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Wege der Unterstützung von Selbsthilfegruppen im ...

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Es werden 14 Dachverbände und Kontaktstellen für Selbsthilfeunterstützung angegeben,<br />

weiters 64 Bundesverbände <strong>von</strong> Selbsthilfeorganisationen. Insgesamt lassen sich<br />

in diesem Verzeichnis einzelne <strong>Selbsthilfegruppen</strong> genauso wie Selbsthilfeorganisationen<br />

zu 112 krankheitsbezogenen Themenbereichen finden, in Wien zu 76 krankheitsbezogenen<br />

Themen. Es fällt die Unterschiedlichkeit zwischen den einzelnen Selbsthilfe-organisationen<br />

in bezug auf Größe, Grad <strong>der</strong> Betroffenheit und Organisationsstrukturen<br />

auf. Für eine wissenschaftlich exakte Angabe <strong>der</strong> Grundgesamtheit<br />

<strong>der</strong> <strong>Selbsthilfegruppen</strong>bewegung in Österreich wäre es sinnvoll, nach diesen Merkmalen<br />

eine Differenzierung vorzunehmen. Für den alltäglichen Gebrauch ist die Einteilung<br />

in dem bestehenden Verzeichnis sehr vorteilhaft, aber, um wissenschaftsgerecht<br />

Aussagen über Art und Anzahl <strong>der</strong> Selbsthilfeorganisationen und <strong>der</strong>en Gruppen zu<br />

treffen, nicht ausreichend.<br />

Es ist aber notwendig und vor allem für die öffentliche Diskussion sehr bedeutungsvoll,<br />

argumentationsfeste Zahlen und Angaben zu besitzen, um nicht fortwährend <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> ungefähren Größe <strong>der</strong> <strong>Selbsthilfegruppen</strong>bewegung in Österreich sprechen zu müssen.<br />

Auch in dieser Studie muss auf Schätzverfahren zurückgegriffen werden, mit<br />

denen auch die befragten ExpertInnen operieren.<br />

In dem oben erwähnten Verzeichnis wird die Struktur des <strong>Selbsthilfegruppen</strong>-Sektors<br />

beson<strong>der</strong>s deutlich sichtbar: Neben den Dachverbänden, Kontaktstellen und themenbezogenen<br />

Bundesverbänden werden auch Selbsthilfeorganisationen angegeben, die<br />

wie<strong>der</strong>um in „regionalen Außenstellen“ einige kleine <strong>Selbsthilfegruppen</strong> vereinen<br />

können. Dies macht eine genaue Angabe <strong>der</strong> Gruppenanzahl sehr schwer möglich.<br />

Es werden 832 Hauptkontakte vorgestellt; als Nebenkontakten sind sowohl weitere<br />

regionale Kontaktmöglichkeiten, Unterstützungen durch professionelle Einrichtungen<br />

und auch einzelne <strong>Selbsthilfegruppen</strong> registriert. Insgesamt sind über 1.200 Kontaktmöglichkeiten<br />

in diesem Verzeichnis aufgelistet. In Wien werden 135 Hauptkontakte<br />

angegeben. Mit den entsprechenden Nebenkontakten kommt man auf eine Zahl <strong>von</strong><br />

rund 150 Selbsthilfeorganisationen, die meistens auch als eine Selbsthilfegruppe<br />

gerechnet werden können. Aber: Zusätzlich sind bei Krankheiten mit einem hohen<br />

Grad an Krankheitsbetroffenheit in <strong>der</strong> Bevölkerung - wie etwa bei Krebserkrankungen,<br />

Diabetes, Herzerkrankungen, psychischen Erkrankungen, etc. - <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />

unter einer Adresse subsummiert bzw. in Institutionen des professionellen Versorgungssystems<br />

angesiedelt. Diese scheinen aber nicht vollständig <strong>im</strong> Verzeichnis auf.<br />

Dementsprechend wäre es interessant, gerade <strong>im</strong> Bereich des professionellen Versorgungssystems<br />

das Ausmaß <strong>der</strong> Initiierung und Fortführung <strong>von</strong> <strong>Selbsthilfegruppen</strong> zu<br />

erheben. In Wien wird die Zahl dieser Gruppen auf fast 100 geschätzt. 16 Damit ergibt<br />

sich für Wien eine Zahl 250 <strong>Selbsthilfegruppen</strong>.<br />

Personen in <strong>der</strong><br />

Gründungszeit<br />

Im Rückblick wird die Gründungszeit <strong>der</strong> Wiener <strong>Selbsthilfegruppen</strong>bewegung (1984-<br />

1986) vor allem <strong>von</strong> einigen wenigen Personen best<strong>im</strong>mt, und es zeigt sich ein gelung-enes<br />

Zusammenspiel <strong>von</strong> Politik, Verwaltung und betroffenen BürgerInnen. Der<br />

damal-ige für das Gesundheitswesen zuständige Stadtrat, Herr Dr. Alois Stacher war<br />

selbst auch Arzt und gegenüber dem Gedanken <strong>der</strong> Selbsthilfe äußerst positiv eingestellt.<br />

Frau GR Ilse Forster stand ihm tatkräftig zur Seite und begann eine Servicestelle<br />

für <strong>Selbsthilfegruppen</strong> als autonome Kontaktstelle innerhalb <strong>der</strong> Verwaltung aufzubauen.<br />

Und schließlich ist vor allem Frau OAR Martha Frühwirt als Gründungsfigur<br />

innerhalb <strong>der</strong> Wiener <strong>Selbsthilfegruppen</strong>szene zu beschreiben. Sie war Leiterin eines<br />

Jugendamtes und auch selbst <strong>von</strong> Krankheit betroffen, und <strong>von</strong> 1986 bis zu ihrem<br />

Tod <strong>im</strong> Jahre 1998 war sie Vorsitzende des Kuratoriums <strong>der</strong> medizinischen <strong>Selbsthilfegruppen</strong>.<br />

Alle Akteure innerhalb <strong>der</strong> Wiener <strong>Selbsthilfegruppen</strong>-Bewegung bewun-<br />

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