Gesundheitszeitung - Neue Allgemeine Gesundheitszeitung für ...
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<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
<strong>Gesundheitszeitung</strong><br />
<strong>für</strong> Deutschland<br />
Foto I Melanie DeFazio, Shutterstock Inc.<br />
Würde man alle von gewissenlosen Verbrechern<br />
gefälschten Tabletten, die in den Ländern der Europäischen<br />
Union innerhalb von nur zwei Monaten bei<br />
gezielten Kontrollen von den Zollbehörden beschlagnahmt<br />
wurden, aneinanderreihen, würde sich das<br />
Pillenband mehr als 4 x um die ganze Erde winden.<br />
34 Millionen (!) gefälschte Tabletten hat der Zoll alleine<br />
in diesem kurzen Zeitraum aus dem Verkehr gezogen.<br />
Diese Information gab der Vizepräsident der Europäischen<br />
Kommission, Günter Verheugen, zuständiger<br />
Kommissar <strong>für</strong> Unternehmen und Industrie, im<br />
Dezember 2009 der Tageszeitung „Die Welt“.<br />
Harte Worte fand Kommissar Verheugen, dessen Amtszeit<br />
nach zehnjähriger Tätigkeit <strong>für</strong> die EU im vergangenen<br />
Monat endete, <strong>für</strong> die Dramatik dieser Entwicklung:<br />
Jede Fälschung von Arzneimitteln sei „versuchter<br />
Fragen Sie Ihr Apotheken-Team<br />
2010<br />
Ihre Apotheke wünscht Ihnen<br />
ein frohes <strong>Neue</strong>s Jahr!<br />
Gefährliche Arzneimittelbestellungen im Internet<br />
Massenmord“ und damit ein „Kapitalverbrechen“.<br />
Ähnlich bedrohlich findet auch<br />
Monique Goyens vom Europäischen<br />
Verbraucherverband „beuc“<br />
die rasant steigende Zahl von Arzneimittelfälschungen.<br />
In der Sendung<br />
„MDR aktuell“ vom 7.12. sagte sie:<br />
„Diese Medikamente sind gefährlich.<br />
Im besten Fall sind sie wirkungslos,<br />
im schlimmsten Falle tödlich“.<br />
Dass die Europäische Union zutiefst<br />
beunruhigt ist und sie die Fälschungen<br />
von Arzneimitteln bereits<br />
mit der großen Krise um Lebens-<br />
Jede Partei hat Prinzipien. Das ist gut so. Der<br />
Wähler muss sie schließlich auseinanderhalten<br />
können. Die FDP hat sich die Liberalisierung der<br />
Wirtschaft auf die Fahne geschrieben. Aber um<br />
welchen Preis? Wirtschaftsminister Brüderle<br />
(FDP) hat es bei der unerträglichen Diskussion<br />
um ein Verbot der „Pick-up-Stellen“ – dabei<br />
handelt es sich um Arzneimittel-Abgabestellen<br />
mittel und Futtermittel in den 90er-<br />
Jahren vergleicht, hat seinen Grund.<br />
Wurden bisher vorwiegend sogenannte<br />
„Lifestyle-Medikamente“, wie<br />
Schlankheitsmittel und Potenzpillen,<br />
gefälscht, so wird jetzt von Tag zu Tag<br />
deutlicher, dass nun auch gefälschte<br />
Arzneimittel gegen schwere Krankheiten<br />
in großem Umfang via Internet<br />
und Versandapotheken zum<br />
Patienten gelangen: Antibiotika,<br />
Arzneimittel gegen Bluthochdruck<br />
und Malaria, Cholesterinsenker<br />
und Schmerzmittel gehören dazu,<br />
selbst vor gefälschten Medikamenten<br />
gegen Krebs machen die<br />
Verbrecher nicht Halt. Vertrieben<br />
FDP im Dilemma<br />
werden die lebensgefährlichen Produkte<br />
von Internetapotheken in<br />
aller Welt, oftmals ohne Rezept.<br />
Wie groß dieser Anteil an den Arzneimittel-Fälschungen<br />
inzwischen geworden<br />
ist, zeigen genauere Zahlen,<br />
die von der EU veröffentlicht wurden:<br />
Danach entfällt auf „Lifestyle-Medikamente“<br />
ein Anteil von 47 %,<br />
Anabolika – wegen ihrer <strong>für</strong> Sportler<br />
gefährlichen Anwendung vorwiegend<br />
(und sich damit der Kontrolle entziehend)<br />
im Internet bestellt – sind<br />
zu 16 % beteiligt, Nahrungsergänzungsmittel<br />
kommen auf einen Anteil<br />
von 13 %, doch bereits 23 % entfallen<br />
außerhalb von Apotheken, z. B. in Drogeriemärkten<br />
– angedeutet. Er ist <strong>für</strong> ein Verbot dieser<br />
Pick-up-Stellen. Das ist lobenswert. Dennoch<br />
kann er sich eine weitergehende Liberalisierung<br />
gut vorstellen, „nur nicht überstürzt“. Als wenn<br />
es darum ginge! Es geht um nichts weniger als<br />
die Sicherheit der Bevölkerung vor lebensgefährlichen<br />
Arzneimittelfälschungen. Es geht um<br />
Nr. 34 · Jahrgang 4 · 1. Januar 2010<br />
Männersache<br />
Was das starke Geschlecht<br />
gegen die Midlife-Crisis<br />
tun kann.<br />
Seiten 4<br />
Bärenstark<br />
Medikamentenfälschung ist „versuchter Massenmord“<br />
KOSTENLOS<br />
Bezahlt von Ihrer Apotheke!<br />
auf Arzneimittel gegen lebensbedrohliche<br />
Erkrankungen. Mit anderen<br />
Worten – die Zollbehörden in den<br />
Ländern der EU sorgten mit ihrer<br />
Aktion da<strong>für</strong>, dass knapp 8 Millionen<br />
gefälschte Tabletten gegen schwere<br />
Krankheiten in diesen beiden<br />
Monaten ihre Bestimmungsorte<br />
nicht erreichten. Die Patienten konnten<br />
sie nicht einnehmen – vielleicht<br />
rettete dies ihr Leben. Nur das Geld<br />
war verloren.<br />
Schon am 4. August 2009 hatte das<br />
ARD-Magazin „Plusminus“ sich des<br />
Ein Kommentar der Redaktion<br />
TOP-THEMA<br />
Internet-Handel<br />
Arzneimittel aus dem<br />
Netz nach wie vor<br />
gefährlich.<br />
Seiten 1 und 2<br />
Äskulapi erklärt<br />
dir, wie Eisbärenbabys<br />
ihre Welt<br />
kennenlernen.<br />
Seite 8<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 2<br />
nichts weniger als ein totales Verbot des Versandhandels<br />
mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln.<br />
Das FDP-geführte Gesundheitsministerium wird<br />
seine liebe Not haben, die Gesundheit der Bürger<br />
vor Liberalisierungsprinzipien der FDP zu<br />
schützen. Gesundheitsminister Rösler muss<br />
Zähne zeigen.
Seite 2<br />
LEITARTIKEL<br />
1. Januar<br />
2010<br />
Themas „Arzneimittelfälschungen“<br />
angenommen und<br />
konkret bestimmten Arzneimitteln<br />
auf ihrem verschlungenen<br />
Weg vom Fälschungslabor<br />
zum Patienten und Verbraucher<br />
nachgespürt. „Fosamax“, ein<br />
Medikament gegen Osteoporose,<br />
war ein solches Arzneimittel.<br />
In größerem Umfang wurde es<br />
von den Zollbehörden beschlagnahmt<br />
und als Fälschung entlarvt.<br />
Dass China sich als Herstellungsland<br />
entpuppte, war<br />
nicht weiter verwunderlich, gilt<br />
das Reich der Mitte doch, wie<br />
Indien, als Hochburg <strong>für</strong> Arzneimittelfälschungen.<br />
Über Hongkong<br />
und Dubai gelangten die<br />
gefälschten Packungen zunächst<br />
nach Großbritannien und von dort<br />
auf die Bahamas. In ein Land der<br />
Europäischen Union – ausgerechnet<br />
wieder nach Großbritannien –<br />
wurden sie schließlich von Kanada<br />
aus über eine Internetversandapotheke<br />
geschickt. Ein besseres<br />
Beispiel <strong>für</strong> die „Globalisierung des<br />
Verbrechens“ sei kaum vorstellbar,<br />
war das Fazit der Sendung.<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Nicht nur die Europäische Union ist<br />
aufs höchste alarmiert über die dramatisch<br />
steigenden Mengen gefälschter<br />
Arzneimittelpackungen, auch die<br />
Weltgesundheitsorganisation WHO<br />
beobachtet die Entwicklung mit großer<br />
Sorge. So wies Sabine Kopp von<br />
der WHO in Genf in dem gleichen<br />
ARD-Beitrag darauf hin, dass Versandapotheken<br />
im Internet auch gefälschtes<br />
Tamiflu anbieten. Tamiflu ist<br />
ein hochwirksames Arzneimittel gegen<br />
alle Formen des Influenza-Virus, zuletzt<br />
wurde es erfolgreich gegen die<br />
Schweinegrippe eingesetzt. Doch Tamiflu,<br />
im Internet bei dubiosen Versandapotheken<br />
bestellt, enthält laut WHO<br />
zumeist keinerlei Wirkstoff gegen die<br />
gefährlichen Grippeviren, bietet demnach<br />
keinen Schutz und gefährdet so das<br />
Leben des leichtgläubigen Patienten, der<br />
glaubt, mit seiner Tamiflu-Bestellung bei<br />
einer Internet-Apotheke ein paar Euro<br />
sparen zu können.<br />
Dass die renommierte „Ärzte-Zeitung“<br />
sich in ihrer Ausgabe vom 7.12. über EU-<br />
Kommissar Verheugen mokierte, er schlage<br />
am Ende seiner Dienstzeit „mit alten<br />
Daten“ Alarm, um sich als „Anwalt der<br />
Patienten“ noch einmal positiv ins Gespräch<br />
zu bringen, ist nur schwer nachzuvollziehen.<br />
Schließlich müssen auch<br />
die Ärzte ein hohes Interesse daran<br />
haben, dass Arzneimittelfälschungen mit<br />
allen zur Verfügung stehenden Mitteln<br />
bekämpft werden, sind es doch ihre<br />
Patienten, deren Leben vielleicht in<br />
Gefahr ist. Allerdings leugnet auch die<br />
„Ärzte-Zeitung“ nicht die Zunahme der<br />
Fälschungen. Und sie listet die Risiken im<br />
illegalen Internet-Handel mit Arzneimitteln<br />
auf: „Arzneien ohne Wirkstoffe,<br />
Medikamentenfälschung ist<br />
„versuchter Massenmord“<br />
unzureichende Dosierung, Überdosierung,<br />
Verunreinigungen“.<br />
Das Thema bleibt auf der Tagesordnung.<br />
Im Radioprogramm von Bayern 5 nahm<br />
am 12.12.2009 Dr. Axel Thiele vom<br />
Bundesinstitut <strong>für</strong> Arzneimittel und<br />
Medizinprodukte (BfArM) zu den dramatischen<br />
Zahlen der Europäischen Union<br />
über Arzneimittelfälschungen Stellung:<br />
„Gefälscht wird alles, was Geld bringt“.<br />
Auch er zeigte sich besorgt über die Tatsache,<br />
dass zunehmend Medikamente<br />
gegen schwere Krankheiten, selbst gegen<br />
Aids, gefälscht werden. Die Bekämpfung<br />
falle schwer. Hauptpunkt sei der Internethandel.<br />
Ist der Verbraucher also den gewissenlosen<br />
Fälschern im Internet hilflos ausgeliefert?<br />
Nicht ganz. Natürlich hatte die frühere<br />
Bundesregierung nicht die Kraft, den<br />
Einkauf von Medikamenten im Internet<br />
– gerade erst gegen den Rat aller namhaften<br />
Experten gesetzlich erlaubt –<br />
wieder zu verbieten. Aber immerhin hat<br />
sie versucht, eine Lösung zu finden, die den<br />
Einkauf im Internet möglich machen soll,<br />
ohne dass der Patient um Leib und Leben<br />
<strong>für</strong>chten muss: Sie hat ein Siegel entworfen,<br />
dass alle legal in Deutschland arbeitenden<br />
Versandapotheken auf ihrer Website führen<br />
dürfen. Ein kleiner Button signalisiert:<br />
Hier handelt es sich um eine lizensierte<br />
Internetapotheke. Doch selbst Dr. Thiele<br />
Karikatur zum Download: www.neue-allgemeine.de<br />
vom BfArM gibt zu, dass die Prüfung<br />
äußerst schwierig sei. Inzwischen hätten<br />
dubiose ausländische Versandapotheken<br />
perfekte deutsche Webseiten eingerichtet,<br />
die von seriösen nicht zu unterscheiden<br />
seien. Wer Arzneimittel fälscht, hat sicher<br />
auch Möglichkeiten, eine Website zu fälschen<br />
und das Siegel noch gleich dazu.<br />
Schließlich geht es um viel und leicht verdientes<br />
Geld.<br />
Die Europäische Kommission weiß um die<br />
Dringlichkeit, das wachsende Problem<br />
schnell und nachhaltig zu lösen – und das<br />
aus gutem Grund, hat sie doch errechnet,<br />
dass bis zum Jahre 2020 alleine Kosten in<br />
Höhe von bis zu 116 Mrd. Euro <strong>für</strong> die<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
<strong>Gesundheitszeitung</strong><br />
<strong>für</strong> Deutschland<br />
europäische Gesellschaft<br />
entstehen würden, wenn<br />
die Kommission keine<br />
Initiative zur Eindämmung<br />
der Arzneimittelfälschungen<br />
ergreift. Schon<br />
im Dezember 2008 veröffentlichte<br />
die Kommission eine<br />
Presseerklärung, in der sie die<br />
möglichen Ansatzpunkte auflistete:<br />
Neben strengeren Kontrollen<br />
aller Beteiligten der<br />
Lieferkette – Vorlieferanten,<br />
Hersteller, Großhändler – und<br />
allgemein gültiger Prüfstandards<br />
ist es insbesondere die<br />
Schaffung eines Sicherheitssystems<br />
– Produktcode und<br />
Siegel auf jeder Packung –, das<br />
die lückenlose Verfolgung des<br />
Weges eines Medikaments vom<br />
Hersteller zum Endverbraucher<br />
möglich machen soll.<br />
Zwar unterstützen die Apotheker<br />
in Deutschland die Pläne der<br />
Europäischen Kommission, doch<br />
gehen sie ihnen nicht weit genug.<br />
Heinz-Günter Wolf, Präsident<br />
der ABDA – Bundesvereinigung<br />
Deutscher Apothekerverbände,<br />
fordert laut einer Presseerklärung<br />
der ABDA denn auch, das Übel an<br />
der Wurzel anzupacken: „Illegale<br />
Internetapotheken sind ein unkontrollierbares<br />
Einfallstor <strong>für</strong> Arzneimittelfälschungen“,<br />
sagt er. Die Politik<br />
in Brüssel und in Berlin müsse diesem<br />
Treiben ein Ende machen. Wolf<br />
fordert nichts weniger von der<br />
Bundesregierung, als den Versand<br />
von rezeptpflichtigen Arzneimitteln<br />
in Deutschland zu verbieten.<br />
Auch Dr. Peter Homann, Vorsitzender<br />
des Hessischen Apothekerverbandes,<br />
fordert von der Regierung ein generelles<br />
Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen<br />
Medikamenten.<br />
In einer Presseerklärung des Verbandes<br />
weist er darauf hin, dass Verbraucher<br />
sich sogar strafbar machen, wenn sie<br />
rezeptpflichtige Arzneimittel ohne Vorlage<br />
eines Rezeptes bei einer ausländischen<br />
Versandapotheke bestellen. Dass<br />
diese Verbraucher dann auch noch unkritisch<br />
die ihnen zugesandten Arzneimittel<br />
schlucken, obwohl Beipackzettel und<br />
Verpackung fehlen, sei besonders erschreckend.<br />
„Russisches Roulette“ spielten<br />
sie mit ihrer Gesundheit, so Homann.<br />
Genau diese Unfähigkeit oder Unwilligkeit<br />
der Internet-Besteller, die Seriosität<br />
der vielen preislich konkurrierenden<br />
Versandapotheken permanent exakt zu<br />
prüfen, ist das Problem. Aber der Staat<br />
hat seiner Pflicht, Schaden von seinen<br />
Bürgern abzuwenden, auch hier nachzukommen.<br />
Er muss den Versandhandel<br />
mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln<br />
verbieten.<br />
Beim Rauchverbot ging es ja auch.
<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
<strong>Gesundheitszeitung</strong><br />
dt.<br />
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Der gesuchte Begriff lautet:<br />
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Impressum<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong> <strong>Gesundheitszeitung</strong><br />
<strong>für</strong> Deutschland<br />
Verlag und Redaktion: NOWEDA eG<br />
Heinrich-Strunk-Straße 77<br />
45143 Essen · Telefon: 0201 802-0<br />
E-Mail: redaktion@neue-allgemeine.de<br />
Web: www.neue-allgemeine.de<br />
Vorstand der NOWEDA eG:<br />
Wilfried Hollmann (Vorsitzender)<br />
Peter Bömelburg · Rudolf Strunk<br />
Joachim Wörtz<br />
Erscheinungsweise der Zeitung:<br />
Monatlich<br />
Verantwortlicher Redakteur Leitartikel<br />
(Seiten 1 u. 2):<br />
Wolfgang P. Kuck, Diplom-Volkswirt<br />
Verantwortliche Redakteurin:<br />
Tanja Kahlert<br />
Anzeigen: Beatrix Baumert<br />
E-Mail: anzeigen@neue-allgemeine.de<br />
Druck:<br />
Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG<br />
Frankfurter Straße 168 · 34121 Kassel<br />
Auflage: 1 Million<br />
Grafik und Layout: commedia GmbH<br />
Lenaustraße 12 · 45128 Essen<br />
Web: www.commedia.de<br />
Mit der Einsendung eines Leserbriefes geben<br />
Sie gleichzeitig die Genehmigung zur<br />
Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich<br />
Auswahl und Kürzung vor.<br />
Diese Zeitung wird von der Apotheke<br />
bezahlt und kostenlos an ihre Kunden<br />
abgegeben.<br />
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lösen, kommen Sie sicher schnell auf das gesuchte<br />
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kleinen Tipp: Hormone steuern im Körper viele<br />
Funktionen. Für typisch männliche Körpermerkmale<br />
ist besonders das Testosteron bekannt.<br />
Wir suchen in diesem Preisrätsel aber<br />
nach einem Hormon, das im weitesten Sinne das<br />
„typisch weibliche“ Hormon ist. Übrigens<br />
nimmt die Konzentration dieses Hormons bei<br />
Frauen zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr<br />
abrupt ab – diesen Zeitraum bezeichnet man als<br />
„Wechseljahre“. Kommen Sie auf die Lösung?<br />
Lösung und Gewinner werden in der<br />
Märzausgabe veröffentlicht. Die Zustellung<br />
des Gewinns erfolgt per Versand.<br />
Bitte senden Sie die Lösung und die Anschrift<br />
der Apotheke, in der Sie die Zeitung erhalten<br />
haben, bis spätestens 16.02.2010 auf einer ausreichend<br />
frankierten Postkarte an:<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
<strong>Gesundheitszeitung</strong><br />
<strong>für</strong> Deutschland<br />
Postfach 10 27 21<br />
45027 Essen<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Mitarbeiter und Angehörige der<br />
NOWEDA-Gruppe sind von der<br />
Teilnahme ausgeschlossen.<br />
Das Lösungswort der 32. Ausgabe lautete:<br />
„Pankreas“<br />
Seite 3<br />
1. Januar<br />
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Fotos: 1. Feuerwerk: FUZION, 2. Leute: Dmitriy Shironosov, Shutterstock Inc.<br />
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„Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“<br />
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Seite 4<br />
1. Januar<br />
2010<br />
Wechseljahre und hormonelle Schwankungen<br />
sind eigentlich klassische<br />
Frauenthemen. So lautet jedenfalls die<br />
landläufige Meinung. Tatsächlich leiden<br />
aber auch viele Männer unter einer<br />
bestimmten Form der Wechseljahre.<br />
Mediziner sprechen<br />
von der sogenannten<br />
„Andropause“ oder<br />
„Adrenopause“. Sie<br />
beschreibt Symptome,<br />
die in erster Linie mit einer<br />
Abnahme der Testosteronkonzentration<br />
im Blut einhergehen.<br />
Ungefähr ab dem 40. Lebensjahr<br />
reduziert sich bei Männern die<br />
Menge des Hormons Testosteron im<br />
Blut. Dieser natürliche Prozess kann<br />
unter Umständen Beschwerden verursachen.<br />
Doch warum ist die Andropause so wenigen<br />
Menschen bekannt? Ein großer Unterschied<br />
zu den weiblichen Wechseljahren<br />
ist der über viele Jahre andauernde, schleichende<br />
Verlauf.Während die Wechseljahre<br />
bei Frauen durch Hormonschwankungen<br />
sehr abrupt und mit teils sehr starken<br />
Symptomen eintreten, entwickelt sich die<br />
Andropause sehr langsam und kontinuierlich<br />
über viele Jahre oder auch Jahrzehnte.<br />
Ganz unbekannt ist die Veränderung<br />
jedoch nicht: Ist von der<br />
Midlife-Crisis die Rede, witzeln Frauen<br />
gern darüber, dass so manch ein Mann in<br />
den Vierzigern oder Fünfzigern die verlorene<br />
Jugend mit einem Sportwagen aufpolieren<br />
möchte.Auch wenn solche Aussagen<br />
nicht allzu ernst genommen werden können,<br />
zeigen sie doch, dass sich auch<br />
Männer mit zunehmendem Alter körperlich<br />
und seelisch verändern können.<br />
Symptome der männlichen<br />
Wechseljahre<br />
So individuell wie der Mensch selbst sind<br />
auch die Symptome der Andropause. Zu<br />
den am meisten ge<strong>für</strong>chteten Anzeichen<br />
zählen Potenzprobleme, die selbstverständ-<br />
GESUNDES NEUJAHR<br />
lich längst nicht jeden Mann betreffen.<br />
Auch bekannt und wenig beliebt sind<br />
körperliche Reaktionen wie Haarausfall,<br />
Gewichtszunahme und eine Reduktion<br />
der Muskelmasse.Weniger geläufig ist hingegen,<br />
dass Männer in der Andropause<br />
nicht selten unter Stimmungstiefs bis<br />
hin zu Depressionen leiden.<br />
Probleme mit der Familie und<br />
im Job können die Folge sein.<br />
Experten raten daher: Männer<br />
über Vierzig, die sich körperlich oder<br />
seelisch unwohl fühlen, ohne dass bei<br />
einem allgemeinmedizinischen Check-up<br />
eine Ursache da<strong>für</strong> gefunden wird, sollten<br />
in Betracht ziehen, dass ein hormonelles<br />
Ungleichgewicht ursächlich sein könnte.<br />
Viele Urologen kennen sich mit der<br />
Andropause und deren Behandlungsmöglichkeiten<br />
aus. Auch Ärzte anderer Fachrichtungen,<br />
z. B. Allgemeinmediziner oder<br />
Internisten, die über eine Zusatzausbildung<br />
im Bereich Andrologie (im weitesten<br />
Sinne „Männerheilkunde“) verfügen,<br />
sind gute Ansprechpartner. Leider tun sich<br />
viele Männer schwer damit, bei gesundheitlichen<br />
Problemen einen Arzt aufzusuchen.<br />
Nicht selten werden daher auch<br />
Beschwerden, die auf die Andropause<br />
zurückzuführen sind, ertragen, obwohl<br />
eine erfolgreiche Behandlung möglich<br />
wäre.<br />
Bei Beschwerden aktiv werden<br />
Bei einem deutlichen Testosteronmangel,<br />
der per Blutprobe nachgewiesen werden<br />
kann, verordnet der behandelnde Arzt<br />
unter Umständen streng dosierte Gaben<br />
des Hormons. Diese sind jedoch keinesfalls<br />
mit dem illegalen und hoch gefährlichen<br />
Missbrauch, der nicht selten im<br />
Profi- und Freizeitsport betrieben wird,<br />
vergleichbar.<br />
Doch die Gabe von Testosteron ist keinesfalls<br />
immer angebracht. Oft liegt die Lösung<br />
der Probleme in einer Änderung des<br />
Lebenswandels. Eine besonders einfache,<br />
aber sehr wirkungsvolle Maßnahme ist<br />
regelmäßiger Sport, am besten in Form<br />
einer gesunden Mischung aus Ausdauerund<br />
wohl dosiertem Krafttraining. Männer,<br />
die regelmäßig Sport treiben, können<br />
ihren Testosteronspiegel auf natürliche Art<br />
und Weise steigern. Dazu kommen angenehme<br />
Nebeneffekte wie seelisches Wohlbefinden<br />
und Gewichtsreduktion. Letztere<br />
ist bei übergewichtigen Männern besonders<br />
erstrebenswert, da auch Fettzellen<br />
Östrogen produzieren und starkes Übergewicht<br />
daher zu einer Ausprägung weiblicher<br />
Körpermerkmale führen kann.<br />
Exzessive Sporteinheiten bis zur völligen<br />
Erschöpfung sollten allerdings unbedingt<br />
vermieden werden, da sie sogar kontraproduktiv<br />
sein können.<br />
Auch ihre Ernährungsgewohnheiten sollten<br />
Männer kritisch betrachten. Wie sah<br />
der Ernährungsalltag der vergangen Jahre<br />
aus? Schnelle, unregelmäßige Mahlzeiten,<br />
gern mit viel fettem Fleisch sowie zuckerund<br />
fettreichen Nachspeisen? Auch eine<br />
ungesunde Ernährung kann die Symptome<br />
der Andropause verstärken. Männer<br />
über Vierzig sollten ihren Speiseplan<br />
daher – auch im Hinblick auf Herz-<br />
Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen<br />
– mit Vollkornprodukten, Obst und<br />
Gemüse aufwerten.<br />
Als weitere Faktoren <strong>für</strong> den Verlauf<br />
der Andropause sind auch die<br />
Schlafgewohnheiten und der<br />
Stresspegel relevant. Daher ist es<br />
empfehlenswert, auf mindestens<br />
sechs oder idealerweise acht Stunden<br />
Schlaf zu achten und den Stresspegel zu<br />
senken. Letzteres ist z. B. durch die<br />
Anwendung spezieller Entspannungstechniken<br />
wie der progressiven Muskelentspannung<br />
möglich.<br />
Die individuelle Veranlagung eines jeden<br />
Mannes wirkt sich auch auf den Verlauf<br />
der Andropause aus. Bei einigen Männern<br />
beginnt sie früher, bei anderen später. So<br />
ist auch das Ausmaß der Motive sehr verschieden.<br />
Der wichtigste Grundsatz <strong>für</strong><br />
Mann, mach’‘was!<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
Auch Männer kommen<br />
in die Wechseljahre<br />
Fotos I 1. Mann: dundanim, 2. Moleküle: Natalia Karpova, Shutterstock Inc.<br />
alle Männer, die auf das 40. Lebensjahr<br />
zugehen, unterscheidet sich nicht<br />
im Geringsten von der wichtigsten<br />
Regel <strong>für</strong> Frauen im gleichen<br />
Alter: Kein Grund zur Panik!<br />
Denn bei der Andropause handelt es<br />
!<br />
<strong>Gesundheitszeitung</strong><br />
Dr. Christoph Herrmann ist neben seiner Tätigkeit als Apotheker<br />
in Duisburg Referent <strong>für</strong> Ärzte- und Apothekerfortbildungen.<br />
Was ist eigentlich Testosteron?<br />
<strong>für</strong> Deutschland<br />
sich nicht um eine moderne Zivilisationskrankheit,die<br />
an den Säulen der<br />
Männlichkeit rüttelt, sondern um<br />
einen natürlichen Prozess, den es schon<br />
immer gab, <strong>für</strong> den die moderne Medizin<br />
aber heute einen Namen gefunden hat.<br />
Dr. Christoph Herrmann<br />
Testosteron ist das wichtigste körpereigene männliche<br />
Hormon. Etwa 7 mg werden täglich in den<br />
Hoden des Mannes gebildet. Frauen bilden in<br />
ihren Eierstöcken auch Testosteron (so wie Männer<br />
auch geringe Mengen Östrogen bilden), jedoch<br />
nur ca. 0,3 mg proTag.<br />
Testosteron hat androgene und anabole Eigenschaften.<br />
Zu den androgenen Wirkungen zählen<br />
die Wachstumsförderung der primären Geschlechtsmerkmale<br />
(Genitalien inkl. Prostata)<br />
aber auch die Einleitung des Stimmbruchs, die<br />
Ausprägung des männlichen Körperbaus, der Libido und typisch männlicher<br />
Verhaltensweisen sowie die Verteilung des Haarwuchses. Als anabole Wirkung<br />
bezeichnet man die vermehrte Bildung von Muskelmasse.<br />
Sowohl eine verminderte als auch eine erhöhte Versorgung mit Testosteron kann<br />
unerwünschte Folgen haben. Ein zu niedriger Testosteronspiegel führt beim<br />
Mann zu allgemein nachlassender Leistungsfähigkeit, zu nachlassender Libido,<br />
zu verminderter Fruchtbarkeit und zur Veränderung des Körperbaus (z. B.<br />
Brustbildung und Muskelabbau). Auch bei Frauen wird eine verringerte Libido<br />
mit Testosteronmangel in Verbindung gebracht.<br />
Erhöhte Testosteronspiegel führen beim Mann zu übersteigerter Libido (aber<br />
nicht erhöhter Fruchtbarkeit). Hohe Testosteronspiegel bewirken bei Mann und<br />
Frau Glatzenbildung und führen zu verstärkter Körperbehaarung.<br />
Entsprechend werden tetstosteronähnliche Stoffe aber auch Testosteron-Hemmstoffe<br />
in der Arzneimitteltherapie benutzt.
<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
<strong>Gesundheitszeitung</strong><br />
<strong>für</strong> Deutschland<br />
+<br />
Low-Carb-Diät ist ungesund<br />
Verzicht auf Kohlenhydrate<br />
schwächt die Gefäße<br />
Anzeige<br />
Iberogast ®. Bei Magen-Darm-Erkrankungen mit Beschwerden wie Magenschmerzen, Völlegefühl, Blähungen, Magen-<br />
Darm-Krämpfe, Übelkeit, Sodbrennen. Das Arzneimittel enthält 31,0 Vol.-% Alkohol. Stand: 11/2009. STEIGERWALD<br />
Arzneimittelwerk GmbH, 64295 Darmstadt. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die<br />
Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.Iberogast.info<br />
GESUNDES NEUJAHR<br />
Rauchfrei 2010<br />
Diäten, bei denen Abnehmwillige auf<br />
Fleisch, Fisch und Käse setzen und zugleich<br />
auf Kohlenhydrate verzichten, sind derzeit<br />
beliebt. Doch so eine Low-Carb-Diät kann<br />
die Blutgefäße schädigen. Das zeigt jetzt<br />
eine Studie der amerikanischen Harvard<br />
Medical School.<br />
Schlank aber krank<br />
Nachdem einige Menschen während einer Low-<br />
Carb-Diät einen Herzinfarkt erlitten hatten,<br />
beschlossen die Mediziner der Harvard School,<br />
der Sache auf den Grund zu gehen. Für die Studie<br />
wurden Mäuse in drei Gruppen eingeteilt, von<br />
denen eine normal, eine fettreich und eine kohlenhydratarm<br />
ernährt wurde. Die Tiere der Low-<br />
Carb-Gruppe legten zwar im Vergleich zu den<br />
anderen Mäusen weniger an Gewicht zu. Doch<br />
zugleich war bei ihnen nach zwölf Wochen die<br />
Gefäßverkalkung um 15 Prozent weiter fortgeschritten<br />
als bei Mäusen mit normalem Futter.<br />
Reparaturmechanismus<br />
geschwächt<br />
Dabei hatte die Low-Carb-Gruppe trotz der deutlich<br />
stärkeren Gefäßschädigung keine höheren<br />
Cholesterinwerte. Die kohlenhydratarm ernährten<br />
Mäuse besaßen allerdings rund 80 Prozent<br />
weniger derjenigen Zellen, die bei der Reparatur<br />
von Schäden an den Blutgefäßen vermutlich<br />
beteiligt sind. Bei zusätzlichen Untersuchungen<br />
stellten die Forscher fest, dass<br />
die Low-Carb-Diät eine Wiederherstellung<br />
der Durchblutung nach einer<br />
Gefäßschädigung erschwerte.<br />
Glimmstängel weg,<br />
Obst und Gemüse her<br />
Der regelmäßige Verzehr von Obst und Gemüse verhindert<br />
die schleichende Gewichtszunahme. Das hat eine europäische<br />
Langzeitstudie jetzt ergeben. Gerade zukünftige<br />
Nichtraucher, die Angst haben, nach dem Rauchstopp zuzunehmen,<br />
können von dieser Erkenntnis profitieren.<br />
Gewichtszunahme<br />
um 17 Prozent vermindert<br />
Obst und Gemüse sind nicht nur gesund,sondern helfen,langfristig<br />
das Gewicht zu halten.Viele Erwachsene kämpfen mit einem<br />
stetigen Gewichtsanstieg und sind unglücklich, weil der Hosenbund<br />
jedes Jahr mehr spannt. „Eine hohe Aufnahme von Obst<br />
und Gemüse kann dem entgegenwirken und die Gewichtszunahme<br />
um 17 Prozent vermindern“, sagt Heiner Boeing vom<br />
Deutschen Institut <strong>für</strong> Ernährungsforschung. Pflanzenkost enthält<br />
viele wichtige Vitamine und Mineralien sowie wenig<br />
Kalorien, die am Gewichtsanstieg schuld sind.<br />
Wissenschaftler haben über einen Zeitraum von sechseinhalb<br />
Jahren die Daten von rund 89 500 Studienteilnehmern aus fünf<br />
Seite 5<br />
1. Januar<br />
2010<br />
Ausgewogene Ernährung<br />
ist empfehlenswert<br />
Die Ergebnisse dieser Studien legen nahe, dass<br />
die Blutfettwerte allein nicht ausreichen, um die<br />
Gefahr möglicher Herz- oder Gefäßerkrankungen<br />
durch bestimmte Einflussfaktoren wie<br />
die Ernährung abzuschätzen. Außerdem sprachen<br />
sich die Experten <strong>für</strong> eine ausgewogene<br />
Ernährung zur Gewichtsreduktion aus. Obwohl<br />
sich die Studienergebnisse nicht ohne weitere<br />
Untersuchungen auf den Menschen übertragen<br />
lassen, empfahlen sie <strong>für</strong> die langfristige Gesundheit<br />
das tägliche Menü zu mindestens<br />
einem Drittel aus Reis, Kartoffeln, Pasta und<br />
anderen kohlenhydratreichen Lebensmitteln<br />
zusammenzustellen.<br />
Quelle: Apotheken.de<br />
Fotos I 1. Fisch und Fleisch: niderlander, 2. Käse: Sergej Razvodovskij,<br />
3. Brötchen: Julian Weber, Shutterstock Inc.<br />
europäischen Ländern ausgewertet. Dabei verglichen sie die<br />
Daten von Teilnehmern mit der höchsten Obst- und Gemüseaufnahme<br />
mit denen von Teilnehmern, die am wenigsten<br />
Pflanzenkost aßen. Personen, die pro Tag 350 Gramm mehr<br />
Pflanzenkost verzehrten, nahmen um 16 bis 17 Prozent weniger<br />
zu. Am meisten nahmen Raucher zu, die das Rauchen kürzlich<br />
aufgegeben hatten: Sie hatten jährlich 750 Gramm mehr auf<br />
den Rippen. Ehemalige Raucher, die mehr Pflanzenkost aßen,<br />
wirkten diesem Trend erfolgreich entgegen.<br />
Die Summe macht’s<br />
„Auf den ersten Blick scheint ein um 16 oder 17 Prozent reduzierter<br />
Gewichtsanstieg nicht viel zu sein. Dennoch kann sich<br />
der eher kleine Effekt über 10 Jahre summieren“, sagt<br />
Studienautor Brian Buijsse. „Besonders vor dem Hintergrund,<br />
dass eine drohende Gewichtszunahme viele Menschen davon<br />
abhält, mit dem Rauchen aufzuhören, sollte man gerade<br />
Rauchern, die aufhören wollen, zu einer Ernährungsumstellung<br />
mit viel Obst und Gemüse raten.“<br />
Quelle: Apotheken.de<br />
Foto I Katarzyna Malecka, Shutterstock Inc.
Seite 6<br />
1. Januar<br />
2010<br />
!<br />
ERKÄLTUNG<br />
Prof. Dr. med. Adolf Windorfer<br />
Hilfe gegen Husten<br />
Hustenliquid<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
<strong>Gesundheitszeitung</strong><br />
Bei Erkältungshusten ist Selbstmedikation möglich<br />
Foto I Patrizia Tilly, Shutterstock Inc.<br />
Der Herbst hält mit nasskaltem Wetter<br />
Einzug und damit werden Erkältungen<br />
häufiger. Schnupfen, Halsschmerzen,<br />
Heiserkeit und leichte<br />
Kopfschmerzen sind typische<br />
Symptome. Auch Husten tritt<br />
häufig als Erkältungssymptom<br />
auf und ist dann meist harmlos.<br />
Er kann in der Regel gut mit<br />
rezeptfreien Hustenmitteln<br />
behandelt werden.<br />
Der Kinderarzt Prof. Dr. Windorfer ist ehemaliger Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes<br />
und Vorsitzender der Stiftung „Eine Chance <strong>für</strong> Kinder“ (www.eine-chance-fuer-kinder.de). Durch seinen<br />
Vorsitz der Niedersächsischen Gesellschaft <strong>für</strong> Impfwesen und Infektionsschutz beschäftigte er sich unter<br />
anderem intensiv mit der „Schweinegrippe“.<br />
„Schweinegrippe-Impfung“ empfehlenswert?<br />
In den vergangenen Monaten wurden um die Impfung<br />
gegen die sogenannte Schweinegrippe heftigste Diskussionen<br />
geführt. Es sind vor allem Zweifel an der<br />
Gesundheitsverträglichkeit von Zusatzstoffen in einzelnen<br />
Impfstoffen geäußert worden.<br />
So ist in einigen eingesetzten Impfstoffen als Wirkungsverstärker<br />
(Adjuvans) die im menschlichen Körper auch<br />
regelhaft vorkommende Substanz Squalen enthalten. Wie<br />
auch bei anderen Totimpfstoffen wird ein Adjuvans verwendet,<br />
um die abwehrauslösende Wirkung des Impfstoffs<br />
durch eine lokale Reaktion zu verstärken. Auf diese Weise<br />
kann die Menge an Impfantigen reduziert und dennoch<br />
die erwünschte Schutzwirkung erzielt werden. Anlass <strong>für</strong><br />
die heftigen Reaktionen waren ältere Veröffentlichungen:<br />
Bei einigen Soldaten, die an dem Golfkrieg (1991) teilgenommen<br />
hatten, war ein schwer einzuordnender Symptomenkomplex,<br />
z. B. Gelenkschmerzen und Erschöpfungszustände,<br />
gefunden worden. Diese Symptome wurden in<br />
Zusammenhang mit einer Milzbrandimpfung gebracht, da<br />
bei einem Teil der erkrankten Soldaten Antikörper gegen<br />
Squalen gefunden wurden.<br />
Mit einem nachweisbar sicheren Testverfahren und größeren<br />
Untersuchungsreihen wurden diese Vermutungen widerlegt:<br />
Sowohl bei erkrankten wie bei nicht erkrankten Soldaten<br />
waren in einem gewissen Prozentsatz Antikörper gegen<br />
Squalen nachzuweisen. Darüber hinaus war der Anteil der<br />
Soldaten mit und ohne Golfkriegssyndrom und mit Squalen-<br />
Antikörpern nahezu gleich hoch. Auch bei einem großen<br />
Teil der amerikanischen Bevölkerung<br />
konnte man<br />
Squalen-Antikörper nachweisen.<br />
Squalen wird bereits seit<br />
2001 auch dem in Deutschland<br />
vielfach eingesetzten<br />
Grippeimpfstoff Fluad zugesetzt<br />
und weltweit bereits<br />
bei etwa 40 Millionen Menschen<br />
ohne größere Komplikationen<br />
verimpft.<br />
Die erforderliche Beigabe des<br />
Wirkungsverstärkers Squalen führt neben einer stärkeren<br />
lokalen Reaktion auch zu etwas ausgeprägteren Allgemeinreaktionen,<br />
wie z. B. Fieber und allgemeinem Krankheitsgefühl<br />
<strong>für</strong> ca. 1-2 Tage. Im Übrigen sind nach der Impfung<br />
gegen die „Schweinegrippe“ nicht häufiger schwerere<br />
Komplikationen zu erwarten als nach jeder anderen Grippeimpfung<br />
auch.<br />
Weiterhin steht der Einsatz von organischem<br />
Quecksilbersalz zur Konservierung des Impfstoffes in<br />
der Kritik. Die Quecksilbermenge in einer Impfdosis<br />
beträgt jedoch nur 12,4 Mikrogramm – dabei ist laut<br />
Aussage internationaler Behörden die Aufnahme von<br />
96 Mikrogramm Quecksilber <strong>für</strong> eine 60 kg schwere<br />
Person tolerierbar.<br />
Unterscheidung<br />
ist manchmal schwierig<br />
Erkältungen beginnen meist mit zwei bis<br />
drei Tagen Reizhusten. Darauf folgen ein<br />
bis zwei Wochen „produktiver Husten“, bei<br />
dem Schleim abgehustet wird. Je nach Art<br />
des Erkältungshustens empfiehlt der<br />
Apotheker unterschiedliche rezeptfreie<br />
Medikamente. Verschiedene Tees gegen<br />
Reizhusten oder schleimlösende Zubereitungen<br />
stehen zur Verfügung. Nasentropfen<br />
fördern das Abschwellen der<br />
Schleimhäute und erleichtern die Atmung.<br />
Leichte Schmerzmittel, wie Paracetamol<br />
oder Acetylsalicylsäure, vor dem Einschlafen<br />
fördern die Nachtruhe.<br />
Die Medikamente verkürzen die<br />
Krankheitsdauer zwar nicht, lindern<br />
aber die Beschwerden. Hält der Husten<br />
länger als zwei bis drei Wochen an oder<br />
ist der Schleim gelblich-grün bis rot<br />
gefärbt, sollten Patienten einen Arzt aufsuchen.<br />
Der Arztbesuch ist auch empfehlenswert,<br />
wenn der Husten von hohem<br />
Fieber oder Atemnot begleitet wird oder<br />
schmerzhaft ist.<br />
Service in den Apotheken<br />
Husten kann auch eine Nebenwirkung von<br />
rezeptpflichtigen Medikamenten sein, etwa<br />
von einigen Blutdrucksenkern. Andererseits<br />
können Hustenmittel zu Wechselwir-<br />
Prospan ®<br />
–<br />
die natürliche<br />
Lösung bei Husten.<br />
Spezielle Rezeptur<br />
<strong>für</strong> Erwachsene<br />
Saft in praktischen<br />
Einzelportionen<br />
Weitere Maßnahmen<br />
gegen Erkältungen:<br />
■ Bettruhe einhalten.<br />
<strong>für</strong> Deutschland<br />
kungen mit rezeptpflichtigen Medikamenten<br />
führen. Für das Gespräch in der<br />
Apotheke ist es deshalb wichtig, dass der<br />
Apotheker alle eingenommenen Medikamente<br />
kennt – egal ob rezeptfrei oder von<br />
einem Arzt verordnet. Um die gesamte<br />
Medikation zu erfassen, bieten die meisten<br />
Apotheken ihren Stammkunden einen<br />
kostenlosen Service an.<br />
Quelle: Apotheken.de<br />
■ Für frische Luft im Schlafzimmer<br />
sorgen.<br />
■ Mindestens 2 Liter pro Tag<br />
trinken. Auch Erkältungsgetränke,<br />
wie heiße Milch mit Honig,<br />
Erkältungstee, heißes Zitronenwasser,<br />
heißer Holunderbeersaft<br />
oder heiße Bouillon, tun gut.<br />
■ Dampfinhalationen feuchten<br />
die Schleimhäute an und helfen<br />
beim Abhusten von Sekret.<br />
■ Viel schlafen und – sobald man<br />
sich besser fühlt – Spaziergänge<br />
an der frischen Luft unternehmen.<br />
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Prospan ® Hustenliquid, Flüssigkeit zum Einnehmen. Wirkstoff: Efeublätter-Trockenextrakt. Anwendungsgebiete:<br />
Zur Besserung der Beschwerden bei chronisch-entzündlichen Bronchialerkrankungen;<br />
akute Entzündungen der Atemwege mit der Begleiterscheinung Husten. Hinweis: Bei länger<br />
anhaltenden Beschwerden oder bei Auftreten von Atemnot, Fieber wie auch bei eitrigem oder<br />
blutigem Auswurf sollte umgehend der Arzt aufgesucht werden. Zu Risiken und Nebenwirkungen<br />
lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Stand der<br />
Information: Oktober 2008. Engelhard Arzneimittel GmbH & Co. KG, Herzbergstr.<br />
3, 61138 Niederdorfelden, Telefon: 06101/539-300, Fax: 06101/539-315, Internet:<br />
www.engelhard-am.de, www.prospan.de, E-Mail: info@engelhard-am.de
<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
<strong>Gesundheitszeitung</strong><br />
<strong>für</strong> Deutschland<br />
mp Düsseldorf – Sport während der<br />
Schwangerschaft ist <strong>für</strong> die meisten<br />
werdenden Mütter gesund. Auch ihre<br />
Babys können davon profitieren. Das<br />
gilt vor allem dann, wenn die Frauen<br />
schon vor der Schwangerschaft übergewichtig<br />
gewesen sind, hat jetzt eine<br />
internationale Studie ergeben. 80<br />
Schwangere haben <strong>für</strong> diese<br />
Untersuchung im zweiten und<br />
dritten Schwangerschaftsdrittel<br />
(Trimester) leichtes Muskeltraining<br />
und Gewichtheben<br />
durchgeführt. Die Gesundheit der<br />
Sport während der Schwangerschaft<br />
beugt Übergewicht bei Babys vor<br />
Multiple Sklerose durch blockierte Hirnvenen verursacht?<br />
mp London/England – Wodurch die<br />
Multiple Sklerose (MS) entsteht, ist bislang<br />
nicht geklärt. Die Krankheit kann<br />
mit vielen verschiedenen Symptomen<br />
einhergehen, darunter Lähmungserscheinungen<br />
und Missempfindungen<br />
in den Gliedmaßen. Einen neuen<br />
Ansatz zur Erklärung der Entstehung<br />
von MS wollen jetzt US-Wissenschaftler<br />
in einer großen Studie prüfen.<br />
Sie gehen der Frage nach, ob verengte<br />
Venen im Kopfbereich die Krankheit<br />
ungeborenen Kinder ist dabei von spanischen<br />
und schwedischen Wissenschaftlern<br />
überprüft worden.<br />
Es hat sich dabei laut des Fachmagazins<br />
„International Journal of Obesity“<br />
auslösen können.Aufgestellt hatte diese<br />
Theorie vor einiger Zeit ein italienischer<br />
Forscher.<br />
Laut der „BBC“ setzen die Experten<br />
von der University of Buffalo auf sogenannteDoppler-Ultraschalluntersuchungen,<br />
um bei Patienten nach Blockierungen<br />
in den Hals- und Hirnvenen<br />
zu suchen. Analysiert werden<br />
sollen die Gesundheitsdaten von 1 100<br />
MS-Patienten und 600 anderen Freiwilligen,<br />
die nicht an der Krankheit lei-<br />
gezeigt, dass die Kinder der übergewichtigen<br />
Frauen, die während der<br />
Schwangerschaft sportlich aktiv gewesen<br />
sind,bei der Geburt kein Übergewicht<br />
hatten.In einer Kontrollgruppe,in<br />
der die Frauen keinen Sport getrieben<br />
hatten, haben schwere Mütter<br />
meist auch übergewichtigen<br />
Kindern das Leben geschenkt.<br />
In welchem Ausmaß Schwangere<br />
Sport treiben dürfen, sollte<br />
individuell mit dem Frauenarzt<br />
besprochen werden.<br />
Foto I Vasina Natalia, Shutterstock Inc.<br />
den. Sollten die Wissenschaftler den<br />
Nachweis erbringen können, dass die<br />
Theorie des italienischen Kollegen<br />
Dr. Paolo Zambonis zutrifft, könnten in<br />
Zukunft möglicherweise wirksamere<br />
Medikamente gegen MS entwickelt<br />
werden. Allein in Deutschland sind<br />
Schätzungen zufolge circa 100 000<br />
Menschen von der Krankheit betroffen,<br />
weltweit sollen es etwa 2,5 Millionen<br />
Patienten sein.<br />
Foto I Lee Prince, Shutterstock Inc.<br />
GESUNDHEITSNEWS<br />
Anzeige<br />
Stärkung der Mädchen<br />
<strong>für</strong> die Aids-Bekämpfung wichtig<br />
mp Hamburg – Mädchen und junge Frauen<br />
sind von der Aids-Pandemie besonders<br />
betroffen. Denn 75 Prozent aller HIV-<br />
Infizierten zwischen 15 und 24 Jahren<br />
sind weiblich. Im südlichen Afrika ist<br />
die Rate der Neuinfektionen bei Mädchen<br />
fünf- bis sechsmal höher als bei<br />
Jungen. Und die fehlende Selbstbestimmung,<br />
wirtschaftliche Abhängigkeit<br />
und Gewalt, erhöhen das<br />
Risiko <strong>für</strong> Mädchen und<br />
Frauen, sich mit dem HI-<br />
Virus zu infizieren.<br />
„Soziale und kulturelle<br />
Normen, aber auch Gewalt<br />
hindern Mädchen in vielen<br />
mp London/England – Geräusche nehmen<br />
Menschen nicht nur mit den<br />
Ohren wahr. Beim Deuten des<br />
Gehörten verlassen sie sich auch<br />
auf den Tastsinn ihrer Haut, wie<br />
jetzt eine Studie gezeigt hat. Die<br />
winzigen Erschütterungen, die<br />
über die Körperhülle registriert<br />
werden, setzt das Gehirn mit den<br />
akustischen Eindrücken in einen<br />
Zusammenhang. So kann zum<br />
Beispiel leichter unterschieden<br />
werden, ob es sich bei einem gehörten<br />
Laut um „pa“ oder „ba“ handelt.<br />
Allergie gegen Hausstaubmilben<br />
besonders im Winter<br />
mp Hamburg – Hausstaubmilben plagen<br />
Allergiker verstärkt im Winter. Wegen der<br />
trockenen Heizungsluft in den Räumen wird<br />
nämlich der Kot der Spinnentiere in die Luft<br />
gewirbelt. Bei einer Überempfindlichkeit<br />
gegen dieses sogenannte Allergen kann es<br />
dann zu Niesattacken, brennenden Augen und<br />
Husten kommen.<br />
Unter einer Allergie gegen Hausstaubmilben<br />
leiden vier bis sechs Millionen<br />
Menschen in Deutschland. Gerade im<br />
Winter werden die Symptome der Krankheit<br />
jedoch oft mit denen einer Erkältung oder<br />
Grippe verwechselt. Dabei ist der Milbenkot<br />
im Hausstaub der häufigste Allergieauslöser<br />
nach den Blütenpollen. Die kleinen Spinnentiere<br />
sitzen unter anderem in Matratzen<br />
oder Stoffbezügen von Sofas, ihre<br />
Verbreitung ist hoch.<br />
Matratzen, die älter als acht Jahre sind,<br />
sollten ausgetauscht werden. Eine neue Matratze<br />
mit allergendichten Zwischenbezügen,<br />
sogenannten Encasings, erschwert den Milben<br />
das Leben. Zugleich ist ein Besuch beim<br />
Facharzt angesagt. Wird ein allergischer<br />
Schnupfen nicht behandelt, setzt er sich mitunter<br />
auf die Bronchien, was zu Asthma<br />
Seite 7<br />
1. Januar<br />
2010<br />
Ländern daran, selbst über ihr Sexualleben<br />
zu bestimmen und sich vor<br />
einer HIV-Ansteckung zu schützen.<br />
Oft haben sie nicht die<br />
Macht, das Verhalten ihrer<br />
Partner zu beeinflussen und<br />
die Verwendung von Kondomen<br />
einzufordern“, sagt<br />
Marianne M. Raven, Geschäftsführerin<br />
von Plan Deutschland,<br />
anlässlich des Aids-Tages. Sie<br />
fordert, Mädchen in Entwicklungsländern<br />
zu stärken und<br />
besser vor Gewalt und sexuellen<br />
Übergriffen zu schützen.<br />
Menschen hören nicht nur mit den Ohren<br />
Letzterer geht mit geringeren Druckwellen<br />
einher, weil der Buchstabe<br />
„b“ weicher ausgesprochen wird<br />
als das „p“. Zusätzlich verlassen<br />
sich die Menschen auf ihre<br />
Augen. Die Kombination der<br />
drei Sinne erlaubt es ihnen, in<br />
einem Gespräch mit einem Menschen<br />
feine Tonnuancen zu unterscheiden,<br />
wie Forscher der Universität<br />
von British Columbia in Vancouver<br />
und den Haskins-Laboratorien in New<br />
Haven im Magazin „Nature“ berichten.<br />
Foto I Bass, Shutterstock Inc.<br />
führen<br />
kann. Nach einer<br />
genauen Diagnose gibt es<br />
jedoch gute Behandlungsmethoden.<br />
Mit einer spezifischen<br />
Immuntherapie beispielsweise können sich<br />
die Symptome bessern oder sogar vollständig<br />
verschwinden. Und dann kann die kalte<br />
Jahreszeit im kuschelig-warmen Haus und<br />
Bett wieder genossen werden.<br />
Foto I zeljkosantrac, Shutterstock Inc.<br />
Foto I Rudyanto Wijaya, Shutterstock Inc.
Seite 8<br />
1. Januar<br />
2010 DIE<br />
Ich wünsch dir viel Spaß<br />
mit meiner Seite!<br />
Dein<br />
Im Januar wird es in der Arktis<br />
ziemlich ungemütlich: Eiskalte<br />
Stürme fegen über die einsame<br />
Landschaft. Die Temperatur sinkt<br />
auf minus 40 Grad, und die fahle<br />
Sonne geht nur <strong>für</strong> wenige<br />
Stunden am Tag auf. Doch tief<br />
unter der hart gefrorenen<br />
Schneedecke regt sich etwas:<br />
neugeborene Eisbärbabys! Sie<br />
kommen in kleinen, gut versteckten<br />
Höhlen zur Welt, die ihre<br />
Mütter im vergangenen Herbst<br />
gegraben haben. Dort drinnen ist<br />
es mit etwa null Grad relativ warm<br />
– genau richtig <strong>für</strong> die kleinen<br />
Bären, die nur ein halbes Kilo<br />
wiegen und so groß sind wie<br />
Meerschweinchen. Meistens<br />
kommen zwei Junge gleichzeitig<br />
zur Welt, selten gibt es<br />
Drillinge oder<br />
Einzelkinder.<br />
Die Kleinen sind<br />
am Anfang blind,<br />
taub und nackt.<br />
Sie kuscheln sich<br />
ins dicke Fell ihrer<br />
Mutter und saugen<br />
• „Wenn es irgendwo im<br />
Dunkeln raschelt, denke<br />
ich an Ratten. Die gibt es<br />
in unserer Wohnung<br />
natürlich nicht, aber ich<br />
habe trotzdem Angst.“<br />
Karen Beukert, 12 Jahre,<br />
aus Westerland/Sylt<br />
• „Vor Geistern,<br />
Gespenstern und<br />
SEITE FÜR KINDER<br />
Äskulapi news<br />
Äskulapi fragt:<br />
Außerirdischen. Und vor<br />
meinem Bruder, der mich<br />
abends gern erschreckt.“<br />
Niels Wagenkracht, 9 Jahre,<br />
aus Mönchengladbach<br />
• „Ich <strong>für</strong>chte mich eigentlich<br />
nicht. Und wenn doch,<br />
dann knipse ich die Taschenlampe<br />
an, die unter meinem<br />
Bett liegt.“<br />
Lotta-Sophie Liesegang,<br />
10 Jahre, aus Köln<br />
Äskulapi hilft den Tieren<br />
Happy birthday, kleiner Eisbär!<br />
Warm angezogen:<br />
Ihr dicker Pelz schützt<br />
große und kleine Bären vor<br />
der arktischen Kälte.<br />
Hast du Angst im Dunkeln,<br />
und wenn ja – wovor genau?<br />
groß: Peter Kirillov, Shutterstock Inc.; links: bierchen, Shutterstock Inc.; rechts oben/unten Ekaterina Starshaya, Shutterstock Inc.<br />
Warum…<br />
… haben Eiskristalle sechs Ecken?<br />
schmatzend ihre Milch, die<br />
zehnmal so viel Fett enthält<br />
wie Kuhmilch. So futtern<br />
sie sich innerhalb weniger<br />
Wochen ein Gewicht von<br />
10 bis 15 Kilogramm.<br />
Raus aus der Höhle dürfen sie<br />
allerdings noch nicht. Das wäre<br />
zu kalt und zu gefährlich. Erst im<br />
März oder April streckt die Eisbärmutter<br />
vorsichtig ihre Schnauze<br />
aus dem Schnee. Wittert sie keine<br />
Feinde in der Nähe, beispielsweise<br />
Wölfe, dann dürfen die jungen<br />
Eisbären zum ersten Mal ans<br />
Licht klettern. Sie sind<br />
tollpatschig und<br />
kugeln sich mit<br />
Vorliebe die steilen<br />
Schneehänge<br />
hinunter. Nachts<br />
kehrt die Familie<br />
wieder in die<br />
Höhle zurück.<br />
Die Jungen bleiben noch<br />
lange bei der Mutter – mindestens<br />
bis zum nächsten Januar.<br />
Tierische<br />
Rekorde<br />
Die streitlustigsten<br />
Geschwister<br />
Die Frage der<br />
Wenn Wasser in den Wolken gefriert, entstehen<br />
nächsten Ausgabe<br />
Eiskristalle. Manche sehen aus wie Sterne, andere<br />
lautet: Was ist <strong>für</strong><br />
wie Plättchen, Nadeln oder kleine Säulen. Alle sind<br />
dich das Schönste sechseckig. Das liegt an der chemischen Bauweise<br />
am Winter?<br />
des Wassers: Es besteht aus winzigen Teilchen, den<br />
Schicke deine<br />
Molekülen. Jedes davon hat ein Sauerstoffatom und<br />
Antwort an:<br />
zwei Wasserstoffatome. Gefriert das Wasser, halten Tüpfelhyänen kommen meist<br />
NOWEDA eG<br />
sich jeweils sechs Moleküle aneinander fest.<br />
zu zweit auf die Welt. Schon<br />
Redaktion Äskulapi<br />
Denn das ist die stabilste Form in der<br />
kurz nach der Geburt fangen sie<br />
Postfach 10 27 21<br />
Natur. In einer einzigen Schneeflocke<br />
an zu streiten: Sie fauchen, raufen<br />
45027 Essen.<br />
kannst du Tausende Eiskristalle<br />
und beißen – oft fließt dabei Blut. So<br />
Oder per Email an:<br />
entdecken.<br />
bereiten sich junge Hyänen auf das<br />
aeskulapi@neueallgemeine.de<br />
Erwachsenenleben vor.<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
<strong>Gesundheitszeitung</strong><br />
<strong>für</strong> Deutschland<br />
Bier enthält eine<br />
Substanz, die vor Krebs<br />
schützen kann. Sie steckt im<br />
Hopfen – der Pflanze, aus<br />
der Bier gemacht wird. Die<br />
Substanz hemmt das<br />
Wachstum von Krebszellen. Allerdings<br />
ist nur sehr wenig davon im Bier enthalten.<br />
Man müsste täglich 800 Liter<br />
trinken, damit sie wirkt. Wissenschaftler<br />
des Krebsforschungszentrums in<br />
Heidelberg versuchen nun, daraus ein<br />
Medikament herzustellen.<br />
Wenn südostasiatischeSchmetterlingsraupen<br />
von<br />
Ameisen gejagt<br />
werden, bespukken<br />
sie sie mit<br />
einer Art Seife: Das Zeug verklebt die<br />
Antennen der Angreifer. Und während<br />
die sich verwundert putzen, kann die<br />
Raupe flüchten. Das haben Forscher<br />
der Universitäten Würzburg und Basel<br />
herausgefunden.<br />
Italienische Ärzte haben einem<br />
jungen Mann eine Roboterhand<br />
angenäht. Pierpaolo Petruzziello,<br />
27, hatte seinen linken Unterarm bei<br />
einem Autounfall<br />
verloren. Mit der<br />
künstlichen Hand<br />
kann er nun wieder<br />
essen, greifen<br />
und sogar fühlen.<br />
Die Hand wurde<br />
mit den Nerven in Petruziello Arm<br />
verbunden. Wie ein gesunder Mensch<br />
braucht er nur an eine Bewegung zu<br />
denken – und schon führt die Hand<br />
aus Metall und Plastik sie aus.<br />
Università Campus Bio-Medico<br />
di Roma<br />
Pflanzen wachsen schneller,<br />
wenn man mit ihnen spricht.<br />
Biologen aus Surrey in England spielten<br />
Tomatenpflanzen verschiedene<br />
Stimmen vor. Durch den Klang gediehen<br />
sie besser als Pflanzen, die in<br />
absoluter Stille wuchsen. Besonders<br />
die Frauenstimmen<br />
regten das<br />
Wachstum an.<br />
Warum das so ist,<br />
wollen die Forscher<br />
jetzt mit weiteren<br />
Experimenten<br />
herausfinden.<br />
Die Seite <strong>für</strong> Kinder: Konzept und Texte Dr. Helen Bömelburg Grafik Sandra Helberg Comic/Illustration www.carolingoertler.de Äskulapi (Kopf) Bernd Mittelhockamp/4K Animation