dieses Foto von ihm macht.<br />
Die beiden Astronauten<br />
sind die ersten Menschen<br />
auf dem Erdtrabanten.<br />
V<br />
or genau 40 Jahren, am 20. Juli 1969,<br />
erreichte die Erde ein legendärer<br />
Funkspruch aus dem All: „Hier ist der<br />
Stützpunkt im ,Meer der Ruhe’. Der Adler ist<br />
gelandet!“ Die Nachricht kam von den Astronauten<br />
Neil Armstrong und Edwin Aldrin, die<br />
gerade mit der Landefähre „Eagle“ (deutsch<br />
Adler) auf dem Mond aufgesetzt waren.<br />
Armstrong kletterte die Leiter herunter und<br />
betrat als erster Mensch die staubige Mondoberfläche.<br />
Weltweit schauten dabei 500 Millionen<br />
Menschen im Fernsehen zu. Begeistert funkte<br />
Armstrong: „Dies ist ein kleiner Schritt <strong>für</strong> einen<br />
Menschen, aber ein großer Sprung <strong>für</strong> die<br />
Menschheit!“. Dann stieg auch Aldrin aus<br />
der Fähre. Gemeinsam bauten sie einige<br />
Forschungsgeräte auf und sammelten 21 Kilo<br />
Mondgestein.<br />
Doch als sie nach zweieinhalb Stunden wieder<br />
losfliegen wollten, entdeckten sie, dass der<br />
Hebel eines Schalters abgebrochen war. Aldrin<br />
reparierte ihn mit einem Filzstift – der Start<br />
gelang. Die „Eagle“ dockte sicher wieder am<br />
Mutterschiff an, in dem ein dritter Astronaut,<br />
Michael Collins, um den Mond gekreist war.<br />
Die Reise zurück zur Erde verlief dann ohne<br />
Probleme. Nach drei Tagen platschte die Landekapsel<br />
in den Pazifik, wo ein Boot die drei<br />
Astronauten aufnahm. Sie konnten wirklich stolz<br />
auf sich sein. Denn die Mondlandung war eine<br />
technische Meisterleitung: Der Computer ihres<br />
Raumschiffs hatte weniger Rechenkraft als ein<br />
Handy von heute.<br />
Fotos: NASA<br />
news<br />
Jeden Tag werden<br />
durchschnittlich<br />
235 US-Amerikaner ins<br />
Krankenhaus eingeliefert,<br />
weil sie über ihr Haustier<br />
gestolpert sind. Die meisten<br />
fallen über ihren Hund,<br />
andere über Katzen oder<br />
Tierspielzeug. Diese Statistik<br />
gab die amerikanische Gesundheitsbehörde<br />
CDC bekannt.<br />
Zur Zeit leben etwa 6,8<br />
Milliarden Menschen auf<br />
der Erde. Und es werden immer<br />
mehr: Experten der<br />
Vereinten Nationen<br />
(UNO) haben ausgerechnet,<br />
dass im Jahr<br />
2050 insgesamt neun<br />
Milliarden Menschen existieren.<br />
Die meisten kommen in Afrika,<br />
Indien und China dazu. Nur in Europa<br />
nicht. Dort werden weniger Menschen<br />
leben als heute.<br />
Präriehunde warnen einander vor<br />
Feinden. Doch<br />
nicht nur das. Sie<br />
können mithilfe<br />
unterschiedlicher<br />
Alarmrufe sogar<br />
mitteilen, ob sich<br />
ein Kojote, ein<br />
Bussard oder ein Mensch nähert. Mal<br />
ist der Ton länger oder kürzer, mal<br />
höher oder tiefer. Das hat ein<br />
Wissenschaftler der Northern Arizona<br />
University in Flagstaff, USA, herausgefunden.<br />
Gemenacom, Shutterstock Inc.<br />
Tierische<br />
Rekorde<br />
Babys, Babys, Babys<br />
Die nur wenige Millimeter große<br />
Kohlblattlaus kann bis zu fünf<br />
Junge am Tag bekommen. So viele<br />
schafft kein anderes Tier der Erde.<br />
3,2<br />
Eine große Buche produziert etwa<br />
Millionen<br />
Liter Sauerstoff im Jahr. Das ist so viel, wie 24 Menschen<br />
zum Atmen brauchen.<br />
Äskulapi hilft den Tieren<br />
Die<br />
unglaubliche Zahl<br />
Äskulapi fragt:<br />
Was war dein<br />
schönster Traum<br />
• „Ich bin über<br />
eine hügelige<br />
Landschaft geflogen.<br />
Unten rannte<br />
ein Cockerspaniel, der zu mir herauf<br />
bellte. Da war ich total froh.“<br />
Lena-Marie Suttdorf, 10 Jahre,<br />
Havixbeck<br />
• „Im Traum kann ich unglaublich<br />
schnell rennen und habe einmal einen<br />
Porsche auf der Autobahn überholt.“<br />
Maurizius Lebermann, 11 Jahre,<br />
aus Freiberg<br />
• „Ich habe geträumt, auf einer steilen<br />
Wasserrutsche abwärts zu rasen.<br />
Die Rutsche hatte viele Kurven<br />
und schien endlos zu<br />
sein. Das hat riesigen<br />
Spaß gemacht.“<br />
Janina Backmeister,<br />
8 Jahre, aus Chemnitz<br />
Die Frage der nächsten Ausgabe<br />
lautet: Wie würdest du dich kleiden<br />
wenn du anziehen dürftest, was du<br />
willst?<br />
Schicke deine Antwort an:<br />
NOWEDA eG, Redaktion Äskulapi<br />
Postfach 10 27 21<br />
45027 Essen.<br />
Oder per Email an:<br />
aeskulapi@neueallgemeine.de<br />
In Australien haben Forscher<br />
drei neue Dinosaurier-Arten<br />
entdeckt. Sie gruben die Skelette<br />
zweier Pflanzenfresser aus, die sie<br />
„Matilda“ und „Clancy“ getauft<br />
haben. „Matilda“ ähnelte einem<br />
Flusspferd, „Clancy“ sah dagegen eher<br />
wie eine Giraffe aus. Den Fleischfresser<br />
haben die Wissenschaftler „Banjo“<br />
genannt. Er war ein schneller Jäger<br />
mit drei gefährlichen Krallen an jedem<br />
Arm (Bild).<br />
Die Seite <strong>für</strong> Kinder: Konzept und Texte Dr. Helen Bömelburg Grafik Sandra Helberg Comic/Illustration www.carolingoertler.de Äskulapi (Kopf) Bernd Mittelhockamp/4K Animation