Einsätze der Bundeswehr - wo stehen wir?
Einsätze der Bundeswehr - wo stehen wir?
Einsätze der Bundeswehr - wo stehen wir?
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Führung-Ausbildung-Technik<br />
Fazit:<br />
In <strong>der</strong> Abteilung Stategie & Einsatz<br />
nehmen <strong>Einsätze</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong><br />
einen zentralen Platz im Aufgabenspektrum<br />
ein. Für diese Aufgabe ist sie in<br />
<strong>der</strong> Summe mit einem umfassenden<br />
Sachverstand ausgestattet, <strong>der</strong> so<strong>wo</strong>hl<br />
durch eine breite Aufstellung <strong>der</strong> Abteilung<br />
als auch durch die Verfügbarkeit<br />
von externen Verbindungsoffizierenund<br />
Beamten verschiedenster Ministerien<br />
gewährleistet <strong>wir</strong>d. Das Ziel <strong>der</strong><br />
Neustrukturierung, insbeson<strong>der</strong>e die<br />
Konzentration auf Kernaufgaben, eine<br />
klare Definition <strong>der</strong> Verant<strong>wo</strong>rtlichkeiten,<br />
dabei Aufgabe, Verant<strong>wo</strong>rtung<br />
und Kompetenz in einer Hand, somit<br />
Reduzierung von Schnittstellen,<br />
scheint gegeben.<br />
Im zweiten Teil seiner Ausführungen<br />
trug Oberst i.G. v. Sandrart mit<br />
kurzen Überblicken zu ausgewählten<br />
<strong>Einsätze</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> aus Sicht <strong>der</strong><br />
Abteilung Strategie und Einsatz vor.<br />
Die Wie<strong>der</strong>gabe des Vortrags erfolgt<br />
auszugsweise auch in wörtlicher Rede.<br />
Aktuell beteiligt sich die <strong>Bundeswehr</strong><br />
mit rund 6.800 Soldaten an zwölf <strong>Einsätze</strong>n<br />
auf drei Kontinenten.<br />
Dazu müssen noch ca. 4.000 Soldaten<br />
gerechnet werden, die für mögliche<br />
<strong>Einsätze</strong> im Rahmen von Verpflichtungen<br />
gegenüber <strong>der</strong> NATO (ca. 1.500<br />
Soldaten) und EU (ca. 1.000 Soldaten)<br />
sowie zur nationalen Krisenvorsorge<br />
(ca. 1.200 Soldaten) bereitgehalten<br />
werden.<br />
Zur internationalen Konfliktverhütung<br />
und Krisenbewältigung<br />
müssen streitkräftegemeinsam, eskalations-<br />
und durchsetzungsfähige Kräfte<br />
gleichzeitig für <strong>Einsätze</strong> in unterschiedlichen<br />
Einsatzgebieten, gegebenenfalls<br />
unter Abstützung auf externe Unterstützung,<br />
gestellt werden können.<br />
Dafür sind zeitgleich rund 10.000 Soldatinnen<br />
und Soldaten durchhaltefähig<br />
vorzuhalten.<br />
Zur Bündnisverteidigung ist ein streitkräftegemeinsames<br />
Kräftedispositiv bereit<br />
zu stellen, das multinational zur<br />
schnellen, <strong>wir</strong>ksamen und zeitlich begrenzten<br />
Reaktion befähigt ist. (MJO)<br />
Eine <strong>der</strong>artige Operation kann die<br />
Entscheidung zum Abbruch parallel<br />
laufen<strong>der</strong> Stabilisierungseinsätze notwendig<br />
machen.<br />
Die in diesem Kräftedispositiv enthaltenen<br />
deutschen Anteile <strong>der</strong> NATO<br />
Response Force und <strong>der</strong> EU Battlegroup<br />
bilden auch weiterhin den<br />
Nukleus des deutschen Beitrags für die<br />
schnelle Reaktion im Nordatlantischen<br />
Bündnis und in <strong>der</strong> Europäischen<br />
Union.<br />
Seit den Unruhen im Sommer 2011<br />
ist <strong>der</strong> KFOR-Einsatz wie<strong>der</strong> stärker in<br />
das Bewusstsein <strong>der</strong> DEU Bevölkerung<br />
durch die Medien gerückt.<br />
Lassen Sie mich kurz wesentliche Punkte<br />
darstellen, die die Lage und Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
skizzieren.<br />
KFOR ist ein militärischer Stabilisierungseinsatz<br />
in seiner späten Phase. Die<br />
militärischen Aufträge sind grundsätzlich<br />
erledigt und <strong>wir</strong> nehmen im Kosovo<br />
eher polizeiliche Aufgaben wahr.<br />
KFOR war und ist noch immer erfolgreich<br />
bei <strong>der</strong> Stabilisierung weiter Teile<br />
des Kosovo.<br />
Nur im relativ kleinen nördlichen Teil<br />
des KOS gibt es Kräfte, die an einer<br />
Instabilität Interesse haben. Gründe hierfür<br />
sind teils serbisch-nationalistische,<br />
teils pragmatische, wie etwa die Einnahmen<br />
aus illegalen Geschäften (z.B.<br />
Schmuggel).<br />
Die Regierung in Pristina ist <strong>der</strong>zeit<br />
nicht in <strong>der</strong> Lage, Ihren Souveränitätsanspruch<br />
vollumfänglich im Norden<br />
des Landes durchzusetzen. Falls Sie dies<br />
doch versucht (z.B. durch die Entsendung<br />
von Son<strong>der</strong>polizei), dann ist eine<br />
Eskalation <strong>der</strong> Gewalt wie Sommer<br />
2011 die Folge.<br />
Daher geht DEU zwei Wege: Wir for<strong>der</strong>n<br />
Belgrad zur Mäßigung auf und <strong>wir</strong><br />
ermahnen Pristina mit mehr Fin<strong>der</strong>spitzengefühl<br />
im Nord-KOS vorzugehen<br />
und <strong>wo</strong>llen dadurch eine Annäherung<br />
<strong>der</strong> Streitparteien erreichen.<br />
Lei<strong>der</strong> ist die EULEX Mission mit<br />
Ihren zu geringen und wenig respektierten<br />
Polizeikräfte dort auch nicht<br />
<strong>wir</strong>klich in <strong>der</strong> Lage, für Ordnung und<br />
Stabilität zu sorgen. Diese Gemengelage<br />
führt dazu, dass KFOR eben nicht<br />
als „third respon<strong>der</strong>“ eingesetzt <strong>wir</strong>d,<br />
son<strong>der</strong>n sich im Nord-KOS als „first<br />
reson<strong>der</strong>“ wie<strong>der</strong> findet.<br />
DEU ist sich seiner Verant<strong>wo</strong>rtung<br />
für die Stabilität des Balkans, sprich<br />
einer Region unmittelbar vor unserer<br />
Haustür, bewusst und <strong>wir</strong> leisten daher<br />
weiterhin einen signifikanten Beitrag<br />
für KFOR.<br />
<br />
2012 mit Generalmajor Volker<br />
Halbauer zum vierten Mal in<br />
Folge den COM KFOR. Dessen<br />
28 Das Schwarze Barett Nr. 48