Berliner Bestell-Fax für Themenhefte - Der Paritätische Berlin
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PARITÄTISCHER Rundbrief<br />
März 2012
Dritte <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Stiftungswoche, 17. – 27. April 2012<br />
Foto: Gisela Schuster<br />
Liebe Mitglieder,<br />
sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Bei der 3. <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Stiftungswoche mit über 120 Veranstaltungen,<br />
70 Projekten und 17 Ausstellungen sind 12<br />
Stiftungen aus unserem Verbandsbereich dabei. Wir nutzen<br />
die <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Stiftungswoche, um die Aufmerksamkeit<br />
auf drei Projekte unserer Mitglieder zu lenken, die<br />
unsere Stiftung Parität <strong>Berlin</strong> fördert.<br />
Hörpol – Erinnerungen an die Zukunft<br />
Hörpol ist eine Audioführung <strong>für</strong> Jugendliche durch<br />
<strong>Berlin</strong>-Mitte über jüdische Geschichte,<br />
Antisemitismus und<br />
Fremdenfeindlichkeit. Die nötigen<br />
MP3s, ein Stadtplan und<br />
Barbara John ist Vorsitzende<br />
des <strong>Paritätische</strong>n<br />
Wohlfahrtsverbandes<br />
<strong>Berlin</strong><br />
begleitende Schulmaterialien<br />
liegen zum Download bereit<br />
unter www.hoerpol.de. Insgesamt<br />
sind 27 Stationen im <strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />
Scheunenviertel mit Hörpol<br />
zu entdecken. Die Hörbeiträge<br />
wurden durch Zeitzeugen,<br />
Schüler, Künstler, Politiker und<br />
Wissenschaftler erarbeitet. Zum<br />
Beispiel hat der beliebte Schauspieler Axel Prahl den<br />
Text einer Station gesprochen.<br />
Das Projekt steht unter der Ägide des Verbands <strong>für</strong><br />
Sozial-Kulturelle Arbeit. Es wurde mit dem Deutschen<br />
Bildungsmedienpreis digita 2010 ausgezeichnet. Zurzeit<br />
wird eine englische Version erstellt.<br />
Projekt Hürdenspringer<br />
Hürdenspringer ist ein Mentoring-Projekt des Unionhilfswerks,<br />
das Jugendlichen aus sozial benachteiligten<br />
Familien individuelle Begleitung beim Übergang von<br />
der Schule in Ausbildung und Beruf bietet. Die Mentees<br />
sind Schüler an zwei integrierten Sekundarschulen<br />
und einem Gymnasium in Nord-Neukölln. Die Mentoren<br />
sind Freiwillige im Alter von 25 bis 73 Jahren aus<br />
unterschiedlichsten Berufsfeldern. Jeder Mentor ist der<br />
persönliche Coach „seines“ Jugendlichen, unterstützt<br />
die Suche nach einem Ausbildungsplatz und hilft bei der<br />
Bewerbung. Zurzeit sind 62 Tandems aktiv. Weitere freiwillige<br />
Mentoren werden gesucht!<br />
Noch ein Wort zu einer verbandsinternen Aktivität<br />
– <strong>Paritätische</strong> Ehrenamtsstudie Start 2012<br />
Liebe Mitglieder, freiwilliges Engagement ist ein hohes<br />
Gut unserer Arbeit. Im Sommer 2012 startet unser<br />
Verband mit Unterstützung des Gesamtverbandes und<br />
gemeinsam mit den Landesverbänden Thüringen und<br />
NRW eine neue empirische Untersuchung zum Thema<br />
Umfang, Vielfalt, Management und Entwicklungsstrategien<br />
ehrenamtlichen Engagements. Beauftragt ist<br />
Prof. Dr. Backhaus-Maul von der Universität Halle, der<br />
bereits die <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Studie im Jahr 2005 durchgeführt<br />
hat. Geplant sind eine quantitative Erhebung über eine<br />
schriftliche Befragung sowie qualitative Expertengespräche.<br />
Ich möchte schon jetzt an Sie appellieren, an<br />
dieser Studie teilzunehmen! Fundierte Daten zum ehrenamtlichen<br />
Engagement in unseren Reihen zu haben,<br />
ist <strong>für</strong> unsere Arbeit und unser Wirken in der Öffentlichkeit<br />
Gold wert.<br />
Mit den besten Wünschen<br />
Ihre<br />
Virtuelles Mahnmal <strong>für</strong> die Opfer der sogenannten<br />
„Euthanasie“<br />
Die Internet-Informations-und Gedenkseite <strong>für</strong> die über<br />
300 000 Opfer der NS-“Euthanasie“ www.Gedenkort-<br />
T4.eu ist am 9. November 2011 bei einer Feierstunde<br />
im Auditorium der Topographie des Terrors freigeschaltet<br />
worden. Die Seite rekonstruiert Biografien von Kindern<br />
und Erwachsenen, die Opfer der nationalsozialistischen<br />
Patientenmorde wurden. Mit ihren vielfältigen<br />
Informationen bietet die interaktive Internetseite die<br />
Chance, einen Erinnerungs- und Reflexionsprozess anzustoßen,<br />
der alle Generationen umfasst. Eine Forum-<br />
Seite ermöglicht den Austausch von Angehörigen von<br />
„Euthanasie“-Opfern.<br />
März 2012 1
Inhalt<br />
4-8<br />
9<br />
10-11<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
● <strong>Paritätische</strong>r begrüßt Nominierung<br />
Gaucks<br />
● Veranstaltung: Sozialbranche zwischen<br />
Nichtachtung und Skandal<br />
● Pressemitteilung: Anzeige statt Rufmord<br />
● KinderZukunft – <strong>Paritätische</strong> Hilfe <strong>für</strong><br />
Kinder und Jugendliche<br />
● Pressemitteilung: Zum angekündigten<br />
Rücktritt des Integrationsbeauftragten Günther<br />
Piening<br />
Gesamtverband<br />
● Dramatische Kinderarmut durch Hartz IV<br />
Aktuelle Wettbewerbe & Preise<br />
28<br />
28-29<br />
30<br />
30-32<br />
32-33<br />
Ältere Bürger<br />
Einwanderung<br />
● Vom Leben und Sterben älterer Einwanderer<br />
Familie<br />
● Nach Zoff in der Klasse: Soziales Lernen<br />
in der Jungengruppe<br />
Kinder- und Jugendhilfe<br />
● Warum steigen die Hilfen zur Erziehung?<br />
Kultur<br />
● Seniorentheater - ein bewährtes Netz<br />
gegen die Einsamkeit<br />
12-13<br />
13-16<br />
16-18<br />
19-22<br />
23<br />
24-27<br />
Bürgerengagement<br />
● Bundesverdienstkreuz <strong>für</strong> Dr. Manfred<br />
Schmidt<br />
● Neues vom Bundesfreiwilligendienst<br />
Im Gespräch<br />
● Interview mit Berndt Maier, Geschäftsführer<br />
des VdK <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
Pressespiegel<br />
Report<br />
● Fachtagung „Kleine Kinder in kritischen<br />
Lebenslagen“<br />
Lektüre<br />
● Neuerscheinung: „Zeit essen Seele auf.<br />
<strong>Der</strong> Faktor Zeit in Therapie und Beratung“<br />
Aktuell<br />
● Klicken war <strong>für</strong> die Kitakinder von Nido<br />
Piccolo kein Klacks<br />
● Wellcome seit 10 Jahren willkommen<br />
● Neue Fachschule <strong>für</strong> neue Generation von<br />
Erziehern<br />
● Ort der Begegnung und Vernetzung<br />
34-37<br />
37-38<br />
39<br />
40-48<br />
Menschen mit Behinderung<br />
● Computerfuzzies werden zu<br />
engagierten Paten<br />
● Mit Ida ins Ausland<br />
● „Liebesführerschein – Wie geht das mit<br />
der Liebe und dem Sex?“<br />
● Initiative Inklusion<br />
Pflege<br />
● Punkt <strong>für</strong> Punkt: Was der <strong>Paritätische</strong><br />
<strong>für</strong> die Pflege jetzt fordert<br />
● <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> will umfassende Pflegereform<br />
Queer<br />
● Wie geht‘s Kindern aus Regenbogenfamilien<br />
in der Schule?<br />
● Maneo-Nachtflugbegleiter in <strong>Berlin</strong><br />
unterwegs<br />
Recht, Aus- und Fortbildung, Service,<br />
Pinnwand<br />
Die Titelfotos im März 2012<br />
Coverfoto links oben: Workshop der Landesarbeitsgemeinschaft Zirkus-Gruppe Cabuwazi, Balance auf Bällen-<br />
Foto: Philip Striegler<br />
Mitte: Abschied nehmen im Hospiz, Foto: Unionhilfswerk Sozialeinrichtungen gGmbH<br />
Unten: Joachim Gauck zu Gast im Blisse 14, Foto: Magda Zielinska<br />
Coverfoto rechts oben: Umgang mit Medientechnik, Berufsfindung bei der Lebensgartenschau im SOS Kinderdorf,<br />
Foto: Michael Janda<br />
2 März 2012
Impressum<br />
So gesehen...<br />
S<br />
eit Anfang Februar hängen<br />
Arbeiten in den Räumen des<br />
<strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>, die unter dem<br />
Generalthema „Experimente mit<br />
unterschiedlichsten Materialien“ entstanden<br />
sind. Sie können aus wareneingefärbter<br />
Seide und Mull sein, aber<br />
auch aus Tüll, Flies, Baumwollstoffe,<br />
Naturmaterial oder unterschiedlichsten<br />
Garnen, die auf Phenyltapete<br />
aufgebügelt und genäht wurden.<br />
Gefertigt wurden die Arbeiten mit<br />
Unterstützung des „Schutzhülle e.V.“,<br />
eines Frauentreffs der Lebenshilfe<br />
in Adlershof – zu besichtigen in der<br />
Landesgeschäftsstelle des <strong>Paritätische</strong>n<br />
<strong>Berlin</strong>, Brandenburgische<br />
Str. 80.<br />
Bitte geben Sie den Rundbrief<br />
auch an Ihren Vorstand und<br />
Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
weiter.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband<br />
Landesverband <strong>Berlin</strong><br />
www.paritaet-berlin.de<br />
Brandenburgische Str. 80, 10713 <strong>Berlin</strong><br />
Tel. (030) 8 60 01-0, <strong>Fax</strong> (030) 8 60 01-110<br />
E-Mail info@paritaet-berlin.de<br />
Geschäftsführung: Oswald Menninger<br />
Elke Krüger (Stv.)<br />
Redaktion: Uli Schulte Döinghaus<br />
Tel.: (030) 85 40 70 84<br />
Computerfax 032223712420<br />
rundbrief@paritaet-berlin.de<br />
<strong>Paritätische</strong> Pressestelle, Elfi Witten<br />
Tel. (030) 8 60 01-181<br />
<strong>Fax</strong> (030) 8 60 01-140<br />
Herstellung: Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige<br />
GmbH. Gedruckt auf 100 Prozent chlorfrei<br />
gebleichtem Papier. Erscheinungsweise monatlich<br />
(Doppelausgaben im Januar/Februar und August/<br />
September). <strong>Der</strong> Rundbrief hat eine Auflage von<br />
1250 Stück. <strong>Der</strong> Verteiler umfasst alle Mitgliedsorganisationen<br />
der <strong>Paritätische</strong>n Landesverbände <strong>Berlin</strong><br />
und Brandenburg. Weitere Adressaten: Gesellschaftliche<br />
Institutionen, Verbände, Verwaltung, Einrichtungen<br />
aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.<br />
Redaktionsschluss ist jeweils der 20. des Vormonats.<br />
Pressemitteilungen und Beiträge bitte möglichst<br />
per E-Mail an die Redaktion senden.<br />
Private Kleinanzeigen (Stellengesuche) bitte an die<br />
Redaktion schicken und den Anzeigentext mailen<br />
an rundbrief@paritaet-berlin.de. Die Anzeigen sind<br />
maximal vier Monate im Internet sichtbar. Namentlich<br />
gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine<br />
Haftung übernommen. <strong>Der</strong> Rundbrief wird unter<br />
www.paritaet-berlin.de im Internet veröffentlicht.<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtet<br />
die Redaktion auf eine Genderschreibweise.<br />
Die Bezeichnung von Personengruppen bezieht<br />
die weibliche Form jeweils ein.<br />
März 2012 3
Landesgeschäftsstelle<br />
2011 war er Gastredner beim Jahresempfang<br />
<strong>Paritätische</strong>r begrüßt<br />
Nominierung Gaucks<br />
<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong> hat die<br />
Nominierung von Joachim Gauck <strong>für</strong> die Kandidatur<br />
zum Bundespräsidenten begrüßt.<br />
Eine einvernehmliche Unterstützung seiner Person vor<br />
zwei Jahren hätte das Amt des Bundespräsidenten und<br />
das Ansehen Deutschlands vor Schaden bewahrt, heißt<br />
es in der Pressemitteilung des Verbandes. Geschäftsführer<br />
Oswald Menninger kommentiert: „Joachim Gauck<br />
vertritt die Werte, die eine Zivilgesellschaft auszeichnen<br />
und vorantreiben. Sein Blick auf die sozialen Belange<br />
unserer Gesellschaft ist differenziert und von Herz und<br />
Verstand geprägt. Mit Gauck ist endlich ein würdiger Repräsentant<br />
gefunden, von dem interessante Denkanstöße<br />
<strong>für</strong> unsere Gesellschaft zu erwarten sind. Wir wünschen<br />
ihm da<strong>für</strong> Gesundheit und Glück!“<br />
Auf dem Jahresempfang 2011 des <strong>Paritätische</strong>n Wohlfahrtsverbandes<br />
<strong>Berlin</strong> haben die Mitglieder und Gäste<br />
einen persönlichen Eindruck vom künftigen Bundespräsidenten<br />
gewinnen können - Joachim Gauck referierte als<br />
Gastredner über Solidarität und Selbstverantwortung.<br />
Damals begrüßte ihn Barbara John mit einem Satz des<br />
Schriftstellers und Philosophen Manès Sperber (1905 –<br />
1984), der auch auf ihn, Joachim Gauck, zutreffe. „Ich<br />
habe immer eine große Schwäche <strong>für</strong> jene, die die Wahrheit<br />
dann aussprechen, wenn sie auf größten Widerstand<br />
stoßen, und wenn sie am schwierigsten ist, auszusprechen.“<br />
In der Zusammenfassung seiner Rede, abgedruckt im<br />
Rundbrief des <strong>Paritätische</strong>n, hieß es damals:<br />
„Gauck, der sich, wie vor einem Jahr als Bundespräsidentenkandidat<br />
von SPD und Bündnis 90/Grüne, auch vor<br />
dem <strong>Paritätische</strong>n Publikum als formidabler Rhetoriker<br />
und Denkanreger erwies, hatte sein Lebensthema – Freiheit<br />
– zum Anlass genommen, um über die vermeintlichen<br />
Widersprüche und tatsächlichen Wechselbeziehungen<br />
zwischen Solidarität und Freiheit zu referieren,<br />
die freilich undenkbar sei, wenn nicht Verantwortung<br />
übernommen würde.<br />
Dieses komplizierte Beziehungsgeflecht hätte den Hintergrund<br />
<strong>für</strong> eine akademisch-theoretische Grundlagenerörterung<br />
abgeben können, wenn Gauck nicht immer<br />
wieder Analogien zum richtigen Leben bemüht hätte,<br />
an eigene Kindheitserinnerungen in Mecklenburg angeknüpft<br />
hätte, an seine Zeit der friedlichen Revolution in<br />
der DDR und einprägsame Geschichten aus dem Leben<br />
der Großfamilie Gauck.<br />
Im Publikum kam Heiterkeit auf, als er – vornehmlich<br />
männliche – Zeitgenossen karikierte, die mit 70 noch pubertierten<br />
und denen es vor lauter Selbstbezogenheit und<br />
Eigenliebe anscheinend niemals gelinge, Verantwortung<br />
<strong>für</strong> andere zu übernehmen. Sie suchten das Glück, jene<br />
schlaraffenselige Berge aus süßem Brei, immer in jenem<br />
paradiesischen Zustand, in dem sie gerade nicht seien.<br />
Die Sehnsucht nach dem Glück gleicht oft der<br />
Suche nach „schlaraffenseligen Bergen<br />
aus süßem Brei“<br />
Gegen die Egomanie der ewig Achtzehnjährigen setzt<br />
Gauck „Das Prinzip der Bezogenheit“ - wenn uns etwas<br />
jenseits von uns selbst so wichtig ist, dass es uns sprichwörtlich<br />
am Herzen liegt. Dies sei der Umschlag von<br />
der Pubertät zum Erwachsenenalter, von der „Freiheit<br />
von ...“ hin zu einer „Freiheit zu …“ oder „Freiheit <strong>für</strong><br />
...“. Plötzlich gehören wir zu den Menschen, die bereit,<br />
willens und fähig sein, sich auf andere Themen als auf<br />
unsere eigene Wichtigkeit einzulassen“.<br />
Diese Übernahme von Verantwortung aus dem Geist der<br />
Freiheit könne sich unterschiedlich äußern, sagte Gauck<br />
und sprach viele, wenn nicht die meisten Zuhörer im<br />
Publikum an, die „Menschen ermächtigen, ihnen helfen,<br />
das zu werden, was sie sein können.<br />
Solche Entscheidungen – aus Freiheit zu Verantwortung,<br />
aus Verantwortung zu Solidarität – hätten immer<br />
am Anfang von Sozialen Bewegungen gestanden, wie<br />
die Geschichte lehre. Immer seien es zunächst konkrete<br />
Menschen, nicht Apparate oder Institutionen, die das<br />
Richtige tun und andere ermuntern, ihnen dabei zu folgen.<br />
Mit großem Respekt, so Joachim Gauck, habe er gelesen,<br />
dass unter dem Dach des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong> fast<br />
genau so viele ehrenamtliche wie hauptamtliche Mitarbeiter<br />
arbeiteten. „Das ist der Lebensatem einer offenen,<br />
freiheitlichen Gesellschaft!“ Jede Sozialpolitik „muss<br />
auch an die uns innewohnenden Kräfte zur Eigenverantwortung<br />
und Selbstverantwortung heran führen“ Dieser<br />
Lebensatem des bürgerschaftlichen Engagements in der<br />
Zivilgesellschaft nährt sich aus der Ausgewogenheit von<br />
4 Januar - Februar 2012
Landesgeschäftsstelle<br />
„Fördern“ und „Fordern“ - Gauck kam schließlich auf<br />
sein Bild einer angemessenen Sozialpolitik <strong>für</strong> die Schwachen<br />
und Abgehängten zu sprechen, die <strong>für</strong> sich selbst<br />
oft nicht so gut sprechen können. Aber eine alleinige Ruhigstellung<br />
und Betreuung sei prekär, „weil sie uns nicht<br />
an die in uns wohnenden Kräfte zur Eigenverantwortung<br />
und Selbstverantwortung heran führt.“.<br />
Sein sozialpolitisches Vorbild ist die schwedische<br />
Folkhemmet<br />
Wenn Geld <strong>für</strong> solche – wie er es nannte - „ermächtigende<br />
Entwürfe“ eingespart werde, finde er das besonders<br />
schlimm. Als Vorbilder einer solchen ermächtigenden<br />
Sozialpolitik nannte er die skandinavischen<br />
Länder – z. B. das Prinzip Folkhemmet in Schweden -,<br />
wo allerdings auch die eine oder andere sozialpolitische<br />
Säule ins Wanken gerät.<br />
Gauck – der zur allgemeinen Erheiterung der Zuhörer –<br />
daran erinnerte, „dass wir wahrlich nun genug Bekloppte<br />
in <strong>Berlin</strong> haben, über die in <strong>Berlin</strong> tagtäglich publiziert<br />
werde“, bedauert es, dass über die Menschen in Inititiativen,<br />
Verbände und Institutionen zu wenig berichtet<br />
werde, die – „wie Sie“ - die Kraft haben, das Lebensprinzip<br />
der Verantwortung in unseren Alltag zu rufen. <strong>Der</strong><br />
Nebeneffekt dabei sei, so Gauck abschließend, dass wir<br />
dabei einfach nicht unglücklich werden.“<br />
Was wird aus dem Sozialstaat?<br />
Unbekanntes<br />
Wirtschaftswunder<br />
„Sozialbranche zwischen Nichtachtung und Skandal<br />
– so ist die Veranstaltung überschrieben, die<br />
am Dienstag, 27. März 2012, von 13 Uhr bis 18 Uhr<br />
in der Bank <strong>für</strong> Sozialwirtschaft stattfindet. (Oranienburger<br />
Straße 13/14; 10178 <strong>Berlin</strong>).<br />
Gemeinsam eingeladen haben der <strong>Paritätische</strong> <strong>Berlin</strong>,<br />
die Bank <strong>für</strong> Sozialwirtschaft und der Verein <strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />
Wirtschaftsgespräche e. V. In der Einladung zu der Veranstaltung<br />
wird u.a. die Frage formuliert: „Wie kann der<br />
unbekannte und gleichzeitig milliardenschwere Tanker<br />
Sozialwirtschaft künftig überhaupt im Sinne des Sozialstaats<br />
gesteuert werden? Auf dem Programm der Tagung<br />
steht u.a. ein einleitendes Referat zu „Krise und<br />
Zukunft des Sozialstaats“ von Prof. Christoph Butterwegge<br />
– er war kürzlich als Präsidentenkandidat der Linken<br />
im Gespräch. In Foren und Podien wollen Manager<br />
der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Sozialwirtschaft, darunter Repräsentanten<br />
<strong>Paritätische</strong>r Mitgliedsorganisationen, mit Politikern,<br />
über aktuelle Themen debattieren, etwa: „Skandale,<br />
Kontrollen und Rendite – ethische Probleme sozialer<br />
Dienstleistungen“. Im Schlusspodium, an dem unter<br />
anderem Mario Czaja, Senator <strong>für</strong> Gesundheit und Soziales,<br />
Ex-Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer<br />
und Oswald Menninger (<strong>Paritätische</strong>r <strong>Berlin</strong>) teilnehmen,<br />
geht es um die „Zukunft der Eingliederungshilfe<br />
– Spagat zwischen Fachkonzept und Sparzwang“<br />
Kontakt: <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Wirtschaftsgespräche e.V. · Alt Moabit<br />
82 · 10555 <strong>Berlin</strong>; Telefon: +49 (0)30-39 90 95 80<br />
Telefax: +49 (0)30-39 90 95 81<br />
E-Mail: info@bwg-ev.net<br />
www.bwg-ev.net<br />
Manfred Wichner †<br />
Manfred Wichner ist am 21. März 2012 nach<br />
langer Krankheit im Alter von 76 Jahren<br />
verstorben. Mit ihm verliert die DLRG <strong>Berlin</strong><br />
einen Menschen, der über 50 Jahre lang mit<br />
seinem freiwilligen Engagement die Arbeit<br />
der DLRG <strong>Berlin</strong> wesentlich geprägt hat.<br />
Manfred Wichner begann in den fünfziger Jahren,<br />
den Wasserrettungsdienst <strong>für</strong> die <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> wieder aufzubauen.<br />
Er war Rettungsschwimmer auf der Station<br />
Reiswerder, einer Station der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Bereitschaftspolizei.<br />
Nach Auflösung dieser Station blieb Manfred<br />
Wichner ehrenamtlicher Rettungsschwimmer, nun bei<br />
der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft.<br />
In über 50 Jahren hat er mehr als 35 000 Stunden<br />
seiner Freizeit in den Wachdienst<br />
und in die Arbeitseinsätze der DLRG<br />
eingebracht. Manfred Wichner war<br />
Ausbilder, Einsatzleiter und Leiter des<br />
Wasserrettungsdienstes der DLRG-<br />
<strong>Berlin</strong>. Legionen ehrenamtlicher<br />
Rettungsschwimmer sind durch seine<br />
Schule gegangen. Mit seiner ganz speziellen Mischung<br />
aus Strenge und Humor schaffte er es, Jung<br />
und Alt <strong>für</strong> die DLRG-Arbeit zu motivieren. Über<br />
viele Jahre war Manfred Wichner in den Vorständen<br />
der DLRG-Bezirke Reinickendorf und Pankow tätig.<br />
Dem <strong>Paritätische</strong>n ist Manfred Wichner vor allem<br />
als kritischer und konstruktiver Berater und Begleiter<br />
bei der Planung und Durchführung der Spreedemonstration<br />
„SOS <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Jugend“ in bester Erinnerung.<br />
Vom Verband wurde Manfred Wichner <strong>für</strong><br />
seine Mitwirkung am Wiederaufbau der DLRG sowie<br />
<strong>für</strong> seinen jahrzehntelangen Einsatz als ehrenamtlicher<br />
Rettungsschwimmer, Ausbilder und Leiter des<br />
Wasserrettungsdienstes mit der <strong>Paritätische</strong>n Ehrennadel<br />
in Gold ausgezeichnet. Unsere Gedanken sind<br />
bei ihm, seinen Angehörigen und seinen Kameraden<br />
bei der DLRG.<br />
Elfi Witten<br />
Januar - Februar 2012 5
Landesgeschäftsstelle<br />
50 000 Euro <strong>für</strong> benachteiligte Kinder<br />
KinderZukunft –<br />
<strong>Paritätische</strong> Hilfe <strong>für</strong><br />
Kinder und Jugendliche<br />
Förderprogramm des <strong>Paritätische</strong>n Wohlfahrtsverbandes<br />
<strong>Berlin</strong> e.V.<br />
Das Programm „KinderZukunft“ hat das Ziel, benachteiligte<br />
Kinder und Jugendliche im Alter bis 16 Jahren<br />
- besonders im Bereich Bildung - zu fördern. Seit 2006<br />
werden hier<strong>für</strong> jährlich rund 50 000 Euro zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Mit der Einführung des Bildungs- und Teilhabepaketes<br />
des Bundes verändert sich die Förderung durch Kinder-<br />
Zukunft. Die Mittel aus dem Förderprogramm Kinder-<br />
Zukunft werden 2012 nachrangig und ergänzend eingesetzt.<br />
Dies bedeutet:<br />
Die von der Bundesregierung durch das Bildungs- und<br />
Teilhabepaket (But) zur Verfügung gestellten 10 Euro<br />
monatlich sind von den Bedürftigen / Berechtigten vorrangig<br />
zu beantragen.<br />
Die Mittel aus KinderZukunft ergänzen diese nur,<br />
wenn eine Ablehnung vorliegt bzw. der monatliche Beitrag<br />
bei der Teilhabe an sportlich, musische, kreative<br />
usw. Angeboten die vom Staat geförderten 10 Euro<br />
übersteigt.<br />
Neuerungen durch Bildungs- und Teilhabepaket<br />
(But)<br />
Ein Beispiel hierzu: Ein Kurs Streetdance kostet monatlich<br />
33 Euro. Nachdem „But“ beantragt und bewilligt<br />
wurde, somit dem Kind monatlich 10 Euro zukommen,<br />
ergänzt das Programm KinderZukunft die Unterstützung<br />
mit 23 Euro (max. 270 Euro im Jahr).<br />
Abgesehen von dieser Neuerung hat sich in der Herangehensweise<br />
und der Handhabung des Förderprogrammes<br />
nichts geändert.<br />
Je Kind/Jugendlichem kann einmal im Kalenderjahr eine<br />
Förderung bewilligt werden:<br />
1. bis zu 50 Euro <strong>für</strong> kleinere Anschaffungen wie<br />
Bücher, Instrumente, Spielzeug, Schulsachen, ausnahmsweise<br />
auch Kleinstmöbel, Kleidung …<br />
2. bis zu 300 Euro (ausgezahlt werden höchstens 270<br />
Euro, da eine zehnprozentige Eigenbeteiligung erforderlich<br />
ist) <strong>für</strong> die Teilnahme an verschiedenen<br />
Kursen/Programmen wie Bildungs- und Sportangebote,<br />
mathematisch-technische, musische, kreativgestalterische<br />
Angebote…<br />
Förderungen erfolgen über Gutscheine (Kopiervorlage<br />
auf Seite 45 in diesem Rundbrief).<br />
Wer kann Gutscheine vergeben?<br />
Gutscheine <strong>für</strong> benachteiligte Kinder und Jugendliche<br />
können alle Mitgliedsorganisationen des <strong>Paritätische</strong>n<br />
vergeben, die die Kinder oder Jugendliche betreuen. Um<br />
eine bessere Verteilung der Fördersumme zu gewährleisten,<br />
sollten allerdings je Mitgliedsorganisation (incl. Unterprojekten<br />
usw.) insgesamt höchstens 20 – 25 Anträge/<br />
Gutscheine im Jahr vergeben werden.<br />
Wie werden Gutscheine erstellt?<br />
Mitarbeiter der Mitgliedsorganisationen erkennen den<br />
Bedarf eines Kindes, und sie be<strong>für</strong>worten eine Förderung.<br />
Außerdem muss sich die Mitgliedsorganisation die<br />
Ablehnung von „But“ zeigen lassen. Dann fragt die Mitgliedsorganisation<br />
beim zuständigen Stadtteilzentrum<br />
(STZ) nach, ob Mittel verfügbar sind. Ist dies der Fall,<br />
füllen Mitarbeiter der Mitgliedsorganisation entsprechend<br />
dem Bedarf einen Gutschein aus und übergibt<br />
diesen an die/den Erziehungsberechtigte/n.<br />
Wo werden Gutscheine eingereicht und ausgezahlt?<br />
Die/der Erziehungsberechtigte reicht den Gutschein<br />
beim zuständigen STZ ein.<br />
• Bei Anschaffungen bis zu 50 Euro zahlt das STZ<br />
den Betrag in bar aus. <strong>Der</strong> Empfang des Geldes<br />
muss schriftlich von der/dem Erziehungsberechtigten<br />
bestätigt werden. Ein weiterer Nachweis ist nicht<br />
notwendig.<br />
• Für die Teilnahme an Kursen/Programmen muss<br />
der/die Erziehungsberechtigte die Anmeldung bzw.<br />
Rechnung über die Kursteilnahme beim STZ vorlegen.<br />
Das STZ zahlt die Fördersumme (max. 270<br />
Euro) in bar aus oder überweist die Fördersumme<br />
direkt an den Kursanbieter. <strong>Der</strong> Empfang muss<br />
auch hier schriftlich von der/dem Erziehungsberechtigten<br />
bestätigt werden. Ein weiterer Nachweis<br />
ist nicht notwendig.<br />
Beginn und Ende der Umsetzung 2012 ?<br />
Ab sofort können in Absprache mit dem zuständigen<br />
STZ Förderungen über Gutscheine erfolgen.<br />
Das Förderjahr endet am 31.12.2012.<br />
Wer beantwortet Fragen zum Förderprogramm?<br />
Bitte wenden Sie sich zuerst an Ihre/n Ansprechpartner/<br />
in beim zuständigen STZ (siehe Kasten nächste Seite)<br />
Dort können Sie sich auch über geeignete Kurse und<br />
Programme beraten lassen.<br />
Bei allgemeinen Nachfragen zum Förderprogramm wenden<br />
Sie sich bitte beim <strong>Paritätische</strong>n an:<br />
Chris Wachholz, Tel: 86 001 273, <strong>Fax</strong>: 86 001 240,<br />
Email: wachholz@paritaet-berlin.de<br />
Sabine vom Böckel, Tel: 86 001 121, <strong>Fax</strong>: 86 001 240,<br />
Email: boeckel@paritaet-berlin.de<br />
6 März 2012
Landesgeschäftsstelle<br />
Stadtteilzentren und Ansprechpartner<br />
<strong>für</strong> das Programm „KinderZukunft<br />
– <strong>Paritätische</strong> Hilfe <strong>für</strong> Kinder und<br />
Jugendliche“ (siehe Seiten 6 - 7)<br />
Charlottenburg-Wilmersdorf<br />
Nachbarschaftshaus am Lietzensee e.V.<br />
Herbartstr. 25, 14057 <strong>Berlin</strong><br />
Fr. Vollmayr – Tel: 30 30 65 12<br />
Friedrichshain-Kreuzberg<br />
Nachbarschaftshaus Urbanstr. e.V.<br />
Urbanstr. 21, 10961 <strong>Berlin</strong><br />
Fr. Retzlaff – Tel: 80 61 13 95 /69 04 97 19<br />
Lichtenberg-Hohenschönhausen<br />
Kiezspinne FAS; Schulze-Boysen-Str. 38, 10365<br />
<strong>Berlin</strong>; Fr. Kleiner – Tel: 55 48 96 35<br />
Marzahn – Hellersdorf<br />
Kiek in e.V.; Rosenbecker Str. 25-27, 12689 <strong>Berlin</strong><br />
Fr. Geißler, Frau Bernier – Tel: 933 94 86<br />
Mitte<br />
Sozialwerk des Demokratischen Frauenbundes<br />
Stadtteilzentrum „Club Spittelkolonnaden“<br />
Leipziger Str. 47, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Carola Kalender – Tel: 204 45 41<br />
Neukölln<br />
AspE Ambulante sozialpädagogische Erziehungshilfe<br />
e.V.; Brusendorfer Str. 20, 12055 <strong>Berlin</strong><br />
Martin Stratmann – Tel: 624 33 69<br />
Pankow<br />
Stiftung Pfefferwerk<br />
Im Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz<br />
Fehrbelliner Str. 92, 10119 <strong>Berlin</strong><br />
Margitta Härtel – Tel: 673 054 54<br />
Reinickendorf<br />
Albatros e.V.; Stadtteilladen Tegel-Süd<br />
Bernauer Str. 130 a, 13507 <strong>Berlin</strong><br />
Herr Palm, Frau Altmüller – Tel: 93 95 24 44<br />
Spandau<br />
Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V.<br />
Obstallee 22 d, 13493 <strong>Berlin</strong><br />
Viola Scholz-Thies – Tel: 363 41 12<br />
Steglitz – Zehlendorf<br />
Nachbarschaftsheim Mittelhof e.V.<br />
Königstr. 42/43, 14163 <strong>Berlin</strong><br />
Fr. Schmoger – Tel: 80 19 75 11<br />
Tempelhof-Schöneberg<br />
Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V.<br />
Holsteinische Str. 30, 12161 <strong>Berlin</strong><br />
Fr. Höhne – Tel: 85 99 51 77, Fr. Bohme –<br />
Tel: 859 951 42<br />
Treptow-Köpenick<br />
Offensiv ´91 e.V.; Villa Offensiv<br />
Hasselwerder Str. 38-40, 12439 <strong>Berlin</strong><br />
Fr. Rohde – Tel: 63 90 26 10<br />
Pressemitteilung des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong><br />
„Meilensteine gesetzt“<br />
Zum angekündigten Rücktritt des Integrationsbeauftragten<br />
Günther Piening<br />
Günther Piening hat in den neun Jahren seines Wirkens<br />
einige wichtige Meilensteine in der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Integrationspolitik<br />
gesetzt. Das <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Integrationsprogramm und das<br />
Partizipations- und Integrationsgesetz, das im Jahr 2010 in<br />
Kraft trat, tragen seine Handschrift. Bei seinem Wirken hat<br />
er vor allem die Stärken und Ressourcen von Migranten in<br />
den Vordergrund gestellt, um das Bild von Zuwanderern<br />
zu verändern, das in der Öffentlichkeit vorherrscht - weg<br />
von der Betrachtung als Problemgruppe mit vielen Defiziten<br />
hin zur Wahrnehmung der Möglichkeiten und der<br />
positiven Aspekte von Vielfalt. Auch <strong>für</strong> die Belange von<br />
Flüchtlingen hat sich Günther Piening in besonderer Weise<br />
engagiert.<br />
Als Nachfolge von Günther Piening gilt es nun jemanden<br />
zu finden, der bzw. die den Gedanken der Integration und<br />
Partizipation entscheidend weiter verficht und dabei erforderliche<br />
Unterstützungssysteme <strong>für</strong> Migranten nicht aus<br />
den Augen verliert. <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Wohlfahrtsverband<br />
<strong>Berlin</strong> hält es <strong>für</strong> dringend geboten, eine verlässliche, nachhaltige<br />
Infrastruktur zur Integration von Zuwanderern<br />
auszubauen und zu erhalten. Die bisherigen Fördermaßnahmen<br />
und –programme des Landes sind zu stark auf befristete<br />
Projekte konzentriert, die nach einem guten Anlauf<br />
wieder von der Bildfläche verschwinden. Beratungsangebote,<br />
Sprach- und Qualifizierungsangebote, Anti-Diskriminierungsmaßnahmen<br />
und Hilfen zum Berufseinstieg <strong>für</strong><br />
Zuwanderer müssen nachhaltig bereitgestellt werden. Die<br />
interkulturelle Öffnung der regulären öffentlichen und gemeinnützigen<br />
Dienste und Institutionen muss kontinuierlich<br />
begleitet und forciert werden.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong> wünscht sich,<br />
dass bei einer konsequenten Integrationspolitik des Landes<br />
<strong>Berlin</strong> künftig der Austausch mit den Wohlfahrtsverbänden,<br />
den freien Trägern von Migranten und Migrationssozialarbeit<br />
und allen gesellschaftlichen Akteuren auf Augenhöhe<br />
eine noch wichtigere Rolle spielt als bisher. Integration geht<br />
alle an! Es geht um den sozialen Zusammenhalt unserer<br />
Stadt. Rund 900 000 (908 188) Einwohner <strong>Berlin</strong>s haben einen<br />
Migrationshintergrund. Damit lag der Anteil der Einwohner<br />
mit Migrationshintergrund an der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Bevölkerung<br />
im Jahr 2011 bei bei 26,5 Prozent. Fast die Hälfte<br />
von ihnen hat die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen.<br />
478 212 <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> sind als Ausländer registriert – rund<br />
14 Prozent. Sie kommen aus 184 Staaten, <strong>Der</strong> Löwenanteil<br />
kommt mit 75 Prozent aus dem europäischen Ausland. Die<br />
größte Gruppe von Ausländerinnen und Ausländern in<br />
<strong>Berlin</strong> bilden die türkischen Bürgerinnen und Bürger. Ihr<br />
Anteil liegt bei rund 100 000.<br />
März 2012 7
Landesgeschäftsstelle<br />
pressemitteilung des <strong>Paritätische</strong>n<br />
Anzeige statt Rufmord<br />
<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong> fordert<br />
Sozialstaatssekretär Büge auf, gegen schwarze<br />
Schafe Anzeige zu erstatten und die Ebene der<br />
Verleumdung ambulanter Dienste in <strong>Berlin</strong> zu<br />
verlassen. Eine konsequente Verfolgung betrügerischer<br />
Pflegedienste ist im Interesse aller korrekt<br />
arbeitenden Pflegedienste und ihrer Verbände in<br />
<strong>Berlin</strong>. Leider ist dies bisher nicht geschehen.<br />
Einmal mehr wird deutlich, dass die Senatsverwaltung<br />
und die Bezirke ihre Kontrollpflichten sozialer Leistungen<br />
vernachlässigen und dies im Konfliktfall mit<br />
Pauschalverurteilungen sozialer Anbieter vertuschen.<br />
Die erforderlichen Kontrollmöglichkeiten im <strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />
Rahmenvertrag zur ambulanten Pflege, der zwischen<br />
den Pflegekassen, dem Land <strong>Berlin</strong> und den Wohlfahrtsverbänden<br />
abgeschlossen wurde, erlauben diverse<br />
Prüfungen, die vom Land <strong>Berlin</strong> bisher kaum<br />
wahrgenommen worden sind.<br />
Z.B. heißt es in § 17: „Liegt der Verdacht auf nicht vertragskonforme<br />
Abrechnung vor, sind die Kostenträger<br />
zur Prüfung der Leistungsnachweise/Rechnungen unter<br />
zu Hilfenahme fallbezogener Nachweise, z.B. des<br />
Durchführungsprotokolls gemäß 415(1) dieses Rahmenvertrages<br />
(Dokumentation der Pflege) … sowie<br />
der Dienst- und Tourenpläne grundsätzlich <strong>für</strong> die zurückliegenden<br />
3 Kalendermonate berechtigt.“<br />
Warum nehmen die Sozialämter an den MDK-<br />
Prüfungen nicht teil?<br />
Unangemeldete Prüfungen ambulanter Dienste, wie<br />
sie Staatssekretär Büge fordert, finden bereits statt –<br />
durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen<br />
(MDK). Auch hier können die Sozialämter teilnehmen<br />
– bisher machen sie davon keinen Gebrauch.<br />
Pauschalverdächtigungen von Seiten des zuständigen<br />
Staatssekretärs untergraben das Vertrauen pflegebedürftiger<br />
Menschen und ihrer Angehörigen in die<br />
Pflegedienste. Dies kann nicht im Interesse der verantwortlichen<br />
Kostenträger sein.<br />
Gegenüber den pflegebedürftigen Menschen und ihren<br />
Angehörigen, aber auch gegenüber der großen Masse<br />
korrekt arbeitender Pflegedienste und ihrer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter ist dies unverantwortlich.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> verweist ferner darauf, dass alle Pflegedienste<br />
<strong>Paritätische</strong>r Mitglieder ein Qualitätsentwicklungsprogramm<br />
durchlaufen haben. Sie verfügen<br />
über ein zertifiziertes Qualitätsmanagement und bieten<br />
eine Pflege an, die mit zwei und drei Sternen ausgezeichnet<br />
worden ist. Bei den jährlich stattfindenden<br />
Prüfungen des MDK haben die ambulanten Pflegedienste<br />
unter <strong>Paritätische</strong>m Dach beste Pflegenoten<br />
erzielt. Mit der Note 1,3 liegen sie deutlich über dem<br />
<strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Durchschnitt.<br />
Unter paritätischem Dach gibt es 49 ambulante Pflegedienste,<br />
die von 27 gemeinnützigen Trägern angeboten<br />
werden, darunter spezielle Dienste – z.B. eine<br />
Station zur Versorgung Aidskranker, zwei Stationen<br />
zur Assistenzpflege Schwerbehinderter, zwei Stationen<br />
<strong>für</strong> Krebspatienten, sechs Stationen <strong>für</strong> Menschen mit<br />
psychischer Behinderung, fünf Stationen <strong>für</strong> eine palliativpflegerische<br />
Versorgung, eine Station <strong>für</strong> ambulante<br />
Intensivpflege und sieben Stationen <strong>für</strong> Familienpflege.<br />
Neu im <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong><br />
Herzlich willkommen!<br />
►gemeinnützige ProCurand Stiftung<br />
Französische Straße 55; 10117 <strong>Berlin</strong> Tel.:<br />
440152130 <strong>Fax</strong>: 440152499<br />
E-Mail: eileen.engewicht@procurand.de<br />
www.procurand.de<br />
►Hydra e. V. - Treffpunkt und Beratung <strong>für</strong> Prostituierte<br />
Köpenicker Straße 187-188 10997 <strong>Berlin</strong> Tel.:<br />
6110023 <strong>Fax</strong>: 6110021<br />
E-Mail: kontakt@hydra-ev.org<br />
www.hydra-ev.org<br />
►South African - German Network Deutschland<br />
(SAGE Net) e. V.<br />
Gervinusstraße 12; 10629 <strong>Berlin</strong>; Tel.: 31991256;<br />
<strong>Fax</strong>: 45086802<br />
E-Mail: donald.vogel@sage-net.org<br />
www.sage-net.org<br />
►Technische Jugend- und<br />
Bildungsgesellschaft(tjfbg) gemeinnützige GmbH;<br />
Wilhelmstraße 52; 10117 <strong>Berlin</strong>; Tel.: 9799130;<br />
<strong>Fax</strong>: 97991322<br />
E-Mail: info@tjfbg.de<br />
www.tjfbg.de<br />
►Zentrum <strong>für</strong> Lebensenergie - <strong>Berlin</strong> e. V.<br />
Weserstraße 175; 12045 <strong>Berlin</strong>; Tel.: 61308080;<br />
<strong>Fax</strong>: 61308081<br />
E-Mail: k.brand@lebensenergie.org<br />
www.lebensenergie.org<br />
►Nachbarschaftshaus Wannseebahn e. V.<br />
Mörchinger Straße 49; 14169 <strong>Berlin</strong>;<br />
Tel.: 84108675; <strong>Fax</strong>: 84108676<br />
E-Mail: info@wsba.de<br />
www.wsba.de<br />
8 März 2012
Gesamtverband<br />
Neue Studie des <strong>Paritätische</strong>n Gesamtverbandes<br />
Keine Entwarnung:<br />
Dramatische Kinderarmut<br />
durch Hartz IV<br />
Vor einer Verhärtung der Kinderarmut in Deutschland<br />
auf hohem Niveau warnt der <strong>Paritätische</strong><br />
Wohlfahrtsverband in einer neuen Studie. <strong>Der</strong><br />
Verband fordert eine arbeitsmarktpolitische Kehrtwende,<br />
die bessere Unterstützung von Alleinerziehenden<br />
sowie eine Totalreform der Hartz-IV-<br />
Leistungen <strong>für</strong> Kinder.<br />
„Es gibt keinen Anlass zum Jubel. Wir haben in Deutschland<br />
nach wie vor eine skandalös hohe Kinderarmut. Die<br />
gute Arbeitsmarktentwicklung kommt bei Kindern in<br />
Hartz IV kaum an“, so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer<br />
des <strong>Paritätische</strong>n. Zwar zeichne sich in allen ostdeutschen<br />
Bundesländern ein deutlich positiver Trend ab,<br />
doch verharre der Anteil armer Kinder bundesweit seit<br />
Einführung von Hartz IV auf fast gleichbleibend hohem<br />
Niveau: Jedes siebte Kind unter 15 Jahre lebe von Hartz<br />
IV, in Ostdeutschland sogar jedes vierte Kind.<br />
Schlusslicht im Länderranking bildet nach wie vor <strong>Berlin</strong>.<br />
Hier lebt jedes dritte Kind von Hartz IV. Auch in <strong>Berlin</strong><br />
ging die Quote zwar über die Jahre zurück, doch ist dies<br />
in erster Linie der erfreulichen demografischen Entwicklung<br />
und weniger dem Abbau von Hartz IV zu verdanken.<br />
Die Fallzahlen von Kindern in Hartz IV gingen in<br />
<strong>Berlin</strong> gerade einmal um 2,5 Prozent zurück. (siehe Tabelle).<br />
Da jedoch die Gesamtzahl <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Kinder gleichzeitig<br />
spürbar zunahm (+7,4 Prozent), fiel die Armutsquote<br />
im Ergebnis um 9,4 Prozent. Besorgniserregend<br />
sei auch die Entwicklung im Ballungsraum Ruhrgebiet,<br />
wo die Kinderarmut seit Jahren ansteigt. „Die Hartz IV-<br />
Quote im Revier liegt mit 25,6 Prozent höher als in Ostdeutschland,<br />
Gelsenkirchen steht mit einer Quote von<br />
34,3 Prozent schlechter da als <strong>Berlin</strong>“, warnt Schneider.<br />
Die Entwicklung in Städten wie Mülheim oder Hamm<br />
mit Zuwächsen von bis zu 48 Prozent in fünf Jahren<br />
komme einem armutspolitischen Erdrutsch gleich.<br />
Selbst im Ländle lebt jede dritte Alleinerziehende<br />
von Hartz IV<br />
Nach der Studie, die auch Ländertrends abbildet, sind<br />
kinderreiche Familien und Alleinerziehende besonders<br />
gefährdet, und zwar unabhängig von ihrem Wohnort<br />
oder wirtschaftlichem Umfeld. Selbst im wirtschaftsstarken<br />
Baden-Württemberg lebe jede dritte Alleinerziehende<br />
mit ihren Kindern von Hartz IV.<br />
Scharfe Kritik übt der Verband an der Arbeitsmarktpolitik<br />
der Bundesregierung: „Durch die aktuellen Kürzungen<br />
drohen Alleinerziehende und ihre Kinder zu<br />
Opfern einer neuen Zwei-Klassen-Arbeitsmarktpolitik<br />
zu werden. <strong>Der</strong> Fokus auf den Ausbau der Kinderbetreuung<br />
greift zu kurz. Die Hälfte der Frauen hat keinen<br />
Berufsabschluss. Ohne Hilfen bei der Qualifizierung<br />
und ohne öffentlich geförderte Beschäftigungsangebote<br />
wird man den meisten Alleinerziehenden im Hartz IV-<br />
Bezug nicht helfen können“, so Schneider.<br />
Neben einer arbeitsmarktpolitischen Kehrtwende fordert<br />
der <strong>Paritätische</strong> eine Reform des Kinderzuschlags<br />
sowie der Hartz IV-Leistungen selbst: „Wir brauchen<br />
eine kräftige Erhöhung der Kinderregelsätze, eine echte<br />
schulische Bildungsoffensive sowie einen Rechtsanspruch<br />
<strong>für</strong> einkommensschwache Kinder auf Teilhabe<br />
– vom Sportverein über die Musikschule bis zur Ferienfreizeit<br />
mit dem Jugendclub.“<br />
www.der-paritaetische.de/armekinder<br />
März 2012 9
Aktuelle Wettbewerbe & Preise<br />
Ab sofort können sich Engagierte, Initiativen,<br />
Vereine und Organisationen, die sich <strong>für</strong> junge<br />
Menschen an der Schwelle zum Erwachsenwerden<br />
stark machen, <strong>für</strong> Deutschlands größten bundesweiten<br />
Ehrenamtspreis bewerben. Mit dem<br />
diesjährigen Schwerpunktthema „Projekt Zukunft:<br />
Engagiert <strong>für</strong> junge Leute.“ würdigt der Deutsche<br />
Bürgerpreis den gesellschaftlichen Beitrag aller, die<br />
jungen Menschen in ihren entscheidenden Jahren<br />
helfen, den <strong>für</strong> sie richtigen Weg zu finden. Die<br />
aktuellen Teilnahmeunterlagen finden Interessierte<br />
im Internet unter www.deutscher-buergerpreis.de oder<br />
bei teilnehmenden Sparkassen. Einsendeschluss <strong>für</strong><br />
den Deutschen Bürgerpreis ist der 30. Juni 2012.<br />
<strong>Der</strong> Deutsche Bürgerpreis zeichnet ehrenamtliches<br />
Engagement in vier Kategorien aus: U21 ehrt<br />
Bewerber bis zu einem Alter von 21 Jahren und<br />
würdigt damit junges Engagement. Die Kategorie<br />
Alltagshelden richtet sich an vorbildlich engagierte<br />
Personen und Projekte unabhängig vom Alter. In<br />
der Kategorie Engagierte Unternehmer können sich<br />
Inhaber von Unternehmen bewerben, die Verantwortung<br />
<strong>für</strong> die Gemeinschaft übernehmen. <strong>Der</strong><br />
Bürgerpreis in der Kategorie Lebenswerk würdigt das<br />
Engagement von Menschen, die seit mindestens 25<br />
Jahre bürgerschaftlich aktiv sind.<br />
www.deutscher-buergerpreis.de<br />
Im Rahmen des Umweltwettbewerbes „Wir<br />
und die Zukunft: der grüne Blick“ sucht das<br />
Umweltbundesamt junge Menschen, die aktuelle<br />
Umweltprobleme künstlerisch in die Öffentlichkeit<br />
bringen möchten. Die künstlerischen Entwürfe<br />
sollen das öffentliche Bewusstsein <strong>für</strong> aktuelle Umweltprobleme<br />
schärfen und zum Handeln <strong>für</strong> eine<br />
nachhaltige „grüne“ Zukunft ermutigen. Bis zum<br />
15. Mai 2012 können Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
aus Deutschland ihre Arbeiten einreichen.<br />
http://fuer-mensch-und-umwelt.de/wir-unddie-zukunft-der-grune-blick/<br />
AOK-Schulmeister: Zu beantworten sind fünf<br />
Fragen - online. Die Punkte werden der Schule<br />
gutgeschrieben, deren Schüler teilnehmen. Die<br />
beste Schule aus jedem Bundesland qualifiziert sich<br />
<strong>für</strong> das große Finale in <strong>Berlin</strong>. Dazu lädt die AOK<br />
Schulteams mit je sechs Teilnehmern in die Hauptstadt<br />
ein, damit sie gegeneinander antreten, z. B.<br />
in den Disziplinen Sport, Wissen und Gesundheit.<br />
Die Sieger werden AOK-Schulmeister 2012 und<br />
holen Culcha Candela exklusiv zu einem Konzert<br />
an ihre Schule. www.aok-schulmeister.de<br />
Deutscher Engagementpreis 2012<br />
Engagierte vor Ort<br />
können 10 000 Euro<br />
und mehr gewinnen<br />
Die Bundesfamilienministerin, der Generali Zukunftsfonds<br />
und das Bündnis <strong>für</strong> Gemeinnützigkeit<br />
rufen die Bevölkerung auf, bis zum 31. Mai ihre<br />
persönlichen Heldinnen und Helden <strong>für</strong> den Deutschen<br />
Engagementpreis 2012 unter<br />
www.deutscher-engagementpreis.de vorzuschlagen.<br />
Um den Deutschen Engagementpreis kann man sich<br />
nicht selbst bewerben. Ob ehrenamtlicher Vereinsvorstand,<br />
engagiertes Unternehmen oder Nachbarschaftsinitiative:<br />
Die Bürgerinnen und Bürger bestimmen, wer<br />
nominiert wird. Seit 2009 wird die bundesweite Auszeichnung<br />
jährlich<br />
in den Kategorien<br />
Gemeinnütziger<br />
Dritter Sektor,<br />
Politik & Verwaltung,<br />
Einzelperson,<br />
Wirtschaft<br />
und 2012 in der<br />
Schwerpunktkategorie<br />
Engagement<br />
vor Ort verliehen.<br />
Eine Experten-Jury<br />
bestimmt die Preisträger,<br />
die Anfang<br />
Dezember 2012<br />
im Rahmen einer<br />
feierlichen Preisverleihung in <strong>Berlin</strong> bekanntgegeben<br />
werden. Alle Nominierten nehmen zudem am Auswahlverfahren<br />
<strong>für</strong> den mit 10000 Euro dotierten Publikumspreis<br />
teil. Im Oktober wählen die Bürgerinnen und<br />
Bürger den Gewinner aus einer Vorauswahl von zehn<br />
Finalisten auf der Website des Deutschen Engagementpreises.<br />
In diesem Jahr wird mit einer Schwerpunktkategorie das<br />
Engagement vor Ort besonders gewürdigt, um dessen<br />
Wert und Vorbildcharakter stärker ins öffentliche Bewusstsein<br />
zu bringen. Das Bundesministerium <strong>für</strong> Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend und der Generali<br />
Zukunftsfonds sind die Förderer des Deutschen Engagementpreises.<br />
Initiator ist das Bündnis <strong>für</strong> Gemeinnützigkeit,<br />
ein Zusammenschluss der großen gemeinnützigen<br />
Dachverbände und unabhängigen Organisationen<br />
des Dritten Sektors.<br />
www.deutscher-engagementpreis.de<br />
10 März 2012
Aktuelle Wettbewerbe & Preise<br />
Humanistischer Verband Deutschlands<br />
Mitmachen, gewinnen:<br />
Stadtumbau Ost<br />
Hellersdorf-Nord und Ost sind 2012 der Austragungsort<br />
<strong>für</strong> den Jugendwettbewerb Stadtumbau<br />
Ost, der wieder vom Kinder- und Jugendbüro<br />
(KJB), Projekt im Humanistischen Verband<br />
Deutschlands, organisiert wird.<br />
Gefragt sind Projektideen von jungen Menschen zwischen<br />
12 und 22 Jahren, die Außenräume von Klubs,<br />
Treffs, Schulen mit neuen Elementen neu gestalten<br />
wollen. Erfolgreiche Projekte der letzten Jahre waren<br />
z.B. Tischtennisplatte, Überdachungen, Graffiti, Kletteranlagen<br />
und anderes. Die Jugendjury, bestehend aus<br />
Jugendlichen aus den im Wettbewerb angemeldeten<br />
Projekten, wird im Juni entscheiden, welche Vorhaben<br />
wie viel Geld aus dem Jugendfonds von 30 000 Euro<br />
erhalten. Die Anmeldeveranstaltung ist am 29. März<br />
2012 um 17 Uhr im Jugendklub Joker. Anfang März<br />
hatte das KJB in den Räumen des „Hauses Kastanie“<br />
eine Ideenwerkstatt zum Wettbewerb angeboten.<br />
Weitere Informationen unter 9339466 oder<br />
www. kijubue.de<br />
Schulwettbewerb zum Thema Ausbildung<br />
Starke Schulen sind<br />
gefragt<br />
Ab sofort sind Schulen eingeladen, sich bei<br />
Deutschlands größtem Schulwettbewerb zu beteiligen.<br />
Bewerben können sich allgemein bildende<br />
Schulen der Sekundarstufe I.<br />
Gesucht werden hervorragende Schulkonzepte<br />
und Projekte zur Förderung der Ausbildungsreife.<br />
Die Hertie-Stiftung, die Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit,<br />
die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />
und die Deutsche Bank Stiftung<br />
schreiben den Schulwettbewerb gemeinsam aus. Insgesamt<br />
werden Preisgelder in Höhe von 210 000 Euro vergeben.<br />
Bis zum 1. Juni 2012 können sich Schulen unter<br />
www.StarkeSchule.ghst.de online bewerben.<br />
Die besten Chancen auf eine erfolgreiche Teilnahme haben<br />
Schulen, die systematisch und nachhaltig arbeiten,<br />
um die Kompetenzen ihrer Schülerinnen und Schüler<br />
gezielt zu stärken. Dabei geht es nicht nur um die Förderung<br />
der fachlichen und methodischen, sondern auch<br />
der sozialen und personalen Fähigkeiten der Schüler<br />
Anlässlich der 23. <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Märchentage sind<br />
deutschsprachige Schüler der 4., 5. und 6. Klassen<br />
aus aller Welt eingeladen, ihrer Kreativität freien<br />
Lauf zu lassen und märchenhafte Balladen zu<br />
dichten. Kinder, die lieber zeichnen, dürfen ihre<br />
Illustrationen passend zu den Balladen einsenden.<br />
Die Organisatoren freuen sich über Klassenprojekte<br />
mit einem einheitlichen Layout, aber auch<br />
über Arbeiten von Einzelkünstlern. Es gibt keine<br />
Vorgaben hinsichtlich der Größe und Art der<br />
Bilder. Bitte einen Bildtitel mitsenden! Prämiert<br />
werden die zwölf schönsten Märchenballaden gemeinsam<br />
mit den 12 gelungensten Bildern, die im<br />
Märchenkalender 2013 veröffentlicht werden. Den<br />
ersten drei Plätzen winken zudem märchenhafte<br />
Preise und eine feierliche Preisverleihung. Einsendeschluss<br />
ist der 15. Juni 2012. Informationen:<br />
marschall@maerchenland-ev.de<br />
Auf dem Deutsche Welle Global Media Forum<br />
vom 25. bis 27. Juni geht es um das Thema<br />
„Kultur. Bildung. Medien. – Zukunft lebenswert<br />
gestalten“. Dazu schreibt die Deutsche Welle einen<br />
Fotowettbewerb aus. <strong>Der</strong> Fotowettbewerb Klick!<br />
steht in diesem Jahr unter dem Motto „Your View<br />
of Culture and Education“. Interessierte weltweit<br />
sind eingeladen, ihre Fotos bis 11. April einzusenden<br />
– per E-Mail an klick@dw.de oder online<br />
unter http://www.dw.de/dw/0,,30955,00.html<br />
Ab 18. April wählen Nutzer online die zehn besten<br />
Fotos aus. Diese Bilder werden auf dem Deutsche<br />
Welle Global Media Forum in Bonn ausgestellt.<br />
Die Teilnehmer der Konferenz bestimmen dann<br />
die drei Gewinner – die ein iPod Nano (8 GB),<br />
ein iPod-Shuffle (2 GB) oder einen USB-Stick<br />
erhalten.<br />
www.dw.de<br />
Für den Kulturwettbewerb Mixed Up 2012 können<br />
Kooperationsteams, die aus mindestens einem<br />
außerschulischen kulturellen Partner und einer Schule<br />
bestehen, ihre Bewerbungen bis zum 10. April<br />
online einreichen. Mixed Up prämiert bundesweit<br />
gelungene Kooperationen zwischen Kultureinrichtungen<br />
und Schulen, die Kindern und Jugendlichen<br />
<strong>für</strong> ihr künstlerisches Schaffen neue Impulse gegeben<br />
haben, unabhängig von der sozialen Herkunft<br />
ein künstlerisches Schaffen und eine erweiterte<br />
Zusammenarbeit mit anderen Bildungspartnern in<br />
der Region ermöglichen. Sechs Preise im Wert von je<br />
2.500 Euro werden vergeben.<br />
www.mixed-up-wettbewerb.de<br />
März 2012 11
Bürgerengagement<br />
Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein <strong>Berlin</strong><br />
Bundesverdienstkreuz<br />
<strong>für</strong> Dr. Manfred<br />
Schmidt<br />
In der Laudatio heißt es im Landespressedienst<br />
<strong>Berlin</strong>: „Seit mehr als 50 Jahren engagiert sich Dr.<br />
Manfred Schmidt in herausragender Weise ehrenamtlich<br />
in der Behindertenbewegung <strong>Berlin</strong>s.<br />
Für sein Lebenswerk wurde er jetzt vom Bundespräsidenten<br />
mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des<br />
Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland<br />
ausgezeichnet. Gesundheitssenator Mario Czaja<br />
hat dem <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> die hohe Auszeichnung Ende<br />
Februar überreicht.<br />
<strong>Der</strong> Senator würdigte den 1936 geborenen <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> als<br />
wichtige Integrationsfigur innerhalb der Behindertenbewegung<br />
<strong>Berlin</strong>s. Er habe durch sein lebenslanges,<br />
herausragendes ehrenamtliches Engagement einen entscheidenden<br />
Beitrag zur Integration von Menschen mit<br />
Behinderung geleistet. <strong>Der</strong> Lebensweg von Dr. Manfred<br />
Schmidt war von Beginn an von diesem Einsatz geprägt.<br />
Noch in der DDR war er beim Blinden- und Sehschwachenverband<br />
als Leiter der Bezirksgruppe <strong>Berlin</strong> engagiert,<br />
nach der Wende dann beim Allgemeinen Blindenund<br />
Sehbehindertenverein <strong>Berlin</strong>, von 2001 bis 2007 als<br />
dessen Vorsitzender und jetzt als Ehrenvorsitzender.<br />
Dr. Schmidt war darüber hinaus von 1991 bis 2010 Vorsitzender,<br />
später Ehrenvorsitzender der Landesvereinigung<br />
Selbsthilfe <strong>Berlin</strong>. Über zwei Amtszeiten hinweg,<br />
von 2000 bis 2010, war er als Vorsitzender des <strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />
Landesbeirates <strong>für</strong> Menschen mit Behinderung tätig.“<br />
Motor des Landesgleichberechtigungsgesetzes<br />
Sozialsenator Czaja hebt hervor: „Er hat dazu beigetragen,<br />
dass das Landesgleichberechtigungsgesetz mit Leben<br />
erfüllt wird. In der Behindertenbewegung hat sich<br />
Dr. Manfred Schmidt großen Respekt erworben. Durch<br />
seine kluge Führung des Landesbeirats ist es ihm gelungen,<br />
aus diesem wichtigen behindertenpolitischen Forum<br />
ein effektiv und solidarisch arbeitendes Gremium<br />
zu formen. Auch ist es ihm wesentlich zu verdanken,<br />
dass das Zusammenfinden der Westberliner Behindertengruppen<br />
und –organisationen und der neuen jungen<br />
Behindertenbewegung im Ostteil der Stadt letztlich<br />
erfolgreich verlief und Ost-West-Gegensätze in der<br />
Behindertenpolitik in <strong>Berlin</strong> heute weitgehend überwunden<br />
sind. Für sein beispielhaftes Wirken und sein<br />
andauerndes Engagement gebührt ihm großer Dank<br />
und Anerkennung.“<br />
Bundesfreiwilligendienst<br />
Neue Hinweise vom Amt<br />
Insgesamt seien jetzt ungefähr 30 Prozent der<br />
Teilnehmerinnnen und Teilnehmer älter als 27<br />
Jahre, heißt es im Info-Dienst Freiwilligendienste<br />
Nr. 16 vom 28. Februar, der vom Bundesfamilienministerium<br />
herausgegeben wird.<br />
Ausgesprochen erfreulich sei die nach wie vor extrem<br />
niedrige Abbrecherquote von rund 10 Prozent, die sich<br />
auch im Vergleich zu manchen Studien- und Ausbildungsgängen<br />
sehr sehen lassen könne.<br />
<strong>Der</strong> Info-Dienst gibt auch einige formale und prozedurale<br />
Hinweise, etwa dass die Geld- und Sachbezüge<br />
im Bundesfreiwilligendienst nach Angaben des Bundesministeriums<br />
der Finanzen bis zur Entscheidung,<br />
ob und nach welchen Kriterien die „Einnahmen“ im<br />
Bundesfreiwilligendienst besteuert werden, aus Billigkeitsgründen<br />
vorläufig von der Steuer befreit sind.<br />
Dennoch müssten die Einsatzstellen im Rahmen des<br />
Bundesfreiwilligendienstes sämtliche Arbeitgeberpflichten<br />
beachten (insbesondere: Verlangen der Lohnsteuerkarte<br />
bzw., sobald die elektronische Lohnsteuerkarte<br />
eingeführt wurde, Abruf der Elstam, Abgabe<br />
einer Lohnsteueranmeldung, ggf. als Nullmeldung, Erteilen<br />
einer elektronischen Lohnsteuerbescheinigung,<br />
ggf. mit steuerpflichtigem Lohn von Null).<br />
Drittstaatsangehörige, die einen Bundesfreiwilligendienst<br />
leisten wollen, müssen von ihrem Heimatland<br />
aus einen Visumantrag <strong>für</strong> die Durchführung des<br />
Freiwilligendienstes stellen, da ihnen die <strong>für</strong> den Aufenthalt<br />
erforderliche Aufenthaltserlaubnis in Deutschland<br />
nur dann erteilt werden kann, wenn sie mit dem<br />
zweckentsprechenden Visum eingereist sind. Ausnahmen<br />
bestehen <strong>für</strong> die Staatsangehörigen von Australien,<br />
Israel, Japan, Kanada, der Republik Korea, von<br />
Neuseeland und der Vereinigten Staaten von Amerika.<br />
<strong>Der</strong> Vertrag mit Drittstaatsangehörigen sollte so<br />
ausgestaltet werden, dass klar ist, dass Unterkunft und<br />
Verpflegung gestellt und daher staatliche Leistungen<br />
nach der Einreise in Deutschland nicht in Anspruch<br />
genommen werden.<br />
Nach wie vor, so heißt es im amtlichen Newsletter,<br />
sei ein kurzfristiger Versand von Freiwilligendienstausweisen<br />
nicht möglich. Die Produktion werde noch<br />
mehrere Wochen dauern. Die Einsatzstellen würden<br />
gebeten, so das Familienministerium, ihren Freiwilligen<br />
- unabhängig von deren Alter - eine kurze, formlose<br />
Bescheinigung über ihren Freiwilligendienst auszustellen,<br />
damit diese die inzwischen erfreulich vielfältigen<br />
Ermäßigungen problemlos in Anspruch nehmen können.<br />
www.bundesfreiwilligendienst.de<br />
12 März 2012
Bürgerengagement / Im Gespräch<br />
Die Dokumentation zur Fachtagung „Gesellschaftliche<br />
Teilhabe und Selbstorganisation<br />
von jungen Flüchtlingen durch freiwilliges Engagement<br />
fördern“ ist jetzt erschienen. Zu den<br />
Tagungsreferenten hatte im November 2011 unter<br />
anderem Amelie von Griessenbeck vom Xenion –<br />
Mentorenprojekt, <strong>Berlin</strong> gehört. Download hier:<br />
http://www.mitarbeit.de/fileadmin/inhalte/02_veranstaltungen/Dokumentation_<br />
Fluechtlingstagung_2011.pdf ?PHPSESSID=9<br />
d5be171287f7431a54c736c68be3811<br />
Jeder siebte Deutsche engagiert sich im Bereich<br />
Bildung. Von den übrigen ist jeder zweite bereit,<br />
ehrenamtlich <strong>für</strong> Bildungsprojekte tätig zu sein.<br />
88 Prozent halten außerschulische Bildungsangebote<br />
<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche <strong>für</strong> wichtig, 77<br />
Prozent wünschen sich hier ein größeres Angebot.<br />
Dies ergab eine repräsentative Meinungsumfrage,<br />
die zum Auftakt der zweiten Runde des Wettbewerbs<br />
„Ideen <strong>für</strong> die Bildungsrepublik“ durchgeführt<br />
wurde. Unter http://www.bildungsideen.de<br />
können sich bis zum 2. April 2012 Projekte und<br />
Initiativen bewerben, die sich nachhaltig <strong>für</strong> mehr<br />
Bildungsgerechtigkeit engagieren. Nach Ende der<br />
Bewerbungsfrist wählt eine Expertenjury die 52<br />
besten „Bildungsideen“ aus. Von September an<br />
wird Woche <strong>für</strong> Woche ein Preisträger ausgezeichnet.<br />
www.bildungsideen.de<br />
Vom 17. – 27. April findet die 3. <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Stiftungswoche<br />
statt, während der sich die Stiftungslandschaft<br />
der Stadt in ihrer ganzen Vielfalt<br />
präsentiert. Stiftungen laden zum Kennenlernen,<br />
Diskutieren und Mitmachen ein.<br />
www.berlinerstiftungswoche.eu<br />
Rund 700 000 Menschen engagieren sich<br />
freiwillig in Einrichtungen und Diensten der<br />
Diakonie. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen<br />
Studie des Diakonie Bundesverbandes.<br />
Damit kommen nahezu zwei Freiwillige auf jeden<br />
der 453 000 Mitarbeitenden der Diakonie. Die<br />
Befragung zum freiwilligen Engagement unter<br />
1500 Einrichtungen und Diensten der Diakonie<br />
sowie 1000 freiwillig Engagierten ergab zudem ein<br />
typisches Engagement-Profil: die freiwillig engagierten<br />
Menschen in der Diakonie sind demnach<br />
zumeist weiblich, älter als 60 Jahre und im Schnitt<br />
bis zu zehn Stunden monatlich freiwillig tätig.<br />
www.diakonie.de<br />
Interview<br />
Das Erfolgsgeheimnis:<br />
Mund-zu-Mund-<br />
Propaganda plus<br />
Internet<br />
Im Interview mit dem <strong>Paritätische</strong>n Rundbrief erläutert<br />
Berndt Maier die Strategien eines großen Mitgliederverbandes<br />
im sozialen Dienstleistungsmarkt. Maier ist Geschäftsführer des<br />
Sozialverbands VdK <strong>Berlin</strong>-Brandenburg.<br />
Sie führen die Geschäfte eines eingetragenen Vereins,<br />
der sich über steten Mitgliederzuwachs freut.<br />
Wie war die Entwicklung der vergangenen Jahre?<br />
In den vergangenen fünf Jahren hatten wir einen Zuwachs<br />
von 4000 Mitgliedern. Dieses Jahr möchten wir<br />
die 16 000-Mitglieder-Marke knacken. Wir hatten bis<br />
1994 11 000 Mitglieder <strong>Berlin</strong>-Brandenburg, und sind<br />
dann zurück auf 9400. Seit 2000 gibt es wieder ein kontinuierliches<br />
Wachstum, das in Westberlin begann, dort<br />
haben wir rund 8000 Mitglieder, in Ostberlin 2500. Auffallend<br />
fällt der Zuwachs von 10,36 Prozent aus, den wir<br />
im letzten Jahr in Brandenburg hatten, in <strong>Berlin</strong> waren es<br />
nur 4,6 Prozent.<br />
Wie gelingt dem Vdk <strong>Berlin</strong>-Brandenburg dieser<br />
kontinuierliche Zuwachs?<br />
Das Zugpferd ist ganz eindeutig die Sozial- und Rentenberatung,<br />
das belegt auch eine Leserumfrage aus dem<br />
vergangenen Dezember. Die Menschen kommen zum<br />
VdK in erster Linie aus Vorsorge <strong>für</strong> Sozialrechtsschutz<br />
mit laufenden Verfahren, weil der VdK sozialpolitische<br />
Interessen vertritt. Andere Beweggründe sind unsere informative,<br />
kostenlose Verbandszeitung und das Projektangebot.<br />
Welcher Art sind diese Projekte?<br />
Wir haben beispielsweise an vier Tagen in der Woche<br />
eine Rentenberaterin. Wir bieten die Hilfsmittel- und<br />
Wohnraumanpassungs-Beratung <strong>für</strong> ältere Bürger und<br />
Menschen mit Behinderung an. Wir haben uns ganz gezielt<br />
um einen Pflegestützpunkt bemüht. Und wir haben<br />
eine „Unabhängige Patienten-Beratung“ nach <strong>Berlin</strong> geholt.<br />
Wie steht <strong>Berlin</strong> im bundesweiten VdK-Spektrum<br />
da?<br />
Wir sind, ähnlich wie der VdK Sachsen, ein Exot, indem<br />
wir neben der Rechtsberatung aktive Sozialarbeit in Projekten<br />
und Einrichtungen anbieten.<br />
März 2012 13
Im Gespräch<br />
Hat der VdK <strong>Berlin</strong>-Brandenburg das irgendwann<br />
zur Verbandspolitik erhoben oder hat sich das<br />
durch Zufall ergeben?<br />
1987 ist das meine Idee gewesen, nachdem ich den Verband<br />
analysiert und gemerkt hatte, dass mein ältester<br />
Mitarbeiter 86 Jahre alt war, und zudem die Kassierer, die<br />
damals jeden Pfennig aufs Sparbuch getragen hatten, das<br />
Hauptsagen hatten. Eigentlich hat es kein Verbandsleben<br />
mehr gegeben, es war einfach notwendig, umzusteuern.<br />
Es gab eine große Nachfrage nach Service, nach<br />
rechtlichen und organisatorischen Dienstleistungen,<br />
wie sich heute zeigt. Aber auch nach sozialen<br />
Projekten in der Stadt.<br />
Damals habe ich gesagt: es kann doch nicht sein, dass<br />
es beim <strong>Paritätische</strong>n, wo wir auch Mitglied sind, erfolgreiche<br />
Mitgliedsorganisationen gibt, die nur 20 Mitglieder<br />
haben und einen Umsatz von einer Million Mark. Warum<br />
steigen wir nicht auch in die Projektarbeit ein? Anfänglich<br />
war das nicht leicht. Wir sind gezielt mit unserer<br />
Projektarbeit – immer in Nachbarschaft zu unserem<br />
Kernthema – in Nischen eingestiegen und haben uns<br />
schnell Ansehen erworben. Die Mobilitätshilfe-Dienste<br />
waren der Anfang. Dieser Einstieg in soziale Projekte<br />
hatte auch Imagegründe: Wir wollten wegkommen vom<br />
historischen Verband der Kriegsopfer, Behinderten und<br />
Rentner. Das ist gelungen, heute sind wir der Sozialverband<br />
VdK. Hinzu kam die Professionalisierung der<br />
Rechtsberatung. Bei uns arbeiten derzeit sechs Juristen,<br />
davon vier Fachanwälte <strong>für</strong> Sozialrecht. Das hat sich inzwischen<br />
rumgesprochen, denn man wird im VdK nicht<br />
durch Marketing oder Werbekampagnen Mitglied.<br />
Sondern?<br />
Die meisten Leute kommen durch Mund-zu-Mund-<br />
Empfehlung – das hat auch unsere neueste Umfrage<br />
bestätigt. Wir werden weiterempfohlen durch Mitglieder,<br />
durch Ärzte, durch Schwerbehindertenvertretungen,<br />
durch Krankenhäuser. Alle, die mit der VdK-Rechtsabteilung<br />
schon mal zu tun gehabt haben und wissen, was<br />
wir tun, empfehlen uns weiter.<br />
Dennoch müssen Sie sich im Dienstleistungs-, Beratungs-<br />
und Projektmarkt behaupten. Wie erklären<br />
Sie sich Ihren Erfolg?<br />
Zuerst ist es die Marke! Auch die Marke, dass sich der<br />
VdK als ehemalige Kriegsopfer-Organisation in einen<br />
modernen Sozialverband umstrukturiert hat. Das haben<br />
wir viel früher angefangen als andere, die heute weniger<br />
und immer ältere Mitglieder haben.<br />
Sind Sie ein einflussreicher Lobbyverband?<br />
Bundesweit ja, wir gehen auf die 1,7 Mio. zu. <strong>Der</strong> VdK<br />
ist in den süddeutschen Regionen riesig präsent, auch<br />
politisch. In <strong>Berlin</strong> weniger. Hier gibt es viele Selbsthilfegruppen,<br />
die Spezialinteressen vertreten. Aber wir werden<br />
inzwischen mehr gehört, weil wir mittlerweile zudem<br />
ein starker Trägerverband sind, unter dessen Dach soziale<br />
Projekte zu Hause sind. Da kommt es uns in <strong>Berlin</strong> und<br />
Brandenburg zugute, dass der VdK immer eine föderale<br />
Struktur hatte. Wenn wir das Ja des Bundesverbandes <strong>für</strong><br />
alles gebraucht hätten, was wir hier in <strong>Berlin</strong> seit 1987<br />
aufgebaut haben, dann wäre vieles nicht so gelaufen.<br />
Hat die Stimme des Mitgliederverbandes VdK Gewicht?<br />
Wenn unsere Verbandschefin mit den Rentnern im Bund<br />
droht, dann hat das hat schon Gewicht. Die Politik weiß,<br />
dass wir ein starker Interessenvertreter sind. Die Lobbyarbeit<br />
war, neben der Rechtsvertretung, bei der Leserumfrage<br />
vom letzten Jahr einer der wichtigsten Gründe,<br />
warum die Leute Mitglied werden oder Mitglied bleiben.<br />
Wenn ihnen Lobby so wichtig ist, müssten die knapp<br />
16 000 <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> und Brandenburger Mitglieder leicht<br />
<strong>für</strong> Protestaktionen, Demonstrationen und dergleichen<br />
zu gewinnen sein?<br />
Leider nicht. Was uns Sorgen macht, ist die Kampagnefähigkeit<br />
unserer Mitglieder. Für Protestveranstaltungen<br />
muss ich mittlerweile die Anfahrt aus Brandenburg bezahlen<br />
und noch einen Essensgutschein beilegen. Das<br />
war früher anders.<br />
Sie haben im Lauf der Jahre auch den Internet-Auftritt<br />
massiv modernisiert. Ist das zeitgeistige Spielerei<br />
oder spielt das Internet tatsächlich eine Rolle?<br />
Ca. 35 Prozent unserer neuen Mitglieder kommen übers<br />
Internet. Das habe ich vor zehn Jahren, als wir das eingerichtet<br />
hatten, auch nicht gedacht.<br />
Können Sie sich sich vorstellen, eine Online-Beratung<br />
und Telefon-Beratung anzubieten? Eine VdK-<br />
Hotline?<br />
Das schlage ich schon seit langem unserem Bundesverband<br />
vor, aber das braucht Zeit<br />
In den vergangenen vier, fünf Jahren gab es einen<br />
besonders deutlichen Anstieg der Mitgliedschaft.<br />
Hat das mit besonderen Aktivitäten zu tun?<br />
Eindeutig mit den Einschnitten im Sozialrecht! Die<br />
Hälfte unserer Neumitglieder lebt von Hartz IV. Die<br />
sozialen Umbrüche der letzten Jahre, beginnend schon<br />
mit der Schröder-Regierung, treiben uns die Leute zu.<br />
Schwerpunkt ist der Schwerbehinderten-Ausweis; dann<br />
die Erwerbsminderungsrente; Grundsicherung; Hartz<br />
IV. Aber Grundsicherungs-Empfänger treten oft, wenn<br />
das Verfahren vorbei ist, ganz schnell wieder aus dem<br />
Verein aus.<br />
14 März 2012
Im Gespräch<br />
Ähnlich wie beim DLRG: Wenn die Kinder schwimmen<br />
können, treten manche Eltern wieder aus.<br />
Das ist leider das Risiko, wenn man ein Sozialverband<br />
als Dienstleister <strong>für</strong> Mitglieder ist. Es gibt Leute, die sind<br />
ganz schön unverschämt, die kommen mit drei, vier Verfahren<br />
und beklagen sich noch, dass sie <strong>für</strong> jedes Verfahren<br />
eine gesonderte Verfahrenspauschale bezahlen<br />
müssen. Gleichwohl kann ein Sozialverband nur dann<br />
leben, wenn Leute über diese Dienstleistung der Sozialund<br />
Rechtsberatung oder Vertretung vor Gericht hinaus<br />
weiterhin Mitglied bleiben.<br />
Wie sieht die Hitliste der meist abgerufenen Dienstleistungen<br />
aus?<br />
Die meisten Verfahren bewegen sich im SGB IX, also<br />
Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen, SGB<br />
VI (Renten) und mittlerweile auch im SGB II und XII,<br />
das ist Hartz IV und Grundsicherung.<br />
Wie ist der klassische Weg eines Mitglieds zu Ihnen?<br />
Meistens hat der Betreffende einen ablehnenden Bescheid<br />
vom Amt, und er kommt durch Mund-zu-Mund-<br />
Propaganda zu uns. Er erfährt: Die haben Ahnung, außerdem<br />
sind sie nicht so teuer wie ein Rechtsanwalt. Bei<br />
uns muss man nur Mitglied werden. Manche sind clever<br />
und wissen, ich muss jetzt einen Antrag auf einen<br />
Schwerbehindertenausweis stellen, den bringe ich noch<br />
selber auf den Weg, aber vorsichtshalber werde ich schon<br />
mal Mitglied im VdK. <strong>Der</strong> Hintergrund: Wir verlangen<br />
von denjenigen, die mit ihrer Akte unterm Arm zu uns<br />
kommen, weil sie nicht mehr selber weiterkommen, doppelte<br />
Verfahrensgebühren und eine rückwirkende Mitgliedschaft<br />
von sechs Monaten. Aber sie kommen alle,<br />
entweder um sich schon im Voraus rechtsschutzmäßig zu<br />
versorgen oder wegen eines Verfahrens.<br />
Wie hoch ist die Fluktuation? Wieviele gehen nach<br />
Abschluss des Verfahrens wieder? Was wissen Sie<br />
über die Bleiber?<br />
Wir haben eine Fluktuation von rund 10 Prozent im<br />
Jahr. Wir müssen also mindestens 1500 Mitglieder neu<br />
gewinnen, um den Bestand zu halten. Wir versuchen, die<br />
Leute zu halten, z.B. mit der Richtlinie, die jeder, der ein<br />
Verfahren mit uns anfängt, in die Hand kriegt, wo die<br />
Verfahrenspauschalen drauf stehen. Neumitglieder zahlen<br />
statt 52 Euro 104 Euro. Und, als Anreiz: Wer fünf<br />
Jahre Mitglied bleibt, bekommt die doppelte Verfahrenspauschale<br />
auf sein Beitrags-Konto gut geschrieben.<br />
Kann man ihre Dienste auch einkaufen, ohne Mitglied<br />
zu werden?<br />
Nein. Aber es gibt Kooperationsverträge, z.B. mit der<br />
Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft. Solche Vertragspartner<br />
zahlen einen Pauschal-Mitgliedsbeitrag als<br />
juristische Person und kaufen sich über diesen Beitrag<br />
Rat und Auskunft ihrer Mitglieder bei uns ein. Im Falle<br />
eines Verfahrens muss der Ratsuchende jedoch Mitglied<br />
bei uns werden.<br />
Denken Sie daran, solche Angebote auszubauen?<br />
Wir werden unsere Rechtsabteilung ausbauen – spätestens<br />
im nächsten Jahr, wenn wir mit unserem Bundesverband<br />
in <strong>Berlin</strong>-Mitte zusammenziehen und dort einen<br />
zweiten Beratungsstandort eröffnen.<br />
Sie sind durchaus im Wettbewerb hier in <strong>Berlin</strong>. Es<br />
gibt ja nicht nur die SoVD, auch die Gewerkschaften<br />
machen Angebote, vielleicht auch die Caritas und<br />
Diakonie, die AWO. Sie sind wahrscheinlich der<br />
größte, aber nicht der einzige hier am Markt?<br />
Ähnlich organisiert ist der SoVD, alle anderen Wohlfahrtsverbände<br />
und Organisationen holen sich Juristen<br />
<strong>Der</strong> Volljurist Berndt Maier ist Geschäftsführer<br />
des Sozialverbands VdK <strong>Berlin</strong>-Brandenburg.<br />
Im Regionalverband sind mehr als<br />
15 000 beitragszahlende Mitglieder organisiert<br />
und 146 hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Jährlich betreuen die Rechts- und Sozialberater<br />
des Verbandes rund 2000 Verfahren,<br />
in denen es vorzugsweise um Schwerbehinderten-,<br />
Renten- und Sozialrecht (Hartz IV)<br />
geht. <strong>Der</strong> <strong>Berlin</strong>-Brandenburger Sozialverband<br />
ist zugleich Träger von sozialen Projekten,<br />
zu denen Unabhängige Patientenberatung<br />
ebenso gehört wie Mobilitätshilfedienste<br />
oder die Integrationsfirma Integra gGmbH.<br />
März 2012 15
Im Gespräch/ Pressespiegel<br />
ins Haus, die dann Sprechstunden geben und rechtliche<br />
Vertretung auf eigene Rechnung anbieten. Die unterschiedlichsten<br />
Organisationen, z.B., die Lebenshilfe, haben<br />
schon mal erwogen, einen Rechtsschutz aufzubauen,<br />
auch die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe hat damit<br />
geliebäugelt - aber dies nie realisiert.<br />
Welchen Vorzug hat es <strong>für</strong> den VdK <strong>Berlin</strong>-Brandenburg,<br />
Mitglied im <strong>Paritätische</strong>n zu sein?<br />
Ich habe immer gesagt: Lasst uns praktische Sozialarbeit<br />
machen. Und da war es einfach naheliegend, sich dem<br />
<strong>Paritätische</strong>n anzuschließen. Auch wenn der VdK einer<br />
der starken Mitglieder in der Parität <strong>Berlin</strong> ist, decken<br />
wir allein nicht alles ab. Wir brauchen den <strong>Paritätische</strong>n<br />
als Dachverband. Wir waren am Anfang klein, und der<br />
<strong>Paritätische</strong> hat uns, etwa durch Information und Vernetzung<br />
mit den anderen Mitgliedsorganisationen, Türen<br />
und Tore geöffnet.<br />
Ist es, etwa in Verhandlungen mit Senatsverwaltungen,<br />
wichtig ein großer Mitgliedsverband zu<br />
sein, um an interessante Projekte und Budgets zu<br />
gelangen?<br />
Nein, das spielt überhaupt keine Rolle, sondern wir müssen<br />
gut sein. Möglichst besser als andere. Ich möchte als<br />
VdK den Zuschlag <strong>für</strong> ein interessantes Projekt kriegen,<br />
weil wir gute Leistungen bringen, nicht weil wir protegiert<br />
werden..<br />
Wie teuer ist es, ein Mitglied zu akquirieren, zu halten?<br />
Wir haben schon eine verbandsinterne Rechnung. Wir<br />
geben z.Zt. 420 000 Euro <strong>für</strong> unsere soziale Rechtsberatung<br />
aus. Für die Mitglieder den gleichen Betrag nochmal.<br />
Da ist alles mit reingerechnet: die kostenlose Verbandszeitschrift,<br />
die Mitgliederverwaltung, Betreuung der Mitglieder,<br />
Weihnachtsfeierzuschüsse die die Mitglieder kriegen,<br />
Aufwendungen <strong>für</strong> die Arbeit des Ehrenamtes.<br />
Wie wird ein Mitglied zum Ehrenamtlichen?<br />
Wir unterscheiden Ehrenamtliche im Vereinsbereich, das<br />
sind die Menschen, die als Vorsitzende, stellvertretende<br />
Vorsitzende, als Kassierer, als Betreuer bei Geburtstagen<br />
usw. unsere Verbandsstufen betreuen - diese sind überwiegend<br />
bezirksorientiert. Das sind ungefähr 160 Leute.<br />
Dann haben wir noch ein anderes Ehrenamt, das sind die<br />
ungefähr 60 Menschen, die z.B. ehrenamtliche Richter in<br />
der Sozialgerichtsbarkeit sind. Schließlich arbeiten ungefähr<br />
400 Menschen ehrenamtlich in unseren Projekten,<br />
im Betreuungsverein, in den Mobilitätsdiensten, im Pflege-Stützpunkt,<br />
in den Besuchsdiensten.<br />
http://vdk.de/bb2<br />
Notiert, zitiert,<br />
gedruckt<br />
<strong>Paritätische</strong> Themen in den <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Tageszeitungen – die<br />
kompletten Beiträge sind über die zitierten Links im Internet<br />
abzurufen.<br />
Betrugsvorwürfe in der Pflege - Jetzt wehren sich<br />
die Sozialverbände“, hieß die Überschrift über eine<br />
Nachrichtengeschichte, die am 5. März im Tagesspiegel<br />
erschien. „Die Sozialverbände wehren sich gegen Pauschalverurteilungen,<br />
fordern Fakten und mehr Kontrollen.“<br />
Die Verbände der Wohlfahrtspflege in <strong>Berlin</strong><br />
hätten empört auf Medienberichte zu angeblich systematischem<br />
Betrug in der Pflegebranche reagiert, heißt es<br />
in dem Artikel weiter. Die Liga der Spitzenverbände der<br />
freien Wohlfahrtspflege habe verärgert reagiert, so der<br />
Tagesspiegel, und werfe dem Sozialstaatssekretär Michael<br />
Büge (CDU) undifferenzierte Pauschalverdächtigungen<br />
vor. <strong>Der</strong> hatte angebliche „mafiöse Strukturen“<br />
in der ambulanten Pflege ausgemacht, aber den Beweis<br />
da<strong>für</strong> nicht angetreten.<br />
<strong>Paritätische</strong> Standpunkte<br />
in der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Presse<br />
<strong>Der</strong> Tagesspiegel: „<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Wohlfahrtsverband<br />
<strong>Berlin</strong>, der größte Dachverband freier Träger in<br />
der Stadt, fühlt sich durch Betrugsvorwürfe des Staatssekretärs<br />
verleumdet. <strong>Der</strong> Politiker solle Anzeige gegen<br />
betroffene Einrichtungen erstatten anstatt „Rufmord“<br />
an einer ganzen Branche zu begehen, forderte der Verband:<br />
„Eine konsequente Verfolgung betrügerischer<br />
Pflegedienste ist im Interesse aller korrekt arbeitenden<br />
Pflegedienste und ihrer Verbände.“<br />
http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/<br />
betrugsvorwuerfe-in-der-pflege-jetzt-wehren-sich-diesozialverbaende/6290422.html<br />
Zum gleichen Thema meldete die <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Morgenpost,<br />
auch am 5. März: „Pflegeverbände wehren sich gegen<br />
Betrugsvorwürfe“ und zitierte ebenfalls aus der Pressemitteilung<br />
des <strong>Paritätische</strong>n: „<strong>Der</strong> Politiker solle Anzeige<br />
gegen betroffene Einrichtungen erstatten anstatt<br />
„Rufmord“ an einer ganzen Branche zu begehen, forderte<br />
der <strong>Paritätische</strong> Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong> am<br />
Montag.“<br />
<strong>Der</strong> „einzige Schmuck in einem kargen Büro“ seien<br />
die beiden Kakteen, schreibt die Welt am 23. Februar<br />
über das Hauptquartier der neu ernannten (und<br />
vielbeschäftigten) Ombudsfrau <strong>für</strong> die Hinterbliebenen<br />
der Mordopfer der Zwickauer Terrorzelle Nationalso-<br />
16 März 2012
Pressespiegel<br />
zialistischer Untergrund (NSU), Prof. Barbara John,<br />
zugleich Vorsitzende des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>, der<br />
„selbst <strong>für</strong> die Briefe, die John an die Opferfamilien verschickt,<br />
bislang aufkommt“, so Welt-Autor Martin Lutz.<br />
http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article13882460/John-fordert-mehr-Hilfe-fuer-die-Angehoerigen.html<br />
Pressethemen aus Zivilgesellschaft und<br />
Bürgerengagement in <strong>Berlin</strong><br />
Einen gleichlautenden Artikel brachte die <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Morgenpost<br />
am gleichen Tag.<br />
http://www.morgenpost.de/politik/article1911008/<br />
Barbara-John-einsame-Hueterin-der-NSU-Opfer.html<br />
„Mein Eindruck ist, dass die Zahl der Arbeitssuchenden<br />
unter den Freiwilligen zunimmt“, sagte Stefanie Beerbaum<br />
vom Sternenfischer-Freiwilligen-Zentrum, das<br />
Ehrenamtliche an Organisationen vermittelt. Sie wurde<br />
in einem Bericht zitiert, den der Tagesspiegel (Autorin:<br />
Daniela Martins) am 2. Februar über Ehrenamt und<br />
Arbeitslosigkeit brachte. Im Vorjahr seien 11,5 Prozent<br />
ihrer „Klienten“ Arbeitssuchende gewesen, wird Beerbaum<br />
zitiert. „Bislang sind sie aber von den Freiwilligenagenturen<br />
und Organisationen sehr vernachlässigt<br />
worden. Und sie sind schwer zu erreichen“, sagt die Sozialpädagogin.<br />
Beerbaum will das ändern und hat Fallmanager<br />
in den Jobcentern „sensibilisiert“. Schließlich<br />
könne ein Ehrenamt ein Weg aus der Arbeitslosigkeit<br />
sein: „Wenn sie etwa Senioren im Pflegeheim vorlesen,<br />
erfahren sie, ob die Arbeit dort <strong>für</strong> sie infrage käme.“<br />
http://www.tagesspiegel.de/berlin/selbsthilfe-von-wegen-arbeitslos/6138522.html<br />
Annette Kögel, Autorin des Tagesspiegels, ging in ihrem<br />
Blatt am 26. Januar auf die bekannte Kölsch-Kneipe<br />
„StäV“ ein, die neuerdings auch Stammlokal des Ski-<br />
Alpin-Teams des Deutschen Behindertensportverbandes<br />
DBS sei – zu erkennen am Hüttenschild, das<br />
sich die Wirtsleute Friedel Drautzburg und Harald Grunert<br />
„was kosten“ gelassen hätten.<br />
http://www.tagesspiegel.de/berlin/kolumne-in-der-tatab-in-die-skihuette-staev/6112398.html<br />
In ihrer verdienstvollen Servicekolumne „Helden gesucht“<br />
greift die B.Z. immer mal wieder auch Gesuche<br />
von <strong>Paritätische</strong>n Mitgliedsorganisationen auf, etwa am<br />
15. Februar: „<strong>Der</strong> Hospizdienst der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Volkssolidarität<br />
sucht freiwillige Helfer. Wer sich <strong>für</strong> das Amt<br />
interessiert, wird in einem Kurs umfassend auf die Begleitung<br />
sterbender Menschen vorbereitet.“ Oder am 22.<br />
Februar: „<strong>Der</strong> Reinickendorfer Mobilitätshilfedienst<br />
VdK sucht <strong>für</strong> seinen Seniorenbus einen ehrenamtlichen<br />
Fahrer, der mit den Senioren Ausflugsfahrten unternimmt.“<br />
http://www.bz-berlin.de/archiv/helden-gesucht-article1387833.html<br />
http://www.bz-berlin.de/archiv/helden-gesucht-article1393935.html<br />
Zu einem „<strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Sozialgipfel“ fanden sich Anfang<br />
Februar Vertreter von Sozialverbänden ein und formulierten<br />
Forderungen an die Politik, etwa Berndt Maier,<br />
Geschäftsführer des Sozialverbands VdK <strong>Berlin</strong>-Brandenburg,<br />
der vor allem Korrekturen im Bildungsbereich<br />
forderte, wie die „Junge Welt“ (Autor: Florian Möllendorf)<br />
am 9. Februar berichtet. Maier: Um den Anspruch<br />
behinderter Kinder auf inklusiven Unterricht auszuweiten,<br />
müssten in den Schulen mehr Pädagogen und<br />
Schulhelfer eingesetzt werden. Es dürfe nicht zur Regel<br />
werden, daß Eltern den gemeinsamen Unterricht einklagen<br />
müssen. Zitiert werden auch Ursula Engelen-Kefer<br />
vom Sozialverband Deutschland (SoVD), die unter<br />
anderem die Einführung eines einheitlichen gesetzlichen<br />
Mindestlohns von zehn Euro verlangt und Ingeborg Simon<br />
von der Volkssolidarität. Sie kritisierte, dass zu<br />
wenig <strong>für</strong> die Behebung des drohenden Fachkräftemangels<br />
in der Branche getan werde.<br />
http://www.jungewelt.de/2012/02-09/050.php<br />
Ähnlich fiel auch die Berichterstattung der taz aus (Autorin:<br />
Manuela Heim) aus, die Berndt Maier (vdk<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg) am 12. Februar so zitierte: „<strong>Der</strong><br />
Senat habe etwa das Budget <strong>für</strong> Schulassistenten, die behinderten<br />
Kindern im Schulalltag zur Seite stehen, vor<br />
drei Jahren gedeckelt. Wenn aber mehr Kinder mit Behinderungen<br />
in inklusive Schulen gingen, brauche man<br />
auch mehr Schulassistenten.“<br />
http://www.taz.de/!87564/<br />
Medienthema: Soziale Projekte<br />
im <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong><br />
Zu einer Meldung der Bertelsmann-Stiftung, wonach<br />
in <strong>Berlin</strong> mehr Kinder in Armut aufwachsen als in<br />
jedem anderen Bundesland, zitierte die Märkische Allgemeine<br />
(2. Februar) auch die Sprecherin des <strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />
Kinderschutzbundes, Alex Jakob in einem dpa-Bericht.<br />
„Ich würde nichts lieber als eine Trendwende melden,<br />
aber unsere Projekte sind nach wie vor voll“, sagte<br />
sie laut der Zeitung, die in Potsdam erscheint.<br />
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12269575/62249/<strong>Berlin</strong>-und-Bremen-mit-hoechsten-Armutsquoten-In-Brandenburg.html<br />
Auch Bild vermeldet am 4. Februar, dass der Humanistische<br />
Verband in <strong>Berlin</strong>-Mitte die Humanistische<br />
März 2012 17
Pressespiegel<br />
Fachschule <strong>für</strong> Sozialpädagogik eröffnet habe. Im ersten<br />
Jahrgang würden 20 Schüler ihr berufsbegleitendes Teilzeitstudium<br />
zum Staatlich geprüften Erzieher starten;<br />
die Ausbildung koste 70 bis 100 Euro monatlich.<br />
http://www.bild.de/regional/berlin/berlin-regional/humanistischer-verband-eroeffnet-fachschule-22454806.bild.html<br />
Im Rahmen einer Serie „Sport in <strong>Berlin</strong>“ hat die „<strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />
Zeitung“ über den Blindenfußball im Deutschen<br />
Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) in<br />
<strong>Berlin</strong> berichtet. „Das Soziale spielt eine viel größere<br />
Rolle beim Blindenfußball“, zitiert das Blatt am 22. Februar<br />
den Trainer Moritz Klotz und veranschaulicht das<br />
Spiel: „Beim Blindenfußball spielen in jeder Mannschaft<br />
vier Feldspieler und ein sehender Torwart. Von außen<br />
Anweisungen geben dürfen außerdem der Trainer und<br />
ein Rufer hinter dem gegnerischen Tor.“ <strong>Der</strong> Ball, in<br />
den kleine Rasseln eingenäht sind, müsse in Bewegung<br />
bleiben.<br />
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/sport-in-berlinspielen-nach-gehoer,10809148,11680790.html<br />
Zeitungsberichte über Mitgliedsorganisationen<br />
des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong><br />
Großen Raum nimmt in der Berichterstattung der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />
Zeitungen der schlimme Tod der kleinen Zoe aus<br />
Weißensee ein. <strong>Der</strong> Tagesspiegel (Autoren: Ralf Schönball,<br />
Rainer W. During) zitiert am 5. Februar die Chefin<br />
des <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Kinderschutzbundes, Sabine Walther,<br />
die sagte, dass die Hilfen zur Erziehung unter extremem<br />
Kostendruck stünden. Sie wundere sich, „dass es bisher<br />
– zum Glück – nicht noch mehr Todesfälle gab“.<br />
Im gleichen Artikel gibt der Tagesspiegel die Kritik an<br />
Experteneinschätzungen wider, die das Blatt selbst ein<br />
halbes Jahr zuvor veröffentlicht hatte. Jetzt heißt es:<br />
„Eine Kritik, die Diakonie, Paritäter und Bezirke mit<br />
Zahlen widerlegen. Nach einer Studie der Universität<br />
Koblenz vom Oktober 2010 lägen die „durchschnittlichen<br />
Kosten pro Fall in <strong>Berlin</strong> unterhalb der Werte<br />
von Bremen und Hamburg“ – und sogar unterhalb des<br />
Durchschnitts der 13 untersuchten Städte. In einem<br />
weiteren Vergleich der Stadtstaaten aus dem Jahr 2007<br />
werden die niedrigen <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Fallkosten auf die mit den<br />
Trägern „vereinbarte pauschale Absenkung der Entgelte“<br />
zurückgeführt.“ Und weiter: „Innerhalb von vier<br />
Jahren sind die Durchschnittskosten pro Fall um 10 000<br />
Euro gesunken“, sagt Elfi Witten, Sprecherin des <strong>Paritätische</strong>n<br />
Wohlfahrtverbandes <strong>Berlin</strong> und der Liga-<br />
Wohlfahrtverbände. Und obwohl die Zahl der betreuten<br />
Kinder heute höher liegt als im Jahr 2002, bekommen<br />
die Träger 40 Millionen Euro weniger als damals.“<br />
http://www.tagesspiegel.de/berlin/aemter-in-der-<br />
kritik-die-hauptstadt-der-vernachlaessigten-kinder/6157624.html<br />
Mit einer erfreulichen Nachricht wartete die <strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />
Morgenpost am 17. Februar auf, als über den über den<br />
Fröbel-Kindergarten Stepping Stones in <strong>Berlin</strong> berichtete,<br />
der in den Tagen der <strong>Berlin</strong>ale zum <strong>Berlin</strong>ale-<br />
Kindergarten aufstieg. Das Blatt fasste zusammen:<br />
„Akkreditierte Festivaleltern konnten ihren Nachwuchs<br />
ganztags in die Obhut geschulter, liebevoller Pädagogen<br />
geben und selbst entspannt das Festivalprogramm genießen.<br />
Auch „reguläre“ Festivalbesucher konnten ihre<br />
Kinder betreuen lassen, wenn sie eine gültige <strong>Berlin</strong>ale-<br />
Kinokarte vorweisen konnten.“ Ähnlich wie die Morgenpost<br />
berichteten auch andere Zeitungen – etwa die<br />
Welt (17. Februar), die Augsburger Allgemeine Zeitung<br />
in der Ausgabe vom 15.02.2012 und der Nordbayerische<br />
Kurier in der Ausgabe vom 18.02.2012.<br />
http://www.morgenpost.de/printarchiv/kultur/article1907407/Die-einen-rufen-Ashley-Ashley-die-anderen-Mama-Mama.html<br />
Mehr als als 25 Freiwilligenagenturen gebe es in <strong>Berlin</strong>;<br />
der Bezirk Treptow-Köpenick gelte als vorbildlich,<br />
das schreibt Daniela Martens im Tagesspiegel vom 1.<br />
März. Überschrift: Stadtplan des Ehrenamts. In dem<br />
Artikel wird unter anderem die „Treffpunkt Hilfsbereitschaft<br />
— Die Landesfreiwilligenagentur <strong>Berlin</strong>“<br />
als die größte und älteste Agentur vorgestellt. „Wir sind<br />
die Urmutter aller Freiwilligenagenturen in Deutschland<br />
und nach amerikanischem Vorbild gegründet“, sagt Geschäftsführerin<br />
Carola Schaaf-<strong>Der</strong>ichs vom Treffpunkt<br />
Hilfsbereitschaft. Ebenfalls in ganz <strong>Berlin</strong> vermittele die<br />
Internetagentur „gute-tat.de“, die von einer Stiftung finanziert<br />
werde. Eine Reihe von Büros habe eine spezielle Ausrichtung,<br />
wie der „Deutsch-Russische Austausch e.V.“<br />
„Seit 2008 haben wir 1200 Menschen glücklich in ein<br />
Engagement gebracht“, sagte Stefanie Beerbaum, Leiterin<br />
des Sternenfischer-Zentrums in Treptow-Köpenick<br />
gegenüber der Tagesspiegel Reporterin.<br />
http://www.tagesspiegel.de/berlin/stadtplan-des-ehrenamts/6270924.html<br />
Was machen eigentlich Männerbeauftragte? Sie sollen<br />
die Interessen von Männern vertreten. Im Idealfall helfen<br />
sie damit auch den Frauen. – Diese These vertritt<br />
Anne Haeming in ihrem Artikel „Von Mann zu Mann“.<br />
In der Wochenzeitung „<strong>Der</strong> Freitag“ (24. Januar) beleuchtet<br />
sie unter anderem am Beispiel von Nick Erdmann,<br />
Genderbeauftragter bei Ina.Kinder.Garten,<br />
die Aufgaben und Erfolgschancen der – noch seltenen<br />
– Männerbeauftragten, Väterbeauftragten und männlichen<br />
Gleichstellungs- oder Genderbeauftragten.<br />
http://www.freitag.de/alltag/1203-von-mann-zu-mann<br />
18 März 2012
Report<br />
Fachfrauen- und<br />
Fachmänner informierten<br />
sich einen<br />
Tag lang über neue<br />
und bewährte Strategien<br />
im Kinder- und<br />
Jugendschutz<br />
Fachtagung vor aktuellem Hintergrund<br />
Kleine Kinder in<br />
kritischen Lebenslagen<br />
Großes Interesse in der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Fachwelt fand<br />
die zweite gemeinsame Veranstaltung des <strong>Paritätische</strong>n<br />
<strong>Berlin</strong> mit der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Regionalgruppe<br />
der Internationalen Gesellschaft <strong>für</strong> erzieherische<br />
Hilfen (IGfH) zum Thema „Kleine Kinder in kritischen<br />
Lebenslagen“ gestoßen. Dieses Mal ging<br />
es um Gesundheit als ein Thema, das auch den<br />
Kinderschutz berührt. Eine beklemmende Aktualität<br />
hatte die Fachtagung wenige Tage zuvor durch<br />
den Tod der kleinen Zoe aus <strong>Berlin</strong>-Weißensee<br />
bekommen.<br />
An diesen schlimmen Hintergrund erinnerte auch Andreas<br />
Schulz, Jugendhilfereferent des <strong>Paritätische</strong>n<br />
<strong>Berlin</strong>, zu Beginn einer Fachtagung am 15. Februar<br />
2012, deren kompletter Titel lautete:<br />
„Kleine Kinder in kritischen<br />
Lebenslagen - kluge Netzwerke<br />
von Kindertagesstätten, Hilfen<br />
zur Erziehung und Gesundheit“.<br />
Die Konferenz hatte aber nicht<br />
nur eine tagesaktuelle Aktualität,<br />
sondern wurde auch vor dem<br />
Norbert Struck<br />
Hintergrund eines Bundeskinderschutzgesetzes<br />
veranstaltet, das<br />
mit zahlreichen Neuregelungen Anfang des Jahres in<br />
Kraft getreten war.<br />
Norbert Struck vom <strong>Paritätische</strong>n Gesamtverband erläuterte<br />
Details, die er teils nachrichtlich aufzählte, teils<br />
kritisch kommentierte, teils zustimmend würdigte. Im<br />
Grundsatz habe sich das Volumen erhöht (mehr Mittel)<br />
und die Zweckbestimmung des Kinderschutzes erweitert,<br />
was er begrüße – wie einige andere Passagen, die<br />
an Transparenz gewonnen hätten, etwa die Geheimhaltungspflichten<br />
und -rechte von Ärzten, die ein „bisschen<br />
mehr Klarheit“ bekommen hätten. Wenn es darum<br />
gehe, dem Jugendamt offensichtliche Verstöße oder den<br />
Verdacht darauf zu melden, kollidierten diese ärztlichen<br />
Verpflichtungen aber rechtlich nicht selten mit dem Elternrecht,<br />
das grundgesetzlich deutlich fixiert sei, im<br />
Gegensatz zu den Kinder- und Jugendlichenrechten, die<br />
nach wie vor nicht im Grundgesetz verankert sind.<br />
Wo Zuständigkeiten <strong>für</strong> das Kindeswohl einzelner Kinder<br />
oder Jugendlicher zwischen Ämtern, freien Trägern<br />
oder Familien wechseln, sei in der Vergangenheit<br />
„einiges den Bach herunter“ gegangen, sagte Norbert<br />
Struck – zum Schaden von Kindern und Familien. Für<br />
Klarheit und Transparenz bei diesen Übergängen sei im<br />
Gesetz gesorgt worden.<br />
Umkehr der Beweislast<br />
Einiges sei auch in Sachen Qualifizierung und Qualifikation<br />
deutlicher formuliert worden – das Kinderschutzgesetz<br />
spricht von „insoweit erfahrenen Fachkräften“,<br />
überlasse es aber im Wesentlichen den Trägern und ihrer<br />
Kompetenz, zu entscheiden, wen sie als Fachkraft <strong>für</strong><br />
geeignet halten und wen nicht. Nicht nur kosmetisch zu<br />
verstehen sei eine überfällige Umkehr der Beweislast.<br />
Während bisher Landesjugendämter den Beweis anzutreten<br />
hatten, dass das Kindeswohl in einer Einrichtung<br />
der Kinder- und Jugendhilfe nicht gefährdet sei, seien<br />
jetzt die Träger bei der Eröffnung einer neuen Einrichtung<br />
aufgefordert nachzuweisen, dass das Kindeswohl<br />
gewährleistet sei. „Was das in der Praxis zu bedeuten<br />
hat, muss man sehen“, sagte Norbert Struck, „vielleicht<br />
März 2012 19
Report<br />
wird es da oder dort einige Fallstricke in der Umsetzung<br />
geben.“ Struck war nicht der einzige Referent, der auf<br />
dergleichen prozedurale „Fallstricke im Kinder- und Jugendschutz“<br />
zu sprechen kam und über Wege, ihnen zu<br />
entkommen. Die beste Methode ist noch immer: Kooperation<br />
und Vertrauensbildung zwischen allen Beteiligten.<br />
Das machte Dr. Oliver Blankenstein deutlich, er<br />
ist Kinderarzt und Leiter des Kinder-Vorsorgezentrums<br />
der Charité, das mit dem <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Kinderschutzgesetz<br />
2009 etabliert wurde.<br />
Zentrale Stelle <strong>für</strong> das „Screening“ der<br />
Neugeborenen<br />
Ziel der „Zentralen Stelle“ an der Charité ist es, die<br />
Teilnahmequote an den Kinderfrüherkennungsuntersuchungen<br />
(U4 bis U9) zu erhöhen, um Entwicklungsstörungen<br />
und Krankheiten frühzeitig zu erkennen.<br />
Eltern, die eine Früherkennungsuntersuchung ihres<br />
Kindes nicht rechtzeitig nutzen, werden jetzt kurz vor<br />
Ablauf der Frist schriftlich daran erinnert – ein Einladungs-<br />
und Rückmeldewesen, <strong>für</strong> das Oliver Blankenstein<br />
verantwortlich ist. Basis dieser Tätigkeit ist<br />
eine sogenannte<br />
„Screening-ID“,<br />
die jedes Neugeborene<br />
bekommt.<br />
Ergebnis bisher:<br />
172000 kleine<br />
Kinder wurden<br />
bisher in die<br />
Screenings einbezogen;<br />
in 54600<br />
Fällen wurden<br />
den Familien<br />
Einladungsbriefe<br />
übermittelt und<br />
in rund 19000<br />
Fällen wurde<br />
der Kinder- und<br />
Jugendgesundheitsdienst<br />
einbezogen, um die Familien zu Kinderfrüherkennungsuntersuchungen<br />
und kinderärztlichen oder<br />
sozialpädiatrischen Beratungen zu zu ermuntern.Dr.<br />
Blankenstein<br />
vergaß nicht - bei allem Stolz auf die Erfolge - die Probleme<br />
zu erwähnen. So fehlten Regelungen <strong>für</strong> Kinder<br />
ohne Wohnsitz oder mit Nebenwohnsitz in <strong>Berlin</strong>.<br />
Oder der Verwaltungsaufwand in den Gesundheitsämtern<br />
werde als zu hoch moniert, schließlich mangele<br />
es bisweilen an der Kooperation über Ländergrenzen<br />
hinweg. Dr. Blankenstein: „Datenschutz darf Kinderschutz<br />
nicht behindern“.<br />
„Jugendhilfe und Gesundheitsförderung gehören zusammen“<br />
stand leitmotivisch über den Folien, die das<br />
Referat von Christina Emmrich begleiteten. Sie ist in<br />
<strong>Berlin</strong>-Lichtenberg stellvertretende Bürgermeisterin<br />
und Leiterin der Abteilung Jugend & Gesundheit. Nicht<br />
ohne historische Selbstironie versicherte Emmrich den<br />
erheiterten Zuhörern: „Von Lichtenberg lernen heißt<br />
siegen lernen“ und spielte auf eine Kooperationsvereinbarung<br />
Jugend & Gesundheit an, die in anderen Bezirken<br />
<strong>Berlin</strong>s Nachahmer gefunden habe: Friedrichshain-<br />
Kreuzberg, Neukölln, Steglitz-Zehlendorf). Unterm<br />
Strich fassen diese Kooperationsvereinbarungen das<br />
Normale zur Norm zusammen: Dass nämlich unter dem<br />
Dach der Bezirke die Jugendämter mit den Gesundheitsämtern<br />
auch formell zusammen arbeiten sollen, wenn<br />
es um das Kindeswohl geht. Jetzt ist es <strong>für</strong> Jugend- und<br />
Gesundheitsamtspitzen z.B. verpflichtend, sich regelmäßig<br />
zusammen zu setzen und sich in Grundsatz- wie in<br />
Einzelfällen abzustimmen.<br />
In kleineren Workshops fanden am Nachmittag Teilnehmer zusammen, um Themen zu vertiefen.<br />
Drei von vier Lichtenberger Familien wurden vom<br />
Gesundheitsdienst besucht<br />
Damit sei, so Christina Emmrich, z.B. die Erreichbarkeit<br />
in Kinderschutzfällen besser organisiert, es würden<br />
Hausbesuche zur Gesundheitsgefährdung <strong>für</strong> den<br />
Altersbereich 0 – 3 gemeinsam durchgeführt, das Jugendamt<br />
könne sein Wächteramt durch gesundheitliche<br />
Beratung verstärken und unterstützen. Drei von vier<br />
Lichtenberger Familien mit Neugeborenen (insgesamt<br />
rund 2000 im vergangenen Jahr) seien besucht worden.<br />
Die 100 Prozent seien ein eigentlich selbstverständliches<br />
Ziel, das aber wegen Personalmangels nicht erreicht<br />
werden könne. Mit der Kooperationsvereinbarung seien<br />
zudem Modellprojekte entstanden – etwa eine Tagesgruppe<br />
<strong>für</strong> psychisch kranke Kinder , die gleichzeitig Jugendhilfe<br />
brauchen oder eine Initiative zum Schutz von<br />
Kindern aus suchtkranken Familien.<br />
„Aus Fehlern lernen - Qualitätsmanagement im Kinder-<br />
20 März 2012
Report<br />
Landesprogramm <strong>für</strong> die gute gesunde Kita“ – auch<br />
dies eine berlinweite Initiative, die von unterschiedlichsten<br />
Kooperationspartnern – Krankenkassen, Stiftungen,<br />
Verbände, Senatsverwaltung – getragen ist. Pro Bezirk<br />
sollen sich 15 Kitas am Landesprogramm beteiligen,<br />
da<strong>für</strong> wird eine halbe Koordinatorenstelle bereit gestellt<br />
und finanziert. Dass Handlungsbedarf besteht, was die<br />
Gesundheit von Kindern und Jugendlichen betrifft,<br />
zeigte vor einiger Zeit der große Kinder- und Jugendgesundheitssurvey<br />
(KiGGS): 15 Prozent der Heranwachsenden<br />
zwischen drei und 17 Jahren sind übergewichtig,<br />
25 Prozent treiben keinen Sport, bei 15 Prozent gibt es<br />
Hinweise auf psychische Probleme. Da kommen Programme<br />
wie „Kitas bewegen“ gerade recht. So bewerten<br />
über 60 Prozent der 422 teilnehmenden pädagogischen<br />
Fachkräfte „Kitas bewegen“ als Hilfestellung <strong>für</strong> die<br />
fortlaufenden Qualitätsentwicklungsprozesse in ihren<br />
Einrichtungen. Weitere Ergebnisse:<br />
Über 60 Prozent bewerten die Teilnahme am Projekt<br />
„Kitas bewegen“ als Hilfestellung um mit den zahlschutz“<br />
so lautet ein Bundesprojekt, das von Oktober<br />
2008 bis August 2010 unter der wissenschaftlichen Begleitung<br />
von Stefan Heinitz (Alice Salomon Hochspule)<br />
durchgeführt wurde, der den Abschlussbericht des<br />
Projektes zusammenfasste. 42 Kommunen aus zwölf<br />
Bundesländern (ohne <strong>Berlin</strong>) hatten daran teilgenommen<br />
und kritisch ihre Konzepte und Abläufe im Kinderschutz<br />
auf den Prüfstand gestellt. Insgesamt 578<br />
Fachkräfte, vor allem aus der Jugendhilfe, aber auch<br />
Vertreterinnen und Vertreter des Gesundheitswesens,<br />
von Schulen, Familiengerichten, Polizei und Politik haben<br />
an dem Projekt mitgewirkt. Wichtigstes Ergebnis,<br />
auch hier: Nichts ist so wertvoll <strong>für</strong> den Kinderschutz<br />
wie eine gute Kooperation der beteiligten kommunalen<br />
Ämter, Träger, Initiativen und Familien.<br />
Die inhaltlichen Ergebnisse des Bundesprojektes fasste<br />
Heinitz so zusammen:<br />
Über kommunale Grenzen hinweg werden zukünftig<br />
Kinderschutzfälle betrachtet, um gemeinsam daraus zu<br />
lernen und die Qualität der Arbeit weiterzuentwickeln.<br />
Jugendämter bieten Fortbildungsveranstaltungen zum<br />
Kinderschutz <strong>für</strong> Netzwerkpartner wie zum Beispiel<br />
Ärzteschaft, Polizei, Schulen und Kliniken an. Sie unterstützen<br />
damit ein gemeinsames Verständnis von Kindeswohlgefährdung<br />
und werben <strong>für</strong> die Unterstützungsmöglichkeiten<br />
der Jugendhilfe. („Fallwerkstätten“)<br />
Kommunen entwickeln ein systematisches Rückmeldeund<br />
Beschwerdemanagement im Kinderschutz und sind<br />
damit offen <strong>für</strong> Anregungen und Kritik von betroffenen<br />
Eltern und Kindern.<br />
Rückkehr zur Klassengesellschaft, Tendenz zur<br />
Individualisierung des Politischen<br />
Die Erkenntnisse seines Kollegen Heinitz griff Prof.<br />
Dr. Reinhart Wolff (ebenfalls Alice Salomon Hochschule)<br />
auf und erinnerte daran, dass Kinder- und Jugendschutz<br />
immer auch eingebettet sei in die sozialen Beziehungen<br />
und Verwerfungen,<br />
die ihn notwendig machen.<br />
Die Herausforderungen des<br />
Kinder- und Jugendschutzes<br />
vollzögen sich in der Rückkehr<br />
zur Klassengesellschaft<br />
bei gleichzeitiger „Individualisierung<br />
in der politischen<br />
Debatte“, woran immer<br />
mehr Leute zerbrächen, so<br />
Wolff.<br />
Prof. Reinhart Wolff<br />
Wie setzen die Verantwortlichen vor Ort analytisch tragfähige<br />
Einsichten in die Praxis von Gesundheitsschutz<br />
und Gesundheitsförderung um? Wie wird daraus funktionierende<br />
Kooperation? Antworten darauf kamen zum<br />
Beispiel aus der „Therapeutischen Tagesgruppe Tan.go“<br />
(Tagesgruppe als Netzwerk). Die ist ein Modellprojekt<br />
in <strong>Berlin</strong>-Lichtenberg,<br />
das medizinische,<br />
(familien-)<br />
therapeutische,<br />
erzieherische und<br />
sozialpädagogische<br />
Leistungen in einem<br />
professionsübergreifenden<br />
Projekt<br />
Svea Donath, Dr. Nadja Röseler<br />
verbindet. Im Boot<br />
sind die AOK, die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Ev.<br />
Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge gGmbH,<br />
das Jugendamt Lichtenberg und der Träger Kinderhaus<br />
<strong>Berlin</strong>-Mark Brandenburg e.V. Die Teamverantwortliche<br />
Dr. Nadja Röseler präsentierte: Tan.go verbinde sozialpädagogische<br />
Methodik mit Therapieangeboten. In<br />
„Tan.go“ würden Kinder betreut und therapiert, die<br />
nach ihrer Krankenhausentlassung weitere Unterstützung<br />
benötigen und <strong>für</strong> die ambulante Hilfen als Anschlussmaßnahmen<br />
nicht ausreichen. „Tan.go“ gelte<br />
bundesweit als die erste Tagesgruppe, die Jugendhilfe<br />
und Krankenhausbehandlung aus einer Hand anbiete.<br />
Landesprogramm „Kitas bewegen“<br />
Statistiken und Tabellen belegen, dass es um Fitness und<br />
Gesundheit vieler <strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />
Kinder besser bestellt sein<br />
könnte. Vor dem Hintergrund<br />
solcher Zahlenwerke<br />
präsentierte Karin Hautmann<br />
von der Senatsverwaltung<br />
<strong>für</strong> Bildung, Jugend<br />
und Wissenschaft das Projekt<br />
„Kitas bewegen – <strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />
Karin Hautmann<br />
März 2012 21
Report<br />
reichen Herausforderungen, vor denen Kitas heute stehen<br />
(z.B. Übergewicht, ungleiche Bildungschancen, Bewegungsmangel<br />
oder neue gesetzliche Vorgaben) besser<br />
umzugehen. 40 Prozent aller Befragten fühlen sich <strong>für</strong><br />
die Zusammenarbeit mit den<br />
Eltern besser qualifiziert. 52<br />
Prozent der pädagogischen<br />
Fachkräfte achten durch die<br />
Teilnahme am Projekt stärker<br />
auf ihre eigene Gesundheit<br />
und berichten zu 21 Prozent,<br />
dass sie im vergangenen Jahr<br />
weniger krank waren. 42 Prozent<br />
aller pädagogischen Fach-<br />
Dr. Annemarie Franz<br />
kräfte schildern, dass sie insgesamt zufriedener mit ihrer<br />
Arbeit sind. Über 70 Prozent aller pädagogischen<br />
Fachkräfte berichten, dass die Grundlagen von „Kitas<br />
bewegen“ bzw. das Konzept der guten gesunden Kita<br />
in die kitaspezifische Konzeption aufgenommen wurde.<br />
Die kinderärztliche Sicht auf „Kinder in schwierigen<br />
Lebenslagen“ zeigte Dr. Annemarie Franz <strong>für</strong> den Bundesverband<br />
der Kinder- und Jugendärzte e.V. auf. Franz<br />
leitet eine Praxis in Hellersdorf.<br />
Sie zählte die Psychopathologien und Entwicklungsstörungen<br />
auf, die auf eine mögliche Vernachlässigung von<br />
Kindern durch ihre Eltern hinweisen. Dazu gehören<br />
motorische Unruhe; Störung der Nähe-/Distanzregulation;<br />
das sogenannte eingefrorene Lächeln und die eingefrorene<br />
Wachsamkeit – besonders aber auch Ängste,<br />
die nicht alterentsprechend sind.<br />
Komm-Strukturen vs.<br />
„aufsuchende Strukturen“<br />
Nicht nur in <strong>Berlin</strong> sei die Abwehr<br />
von Kindeswohlgefährdung auf<br />
die Zusammenarbeit aller Akteure<br />
angewiesen. So verweisen<br />
<strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Mediziner regelmäßig<br />
an die Sozialpädagogischen Zentren<br />
sowie an Erziehungs- und<br />
Susanne Rinne-Wolf<br />
Familienberatungsstellen, und sie<br />
haken regelmäßig dort mit der Fragen nach: „Sind die<br />
Familien bei Euch angekommen?“<br />
Die Möglichkeiten der Kinderärzte, rechtzeitige Verstöße<br />
gegen das Kindeswohl zu konstatieren und zu melden,<br />
stoßen allerdings auch an Grenzen, wie Dr. Franz<br />
sagte. Nicht alle Kinder seien durch die Kinderärzte zu<br />
erreichen, niedergelassene Ärzte arbeiten schließlich in<br />
„Komm-Strukturen“, die aufzusuchen nicht verpflichtend<br />
ist, schon gar nicht per Zwang. Das Dilemma: In<br />
aufsuchenden Strukturen (Hausbesuche vom Amt),<br />
etwa im <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Gesundheitsdienst, sei aber gleichzeitig<br />
ein eklatanter Personalabbau zu beklagen.<br />
Apropos aufsuchende Strukturen: Diesen etwas abstrakten<br />
Begriff füllen unter anderem auch <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Familienhebammen<br />
mit Leben, worüber Susanna Rinne-Wolf,<br />
vom <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Hebammenverband e.V. referierte. Sie und<br />
ihre Kolleginnen sind staatlich examinierte Hebammen<br />
mit einer Zusatzqualifikation. Sie ermöglichen ihnen<br />
auch psychosoziale Beratung und Betreuung von sozial<br />
gefährdeten Familien, die sie regelmäßig zu Hause aufsuchen<br />
– und zwar bis zum ersten Geburtstag des Kindes<br />
und in enger Kooperation mit einer Sozialarbeiterin.<br />
Dabei kommt der „Familienhebamme“ das vertraute<br />
Image zugute, das sie bei Schwangeren, Wöchnerinnen<br />
und frischgebackenen Müttern genießt. Deshalb ist es<br />
ihnen leichter („niederschwellig“) möglich, die Frauen<br />
an die präventive Regelversorgung anzubinden und sie<br />
(sowie ihre Familien) in das medizinische und soziale<br />
Hilfesystem überzuleiten,“ so Susanna Rinne-Wolf abschließend.<br />
Wie und wer die Arbeit der 28 Familienhebammen finanziert,<br />
welche Vorzüge die möglichen Nachteile überwiegen,<br />
darüber sprachen verschiedene Teilnehmerinnen<br />
in einem anschließenden Workshop – eine von vier<br />
Werkstätten, in denen die Ausführungen der Referenten<br />
vom Vormittag weiter befragt und anwendungstauglich<br />
diskutiert wurden.<br />
Das Bundesprogramm „Elternchance ist Kinderchance“,<br />
das die Weiterqualifizierung zu Elternbegleitern<br />
ermöglicht, stößt auf großes Interesse. Ende<br />
Februar erhielten die ersten 500 Elternbegleiterinnen<br />
und Elternbegleiter ihr Zertifikat, das sie durch einen<br />
dreiwöchigen Kurs erworben haben. Elternbegleitung<br />
findet an Orten statt, an denen Eltern und Kinder<br />
miteinander Zeit verbringen - ob in einem Familienzentrum,<br />
einer Familienbildungsstätte, einem Mehrgenerationenhaus<br />
oder einer Kita. Elternbegleiter<br />
wollen die Bildungskompetenz von Familien stärken.<br />
Durch die Qualifizierung erhalten Elternbegleiter<br />
zusätzliches Wissen und praktische Handlungskompetenz,<br />
um in ihrer Arbeit besser auf Bildungsthemen<br />
eingehen zu können. Netzwerkarbeit oder interkulturelle<br />
Kompetenzen werden in den Kursen ebenfalls<br />
vermittelt. Erste Rückmeldungen der neu qualifizierten<br />
Elternbegleiter zeigen, dass sich die Kenntnisse<br />
rasch im Berufsalltag umsetzen lassen. Die<br />
Weiterqualifizierung zu „Elternbegleitern“ richtet sich<br />
an haupt- und nebenamtlich Aktive, die bereits in der<br />
Familienbildung tätig sind, idealerweise im Umfeld<br />
einer Schwerpunkt-Kita „Sprache & Integration“.<br />
Bis Ende 2014 werden von den bundesweit tätigen<br />
Trägern der Familienbildung 4000 Elternbegleiter<br />
weiterqualifiziert.<br />
www.elternchance.de<br />
22 März 2012
Lektüre<br />
Zeit essen Seele auf<br />
Das Langsame ist wichtiger<br />
als das Schnelle<br />
In Kürze erscheint im Carl-Auer-Verlag ein Buch,<br />
das sich mit dem Faktor Zeit in Therapie und Beratung<br />
auseinandersetzt.<br />
Seit zwei, drei Jahren wissen wir endlich, was Pokrastination<br />
ist: Die Neigung zum Aufschieben und Vertagen.<br />
Kein Small Talk kommt ohne das Trendthema „Entschleunigung“<br />
aus; wir sollen immerfort die Langsamkeit<br />
entdecken und „Slow Food“ mampfen. Die Zeit selbst,<br />
die ihm den Namen gab, ist dem Zeitgeist ausgeliefert.<br />
Jetzt hat auch die Fachwelt das Thema „Zeit“ wiederentdeckt<br />
und, Hans-Werner Fassbinders<br />
Filmtitel verändernd, „Zeit essen Seele<br />
auf“ auf den Buchdeckel gedruckt.<br />
Untertitel: „<strong>Der</strong> Faktor Zeit in Therapie<br />
und Beratung“. Das Buch aus dem<br />
fachlich renommierten Verlag Carl-<br />
Auer nimmt sich in zwölf Kapiteln die<br />
Zeit, das Thema Zeit in der Psychiatrie<br />
zu beleuchten, aber auch im Lebenslauf,<br />
in Beratung und Therapie sowie in der<br />
Organisation.<br />
Lese<br />
stoff<br />
Zehn Thesen zum Thema Zeit in<br />
der Psychiatrie<br />
Nicht alle Beiträge sind brandneu – im<br />
ersten Aufsatz, der gewissermaßen die<br />
Pflöcke programmatisch absteckt, werden<br />
„Zehn Thesen zum Thema Zeit in<br />
der Psychiatrie“ wiedergegeben, die der<br />
Autor Luc Ciompi (geb. 1929) vor mehr als 20 Jahren<br />
formuliert hat. Kernthese des Schweizer Psychiaters,<br />
Autors und Wissenschaftlers ist, dass das Langsame<br />
wichtiger sei als das Schnelle, wenn es um psychiatrische<br />
Behandlung geht.<br />
Dieses Primat der Langsamkeit gilt auf gar nicht so paradoxe<br />
Weise selbst in der Notfallpsychiatrie, wie der Notfallpsychiater<br />
Urs Hepp an anderer Stelle des Buches aus<br />
seinem Berufsalltag berichtet – wo es darauf ankomme,<br />
das Prinzip der Langsamkeit auch dort zur Geltung zu<br />
bringen, wo die Situation auf Hektik eingerichtet ist.<br />
Das erfordert Haltung. „Wenn ich eine (...) vorläufige<br />
Lösung gefunden habe, überlege ich immer „Kann ich<br />
heute Nacht ruhig schlafen?“ Falls ich diese Frage mit<br />
„nein“ beantworte, ist dies immer ein deutliches Zeichen,<br />
dass die angestrebte Lösung noch nicht tragfähig<br />
ist“. Geduldig und (auch <strong>für</strong> Laien anschaulich) rückt<br />
Luc Ciompi die „Eigenzeit“, also die gelebte Zeit des Patienten<br />
als Leitfaden aller Behandlung ins Zentrum, erklärt<br />
wie die euphorischen Maniker daran scheitern, ihre<br />
Zeit zu beschleunigen, wie Schizophrene sie zu spalten<br />
versuchen, Neurotiker drehen und verleugnen und wie<br />
sie <strong>für</strong> den Depressiven scheinbar still steht. Die Kunst<br />
der Ärzte und Therapeuten besteht nun darin, ihren Patienten<br />
an die „Eigenzeit“ zu führen - „die Zerstörung<br />
der persönlichen Eigenrhythmen und -tempi kränkt also<br />
und macht unter Umständen richtig krank, stellen wir<br />
zusammenfassend fest“, schreibt Luc Ciompi.<br />
<strong>Der</strong> Appell des Psychiaters, mit der Zeit der Patienten<br />
(und den eigenen zeitlichen Ressourcen) schonend umzugehen,<br />
verhalle leider unter dem Druck des Gesundheitssystems,<br />
kommentieren die Herausgeber Ulrike<br />
Borst und Bruno Hildenbrand: „Heute erfassen die Fallpauschalen<br />
auch die Psychiatrie, und in der Folge wird<br />
es zu einer weiteren Beschleunigung psychiatrischer<br />
Behandlungen kommen.“ Die aktuelle<br />
Entwicklung gehe in Richtung<br />
Manualisierung und damit Standardisierung,<br />
eine Fehlentwicklung des Gesundheitswesens,<br />
warnen sie.<br />
Die Verdichtung und Vertaktung von<br />
Zeit habe in Therapie und Beratung<br />
längst stattgefunden, schreiben die<br />
Herausgeber, heute gehöre die „Kurzzeittherapie“<br />
zu den meistdiskutierten<br />
Strömungen in der systemischen Beratung<br />
und Therapie. Kann es sein,<br />
dass unter dem Druck des Ökonomischen<br />
Ciompis Festlegung auf die<br />
Psychiatrie als Disziplin der Geduld<br />
und Langmut, außer Kraft gesetzt<br />
wird? Ein Bollwerk gegen die „Logik<br />
der Wirtschafts- und Beschäftigungssysteme“<br />
sieht Bruno Hildenbrand,<br />
Soziologe und Therapeut, in den Familien, die er, etwas<br />
romantisierend, „als Freischärler ihrer eigenen Zeit“ bezeichnet.<br />
Als Lebensform seien Familien in der Lage,<br />
die ihnen gemäße Zeitstrukturierung zu erhalten. Diese<br />
Fertigkeit, die durch die Konstellation Mutter-Vater-<br />
Kinder eine Eigenständigkeit und eine eigene Dynamik<br />
erhält, könnte Familien gegen die „Dynamik marktkapitalistischer<br />
Gesellschaften, die im rasenden Stillstand<br />
um sich selber kreisen, vielleicht ein bisschen resistenter<br />
und resilienter machen. Nicht nur in der Familientherapie<br />
könne es gut sein, mit den Klienten auszuhandeln,<br />
dass es sinnvoll sein kann, aus der Dynamik des „Immer<br />
mehr, immer besser, immer weiter“ auszusteigen.<br />
Die neue Devise hieße dann: Es eilt nicht.<br />
Ulrike Borst (Hrsg.), Bruno Hildenbrand (Hrsg.)<br />
Zeit essen Seele auf. <strong>Der</strong> Faktor Zeit in Therapie<br />
und Beratung. 237 Seiten, Carl-Auer-Verlag 2012;<br />
Preis 24,95 Euro<br />
März 2012 23
Aktuell<br />
Interessenten am Diplomstudiengang Musiktherapie<br />
und den Aus- und Weiterbildungsstudiengängen<br />
„Sozialtherapeutische und Sozialpädagogische<br />
Musikarbeit/Musiktherapie“ können<br />
sich <strong>für</strong> die nächste kostenlose Informations- und<br />
Beratungsveranstaltung am 16. März 2012, Beginn:<br />
17 Uhr, über Tel.: 030 / 813 50 80, ifmberlin@<br />
hotmail.com anmelden.<br />
www.musiktherapieberlin.de<br />
In Freiburg hat die Diakonie ein interessantes<br />
Projekt gestartet, wie der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Mob e.V. auf<br />
seiner Internetseite meldet. Sechs Fahrräder würden<br />
den 100 wohnungslosen Klienten bislang zur<br />
Verfügung gestellt, damit sie schneller von einem<br />
Ort zum anderen kommen. Von der Schlafstelle<br />
bis zur Frühstücksausgabe in der Diakonie würden<br />
die meisten obdachlosen Menschen bis zu sechs<br />
Kilometer zurück. Mob e.V. lobt: „Ein Beispiel,<br />
dass auch in <strong>Berlin</strong> Schule machen könnte. Denn<br />
wie wir alle wissen: Die Wege sind hier noch um<br />
einiges länger!“<br />
www.strassenfeger.org<br />
Erstmals in ihrer 20-jährigen Geschichte hat<br />
die Wohnungslosentagesstätte Schöneberg (Wota)<br />
des Unionhilfswerks während der eisigen Tage<br />
Notbetten zur Verfügung gestellt. „Für uns ein<br />
Novum. Wir sind ja eine Tagesstätte, Übernachtungen<br />
sind nicht vorgesehen. Doch angesichts der<br />
dramatischen Situation war es <strong>für</strong> uns selbstverständlich,<br />
rasch und unkompliziert zu helfen“, sagt<br />
Christian Nawrath, Leiter der Wohnungslosentagesstätte.<br />
www.unionhilfswerk.de<br />
<strong>Der</strong> Deutsch-Russische Austausch (DRA) lädt<br />
alle Mitglieder und Interessierten am 24. März um<br />
14 Uhr in die Brotfabrik, Caligariplatz 1, 13086<br />
<strong>Berlin</strong>, zum Frühjahrstreffen ein. Tagesordnung:<br />
Jahresberichte 2011 von Geschäftsführung,<br />
Finanzverantwortlichen und Vorstand, Vorstandsneuwahl<br />
sowie eine Diskussion zur aktuellen Lage<br />
in Russland kurz nach der Präsidentschaftswahl<br />
und angesichts der Proteste der Bevölkerung seit<br />
den Dumawahlen. Fällt das Land noch weiter<br />
zurück in Repressionen und Autokratie oder reicht<br />
die Kraft der Protestbewegung <strong>für</strong> eine schrittweise<br />
Öffnung der Gesellschaft? <strong>Der</strong> Abend schließt<br />
ab 19 Uhr mit einer kleinen Feier anlässlich des 20.<br />
Jahrestags der Registrierung des DRA e.V.<br />
www.austausch.org<br />
Wetek / Bits 21<br />
Klicken war <strong>für</strong> die<br />
Kitakinder von Nido<br />
Piccolo kein Klacks<br />
Gleich zwei Verleihungen fanden am 22. Februar<br />
im Weinmeisterhaus <strong>Berlin</strong>-Mitte statt. Die<br />
erfolgreichen Leistungen der Absolventen/innen<br />
der berufsbegleitenden Fortbildung „Fachprofil<br />
Medienbildung“ wurden mit einem Zertifikat anerkannt<br />
und zum 6. Mal wurden die Gewinner des<br />
Medienwettbewerbs „Klicken ist doch ein Klacks“<br />
im Rahmen der Zertifikatsverleihung prämiert<br />
(Bild unten).<br />
Die Jury aus <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Pädagoginnen und Medienexperten<br />
hatte zuvor über die kreativsten Medienprojekte<br />
entschieden. Leicht fiel die Wahl bei so kreativen und<br />
unterschiedlichen Wettbewerbsbeiträgen nicht. „Klicken<br />
ist doch ein<br />
Klacks“ wird jährlich<br />
von Bits 21 (Träger<br />
Wetek gGmbH) in<br />
Kooperation mit der<br />
GMK – Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Medienpädagogik<br />
und Kommunikationskultur<br />
ausgeschrieben. Die Sachpreise stellt das<br />
Landesprogramm jugendnetz-berlin.de, Wetek, die Alba<br />
<strong>Berlin</strong> Basketballteam GmbH und die Tivola Publishing<br />
GmbH zur Verfügung. Bits 21 wird vom europäischen<br />
Sozialfonds gefördert und durch die Senatsverwaltung<br />
<strong>für</strong> Bildung, Jugend und Wissenschaft unterstützt.<br />
Vertreter der Senatsverwaltung <strong>für</strong> Bildung, Jugend und<br />
Wissenschaft, die mit Glückwünschen, Geschenken<br />
und lobenden Worten kamen, waren beeindruckt von<br />
den kleinen „Wunderwerken“, die die Kinder mit ihren<br />
projektbegleitenden Erziehern oder Lehrern ausgedacht<br />
und umgesetzt hatten - ein schönes Signal, was die anwesenden<br />
Pädagogen bestärkt, eigene Projekte beim nächsten<br />
Medienwettbewerb <strong>für</strong> 2012/13 einzureichen.<br />
Den 1. Platz erreichte Kita Nido Piccolo, Träger: Independent<br />
Living – Kindertagesstätten <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong><br />
gGmbH, <strong>für</strong> die „Reportage über die Sanierung der<br />
Kita“. Den 2. Platz errang die Kita Siegburger Straße,<br />
Träger: Kindertagesstätten Nordwest, Eigenbetrieb von<br />
<strong>Berlin</strong>, <strong>für</strong> „Das ängstliche Gespenst“. Den 3. Platz<br />
heimste die Carl-Humann-Grundschule ein, Träger<br />
Land <strong>Berlin</strong> Bezirksamt Pankow von <strong>Berlin</strong>, <strong>für</strong> „Das<br />
Wunder von <strong>Berlin</strong> und anderswo“.<br />
www.bits21.eu<br />
24 März 2012
Aktuell<br />
Nachbarschaftsheim Schöneberg<br />
Wellcome – der<br />
Besuchsdienst ist seit 10<br />
Jahren willkommen<br />
Im Rahmen der Feier zum bundesweiten zehnjährigen<br />
Bestehen von wellcome lobte die Bundeskanzlerin<br />
und Schirmherrin von wellcome, Angela<br />
Merkel, das Engagement der Ehrenamtlichen.<br />
Auch die Familienministerin Kristina Schröder und der<br />
Moderator Jörg Pilawa gratulierten zum Erfolg des bundesweiten<br />
Projektes, an dem unter anderem das Nachbarschaftsheim<br />
Schöneberg seit fünf Jahren beteiligt ist.<br />
2007 begann das Nachbarschaftsheim Schöneberg mit<br />
dem Aufbau des Besuchsdienst wellcome – Praktische<br />
Hilfe nach der Geburt. Bis heute konnten viele Familien<br />
während des ersten Lebensjahr des Babys von einer<br />
Ehrenamtlichen entlastet werden. Seit November 2011<br />
besucht etwa die Schöneberger Ehrenamtliche Marion<br />
Rauschenberger (im<br />
Foto rechts) die Familie<br />
Glass und unterstützt<br />
die Familie bei der Betreuung<br />
der Babys und<br />
Geschwisterkinder. Stellvertretend<br />
<strong>für</strong> die vielen<br />
Ehrenamtlichen und Familien<br />
wurden sie auf der Jubiläums-Veranstaltung Mitte<br />
Februar in der Hamburger Landesvertretung begrüßt.<br />
Die Bundeskanzlerin sagte in ihrer Festrede: „Mir hat<br />
dieses Projekt von Anfang an sehr gefallen, weil es<br />
eine Initiative ist, die sozusagen im praktischen Leben<br />
ansetzt.“ „wellcome“ leiste keine Hilfe anstelle von Jugendämtern<br />
oder Hebammen, sondern schlage „eine<br />
Brücke“ zwischen Familien und professionellen Institutionen.<br />
In „wellcome“ spiegele sich sowohl die Freude<br />
der Familien wider, kleine Kinder zu haben, als auch<br />
das Gefühl, „dass ein bisschen Hilfe die Freude vielleicht<br />
noch vergrößern würde“, so die Bundeskanzlerin.<br />
„wellcome“ gibt es bundesweit in 15 Bundesländern an<br />
etwa 200 Orten. 2500 Ehrenamtliche betreuen derzeit<br />
die Familien. Weitere wellcome-Teams werden laufend<br />
gegründet. Das Konzept bindet ehrenamtliches Engagement<br />
in professionelle Strukturen ein. Die Ehrenamtlichen<br />
kommen <strong>für</strong> ein paar Stunden zu den Familien<br />
nach Hause und unterstützen sie ganz praktisch wie<br />
sonst Familie oder Nachbarn. Dazu gehört die Betreuung<br />
des Säuglings, das Spielen mit den Geschwisterkindern<br />
oder auch ein gemeinsamer Arztbesuch.<br />
www.wellcome-online.de<br />
Morus 14 ist Preisträger des Spendentutoriums<br />
der Humboldt Universität: Wie spende ich<br />
richtig und an wen? Diese Frage stellte sich das<br />
Spendentutorium um Julia Propp an der Humboldt<br />
Universität im Wintersemester 2011-2012. Um den<br />
Vorgang und die Entscheidungsfindung an einem<br />
realen Projekt zu üben, standen 1222,22 Euro zur<br />
Verfügung, die zum Ende des Semesters an eine<br />
lokale, gemeinnützige Organisation gespendet<br />
werden sollten. Die Teilnehmer wurden in Gruppen<br />
eingeteilt, und am Ende des Tutoriums wurde<br />
je ein Projekt durch eine Gruppe vorgestellt. Die<br />
Entscheidung fiel aufgrund vorher festgelegter<br />
Kriterien und der Überzeugungskraft der Teams<br />
in einer Abstimmung. Da sie sehr knapp ausfiel,<br />
entschieden sich die Teilnehmer das Geld aufzuteilen<br />
und zwei Projekte zu unterstützen. Somit<br />
wurde 611,11 Euro an Morus 14 gespendet. <strong>Der</strong><br />
Verein Morus 14 kümmert sich mit dem Geld<br />
auch in Zukunft um die Integration von Kindern<br />
und Jugendlichen im Neuköllner Rollbergviertel.<br />
<strong>Der</strong> Flüchtlingsrat e.V., der die andere Hälfte des<br />
Preises gewann, wird das Geld <strong>für</strong> das „Medibüro“<br />
nutzen, in dem kostenlos medizinische Hilfe an<br />
Menschen ohne Aufenthaltsstatus vermittelt wird.<br />
www.morus14.de<br />
Das Autismus-Therapiezentrum ist jetzt an<br />
zwei Standorten: Seit dem vergangenen Jahr<br />
unterhält „<strong>Der</strong> Steg - Gesellschaft zur Förderung<br />
von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen“<br />
zwei Therapiestandorte <strong>für</strong> autistische Kinder<br />
und Jugendliche: der eine ist in der Geschäftsstelle<br />
Alt-Reinickendorf 29, der andere – neue – in der<br />
Dominicusstraße 32, im Bezirk Tempelhof-Schöneberg.<br />
An beiden Standorten stehen jeweils vier<br />
reizarm strukturierte Therapieräume mit individuellen,<br />
autismusspezifischen Lernmaterialien zur<br />
Verfügung.<br />
www.dersteg.de<br />
Martina Gehrmann ist neue Bundesgeschäftsführerin<br />
des Sozialverbandes Deutschland (SoVD).<br />
Sie hatte bislang die Funktion der stellvertretenden<br />
Bundesgeschäftsführerin und die Leitung der<br />
Bundesrechtsabteilung des SoVD inne. Martina<br />
Gehrmann hat Rechtswissenschaft studiert und<br />
war danach als Rechtsanwältin tätig. Die sozial engagierte<br />
37-Jährige ist ehrenamtliche Richterin am<br />
Sozialgericht <strong>Berlin</strong> und Vorsitzende der Schiedsstelle<br />
des Landesverbandes <strong>Berlin</strong>-Brandenburg.<br />
www.sovd.de<br />
März 2012 25
Aktuell<br />
HVD <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
Neue Fachschule <strong>für</strong><br />
neue Generation von<br />
Erziehern<br />
Gemeinsam mit Norbert Kunz, dem Präsidenten<br />
des Humanistischen Verbands Deutschlands,<br />
Landesverband <strong>Berlin</strong>-Brandenburg (HVD), hat<br />
die <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Senatorin <strong>für</strong> Bildung, Jugend und<br />
Wissenschaft, Sandra Scheeres, die Humanistische<br />
Fachschule <strong>für</strong> Sozialpädagogik (HFS) am Märkischen<br />
Ufer 28-34 (3. OG), 10179 <strong>Berlin</strong> eröffnet.<br />
Die <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Bildungssenatorin Sandra Scheeres sagte,<br />
dass sie sich freue, dass der HVD <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
eine humanistisch ausgerichtete Fachschule <strong>für</strong> Sozialpädagogik<br />
gegründet habe. Die Ausbildung von Erzieherinnen<br />
und Erziehern sei ein wichtiger Baustein, um<br />
<strong>Berlin</strong> als kinder- und familienfreundliche Stadt, in der<br />
Beruf und Familie gut vereinbar seien, weiter attraktiv<br />
zu halten.<br />
Scheeres: „Bis 2015 wollen wir bedarfsgerecht bis zu<br />
19 000 Kita-Plätze schaffen, damit Beruf und Familie<br />
noch besser miteinander vereinbart werden können.<br />
Zusätzlich braucht das Land gut ausgebildete, fachlich<br />
qualifizierte Erzieherinnen und Erzieher, die in den Einrichtungen<br />
arbeiten und unseren Anspruch an Qualität<br />
erfüllen. Vor allem brauchen wir auch mehr männliche<br />
Erzieher sowie Erzieherinnen und Erzieher mit Migrationshintergrund.<br />
Dazu trägt die heute eröffnete Fachschule<br />
bei.“<br />
Den 19 angehenden Erzieherinnen und Erziehern des<br />
ersten Jahrgangs gab Bildungssenatorin Sandra Scheeres<br />
dabei einige ihrer persönlichen Erfahrungen mit auf den<br />
Weg: „<strong>Der</strong> Erzieherberuf ist ein schwieriger Beruf mit<br />
großen Belastungen, aber ich finde, dass man auch sehr<br />
viel Positives weitergibt.“ Die Senatorin begrüßte die<br />
weltlich-humanistische Ausrichtung der Fachschule <strong>für</strong><br />
Sozialpädagogik. „Ich bin überzeugt, sie werden Erfolg<br />
haben“, sagte sie.<br />
<strong>Der</strong> Präsident des HVD <strong>Berlin</strong>-Brandenburg, Norbert<br />
Kunz, ging während der feierlichen Eröffnung ebenfalls<br />
auf die humanistische Ausrichtung der Fachschule<br />
ein: „Endlich gibt es eine weltliche Alternative zu den<br />
konfessionell gebundenen Privatschulen. Die Nachfrage<br />
nach gut qualifiziertem Fachkräftenachwuchs in <strong>Berlin</strong><br />
ist enorm. Viele Eltern wünschen sich Partner <strong>für</strong> die<br />
Erziehung ihrer Kinder, die sich an Werten wie Selbstbestimmung<br />
und Demokratie, Toleranz und Solidarität<br />
orientieren – ohne Rückgriff auf Religion. Mit unserer<br />
neuen Fachschule gehen wir auf diese große Nachfrage<br />
Foto: R_K_B_by_berlin-pics_pixelio.de<br />
ein.“ Bislang gibt es in <strong>Berlin</strong> fünf staatliche und 21 private<br />
Schulen zur Erzieher/-innen-Ausbildung.<br />
An der Humanistischen Fachschule <strong>für</strong> Sozialpädagogik<br />
haben 13 Studentinnen und sechs Studenten ihr Teilzeitstudium<br />
aufgenommen. In den nächsten drei Jahren<br />
werden sie drei Tage in einer 23 der Humanistischen<br />
Kindertagesstätten bzw. sechs Jugendeinrichtungen Erfahrungen<br />
im pädagogischen Alltag sammeln. An den<br />
verbleibenden zwei Tagen reflektieren sie diese gemeinsam<br />
im Rahmen ihres Studiums.<br />
Die Leiterin der Humanistischen Fachschule <strong>für</strong> Sozialpädagogik,<br />
Beate Heeman, führte zum Inhalt des Studiums<br />
aus:<br />
„Hier wirken die Studierenden von Anfang an mit, indem<br />
sie fragen: Was brauchen wir, damit wir lernen<br />
können? Was bewirken wir? Was verändern wir? Ganzheitliches<br />
Denken, pädagogische Kompetenzen, eine<br />
den Menschen wertschätzende und verantwortungsvolle<br />
Haltung und Schule die Spaß macht! Das geht nämlich<br />
auch. <strong>Der</strong> Mensch macht‘s.“<br />
www.hvd-bb.de<br />
Was kostet wo wie viel?<br />
Antworten darauf bietet die gleichnamige Broschüre,<br />
die in ihrer elften Auflage neben den<br />
Bezirksdiensten in einem zweiten Band<br />
erstmalig auch ausgewählte<br />
Leistungen<br />
der<br />
Senatsverwaltungen<br />
darstellt.<br />
<strong>Der</strong> Schwerpunkt<br />
liegt<br />
hier bei den<br />
gesamtstädtischen<br />
Aufgaben, etwa bei der Polizei-, Justiz- oder Steuerverwaltung.<br />
Was kostet die Beleuchtung der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Straßen?<br />
Wie viel Geld zahlt <strong>Berlin</strong> <strong>für</strong> Bildungseinrichtungen?<br />
Und wie teuer ist die Bearbeitung eines<br />
Steuerbescheids, wird das Personal effizient<br />
eingesetzt, werden Leistungen gebündelt? – die<br />
vorliegende Broschüre will diese und andere Fragen<br />
beantworten und transparent aufzeigen, was<br />
wir uns künftig noch leisten können und wollen.<br />
Die Broschüre kann auf den Internetseiten der<br />
Senatsverwaltung <strong>für</strong> Finanzen unter folgendem<br />
Link heruntergeladen werden:<br />
http://www.berlin.de/sen/finanzen/haushalt/download/index.html<br />
26 März 2012
Aktuell<br />
Lebenswege Wohnprojekte gGmbH<br />
Ort der Begegnung und<br />
Vernetzung<br />
Schon seit einiger Zeit hat Lebenswege Wohnprojekte<br />
gGmbH die Idee eines inklusiven Nachbarschaftszentrums<br />
im Süd-Osten Wilmersdorfs<br />
(Erdgeschoss des Appartementhauses der Lebenswege<br />
Wohnprojekte)<br />
Von Charlotte Wolff<br />
Dank eines neuen Inklusions-Förderplans der Aktion<br />
Mensch rückt die Verwirklichung in greifbare Nähe. Im<br />
September 2011 begann mit der Einstellung des Projektteams<br />
(Ulla Raike, Charlotte Wolff und Thomas<br />
Vallentin) die Planungsphase. Das Ziel: ein inklusives,<br />
barrierefreies Nachbarschaftszentrum, das allen Bewohnern<br />
des Kiezes offen steht. „Wir möchten einen<br />
Ort der Begegnung und Vernetzung von Menschen mit<br />
und ohne Behinderung schaffen“, sagen die Mitarbeiter<br />
des Projektteams. „Dazu wollen wir Kooperationen mit<br />
verschiedenen Trägern außerhalb der Behindertenhilfe<br />
eingehen. Es wird auch vor Ort einige Kurs- und Freizeitangebote<br />
geben. Von Anfang an wurden und werden<br />
die Bewohner des Kiezes in die Projektplanung mit einbezogen.“<br />
In einer Zukunftswerkstatt wurden die Ideen<br />
geschmiedet<br />
Anfang November gab es ein erstes großes Treffen, den<br />
„Markt der Möglichkeiten“, an dem fast die gesamte<br />
Mieterschaft des Appartementhauses in der Prinzregentenstr.<br />
24 teilnahm.<br />
Die Auswertung des Termins war äußerst interessant. Es<br />
stellte sich heraus, dass relativ ähnliche Ergebnisse und<br />
Wünsche im Hinblick auf die Nachbarschaft geäußert<br />
wurden. Gefallen finden die Bewohner an der zentralen<br />
Lage, dem Volkspark und guten Einkaufsmöglichkeiten.<br />
Kritisiert wurde, dass viele Cafés<br />
und Läden nicht barrierefrei<br />
seien.<br />
Die Ideen <strong>für</strong> ein Nachbarschaftszentrum<br />
<strong>für</strong> Alle: Musikkurse,<br />
Sprachkurse, Diskussionsabende,<br />
gemeinsames<br />
Kochen und Grillen, Theaterangebote,<br />
Feste und noch<br />
vieles mehr! Auch dazu fand<br />
eine Zukunftswerkstatt (Bild<br />
links) statt, bei der sowohl Anwohner<br />
aus dem Kiez als auch<br />
Vertreter von Trägern, Vereinen<br />
und dem Bezirksamt vertreten waren.<br />
Das Projekt wird von dem Rundbrief „Prinzregent trifft<br />
Badensche - Nachrichten aus dem Kiez“ begleitet, der<br />
mit einer Auflage von 1000 Stück im Kiez ausgelegt und<br />
auf abgebildet wird. In diesem werden Neuigkeiten zum<br />
Projekt bekannt gegeben, Fragen wie „Was ist Inklusion?“<br />
beantwortet, Mitarbeiter vorgestellt und Veranstaltungen<br />
angekündigt. Zuletzt gab es einen Fotowettbewerb<br />
„Winter im Kiez“.<br />
Lebenswege Wohnprojekte gGmbH<br />
Nachbarschaftszentrum Prinz<br />
Projektleitung: Ulla Raike<br />
Prinzregentenstr. 24<br />
10715 <strong>Berlin</strong><br />
Die Zahl der Studierenden in <strong>Berlin</strong>, die sich<br />
<strong>für</strong> ein Studium mit einem oder mehreren Kindern<br />
ein Studium entschieden, liegt mit 9 Prozent<br />
deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Dem trägt<br />
das Studentenwerk <strong>Berlin</strong> mit seiner Sozialberatung<br />
<strong>für</strong> Studierende mit Kind Rechnung. Die Ratgeber-<br />
Broschüre „Studieren mit Kind“ wurde völlig<br />
überarbeitet und ist ab sofort erhältlich. Wichtige<br />
Informationen <strong>für</strong> Schwangere und Studierende mit<br />
Kind werden in der Broschüre situationsbezogen<br />
angeboten. Neben studienorganisatorischen Fragen<br />
werden neben Themen wie Krankenversicherung,<br />
Finanzierungs- und Wohnmöglichkeiten auch<br />
rechtliche Aspekte betrachtet. Ein umfangreicher<br />
Adressteil und Musteranträge helfen bei Orientierung<br />
im Alltag. Die Broschüre ist ab sofort erhältlich<br />
und kann beim Studentenwerk <strong>Berlin</strong>, Hardenbergstr.<br />
34; 10623 <strong>Berlin</strong> angefordert werden.<br />
Tel.: (030) 939 39 - 70<br />
E-Mail: info@studentenwerk-berlin.de<br />
www.studentenwerk-berlin.de<br />
März 2012 27
Ältere Bürger / Einwanderung<br />
Ambulant betreute Wohngemeinschaften<br />
sind ein etablierter Bestandteil des Pflegewesens<br />
geworden – nicht nur <strong>für</strong> Menschen mit Demenz.<br />
Auf der Internetseite www.wg-qualitaet.de bietet<br />
der Verein „Freunde alter Menschen“ ausführliche<br />
Informationen über diese Wohnform. Neu sind<br />
Landesseiten <strong>für</strong> jene Bundesländer mit Koordinierungs-<br />
und Beratungsstellen. Dort finden sich<br />
Informationen zur Qualitätssicherung vor Ort sowie<br />
Kontaktmöglichkeiten zu den verantwortlichen<br />
Landesministerien. Die Landesseiten ergänzen den<br />
Länderatlas, ein ausführlicher Überblick zu den<br />
Rahmenbedingungen <strong>für</strong> betreute Wohngemeinschaften<br />
in den Ländern.<br />
www.wg-qualitaet.de<br />
Die neue Ausgabe des Reports Altersdaten des<br />
Deutschen Zentrums <strong>für</strong> Altersfragen (DZA) fasst<br />
Informationen und Daten zu den wichtigsten chronischen<br />
Krankheiten des Alters zusammen und<br />
stellt deren Zusammenhang mit der Entwicklung<br />
der Sterblichkeit dar. <strong>Der</strong> Report Altersdaten ist<br />
eine Online-Publikation und steht unter der Rubrik<br />
„Statistische Reports“ auf der DZA-Website als<br />
Download bereit.<br />
www.dza.de<br />
Wer in Rente geht, sollte sich nicht zur Ruhe<br />
setzen, jedenfalls nicht sofort und nicht vollständig,<br />
meint Henning von Vieregge, Autor des<br />
neuen Buches „<strong>Der</strong> Ruhestand kommt später. Wie<br />
Manager das Beste aus den silbernen Jahren machen“,<br />
Frankfurter Allgemeine Buch, 2011, Preis<br />
24,90 Euro. Von Vieregge geht der Frage nach, wie<br />
„Altgediente“, meist ehemalige Führungskräfte,<br />
als Berater oder Mentoren Kompetenzen, Erfahrungen<br />
und Wissen an andere weitergeben können.<br />
„Bemerkenswert ist seine Studie (...) durch ehrliche<br />
Einblicke in die Psyche jener, die anzuordnen<br />
gewohnt waren und unter einem Statusverlust<br />
leiden,“ schreibt Robert von Lucius, Frankfurter<br />
Allgemeine Zeitung, in einer Rezension.<br />
www.vonvieregge.de<br />
Einer im „Journal of Aging Research“ veröffentlichten<br />
Studie zufolge neigen gesunde Senioren<br />
weniger zum Grübeln als junge Menschen. In der<br />
Studie untersuchten Forscher die Zusammenhänge<br />
zwischen dem Älterwerden und Faktoren, die zur<br />
Depression führen.<br />
http://www.hindawi.com/journals/jar/<br />
aip/267327/<br />
Friedrich-Ebert-stiftung<br />
Vom Leben und Sterben<br />
älterer Einwanderer<br />
Von Antje Henke, Pressereferentin<br />
des HVD <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
„Am Lebensende fern der Heimat“ - unter diesem<br />
Motto diskutierten 130 Teilnehmer in <strong>Berlin</strong> über<br />
das Sterben in einer Einwanderungsgesellschaft.<br />
Mittlerweile leben 1,4 Millionen über 65-Jährige mit einer<br />
Migrationsgeschichte in Deutschland, davon unter<br />
anderem 170 000 Türken, 130 000 Polen, 106 000 Russen<br />
und 130 000 Asiaten − Menschen, auf deren kulturspezifischen<br />
Bedürfnisse sich die Pflege, die medizinische<br />
Versorgung und die Sozialdienste einstellen müssen.<br />
„Die Qualität einer Gesellschaft zeigt sich an dem Umgang<br />
mit den Sterbenden“, so brachte es der Migrationsforscher<br />
Prof. Philip Anderson auf den Punkt – auf der<br />
Fachtagung „Am Lebensende fern der Heimat − Tod<br />
und Sterben in einer Migrationsgesellschaft“, die Anfang<br />
Februar 2012 in der Friedrich-Ebert-Stiftung stattfand.<br />
„Aber viele Migrantinnen und Migranten − besonders<br />
die älteren − fühlen sich in Deutschland nicht integriert.<br />
Und das fehlende Gefühl dazu zu gehören, führt zum<br />
Rückzug und schließlich zur Einsamkeit. Auch beim<br />
Sterben“, so Anderson weiter. Vor allem ältere Frauen,<br />
die immer gearbeitet hätten, seien hier besonders betroffen.<br />
Zudem seien Altersarmut, die schlechten Erfahrungen<br />
beim Erlernen der deutschen Sprache, die<br />
lückenhaften Netzwerke zu professionellen Sprachmittlern,<br />
die knappe Zeit und die fehlende kulturspezifische<br />
Sensibilität im Pflegebereich weitere Schwierigkeiten.<br />
Muslime haben manchmal eine archaische<br />
Auffasung über dementielle Erkrankungen<br />
„Neben der deutschen Sprache vergessen die Leute im<br />
Alter einfache Verkehrszeichen oder die Apotheke an<br />
der Ecke“, berichtete <strong>Der</strong>ya Wrobel vom Sozialverband<br />
VdK <strong>Berlin</strong>-Brandenburg, die seit 2003 demenzkranke,<br />
türkische Gastarbeiter der ersten Generation betreut<br />
und das Projekt IdeM, der bundesweit ersten Informations-<br />
und Beratungsstelle <strong>für</strong> dementiell erkrankte Migranten,<br />
leitet. „Auch wenn Menschen hier über 40 Jahre<br />
gelebt haben, sind ihre Erinnerungen nur oft aus der<br />
frühen Jugendzeit. Und die war häufig in der Türkei“, so<br />
Wrobel. Die Arbeit mit erkrankten Migranten und deren<br />
Angehörigen sei oft eine Gratwanderung, denn unter<br />
den Muslimen würde Demenz als „Gottesstrafe“ angesehen.<br />
Viele der betroffenen Familien zögen sich daher<br />
zurück. Als Ursache nannte sie, dass viele türkische Familien<br />
die Krankheit nicht kennten und sie wenig In-<br />
28 März 2012
Einwanderung<br />
formation über das deutsche Gesundheitssystem und<br />
entsprechende Unterstützungsleistungen hätten. Erst<br />
wenn der Notfall einträte, würde oft erst der Arzt kontaktiert<br />
werden. „Hier spielt die kulturelle Besonderheit<br />
eine große Rolle. Familienmitglieder haben Angst davor,<br />
dem Vater oder der Mutter nicht helfen zu können. Sie<br />
gehen von Arzt zu Arzt, was natürlich hohe Kosten im<br />
Gesundheitssystem verursacht“, sagte Ulrika Zabel, Leiterin<br />
des Kompetenz-Zentrums Interkulturelle Öffnung<br />
der Altenhilfe.<br />
Man müsse die Familie mit den Patienten als gesamtes<br />
System begreifen, forderte daher Zabel. „Bei vielen Einwanderern<br />
stehen individuelle Bedürfnisse oft nicht im<br />
Vordergrund. Erst wenn wir lernen, die Familienmitglieder<br />
in der Betreuung und schon in der Anamnese<br />
einzubeziehen, können wir einen vertrauensvollen Zugang<br />
zum Patienten schaffen.“<br />
Erfolgsmodell gefällig? <strong>Der</strong>ya Wrobel zeigte, dass bestehende<br />
Pflegeinstitutionen, die sich auf kulturelle<br />
Bedürfnisse einlassen, auch funktionieren können.<br />
Wrobel hatte vor neun Jahren die Idee, die Moschee<br />
als Ort der Aufklärung über Demenz zu nutzen und<br />
Frauen als Multiplikatorinnen einzusetzen die „Mund<br />
zu Mund“ über die Krankheit aufklären und das Projekt<br />
empfehlen. Das gemeinsame Zusammensein bei<br />
Festen, zum Beispiel Ramadan, wurde und wird genutzt,<br />
um viele Menschen zu erreichen – gute Gelegenheiten,<br />
das Projekt IdeM vorzustellen und Tabuthemen<br />
anzusprechen.<br />
Erfolgsmodell: Demenz-WG <strong>für</strong> Einwanderer aus<br />
der Türkei<br />
Heute gibt es erfolgreiche Demenzwohngemeinschaften<br />
in <strong>Berlin</strong>, in denen türkische Gastarbeiter der ersten<br />
Generation leben. „Wir betonen, dass es sich um keine<br />
Pflegeeinrichtung handelt, sondern um eine Wohnung<br />
im Westteil der Stadt“, so Wrobel. Hier arbeiten Pflegerinnen<br />
und Pfleger mit türkischem Hintergrund. Sie<br />
sprechen die Sprache, singen ihre Lieder und zu essen<br />
gibt es Kulinarisches aus der Heimat.<br />
„Kulturell bedingt, kümmern sich oft die Kinder um<br />
ihre Eltern oder um Onkel und Tante, dies wird sich<br />
künftig ändern“, betonte Aydan Özuguz, Integrationsbeauftragte<br />
der SPD-Bundestagsfraktion. Viele Migrantinnen<br />
und Migranten haben keine Großfamilien mehr<br />
in Deutschland. Hier müsse sich die Politik stärker darum<br />
kümmern, dass sich die bestehenden Institutionen<br />
im Gesundheitssystem auf die kulturellen Bedürfnisse<br />
von Migranten einstellen. Zudem müssten Wege gefunden<br />
werden, das Gesundheitssystem leichter <strong>für</strong> Menschen<br />
mit Einwanderungserfahrungen verständlich und<br />
damit zugänglich zu machen.<br />
Dass man die Qualität einer Gesellschaft auch daran<br />
messen kann, was bei der Abschiedskultur getan wird,<br />
betonte der SPD-Bundestagsabgeordnete und Alt-Vizekanzler<br />
Franz Müntefering. Die Politik hoffe hierbei auf<br />
weitere Impulse der Experten aus der Pflege und der<br />
Sozialarbeit.<br />
Nachdruck mit freundlicher Genehmigung von<br />
diesseits.de, Online-Magazin <strong>für</strong> weltlichen Humanismus<br />
Die Jahrestagung Asyl findet in diesem Jahr vom<br />
22. bis 23. März in <strong>Berlin</strong> statt. Im Mittelpunkt<br />
der Tagung werden die Themen Familie, Resettlement,<br />
Psychosoziale Betreuung von Flüchtlingen<br />
stehen. Die diesjährige Jahrestagung Asyl wird<br />
sich schwerpunktmäßig mit familienpolitischen<br />
Aspekten der Flüchtlingspolitik bzw. Flüchtlingsaufnahme<br />
befassen. Anhand aufenthalts- und sozialrechtlicher<br />
Fragestellungen wird überprüft, wie<br />
der Schutz von Ehe und Familie <strong>für</strong> Flüchtlinge<br />
umgesetzt ist und welcher Handlungsbedarf hier<br />
noch besteht. Thematisiert wird zudem die Frage,<br />
wie eine umfassende therapeutische Begleitung<br />
von traumatisierten Flüchtlingen in Deutschland<br />
zukünftig sichergestellt werden kann.<br />
www.der-paritaetische.de/fachinfos/migration/fluechtlingsarbeit<br />
70 Prozent der jungen Menschen im Alter von<br />
18-35 Jahren aus Zuwandererfamilien identifizieren<br />
sich mit ihrem Stadtteil oder Kiez. Das ist ein<br />
höherer Wert als bei den „Einheimischen“. Zu diesem<br />
Ergebnis kommt eine europäische Vergleichsstudie<br />
zur Integration von Zuwanderern der zweiten<br />
Generation (Ties). Gleichzeitig zeigt die Studie<br />
auch, dass die zweite Generation der sogenannten<br />
damaligen „Gastarbeiter“ in anderen europäischen<br />
Ländern wesentlich bessere Bildungsabschlüsse<br />
erzielt als in Deutschland – vor allem, weil es hier<br />
nicht gelang, den Bildungserfolg vom elterlichen<br />
Bildungsniveau und der elterlichen Unterstützung<br />
abzukoppeln. In Deutschland hatten Befragte<br />
aus türkischen Familien mit niedrigem elterlichen<br />
Bildungsniveau und wenig Unterstützung praktisch<br />
keine Chance, einen Hochschulabschluss zu<br />
erreichen, während dies <strong>für</strong> bis zu 40 Prozent der<br />
Befragten in anderen Ländern gilt. Auffällig sei,<br />
dass die zweite „jugoslawische“ Generation sich<br />
überraschend stark an die Kontrollgruppe ohne<br />
Migrationshintergrund annähert, während die<br />
befragten Türkeistämmigen deutlich schlechtere<br />
Bildungsabschlüsse erreicht haben.<br />
http://www.imis.uni-osnabrueck.de/PUBLI-<br />
KAT/imiszeitschrift.html<br />
März 2012 29
Familie / Kinder- und Jugendhilfe<br />
Das Modellprojekt des Bundesfamilienministeriums<br />
„Elternchance ist Kinderchance“ ermöglicht<br />
die Weiterqualifizierung zu Elternbegleitern. Sie<br />
sollen den Eltern als Vertrauenspersonen an Orten<br />
der Familienbildung zur Seite stehen. Mit der Auswahl<br />
als Modellprojekt ist die Finanzierung einer<br />
halben Stelle (Sozialarbeiter/Sozialpädagoge) befristet<br />
auf drei Jahre verbunden. Bundesweit wurden<br />
100 Einrichtungen als Modellprojekte „Elternbegleitung<br />
Plus“ ausgewählt – der Bezirk Neukölln ist<br />
mit drei Standorten vertreten:<br />
• dem Familienzentrum „Familienpunkt“ des<br />
Kinder- und Jugendhilfe- Verbundes <strong>Berlin</strong><br />
(KJHV)<br />
• dem Familienzentrum „Familienhaus Neukölln<br />
Nord – FaNN“ des Trägers Jugendwohnen<br />
im Kiez<br />
• dem Evangelischen Familienzentrum „Debora“<br />
des ev. Kirchenkreises Neukölln in der<br />
Aronstraße 134.<br />
www.elternchance.de<br />
Nicht nur neue Familienformen, auch immer<br />
mehr neue Typen von Eltern-Kind-Beziehungen sind<br />
entstanden. Diese Veränderungen erfordern neue<br />
rechtliche Regelungen, die in dem Sonderheft 8 der<br />
Zeitschrift <strong>für</strong> Familienforschung/ Journal of Family<br />
Research von Laszlo Vaskovics und Dieter Schwab<br />
(unter dem Titel „Pluralisierung von Elternschaft<br />
und Kindschaft“) diskutiert werden.<br />
laszlo.vaskovics@uni-bamberg.de<br />
Wie Väter trotz Trennung eine gute Beziehung<br />
zu ihren Kindern behalten können, darüber gibt<br />
es jetzt einen neuen Ratgeber. Das Väterzentrum<br />
<strong>Berlin</strong> hat eine Broschüre mit dem Titel „Stark<br />
und verantwortlich“ herausgegeben. Das knapp<br />
hundert Seiten starke Werk bietet Vätern wichtige<br />
Informationen zu Fragen wie: Wie kann ich ein<br />
guter Vater bleiben? Wie halte ich Kontakt? Was<br />
brauchen die Kinder? In Interviews schildern<br />
betroffene Väter, wie sie die Trennungssituation<br />
meistern konnten. Dabei werden auch Wohn- und<br />
Lebensmodelle erklärt z.B. Residenzmodell oder<br />
Wechselmodell. Ein Fachanwalt <strong>für</strong> Familienrecht,<br />
ein Familienrichter, ein Familientherapeut geben<br />
Vätern wichtige Hinweise und klären die Rolle von<br />
Institutionen wie Jugendamt und Familiengericht.<br />
Die Broschüre ist <strong>für</strong> 5 Euro zuzüglich Versandkosten<br />
beim Väterzentrum <strong>Berlin</strong> erhältlich.<br />
eberhard.schaefer@vaeterzentrum-berlin.de<br />
www.vaeterzentrum-berlin.de<br />
Foto: christiaaane_pixelio.de<br />
Kinderschutzbund <strong>Berlin</strong><br />
Nach Zoff in der<br />
Klasse: Soziales Lernen<br />
in der Jungengruppe<br />
Im vergangenen Jahr gab es in der Schulstation<br />
des Kinderschutzbundes an der Erika-Mann-<br />
Grundschule einmal wöchentlich ein Angebot <strong>für</strong><br />
verhaltensauffällige Jungen. Darüber berichtet<br />
der Kinderschutzbund <strong>Berlin</strong> in seinem jüngsten<br />
Rundbrief. Anlass seien die wiederholten Streitigkeiten<br />
zwischen mehreren Kindern aus verschiedenen<br />
Klassen gewesen.<br />
Im zusammenfassenden Newsletter-Text des Kinderschutzbunds<br />
– Autorin ist Geschäftsführerin Sabine<br />
Walther – heißt es weiter: „Beteiligt waren immer dieselben<br />
Jungen, die sich gegenseitig aufgrund ihrer ethnischen<br />
Herkunft beleidigten und beschimpften. Sie<br />
waren nicht in der Lage, ihre Wut zu kontrollieren. Es<br />
entstanden große Konflikte, die zeitweilig sogar den<br />
Ausschluss von der Hofpause nach sich zogen.<br />
In Gesprächen mit den Kindern wurde jedoch deutlich,<br />
dass sie eigentlich miteinander befreundet sein wollten.<br />
Es gelang ihnen aber nicht, geeignete Strategien anzuwenden,<br />
um gemeinsam zu spielen. Im Laufe der Pausen<br />
eskalierten Konflikte stets in handgreiflichen Übergriffen<br />
und unkontrollierten Wutattacken, so dass den Schülern<br />
eine entspannte Rückkehr in den Unterricht kaum<br />
noch möglich war.<br />
Aus diesem Grund beschlossen wir, den Jungen Zeit und<br />
30 März 2012
Kinder- und Jugendhilfe<br />
Raum zu geben, sich besser kennenzulernen und auszuprobieren.<br />
In der Kleingruppe sollten sie Unterstützung<br />
erfahren, um konstruktive Konfliktlösungsstrategien zu<br />
entwickeln und sich mit dem Thema Freundschaft auseinanderzusetzen.<br />
Das gegenseitige Kennenlernen unter<br />
Berücksichtigung der kulturellen Vielfalt war ebenfalls<br />
ein zentrales Thema der Gruppe.<br />
Gemeinsame Aktionen sollten helfen, Emotionen<br />
besser zu regulieren<br />
Ein Grundsatz lautete: Wir treffen uns, um miteinander<br />
etwas zu unternehmen. Jedes Treffen begann mit einem<br />
gemeinsamen Essen und einer Kindersitzung, in der zunächst<br />
jeder die Möglichkeit hatte, eine kurze Aussage<br />
zum momentanen Befinden zu machen. Anfangs wurden<br />
Ziele <strong>für</strong> die Gruppe besprochen und Regeln <strong>für</strong><br />
den Umgang miteinander verabredet. Diese wurden von<br />
allen Teilnehmern unterschrieben. Die Kinder machten<br />
Vorschläge <strong>für</strong> zukünftige Aktionen und verabredeten<br />
deren Umsetzung.<br />
Im Anschluss gab es dann Spiel-, Sport- und kreative<br />
Angebote. Am Ende jedes Treffens fand eine gemeinsame<br />
Auswertungsrunde statt. Hier waren die Kinder<br />
gefordert, Stellung zu nehmen, ob sie die geplanten Aktionen<br />
umsetzen konnten und inwiefern es ihnen gelungen<br />
war, sich an die vereinbarten Regeln zu halten. Zum<br />
Abschluss richtete sich der Fokus immer auf das, was<br />
ihnen beim jeweiligen Treffen gut gefallen hat.<br />
Die Anfangs- und Abschlussrunde stellte oftmals eine<br />
große Herausforderung <strong>für</strong> die Jungen dar, die sie jedoch<br />
zu nutzen lernten. Erst gelang es den Jungen häufig<br />
nicht, geplante Aktionen in die Tat umzusetzen, da<br />
aufgrund zahlreicher Konflikte zunächst die Störungen<br />
bearbeitet werden mussten. So konnten anfangs Ausflüge<br />
nicht stattfinden, da die verbleibende Zeit nicht mehr<br />
ausreichte.<br />
Wie sich die Situation in den Pausenzeiten<br />
zunehmend entspannte<br />
In der Auswertung ging es wesentlich darum, ihnen ihre<br />
eigenen Anteile <strong>für</strong> die Folgen aufzuzeigen und sie somit<br />
in die Verantwortung <strong>für</strong> ihr Handeln zu nehmen. Dies<br />
waren wesentliche Voraussetzungen, um Handlungsalternativen<br />
zu entwickeln. Im Verlauf gelang es ihnen<br />
immer häufiger, eigene Emotionen besser zu regulieren,<br />
aufeinander einzugehen und Lösungsstrategien in Konfliktsituationen<br />
anzuwenden.<br />
So erlebten sie sich zunehmend erfolgreicher im Handeln<br />
und konnten die Gruppe <strong>für</strong> sich gewinnbringend<br />
nutzen. Die Situation in den Pausenzeiten entspannte<br />
sich zunehmend. Nun bleibt abzuwarten, wie die Kinder<br />
das, was sie in der kleinen, geschützten Gruppe gelernt<br />
haben, in ihrem Schulalltag umsetzen.“<br />
www.kinderschutzbund-berlin.de<br />
Die Senatsverwaltung <strong>für</strong> Bildung, Jugend und<br />
Wissenschaft hat jetzt die 3. Auflage des Handbuchs<br />
Qualitätsmanagement der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Jugendfreizeiteinrichtungen<br />
herausgegeben. Auf 181<br />
Seiten werden die zentralen Aspekte der Jugendarbeit<br />
dargestellt. Außerdem bietet es zahlreiche<br />
Arbeitshilfen. In den über 400 Einrichtungen auf<br />
Bezirks- und Landesebene dient das Handbuch als<br />
Instrument der Selbstevaluierung und der Weiterentwicklung<br />
der pädagogischen Arbeit mit den<br />
Kindern und Jugendlichen. Die dritte Auflage des<br />
Handbuches beinhaltet zahlreiche Ergänzungen<br />
und Aktualisierungen. Themen, die bei der Überarbeitung<br />
berücksichtigt wurden, sind Kooperation<br />
mit Schulen, Elternarbeit, interkulturelle und<br />
internationale Jugendarbeit, Nutzung von Online-<br />
Communities. Download hier:<br />
www.berlin.de/sen/jugend/bildung_in_der_<br />
freizeit/<br />
Die Koch-Ausbildung im SOS-Berufsausbildungszentrum<br />
<strong>Berlin</strong> ist als Kooperationspartner<br />
des Projekts „Future for us“ von der AOK Nordost<br />
ausgewählt worden. Mit diesem Projekt wird<br />
versucht, die Teilnehmer so früh wie möglich <strong>für</strong><br />
Gesundheitsthemen zu sensibilisieren und damit<br />
dazu beizutragen, dass die jungen Menschen sich<br />
gesund ernähren, die Bedeutung von Bewegung<br />
und Sport kennen lernen und ihr Wissen über die<br />
Gesundheit erweitern Das Projekt bietet den insgesamt<br />
24 Auszubildenden der Koch-Ausbildung<br />
im SOS-Berufsausbildungszentrum <strong>Berlin</strong> während<br />
der gesamten dreijährigen Ausbildung die Möglichkeit,<br />
an kostenlosen Seminaren und Fachexkursionen<br />
teilzunehmen.<br />
www.sos-kinderdorf.de<br />
Vor eineinhalb Jahren haben sich Kindertagesstätten<br />
und Grundschulen in Friedenau auf<br />
den Weg gemacht, um ihre Zusammenarbeit<br />
zu verbessern. Als Teil des Bildungsnetzwerkes<br />
sollte der Übergang eines Kindes von der Kita<br />
in die Grundschule am Standort der Peter-<br />
Paul-Rubens-Grundschule in Friedenau besser<br />
gestaltet werden. Zwei Mitarbeiterinnen des<br />
Nachbarschaftsheimes Schöneberg e.V. wurden<br />
beauftragt, zu koordinieren und zu moderieren.<br />
Ergebnis ist u.a. ein deutlich gestiegenes Interesse<br />
<strong>für</strong> die Peter-Paul-Rubens-Schule. Ende 2011 gab<br />
es seit langem erstmals wieder mehr Nachfragen<br />
als Plätze.<br />
www.nbhs.de<br />
März 2012 31
Kinder- und Jugendhilfe<br />
Dortmunder Wissenschaftler fragen<br />
Warum steigen die<br />
Hilfen zur Erziehung?<br />
In der Dezemberausgabe 2011 des Fachblatts<br />
„Kommentierte Daten der Kinder- und Jugendhilfe<br />
(Komdat)“ gehen die Autoren Agathe Tabel,<br />
Sandra Fendrich und Jens Pothmann von der<br />
Dortmunder Arbeitsstelle Kinder- & Jugendhilfestatistik<br />
der brisanten Frage nach: Warum steigen<br />
die Hilfen zur Erziehung?<br />
Schon im Vorwort deuten sie das Dilemma an: „Bei steigender<br />
Nachfrage scheint die Zunahme der Ausgaben<br />
unvermeidlich, sprengt aber zugleich den bisherigen<br />
Rahmen. Bleibt die Frage, wie lange diese Spannungen<br />
noch ausgehalten werden können“. Zusammenfassend<br />
analysieren die Wissenschaftler:<br />
„Fallzahlenvolumen und Ausgabenhöhe in den Hilfen<br />
zur Erziehung sind auf ein bislang nicht gekanntes Ausmaß<br />
gestiegen. Dies resultiert aus längerfristigen gesellschaftlichen<br />
Veränderungen und damit verbundenen,<br />
schwieriger werdenden Lebenslagen. Hinzu kommt eine<br />
(...) zunehmende Wachsamkeit bei vielen Akteuren im<br />
Bildungs-, Erziehungs- und Sozialwesen – ein Ergebnis<br />
der seit Mitte der 2000er-Jahre geführten Kinderschutzdebatte.<br />
Nicht zu unterschätzen ist aber auch, dass öffentlich organisierte<br />
Unterstützungsleistungen wie die Hilfen zur<br />
Erziehung anders wahr- und eher in Anspruch genommen<br />
werden – eine Entwicklung, die mit Blick auf die<br />
jüngste Jugendamtskampagne auch von der Kinder- und<br />
Jugendhilfe so gewünscht wird (www. unterstuetzungdie-ankommt.de).<br />
Das Hinterfragen ist nicht neu. Warum aber gerade jetzt<br />
und wieso mit solcher Vehemenz? Zumindest zu vermuten<br />
wäre ein vielerorts nicht länger gültiges Moratorium<br />
<strong>für</strong> die Arbeit der Jugendämter im Bereich erzieherischer<br />
Hilfen nach den tragischen Todesfällen. Zudem werden<br />
die Folgen einer gesetzlich verordneten Steigerung der<br />
Kontrolldichte deutlich.<br />
Wenn aber jetzt unter gänzlich anderen Vorzeichen nach<br />
abermaligen Veränderungen im SGB VIII gerufen wird,<br />
dann scheint die zuletzt bis zu den Bürgermeistern zu<br />
beobachtende „Schockstarre“ vor einem Versagen beim<br />
Kinderschutz einer „Ohnmacht“ gegenüber dem Kindeswohlparadigma<br />
gewichen zu sein. Das erinnert an<br />
den verzweifelten Zauberlehrling und sein Klagen gegenüber<br />
dem Meister, auf dass die gerufenen Geister<br />
wieder verschwinden mögen.<br />
<strong>Der</strong> komplette Aufsatz zum Download<br />
http://www.akjstat.uni-dortmund.de/fileadmin/<br />
Komdat/Kom_Dat_Heft_3_2011.pdf<br />
Senioren auf der Bühne<br />
Alles Theater - ein<br />
bewährtes Netz gegen<br />
die Einsamkeit<br />
<strong>Der</strong> Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT)<br />
bietet seit 2010 mit Unterstützung durch das Bundesfamilienministerium<br />
ein bundesweites „Qualifizierungsprogramm<br />
Seniorentheater“ an. In<br />
diesem Rahmen trafen sich zahlreiche Fachkräfte,<br />
die im Bereich Seniorentheater tätig sind oder<br />
aktiv werden möchten.<br />
Dabei trat auch eines der ältesten Seniorentheater<br />
Deutschlands, das <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> „Theater der Erfahrungen“<br />
mit dem selbstgeschriebenen Stück „Eine Frau wird erst<br />
schön in der Küche“ auf. „Seit 30 Jahren sind wir als<br />
Wanderbühne unterwegs - bieten Theater von Senioren<br />
<strong>für</strong> Senioren“, sagt Eva Bittner, Sprecherin des Theaters<br />
mit dem Untertitel „Werkstatt der alten Talente“.<br />
Ob Shakespeare oder Dürrenmatt, Komödie oder Krimi<br />
- die Spielfreude älterer Menschen nimmt ständig zu.<br />
Vor allem selbstverfasste Stücke haben Hochkonjunktur.,<br />
heißt es in einem Beitrag der Deutschen Presse-<br />
Agentur, der Ende Januar verbreitet wurde.<br />
„Die Bandbreite des Angebots ist groß“, sagt Monika<br />
Fingerhut, Mitglied im Bundesarbeitskreis Seniorentheater,<br />
der 1996 im BDAT gegründet wurde. „Häufig werden<br />
in den Theaterstücken zum Beispiel Themen wie<br />
Liebe - früher und heute, die Situation im Altenheim<br />
oder Kriegserlebnisse aufgearbeitet.“ Viele Senioren<br />
lassen auch in Kabarettgruppen ihrer Kreativität freien<br />
Lauf.<br />
Das Bühnenspiel fördert das Selbstwertgefühl, es<br />
„nimmt Sprachlosigkeit“<br />
„Es ist sowohl die künstlerische als auch die soziale<br />
Komponente, die das Seniorentheater so beliebt<br />
macht“, sagt Monika Fingerhut. „Das Theater bietet ein<br />
Netz gegen die Einsamkeit, denn es gelingt nur gemeinsam.“<br />
Zugleich werde deutlich, dass die Erwartungen<br />
der Senioren anders seien als früher. Zahlreiche Kurse<br />
haben das Ziel, das Seniorentheater ständig weiterzuentwickeln.<br />
Die zunehmende Bedeutung und der Wert des Seniorentheaters<br />
wurden vor einiger Zeit auch auf einem<br />
großen Festival der Hamburger Körber-Stiftung deutlich.<br />
Mediziner wüssten die Theaterbegeisterung der Senioren<br />
zu schätzen, schreibt dpa.“So wird zum Beispiel<br />
das Selbstwertgefühl gefördert, das in der Gesellschaft<br />
32 März 2012
Kultur<br />
alten Menschen ja häufig abgesprochen wird - Stichwort<br />
Jugendwahn“, sagt die Chefärztin der Geriatrie<br />
in der Hamburger Asklepios-Klinik Wandsbek, Ann-<br />
Kathrin Meyer. Außerdem mache der Gruppenauftritt<br />
sehr viel aus, weil der Vereinsamung vorgebeugt werde.<br />
„Das Theater kann den Senioren buchstäblich ein Stück<br />
Sprachlosigkeit nehmen.“<br />
Und Menschen, die an Demenz erkrankt sind, werde<br />
gezeigt, dass man auch mit einer derartigen Diagnose<br />
durchaus noch etwas leisten könne. „Man kann zwar<br />
nicht zurückholen, was nicht mehr da ist. Aber was täglich<br />
genutzt wird, bleibt länger erhalten. Das Theaterspiel<br />
ist eine gute Möglichkeit, die Zellen in Schwung<br />
zu halten.“<br />
Theater der Erfahrungen Deutschlands ältestes<br />
Seniorentheater ist in <strong>Berlin</strong> zu Hause<br />
Das Theater der Erfahrungen, Deutschlands ältestes<br />
Seniorentheater, gegründet 1980, organisiert berlinweit<br />
15 Theatergruppen in Nachbarschaftshäusern und<br />
Freizeitzentren. Mehr als 300 Spielerinnen und Spieler<br />
zwischen 60 und 90 Jahren singen, tanzen, spielen und<br />
spotten in über 120 Aufführungen pro Jahr: in Altenheimen<br />
und Nachbarschaftshäusern, auf Kleinkunstund<br />
Theaterbühnen in <strong>Berlin</strong>, auf Tourneen in der Bundesrepublik<br />
und auf Theaterfestivals im benachbarten<br />
Ausland. Für das Musical „Altes Eisen“ haben sich die<br />
drei Theatergruppen „Spätzünder“, „OstSchwung“,<br />
„Bunte Zellen“ zusammengeschlossen.<br />
Das Ergebnis ist ein regelmäßig ausverkauftes Musical<br />
über das Alter, über die immer währende Sehnsucht<br />
nach der Großen Liebe und über die Suche nach Ersatzteilen<br />
<strong>für</strong> die müder werdenden Knochen – erzählt, gesungen<br />
und gespielt von rund 40 Seniorinnen und Senioren<br />
zwischen 60 und 90 Jahren und einer Live-Kapelle.<br />
Wie Opa Hikmets Hüfte eine Liebesgeschichte<br />
beflügelt und „brave Bürger“ zu Querulanten<br />
macht<br />
Es geht um Opa Hikmet, Bäckermeister türkischer Herkunft,<br />
der in seiner Bäckerei stürzt und eine neue Hüfte<br />
braucht. Die ihn heimlich liebende Nachbarsfrau (70)<br />
ergreift die Initiative und startet eine turbulente Rettungsaktion<br />
mit einer unerwarteten Lösung - stets gallig<br />
kommentiert von einem Grüppchen in Ordnungsliebe<br />
erstarrter „Braver Bürger“.<br />
Die nächsten Termine:<br />
Samstag, 24. März, 19 Uhr; Sonntag, 25. März, 16 Uhr<br />
Dienstag, 27. März, 16 Uhr<br />
Ort: ufafabrik; Viktoriastraße 10 - 18; 12105 <strong>Berlin</strong>-<br />
Tempelhof, Karten 9 Euro, ermäßigt 6 Euro, sind<br />
erhältlich an der ufa-Theaterkasse: 030 - 75 50 30<br />
www.theater-der-erfahrungen.nbhs.de<br />
www.bdat.info<br />
Am Sonntag, 25. März, findet im Verlagsgebäude<br />
des Tagesspiegel die 5. Kunstauktion zugunsten<br />
des Kinderschutz-Zentrums statt. Die Werke<br />
sind ab 13 Uhr zu besichtigen. Die Versteigerung<br />
beginnt um 15.30 Uhr. Ort: <strong>Der</strong> Tagespiegel, Askanischer<br />
Platz 3, 10963 <strong>Berlin</strong>. Schriftliche Gebote<br />
sind erwünscht. Kontakt:<br />
Galerie Kuhn & Partner | Andreas Kuhn |<br />
Pohlstr. 71 | 10785 <strong>Berlin</strong> | Telefon: 030 -<br />
23091516 | <strong>Fax</strong>: 030 - 23091513 | Mobil: 0172<br />
6462170 andreas.kuhn@adverta.de | www.<br />
galeriekuhn.de<br />
Noch bis zum 29. März werden im Kaffee<br />
RambaZamba Bilder von Kira Walter und Eberhard<br />
Pastow gezeigt. Beide haben in ihrer Malerei<br />
eine humorvolle und poetische Art gefunden, mit<br />
einem Hundeleben fertig zu werden. Die poppigen<br />
Bilder überraschen durch ihren Optimismus und<br />
lassen zugleich leichte Wehmut durchschimmern.<br />
Zu sehen sind zumeist Mischtechniken auf grundiertem<br />
Papier. Kira Walter stellt außerdem kleine<br />
Keramikfiguren aus: Menschen und Tiere, die<br />
einander verwandt scheinen. Eintritt frei.<br />
Am 21. März ist Welttag des Down Syndroms<br />
– ein guter Anlass, um ins Theater zu gehen, denn<br />
RambaZamba spielt Alice in den Fluchten am<br />
21.3. um 19 Uhr<br />
Weitere Termine im März:<br />
• Alice in den Fluchten: Am 20.3. um 12 Uhr<br />
und am 22.3. um 19 Uhr<br />
• Etwas über die Heiterkeit an trüben Tagen:<br />
Am 27.3., 28.3. und 29.3 um 19 Uhr<br />
Premiere am 21. April: Mit 200 Sachen ins Meer<br />
Träume haben ihre Berechtigung jenseits gültiger<br />
Normen, die uns den Atem nehmen und<br />
die Würde. Die Dame im Rollstuhl sagt: „Die<br />
Speichen meines Rades geben mir Halt, aber am<br />
Ende graben sie mich nur tiefer und tiefer in die<br />
Erde.“ Ihr Geliebter meint: „Den Strand, an dem<br />
wir gehen werden, finden wir allein in uns.“ Was<br />
bleibt, ist einzig der anarchische Ausbruch. „Das<br />
mag sein, Liebster, aber lass uns trotzdem einfach<br />
mit 200 Sachen ins Meer schießen.“ Mit Heiterkeit,<br />
viel Musik und Tanz erkundet dieses Stück<br />
Sehnsuchtsorte, die tödlich enden oder in die<br />
Freiheit führen.<br />
Regie: Langstengel, Choreographie: Seiffert<br />
Theater RambaZamba |Schönhauser Allee 36<br />
- 39 |10435 <strong>Berlin</strong>-Prenzlauer Berg<br />
www.theater-rambazamba.org<br />
März 2012 33
Foto: Corinna Dumat / pixelio.de<br />
Menschen mit Behinderung<br />
kommhelp e.V.<br />
Computerfuzzies<br />
werden zu<br />
engagierten Paten<br />
Die problemlose Nutzung elektronischer<br />
Hilfsmittel durch behinderte Menschen erfordert<br />
Unterstützung durch technisch versierte<br />
Menschen, die auch bei scheinbar belanglosen<br />
Fragen oder Problemen als Ansprechpartner und<br />
Helfer rasch zur Verfügung stehen. Das ist die<br />
Idee des Computer-Paten.<br />
„Es wäre wünschenswert, dem Patienten eine qualifizierte,<br />
koordinierende Fachkraft zur Seite zu stellen, die<br />
das Angebot der sich ständig verbessernden Hard- und<br />
Software der verschiedenen Anbieter überblickt und <strong>für</strong><br />
den Betroffenen die optimale Versorgung zusammenstellt<br />
und beratend tätig wird. Nur so kann gewährleistet<br />
werden, dass der stetig wachsende Fortschritt der<br />
technischen Möglichkeiten schnellstmöglich von jedem<br />
Betroffenen genutzt werden kann“. (http://www.<br />
manfred-siegel.de/intervie/interv-1.htm). so heißt es<br />
in der Staatsarbeit „„Rehabilitation und Möglichkeiten<br />
der Kommunikation bei Menschen mit Locked-in-Syndrom“<br />
von Judith Schlüter, aus der die <strong>Paritätische</strong><br />
Mitgliedsorganisation „kommhelp“ auf ihrer Webseite<br />
zitiert. Kommhelp sucht Computerpaten – technisch<br />
versierte Menschen mit ausgeprägten sozialen Fähigkeiten,<br />
die ihr Fachwissen zur Unterstützung behinderter<br />
Menschen einbringen wollen.<br />
Sachverstand, soziales Engagement, Geduld und<br />
Respekt werden gebraucht<br />
In dem Aufruf heißt es weiter: „Außer Sachverstand im<br />
Umgang mit Computern und einem sozialen Gewissen<br />
müssen Sie vor allem zwei Dinge mitbringen: Geduld<br />
mit und Respekt vor Menschen. Ihre Aufgabe besteht<br />
darin, das Funktionieren des Computers als Kommunikationshilfe<br />
im Sinne des Benutzers zu gewährleisten.<br />
Sie sollten bereit sein, bei einem Problem innerhalb von<br />
einem oder max. zwei Tagen die von Ihnen betreute Person<br />
aufzusuchen, um das Computerproblem zu analysieren<br />
und Abhilfe in die Wege zu leiten.<br />
Darüber hinaus sollten Sie auch die von Ihnen unterstützte<br />
Person beim „Erobern“ neuer Anwendungsmöglichkeiten<br />
unterstützen. Welche Anwendungen in<br />
Frage kommen könnten, ist Ihrem Einfühlungsvermögen<br />
überlassen. Wenn Sie interessiert sind, schreiben Sie<br />
uns bitte!“<br />
Bisher, so kommhelp werde dieses<br />
Projekt von keiner Stelle gefördert,<br />
es sei eine Initiative, um Bewegung<br />
in dieses wichtige Thema<br />
zu bringen: „Wir bemühen uns um<br />
finanzielle Unterstützung <strong>für</strong> dieses<br />
Projekt, aber wir können Ihnen<br />
nicht zusagen, dass wir Ihnen eine<br />
Vergütung <strong>für</strong> Ihren Aufwand zahlen<br />
können.“ Man habe vor zwei<br />
Jahren damit begonnen, Computerpaten<br />
<strong>für</strong> Nutzer von Kommunikationshilfen<br />
in <strong>Berlin</strong> zu suchen.<br />
Seit Mitte 2010 sei der erste Computerpate<br />
im Einsatz – mit großem<br />
Erfolg!<br />
kommhelp e.V.; Horstweg 25; 14059 <strong>Berlin</strong><br />
Tel.: +4930 - 32602572; <strong>Fax</strong>: +4930 - 3434 7945<br />
info@kommhelp.de;<br />
Praktikum mit und ohne Handicap<br />
Mit Ida ins Ausland<br />
Ida - „Integration durch Austausch“ ist ein Förderprogramm<br />
des Bundesministeriums <strong>für</strong> Arbeit<br />
und Soziales (BMAS) und des Europäischen Sozialfonds<br />
(ESF).<br />
Dahinter steckt die Idee, über den „Umweg“ eines<br />
Praktikums im Ausland anschließend schneller und<br />
besser den richtigen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz in<br />
Deutschland zu finden.<br />
Ida läuft schon seit 2009 – und recht erfolgreich: Über<br />
zwei Drittel der Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben<br />
anschließend einen guten Ausbildungsplatz oder eine<br />
längerfristige Arbeitsstelle gefunden - ein erstaunliches<br />
Ergebnis, wenn man bedenkt, dass die meisten Auslandspraktikanten<br />
zuvor langzeitarbeitslos, ohne Ausbildung<br />
34 März 2012
Menschen mit Behinderung<br />
oder nach abgebrochener Ausbildung ohne Perspektive<br />
waren.<br />
Die Praktikumsangebote gelten aber nicht nur <strong>für</strong> jüngere<br />
Interessierte. Bei Bedarf können weitere Praktikumsplätze<br />
in anderen Wirtschafts-, Dienstleistungsoder<br />
Verwaltungsbereichen organisiert werden. (http://<br />
www.esf.de/portal/generator/9824/ida.html )<br />
Dieser Weg soll jetzt auch barrierefrei zu gehen oder zu<br />
rollen sein, <strong>für</strong> jüngere oder ältere Arbeitssuchende mit<br />
unterschiedlichen Behinderungen, auch <strong>für</strong> Menschen<br />
mit Assistenzbedarf. In <strong>Berlin</strong> und Brandenburg gibt es<br />
mehrere Projektpartnerschaften, die mit den regionalen<br />
Jobcentern und Arbeitsagenturen kooperieren, Praktikumsplätze<br />
in verschiedenen EU-Ländern vermitteln,<br />
Teilnehmer vorbereiten, begleiten und unterstützen.<br />
Menschen mit Hilfebedarf sollen ihre Chancen als<br />
Teilnehmer nutzen können<br />
Das <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Zentrum <strong>für</strong> Selbstbestimmtes Leben behinderter<br />
Menschen – BZSL e.V. beteiligt sich an zwei dieser<br />
Partnerschaften: MoMo – Motivation durch Mobilität<br />
(www.ida-momo.de) und Event <strong>Berlin</strong> unlimited (www.<br />
network-eventberlin.de). Das <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Zentrum - verantwortlich<br />
sind Hans-Reiner Bönning, Sandra Boger und<br />
Anne Gersdorff - will erreichen, dass auch Menschen mit<br />
Hilfebedarf ihre Chancen als Teilnehmer nutzen können.<br />
Da<strong>für</strong> bietet es Beratung und Unterstützung und bringt<br />
persönliche Erfahrungen als schwerbehinderte Menschen<br />
ein. Wer seine Chancen auf dem Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt<br />
verbessern möchte, der sammelt im Rahmen<br />
der Praktika Erfahrungen im Ausland durch:<br />
• 1 – 3 Monate Praktikum im EU-Ausland<br />
• Erwerb von Sprachkenntnissen<br />
• Vertiefung fachlicher Kenntnisse<br />
• Erweiterung der sozialen und interkulturellen Kompetenzen<br />
• Erhöhung der Mobilität und Flexibilität<br />
Im März fahren die ersten jungen <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> nach Jacobstad<br />
in Finnland, weitere Gruppen werden nach<br />
Schweden, Italien und England folgen. Für den EU-<br />
Auslandsaufenthalt wurden die Teilnehmer mit Fremdsprachenunterricht,<br />
interkulturellem Training und einer<br />
medienpraktischen Qualifizierung in <strong>Berlin</strong> fit gemacht.<br />
Menschen mit Behinderung erhalten in allen Phasen des<br />
Projekts Unterstützung durch Ansprechpartner vor Ort,<br />
individuelle Beratung bei Hilfebedarf in der Wohnung<br />
und bei der Arbeit sowie die Klärung des Assistenzbedarfs.<br />
Die Kosten <strong>für</strong> Unterbringung, Verpflegung und<br />
Anund Abreise während des Auslandpraktikums werden<br />
im Rahmen des IdA-Programms übernommen.<br />
Online-Anmeldung unter:<br />
www.network-eventberlin.de;<br />
Kontakt: eventberlin@wetek.de<br />
Tel.: 030 - 44 38 33 02<br />
Ulla Schmidt (62) kandidiert <strong>für</strong> den Bundesvorsitz<br />
der Lebenshilfe <strong>für</strong> Menschen mit geistiger<br />
Behinderung. Bei der Mitgliederversammlung<br />
der Bundesvereinigung Lebenshilfe am 21. und<br />
22. September 2012 in Marburg, zu der rund 500<br />
Delegierte anreisen werden, wird sich die Bundestagsabgeordnete<br />
und ehemalige Bundesgesundheitsministerin<br />
um dieses höchste Ehrenamt in der<br />
Lebenshilfe bewerben. <strong>Der</strong> bisherige Vorsitzende<br />
Robert Antretter, MdB a.D., steht nach zwölf<br />
Jahren an der Spitze des Verbands <strong>für</strong> eine weitere<br />
Wahlperiode nicht mehr zur Verfügung.<br />
www.lebenshilfe.de<br />
Das Bildungs- und Forschungsinstitut zum<br />
selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) bietet<br />
von März 2012 bis Oktober 2013 eine Online-Weiterbildung<br />
<strong>für</strong> Menschen mit Behinderung an.<br />
Die Kurse wenden sich an behinderte Frauen und<br />
Männer, besonders auch behinderte Jugendliche,<br />
die ihr persönliches Leben „inklusiver“ gestalten<br />
wollen. Dies kann der Auszug vom Elternhaus<br />
oder aus einer Einrichtung in eine eigene Wohnung<br />
sein, eine Bewerbung auf dem allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt, die Beantragung eines dringend<br />
benötigten Hilfsmittels oder die Idee, sich als Peer<br />
(Selbst-Betroffener) in Verbänden <strong>für</strong> die Interessenvertretung<br />
behinderter Menschen einzubringen.<br />
www.bifos-ok.de<br />
<strong>Der</strong> Bundesverband <strong>für</strong> körper- und mehrfachbehinderte<br />
Menschen hat sein jährlich neu<br />
erscheinendes Steuermerkblatt <strong>für</strong> Familien mit<br />
behinderten Kindern aktualisiert. Das Steuermerkblatt<br />
2011/2012 steht im Internet unter www.<br />
bvkm.de in der Rubrik „Recht und Politik“ kostenlos<br />
als Download zur Verfügung.<br />
www.bvkm.de<br />
Über siebzig Jahre nach dem Beginn systematischer<br />
Tötungen von geistig und körperlich behinderten<br />
Menschen 1939/40 erinnert die Ausstellung<br />
„Im Gedenken der Kinder“ in der Topografie<br />
des Terrors an das dunkle Kapitel der „Kinder-<br />
Euthanasie“ während der Zeit des Nationalsozialismus.<br />
Die Ausstellung der Deutschen Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin e.V. ist bis zum 20.<br />
Mai täglich von 10 bis 20 Uhr im Dokumentationszentrum<br />
Topographie des Terrors zu sehen.<br />
Niederkirchnerstraße 8; 10963 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon 030 254509-0; <strong>Fax</strong> 030 254509-99<br />
www.topographie.de<br />
März 2012 35
Menschen mit Behinderung<br />
Familienplanungszentrum Balance<br />
„Liebesführerschein –<br />
Wie geht das mit der<br />
Liebe und dem Sex?“<br />
Ein Angebot <strong>für</strong> behinderte Menschen vom Familienplanungszentrums<br />
Balance<br />
Von Konstanze Haase und Manfred Grassert<br />
Unter dem Motto „<strong>Der</strong> Liebesführerschein – Wie geht<br />
das mit der Liebe und dem Sex?“ ist im August 2011<br />
ein neu konzipiertes Gruppenangebot <strong>für</strong> erwachsene<br />
Menschen mit geistiger Behinderung im Familienplanungszentrum<br />
Balance gestartet. Die Inhalte befassen<br />
sich mit den Themen Identität und Individualität, sie<br />
kreisen auch um Fragen wie „Wie lerne ich jemanden<br />
kennen?“, „Wie spreche ich ihn_sie an?“, „Wie zeige<br />
ich ihm_ihr, dass ich ihn_sie mag?“, „Was ist mir wichtig<br />
in einer Partnerschaft?“<br />
Kurz nach der ersten Werbung <strong>für</strong> das Gruppenangebot<br />
„Liebesführerschein“ waren alle Teilnahmeplätze<br />
belegt, so dass nicht alle Interessenten berücksichtigt<br />
werden konnten - und es bereits jetzt eine Warteliste <strong>für</strong><br />
das nächste Angebot gibt.<br />
13 Teilnehmer zwischen 16 und 47 Jahren<br />
An dem aus fünf Terminen bestehenden „Liebesführerschein“<br />
nahmen acht Frauen und neun Männer teil,<br />
die aus unterschiedlichen Betreuungseinrichtungen<br />
Menschen mit geistiger<br />
Behinderung im Alter –<br />
Zeitzeugen im Biografie-Film<br />
Lebensgeschichten sind auch Dokumente von<br />
Zeitgeschichte – dies gilt besonders <strong>für</strong> die erste<br />
Generation geistig behinderter Menschen, die nach<br />
den Verbrechen der Nazi-Zeit alt werden kann.<br />
Das Biografie-Film-Projekt der LfB Lebensräume<br />
<strong>für</strong> Menschen mit Behinderung bewahrt persönliche<br />
Geschichte des Erzählers und macht sie zu einem<br />
Dokument <strong>für</strong> den Zuschauer und <strong>für</strong> die Gesellschaft.<br />
Es resümiert das Leben des Erzählers, schafft<br />
Hinwendung zur eigenen Lebensgeschichte und<br />
zeigt die gesellschaftliche Rahmenbedingungen auf,<br />
die dieses Leben geprägten. Es verbindet Erzähler<br />
und Zuschauer und führt zu Verstehen und Interesse<br />
aneinander. Das interview-gestützte Film-Format<br />
(Wohnheim, Wohngemeinschaft, Betreutes Einzelwohnen)<br />
und von unterschiedlichen Trägern der Behindertenhilfe<br />
kamen. Durch Anerkennung der Veranstaltung<br />
als Bildungsurlaub wurden die Teilnehmer von ihren<br />
Arbeitsstätten freigestellt und konnten zu ihrer Weiterbildung<br />
gehen. Die jüngste Teilnehmerin war 16 Jahre<br />
alt, der älteste Teilnehmer 47 Jahre alt.<br />
Innerhalb der fünf Wochen dauernden Laufzeit des<br />
„Liebesführerscheins“ entwickelte sich ein intensives<br />
Gefühl der Gruppenzusammengehörigkeit und, damit<br />
verbunden, eine große Bereitschaft, die angesprochenen<br />
Themen sehr persönlich und offen zu besprechen.<br />
Die Bewertungen fielen oft sehr positiv aus und reichten<br />
von „Ich habe viele neue Leute kennengelernt“,<br />
„die Gruppe war toll“, „ich habe viel Neues gelernt“<br />
bis zu „die Arbeit in der Frauen- bzw. Männergruppe<br />
hat mir sehr gefallen“, „über Liebe reden war schön“,<br />
„das Theaterspielen hat mir gefallen“.<br />
Große Nachfrage – der nächste Kurs ist gestartet<br />
Besonders gut gefallen haben den Teilnehmenden<br />
der Austausch und das Zusammensein in der Gruppe.<br />
Wichtig <strong>für</strong> die Teilnehmenden war auch, dass sie<br />
am Schluss ihre im Kurs entstandenen persönlichen<br />
Steckbriefe mit ihren Kontaktdaten an alle weitergeben<br />
konnten, mit denen sie in Kontakt bleiben wollten.<br />
Aufgrund der großen Nachfrage ist geplant, den Kurs<br />
zweimal jährlich im Familienplanungszentrum Balance<br />
anzubieten und durchzuführen. Ein weiterer Kurs startete<br />
im März diesen Jahres.<br />
www.fpz-berlin.de<br />
ermöglicht den Protagonisten einen selbstbestimmten<br />
Zugang zu ihrer Persönlichkeit und ihrer<br />
Lebensgeschichten. Nicht andere erzählen über<br />
sie, sondern sie erzählen: unverfälscht, ohne Erläuterungen,<br />
ohne Kommentare oder Ergänzungen<br />
Dritter.<br />
So entstehen authentische Portraits von interessanten<br />
Menschen mit besonderen Lebenserfahrungen.<br />
<strong>Der</strong> Zuschauer wird auf eine Reise zu<br />
Stationen und Erlebnissen ihres Lebens mitgenommen.<br />
Respekt und Wertschätzung <strong>für</strong> die Lebensleistungen<br />
der Protagonisten entstehen von ganz<br />
alleine.<br />
Premiere des Films, produziert u.a. mit Unterstützung<br />
der Stiftung Parität, ist in Kürze. Anschließend<br />
soll er in der Fach-/Öffentlichkeit gezeigt werden<br />
und u.a. <strong>für</strong> Aus- und Fortbildungen in Behindertenhilfe,<br />
Pädagogik usw. zur Verfügung stehen.<br />
www.lfb-lebensraeume.de<br />
36 März 2012
Menschen mit Behinderung / Pflege<br />
Deutsche Arbeitsministerien mit neuem Programm<br />
Initiative Inklusion<br />
Ein neues Bundesprogramm „Initiative Inklusion“<br />
(Start war Ende 2011) will mehr Ausbildung und<br />
Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen<br />
erreichen, damit mehr schwerbehinderte Menschen<br />
Seite an Seite mit nicht behinderten Menschen arbeiten<br />
– ganz im Sinne einer inklusiven Teilhabe am<br />
Arbeitsleben.<br />
Mit der Initiative Inklusion, von der Bundesregierung gemeinsam<br />
mit den Ländern, der Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit,<br />
den Kammern, Integrationsämtern und Haupt<strong>für</strong>sorgestellen<br />
entwickelt, werden insgesamt zusätzlich 100 Millionen<br />
Euro mit dem Ziel zur Verfügung gestellt, mehr<br />
schwerbehinderte Menschen in reguläre Arbeitsverhältnisse<br />
zu vermitteln.<br />
Konkret wird dieses Geld eingesetzt, um unter anderem<br />
schwerbehinderte Schüler umfassend über ihre beruflichen<br />
Möglichkeiten zu beraten, um mehr betriebliche<br />
Ausbildungsplätze <strong>für</strong> junge Menschen mit Behinderungen<br />
und mehr Arbeitsplätze <strong>für</strong> ältere Menschen mit<br />
Behinderungen zu schaffen. Im Einzelnen bedeutet das:<br />
Berufsorientierung schwerbehinderter Schülerinnen<br />
und Schüler: In den nächsten zwei Jahren werden 40 Millionen<br />
Euro mit dem Ziel zur Verfügung gestellt, jährlich<br />
10 000 schwerbehinderte Schülerinnen und Schüler mit<br />
sonderpädagogischem Förderbedarf beruflich intensiv zu<br />
orientieren.<br />
Betriebliche Ausbildung schwerbehinderter Jugendlicher<br />
in anerkannten Ausbildungsberufen: In den<br />
nächsten fünf Jahren werden 15 Millionen Euro mit dem<br />
Ziel zur Verfügung gestellt, 1300 neue betriebliche Ausbildungsplätze<br />
auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu schaffen.<br />
Arbeitsplätze <strong>für</strong> ältere (über 50- jährige) arbeitslose<br />
oder arbeitsuchende schwerbehinderte Menschen:<br />
In den nächsten vier Jahren werden 40 Millionen Euro<br />
mit dem Ziel zur Verfügung gestellt, 4000 Arbeitsplätze<br />
zu schaffen.<br />
Implementierung von Inklusionskompetenz bei Kammern:<br />
In den nächsten zwei Jahren werden fünf Millionen<br />
Euro zur Verfügung gestellt, um bei den Kammern, die Ansprechpartner<br />
<strong>für</strong> kleine und mittlere Unternehmen sind,<br />
verstärkt Kompetenzen <strong>für</strong> die Inklusion schwerbehinderter<br />
Menschen in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu schaffen<br />
und durch gezielte Beratung mehr Ausbildungs - und Arbeitsplätze<br />
<strong>für</strong> schwerbehinderte Menschen bei den Mitgliedsunternehmen<br />
zu akquirieren. Mehr Informationen:<br />
Senatsverwaltung <strong>für</strong> Integration, Arbeit und Soziales<br />
<strong>Berlin</strong>; e-Mail: wolfgang.kerler@sengs.berlin.de<br />
Telefon: 030 9028-228<br />
Vorträge <strong>für</strong> pflegende Angehörige und Interessierte<br />
bietet die Agaplesion Bethanien Diakonie<br />
gGmbH in <strong>Berlin</strong> mit ihrem Angebot der<br />
Angehörigen Akademie. Wie beantrage ich eine<br />
Pflegestufe? Welche Leistungen aus der Pflegeversicherung<br />
bekomme ich? Wie erkenne ich Demenz<br />
und wie gehe ich damit um? In Vorträgen<br />
und regelmäßigen offenen Angehörigen-Treffen<br />
werden, in Kooperation mit der Alzheimer-<br />
Gesellschaft <strong>Berlin</strong> e.V., Fragestellungen rund um<br />
die Themen Pflege, Demenz und Psychologie<br />
behandelt.<br />
www.alzheimer-berlin.de<br />
www.bethanien-diakonie.de<br />
<strong>Der</strong> Deutsche Berufsverband <strong>für</strong> Pflegeberufe<br />
e.V. (DBfK) hat die Initiative „Tausche<br />
wichtigen gegen guten Arbeitsplatz“ gestartet.<br />
Damit sollen vor allem Pflegende motiviert<br />
werden, sich nicht länger mit schlechten Arbeitsbedingungen<br />
abzufinden. Schwerpunktthema der<br />
Kampagne ist im März das ‚Gesundbleiben am<br />
Arbeitsplatz‘ aufgegriffen. Informationen und<br />
Downloads zur DBfK-Initiative unter<br />
www.dbfk.de/Startseite/Tausche-wichtigengegen-guten-Arbeitsplatz.php<br />
Prof. Dr. Roland Schmidt, Professor <strong>für</strong><br />
Gerontologie und Versorgungsstrukturen an der<br />
Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften der<br />
Fachhochschule Erfurt, ist gemeinsam mit Prof.<br />
Dr. Uwe Bettig (Alice Salomon Hochschule <strong>Berlin</strong>)<br />
und Mona Frommelt (Ärztin und Direktorin<br />
der Hans-Weinberger-Akademie der Awo e.V.)<br />
Herausgeber des Fachbuches „Fachkräftemangel<br />
in der Pflege: Konzepte, Strategien, Lösungen.“<br />
Heidelberg: medhochzwei Verlag 2012, 372 plus<br />
XI Seiten (Preis: EUR 54,95)<br />
roland.schmidt@fh-erfurt.de<br />
„Wir können und wollen die Situation in der<br />
Pflege nicht mehr länger hinnehmen“, erklärten<br />
Mitte Februar das Awo-Vorstandsmitglied<br />
Brigitte Döcker, DGB-Vorstandsmitglied Annelie<br />
Buntenbach und der Präsident des Sozialverbandes<br />
Deutschland, Adolf Bauer, im Namen<br />
der zahlreichen beteiligten Partnerorganisationen<br />
zur Gründung des Bündnisses <strong>für</strong> „Gute Pflege“.<br />
Ziel des Bündnisses ist es, die Situation der<br />
pflegebedürftigen sowie pflegenden Menschen in<br />
Deutschland zu verbessern.<br />
www.buendnis-fuer-gute-pflege.de<br />
März 2012 37
Pflege<br />
<strong>Paritätische</strong>r Gesamtverband<br />
Punkt <strong>für</strong> Punkt: Was der<br />
<strong>Paritätische</strong> <strong>für</strong> die Pflege<br />
jetzt fordert<br />
Auszüge aus dem Forderungskatalog des<br />
<strong>Paritätische</strong>n Gesamtverbands (siehe nebenstehenden<br />
Bericht):<br />
• Erhöhung der Zuschüsse <strong>für</strong> Maßnahmen zur<br />
Verbesserung des individuellen Wohnumfeldes<br />
sowie deren flexiblere Gestaltung.<br />
• Erhöhung der Sachleistungen <strong>für</strong> Kurzzeitpflege.<br />
• Unbürokratische Inanspruchnahme von Kurzzeitpflege<br />
bei fehlender Pflegeeinstufung.<br />
• Fortzahlung Pflegegeld bei ambulanter Pflege<br />
sowie Verhinderungs- und Kurzzeitpflege.<br />
• Übernahme der Kosten <strong>für</strong> die Beförderung<br />
von und zu Einrichtungen der Tages- und<br />
Nachtpflege durch die Pflege- bzw. Krankenkassen.<br />
• Möglichkeit mehrmaliger Inanspruchnahme<br />
von Pflegezeit <strong>für</strong> einen Pflegebedürftigen.<br />
• Flexibilisierung der ambulanten Leistungen<br />
der Pflegeversicherung.<br />
• Uneingeschränkte Anrechnung der Pflegesachleistungen<br />
beim trägerübergreifenden persönlichen<br />
Budget.<br />
• Bundeseinheitliches Personalbedarfsbemessungssystem<br />
<strong>für</strong> die stationäre Pflege.<br />
• Konkretisierung der Regelungen zu den Gesamtversorgungsverträgen.<br />
• Festschreibung der kalkulatorischen Auslastung<br />
von Kurzzeitpflege- und Tagespflegeeinrichtungen<br />
auf 80 Prozent.<br />
• Neudefinition der externen Qualitätssicherung.<br />
• Konkretisierung der Voraussetzungen <strong>für</strong> die<br />
Anerkennung von Fachkräften.<br />
• Ausbau der Pflegeversicherung zu einer solidarischen<br />
Bürgerversicherung.<br />
• Realisierung des Anspruchs auf Behandlungspflege<br />
in stationären Einrichtungen.<br />
• Einbindung der Pflege bei der flächendeckenden<br />
bedarfsgerechten wohnortnahen<br />
medizinischen Versorgung.<br />
• Schließung der ambulanten Versorgungslücke.<br />
Grafik: Barmer-Gek Pflegereport 2011<br />
<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> will umfassende Pflegereform<br />
„Schönheitsreparaturen<br />
und Minireformen<br />
bringen nichts“<br />
Als absolut unzureichend hat der <strong>Paritätische</strong><br />
Wohlfahrtsverband die pflegepolitischen Pläne<br />
des Bundesgesundheitsministers kritisiert. <strong>Der</strong><br />
Verband fordert die zügige Umsetzung des neuen<br />
Pflegebedürftigkeitsbegriffs und legt einen eigenen<br />
umfassenden Forderungskatalog zur Reform<br />
der Pflegeversicherung vor.<br />
„Um auch in Zukunft eine würdige Pflege <strong>für</strong> alle Menschen<br />
sicherzustellen, darf die Politik nicht länger Zeit<br />
mit Schönheitsreparaturen und Mini-Reformen vergeuden“,<br />
so Dr. Eberhard Jüttner, Vorsitzender des <strong>Paritätische</strong>n<br />
Gesamtverbandes. Kein Weg führe an der Einführung<br />
eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs vorbei,<br />
der den tatsächlichen Hilfe- und Unterstützungsbedarf<br />
realitätsgerecht abbildet. Gleichzeitig müsse die Pflegefinanzierung<br />
auf eine solide Grundlage gestellt werden.<br />
„Wir brauchen endlich die Pflegereform aus einem<br />
Guss, die uns diese Koalition vor zwei Jahren versprochen<br />
hat. Wer ein Haus bauen will, kann nicht mit dem<br />
Balkon anfangen, nur weil er <strong>für</strong> den Rest das Geld noch<br />
nicht zusammen hat“, so Jüttner.<br />
Neben der sofortigen Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs<br />
fordert der <strong>Paritätische</strong> den solidarischen<br />
Ausbau der bestehenden Pflegeversicherung<br />
zu einer sozialen Bürgerversicherung sowie veränderte<br />
Rahmenbedingungen mit dem Ziel, den Pflegeberuf attraktiver<br />
zu gestalten.<br />
Den umfassenden Forderungskatalog des <strong>Paritätische</strong>n<br />
mit Lösungsvorschlägen <strong>für</strong> die inhaltliche Gestaltung<br />
einer Pflegereform im Detail, finden Sie im Internetportal<br />
des <strong>Paritätische</strong>n Gesamtverbandes.<br />
www.der-paritatische.de<br />
38 März 2012
Queer<br />
„School is out?!“<br />
Wie geht‘s Kindern aus<br />
Regenbogenfamilien in<br />
der Schule?<br />
Das Zentrum <strong>für</strong> transdisziplinäre Geschlechterstudien<br />
der Humboldt-Universität zu <strong>Berlin</strong> hat<br />
die Ergebnisse der internationalen Studie School is<br />
out?! - Erfahrungen von Kindern aus Regenbogenfamilien<br />
in der Schule und aus dieser entwickelte<br />
Unterrichtsmaterialen veröffentlicht.<br />
Die vergleichende Studie – durchgeführt in Deutschland,<br />
Schweden und Slowenien – hat sich mit der Frage<br />
befasst, ob Kinder, die mit Eltern aufwachsen, die<br />
sich als lesbisch, schwul, bisexuell und trans (LGBT)<br />
identifizieren, Diskriminierungen in der Schule erleben<br />
und welche Strategien sie im Umgang damit entwickeln.<br />
Die Ergebnisse der Interviews mit Kindern und Eltern<br />
zeigen auf Deutschland bezogen, dass – wie bereits<br />
frühere Forschungen belegen – die Kinder in der Regel<br />
gut integriert sind und selten direkte Formen von<br />
Gewalt erleben. Sie berichten allerdings, dass sie erleben<br />
bzw. be<strong>für</strong>chten, dass ihre Familienform von anderen –<br />
Gleichaltrigen wie auch Pädagoginnen und Pädagogen<br />
– als Abweichung von einer Hetero-Normalität gesehen<br />
und tendenziell eher negativ bewertet wird.<br />
Strategie des Nichtsveröffentlichens vs. Stolz und<br />
Selbstbewusstsein<br />
„Um diese Form der De-Normalisierung zu umgehen,<br />
versuchen viele Kinder, sich und ihre Familien als so<br />
normal wie möglich darzustellen bzw. sie wählen, um<br />
sich selbst zu schützen, die Strategie des Nicht-Veröffentlichens.<br />
Andere entscheiden sich <strong>für</strong> eine offensivere<br />
Strategie und erzählen selbstbewusst und stolz in ihrem<br />
schulischen Umfeld von ihrer Familie. Ein Effekt davon<br />
ist, dass auf diese Weise auch das Besondere und Andere<br />
dieser Familienform in den Alltagsdiskurs in der Schule<br />
eingeht“, sagt Uli Streib-Brzič, Mitautorin der Studie.<br />
Die Studie resümiert, dass genau dies in allen drei Ländern<br />
viel zu wenig passiert. Stattdessen werden immer<br />
noch viele Vorurteile gegenüber LGBT-Eltern reproduziert<br />
und auch Pädagoginnen und Pädagogen fehlt es<br />
häufig an Wissen und Offenheit <strong>für</strong> das Thema. Insgesamt<br />
wird die Vielfalt an Familienformen in der Schule<br />
kaum vermittelt, Regenbogenfamilien bleiben sowohl in<br />
Unterrichtsmaterialien als auch im Unterrichtsgespräch<br />
unerwähnt.<br />
http://www.gender.hu-berlin.de/rainbowchildren/downloads<br />
Schwules Anti-Gewalt-Projekt vor Ort<br />
Maneo-Nachtflugbegleiter<br />
in <strong>Berlin</strong> unterwegs<br />
Mit seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern zieht<br />
Maneo nachts durch die <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Szenen und<br />
leistet gewaltpräventive Vorort-Arbeit.<br />
Als „Nachtflugbegleiter“ verteilen sie Informationsmaterial,<br />
weisen auf Gefahren und Hilfsangebote<br />
hin und werben <strong>für</strong> Achtsamkeit und Solidarität<br />
– und kommen so mit vielen Menschen direkt<br />
ins Gespräch. Diesmal führte sie ihre Szenetour<br />
durch <strong>Berlin</strong>-Friedrichshain und Kreuzberg. Am<br />
13. Januar besuchten sie verschiedene Bars und<br />
Clubs, beispielsweise Große Freiheit, Zum schmutzigen<br />
Hobby, Roses, Bierhimmel, Möbel Olfe, das<br />
Rauschgold, das SchwuZ und zum Abschluss noch<br />
in die Heile Welt in Schöneberg.<br />
Bis um 4 Uhr morgens waren sie in ihrer Aufmachung<br />
als „Stewardessen“ unterwegs. „Wir<br />
haben mit so vielen Menschen gesprochen, die<br />
aufmerksam und sehr interessiert waren“, so Patzy<br />
Wella-Schwarzkopf von Maneo. „Unter ihnen<br />
waren viele <strong>Berlin</strong>-Touristen, die wir auf Englisch<br />
informierten, dass wir uns mit diesen Aktionen<br />
<strong>für</strong> eine Stadt der Vielfalt stark machen, gegen<br />
Homophobie und Hassgewalt mobilisieren und <strong>für</strong><br />
mehr Solidarität werben“, so Nachtflugbegleiterin<br />
Fräulein Ludmilla Zornikowa.<br />
Auch im SchwuZ war tolle Stimmung und großes<br />
Interesse unter den Besuchern. Am Kottbusser Tor<br />
im Möbel Olfe. Vorher noch über die Oranienstraße<br />
gestöckelt. „Unsere Szenen in der Stadt sind<br />
bunt, vielfältig und lebendig. Viele Menschen kommen<br />
deshalb gerne in unsere Stadt. Trotzdem müssen<br />
wir regelmäßig auch um Achtsamkeit werben.<br />
Mit unserem Infomaterial bieten wir beispielsweise<br />
auch nützliche Tipps und Hinweise zu ‚KO-Tropfen’<br />
und ‚Blind Dates’, wie uns jüngste Vorfälle<br />
wieder vermittelt haben“, so Fräulein Lotti Loretta<br />
Mopps. „Die Idee zu einer Vorort-Arbeit mit den<br />
Maneo-Nachtflugbegleitern entstand bereits vor<br />
vielen Jahren. „Realisieren konnten wir sie jedoch<br />
erst 2010“, so Bärbel von der Panke, Maîtresse de<br />
Cabine. „Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter haben<br />
Spaß an dieser Arbeit. Jeden Monat ziehen wir<br />
einmal durch unterschiedliche <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Szenelocations.<br />
Wir kommen deshalb so gut an, weil wir eine<br />
ernste und wichtige Botschaft unaufdringlich in<br />
den Szenen vermitteln.<br />
www.maneo.de<br />
März 2012 39
Service<br />
Wichtige Entscheidungen und Urteile<br />
Recht und Rat<br />
Die <strong>Paritätische</strong> Tarifgemeinschaft informiert über interessante<br />
Gesetze, Verordnungen, Urteile und Entscheidungen.<br />
Umfang wirtschaftlicher Betätigung – neue Auffassung<br />
der Finanzverwaltung. Wirtschaftliche Geschäftsbetriebe,<br />
die keine Zweckbetriebe sind, darf eine gemeinnützige<br />
Einrichtung nur in begrenztem Umfang betreiben.<br />
Andernfalls gefährdet das die Gemeinnützigkeit. Die<br />
Finanzverwaltung hat nun mit der Änderung des AEAO<br />
(Anwendungserlass zur Abgabenordnung) ihre bisherige<br />
Auffassung dazu revidiert. Zwar hält es weiter an der<br />
Auffassung fest, dass die nicht begünstigte wirtschaftliche<br />
Betätigung nicht zum Hauptzweck werden darf.<br />
Das BMF rückt jetzt aber die Mittelverwendung in den<br />
Vordergrund: „Die Vermögensverwaltung sowie die Unterhaltung<br />
eines NichtZweckbetriebs sind aus der Sicht des<br />
Gemeinnützigkeitsrechts nur dann unschädlich, wenn sie<br />
um des steuerbegünstigten Zwecks willen erfolgen, indem<br />
sie z. B. der Beschaffung von Mitteln zur Erfüllung der<br />
steuerbegünstigten Aufgabe dienen.“<br />
Es bleibt aber im Grundsatz dabei, dass gemeinnützige<br />
Organisationen sich klar von Wirtschaftsbetrieben abheben<br />
müssen: „Ist die Vermögensverwaltung bzw. der wirtschaftliche<br />
Geschäftsbetrieb dagegen nicht dem steuerbegünstigten<br />
Zweck untergeordnet, sondern ein davon losgelöster<br />
Zweck oder gar Hauptzweck der Betätigung der Körperschaft,<br />
so scheitert deren Steuerbegünstigung.“<br />
Andererseits kann aber auch eine ausschließliche Finanzierung<br />
aus steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben<br />
unschädlich <strong>für</strong> die Gemeinnützigkeit sein:<br />
„Bei steuerbegünstigten Körperschaften, insbesondere<br />
Mittelbeschaffungskörperschaften, die sich im Rahmen ihrer<br />
tatsächlichen Geschäftsführung an die in ihrer Satzung<br />
enthaltene Pflicht zur Verwendung sämtlicher Mittel <strong>für</strong><br />
die satzungsmäßigen Zwecke halten, ist das Ausschließlichkeitsgebot<br />
selbst dann als erfüllt anzusehen, wenn sie sich<br />
vollständig aus Mitteln eines steuerpflichtigen wirtschaftlichen<br />
Geschäftsbetriebs oder aus der Vermögensverwaltung<br />
finanzieren.“ Es muss aber in jedem Fall ein wesentlicher<br />
satzungsbezogener Tätigkeitsbereich existieren.<br />
Fazit: Es bleibt weiter unklar, wie die Sphären zu gewichten<br />
sind und ab wann die Gemeinnützigkeit bedroht ist. Offensichtlich<br />
will die Finanzverwaltung den gemeinnützigen<br />
Einrichtungen aber deutlich mehr Spielraum bei Mittelerwirtschaftungsbetrieben<br />
geben.<br />
Wegen rechtlicher Fragen oder einer ersten<br />
kostenfreien Beratung können sich Mitglieds<br />
organisationen wenden an die:<br />
<strong>Paritätische</strong> Tarifgemeinschaft e. V.<br />
Geschäftsstelle <strong>Berlin</strong>; Rechtsanwalt Gerd Luttmann;<br />
Kollwitzstr. 9496; 10435 <strong>Berlin</strong><br />
Tel. 423 8806, <strong>Fax</strong> 3159 1929<br />
EMail info@ptgberlin.org<br />
www.ptgberlin.org<br />
<strong>Paritätische</strong> Bundesakademie<br />
Von Argumentation bis<br />
Teamarbeit<br />
Veranstaltungsinformationen der <strong>Paritätische</strong>n<br />
Bundesakademie vom April 2012. <strong>Der</strong> erstgenannte<br />
Preis gilt <strong>für</strong> Seminarteilnehmer aus Mitgliedsorganisationen,<br />
der an zweiter Stelle genannte Preis<br />
<strong>für</strong> Seminarteilnehmer aus Nicht-Mitgliedsorganisationen.<br />
Soweit nicht anders angegeben, finden<br />
alle Veranstaltungen in <strong>Berlin</strong> statt. Informationen<br />
erhalten Sie bei: <strong>Paritätische</strong> Bundesakademie,<br />
Hackesche Höfe, Hof 1, Rosenthaler Str. 40 - 41,<br />
10178 <strong>Berlin</strong>; Tel.: (030) 24 636 - 440; paritaetische@<br />
akademie.org; www.paritaetische-akademie.de.<br />
► PQ-Lizenzlehrgang „Interne/r KiQu-Evaluator/<br />
in“; Nr.: 071255; 02. Mai; – 03. Mai; (Start) 650 Euro /<br />
715 Euro<br />
► Pflegerische Kontrakturprophylaxe; Grundlagen<br />
und Hinweise <strong>für</strong> die Praxis Nr.: 051248 03. Mai; 105<br />
Euro / 125 Euro<br />
► Praxisworkshop: Beziehungsdynamik in der Arbeit<br />
mit Menschen mit psychischen Störungen Nr.: 031236<br />
03. Mai; – 04. Mai; 231 Euro / 278 Euro<br />
► Kreative Potenziale des Alters Neue Ansätze <strong>für</strong> die<br />
Praxis Nr.: 051224 04. Mai; 125 Euro / 150 Euro<br />
► Yoga - Entspannung und Stille mit Kindern; Nr.:<br />
051225; 07. Mai; 100 Euro / 110 Euro<br />
► Rhetorische Tricks und ihre Abwehr (Logik, Argumentation,<br />
Schlagfertigkeit) Die gelassene Art, sich zu<br />
behaupten; Nr.: 051220 07. Mai – 08. Mai; 240 Euro /<br />
290 Euro<br />
► Erstellen und Texten von Werbe- und PR-Materialien;<br />
Nr.: 061221; 07. Mai; – 08. Mai; 250,50 Euro /<br />
300,60 Euro<br />
► Ein Team leiten – Basiswissen <strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />
Teamleitung; Nr.: 091228 07. Mai – 09. Mai; 365 Euro<br />
/ 415 Euro<br />
► Methoden der Kollegialen Beratung – Transfer und<br />
Implementierung in Non-Profit Organisationen Zertifikatskurs<br />
Nr.: 031222 09. Mai; – 11. Mai; (Start) 1.200<br />
Euro / 1.440 Euro<br />
► Schmerzmanagement in der Pflege - <strong>Der</strong> Expertenstandard<br />
in seiner praktischen Anwendung -Nr.:<br />
051246; 10. Mai; 105 Euro / 125 Euro<br />
► Personenzentrierte Hilfeplanung – Die Basis <strong>für</strong><br />
subjektive Erfolgserlebnisse; Nr.: 031212; 10. Mai; – 11.<br />
Mai; 231 Euro / 278 Euro<br />
► Büroorganisation in der Kita leicht gemacht ...den<br />
Papiertiger bändigen; Nr.: 051207 11. Mai; 110 Euro /<br />
130 Euro<br />
► Einführung in die Erlebnispädagogik – Erlebnispä-<br />
40 März 2012
Service<br />
dagogik selbst erfahren und umsetzen; Nr.: 091240 14.<br />
– 15. Mai; 280 Euro / 335 Euro<br />
► Erfahrungen weitergeben beim Personalwechsel;<br />
Nr.: 061203 21. Mai; – 22. Mai; 285 Euro / 335 Euro<br />
► Training zur Gesprächsführung – Gesprächsführung<br />
mit MitarbeiterInnen und Teams; Nr.: 091215; 21.<br />
– 22. Mai; 298 Euro / 345 Euro<br />
► Berufliche Standort- und Perspektivenbestimmung;<br />
Nr.: 061232; 22. Mai; 129 Euro / 155 Euro<br />
► „Frische Besen fegen gut, aber die alten wissen, wo<br />
der Dreck ist“: Wie eine altersgemischte Teamarbeit<br />
gelingen kann.; Nr.: 061204; 28. Mai; – 29. Mai; 285<br />
Euro / 335 Euro<br />
► Strategien <strong>für</strong> Führungsfrauen – vom Umgang mit<br />
Verantwortung, Erfolg und Macht; Nr.: 031225 31. Mai<br />
– 01.Juni 290 Euro / 340 Euro<br />
<strong>Paritätische</strong>s Bildungswerk Landesverband Brandenburg<br />
e.V.<br />
Von Alter bis Zeugnis<br />
Informationen zu den aufgeführten Veranstaltungen<br />
erhalten Sie beim <strong>Paritätische</strong>n Bildungswerk<br />
LV Brandenburg e.V., Stephensonstraße<br />
24-26, 14482 Potsdam, Tel.: 0331/7481875; <strong>Fax</strong>:<br />
0331/7481877; E-Mail: pbw@bildung-paritaet-brb.<br />
de; Internet: www.bildung-paritaet-brb.de.<br />
Alle Veranstaltungen finden in den Räumen des <strong>Paritätische</strong>n<br />
Bildungswerks Brandenburg in Potsdam<br />
statt. <strong>Der</strong> in Klammern angegebene Preis gilt <strong>für</strong> MO<br />
des <strong>Paritätische</strong>n. Unser Bildungsprogramm <strong>für</strong> 2012<br />
kann kostenlos im PBW unter 0331/7481875 oder auch<br />
per Mail pbw@bildung-paritaet-brb.de angefordert oder<br />
auch von unserer Homepage www.bildung-paritaet-brb.<br />
de abgerufen werden.<br />
► „Darf“ ich führen?* 19.-20.03.* Sem.-Nr. 12-107*<br />
190 Euro (180 Euro)<br />
► Geistige Behinderung und Sucht* 20.-21.03.* Sem.-<br />
Nr. 12-712* 160 Euro (150 Euro)<br />
► Beschäftigung mit bettlägerigen Seniorinnen und Senioren*<br />
21.03.* Sem.-Nr. 12-611* 75 Euro (70 Euro)<br />
Bilanzen richtig lesen und verstehen* 22.03.* Sem.-Nr.<br />
12-108* 90 Euro (85 Euro)<br />
► Notwendige Rechtskenntnisse in Einrichtungen nach<br />
dem Brandenburgischen Pflege-und Betreuungsgesetz*<br />
23.03.* Sem.-Nr. 12-109* 85 Euro (80 Euro)<br />
► Die Hauswirtschafsvisite* 27.03.* Sem.-Nr. 12-501*<br />
95 Euro (90 Euro)<br />
► Vom Kontakt zur Kooperation –Beziehungsgestaltung<br />
in der Psychiatrie* 28.-29.03.* Sem.-Nr. 12-805*<br />
155 Euro (145 Euro)<br />
► Reformen im sozialen Sicherungssystem* 29.-30.03.*<br />
Sem.-Nr. 12-205* 170 Euro (160 Euro)<br />
► Die nationalen Expertenstandards* 30.03.* Sem.-Nr.<br />
12-612* 80 Euro (75 Euro)<br />
April<br />
► Von der Mitarbeiterin zur Vorgesetzten* 02.-03.04.<br />
und 09.-10.08.* Sem.-Nr. 12-110* 340 Euro (320 Euro)<br />
► Ergänzende Pflegeleistungen vom Sozialamt* 13.04.*<br />
Sem. -Nr. 12-613* 80 Euro (75 Euro)<br />
► Weiterbildung von Pflegefachkräften <strong>für</strong> leitende<br />
Funktionen gemäß SGB XI (PDL) Zertifikatskurs*<br />
Beginn am 16.04.* Kurs-Nr. 12-600* 3590 Euro (3490<br />
Euro)<br />
► Qualifizierung zum/zur Ehrenamtsmanger/in -Zertifikatskurs*<br />
Beginn am 17.04.* Kurs-Nr. 12-101* 530<br />
Euro (95 Euro)<br />
► Zuwendungsrecht in seiner aktuellen Umsetzung –<br />
Workshop* 18.04.* Sem.-Nr. 12111* 85 Euro (65 Euro)<br />
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg?!* 18.-19.04.* Sem.-Nr.<br />
12-801* 155 Euro (145 Euro)<br />
► Weiterbildung zum/zur Qualitätsmanagementbeauftragten<br />
–Zertifikatskurs* Beginn am 19.04.* Kurs-Nr.<br />
12-604* 1750 Euro (1650 Euro)<br />
► Das arbeitsrechtliche Zeugnis* 23.04.* Sem.-Nr. 12-<br />
112* 95 Euro (90 Euro)<br />
► Depression und Wahn im Alter* 23.04.* Sem.-Nr.<br />
12-614* 75 Euro (70 Euro)<br />
► Persönliche Zukunftsplanung* 23.04.* Sem.-Nr. 12-<br />
713* 80 Euro (75 Euro)<br />
► Bedürfnis-und ressourcenorientiertes Arbeiten mit<br />
Menschen mit geistiger Behinderung* 26.– 27.04.*<br />
Sem.-Nr. 12-714* 150 Euro (140 Euro)<br />
<strong>Paritätische</strong>s Personalforum<br />
Weiterbildungen im März<br />
► 22.03.2012 „<strong>Der</strong> Umgang mit dem Betriebsrat“<br />
► 26.03.2012 „Aufzeichnungspflichten / Betriebsprüfung<br />
durch die Rentenversicherungsträger“<br />
► 27.03.2012 „Lohn und Gehalt – Grundlagen“<br />
► 28.03.2012 „Geringfügig entlohnte und kurzfristige<br />
Beschäftigungen / Gleitzone“<br />
► 29.03.2012 „Bundesfreiwilligendienst - Informationen<br />
<strong>für</strong> das Personalmanagement“<br />
Nähere Informationen zu den Seminaren<br />
erhalten Sie unter<br />
www.paritaetisches-personalforum.de<br />
oder Tel.: (030) 55 17 41 02<br />
März 2012 41
Pinnwand<br />
Vom Fach<br />
Beim <strong>Paritätische</strong>n treffen sich Fachgruppen<br />
(FG), Arbeitskreise (AK) und Qualitätsgemeinschaften.<br />
Termine über www.paritaetalsopfleg.de<br />
und im passwortgeschützten<br />
Extranet www.pariextra.de.<br />
FG Ältere Menschen Tel. 8 60 01-176<br />
Forum Jugendhilfeausschüsse Tel. 55 67 05-12<br />
JHA<br />
FG Behindertenhilfe Tel. 8 60 01-152<br />
FG Psychiatrische und Tel. 31 59 19-26<br />
psychosoziale Versorgung<br />
AK Psychosoziale Versorgung/ Tel. 77 32 88 22<br />
BAPP<br />
FG Suchthilfe<br />
Tel. 31 59 19-28<br />
AK Gesundheit<br />
FG HIV, Aids, STI und Hepatitiden<br />
FG Krankenhäuser Tel. 8 60 01-124<br />
FG Sozialstationen Tel. 31 59 19-30<br />
AK Sozialarbeit in Sozialstationen<br />
Tel. 31 59 19-25<br />
FG Stationäre pfl. Versorgung Tel. 8 60 01-171<br />
AK Soziale Beratung<br />
AK § 67 SGB XII und<br />
Schuldnerberatung<br />
AK Qualität § 67 SGB XII<br />
FG Familie, Frauen,<br />
Tel. 8 60 01-176<br />
Mädchen<br />
FG Kita<br />
Tel. 8 60 01-179<br />
Integrations-AG<br />
FG Jugendberufshilfe<br />
Tel. 8 60 01-165<br />
FG Hilfen zur Erziehung<br />
FG Jugendarbeit<br />
FG Schulträger Tel.: 8 60 01- 161<br />
FG Betreuung Schulkinder Tel.: 8 60 01-166<br />
FG u. AK Schulbez. Jugendhilfe<br />
AK Koordinierende Leitungen<br />
im Ganztagsbereich<br />
FG Migration<br />
Tel. 8 60 01-177<br />
Qualitätsgemeinschaft<br />
Migration<br />
AK Straffälligen- und<br />
Tel. 86001-122<br />
Opferhilfe<br />
Stellengesuch<br />
Quicklebendige Rentnerin<br />
mit langjährigen und vielseitigen Kenntnissen in sozialen<br />
und wirtschaftlichen Betrieben sucht Mitarbeit in Projekt-/Trägerverwaltung<br />
in <strong>Berlin</strong>. Sofort einsetzbar!<br />
Teilzeit, auch Vertretung in den Bereichen Verwaltung,<br />
Organisation, Veranstaltungsmanagement sind gewünscht,<br />
aber nicht Bedingung. Die üblichen Unterlagen werden<br />
auf Wunsch gern eingereicht.<br />
eika.aue(at)gmx.de<br />
Stellengesuch<br />
Diplom-Sozialarbeiterin/Pädagogin und<br />
Altenpflegerin<br />
sucht neue Herausforderung. Zurzeit arbeite ich als<br />
Koordinatorin im Rahmen des § 45 SGB XI und möchte<br />
mich verändern. Durch meine Doppelqualifikation liegt<br />
mein beruflicher Schwerpunkt in der Seniorenhilfe und<br />
der Beratung ältere Menschen.<br />
Brigitte Nentwig; Am Rathaus 2a<br />
10825 <strong>Berlin</strong>; Tel: 030/81494791<br />
brigitte-nentwig(at)t-online.de<br />
Stellengesuch<br />
Sozialjuristin (Diplom-FH)<br />
sucht neue Herausforderung! Sie suchen eine engagierte<br />
Sozialjuristin, welche mit viel Engagement und Durchsetzungsvermögen<br />
einen Freiwilligendienst in Marokko<br />
absolviert hat? Dann kontaktieren sich mich bitte!<br />
Ich suche nach diesem prägenden Jahr eine Vollzeitanstellung<br />
ab dem 01.05.2012 im Bereich Sozialberatung.<br />
Von der Beratung und Hilfestellung <strong>für</strong> Ältere bis zu<br />
Migranten kann ich mir alles vorstellen. Mir ist es wichtig,<br />
Unwissende über ihre Ansprüche aufzuklären und ihnen<br />
bei der Durchsetzung zu helfen.<br />
Marlene Fillinger; Finsterwalder Str. 30a<br />
03249 Sonnewalde; Tel.: 035323-60142<br />
marlenef(at)gmx.net<br />
Rechtsberatung mittwochs von 14 bis 16.30 Uhr (ohne<br />
Terminvereinbarung) • Landesgeschäftsstelle<br />
42 März 2012
Pinnwand<br />
Stellenangebot<br />
<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Landesverband <strong>Berlin</strong> e.V. sucht eine(n)<br />
Referent/in <strong>für</strong> das Referat Pflege mit dem<br />
Schwerpunkt Ambulante Versorgung<br />
zum 1.7.2012 im Rahmen einer Vollzeitstelle.<br />
Ihre Aufgaben sind u.a.:<br />
• Konzeptionelle, fachliche und betriebswirtschaftliche<br />
Beratung und Unterstützung der Mitgliedsorganisationen<br />
• Förderung der Mitgliedsorganisationen zur Sicherstellung<br />
der Einhaltung gesetzlicher, pflegewissenschaftlicher<br />
und vertraglicher Anforderungen zur<br />
Verbesserung der bedarfsgerechten Versorgung der<br />
Zielgruppen<br />
• Qualitätsentwicklung in der Pflege<br />
• Arbeit in verbandlichen, politischen und fachlichen<br />
Gremien<br />
Wir erwarten:<br />
• Hochschulabschluss/Fachhochschulabschluss oder<br />
vergleichbare Erfahrungen und Kenntnisse<br />
• Erfahrungen und Kenntnisse in der Verbandsarbeit<br />
und verbandlichen Interessenvertretung<br />
• Verhandlungsgeschick und die Fähigkeit Strategien<br />
zu entwickeln<br />
• Eine teamfähige und selbstbewusste Persönlichkeit<br />
mit Eigenverantwortung und Flexibilität<br />
Wir bieten:<br />
• Eine leistungsfähige Vergütung (Haustarifvertrag<br />
Gruppe 2)<br />
• Fortbildungsmöglichkeiten<br />
Ihre Bewerbung mit frankiertem Rückumschlag senden<br />
Sie bitte bis zum 20. März 2012 zu Händen Frau<br />
Krüger, <strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong> e.V.,<br />
Brandenburgische Str. 80, 10713 <strong>Berlin</strong><br />
Stellenangebot<br />
<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Landesverband <strong>Berlin</strong> e.V. sucht eine(n)<br />
Referent/in <strong>für</strong> das Referat Migration<br />
zum 1.7.2012 im Rahmen einer Teilzeitstelle (0,5)<br />
Ihre Aufgaben sind u.a.:<br />
• Interessenvertretung gegenüber Politik und Verwaltung<br />
• Konzeptionelle, fachliche und betriebswirtschaftliche<br />
Beratung und Unterstützung der Mitgliedsorganisationen<br />
• Qualitätsentwicklung<br />
• Arbeit in verbandlichen, politischen und fachlichen<br />
Gremien<br />
Wir erwarten:<br />
• Hochschulabschluss/Fachhochschulabschluss oder<br />
vergleichbare Erfahrungen und Kenntnisse<br />
• Erfahrungen und Kenntnisse in der Verbandsarbeit<br />
und verbandlichen Interessenvertretung<br />
• Verhandlungsgeschick und die Fähigkeit, Strategien<br />
zu entwickeln<br />
• Eine teamfähige und selbstbewusste Persönlichkeit<br />
mit Eigenverantwortung und Flexibilität<br />
Wir bieten:<br />
• Eine leistungsfähige Vergütung (Haustarifvertrag<br />
Gruppe 2)<br />
• Fortbildungsmöglichkeiten<br />
Ihre Bewerbung mit frankiertem Rückumschlag senden<br />
Sie bitte bis zum 20. März 2012 zu Händen Frau<br />
Krüger, <strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong> e.V.,<br />
Brandenburgische Str. 80, 10713 <strong>Berlin</strong><br />
Stellenangebot<br />
TWG neuhland (Wilmersdorf) sucht <strong>für</strong> die Beratung<br />
und Betreuung von psychisch beeinträchtigten jungen<br />
Erwachsenen zum 01.06.2012<br />
1 Dipl. Sozialpädagogin/en (aus teamparität.<br />
Gründen weibl.) (A)<br />
<strong>für</strong> 20 Std./Woche (ggf. später bis 25 Std./Woche)<br />
Die Tätigkeit umfasst die Anwesenheit an zwei Nachm. in der<br />
TWG sowie Begleitung und Zusammenhangsarbeit. Wir bieten<br />
eine vielfältige und therapeutisch orientierte Arbeit im Team,<br />
Supervision und Fortbildung<br />
und zum nächstmögl. Zeitpunkt<br />
1 Sozialpädagogin/en<br />
<strong>für</strong> 10-30 Std./Monat (B)<br />
auf Basis einer geringfügigen Beschaftigung (400.-€)<br />
Wir wünschen uns:<br />
• Berufserfahrung m. Jugendlichen / jungen Erwachsenen<br />
• Kenntnisse im Umgang mit psychischen Erkrankungen<br />
• Engagement, Teamfähigkeit, Flexibilität<br />
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung mit Angabe der Stellenbezeichnung<br />
(A/B)<br />
TWG-Neuhland, Frau Kohler, Richard-Sorgestr. 73, 10249<br />
<strong>Berlin</strong> oder eva.kohler@neuhland.net<br />
www.neuhland.net<br />
März 2012 43
Pinnwand<br />
Stellenangebot<br />
<strong>Der</strong> TANNENHOF <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e.V.<br />
sucht ab sofort <strong>für</strong> die neue intensivtherapeutische<br />
stationäre Betreuungseinrichtung „Haus auf dem<br />
Hügel“ in <strong>Berlin</strong>-Lichtenrade und <strong>für</strong> die Tagesgruppen<br />
in Lichtenrade<br />
Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeut<br />
(m/w) 20 Std./Wo.<br />
Das stationäre Betreuungsangebot richtet sich an<br />
Kinder im Grundschulalter die zeitweilig nicht<br />
zu Hause leben können und deren Beschulung in<br />
einer Regelschule nicht erfolgen kann.<br />
Schwerpunkte: psychotherapeutische Behandlung<br />
seelisch erkrankter oder seelisch bedingt körperlich<br />
kranker Kinder und Jugendlichen sowie begleitende<br />
Psychotherapie der Beziehungspersonen,<br />
Soziale Gruppenarbeit, individuelle Einzelförderung,<br />
Kooperation mit Jugendämtern, Schulen und<br />
verschiedenen Fachdiensten<br />
Voraussetzungen: abgeschlossene Zusatzausbildung<br />
als Kinder-und Jugendlichen Psychotherapeuten,<br />
Teamfähigkeit, Flexibilität, Engagement,<br />
Kooperationsfähigkeit mit beteiligten Fachdiensten.<br />
Aufgaben: psychotherapeutische Unterstützung<br />
der Kinder im Alltag, Durchführung von Einzel –<br />
und Gruppentherapie, Zusammenarbeit mit den<br />
Eltern<br />
<strong>Der</strong> TANNENHOF BERLIN-BRANDENBURG<br />
E. V. bietet eine leistungsgerechte Entlohnung und<br />
unterstützt Fort- und Weiterbildung.<br />
Ihre Bewerbung erbitten wir per E-Mail an<br />
bewerbung@tannenhof.de oder per Post an:<br />
TANNENHOF <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V., Personalabteilung,<br />
Meierottostraße 8 - 9, 10719 <strong>Berlin</strong><br />
www.tannenhof.de<br />
Aktuelle Stellenangebote und -gesuche<br />
finden Sie im Internet stets hier:<br />
http://www.paritaet-berlin.de/jobs/<br />
stellenangebote.html<br />
Stellenangebot<br />
<strong>Der</strong> TANNENHOF <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V.<br />
sucht ab dem 15. September 2012 <strong>für</strong> sein Qualitätsmanagementsystem<br />
einen<br />
Qualitätsmanagementbeauftragten (m/w)<br />
in Vollzeit (40 Std./Wo.)<br />
<strong>für</strong> folgende Verfahren: DIN EN ISO 9001:2008<br />
AZWV/AZAV Bildungsbereich<br />
Q-Reha plus<br />
Die Verantwortung des QMB besteht darin, den<br />
gesamten QMS-Entwicklungsprozess im THBB<br />
mit den jeweils Verantwortlichen und Beteiligten in<br />
Abstimmung mit der Geschäftsführung zu planen,<br />
die Umsetzung der jeweiligen Maßnahmen zu koordinieren,<br />
anzuleiten, zu bewerten und zu lenken.<br />
Er stellt sicher, dass die erforderlichen Prozesse,<br />
Verfahren und Dokumente aufrechterhalten und<br />
weiterentwickelt werden.<br />
Um diese Aufgabe wahr zu nehmen, steht dem<br />
QMB eine Steuerungsgruppe und ein Team<br />
interner Auditoren zur Verfügung, die er auch<br />
leitet. Er arbeitet eng mit den QM Gremien, dem<br />
Sicherheitsbeauftragten, dem Datenschutzbeauftragten<br />
und dem Hygienebeauftragten des THBB<br />
zusammen.<br />
Voraussetzungen: Qualitätsmanager, wünschenswert<br />
die Ausbildung zum Auditor, Bereitschaft zur<br />
Fort- und Weiterbildung<br />
Für Fragen stehen Ihnen Herr Brömer, Geschäftsführung<br />
und Herr Kuhnlein, Personalleitung<br />
zur Verfügung (0 30 / 86 49 46-0).<br />
<strong>Der</strong> THBB bietet eine leistungsgerechte Entlohnung<br />
und unterstützt Fort- und Weiterbildung.<br />
Ihre Bewerbung erbitten wir per E-Mail an<br />
bewerbung@tannenhof.de oder per Post an:<br />
TANNENHOF <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V., Personalabteilung,<br />
Meierottostraße 8 - 9, 10719 <strong>Berlin</strong><br />
www.tannenhof.de<br />
44 März 2012
KinderZukunft 2012 – <strong>Paritätische</strong> Hilfe <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />
G u t s c h e i n<br />
_______________________________<br />
_________________<br />
Ausstellende Mitgliedsorganisation (Datum)<br />
(Stempel)<br />
Für ______________________________<br />
(Vor- und Zuname)<br />
___________________<br />
(Alter)<br />
sollen ________ Euro (max. 50.- Euro) ausgezahlt werden <strong>für</strong> die<br />
Anschaffung von ______________________________________<br />
sollen ________ Euro (max. 270.- Euro) ausgezahlt werden <strong>für</strong> die<br />
Teilnahmen an Kurs/Programm ____________________________<br />
Eigenbeteiligung: ________ Euro<br />
___________________________________<br />
(Unterschrift Mitgliedsorganisation)<br />
Empfangsbestätigung<br />
Ich habe einen Betrag in Höhe von _________ Euro erhalten.<br />
Ich leiste einen Eigenbeitrag in Höhe von __________ Euro<br />
_______________________________________<br />
(Unterschrift Erziehungsberechtigte/r/Empfangsberechtigte/r)<br />
ausgezahlt von:<br />
_______________________________________________________<br />
(Unterschrift + Stempel Stadtteilzentrum)
Telefonverzeichnis I<br />
<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong>, Brandenburgische Str. 80,<br />
10713 <strong>Berlin</strong>, Tel. (0 30) 8 60 01-0, <strong>Fax</strong> (0 30) 8 60 01-110<br />
E-Mail: info@paritaet-berlin.de; Internet: www.paritaet-berlin.de<br />
Name Bereich / Funktion Telefon <strong>Fax</strong> E-Mail 1<br />
John, Prof. Barbara Vorstandsvorsitzende -182 -260 john@..<br />
Abend, Ronald Catering -105 -110 abend@..<br />
Bodrow, Margita Stiftungsmittel -125 -210 bodrow@..<br />
Böckel, Sabine vom Drittmittel -121 -240 boeckel@..<br />
Bußler, Anett MO-Datenbank -154 -240 bussler@..<br />
Deutschmann, Martina Catering -105 -110 deutschmann@.<br />
Drusche, Angelika Sekr. Geschäftsführung -103 -260 drusche@..<br />
Engel, Petra Pressestelle -107 -140 engel@..<br />
Everién, Yvonne Sekr. Kinder & Kitas/Frauen., Fam. -163 -220 everien@..<br />
Fischer, Ursula Verwaltungsleiterin -111 -240 fischer@..<br />
Gatz, Karin Praktikanten -123 -240 gatz@..<br />
Gaubert, Sigrid Sekr. Behindertenh. & Werkst. -152 -210 gaubert@..<br />
Gaudszun, Claudia Ref. Kinder und Kitas -179 -220 gaudszun@..<br />
Groos, Ursula Ref. Straffälligen- und Opferhilfe -122 -210 groos@..<br />
Hartan, Bärbel Empfang -200 -110 hartan@..<br />
Helbig, Christiane Stiftungsmittel -145 -210 helbig@..<br />
Herchner, Claudia Sekr. Geschäftsführung -102 -260 herchner@ …<br />
Herrmann, Maria-Ilona Sekr. Altenhilfe, Soz., Stat. Pfl. -172 -220 herrmann@..<br />
Hoyer, Martin Ref. Kinder und Kitas/ Schule -161 -220 hoyer@..<br />
Köppe, Brigitte Empfang -200 -110 info@..<br />
Kramer-Jensen, Ute Aufnahmekoordination. -126 -240 kramer@..<br />
Kriebel, Elvira Ref. Schulbezogene Jugendhilfe -166 -220 kriebel@..<br />
Krüger, Elke Stv. Geschäftsführerin -101 -260 krueger@..<br />
Lachenmayer, Rainer Ref. Altenh., Soz., Stat. Pflege -171 -220 lama@..<br />
Luttmer, Marcus Ref. Kinder und Kitas -178 -220 luttmer@..<br />
Menninger, Oswald Geschäftsführer -104 -260 menninger@..<br />
Mohr, Sabina Sekr. Jugendhilfe -165 -220 mohr@..<br />
Pelkhofer-Stamm, Margret Ref. Migration -177 -220 pelkhofer@..<br />
Purmann, Reinald Ref. Behindertenhilfe -151 -210 purmann@..<br />
Riesmeier, Yvonne Finanzbuchhaltung -113 -240 riesmeier@..<br />
Schmid, Rita Pressestelle -183 -140 schmid@..<br />
Schulz, Andreas Ref. Jugendhilfe -162 -220 schulz@..<br />
Selinger, Evelyn Ref. Familie, Frauen, Mädchen -176 -220 selinger@..<br />
Wachholz, Chris Drittmittel -273 -240 wachholz@..<br />
Wanke, Hans-Jürgen Personal / Organisationsberatung -186 -260 wanke@..<br />
Witten, Elfi Pressesprecherin -181 -140 witten@..<br />
Personalbüro Personalverw. (Sprecht. Mi) -135 -240 personalbuero@..<br />
Tagungsräume: E.04: -117 E.05: -118 / E.06: -119/1.14 -274 / 5.04: -115 / Keller: -198<br />
1<br />
Die E-Mail-Adresse setzt sich zusammen aus [angegebener Name]@paritaet-berlin.de<br />
46 März 2012
Telefonverzeichnis II<br />
<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong><br />
Referate<br />
Ambulante Pflege und Hospize<br />
Psychiatrie/Queere Lebensweisen<br />
Suchthilfe/Gesundheitsförderung / Aids<br />
Kollwitzstraße 94–96; 10435 <strong>Berlin</strong>-Prenzlauer Berg<br />
Tel.: (030) 315 919-0<br />
<strong>Fax</strong> (0 30) 315 919-29<br />
E-Mail info@paritaet-berlin.de<br />
Name Bereich / Funktion Telefon E-Mail<br />
315919-0<br />
Kalla, Karina<br />
Sekr. Psychiatrie/Queere Lebensweisen<br />
-13 kalla@paritaet-berlin.de<br />
/Ambulante Pflege und Hospize<br />
Christian<br />
Reumschüssel-Wienert<br />
Ref. Psychiatrie/Queere Lebensweisen<br />
-26 reumschuessel@paritaetberlin.de<br />
Drees, Heike<br />
Ref. Suchthilfe / Gesundheitsförderung/<br />
-28 drees@paritaet-berlin.de<br />
Aids<br />
Pleyer, Markus<br />
Qualitätsmanagement, ambulante -25 pleyer@paritaet-berlin.de<br />
und stat.Pflege<br />
Lüderitz, Alke<br />
Sekr. Suchthilfe / Gesundheitsf./ -43 luederitz@paritaet-berlin.de<br />
Aids<br />
Zobel, Dr. Oliver Ref. Ambulante Pflege und Hospize -30 zobel@paritaet-berlin.de<br />
<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong><br />
Geschäftsstelle Bezirke<br />
Kollwitzstraße 94–96,<br />
10435 <strong>Berlin</strong>-Prenzlauer Berg.<br />
Telefon (0 30) 55 67 05-0, <strong>Fax</strong> (0 30) 55 324 45<br />
E-Mail info@paritaet-berlin.de<br />
Name Bereich / Funktion Telefon E-Mail<br />
556705 -0<br />
Hilla - zur Horst, Renate Bezirksbeauftragte <strong>für</strong> Pankow, Spandau,<br />
-19 hilla@paritaet-berlin.de<br />
Steglitz-Zehlendorf<br />
Holtz, Stefan<br />
Stv. Ltr. d. GSt./ Bezirksbeauftragter -12 holtz@paritaet-berlin.de<br />
<strong>für</strong> Friedrichshain-Kreuzberg, Lichtenberg-Hohenschönhausen,<br />
Marzahn-<br />
Hellersdorf<br />
Kelp, Angelika<br />
Bezirksbeauftragte <strong>für</strong> Mitte, Reinickendorf,<br />
-17 kelp@paritaet-berlin.de<br />
Charlottenburg-Wilmersdorf<br />
Schlimper, Dr. Gabriele Leiterin der Geschäftsstelle, Bezirksbeauftragte<br />
-18 schlimper@paritaet-berlin.de<br />
<strong>für</strong> Treptow-Köpenick<br />
Schilling, Dagmar<br />
Bezirksbeauftragte <strong>für</strong> Neukölln/ -16 schilling@paritaet-berlin.de<br />
Tempelhof-Schöneberg<br />
Schoene, Erika Sekr. -10 schoene@paritaet-berlin.de<br />
März 2012 47
<strong><strong>Berlin</strong>er</strong> <strong>Bestell</strong>-<strong>Fax</strong> <strong>für</strong> <strong>Themenhefte</strong><br />
<strong>Fax</strong> (0 30) 8 60 01-140<br />
<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong>, Pressestelle<br />
Brandenburgische Straße 80; 10713 <strong>Berlin</strong><br />
Menge<br />
Kostenlose <strong>Bestell</strong>ung [bitte ankreuzen]<br />
<strong>Paritätische</strong>s Leitbild „Betreutes Jugendwohnen“ (Arbeitshilfe Qualitätsentwicklung in den Hilfen<br />
zur Erziehung; 9/2011)<br />
Bildungspartner finden sich - Kooperation freier Träger der Jugendhilfe und Schulen (9/2011)<br />
Hürden nehmen. Migrationssozialarbeit im <strong>Paritätische</strong>n Wohlfahrtsverband (5/2011)<br />
Vielfalt fördern! Fünf Jahre Stiftung Parität <strong>Berlin</strong> (DP 3/2010)<br />
Stärken stärken. Kunst und Kultur in der sozialen Arbeit/ Programmheft Gala 60 Jahre <strong>Paritätische</strong>r<br />
<strong>Berlin</strong> (DP 2/2010)<br />
Gute Pflege braucht ... (DP 1/2010)<br />
Zahlen, Fälle und wie weiter? Zur Steuerung der psychiatr. Versorgung in <strong>Berlin</strong> (DP 3/2009)<br />
Selbstbestimmt altern. <strong>Paritätische</strong> Projekte <strong>für</strong> und von älteren Menschen (DP 2/2009)<br />
„Qualität in d. Schulbezogenen Jugendhilfe - Fünf <strong>Paritätische</strong> Handlungsgrundsätze“ (2/2009)<br />
Gemeinsam Schule machen (Stand: 10/2008)<br />
Gemeinschaft genießen. Tagespflege <strong>für</strong> ältere und pflegebedürftige Menschen im<br />
<strong>Paritätische</strong>n (DP 6/2008)<br />
Kinderschutz geht alle an - <strong>Paritätische</strong> Träger engagieren sich (DP 1/2008)<br />
Das <strong>Paritätische</strong> Qualitätsforum Kindertagesstätten. Herausforderungen begegnen (Stand:<br />
8/2007)<br />
<strong>Der</strong> Qualitätscheck – eine Erfolgsgeschichte (NP 3/2007)<br />
Freiwilligenarbeit stärken (NP 1/2007)<br />
Gemeinsam fördern – Verlässlich gestalten: <strong>Paritätische</strong> Träger als Partner von Grundschulen<br />
(NP 3/2006)<br />
Wohnungswirtschaft u. soziale Träger: Kooperation mit Zukunft (NP 1/2006)<br />
Versandanschrift [bitte deutlich schreiben oder stempeln]<br />
MO-Name<br />
zu Händen:<br />
Straße<br />
PLZ Ort<br />
48 März 2012