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Möglichkeiten der Hornhautdiagnostik - Oculus

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Videokeratometrie<br />

Abb. 20: Darstellung <strong>der</strong> Indizes<br />

Höhendaten und Werte aus <strong>der</strong> Fourier-Analyse<br />

zur Indexberechnung.<br />

Das große Teilbild oben links in Abb.<br />

20 zeigt die vertikale Dezentration<br />

nach Fourier-Analyse <strong>der</strong> Höhendaten.<br />

Bei <strong>der</strong> kombinierten Darstellung<br />

von <strong>der</strong>en sphärischer Komponente<br />

mit dem vertikalen Anteil <strong>der</strong> Dezentration<br />

lassen sich damit die Entwicklung<br />

und die verschiedenen Schweregrade<br />

eines Keratokonus beson<strong>der</strong>s<br />

schön darstellen.<br />

Das große Teilbild <strong>der</strong> Krümmungsdarstellung<br />

in Abb. 20 oben rechts<br />

enthält die Darstellung <strong>der</strong> Sagittalo<strong>der</strong><br />

Tangentialradien, wie sie schon<br />

seit langem gebräuchlich ist.<br />

Oben, links <strong>der</strong> Mitte, finden sich die<br />

Hornhautindizes. Im Vergleich zur<br />

Normalpopulation abnorme Werte<br />

werden gelb, pathologische Werte hingegen<br />

rot unterlegt. Oben, rechts <strong>der</strong><br />

Mitte, findet sich eine graphische Darstellung<br />

<strong>der</strong> Hornhautexzentrizität in<br />

30° jeweils pro Halbmeridian. Die Achsenlage<br />

<strong>der</strong> Zentralradien ist dabei mit<br />

berücksichtigt. Die rote Achse stellt<br />

den steileren, die blaue den flacheren<br />

Meridian dar. Rot unterlegte Zahlen<br />

weisen auch hier auf pathologische<br />

Werte hin.<br />

Die Hornhautindizes des Keratographen<br />

tragen folgende Bezeichnungen:<br />

ISV<br />

= Index of Surface Variance.<br />

Maß für die Abweichung <strong>der</strong><br />

einzelnen Cornearadien vom<br />

Mittelwert (statistisch gesprochen:<br />

Streuungsmaß). Erhöht<br />

bei Astigmatismus, Narbenhornhaut,<br />

Keratokonus etc.<br />

ICA<br />

KI<br />

= Index of Corneal Asymmetry.<br />

Maß für die Symmetrie <strong>der</strong><br />

Cornealradien bezüglich des<br />

horizontalen Meridians als<br />

Spiegelungsachse. Bei schrägen<br />

Astigmatismusachsen<br />

und Keratokoni erhöht.<br />

= Keratokonus-Index. Vergleicht<br />

das Hornhautareal mit dem<br />

häufigsten Auftreten des Keratokonusapex<br />

mit einem<br />

meist nicht verän<strong>der</strong>ten cornealen<br />

Areal. Ist deshalb fast<br />

ausschließlich bei Keratokoni<br />

erhöht.<br />

Rmin= Entspricht dem kleinsten<br />

Krümmungsradius im gesamten<br />

Messfeld. Zeigt bei Parallelmessungen<br />

meist große<br />

Streuung, ist aber zur Gesamtbeurteilung<br />

nützlich.<br />

IHA = Index of Height Asymmetry.<br />

Maß für die Symmetrie <strong>der</strong><br />

Höhenwerte bezüglich des<br />

horizontalen Meridians als<br />

Spiegelungsachse. Nützliches<br />

Zusatzkriterium zum ICA-Index<br />

vor allem bei beginnenden<br />

Keratokoni.<br />

IHD = Index of Height Decentration.<br />

Wird aus <strong>der</strong> Fourier-Analyse<br />

<strong>der</strong> Höhenwerte gewonnen<br />

und wi<strong>der</strong>spiegelt <strong>der</strong>en Dezentration<br />

in vertikaler Richtung.<br />

Empfindlicher Parameter<br />

bei Keratokonus.<br />

KKS = Keratokonus-Stadium. Beruht<br />

auf topometrischen Messungen,<br />

wurde aber den klinischen<br />

Befunden des klassischen<br />

Amsler-Schemas angepasst.<br />

AA<br />

= Analysed Area. Gibt die Größe<br />

<strong>der</strong> effektiv vermessenen (und<br />

nicht nur interpolierten) Hornhautoberfläche<br />

in Prozent des<br />

gesamten Messareals an.<br />

Nützlich zur Beurteilung, welche<br />

von mehreren Parallelmessungen<br />

möglicherweise<br />

verlässlicher ist.<br />

Ganz in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Abb. 20 findet<br />

sich die Angabe des topographischen<br />

Keratokonus-Stadiums. Aus <strong>der</strong> Kombination<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Indizes<br />

wird hier ein Stadium in <strong>der</strong> Entwicklung<br />

des Keratokonus bestimmt. Neben<br />

den Stadien 1–4 findet sich auch<br />

die Bezeichnung „möglich“ für fraglich<br />

beginnende Keratokonusfälle. Zentral<br />

gelegene, runde o<strong>der</strong> bis in das Limbusgebiet<br />

dezentrierte hemisphärische<br />

Coni werden als „zentral“ bzw.<br />

„hemi-sphärisch“ identifiziert. Die<br />

Klassierung wurde den klassischen<br />

Amsler-, bzw. Muckenhirn-Stadien so<br />

gut als möglich angepasst. Dabei ist<br />

aber stets zu bedenken, dass es sich<br />

bei <strong>der</strong> Beurteilung durch die Gerätesoftware<br />

um eine Topographie-basierte<br />

und nicht um eine klinische Einteilung<br />

handelt. In diesem Feld erscheinen<br />

aber auch Kommentare wie<br />

„stark deformierte Cornea“, „Status<br />

nach Hornhautchirurgie“ o<strong>der</strong> „Keratoglobus“<br />

wenn die entsprechenden<br />

topographischen Gegebenheiten<br />

durch die Software identifiziert wurden.<br />

Beim Anklicken des Felds „Keratokonus-Stadium“<br />

erscheint eine Tabelle<br />

mit <strong>der</strong> Auflistung <strong>der</strong> für den Keratographen<br />

entwickelten fünf Keratokonus-Stadien<br />

mit den entsprechenden<br />

klinischen Merkmalen. Es muss auch<br />

hier betont werden, dass die alleinige<br />

Diagnose eines Keratokonus (vor allem<br />

bei beginnenden Fällen) ohne<br />

Einbezug aller klinischen Fakten zu<br />

Fehlschlüssen führt, da auch Unregelmäßigkeiten<br />

des Tränenfilms, Irregularitäten<br />

<strong>der</strong> Cornea o<strong>der</strong> Fixationsprobleme<br />

ähnliche Bil<strong>der</strong> liefern können.<br />

In <strong>der</strong> Verlaufsdarstellung werden<br />

schließlich alle Indizes pro Auge dargestellt,<br />

sofern die einzelnen Untersuchungen<br />

früher bereits einmal berechnet<br />

wurden. Die Indizes <strong>der</strong> aktuellen<br />

Untersuchung sind blau umrahmt.<br />

Sind mehr als vier Untersuchungen<br />

pro Auge vorhanden, so erscheint<br />

ein Windows-Schieberegler,<br />

mit welchem die darzustellenden Untersuchungen<br />

angewählt werden können.<br />

(Fortsetzung folgt)<br />

NOJ 11/2001

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