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Rotkreuz-Spiegel 2009-4 - DRK Landesverband Niedersachsen

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Heike Roessing<br />

Ambulante psychiatrische Pfl ege<br />

Eine relativ neue Dienstleistung bietet die <strong>DRK</strong>-Sozialstation in Braunschweig an:<br />

die ambulante psychiatrische Pfl ege. Erwachsene mit psychischen Krankheiten<br />

wie Depression, Manie oder Schizophrenie können bei Bedarf jetzt auch zu Hause<br />

betreut werden.<br />

„Der <strong>DRK</strong>-Kreisverband Braunschweig-Salzgitter hat mit den<br />

Krankenkassen einen Versorgungsvertrag für dieses Angebot<br />

geschlossen“, erklärt Elin Schriever. Sie ist verantwortlich für<br />

ambulante und stationäre Pflegeangebote des Kreisverbandes.<br />

Bisher seien Erkrankte in Krisensituationen meist in eine<br />

Fachklinik überwiesen und damit für eine Zeit stationär aufgenommen<br />

worden. „Auch Psychiater, die zusammen mit Neurologen<br />

zu der Gruppe der Nervenärzte gehören, sind vorwiegend<br />

für die medizinische Behandlung zuständig“, sagt Peter<br />

Klucken.<br />

Der 47-Jährige leitet die Ambulante Psychiatrische Pflege<br />

des <strong>DRK</strong>, die bei der <strong>Rotkreuz</strong>-Sozialstation Braunschweig am<br />

Queckenberg in der Weststadt angesiedelt ist. „Wir sind für<br />

Menschen im ganzen Stadtgebiet tätig“, betont Sozialstation-<br />

Leiterin Ines Schapiewski.<br />

Klucken und seine Mitarbeiter werden die psychisch Erkrankten<br />

zu Hause aufsuchen und sie zum Beispiel in Krisensituationen,<br />

aber auch nach stationären Aufenthalten beraten und<br />

betreuen. Die Dauer der Betreuung richtet sich nach den Empfehlungen<br />

der Ärzte.<br />

„Wir werden die Erkrankten beim eigenverantwortlichen<br />

Umgang mit Medikamenten unterstützen“, zählt der Experte<br />

auf, „werden uns aber auch um soziale Fragen kümmern.“ Etwa<br />

um den Aufbau einer sinnvollen Tagesstruktur – was nach einem<br />

längeren Klinikaufenthalt gar nicht so einfach sei.<br />

Der ambulante Pflegedienst helfe dem Erkrankten für eine<br />

Zeit lang bei unterschiedlichen Problemen, die im Zusammenhang<br />

mit seiner Psychose stehen. „In Krisensituationen bin ich<br />

sogar rund um die Uhr erreichbar“, betont der Fachkranken-<br />

pfleger für Psychiatrie. Er wurde<br />

vom <strong>DRK</strong>-Kreisverband von<br />

einer Klinik in Bad Zwischenahn<br />

nach Braunschweig geholt. Fünf<br />

<strong>Rotkreuz</strong>-Mitarbeiter wurden<br />

hier inzwischen fortgebildet, um<br />

künftig in seinem Team tätig zu<br />

sein.<br />

Dass es ein ambulantes psychiatrisches<br />

Pflegeangebot in der<br />

Stadt bisher nicht gab, lag laut<br />

Schriever „an den hohen Hürden,<br />

die ein Anbieter zu erfüllen<br />

hat“.<br />

Die Prokuristin der <strong>DRK</strong> Pflege<br />

& Betreuung gGmbH betont:<br />

„Wir hoffen, dass Ärzte auf dieses<br />

neue Angebot schnell aufmerksam<br />

werden. Die ambulante<br />

psychiatrische Pflege soll den<br />

Erkrankten helfen, die Zahl der<br />

Klinikaufenthalte zu verringern.<br />

Damit würden die Krankenkassen<br />

gleichzeitig viel Geld für<br />

teure stationäre Aufenthalte sparen.“<br />

Karsten Mentasi/<br />

Braunschweiger Zeitung<br />

Ambulante Pflege<br />

TITELSTORY<br />

<strong>Rotkreuz</strong>-<strong>Spiegel</strong> 04/09 7<br />

<strong>DRK</strong>-Archiv, GS

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