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Celsite® Portkatheter-Systeme - Fachwissen Palliative Care - B ...

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Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Pflegebroschüre<br />

Infusion und Injektion


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

2


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Einleitung<br />

Die Entwicklung der Port-Kathetersysteme, im Weiteren nur als Port bezeichnet, macht<br />

intravenöse Langzeittherapien in der stationären und ambulanten Krankenpflege, als<br />

auch in der stationären Altenpflege möglich. Obwohl Port-Kathetersysteme seit mehr als<br />

20 Jahren in der Praxis Anwendung finden, gibt es sowohl bei Pflegekräften als auch bei<br />

niedergelassenen Medizinern immer wieder Verunsicherungen und Probleme bei der<br />

Versorgung der Patienten mit Portsystemen.<br />

Diese Broschüre soll Ihnen helfen, sicherer im Umgang mit Portsystemen zu werden und<br />

somit Unsicherheiten abzubauen. Daher wird sowohl auf Grundlagen, Indikationen, Portaufbau,<br />

Hygienegrundsätze etc., als auch auf Handhabung wie Injektionen, Infusionen,<br />

Blutentnahmen etc. in Form von Pflegestandards eingegangen.<br />

Die Pflegestandards sollen Ihnen dabei eine kleine Hilfestellung und eventueller Denk -<br />

anstoß sein und auf keinen Fall als Vorschriften verstanden werden. Die Aufführung der<br />

verwendeten Materialien soll Ihnen eine kleine Hilfestellung sein.<br />

Uwe Wagner<br />

Autor<br />

Uwe Wagner ist examinierter Kranken -<br />

pfleger mit Weiterbildung zum Praxis -<br />

anleiter und Lehrer für Pflegeberufe. Er<br />

ist geschult in der Kinästhetik und<br />

basaler Stimulation, Wundmanagement<br />

Kammerlander, <strong>Palliative</strong> <strong>Care</strong>,<br />

Algesiologische Fachassistenz.<br />

Seit 11 Jahren ist er Inhaber eines<br />

ambulanten Pflegedienstes und als<br />

freiberuflicher Dozent an verschiedenen<br />

Pflegeschulen tätig.<br />

3


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

4


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Inhalt<br />

Einleitung 3<br />

Indikationen 6<br />

Der Port und seine Bestandteile 7<br />

Portpass / Patiententagebuch 8<br />

Implantation 9<br />

Portkanülen 10<br />

Portpunktion 12<br />

Entfernen der Portnadel 25<br />

Verhaltensempfehlungen bei der heimparenteralen Ernährung 29<br />

Präparateübersicht 35<br />

5


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Indikationen<br />

Indikationen<br />

Die Behandlung von Patienten (z.B. in der Onkologie, Hämatologie, inneren Medizin)<br />

erfordert oft einen langfristigen intravenösen, intraarteriellen oder intraperitonealen<br />

Zugang zur Verabreichung von Arzneimitteln sowie für Blutentnahmen, Transfusionen<br />

und Ernährung. Ein System, das einen kontinuierlichen Zugang ermöglicht, kann die<br />

Lebensqualität des Patienten erhöhen. Der Einsatz von <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong>n zur<br />

langfristigen Verabreichung von Behandlungsmitteln bietet Patienten, Pflegekräften,<br />

Ärzten sowie der Klinikverwaltung zahlreiche Vorteile.<br />

Die Indikation zur Portimplantation sollte nach Möglichkeit bei noch gutem<br />

Allgemeinzustand gestellt werden, also möglichst früh, damit Komplikationen seltener<br />

auftreten. Leider zeigt sich in der Praxis immer wieder, dass an die Möglichkeit der<br />

Portimplantation gar nicht oder zu spät gedacht wird. Oftmals sind periphere Venen derart<br />

in Mitleidenschaft gezogen, dass dies der Grund für eine Portimplantation ist, dabei<br />

sollte es eher umgekehrt sein. Man weiß nie, wofür die peripheren Venen noch im Laufe<br />

der Erkrankung benötigt werden!<br />

6


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Der Port und seine Bestandteile<br />

Der Portkörper besteht aus biologisch sehr gut verträglichem Epoxidharz oder aus<br />

Polysulfon. Der Port ist vom Eigengewicht sehr leicht. Das Gewicht des kompletten Ports<br />

liegt beim Babyport bei nur 2,5 g, beim Kinderport zwischen 4 g und 6 g und beim<br />

Erwachsenen zwischen 8 g und 10 g. Die kleinen Löcher im äußeren Bereich dienen zur<br />

Nahtfixierung.<br />

Die Silikonmembran das sog. Septum, schließt die im Portkörper vorhandene Portkammer<br />

ab. Diese wird bei der Punktion des Ports durchstochen.<br />

Die Portkammer besteht aus Titan (Ausnahme Polysulfon-Port: Implantofix), einem Edel -<br />

metall, welches beim An stechen des Ports nicht durchstochen oder aufgerauht werden<br />

kann. Außerdem gilt Titan als reaktionsträger Stoff, der sich an gewissen chemischen<br />

Vorgängen nicht beteiligt. Dies hat den positiven Effekt, dass die Portkammer auch gegen<br />

aggressive und hochkonzentrierte Substanzen geschützt ist. Somit haben wir eine<br />

Portkammer, die sowohl mechanischen als auch chemischen Beanspruchungen Stand hält.<br />

Der Portaufbau Der Port besteht aus folgenden Bestandteilen:<br />

Silikonmembran<br />

Konnektionsstutzen<br />

(Übergang Port zu Katheter)<br />

Epoxidummantelung/Polysulfon<br />

Konnektionsring mit Antiknickschutz<br />

Titankammer<br />

Katheter<br />

Die Katheter bestehen entweder aus Polyurethan oder aus Silikon. Der Durchmesser des<br />

Katheters ist zum einen materialabhängig und zum anderen richtet er sich nach der<br />

geplanten Therapie (niedrig oder hochviskose Flüssigkeiten) und dem Gefäßdurchmesser<br />

(V. basilica oder V. subclavia). Der Katheter wird über den Konnektionsstutzen geschoben<br />

und mittels Konnektionsring mit dem Port befestigt.<br />

7


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Portpass/Patiententagebuch<br />

Der Portpass<br />

der während der Implantation ausgestellt wird, sollte jeder Port-Träger mit sich führen.<br />

Ebenso sollte eine Kopie in der Pflegedokumentation vorliegen.<br />

Das Patiententagebuch<br />

Neben dem Portpass steht dem Port-Träger auch ein Patiententagebuch zur Verfügung.<br />

Die Broschüre enthält sämtliche Patientendaten und Angaben zum Portsystem.<br />

Schwerpunkt stellt das eigentliche Tagebuch dar, in dem jede Behandlung mit allen relevanten<br />

Informationen vermerkt ist. Somit haben sowohl der Patient, als auch der Arzt<br />

(Pflegedienst) eine detaillierte Therapieüberwachung.<br />

Der Patientenpass beinhaltet<br />

Informationen über:<br />

Anweisungen für eventuelle<br />

Notfallmaßnahmen<br />

Personalien des Port-Trägers<br />

Implantierender Arzt<br />

Portbezeichnug (Hersteller,<br />

Modell, Größe)<br />

Chargennummer<br />

Sitz der Portkammer<br />

Katheterlage<br />

8


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Implantation<br />

Die Implantation<br />

erfolgt sowohl in Vollnarkose als auch in Lokalanästhesie. Es gibt mehrere Zugangs -<br />

möglichkeiten für zentralvenöse Katheter. Die meistgenutzten Venen sind die Vena subclavia,<br />

Vena cephalica sowie die Vena jugularis. Der Katheter wird ins ausgewählte<br />

Blutgefäß mittels der Venae sectio, Braunülen- oder Seldingertechnik eingebracht und<br />

anschließend mit dem Port konnektiert. Der Portkörper wird anschließend in einer subkutanen<br />

Tasche auf der Faszie fixiert und angenäht. Verschluss der Wunde mit Haut- oder<br />

Subcutannähten. Nach ca. 10 Tagen ist bis auf eine kleine Hauterhebung nichts mehr zu<br />

sehen.<br />

Gedanken vor der Implantation<br />

Der zukünftige Port-Träger muss bereits im Vorfeld in seiner Gesamtheit betrachtet werden.<br />

Damit lassen sich viele Unannehmlichkeiten für den Patienten vermeiden. Die<br />

Komplikationsrate kann dadurch gesenkt werden. Bezüglich des Implantationsortes müssen<br />

folgende Punkte mit dem Patienten diskutiert werden:<br />

Wie mobil ist der Patient? Fährt er weiterhin Auto? Auf welcher Seite wird der Sicher -<br />

heits gurt angebracht?<br />

Selbstpflege des Ports? Liegt der Port im Sicht- und Bewegungsfeld des Patienten?<br />

Bei weiblichen Patientinnen sollte die Lage des BH’s beachtet werden.<br />

Bezüglich des Hautschnitts und der Hauttasche:<br />

Inzision und Naht dürfen nicht auf dem Portkörper selbst liegen.<br />

Möglichst kleine Hauttasche!<br />

9


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Spezialschliff Portkanülen<br />

Cytocan ® und Surecan ®<br />

Cytocan ® Spezialschliff-Portkanüle mit<br />

Fixierplatte<br />

Flexible Fixierplatte für eine einfache<br />

Punktion und sichere Fixierung<br />

PVC-freie Verlängerungsleitung mit<br />

Klemme<br />

Verwendung zur Langzeitinfusion<br />

Größe Stichlänge VK-Einheit/ PZN REF<br />

mm Stück<br />

G 19 15 25 4874291 4438035<br />

G 19 20 25 487431 4438019<br />

G 19 25 25 4874457 4438027<br />

G 20 15 25 3429241 4439759<br />

G 20 20 25 3429258 4439767<br />

G 20 25 25 3429264 4439775<br />

G 22 15 25 3429212 4439694<br />

G 22 20 25 3429229 4439635<br />

G 22 25 25 3429235 4439686<br />

Surecan ® Spezialschliff-Portkanüle mit<br />

Fixationsflügeln<br />

Flexible Fixationsflügel erleichtern die<br />

Punktion und Fixierung<br />

PVC-freie Verlängerungsleitung mit<br />

Klemme<br />

Verwendung zur Langzeitinfusion<br />

Größe Stichlänge VK-Einheit/ PZN REF<br />

mm Stück<br />

G 19 15 15 1511174 4448286<br />

G 19 20 15 1511168 4448294<br />

G 19 25 15 1511151 4448308<br />

G 20 15 15 1058013 4448332<br />

G 20 20 15 1058036 4448340<br />

G 20 25 15 1058042 4448359<br />

G 20 30 15 1058059 4448367<br />

G 22 12 15 1058065 4448375<br />

G 22 15 15 1058071 4448383<br />

G 22 20 15 1058088 4448391<br />

G 22 25 15 1058094 4448405<br />

G 24 12 15 4874463 4448558<br />

G 24 15 15 4874492 4448583<br />

G 24 20 15 4874730 4448593<br />

10


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Surecan ®<br />

Surecan ® Spezialschliff-Portkanüle 90°<br />

abgewinkelt<br />

Verwendung zur Kurzzeitinfusion<br />

Latex- und DEHP-frei<br />

Größe Stichlänge VK-Einheit/ PZN REF<br />

mm Stück<br />

G 19 15 50 1058125 4438000<br />

G 19 20 50 1058131 4439430<br />

G 19 25 50 1058148 4439406<br />

G 20 15 50 1363360 4439929<br />

G 20 20 50 3429330 4439937<br />

G 20 25 50 3429347 4439945<br />

G 20 35 50 10581119 4434862<br />

G 22 15 50 3429293 4439813<br />

G 22 20 50 3429301 4439821<br />

G 22 25 50 3429318 4439830<br />

G 22 35 50 1058102 4434870<br />

Surecan ® Spezialschliff-Portkanüle<br />

gerade<br />

Verwendung zur Bolusinjektion oder<br />

zum Spülen des Ports<br />

Latex- und DEHP-frei<br />

Größe Stichlänge VK-Einheit/ PZN REF<br />

mm Stück<br />

G 20 40 100 3429353 4439953<br />

G 20 70 15 4874753 4439998<br />

G 20 90 15 4874807 4440000<br />

G 22 30 100 3429287 4439848<br />

G 24 25 100 3429270 4439414<br />

Surecan ® SafeStep ® Spezialschliff-<br />

Sicherheitsportkanüle<br />

Portkanüle mit Schlauchsystem zur<br />

Langzeitinfusion<br />

Transparente Fixierplatte<br />

Nicht absorbierbare Schaumstoff -<br />

auflage<br />

Latex- und DEHP-frei<br />

Größe Stichlänge VK-Einheit/ PZN REF<br />

mm Stück<br />

G 19 12 25 1748580 4445000<br />

G 19 19 25 1748597 4445001<br />

G 19 25 25 1748605 4445002<br />

G 19 38 25 1748611 4445003<br />

G 20 12 25 1748628 4445004<br />

G 20 19 25 1748634 4445005<br />

G 20 25 25 1748640 4445006<br />

G 20 38 25 1748657 4445007<br />

G 22 12 25 1748663 4445008<br />

G 22 19 25 1748686 4445009<br />

G 22 25 25 1748692 4445010<br />

G 22 38 25 1748700 4445011<br />

11


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Portpunktion<br />

Allgemeine Hinweise<br />

Zur Infusion der Nährlosung wird der Port-Katheter durch die desinfizierte Haut angestochen.<br />

Für diese Portpunktion dürfen nur Portnadeln mit Spezialschliff (= Löffelschliff) verwendet<br />

werden, damit die Silikon-Membran nicht beschädigt wird. Eine herkömmliche Nadel<br />

würde Materialteilchen aus der Membran herausstanzen und den Port beschädigen.<br />

Es stehen gerade und gebogene Löffelschliff-Nadeln mit verschiedenen Stärken und<br />

Längen zur Verfügung.<br />

Die Nadelstärke (Gauge) beeinflusst die Flussgeschwindigkeit der Infusionslösung. Für<br />

eine parenterale Ernährung wird in der Regel eine Nadel von 19-20 Gauge verwendet.<br />

Die optimale Nadellänge ist sowohl von der Portlage als auch von der Dicke des Unter -<br />

haut fettgewebes abhängig und bestimmt den korrekten Sitz der Nadel.<br />

Für die Infusionstherapie werden Portnadeln eingesetzt, die bereits einen Anschluss -<br />

schlauch haben.<br />

Neben den herkömmlichen Portnadeln (Cytocan ® Portnadeln) werden zunehmend häufiger<br />

Sicherheits-Portnadeln (Surecan Safestep ® Sicherheits-Portnadeln) verwendet. Ein integriertes<br />

Sicherheitssystem schützt hier den Anwender vor möglichen Nadelstich -<br />

verletzungen beim Entfernen der Portnadel.<br />

Jeder Anwender muss den Umgang mit einer Portnadel trainieren, um dislozierte oder<br />

fehlpositionierte Nadeln rechtzeitig zu erkennen.<br />

Bei der Punktion spürt der Patient lediglich einen Nadelstich. Bei Bedarf kann ein anästhe -<br />

sierender Pflasterverband vor der Punktion angelegt werden.<br />

Vor der Portpunktion sind die desinfizierte Punktionsstelle und der Katheterverlauf zu<br />

inspizieren und das Portgehäuse zu ertasten. Bei Auffälligkeiten (z. B. Anzeichen einer<br />

Systemundichtigkeit oder Entzündungszeichen) ist der Arzt zu informieren.<br />

Für die Portpunktion muss der Patient eine bequeme Position einnehmen. Nach<br />

Möglichkeit sollte die Punktion bei Oberkörperflachlagerung durchgeführt werden. Falls<br />

die Punktion im Sitzen erfolgt, muss der Rücken gut gestützt sein, um ein „Wegrutschen“<br />

bei der Punktion zu vermeiden.<br />

12


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

b<br />

c<br />

d<br />

Cytocan ® Portnadel<br />

a Punktionsnadel mit Spezialschliff<br />

b Platte mit aufklappbaren Griffflügeln<br />

c Schlauch<br />

a<br />

e<br />

d Ritsch-Ratsch Klemme<br />

e Konnektionsstelle<br />

A<br />

b<br />

c<br />

d<br />

Surecan Safestep ® Sicherheits Portnadel<br />

a Punktionsnadel mit Spezialschliff<br />

b gepolsterter Nadelaufsatz mit Griff<br />

c Schlauch<br />

a<br />

B<br />

e<br />

d Ritsch-Ratsch Klemme<br />

e Konnektionsstelle<br />

A Nadel bereit zur Punktion<br />

B Sicherheitsmechanismus aktiviert<br />

Der Kopf sollte auf die dem Port abgewandte Seite gedreht werden, sofern der Patient die<br />

Punktion nicht selbst durchführt.<br />

Die Portpunktion hat immer unter strikter Einhaltung aseptischer Bedingungen zu<br />

erfolgen!<br />

Die Punktionsstelle und die Haut im Umfeld von ca. 10 cm müssen deshalb vor der Punk -<br />

tion sorgfältig, unter Beachtung der vorgeschriebenen Einwirkzeit des Desinfek tions -<br />

mittels, desinfiziert werden (Wischdesinfektion, mindestens 1 Minute). Anschließend<br />

darf die Punktionsstelle nicht wieder kontaminiert werden. Für die Punktion sollten sterile<br />

Handschuhe getragen werden, da die Portkammer zwischen den Fingern fixiert werden<br />

muss.<br />

13


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Portpunktion<br />

Zur Durchführung wird das Portgehäuse zwischen zwei Fingern (z. B. Daumen und<br />

Zeigefinger) ertastet. Durch leichtes Spannen der Haut und vorsichtigen Druck in Richtung<br />

des Brustkorbes wird das Portgehäuse fixiert und als erhabener Gegenstand unter der Haut<br />

sichtbar. Im Zentrum der Wölbung befindet sich die zu punktierende Membran.<br />

Bei der Portpunktion sollte der Patient tief einatmen und die Luft anhalten, da dadurch der<br />

Brustkorb stabilisiert wird.<br />

Die mit NaCl 0,9 % Lösung (physiologische Kochsalzlösung) entlüftete Portnadel muss rechtwinklig<br />

zur Membran eingeführt und langsam vorgeschoben werden, bis sie den Portboden<br />

berührt (Kanülenstopp).<br />

Bei zu starkem Druck kann die Spitze der<br />

Portnadel verbiegen und die Portmem -<br />

bran beschädigt werden.<br />

Nach der Punktion sollte die Lage der<br />

Portnadel nicht mehr verändert werden,<br />

um die Silikonmembran nicht zu beschädigen.<br />

Während der anschließenden Katheterspülung sind die Porttasche und der Katheterverlauf<br />

auf Schwellung zu beobachten.<br />

Falls der Patient Brennen, Schmerzen oder Unbehagen verspürt, könnte dies das<br />

Austreten von Flüssigkeit anzeigen. Es muss dann eine Systemundichtigkeit oder<br />

Fehlpunktion ausgeschlossen werden, bevor mit der Infusion begonnen werden kann.<br />

Gegebenenfalls wird die Portnadel gezogen und es muss mit einer neuen Nadel punktiert<br />

werden.<br />

Zum Spülen des Ports dürfen nur Spritzen mit einem Volumen von mindestens 10 ml<br />

ver wendet werden.<br />

Kleinlumigere Spritzen können durch den damit erzeugten größeren Druck den Port-<br />

Katheter zerstören.<br />

Nach dem Anspülen ist die Portnadel sicher zu fixieren.<br />

14


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

<strong>Portkatheter</strong>spülung<br />

b<br />

a Hautoberfläche<br />

b Portnadel Set<br />

d<br />

c<br />

a<br />

c Selbstschließende Membran<br />

d Injektionskammer<br />

e Portgehäuse<br />

f Sicherungsring<br />

g<br />

f<br />

e<br />

g Venenkatheter<br />

Entfernen der Portnadel<br />

Nach Beendigung der Infusion kann die Portnadel entfernt werden. Hierzu ist eine erneute<br />

Katheterspülung erforderlich.<br />

Um Nadelstichverletzungen zu vermeiden, sollte die Portnadel langsam und mit Gefühl<br />

gezogen werden, dabei muss das Portgehäuse gut festgehalten und in Richtung des<br />

Brustkorbes gedrückt werden.<br />

Sterile Handschuhe dienen beim Entfernen der Portnadel auch als Selbstschutz, da in seltenen<br />

Fällen Nachblutungen auftreten können. Aus Gründen der Sicherheit wird empfohlen,<br />

dass der Patient, wenn möglich, die Portnadel selbst entfernt, falls keine Sicherheits-<br />

Portnadel eingesetzt wird.<br />

Um Verletzungen und Kontaminationen zu vermeiden, müssen Portnadeln in einem bruchsicheren<br />

Kanülenbehälter entsorgt werden (Medibox ® ).<br />

Die Häufigkeit des Portnadelwechsels wird vom behandelnden Arzt angeordnet. Bei einigen<br />

Patienten wird die Portnadel nach Abschluss der Infusionstherapie gezogen und der<br />

Port wird für die nächste Infusion erneut punktiert. In der Regel wird die Portnadel nach<br />

Beendigung der Infusion belassen, sollte dann aber jeden 3. bis 7. Tag gewechselt werden<br />

(gemäß Leitlinien der DGEM).<br />

15


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Portpunktion<br />

Bei längeren Liegezeiten ist ein Verbandwechsel an der Punktionsstelle erforderlich. Hierbei<br />

gelten die gleichen Regelungen wie für den Verbandwechsel bei einem Katheter mit äußerem<br />

Segment.<br />

Mit jeder weiteren Punktion sollte ein neuer Stichkanal benutzt werden (im Dreieck punktieren),<br />

um Fistelbildungen zu vermeiden.<br />

Die Verweildauer des Port-Katheters ist maßgeblich vom sorgfältigen Umgang mit dem<br />

Port-Katheter, sowie der Beachtung der erlernten Techniken zur Applikation der Infu -<br />

sions lösung und zur Katheterpflege abhängig.<br />

Nach der Implantation sollte dem Patienten die „Patienteninformation“ des Herstellers und<br />

ein dazu gehörender Patientenpass ausgehändigt werden.<br />

Zur Reduktion des Infektionsrisikos sind Blutentnahmen aus dem zentral-venösen Katheter<br />

zu vermeiden (gemäß Leitlinien der DGEM).<br />

16


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Benötigte Materialien<br />

Hilfsmittel und Verbandstoffe<br />

1 x Einmalkanüle Sterican ® Gr. 1<br />

1 x Einmalspritze Omnifix ® Luer Lock<br />

10 ml<br />

1 x Verschlussstopfen Combi rot<br />

1 x Portnadel Surecan Safestep ®<br />

1 x Askina ® Silk (Seidenpflaster)<br />

1 x Askina ® kohaesive Fixierbinde<br />

1 x Askina ® Derm 10 x 12 cm<br />

(transparenter Wundverband)<br />

1 Paar Vasco ® OP Protect sterile<br />

Einmalhandschuhe<br />

(entsprechender Größe)<br />

2 x 2 Askina ® Mullkompresse steril,<br />

10 x 10 cm<br />

Grundausstattung<br />

1 x Medibox ® (Abfallsammler)<br />

1 x Softasept ® N<br />

(Hautdesinfektionsmittel)<br />

1 x Softa-Man ® ViscoRub<br />

(Händedesinfektionsmittel)<br />

1 x Abdecktuch, steril (vom<br />

Abhängen der Infusionslösung)<br />

Arzneimittel<br />

1 x NaCl-Lösung 0,9 % 10 ml<br />

MiniPlasco<br />

17


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Portpunktion<br />

1 2<br />

30 Sek.<br />

Raum, Arbeitsplatz und eigene Person<br />

vorbereiten<br />

Hände waschen<br />

Hände desinfizieren<br />

3 4<br />

Material zusammenstellen und überprüfen<br />

Abdecktuch aus der Verpackung nehmen<br />

und auf der Arbeitsfläche ausbreiten<br />

5 6<br />

15 Sek.<br />

NaCl 0,9 % Ampulle desinfizieren und<br />

auf dem Abdecktuch abstellen<br />

18<br />

Seidenpflaster und Fixierbinde auspacken<br />

Sterile Handschuhe und transparenten<br />

Wundverband öffnen und in den Ver -<br />

packungen auf dem Abdecktuch ablegen


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

7<br />

30 Sek.<br />

Hände desinfizieren<br />

8<br />

1 2<br />

3<br />

4<br />

Innenverpackung der sterilen Handschuhe auf dem Abdecktuch ausbreiten<br />

Innenfläche dieser Verpackung wird als sterile Unterlage verwendet und darf<br />

nicht berührt werden<br />

Kanüle, Spritze, Verschlussstopfen Combi rot und Portnadel auf steriler Unterlage<br />

abwerfen<br />

Sterile Mullkompressen öffnen und in der Verpackung auf dem Abdecktuch ablegen<br />

Reihenfolge und Anordnung der Materialien beachten<br />

19


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Portpunktion<br />

9 10<br />

15 Sek.<br />

Hautbereich über Portgehäuse mit<br />

Desinfektionsmittel einsprühen<br />

11 12<br />

Hände desinfizieren<br />

30 Sek.<br />

Porttasche, Punktionsstelle und<br />

Katheterverlauf inspizieren und<br />

Portgehäuse ertasten<br />

13 14<br />

15 Sek.<br />

Hautbereich über Portgehäuse erneut<br />

mit Desinfektionsmittel einsprühen<br />

30 Sek.<br />

Hände desinfizieren Mit rechter Hand erste sterile Mullkom -<br />

presse an den Ecken greifen, Punktions -<br />

stelle hiermit spiralförmig von innen<br />

nach außen reinigen und desinfizieren<br />

20


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

15 16<br />

15 Sek.<br />

Mit linker Hand Hautbereich über<br />

Portgehäuse nochmals mit<br />

Desinfektionsmittel einsprühen<br />

Mit rechter Hand und zweiter steriler<br />

Mullkompresse Desinfektionsvorgang in<br />

entgegengesetzter Richtung wiederholen<br />

17<br />

15 Sek.<br />

Der Zeitraum für die Desinfektion muss<br />

mindestens 1 Minute betragen.<br />

Die Punktionsstelle darf anschließend<br />

nicht wieder kontaminiert werden.<br />

Hautbereich über Portgehäuse erneut mit<br />

Desinfektionsmittel einsprühen<br />

18 19<br />

30 Sek.<br />

Hände desinfizieren<br />

NaCl 0,9 % Ampulle mit dritter steriler<br />

Mullkompresse öffnen und linksbündig<br />

neben der sterilen Unterlage abstellen<br />

21


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Portpunktion<br />

20 21<br />

30 Sek.<br />

Hände desinfizieren<br />

22<br />

Sterile Handschuhe anziehen, nachdem<br />

die Hände trocken sind<br />

Spritze auf Kanüle aufschrauben<br />

Ampulleninhalt aufziehen, hierzu Kanüle<br />

in stehende Ampulle einführen und<br />

diese zum Aufziehen des Inhalts langsam<br />

auf die sterile Unterlage kippen<br />

Ampulle nicht in die Hand nehmen<br />

Sterile Handschuhe dürfen nicht<br />

kontaminiert werden<br />

Kanüle abschrauben<br />

23 24<br />

Verschlussstopfen von der Portnadel<br />

abschrauben<br />

Spritze auf Portnadel aufschrauben<br />

NaCl 0,9 % Lösung einspritzen und<br />

damit Portnadel entlüften<br />

22<br />

Klemme am Schlauch Portnadel<br />

schließen


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

25 26<br />

Spritze und Portnadel in die punktie -<br />

rende Hand nehmen<br />

Schutzhülle von Portnadel abziehen<br />

Port mit der nicht punktierenden Hand<br />

ertasten und fixieren<br />

Klemme an Portnadel öffnen<br />

27<br />

Desinfizierte Einstichstelle dabei<br />

nicht berühren<br />

Port punktieren<br />

NaCl 0,9 % Lösung einspritzen<br />

28 29<br />

Klemme an Portnadel unter positivem<br />

Druck schließen<br />

Schlauchende der Portnadel in vierter<br />

steriler Mullkompresse aufnehmen<br />

Spritze von Portnadel abschrauben<br />

Verschlussstopfen Combi rot am weiblichen<br />

Luer-Lock-Ansatz mit der Hand<br />

greifen, die punktiert hat und auf<br />

Portnadel aufschrauben<br />

23


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Portpunktion<br />

30 31<br />

Sterile Mullkompresse um<br />

Verbindungsstelle wickeln und fixieren<br />

Handschuhe ausziehen<br />

32 33<br />

30 Sek.<br />

Hände desinfizieren<br />

Griffplatte mit Wundverband<br />

Zusätzliche Schlauchbefestigung<br />

aufkleben<br />

34 35<br />

Schlauchende der Portnadel am<br />

Oberkörper befestigen<br />

Dokumentation<br />

24


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Entfernen der Portnadel<br />

Dieser Arbeitsgang erfolgt nach dem Abhängen der Infusionslösung (Katheterspülung),<br />

wenn angeordnet<br />

Benötigte Materialien<br />

Hilfsmittel und Verbandstoffe<br />

1 x Vasco ® OP Protect sterile<br />

Einmalhandschuhe (entsprechender<br />

Größe), wenn angeordnet<br />

1 x Askina ® Soft steril, 9 x 10 cm<br />

(Wundverband)<br />

1 x 2 Askina ® Mullkompresse steril,<br />

10 x 10 cm<br />

Grundausstattung<br />

1 x Medibox ® (Abfallsammler)<br />

1 x Softasept ® N<br />

(Hautdesinfektionsmittel)<br />

1 x Softa-Man ® ViscoRub<br />

(Händedesinfektionsmittel)<br />

1 x Abdecktuch, steril (vom<br />

Abhängen der Infusionslösung)<br />

25


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Entfernen der Portnadel<br />

1 2<br />

30 Sek.<br />

Raum, Arbeitsplatz und eigene Person<br />

vorbereiten<br />

Hände waschen<br />

3<br />

Materialien zusammenstellen und überprüfen<br />

Hände desinfizieren<br />

Sterile Handschuhe, Wundverband und<br />

sterile Mullkompressen öffnen und in<br />

der Verpackung auf dem Abdecktuch<br />

ablegen<br />

Reihenfolge und Anordnung der<br />

Materialien beachten<br />

4<br />

1<br />

2<br />

26


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

5 6<br />

30 Sek.<br />

Hände desinfizieren<br />

Wundverband und Fixierung an der<br />

Portnadel lösen und verwerfen<br />

7 8<br />

Hände desinfizieren<br />

30 Sek.<br />

9 10<br />

Sterile Handschuhe anziehen, wenn ange -<br />

ordnet, nachdem die Hände trocken sind<br />

15 Sek.<br />

Mit Daumen oder Mittel- und Zeige fin ger<br />

der linken Hand Portkörper festhalten<br />

und in Richtung des Brustkorbes drücken<br />

Portnadel mit rechter Hand langsam<br />

ziehen und in Medibox ® entsorgen<br />

Punktionsstelle inspizieren<br />

Mit linker Hand Hautbereich über Port ge -<br />

häuse mit Desinfektionsmittel einsprühen<br />

27


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Entfernen der Portnadel<br />

11 12<br />

15 Sek.<br />

Mit rechter Hand erste sterile<br />

Mullkompresse an den Ecken greifen<br />

Punktionsstelle hiermit spiralförmig von<br />

innen nach außen desinfizieren<br />

Mit linker Hand Hautbereich über Port -<br />

gehäuse nochmals mit Desinfektions -<br />

mittel einsprühen<br />

13 14<br />

30 Sek.<br />

Mit rechter Hand und zweiter steriler<br />

Mullkompresse Desinfektionsvorgang in<br />

entgegengesetzter Richtung wiederholen<br />

Sterile Handschuhe ausziehen, wenn<br />

verwendet<br />

Hände desinfizieren<br />

15 16<br />

Punktionsstelle mit Wundverband<br />

abdecken<br />

28<br />

Dokumentation


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Verhaltensempfehlungen bei der<br />

heimparenteralen Ernährung<br />

Überwachung der Therapie<br />

Die Überwachung der heimparenteralen Ernährung wird durch den behandelnden Arzt,<br />

das Krankenpflegepersonal und durch den Patienten / die Patientin selbst durchgeführt.<br />

Die Kontrolluntersuchungen richten sich nach den Angaben aus den jeweiligen<br />

Fachinformationen der Arzneimittel, dem Krankheitsbild und Therapieverlauf sowie dem<br />

Gesundheitszustand und Allgemeinbefinden des Patienten.<br />

In den ersten Wochen nach Beginn der Therapie überprüft der behandelnde Arzt in der<br />

Regel in kürzeren Zeitabständen die körperliche Entwicklung sowie die Austrittsstelle des<br />

Katheters. Hierzu werden verschiedene Blutuntersuchungen und eventuell auch eine Urin -<br />

untersuchung durchgeführt.<br />

Ergänzend dazu sollten nach ärztlicher Anordnung regelmäßig Gewichtskontrollen erfolgen<br />

und die Körpertemperatur gemessen werden.<br />

Bei Beschwerden, insbesondere bei Fieber und Schüttelfrost, ist der behandelnde Arzt um -<br />

gehend zu informieren. Genaue Angaben helfen ihm die Ursachen besser zu deuten und<br />

diese zu behandeln.<br />

Bei zufriedenstellendem Therapieverlauf werden die Kontrollen in immer größeren<br />

Abständen erfolgen. Empfehlenswert ist aber nach wie vor eine regelmäßige Bestimmung<br />

der Blutwerte. Hierbei sind folgende Werte zu überprüfen: Kleines Blutbild, Elektrolyte,<br />

Blutzucker, Albumin, Triglyceride, Harnstoff und Kreatinin.<br />

Prophylaktische Maßnahmen zur Vermeidung von Komplikationen<br />

Um das Auftreten von Komplikationen zu vermeiden, ist es unbedingt notwendig, nachfolgende<br />

Punkte während der Therapie gewissenhaft zu beachten, auch dann, wenn der<br />

Umgang mit der Therapie bereits Routine ist:<br />

Für die Durchführung der heimparenteralen Ernährung sollte ein Arbeitsbereich<br />

geschaffen werden, der immer beibehalten wird.<br />

Bei der Vorbereitung, sowie dem An- und Abhängen der Infusionslösung sind Störungen<br />

und Unterbrechungen unbedingt zu vermeiden.<br />

29


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Verhaltensempfehlungen bei der<br />

heimparenteralen Ernährung<br />

Während der aseptischen Arbeitsgänge darf nicht gesprochen werden.<br />

Die medizinisch/pflegerischen Anweisungen und die trainierten Handlungsweisen sind<br />

grundsätzlich einzuhalten. Eigene Ideen dürfen nur nach Rücksprache ausprobiert werden.<br />

Es muss äußerst hygienisch und keimarm gearbeitet werden.<br />

Die Hände sind immer gründlich zu waschen und zu desinfizieren, bevor die Materialien<br />

für die heimparenterale Ernährung berührt werden.<br />

Die Einwirkzeit der Desinfektionsmittel ist korrekt einzuhalten.<br />

Es ist immer steriles Einwegmaterial zu verwenden, das nach Gebrauch weggeworfen<br />

wird.<br />

Die Infusionslösung ist unmittelbar vor dem Anhängen vorzubereiten.<br />

Alle Spritzen und <strong>Systeme</strong> müssen gemäß den Anweisungen entlüftet werden.<br />

Es dürfen keine Arzneimittel in die Infusionslösung gespritzt werden, wenn hierzu keine<br />

entsprechende Anordnung vorliegt.<br />

Bei Zuspritzungen ist die Kanüle vorsichtig in den Zuspritzport einzuführen, damit keine<br />

Defekte am Beutel entstehen.<br />

Wenn der Katheter kein Ventil hat, ist er vor dem Öffnen immer abzuklemmen. Hierfür<br />

dürfen nur Klemmen verwendet werden, die für diese Zwecke geeignet sind.<br />

Am Katheter dürfen nie Scheren oder andere spitze Gegenstände benutzt werden.<br />

Flüssigkeit darf niemals mit Gewalt über den Katheter appliziert werden.<br />

Die Luer-Lock-Verbindungen sind immer bis zum Anschlag zu konnektieren.<br />

Alle Konnektionen sind ohne Gewalt vorzunehmen.<br />

Das äußere Segment des Katheters und die Infusionsleitungen sind zu fixieren, um Zug<br />

während der Infusion zu vermeiden.<br />

Nach Beendigung der Infusionstherapie ist das Katheterende nach oben am Oberkörper<br />

zu fixieren.<br />

Nach Anschluss der Infusionslösung ist auf auffällige körperliche Reaktionen oder Kom -<br />

plikationen zu achten!<br />

Infundiert wird bei Zimmertemperatur. Während der Verabreichung darf die<br />

Infusionslösung keiner extremen Hitze- oder Kälteeinwirkung ausgesetzt sein.<br />

Zur Reduktion des Infektionsrisikos sind Blutentnahmen aus dem zentral-venösen<br />

Katheter zu vermeiden (gemäß Leitlinien der DGEM).<br />

30


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Verhaltensempfehlungen bei Komplikationen<br />

Bei sorgfältiger Beachtung der erlernten Techniken verläuft die heimparenterale Ernäh -<br />

rung in der Regel komplikationslos.<br />

Trotzdem können zu Hause im Rahmen der Therapie Probleme auftreten, die erkannt werden<br />

müssen, damit korrekt darauf reagiert werden kann.<br />

Mögliche septische Komplikationen<br />

Eventuelle Symptome Mögliche Ursachen Verhaltensempfehlungen<br />

Temperaturerhöhung<br />

Fieber<br />

Schüttelfrost<br />

Schwächegefühl, Müdigkeit<br />

und Abgeschlagenheit<br />

Rückenschmerzen<br />

Schmerzen, Schwellung oder<br />

Rötung an der Katheteraustrittstelle,<br />

entlang des<br />

Katheterverlaufes oder in<br />

der Schlüsselbeinregion<br />

Austritt von Eiter<br />

Katheterinfektion<br />

Entzündung an der<br />

Katheteraustrittstelle<br />

oder entlang des<br />

Katheterverlaufes<br />

Die Infusion sofort abbrechen<br />

und mit NaCl 0,9 % den<br />

Katheter spülen.<br />

Katheteraustrittstelle<br />

bezüglich einer möglichen<br />

Infektion hin beobachten.<br />

Sofort den Arzt und das<br />

Krankenpflegepersonal<br />

verständigen bzw. eine Klinik<br />

aufsuchen.<br />

Einen Verbandwechsel<br />

durchführen.<br />

Bei Austritt von Eiter oder<br />

Flüssigkeit, Farbe, Geruch<br />

und Menge beobachten.<br />

Temperaturkontrolle<br />

Den Arzt und das Kranken -<br />

pflegepersonal verständigen.<br />

31


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Verhaltensempfehlungen bei der<br />

heimparenteralen Ernährung<br />

Mögliche mechanische Komplikationen<br />

Eventuelle Symptome Mögliche Ursachen Verhaltensempfehlungen<br />

Der Katheter kann nicht<br />

gespült werden<br />

Die Infusion läuft nicht ein<br />

Die Infusionspumpe gibt<br />

Verschlussalarm<br />

Anschwellen des Armes oder<br />

des Halses an der Körperseite,<br />

an der der Katheter liegt<br />

Schlagartiger Schmerz<br />

in der Brust<br />

Plötzliche Atemnot<br />

Schmerzen beim Atmen<br />

32<br />

Verschluss oder Defekt<br />

der Infusionsleitung<br />

und/oder Portnadel/<br />

des Katheters<br />

Der Katheter liegt an<br />

der Gefäßwand<br />

Bei total implantierten<br />

Kathetern: Die<br />

Portnadel liegt nicht<br />

richtig<br />

Bildung eines<br />

Thrombus in der Vene,<br />

in der der Katheter<br />

liegt<br />

Verstopfung eines<br />

Lungengefäßes durch<br />

ein Blutgerinnsel<br />

Zunächst überprüfen, ob die<br />

Infusionsleitung und/oder das<br />

äußere Kathetersegment ab -<br />

geknickt, abgeklemmt, verdreht<br />

oder beschädigt sind/ist.<br />

Bei total implantierten<br />

Kathetern: den korrekten Sitz<br />

der Portnadel kontrollieren.<br />

Die Funktion der Infusions -<br />

pumpe überprüfen.<br />

Ist die Ursache nicht zu be -<br />

heben, sollte versucht werden,<br />

die Körperhaltung zu ändern.<br />

Lässt sich der Katheter immer<br />

noch nicht spülen oder läuft<br />

die Infusion immer noch nicht,<br />

müssen der behandelnde Arzt<br />

und das Krankenpflegepersonal<br />

verständigt werden.<br />

Es sollte nie versucht werden,<br />

Flüssigkeit gewaltsam in den<br />

Katheter einzubringen.<br />

Zum Spülen des Katheters dürfen<br />

keine kleinlumigen (


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Eventuelle Symptome Mögliche Ursachen Verhaltensempfehlungen<br />

Blutrückfluss in den Katheter<br />

bzw. in das lnfusionssystem<br />

Austritt von Infusionslösung<br />

oder Blut aus dem Hauttunnel<br />

oder am äußeren Anteil des<br />

Katheters (bei implantierten<br />

Kathetern mit äußerem<br />

Segment)<br />

Schwellung oberhalb der<br />

Portkammer durch Infusion<br />

in das Gewebe (bei total<br />

implantierten Kathetern)<br />

Der Katheter ist beim<br />

Dekonnektieren nicht<br />

sachgerecht abgeklemmt<br />

worden<br />

Die Infusionslösung<br />

hängt zu tief<br />

Der Katheter ist nicht<br />

korrekt verschlossen<br />

Defekt des Katheters<br />

oder der Portnadel<br />

Den Katheter an der<br />

Katheraustrittstelle abklemmen.<br />

Wenn keine Katheterklemme<br />

verfügbar ist, den Katheter<br />

abknicken und die Knickstelle<br />

mit einem Pflaster fixieren.<br />

Den Katheter mit NaCl 0,9 %<br />

spülen; ggf. vor der<br />

NaCl 0,9%-Spülung das Blut<br />

abziehen, damit aufgetretene<br />

Blut gerinnsel nicht in den<br />

Körper gespült werden.<br />

Überprüfen, ob die Infusions -<br />

lösung oberhalb des Herz -<br />

niveaus hängt.<br />

Alle Konnektionsstellen überprüfen.<br />

Bei Bedarf den<br />

Verschluss stopfen erneuern.<br />

Eine defekte Portnadel ist<br />

gegen eine intakte Portnadel<br />

auszutauschen.<br />

Überprüfen, ob der Katheter<br />

beschädigt ist. Bei Defekten<br />

am äußeren Katheteranteil<br />

abgeklemmten Katheter steril<br />

ver packen.<br />

Bei einem Katheterdefekt im<br />

Hauttunnel die Austrittstelle<br />

zusätzlich mit sterilen<br />

Kompressen abdecken.<br />

Sofort die zuständige Klinik<br />

aufsuchen.<br />

33


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Verhaltensempfehlungen bei der<br />

heimparenteralen Ernährung<br />

Mögliche mechanische Komplikationen<br />

Eventuelle Symptome Mögliche Ursachen Verhaltensempfehlungen<br />

Plötzliche Luftnot<br />

Schmerzen in der Brust<br />

Ohnmachtsgefühl<br />

Der Katheter ist<br />

verrutscht<br />

Größere Menge<br />

an Luft sind in den<br />

Katheter gekommen<br />

Den Katheter zusätzlich an<br />

der Austrittstelle fixieren.<br />

Besonders Zug am Katheter<br />

ist zu vermeiden.<br />

Umgehend den behandelnden<br />

Arzt aufsuchen.<br />

Den Katheter sofort an der<br />

Austrittstelle abklemmen.<br />

Sofort den Notarzt verstän -<br />

digen.<br />

34


Celsite ® <strong>Portkatheter</strong>-<strong>Systeme</strong><br />

Präparateübersicht<br />

Isotone Natriumchloridlösung 0,9 % Braun<br />

Zusammensetzung<br />

100 ml Injektionslösung enthalten:<br />

- arzneilich wirksame Bestandteile<br />

Natriumchlorid<br />

0,9 g<br />

- sonstige Bestandteile<br />

Wasser für Injektionszwecke<br />

Theoretische Osmolarität 308 mOsm/l<br />

Titrationsacidität (pH 7,4) < 0,3 mmol/l<br />

pH-Wert 4,5 – 7,0<br />

Elektrolyte:<br />

mmol/l<br />

Natrium 154<br />

Chlorid 154<br />

Anwendungsgebiete<br />

Trägerlösung für physikalisch-chemisch verträgliche (kompatible)<br />

Elektrolytkonzentrate und Medikamente.<br />

Gegenanzeigen<br />

Isotone Natriumchloridlösung 0,9 % Braun soll nur mit Vorsicht angewendet<br />

werden bei<br />

- erhöhtem Natriumspiegel im Blut (Hypernatriämie)<br />

- erhöhtem Chloridspiegel im Blut (Hyperchlorämie)<br />

Nebenwirkungen<br />

Nebenwirkungen sind bei bestimmungsgemäßer Anwendung nicht zu<br />

erwarten.<br />

Hinweis<br />

Die Patienten werden aufgefordert, dem Arzt oder Apotheker jede<br />

Nebenwirkung mitzuteilen, die sie bei sich beobachten.<br />

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise<br />

Keine<br />

Stand der Information September 2007<br />

Softa-Man ® ViscoRub<br />

Zusammensetzung<br />

100 ml Lösung enthalten: Wirkstoffe: Ethanol (100%) 45 g, 1-Propanol<br />

(Ph. Eur.) 18 g Sonstige Bestandteile: Gereinigtes Wasser, Butan-2-on,<br />

Glycerol, Isopropylmyristat (Ph. Eur.), (Hexadecyl, octadecyl)[(RS)-2-<br />

ethylhexanoat], Octyldodeca nol (Ph. Eur.), Edetol, Acrylate (C10-30 Alkyl -<br />

acrylat-Cross polymer), (+/-) alpha-Bisabolol.<br />

An wen dungsgebiete<br />

Hygienische und chirurgische Händedesin fektion<br />

Gegen anzeigen<br />

Überempfindlichkeit (Allergie) gegenüber Ethanol oder 1-Propanol oder<br />

einen der sonstigen Bestand teile von Softa-Man® ViscoRub.<br />

Nebenwirkungen<br />

Insbesonde re bei häufiger Anwen dung kann es zu Haut irri tationen wie<br />

Rötung und Brennen kommen. Auch sind Kontaktallergien möglich.<br />

Warn hin weise<br />

Entzündlich. Behälter dicht geschlossen halten. Von Zündquellen fernhalten.<br />

- Nicht rauchen! Nicht in die Augen bringen. Nicht auf verletzter<br />

Haut oder auf Schleim häuten anwenden. Nur zur äußerlichen<br />

Anwendung. 52,3 Gew.% Ethanol, 20,9 Gew.% 1-Propanol. 21°C Flamm -<br />

punkt nach DIN 51 755<br />

Stand der Infor ma tion<br />

05/2007<br />

Softasept ® N / Softasept ® N gefärbt<br />

Zusammensetzung<br />

100 g Lösung enthalten:<br />

Arzneilich wirksame Bestandteile:<br />

Ethanol (100%) 74,1 g, 2-Propanol (Ph. Eur.) 10,0 g<br />

Sonstige Bestandteile:<br />

Gereinigtes Wasser (Softasept® N gefärbt zusätzlich Povidon K 30,<br />

Citronensäure, Farbstoffe Gelborange S (E 110) und Azorubin (E 122))<br />

An wen dungsgebiete<br />

Hautdesinfektion vor operativen Eingriffen, Punktionen und Injektionen<br />

Gegen anzeigen<br />

Überempfindlichkeit (Allergie) gegenüber Ethanol, 2-Propanol oder (nur<br />

Softasept® N gefärbt) einem der sonstigen Bestandteile.<br />

Softasept® N ist nicht für die Antiseptik von Schleimhäuten und zur<br />

Anwendung in unmittelbarer Umgebung der Augen geeignet.<br />

Warn hin weise<br />

Leichtentzündlich.<br />

Behälter dicht geschlossen halten.<br />

Von Zündquellen fernhalten. - Nicht rauchen!<br />

Nicht in offene Flamme sprühen!<br />

Nicht in die Augen bringen. Nicht auf verletzter Haut oder auf<br />

Schleimhäuten anwenden.<br />

Nur zum äußerlichen Gebrauch bestimmt.<br />

14 °C Flammpunkt nach DIN 51755.<br />

Nebenwirkungen<br />

Insbesondere bei häufiger Anwendung kann es zu Hautirritationen wie<br />

Rötung und Brennen kommen. Auch sind Kontaktallergien möglich.<br />

Stand der Infor ma tion<br />

05/2007<br />

Pharmazeutischer Unternehmer<br />

B. Braun Melsungen AG<br />

34209 Melsungen<br />

35


Wir sind für Sie da<br />

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Hotline: (0 56 61) 71-62 61<br />

Fax: (0 56 61) 71-35 50<br />

Internet: www.bbraun.de<br />

B. Braun Melsungen AG | OPM | 34209 Melsungen | Deutschland<br />

Tel (0 56 61) 71-62 66 | Fax (0 56 61) 71-35 50 | www.bbraun.de<br />

W. 04.07.10/1 Nr. 9994688 Stand: 07/2010

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