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Begegnungen - Evangelische Johannesgemeinde Bühl

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4 Wie war das noch gleich<br />

Nun geht es wieder los, am ersten<br />

Advent: Das KIRCHENJAHR – jene<br />

eigentümliche Zeitrechnung im<br />

Raum der christlichen Kirchen, die<br />

sich vom allgemeinen Rhythmus des<br />

Kalenderjahres unterscheidet. Aber<br />

warum eigentlich; und woher rührt<br />

das? Warum beginnt unser kirchlicher<br />

Festkalender am Jahresende,<br />

ein paar Wochen vor Weihnachten,<br />

und nicht am 1. Januar? – Das ist<br />

eine lange Geschichte, und es hat<br />

eine gute Zeit gedauert, bis sich das<br />

christliche Kirchenjahr so entwickelt<br />

hat wie wir es heute feiern (mit einigen<br />

geographischen und konfessionellen<br />

Unterschieden).<br />

Begonnen hat alles mit dem Osterfest,<br />

mit der Auferstehung Jesu Christi von den<br />

Toten am ersten Tag der Woche (also an<br />

einem Sonntag), weshalb wir nicht mehr mit<br />

den Juden den Sabbat ("unseren" Samstag)<br />

feiern, sondern den Sonntag als freien<br />

Tag und wöchentlichen Feiertag (der erste<br />

Schöpfungstag). Denn Ostern ist der Ursprung<br />

unseres Glaubens, und mit dem<br />

großen Neuanfang hat sich die Welt in ihrem<br />

Lauf verändert. Darum feiern die Christen<br />

seit jeher wöchentlich den Sonntag und<br />

jährlich das Osterfest. Allerdings war der<br />

richtige Termin für dieses Fest zunächst<br />

umstritten. Seit dem 4. Jahrhundert steht er<br />

aber fest: Ostern feiern wir immer am ersten<br />

Sonntag nach dem Frühjahrsvollmond<br />

(im kommenden Jahr am 9. April). Voraus<br />

geht die Karwoche mit Palmsonntag (Einzug<br />

Jesu in Jerusalem), Gründonnerstag<br />

(Einsetzung des Abendmahls) und Karfreitag<br />

(Jesu Kreuzestod). Wobei die Karwoche<br />

nur der Abschluss des noch längeren<br />

Vorlaufs der Passionszeit ist: 6 ½ Wochen<br />

Besinnung, Fasten, Vorbereitung auf<br />

das Osterfest. Im Anschluss wird ausgiebig<br />

gefeiert. Fünfzig Tage dauert die Osterzeit,<br />

die nach der Himmelfahrt Jesu in das<br />

Pfingstfest mündet. Damals ermutigte der<br />

auferstandene Jesus Christus seine Freunde,<br />

gründete seine Gemeinde und stärkte<br />

sie durch durch die Kraft des Heiligen Geistes.<br />

Am Sonntag nach Pfingsten schließlich<br />

wird seit dem 14. Jahrhundert das Trinitatisfest<br />

gefeiert, in dem das Geheimnis des<br />

Wesens Gottes entfaltet wird, der sich uns<br />

in Jesus Christus als der Vater, der Sohn<br />

und der Heilige Geist vorgestellt hat.<br />

Erst im vierten Jahrhundert, ist zum Oster-<br />

und Pfingstfest das Weihnachtsfest<br />

dazu gekommen, die jährliche "Geburtstagsfeier"<br />

Jesu Christi. Hier ist Gott selbst<br />

aus seiner Ewigkeit herausgetreten in unsere<br />

Zeit, in unsere Vergänglichkeit, und<br />

hat den Lauf der Welt verändert. Seither gilt<br />

die Geburt Jesu als die „Mitte der Zeit“ und<br />

wir zählen unsere Jahre, jedenfalls in der<br />

westlichen, christlich geprägten Kultur, im<br />

Blick auf dieses Datum vor und nach Christi<br />

Geburt. Entsprechend leben wir heute anno<br />

Domini (im Jahr des Herrn) 2011. Dabei<br />

kennt niemand das genaue Geburtsdatum<br />

Jesu Christi. Es wurde willkürlich festgelegt,<br />

aber mit Bedacht, nämlich auf den römischen<br />

Termin der Wintersonnenwende,<br />

auf den 25. Dezember. So wird die winterliche<br />

Dunkelheit und Kälte zum Gleichnis für<br />

die Dunkelheit und Kälte der von Gott entfremdeten<br />

Welt. Und da, wo es besonders<br />

finster ist, hat Gott einen neuen Anfang gesetzt:<br />

„das Licht scheint in der FinSTERNis“<br />

(Joh 1,5) und Christus als die „Sonne der<br />

Gerechtigkeit“ (Mal 3,20) bringt neues Leben<br />

in die Welt. Auch dieses Fest wird bei<br />

uns an zwei Feiertagen begangen und ist

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