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Berliner Bestell-Fax für Themenhefte - Der Paritätische Berlin

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PARITÄTISCHER Rundbrief<br />

März 2012


Dritte <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Stiftungswoche, 17. – 27. April 2012<br />

Foto: Gisela Schuster<br />

Liebe Mitglieder,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Bei der 3. <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Stiftungswoche mit über 120 Veranstaltungen,<br />

70 Projekten und 17 Ausstellungen sind 12<br />

Stiftungen aus unserem Verbandsbereich dabei. Wir nutzen<br />

die <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Stiftungswoche, um die Aufmerksamkeit<br />

auf drei Projekte unserer Mitglieder zu lenken, die<br />

unsere Stiftung Parität <strong>Berlin</strong> fördert.<br />

Hörpol – Erinnerungen an die Zukunft<br />

Hörpol ist eine Audioführung <strong>für</strong> Jugendliche durch<br />

<strong>Berlin</strong>-Mitte über jüdische Geschichte,<br />

Antisemitismus und<br />

Fremdenfeindlichkeit. Die nötigen<br />

MP3s, ein Stadtplan und<br />

Barbara John ist Vorsitzende<br />

des <strong>Paritätische</strong>n<br />

Wohlfahrtsverbandes<br />

<strong>Berlin</strong><br />

begleitende Schulmaterialien<br />

liegen zum Download bereit<br />

unter www.hoerpol.de. Insgesamt<br />

sind 27 Stationen im <strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />

Scheunenviertel mit Hörpol<br />

zu entdecken. Die Hörbeiträge<br />

wurden durch Zeitzeugen,<br />

Schüler, Künstler, Politiker und<br />

Wissenschaftler erarbeitet. Zum<br />

Beispiel hat der beliebte Schauspieler Axel Prahl den<br />

Text einer Station gesprochen.<br />

Das Projekt steht unter der Ägide des Verbands <strong>für</strong><br />

Sozial-Kulturelle Arbeit. Es wurde mit dem Deutschen<br />

Bildungsmedienpreis digita 2010 ausgezeichnet. Zurzeit<br />

wird eine englische Version erstellt.<br />

Projekt Hürdenspringer<br />

Hürdenspringer ist ein Mentoring-Projekt des Unionhilfswerks,<br />

das Jugendlichen aus sozial benachteiligten<br />

Familien individuelle Begleitung beim Übergang von<br />

der Schule in Ausbildung und Beruf bietet. Die Mentees<br />

sind Schüler an zwei integrierten Sekundarschulen<br />

und einem Gymnasium in Nord-Neukölln. Die Mentoren<br />

sind Freiwillige im Alter von 25 bis 73 Jahren aus<br />

unterschiedlichsten Berufsfeldern. Jeder Mentor ist der<br />

persönliche Coach „seines“ Jugendlichen, unterstützt<br />

die Suche nach einem Ausbildungsplatz und hilft bei der<br />

Bewerbung. Zurzeit sind 62 Tandems aktiv. Weitere freiwillige<br />

Mentoren werden gesucht!<br />

Noch ein Wort zu einer verbandsinternen Aktivität<br />

– <strong>Paritätische</strong> Ehrenamtsstudie Start 2012<br />

Liebe Mitglieder, freiwilliges Engagement ist ein hohes<br />

Gut unserer Arbeit. Im Sommer 2012 startet unser<br />

Verband mit Unterstützung des Gesamtverbandes und<br />

gemeinsam mit den Landesverbänden Thüringen und<br />

NRW eine neue empirische Untersuchung zum Thema<br />

Umfang, Vielfalt, Management und Entwicklungsstrategien<br />

ehrenamtlichen Engagements. Beauftragt ist<br />

Prof. Dr. Backhaus-Maul von der Universität Halle, der<br />

bereits die <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Studie im Jahr 2005 durchgeführt<br />

hat. Geplant sind eine quantitative Erhebung über eine<br />

schriftliche Befragung sowie qualitative Expertengespräche.<br />

Ich möchte schon jetzt an Sie appellieren, an<br />

dieser Studie teilzunehmen! Fundierte Daten zum ehrenamtlichen<br />

Engagement in unseren Reihen zu haben,<br />

ist <strong>für</strong> unsere Arbeit und unser Wirken in der Öffentlichkeit<br />

Gold wert.<br />

Mit den besten Wünschen<br />

Ihre<br />

Virtuelles Mahnmal <strong>für</strong> die Opfer der sogenannten<br />

„Euthanasie“<br />

Die Internet-Informations-und Gedenkseite <strong>für</strong> die über<br />

300 000 Opfer der NS-“Euthanasie“ www.Gedenkort-<br />

T4.eu ist am 9. November 2011 bei einer Feierstunde<br />

im Auditorium der Topographie des Terrors freigeschaltet<br />

worden. Die Seite rekonstruiert Biografien von Kindern<br />

und Erwachsenen, die Opfer der nationalsozialistischen<br />

Patientenmorde wurden. Mit ihren vielfältigen<br />

Informationen bietet die interaktive Internetseite die<br />

Chance, einen Erinnerungs- und Reflexionsprozess anzustoßen,<br />

der alle Generationen umfasst. Eine Forum-<br />

Seite ermöglicht den Austausch von Angehörigen von<br />

„Euthanasie“-Opfern.<br />

März 2012 1


Inhalt<br />

4-8<br />

9<br />

10-11<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

● <strong>Paritätische</strong>r begrüßt Nominierung<br />

Gaucks<br />

● Veranstaltung: Sozialbranche zwischen<br />

Nichtachtung und Skandal<br />

● Pressemitteilung: Anzeige statt Rufmord<br />

● KinderZukunft – <strong>Paritätische</strong> Hilfe <strong>für</strong><br />

Kinder und Jugendliche<br />

● Pressemitteilung: Zum angekündigten<br />

Rücktritt des Integrationsbeauftragten Günther<br />

Piening<br />

Gesamtverband<br />

● Dramatische Kinderarmut durch Hartz IV<br />

Aktuelle Wettbewerbe & Preise<br />

28<br />

28-29<br />

30<br />

30-32<br />

32-33<br />

Ältere Bürger<br />

Einwanderung<br />

● Vom Leben und Sterben älterer Einwanderer<br />

Familie<br />

● Nach Zoff in der Klasse: Soziales Lernen<br />

in der Jungengruppe<br />

Kinder- und Jugendhilfe<br />

● Warum steigen die Hilfen zur Erziehung?<br />

Kultur<br />

● Seniorentheater - ein bewährtes Netz<br />

gegen die Einsamkeit<br />

12-13<br />

13-16<br />

16-18<br />

19-22<br />

23<br />

24-27<br />

Bürgerengagement<br />

● Bundesverdienstkreuz <strong>für</strong> Dr. Manfred<br />

Schmidt<br />

● Neues vom Bundesfreiwilligendienst<br />

Im Gespräch<br />

● Interview mit Berndt Maier, Geschäftsführer<br />

des VdK <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />

Pressespiegel<br />

Report<br />

● Fachtagung „Kleine Kinder in kritischen<br />

Lebenslagen“<br />

Lektüre<br />

● Neuerscheinung: „Zeit essen Seele auf.<br />

<strong>Der</strong> Faktor Zeit in Therapie und Beratung“<br />

Aktuell<br />

● Klicken war <strong>für</strong> die Kitakinder von Nido<br />

Piccolo kein Klacks<br />

● Wellcome seit 10 Jahren willkommen<br />

● Neue Fachschule <strong>für</strong> neue Generation von<br />

Erziehern<br />

● Ort der Begegnung und Vernetzung<br />

34-37<br />

37-38<br />

39<br />

40-48<br />

Menschen mit Behinderung<br />

● Computerfuzzies werden zu<br />

engagierten Paten<br />

● Mit Ida ins Ausland<br />

● „Liebesführerschein – Wie geht das mit<br />

der Liebe und dem Sex?“<br />

● Initiative Inklusion<br />

Pflege<br />

● Punkt <strong>für</strong> Punkt: Was der <strong>Paritätische</strong><br />

<strong>für</strong> die Pflege jetzt fordert<br />

● <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> will umfassende Pflegereform<br />

Queer<br />

● Wie geht‘s Kindern aus Regenbogenfamilien<br />

in der Schule?<br />

● Maneo-Nachtflugbegleiter in <strong>Berlin</strong><br />

unterwegs<br />

Recht, Aus- und Fortbildung, Service,<br />

Pinnwand<br />

Die Titelfotos im März 2012<br />

Coverfoto links oben: Workshop der Landesarbeitsgemeinschaft Zirkus-Gruppe Cabuwazi, Balance auf Bällen-<br />

Foto: Philip Striegler<br />

Mitte: Abschied nehmen im Hospiz, Foto: Unionhilfswerk Sozialeinrichtungen gGmbH<br />

Unten: Joachim Gauck zu Gast im Blisse 14, Foto: Magda Zielinska<br />

Coverfoto rechts oben: Umgang mit Medientechnik, Berufsfindung bei der Lebensgartenschau im SOS Kinderdorf,<br />

Foto: Michael Janda<br />

2 März 2012


Impressum<br />

So gesehen...<br />

S<br />

eit Anfang Februar hängen<br />

Arbeiten in den Räumen des<br />

<strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>, die unter dem<br />

Generalthema „Experimente mit<br />

unterschiedlichsten Materialien“ entstanden<br />

sind. Sie können aus wareneingefärbter<br />

Seide und Mull sein, aber<br />

auch aus Tüll, Flies, Baumwollstoffe,<br />

Naturmaterial oder unterschiedlichsten<br />

Garnen, die auf Phenyltapete<br />

aufgebügelt und genäht wurden.<br />

Gefertigt wurden die Arbeiten mit<br />

Unterstützung des „Schutzhülle e.V.“,<br />

eines Frauentreffs der Lebenshilfe<br />

in Adlershof – zu besichtigen in der<br />

Landesgeschäftsstelle des <strong>Paritätische</strong>n<br />

<strong>Berlin</strong>, Brandenburgische<br />

Str. 80.<br />

Bitte geben Sie den Rundbrief<br />

auch an Ihren Vorstand und<br />

Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

weiter.<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband<br />

Landesverband <strong>Berlin</strong><br />

www.paritaet-berlin.de<br />

Brandenburgische Str. 80, 10713 <strong>Berlin</strong><br />

Tel. (030) 8 60 01-0, <strong>Fax</strong> (030) 8 60 01-110<br />

E-Mail info@paritaet-berlin.de<br />

Geschäftsführung: Oswald Menninger<br />

Elke Krüger (Stv.)<br />

Redaktion: Uli Schulte Döinghaus<br />

Tel.: (030) 85 40 70 84<br />

Computerfax 032223712420<br />

rundbrief@paritaet-berlin.de<br />

<strong>Paritätische</strong> Pressestelle, Elfi Witten<br />

Tel. (030) 8 60 01-181<br />

<strong>Fax</strong> (030) 8 60 01-140<br />

Herstellung: Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige<br />

GmbH. Gedruckt auf 100 Prozent chlorfrei<br />

gebleichtem Papier. Erscheinungsweise monatlich<br />

(Doppelausgaben im Januar/Februar und August/<br />

September). <strong>Der</strong> Rundbrief hat eine Auflage von<br />

1250 Stück. <strong>Der</strong> Verteiler umfasst alle Mitgliedsorganisationen<br />

der <strong>Paritätische</strong>n Landesverbände <strong>Berlin</strong><br />

und Brandenburg. Weitere Adressaten: Gesellschaftliche<br />

Institutionen, Verbände, Verwaltung, Einrichtungen<br />

aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.<br />

Redaktionsschluss ist jeweils der 20. des Vormonats.<br />

Pressemitteilungen und Beiträge bitte möglichst<br />

per E-Mail an die Redaktion senden.<br />

Private Kleinanzeigen (Stellengesuche) bitte an die<br />

Redaktion schicken und den Anzeigentext mailen<br />

an rundbrief@paritaet-berlin.de. Die Anzeigen sind<br />

maximal vier Monate im Internet sichtbar. Namentlich<br />

gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine<br />

Haftung übernommen. <strong>Der</strong> Rundbrief wird unter<br />

www.paritaet-berlin.de im Internet veröffentlicht.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtet<br />

die Redaktion auf eine Genderschreibweise.<br />

Die Bezeichnung von Personengruppen bezieht<br />

die weibliche Form jeweils ein.<br />

März 2012 3


Landesgeschäftsstelle<br />

2011 war er Gastredner beim Jahresempfang<br />

<strong>Paritätische</strong>r begrüßt<br />

Nominierung Gaucks<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong> hat die<br />

Nominierung von Joachim Gauck <strong>für</strong> die Kandidatur<br />

zum Bundespräsidenten begrüßt.<br />

Eine einvernehmliche Unterstützung seiner Person vor<br />

zwei Jahren hätte das Amt des Bundespräsidenten und<br />

das Ansehen Deutschlands vor Schaden bewahrt, heißt<br />

es in der Pressemitteilung des Verbandes. Geschäftsführer<br />

Oswald Menninger kommentiert: „Joachim Gauck<br />

vertritt die Werte, die eine Zivilgesellschaft auszeichnen<br />

und vorantreiben. Sein Blick auf die sozialen Belange<br />

unserer Gesellschaft ist differenziert und von Herz und<br />

Verstand geprägt. Mit Gauck ist endlich ein würdiger Repräsentant<br />

gefunden, von dem interessante Denkanstöße<br />

<strong>für</strong> unsere Gesellschaft zu erwarten sind. Wir wünschen<br />

ihm da<strong>für</strong> Gesundheit und Glück!“<br />

Auf dem Jahresempfang 2011 des <strong>Paritätische</strong>n Wohlfahrtsverbandes<br />

<strong>Berlin</strong> haben die Mitglieder und Gäste<br />

einen persönlichen Eindruck vom künftigen Bundespräsidenten<br />

gewinnen können - Joachim Gauck referierte als<br />

Gastredner über Solidarität und Selbstverantwortung.<br />

Damals begrüßte ihn Barbara John mit einem Satz des<br />

Schriftstellers und Philosophen Manès Sperber (1905 –<br />

1984), der auch auf ihn, Joachim Gauck, zutreffe. „Ich<br />

habe immer eine große Schwäche <strong>für</strong> jene, die die Wahrheit<br />

dann aussprechen, wenn sie auf größten Widerstand<br />

stoßen, und wenn sie am schwierigsten ist, auszusprechen.“<br />

In der Zusammenfassung seiner Rede, abgedruckt im<br />

Rundbrief des <strong>Paritätische</strong>n, hieß es damals:<br />

„Gauck, der sich, wie vor einem Jahr als Bundespräsidentenkandidat<br />

von SPD und Bündnis 90/Grüne, auch vor<br />

dem <strong>Paritätische</strong>n Publikum als formidabler Rhetoriker<br />

und Denkanreger erwies, hatte sein Lebensthema – Freiheit<br />

– zum Anlass genommen, um über die vermeintlichen<br />

Widersprüche und tatsächlichen Wechselbeziehungen<br />

zwischen Solidarität und Freiheit zu referieren,<br />

die freilich undenkbar sei, wenn nicht Verantwortung<br />

übernommen würde.<br />

Dieses komplizierte Beziehungsgeflecht hätte den Hintergrund<br />

<strong>für</strong> eine akademisch-theoretische Grundlagenerörterung<br />

abgeben können, wenn Gauck nicht immer<br />

wieder Analogien zum richtigen Leben bemüht hätte,<br />

an eigene Kindheitserinnerungen in Mecklenburg angeknüpft<br />

hätte, an seine Zeit der friedlichen Revolution in<br />

der DDR und einprägsame Geschichten aus dem Leben<br />

der Großfamilie Gauck.<br />

Im Publikum kam Heiterkeit auf, als er – vornehmlich<br />

männliche – Zeitgenossen karikierte, die mit 70 noch pubertierten<br />

und denen es vor lauter Selbstbezogenheit und<br />

Eigenliebe anscheinend niemals gelinge, Verantwortung<br />

<strong>für</strong> andere zu übernehmen. Sie suchten das Glück, jene<br />

schlaraffenselige Berge aus süßem Brei, immer in jenem<br />

paradiesischen Zustand, in dem sie gerade nicht seien.<br />

Die Sehnsucht nach dem Glück gleicht oft der<br />

Suche nach „schlaraffenseligen Bergen<br />

aus süßem Brei“<br />

Gegen die Egomanie der ewig Achtzehnjährigen setzt<br />

Gauck „Das Prinzip der Bezogenheit“ - wenn uns etwas<br />

jenseits von uns selbst so wichtig ist, dass es uns sprichwörtlich<br />

am Herzen liegt. Dies sei der Umschlag von<br />

der Pubertät zum Erwachsenenalter, von der „Freiheit<br />

von ...“ hin zu einer „Freiheit zu …“ oder „Freiheit <strong>für</strong><br />

...“. Plötzlich gehören wir zu den Menschen, die bereit,<br />

willens und fähig sein, sich auf andere Themen als auf<br />

unsere eigene Wichtigkeit einzulassen“.<br />

Diese Übernahme von Verantwortung aus dem Geist der<br />

Freiheit könne sich unterschiedlich äußern, sagte Gauck<br />

und sprach viele, wenn nicht die meisten Zuhörer im<br />

Publikum an, die „Menschen ermächtigen, ihnen helfen,<br />

das zu werden, was sie sein können.<br />

Solche Entscheidungen – aus Freiheit zu Verantwortung,<br />

aus Verantwortung zu Solidarität – hätten immer<br />

am Anfang von Sozialen Bewegungen gestanden, wie<br />

die Geschichte lehre. Immer seien es zunächst konkrete<br />

Menschen, nicht Apparate oder Institutionen, die das<br />

Richtige tun und andere ermuntern, ihnen dabei zu folgen.<br />

Mit großem Respekt, so Joachim Gauck, habe er gelesen,<br />

dass unter dem Dach des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong> fast<br />

genau so viele ehrenamtliche wie hauptamtliche Mitarbeiter<br />

arbeiteten. „Das ist der Lebensatem einer offenen,<br />

freiheitlichen Gesellschaft!“ Jede Sozialpolitik „muss<br />

auch an die uns innewohnenden Kräfte zur Eigenverantwortung<br />

und Selbstverantwortung heran führen“ Dieser<br />

Lebensatem des bürgerschaftlichen Engagements in der<br />

Zivilgesellschaft nährt sich aus der Ausgewogenheit von<br />

4 Januar - Februar 2012


Landesgeschäftsstelle<br />

„Fördern“ und „Fordern“ - Gauck kam schließlich auf<br />

sein Bild einer angemessenen Sozialpolitik <strong>für</strong> die Schwachen<br />

und Abgehängten zu sprechen, die <strong>für</strong> sich selbst<br />

oft nicht so gut sprechen können. Aber eine alleinige Ruhigstellung<br />

und Betreuung sei prekär, „weil sie uns nicht<br />

an die in uns wohnenden Kräfte zur Eigenverantwortung<br />

und Selbstverantwortung heran führt.“.<br />

Sein sozialpolitisches Vorbild ist die schwedische<br />

Folkhemmet<br />

Wenn Geld <strong>für</strong> solche – wie er es nannte - „ermächtigende<br />

Entwürfe“ eingespart werde, finde er das besonders<br />

schlimm. Als Vorbilder einer solchen ermächtigenden<br />

Sozialpolitik nannte er die skandinavischen<br />

Länder – z. B. das Prinzip Folkhemmet in Schweden -,<br />

wo allerdings auch die eine oder andere sozialpolitische<br />

Säule ins Wanken gerät.<br />

Gauck – der zur allgemeinen Erheiterung der Zuhörer –<br />

daran erinnerte, „dass wir wahrlich nun genug Bekloppte<br />

in <strong>Berlin</strong> haben, über die in <strong>Berlin</strong> tagtäglich publiziert<br />

werde“, bedauert es, dass über die Menschen in Inititiativen,<br />

Verbände und Institutionen zu wenig berichtet<br />

werde, die – „wie Sie“ - die Kraft haben, das Lebensprinzip<br />

der Verantwortung in unseren Alltag zu rufen. <strong>Der</strong><br />

Nebeneffekt dabei sei, so Gauck abschließend, dass wir<br />

dabei einfach nicht unglücklich werden.“<br />

Was wird aus dem Sozialstaat?<br />

Unbekanntes<br />

Wirtschaftswunder<br />

„Sozialbranche zwischen Nichtachtung und Skandal<br />

– so ist die Veranstaltung überschrieben, die<br />

am Dienstag, 27. März 2012, von 13 Uhr bis 18 Uhr<br />

in der Bank <strong>für</strong> Sozialwirtschaft stattfindet. (Oranienburger<br />

Straße 13/14; 10178 <strong>Berlin</strong>).<br />

Gemeinsam eingeladen haben der <strong>Paritätische</strong> <strong>Berlin</strong>,<br />

die Bank <strong>für</strong> Sozialwirtschaft und der Verein <strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />

Wirtschaftsgespräche e. V. In der Einladung zu der Veranstaltung<br />

wird u.a. die Frage formuliert: „Wie kann der<br />

unbekannte und gleichzeitig milliardenschwere Tanker<br />

Sozialwirtschaft künftig überhaupt im Sinne des Sozialstaats<br />

gesteuert werden? Auf dem Programm der Tagung<br />

steht u.a. ein einleitendes Referat zu „Krise und<br />

Zukunft des Sozialstaats“ von Prof. Christoph Butterwegge<br />

– er war kürzlich als Präsidentenkandidat der Linken<br />

im Gespräch. In Foren und Podien wollen Manager<br />

der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Sozialwirtschaft, darunter Repräsentanten<br />

<strong>Paritätische</strong>r Mitgliedsorganisationen, mit Politikern,<br />

über aktuelle Themen debattieren, etwa: „Skandale,<br />

Kontrollen und Rendite – ethische Probleme sozialer<br />

Dienstleistungen“. Im Schlusspodium, an dem unter<br />

anderem Mario Czaja, Senator <strong>für</strong> Gesundheit und Soziales,<br />

Ex-Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer<br />

und Oswald Menninger (<strong>Paritätische</strong>r <strong>Berlin</strong>) teilnehmen,<br />

geht es um die „Zukunft der Eingliederungshilfe<br />

– Spagat zwischen Fachkonzept und Sparzwang“<br />

Kontakt: <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Wirtschaftsgespräche e.V. · Alt Moabit<br />

82 · 10555 <strong>Berlin</strong>; Telefon: +49 (0)30-39 90 95 80<br />

Telefax: +49 (0)30-39 90 95 81<br />

E-Mail: info@bwg-ev.net<br />

www.bwg-ev.net<br />

Manfred Wichner †<br />

Manfred Wichner ist am 21. März 2012 nach<br />

langer Krankheit im Alter von 76 Jahren<br />

verstorben. Mit ihm verliert die DLRG <strong>Berlin</strong><br />

einen Menschen, der über 50 Jahre lang mit<br />

seinem freiwilligen Engagement die Arbeit<br />

der DLRG <strong>Berlin</strong> wesentlich geprägt hat.<br />

Manfred Wichner begann in den fünfziger Jahren,<br />

den Wasserrettungsdienst <strong>für</strong> die <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> wieder aufzubauen.<br />

Er war Rettungsschwimmer auf der Station<br />

Reiswerder, einer Station der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Bereitschaftspolizei.<br />

Nach Auflösung dieser Station blieb Manfred<br />

Wichner ehrenamtlicher Rettungsschwimmer, nun bei<br />

der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft.<br />

In über 50 Jahren hat er mehr als 35 000 Stunden<br />

seiner Freizeit in den Wachdienst<br />

und in die Arbeitseinsätze der DLRG<br />

eingebracht. Manfred Wichner war<br />

Ausbilder, Einsatzleiter und Leiter des<br />

Wasserrettungsdienstes der DLRG-<br />

<strong>Berlin</strong>. Legionen ehrenamtlicher<br />

Rettungsschwimmer sind durch seine<br />

Schule gegangen. Mit seiner ganz speziellen Mischung<br />

aus Strenge und Humor schaffte er es, Jung<br />

und Alt <strong>für</strong> die DLRG-Arbeit zu motivieren. Über<br />

viele Jahre war Manfred Wichner in den Vorständen<br />

der DLRG-Bezirke Reinickendorf und Pankow tätig.<br />

Dem <strong>Paritätische</strong>n ist Manfred Wichner vor allem<br />

als kritischer und konstruktiver Berater und Begleiter<br />

bei der Planung und Durchführung der Spreedemonstration<br />

„SOS <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Jugend“ in bester Erinnerung.<br />

Vom Verband wurde Manfred Wichner <strong>für</strong><br />

seine Mitwirkung am Wiederaufbau der DLRG sowie<br />

<strong>für</strong> seinen jahrzehntelangen Einsatz als ehrenamtlicher<br />

Rettungsschwimmer, Ausbilder und Leiter des<br />

Wasserrettungsdienstes mit der <strong>Paritätische</strong>n Ehrennadel<br />

in Gold ausgezeichnet. Unsere Gedanken sind<br />

bei ihm, seinen Angehörigen und seinen Kameraden<br />

bei der DLRG.<br />

Elfi Witten<br />

Januar - Februar 2012 5


Landesgeschäftsstelle<br />

50 000 Euro <strong>für</strong> benachteiligte Kinder<br />

KinderZukunft –<br />

<strong>Paritätische</strong> Hilfe <strong>für</strong><br />

Kinder und Jugendliche<br />

Förderprogramm des <strong>Paritätische</strong>n Wohlfahrtsverbandes<br />

<strong>Berlin</strong> e.V.<br />

Das Programm „KinderZukunft“ hat das Ziel, benachteiligte<br />

Kinder und Jugendliche im Alter bis 16 Jahren<br />

- besonders im Bereich Bildung - zu fördern. Seit 2006<br />

werden hier<strong>für</strong> jährlich rund 50 000 Euro zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Mit der Einführung des Bildungs- und Teilhabepaketes<br />

des Bundes verändert sich die Förderung durch Kinder-<br />

Zukunft. Die Mittel aus dem Förderprogramm Kinder-<br />

Zukunft werden 2012 nachrangig und ergänzend eingesetzt.<br />

Dies bedeutet:<br />

Die von der Bundesregierung durch das Bildungs- und<br />

Teilhabepaket (But) zur Verfügung gestellten 10 Euro<br />

monatlich sind von den Bedürftigen / Berechtigten vorrangig<br />

zu beantragen.<br />

Die Mittel aus KinderZukunft ergänzen diese nur,<br />

wenn eine Ablehnung vorliegt bzw. der monatliche Beitrag<br />

bei der Teilhabe an sportlich, musische, kreative<br />

usw. Angeboten die vom Staat geförderten 10 Euro<br />

übersteigt.<br />

Neuerungen durch Bildungs- und Teilhabepaket<br />

(But)<br />

Ein Beispiel hierzu: Ein Kurs Streetdance kostet monatlich<br />

33 Euro. Nachdem „But“ beantragt und bewilligt<br />

wurde, somit dem Kind monatlich 10 Euro zukommen,<br />

ergänzt das Programm KinderZukunft die Unterstützung<br />

mit 23 Euro (max. 270 Euro im Jahr).<br />

Abgesehen von dieser Neuerung hat sich in der Herangehensweise<br />

und der Handhabung des Förderprogrammes<br />

nichts geändert.<br />

Je Kind/Jugendlichem kann einmal im Kalenderjahr eine<br />

Förderung bewilligt werden:<br />

1. bis zu 50 Euro <strong>für</strong> kleinere Anschaffungen wie<br />

Bücher, Instrumente, Spielzeug, Schulsachen, ausnahmsweise<br />

auch Kleinstmöbel, Kleidung …<br />

2. bis zu 300 Euro (ausgezahlt werden höchstens 270<br />

Euro, da eine zehnprozentige Eigenbeteiligung erforderlich<br />

ist) <strong>für</strong> die Teilnahme an verschiedenen<br />

Kursen/Programmen wie Bildungs- und Sportangebote,<br />

mathematisch-technische, musische, kreativgestalterische<br />

Angebote…<br />

Förderungen erfolgen über Gutscheine (Kopiervorlage<br />

auf Seite 45 in diesem Rundbrief).<br />

Wer kann Gutscheine vergeben?<br />

Gutscheine <strong>für</strong> benachteiligte Kinder und Jugendliche<br />

können alle Mitgliedsorganisationen des <strong>Paritätische</strong>n<br />

vergeben, die die Kinder oder Jugendliche betreuen. Um<br />

eine bessere Verteilung der Fördersumme zu gewährleisten,<br />

sollten allerdings je Mitgliedsorganisation (incl. Unterprojekten<br />

usw.) insgesamt höchstens 20 – 25 Anträge/<br />

Gutscheine im Jahr vergeben werden.<br />

Wie werden Gutscheine erstellt?<br />

Mitarbeiter der Mitgliedsorganisationen erkennen den<br />

Bedarf eines Kindes, und sie be<strong>für</strong>worten eine Förderung.<br />

Außerdem muss sich die Mitgliedsorganisation die<br />

Ablehnung von „But“ zeigen lassen. Dann fragt die Mitgliedsorganisation<br />

beim zuständigen Stadtteilzentrum<br />

(STZ) nach, ob Mittel verfügbar sind. Ist dies der Fall,<br />

füllen Mitarbeiter der Mitgliedsorganisation entsprechend<br />

dem Bedarf einen Gutschein aus und übergibt<br />

diesen an die/den Erziehungsberechtigte/n.<br />

Wo werden Gutscheine eingereicht und ausgezahlt?<br />

Die/der Erziehungsberechtigte reicht den Gutschein<br />

beim zuständigen STZ ein.<br />

• Bei Anschaffungen bis zu 50 Euro zahlt das STZ<br />

den Betrag in bar aus. <strong>Der</strong> Empfang des Geldes<br />

muss schriftlich von der/dem Erziehungsberechtigten<br />

bestätigt werden. Ein weiterer Nachweis ist nicht<br />

notwendig.<br />

• Für die Teilnahme an Kursen/Programmen muss<br />

der/die Erziehungsberechtigte die Anmeldung bzw.<br />

Rechnung über die Kursteilnahme beim STZ vorlegen.<br />

Das STZ zahlt die Fördersumme (max. 270<br />

Euro) in bar aus oder überweist die Fördersumme<br />

direkt an den Kursanbieter. <strong>Der</strong> Empfang muss<br />

auch hier schriftlich von der/dem Erziehungsberechtigten<br />

bestätigt werden. Ein weiterer Nachweis<br />

ist nicht notwendig.<br />

Beginn und Ende der Umsetzung 2012 ?<br />

Ab sofort können in Absprache mit dem zuständigen<br />

STZ Förderungen über Gutscheine erfolgen.<br />

Das Förderjahr endet am 31.12.2012.<br />

Wer beantwortet Fragen zum Förderprogramm?<br />

Bitte wenden Sie sich zuerst an Ihre/n Ansprechpartner/<br />

in beim zuständigen STZ (siehe Kasten nächste Seite)<br />

Dort können Sie sich auch über geeignete Kurse und<br />

Programme beraten lassen.<br />

Bei allgemeinen Nachfragen zum Förderprogramm wenden<br />

Sie sich bitte beim <strong>Paritätische</strong>n an:<br />

Chris Wachholz, Tel: 86 001 273, <strong>Fax</strong>: 86 001 240,<br />

Email: wachholz@paritaet-berlin.de<br />

Sabine vom Böckel, Tel: 86 001 121, <strong>Fax</strong>: 86 001 240,<br />

Email: boeckel@paritaet-berlin.de<br />

6 März 2012


Landesgeschäftsstelle<br />

Stadtteilzentren und Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> das Programm „KinderZukunft<br />

– <strong>Paritätische</strong> Hilfe <strong>für</strong> Kinder und<br />

Jugendliche“ (siehe Seiten 6 - 7)<br />

Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

Nachbarschaftshaus am Lietzensee e.V.<br />

Herbartstr. 25, 14057 <strong>Berlin</strong><br />

Fr. Vollmayr – Tel: 30 30 65 12<br />

Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Nachbarschaftshaus Urbanstr. e.V.<br />

Urbanstr. 21, 10961 <strong>Berlin</strong><br />

Fr. Retzlaff – Tel: 80 61 13 95 /69 04 97 19<br />

Lichtenberg-Hohenschönhausen<br />

Kiezspinne FAS; Schulze-Boysen-Str. 38, 10365<br />

<strong>Berlin</strong>; Fr. Kleiner – Tel: 55 48 96 35<br />

Marzahn – Hellersdorf<br />

Kiek in e.V.; Rosenbecker Str. 25-27, 12689 <strong>Berlin</strong><br />

Fr. Geißler, Frau Bernier – Tel: 933 94 86<br />

Mitte<br />

Sozialwerk des Demokratischen Frauenbundes<br />

Stadtteilzentrum „Club Spittelkolonnaden“<br />

Leipziger Str. 47, 10117 <strong>Berlin</strong><br />

Carola Kalender – Tel: 204 45 41<br />

Neukölln<br />

AspE Ambulante sozialpädagogische Erziehungshilfe<br />

e.V.; Brusendorfer Str. 20, 12055 <strong>Berlin</strong><br />

Martin Stratmann – Tel: 624 33 69<br />

Pankow<br />

Stiftung Pfefferwerk<br />

Im Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz<br />

Fehrbelliner Str. 92, 10119 <strong>Berlin</strong><br />

Margitta Härtel – Tel: 673 054 54<br />

Reinickendorf<br />

Albatros e.V.; Stadtteilladen Tegel-Süd<br />

Bernauer Str. 130 a, 13507 <strong>Berlin</strong><br />

Herr Palm, Frau Altmüller – Tel: 93 95 24 44<br />

Spandau<br />

Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V.<br />

Obstallee 22 d, 13493 <strong>Berlin</strong><br />

Viola Scholz-Thies – Tel: 363 41 12<br />

Steglitz – Zehlendorf<br />

Nachbarschaftsheim Mittelhof e.V.<br />

Königstr. 42/43, 14163 <strong>Berlin</strong><br />

Fr. Schmoger – Tel: 80 19 75 11<br />

Tempelhof-Schöneberg<br />

Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V.<br />

Holsteinische Str. 30, 12161 <strong>Berlin</strong><br />

Fr. Höhne – Tel: 85 99 51 77, Fr. Bohme –<br />

Tel: 859 951 42<br />

Treptow-Köpenick<br />

Offensiv ´91 e.V.; Villa Offensiv<br />

Hasselwerder Str. 38-40, 12439 <strong>Berlin</strong><br />

Fr. Rohde – Tel: 63 90 26 10<br />

Pressemitteilung des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong><br />

„Meilensteine gesetzt“<br />

Zum angekündigten Rücktritt des Integrationsbeauftragten<br />

Günther Piening<br />

Günther Piening hat in den neun Jahren seines Wirkens<br />

einige wichtige Meilensteine in der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Integrationspolitik<br />

gesetzt. Das <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Integrationsprogramm und das<br />

Partizipations- und Integrationsgesetz, das im Jahr 2010 in<br />

Kraft trat, tragen seine Handschrift. Bei seinem Wirken hat<br />

er vor allem die Stärken und Ressourcen von Migranten in<br />

den Vordergrund gestellt, um das Bild von Zuwanderern<br />

zu verändern, das in der Öffentlichkeit vorherrscht - weg<br />

von der Betrachtung als Problemgruppe mit vielen Defiziten<br />

hin zur Wahrnehmung der Möglichkeiten und der<br />

positiven Aspekte von Vielfalt. Auch <strong>für</strong> die Belange von<br />

Flüchtlingen hat sich Günther Piening in besonderer Weise<br />

engagiert.<br />

Als Nachfolge von Günther Piening gilt es nun jemanden<br />

zu finden, der bzw. die den Gedanken der Integration und<br />

Partizipation entscheidend weiter verficht und dabei erforderliche<br />

Unterstützungssysteme <strong>für</strong> Migranten nicht aus<br />

den Augen verliert. <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Wohlfahrtsverband<br />

<strong>Berlin</strong> hält es <strong>für</strong> dringend geboten, eine verlässliche, nachhaltige<br />

Infrastruktur zur Integration von Zuwanderern<br />

auszubauen und zu erhalten. Die bisherigen Fördermaßnahmen<br />

und –programme des Landes sind zu stark auf befristete<br />

Projekte konzentriert, die nach einem guten Anlauf<br />

wieder von der Bildfläche verschwinden. Beratungsangebote,<br />

Sprach- und Qualifizierungsangebote, Anti-Diskriminierungsmaßnahmen<br />

und Hilfen zum Berufseinstieg <strong>für</strong><br />

Zuwanderer müssen nachhaltig bereitgestellt werden. Die<br />

interkulturelle Öffnung der regulären öffentlichen und gemeinnützigen<br />

Dienste und Institutionen muss kontinuierlich<br />

begleitet und forciert werden.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong> wünscht sich,<br />

dass bei einer konsequenten Integrationspolitik des Landes<br />

<strong>Berlin</strong> künftig der Austausch mit den Wohlfahrtsverbänden,<br />

den freien Trägern von Migranten und Migrationssozialarbeit<br />

und allen gesellschaftlichen Akteuren auf Augenhöhe<br />

eine noch wichtigere Rolle spielt als bisher. Integration geht<br />

alle an! Es geht um den sozialen Zusammenhalt unserer<br />

Stadt. Rund 900 000 (908 188) Einwohner <strong>Berlin</strong>s haben einen<br />

Migrationshintergrund. Damit lag der Anteil der Einwohner<br />

mit Migrationshintergrund an der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Bevölkerung<br />

im Jahr 2011 bei bei 26,5 Prozent. Fast die Hälfte<br />

von ihnen hat die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen.<br />

478 212 <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> sind als Ausländer registriert – rund<br />

14 Prozent. Sie kommen aus 184 Staaten, <strong>Der</strong> Löwenanteil<br />

kommt mit 75 Prozent aus dem europäischen Ausland. Die<br />

größte Gruppe von Ausländerinnen und Ausländern in<br />

<strong>Berlin</strong> bilden die türkischen Bürgerinnen und Bürger. Ihr<br />

Anteil liegt bei rund 100 000.<br />

März 2012 7


Landesgeschäftsstelle<br />

pressemitteilung des <strong>Paritätische</strong>n<br />

Anzeige statt Rufmord<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong> fordert<br />

Sozialstaatssekretär Büge auf, gegen schwarze<br />

Schafe Anzeige zu erstatten und die Ebene der<br />

Verleumdung ambulanter Dienste in <strong>Berlin</strong> zu<br />

verlassen. Eine konsequente Verfolgung betrügerischer<br />

Pflegedienste ist im Interesse aller korrekt<br />

arbeitenden Pflegedienste und ihrer Verbände in<br />

<strong>Berlin</strong>. Leider ist dies bisher nicht geschehen.<br />

Einmal mehr wird deutlich, dass die Senatsverwaltung<br />

und die Bezirke ihre Kontrollpflichten sozialer Leistungen<br />

vernachlässigen und dies im Konfliktfall mit<br />

Pauschalverurteilungen sozialer Anbieter vertuschen.<br />

Die erforderlichen Kontrollmöglichkeiten im <strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />

Rahmenvertrag zur ambulanten Pflege, der zwischen<br />

den Pflegekassen, dem Land <strong>Berlin</strong> und den Wohlfahrtsverbänden<br />

abgeschlossen wurde, erlauben diverse<br />

Prüfungen, die vom Land <strong>Berlin</strong> bisher kaum<br />

wahrgenommen worden sind.<br />

Z.B. heißt es in § 17: „Liegt der Verdacht auf nicht vertragskonforme<br />

Abrechnung vor, sind die Kostenträger<br />

zur Prüfung der Leistungsnachweise/Rechnungen unter<br />

zu Hilfenahme fallbezogener Nachweise, z.B. des<br />

Durchführungsprotokolls gemäß 415(1) dieses Rahmenvertrages<br />

(Dokumentation der Pflege) … sowie<br />

der Dienst- und Tourenpläne grundsätzlich <strong>für</strong> die zurückliegenden<br />

3 Kalendermonate berechtigt.“<br />

Warum nehmen die Sozialämter an den MDK-<br />

Prüfungen nicht teil?<br />

Unangemeldete Prüfungen ambulanter Dienste, wie<br />

sie Staatssekretär Büge fordert, finden bereits statt –<br />

durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen<br />

(MDK). Auch hier können die Sozialämter teilnehmen<br />

– bisher machen sie davon keinen Gebrauch.<br />

Pauschalverdächtigungen von Seiten des zuständigen<br />

Staatssekretärs untergraben das Vertrauen pflegebedürftiger<br />

Menschen und ihrer Angehörigen in die<br />

Pflegedienste. Dies kann nicht im Interesse der verantwortlichen<br />

Kostenträger sein.<br />

Gegenüber den pflegebedürftigen Menschen und ihren<br />

Angehörigen, aber auch gegenüber der großen Masse<br />

korrekt arbeitender Pflegedienste und ihrer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ist dies unverantwortlich.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> verweist ferner darauf, dass alle Pflegedienste<br />

<strong>Paritätische</strong>r Mitglieder ein Qualitätsentwicklungsprogramm<br />

durchlaufen haben. Sie verfügen<br />

über ein zertifiziertes Qualitätsmanagement und bieten<br />

eine Pflege an, die mit zwei und drei Sternen ausgezeichnet<br />

worden ist. Bei den jährlich stattfindenden<br />

Prüfungen des MDK haben die ambulanten Pflegedienste<br />

unter <strong>Paritätische</strong>m Dach beste Pflegenoten<br />

erzielt. Mit der Note 1,3 liegen sie deutlich über dem<br />

<strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Durchschnitt.<br />

Unter paritätischem Dach gibt es 49 ambulante Pflegedienste,<br />

die von 27 gemeinnützigen Trägern angeboten<br />

werden, darunter spezielle Dienste – z.B. eine<br />

Station zur Versorgung Aidskranker, zwei Stationen<br />

zur Assistenzpflege Schwerbehinderter, zwei Stationen<br />

<strong>für</strong> Krebspatienten, sechs Stationen <strong>für</strong> Menschen mit<br />

psychischer Behinderung, fünf Stationen <strong>für</strong> eine palliativpflegerische<br />

Versorgung, eine Station <strong>für</strong> ambulante<br />

Intensivpflege und sieben Stationen <strong>für</strong> Familienpflege.<br />

Neu im <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong><br />

Herzlich willkommen!<br />

►gemeinnützige ProCurand Stiftung<br />

Französische Straße 55; 10117 <strong>Berlin</strong> Tel.:<br />

440152130 <strong>Fax</strong>: 440152499<br />

E-Mail: eileen.engewicht@procurand.de<br />

www.procurand.de<br />

►Hydra e. V. - Treffpunkt und Beratung <strong>für</strong> Prostituierte<br />

Köpenicker Straße 187-188 10997 <strong>Berlin</strong> Tel.:<br />

6110023 <strong>Fax</strong>: 6110021<br />

E-Mail: kontakt@hydra-ev.org<br />

www.hydra-ev.org<br />

►South African - German Network Deutschland<br />

(SAGE Net) e. V.<br />

Gervinusstraße 12; 10629 <strong>Berlin</strong>; Tel.: 31991256;<br />

<strong>Fax</strong>: 45086802<br />

E-Mail: donald.vogel@sage-net.org<br />

www.sage-net.org<br />

►Technische Jugend- und<br />

Bildungsgesellschaft(tjfbg) gemeinnützige GmbH;<br />

Wilhelmstraße 52; 10117 <strong>Berlin</strong>; Tel.: 9799130;<br />

<strong>Fax</strong>: 97991322<br />

E-Mail: info@tjfbg.de<br />

www.tjfbg.de<br />

►Zentrum <strong>für</strong> Lebensenergie - <strong>Berlin</strong> e. V.<br />

Weserstraße 175; 12045 <strong>Berlin</strong>; Tel.: 61308080;<br />

<strong>Fax</strong>: 61308081<br />

E-Mail: k.brand@lebensenergie.org<br />

www.lebensenergie.org<br />

►Nachbarschaftshaus Wannseebahn e. V.<br />

Mörchinger Straße 49; 14169 <strong>Berlin</strong>;<br />

Tel.: 84108675; <strong>Fax</strong>: 84108676<br />

E-Mail: info@wsba.de<br />

www.wsba.de<br />

8 März 2012


Gesamtverband<br />

Neue Studie des <strong>Paritätische</strong>n Gesamtverbandes<br />

Keine Entwarnung:<br />

Dramatische Kinderarmut<br />

durch Hartz IV<br />

Vor einer Verhärtung der Kinderarmut in Deutschland<br />

auf hohem Niveau warnt der <strong>Paritätische</strong><br />

Wohlfahrtsverband in einer neuen Studie. <strong>Der</strong><br />

Verband fordert eine arbeitsmarktpolitische Kehrtwende,<br />

die bessere Unterstützung von Alleinerziehenden<br />

sowie eine Totalreform der Hartz-IV-<br />

Leistungen <strong>für</strong> Kinder.<br />

„Es gibt keinen Anlass zum Jubel. Wir haben in Deutschland<br />

nach wie vor eine skandalös hohe Kinderarmut. Die<br />

gute Arbeitsmarktentwicklung kommt bei Kindern in<br />

Hartz IV kaum an“, so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer<br />

des <strong>Paritätische</strong>n. Zwar zeichne sich in allen ostdeutschen<br />

Bundesländern ein deutlich positiver Trend ab,<br />

doch verharre der Anteil armer Kinder bundesweit seit<br />

Einführung von Hartz IV auf fast gleichbleibend hohem<br />

Niveau: Jedes siebte Kind unter 15 Jahre lebe von Hartz<br />

IV, in Ostdeutschland sogar jedes vierte Kind.<br />

Schlusslicht im Länderranking bildet nach wie vor <strong>Berlin</strong>.<br />

Hier lebt jedes dritte Kind von Hartz IV. Auch in <strong>Berlin</strong><br />

ging die Quote zwar über die Jahre zurück, doch ist dies<br />

in erster Linie der erfreulichen demografischen Entwicklung<br />

und weniger dem Abbau von Hartz IV zu verdanken.<br />

Die Fallzahlen von Kindern in Hartz IV gingen in<br />

<strong>Berlin</strong> gerade einmal um 2,5 Prozent zurück. (siehe Tabelle).<br />

Da jedoch die Gesamtzahl <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Kinder gleichzeitig<br />

spürbar zunahm (+7,4 Prozent), fiel die Armutsquote<br />

im Ergebnis um 9,4 Prozent. Besorgniserregend<br />

sei auch die Entwicklung im Ballungsraum Ruhrgebiet,<br />

wo die Kinderarmut seit Jahren ansteigt. „Die Hartz IV-<br />

Quote im Revier liegt mit 25,6 Prozent höher als in Ostdeutschland,<br />

Gelsenkirchen steht mit einer Quote von<br />

34,3 Prozent schlechter da als <strong>Berlin</strong>“, warnt Schneider.<br />

Die Entwicklung in Städten wie Mülheim oder Hamm<br />

mit Zuwächsen von bis zu 48 Prozent in fünf Jahren<br />

komme einem armutspolitischen Erdrutsch gleich.<br />

Selbst im Ländle lebt jede dritte Alleinerziehende<br />

von Hartz IV<br />

Nach der Studie, die auch Ländertrends abbildet, sind<br />

kinderreiche Familien und Alleinerziehende besonders<br />

gefährdet, und zwar unabhängig von ihrem Wohnort<br />

oder wirtschaftlichem Umfeld. Selbst im wirtschaftsstarken<br />

Baden-Württemberg lebe jede dritte Alleinerziehende<br />

mit ihren Kindern von Hartz IV.<br />

Scharfe Kritik übt der Verband an der Arbeitsmarktpolitik<br />

der Bundesregierung: „Durch die aktuellen Kürzungen<br />

drohen Alleinerziehende und ihre Kinder zu<br />

Opfern einer neuen Zwei-Klassen-Arbeitsmarktpolitik<br />

zu werden. <strong>Der</strong> Fokus auf den Ausbau der Kinderbetreuung<br />

greift zu kurz. Die Hälfte der Frauen hat keinen<br />

Berufsabschluss. Ohne Hilfen bei der Qualifizierung<br />

und ohne öffentlich geförderte Beschäftigungsangebote<br />

wird man den meisten Alleinerziehenden im Hartz IV-<br />

Bezug nicht helfen können“, so Schneider.<br />

Neben einer arbeitsmarktpolitischen Kehrtwende fordert<br />

der <strong>Paritätische</strong> eine Reform des Kinderzuschlags<br />

sowie der Hartz IV-Leistungen selbst: „Wir brauchen<br />

eine kräftige Erhöhung der Kinderregelsätze, eine echte<br />

schulische Bildungsoffensive sowie einen Rechtsanspruch<br />

<strong>für</strong> einkommensschwache Kinder auf Teilhabe<br />

– vom Sportverein über die Musikschule bis zur Ferienfreizeit<br />

mit dem Jugendclub.“<br />

www.der-paritaetische.de/armekinder<br />

März 2012 9


Aktuelle Wettbewerbe & Preise<br />

Ab sofort können sich Engagierte, Initiativen,<br />

Vereine und Organisationen, die sich <strong>für</strong> junge<br />

Menschen an der Schwelle zum Erwachsenwerden<br />

stark machen, <strong>für</strong> Deutschlands größten bundesweiten<br />

Ehrenamtspreis bewerben. Mit dem<br />

diesjährigen Schwerpunktthema „Projekt Zukunft:<br />

Engagiert <strong>für</strong> junge Leute.“ würdigt der Deutsche<br />

Bürgerpreis den gesellschaftlichen Beitrag aller, die<br />

jungen Menschen in ihren entscheidenden Jahren<br />

helfen, den <strong>für</strong> sie richtigen Weg zu finden. Die<br />

aktuellen Teilnahmeunterlagen finden Interessierte<br />

im Internet unter www.deutscher-buergerpreis.de oder<br />

bei teilnehmenden Sparkassen. Einsendeschluss <strong>für</strong><br />

den Deutschen Bürgerpreis ist der 30. Juni 2012.<br />

<strong>Der</strong> Deutsche Bürgerpreis zeichnet ehrenamtliches<br />

Engagement in vier Kategorien aus: U21 ehrt<br />

Bewerber bis zu einem Alter von 21 Jahren und<br />

würdigt damit junges Engagement. Die Kategorie<br />

Alltagshelden richtet sich an vorbildlich engagierte<br />

Personen und Projekte unabhängig vom Alter. In<br />

der Kategorie Engagierte Unternehmer können sich<br />

Inhaber von Unternehmen bewerben, die Verantwortung<br />

<strong>für</strong> die Gemeinschaft übernehmen. <strong>Der</strong><br />

Bürgerpreis in der Kategorie Lebenswerk würdigt das<br />

Engagement von Menschen, die seit mindestens 25<br />

Jahre bürgerschaftlich aktiv sind.<br />

www.deutscher-buergerpreis.de<br />

Im Rahmen des Umweltwettbewerbes „Wir<br />

und die Zukunft: der grüne Blick“ sucht das<br />

Umweltbundesamt junge Menschen, die aktuelle<br />

Umweltprobleme künstlerisch in die Öffentlichkeit<br />

bringen möchten. Die künstlerischen Entwürfe<br />

sollen das öffentliche Bewusstsein <strong>für</strong> aktuelle Umweltprobleme<br />

schärfen und zum Handeln <strong>für</strong> eine<br />

nachhaltige „grüne“ Zukunft ermutigen. Bis zum<br />

15. Mai 2012 können Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

aus Deutschland ihre Arbeiten einreichen.<br />

http://fuer-mensch-und-umwelt.de/wir-unddie-zukunft-der-grune-blick/<br />

AOK-Schulmeister: Zu beantworten sind fünf<br />

Fragen - online. Die Punkte werden der Schule<br />

gutgeschrieben, deren Schüler teilnehmen. Die<br />

beste Schule aus jedem Bundesland qualifiziert sich<br />

<strong>für</strong> das große Finale in <strong>Berlin</strong>. Dazu lädt die AOK<br />

Schulteams mit je sechs Teilnehmern in die Hauptstadt<br />

ein, damit sie gegeneinander antreten, z. B.<br />

in den Disziplinen Sport, Wissen und Gesundheit.<br />

Die Sieger werden AOK-Schulmeister 2012 und<br />

holen Culcha Candela exklusiv zu einem Konzert<br />

an ihre Schule. www.aok-schulmeister.de<br />

Deutscher Engagementpreis 2012<br />

Engagierte vor Ort<br />

können 10 000 Euro<br />

und mehr gewinnen<br />

Die Bundesfamilienministerin, der Generali Zukunftsfonds<br />

und das Bündnis <strong>für</strong> Gemeinnützigkeit<br />

rufen die Bevölkerung auf, bis zum 31. Mai ihre<br />

persönlichen Heldinnen und Helden <strong>für</strong> den Deutschen<br />

Engagementpreis 2012 unter<br />

www.deutscher-engagementpreis.de vorzuschlagen.<br />

Um den Deutschen Engagementpreis kann man sich<br />

nicht selbst bewerben. Ob ehrenamtlicher Vereinsvorstand,<br />

engagiertes Unternehmen oder Nachbarschaftsinitiative:<br />

Die Bürgerinnen und Bürger bestimmen, wer<br />

nominiert wird. Seit 2009 wird die bundesweite Auszeichnung<br />

jährlich<br />

in den Kategorien<br />

Gemeinnütziger<br />

Dritter Sektor,<br />

Politik & Verwaltung,<br />

Einzelperson,<br />

Wirtschaft<br />

und 2012 in der<br />

Schwerpunktkategorie<br />

Engagement<br />

vor Ort verliehen.<br />

Eine Experten-Jury<br />

bestimmt die Preisträger,<br />

die Anfang<br />

Dezember 2012<br />

im Rahmen einer<br />

feierlichen Preisverleihung in <strong>Berlin</strong> bekanntgegeben<br />

werden. Alle Nominierten nehmen zudem am Auswahlverfahren<br />

<strong>für</strong> den mit 10000 Euro dotierten Publikumspreis<br />

teil. Im Oktober wählen die Bürgerinnen und<br />

Bürger den Gewinner aus einer Vorauswahl von zehn<br />

Finalisten auf der Website des Deutschen Engagementpreises.<br />

In diesem Jahr wird mit einer Schwerpunktkategorie das<br />

Engagement vor Ort besonders gewürdigt, um dessen<br />

Wert und Vorbildcharakter stärker ins öffentliche Bewusstsein<br />

zu bringen. Das Bundesministerium <strong>für</strong> Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend und der Generali<br />

Zukunftsfonds sind die Förderer des Deutschen Engagementpreises.<br />

Initiator ist das Bündnis <strong>für</strong> Gemeinnützigkeit,<br />

ein Zusammenschluss der großen gemeinnützigen<br />

Dachverbände und unabhängigen Organisationen<br />

des Dritten Sektors.<br />

www.deutscher-engagementpreis.de<br />

10 März 2012


Aktuelle Wettbewerbe & Preise<br />

Humanistischer Verband Deutschlands<br />

Mitmachen, gewinnen:<br />

Stadtumbau Ost<br />

Hellersdorf-Nord und Ost sind 2012 der Austragungsort<br />

<strong>für</strong> den Jugendwettbewerb Stadtumbau<br />

Ost, der wieder vom Kinder- und Jugendbüro<br />

(KJB), Projekt im Humanistischen Verband<br />

Deutschlands, organisiert wird.<br />

Gefragt sind Projektideen von jungen Menschen zwischen<br />

12 und 22 Jahren, die Außenräume von Klubs,<br />

Treffs, Schulen mit neuen Elementen neu gestalten<br />

wollen. Erfolgreiche Projekte der letzten Jahre waren<br />

z.B. Tischtennisplatte, Überdachungen, Graffiti, Kletteranlagen<br />

und anderes. Die Jugendjury, bestehend aus<br />

Jugendlichen aus den im Wettbewerb angemeldeten<br />

Projekten, wird im Juni entscheiden, welche Vorhaben<br />

wie viel Geld aus dem Jugendfonds von 30 000 Euro<br />

erhalten. Die Anmeldeveranstaltung ist am 29. März<br />

2012 um 17 Uhr im Jugendklub Joker. Anfang März<br />

hatte das KJB in den Räumen des „Hauses Kastanie“<br />

eine Ideenwerkstatt zum Wettbewerb angeboten.<br />

Weitere Informationen unter 9339466 oder<br />

www. kijubue.de<br />

Schulwettbewerb zum Thema Ausbildung<br />

Starke Schulen sind<br />

gefragt<br />

Ab sofort sind Schulen eingeladen, sich bei<br />

Deutschlands größtem Schulwettbewerb zu beteiligen.<br />

Bewerben können sich allgemein bildende<br />

Schulen der Sekundarstufe I.<br />

Gesucht werden hervorragende Schulkonzepte<br />

und Projekte zur Förderung der Ausbildungsreife.<br />

Die Hertie-Stiftung, die Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit,<br />

die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />

und die Deutsche Bank Stiftung<br />

schreiben den Schulwettbewerb gemeinsam aus. Insgesamt<br />

werden Preisgelder in Höhe von 210 000 Euro vergeben.<br />

Bis zum 1. Juni 2012 können sich Schulen unter<br />

www.StarkeSchule.ghst.de online bewerben.<br />

Die besten Chancen auf eine erfolgreiche Teilnahme haben<br />

Schulen, die systematisch und nachhaltig arbeiten,<br />

um die Kompetenzen ihrer Schülerinnen und Schüler<br />

gezielt zu stärken. Dabei geht es nicht nur um die Förderung<br />

der fachlichen und methodischen, sondern auch<br />

der sozialen und personalen Fähigkeiten der Schüler<br />

Anlässlich der 23. <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Märchentage sind<br />

deutschsprachige Schüler der 4., 5. und 6. Klassen<br />

aus aller Welt eingeladen, ihrer Kreativität freien<br />

Lauf zu lassen und märchenhafte Balladen zu<br />

dichten. Kinder, die lieber zeichnen, dürfen ihre<br />

Illustrationen passend zu den Balladen einsenden.<br />

Die Organisatoren freuen sich über Klassenprojekte<br />

mit einem einheitlichen Layout, aber auch<br />

über Arbeiten von Einzelkünstlern. Es gibt keine<br />

Vorgaben hinsichtlich der Größe und Art der<br />

Bilder. Bitte einen Bildtitel mitsenden! Prämiert<br />

werden die zwölf schönsten Märchenballaden gemeinsam<br />

mit den 12 gelungensten Bildern, die im<br />

Märchenkalender 2013 veröffentlicht werden. Den<br />

ersten drei Plätzen winken zudem märchenhafte<br />

Preise und eine feierliche Preisverleihung. Einsendeschluss<br />

ist der 15. Juni 2012. Informationen:<br />

marschall@maerchenland-ev.de<br />

Auf dem Deutsche Welle Global Media Forum<br />

vom 25. bis 27. Juni geht es um das Thema<br />

„Kultur. Bildung. Medien. – Zukunft lebenswert<br />

gestalten“. Dazu schreibt die Deutsche Welle einen<br />

Fotowettbewerb aus. <strong>Der</strong> Fotowettbewerb Klick!<br />

steht in diesem Jahr unter dem Motto „Your View<br />

of Culture and Education“. Interessierte weltweit<br />

sind eingeladen, ihre Fotos bis 11. April einzusenden<br />

– per E-Mail an klick@dw.de oder online<br />

unter http://www.dw.de/dw/0,,30955,00.html<br />

Ab 18. April wählen Nutzer online die zehn besten<br />

Fotos aus. Diese Bilder werden auf dem Deutsche<br />

Welle Global Media Forum in Bonn ausgestellt.<br />

Die Teilnehmer der Konferenz bestimmen dann<br />

die drei Gewinner – die ein iPod Nano (8 GB),<br />

ein iPod-Shuffle (2 GB) oder einen USB-Stick<br />

erhalten.<br />

www.dw.de<br />

Für den Kulturwettbewerb Mixed Up 2012 können<br />

Kooperationsteams, die aus mindestens einem<br />

außerschulischen kulturellen Partner und einer Schule<br />

bestehen, ihre Bewerbungen bis zum 10. April<br />

online einreichen. Mixed Up prämiert bundesweit<br />

gelungene Kooperationen zwischen Kultureinrichtungen<br />

und Schulen, die Kindern und Jugendlichen<br />

<strong>für</strong> ihr künstlerisches Schaffen neue Impulse gegeben<br />

haben, unabhängig von der sozialen Herkunft<br />

ein künstlerisches Schaffen und eine erweiterte<br />

Zusammenarbeit mit anderen Bildungspartnern in<br />

der Region ermöglichen. Sechs Preise im Wert von je<br />

2.500 Euro werden vergeben.<br />

www.mixed-up-wettbewerb.de<br />

März 2012 11


Bürgerengagement<br />

Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein <strong>Berlin</strong><br />

Bundesverdienstkreuz<br />

<strong>für</strong> Dr. Manfred<br />

Schmidt<br />

In der Laudatio heißt es im Landespressedienst<br />

<strong>Berlin</strong>: „Seit mehr als 50 Jahren engagiert sich Dr.<br />

Manfred Schmidt in herausragender Weise ehrenamtlich<br />

in der Behindertenbewegung <strong>Berlin</strong>s.<br />

Für sein Lebenswerk wurde er jetzt vom Bundespräsidenten<br />

mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des<br />

Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland<br />

ausgezeichnet. Gesundheitssenator Mario Czaja<br />

hat dem <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> die hohe Auszeichnung Ende<br />

Februar überreicht.<br />

<strong>Der</strong> Senator würdigte den 1936 geborenen <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> als<br />

wichtige Integrationsfigur innerhalb der Behindertenbewegung<br />

<strong>Berlin</strong>s. Er habe durch sein lebenslanges,<br />

herausragendes ehrenamtliches Engagement einen entscheidenden<br />

Beitrag zur Integration von Menschen mit<br />

Behinderung geleistet. <strong>Der</strong> Lebensweg von Dr. Manfred<br />

Schmidt war von Beginn an von diesem Einsatz geprägt.<br />

Noch in der DDR war er beim Blinden- und Sehschwachenverband<br />

als Leiter der Bezirksgruppe <strong>Berlin</strong> engagiert,<br />

nach der Wende dann beim Allgemeinen Blindenund<br />

Sehbehindertenverein <strong>Berlin</strong>, von 2001 bis 2007 als<br />

dessen Vorsitzender und jetzt als Ehrenvorsitzender.<br />

Dr. Schmidt war darüber hinaus von 1991 bis 2010 Vorsitzender,<br />

später Ehrenvorsitzender der Landesvereinigung<br />

Selbsthilfe <strong>Berlin</strong>. Über zwei Amtszeiten hinweg,<br />

von 2000 bis 2010, war er als Vorsitzender des <strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />

Landesbeirates <strong>für</strong> Menschen mit Behinderung tätig.“<br />

Motor des Landesgleichberechtigungsgesetzes<br />

Sozialsenator Czaja hebt hervor: „Er hat dazu beigetragen,<br />

dass das Landesgleichberechtigungsgesetz mit Leben<br />

erfüllt wird. In der Behindertenbewegung hat sich<br />

Dr. Manfred Schmidt großen Respekt erworben. Durch<br />

seine kluge Führung des Landesbeirats ist es ihm gelungen,<br />

aus diesem wichtigen behindertenpolitischen Forum<br />

ein effektiv und solidarisch arbeitendes Gremium<br />

zu formen. Auch ist es ihm wesentlich zu verdanken,<br />

dass das Zusammenfinden der Westberliner Behindertengruppen<br />

und –organisationen und der neuen jungen<br />

Behindertenbewegung im Ostteil der Stadt letztlich<br />

erfolgreich verlief und Ost-West-Gegensätze in der<br />

Behindertenpolitik in <strong>Berlin</strong> heute weitgehend überwunden<br />

sind. Für sein beispielhaftes Wirken und sein<br />

andauerndes Engagement gebührt ihm großer Dank<br />

und Anerkennung.“<br />

Bundesfreiwilligendienst<br />

Neue Hinweise vom Amt<br />

Insgesamt seien jetzt ungefähr 30 Prozent der<br />

Teilnehmerinnnen und Teilnehmer älter als 27<br />

Jahre, heißt es im Info-Dienst Freiwilligendienste<br />

Nr. 16 vom 28. Februar, der vom Bundesfamilienministerium<br />

herausgegeben wird.<br />

Ausgesprochen erfreulich sei die nach wie vor extrem<br />

niedrige Abbrecherquote von rund 10 Prozent, die sich<br />

auch im Vergleich zu manchen Studien- und Ausbildungsgängen<br />

sehr sehen lassen könne.<br />

<strong>Der</strong> Info-Dienst gibt auch einige formale und prozedurale<br />

Hinweise, etwa dass die Geld- und Sachbezüge<br />

im Bundesfreiwilligendienst nach Angaben des Bundesministeriums<br />

der Finanzen bis zur Entscheidung,<br />

ob und nach welchen Kriterien die „Einnahmen“ im<br />

Bundesfreiwilligendienst besteuert werden, aus Billigkeitsgründen<br />

vorläufig von der Steuer befreit sind.<br />

Dennoch müssten die Einsatzstellen im Rahmen des<br />

Bundesfreiwilligendienstes sämtliche Arbeitgeberpflichten<br />

beachten (insbesondere: Verlangen der Lohnsteuerkarte<br />

bzw., sobald die elektronische Lohnsteuerkarte<br />

eingeführt wurde, Abruf der Elstam, Abgabe<br />

einer Lohnsteueranmeldung, ggf. als Nullmeldung, Erteilen<br />

einer elektronischen Lohnsteuerbescheinigung,<br />

ggf. mit steuerpflichtigem Lohn von Null).<br />

Drittstaatsangehörige, die einen Bundesfreiwilligendienst<br />

leisten wollen, müssen von ihrem Heimatland<br />

aus einen Visumantrag <strong>für</strong> die Durchführung des<br />

Freiwilligendienstes stellen, da ihnen die <strong>für</strong> den Aufenthalt<br />

erforderliche Aufenthaltserlaubnis in Deutschland<br />

nur dann erteilt werden kann, wenn sie mit dem<br />

zweckentsprechenden Visum eingereist sind. Ausnahmen<br />

bestehen <strong>für</strong> die Staatsangehörigen von Australien,<br />

Israel, Japan, Kanada, der Republik Korea, von<br />

Neuseeland und der Vereinigten Staaten von Amerika.<br />

<strong>Der</strong> Vertrag mit Drittstaatsangehörigen sollte so<br />

ausgestaltet werden, dass klar ist, dass Unterkunft und<br />

Verpflegung gestellt und daher staatliche Leistungen<br />

nach der Einreise in Deutschland nicht in Anspruch<br />

genommen werden.<br />

Nach wie vor, so heißt es im amtlichen Newsletter,<br />

sei ein kurzfristiger Versand von Freiwilligendienstausweisen<br />

nicht möglich. Die Produktion werde noch<br />

mehrere Wochen dauern. Die Einsatzstellen würden<br />

gebeten, so das Familienministerium, ihren Freiwilligen<br />

- unabhängig von deren Alter - eine kurze, formlose<br />

Bescheinigung über ihren Freiwilligendienst auszustellen,<br />

damit diese die inzwischen erfreulich vielfältigen<br />

Ermäßigungen problemlos in Anspruch nehmen können.<br />

www.bundesfreiwilligendienst.de<br />

12 März 2012


Bürgerengagement / Im Gespräch<br />

Die Dokumentation zur Fachtagung „Gesellschaftliche<br />

Teilhabe und Selbstorganisation<br />

von jungen Flüchtlingen durch freiwilliges Engagement<br />

fördern“ ist jetzt erschienen. Zu den<br />

Tagungsreferenten hatte im November 2011 unter<br />

anderem Amelie von Griessenbeck vom Xenion –<br />

Mentorenprojekt, <strong>Berlin</strong> gehört. Download hier:<br />

http://www.mitarbeit.de/fileadmin/inhalte/02_veranstaltungen/Dokumentation_<br />

Fluechtlingstagung_2011.pdf ?PHPSESSID=9<br />

d5be171287f7431a54c736c68be3811<br />

Jeder siebte Deutsche engagiert sich im Bereich<br />

Bildung. Von den übrigen ist jeder zweite bereit,<br />

ehrenamtlich <strong>für</strong> Bildungsprojekte tätig zu sein.<br />

88 Prozent halten außerschulische Bildungsangebote<br />

<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche <strong>für</strong> wichtig, 77<br />

Prozent wünschen sich hier ein größeres Angebot.<br />

Dies ergab eine repräsentative Meinungsumfrage,<br />

die zum Auftakt der zweiten Runde des Wettbewerbs<br />

„Ideen <strong>für</strong> die Bildungsrepublik“ durchgeführt<br />

wurde. Unter http://www.bildungsideen.de<br />

können sich bis zum 2. April 2012 Projekte und<br />

Initiativen bewerben, die sich nachhaltig <strong>für</strong> mehr<br />

Bildungsgerechtigkeit engagieren. Nach Ende der<br />

Bewerbungsfrist wählt eine Expertenjury die 52<br />

besten „Bildungsideen“ aus. Von September an<br />

wird Woche <strong>für</strong> Woche ein Preisträger ausgezeichnet.<br />

www.bildungsideen.de<br />

Vom 17. – 27. April findet die 3. <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Stiftungswoche<br />

statt, während der sich die Stiftungslandschaft<br />

der Stadt in ihrer ganzen Vielfalt<br />

präsentiert. Stiftungen laden zum Kennenlernen,<br />

Diskutieren und Mitmachen ein.<br />

www.berlinerstiftungswoche.eu<br />

Rund 700 000 Menschen engagieren sich<br />

freiwillig in Einrichtungen und Diensten der<br />

Diakonie. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen<br />

Studie des Diakonie Bundesverbandes.<br />

Damit kommen nahezu zwei Freiwillige auf jeden<br />

der 453 000 Mitarbeitenden der Diakonie. Die<br />

Befragung zum freiwilligen Engagement unter<br />

1500 Einrichtungen und Diensten der Diakonie<br />

sowie 1000 freiwillig Engagierten ergab zudem ein<br />

typisches Engagement-Profil: die freiwillig engagierten<br />

Menschen in der Diakonie sind demnach<br />

zumeist weiblich, älter als 60 Jahre und im Schnitt<br />

bis zu zehn Stunden monatlich freiwillig tätig.<br />

www.diakonie.de<br />

Interview<br />

Das Erfolgsgeheimnis:<br />

Mund-zu-Mund-<br />

Propaganda plus<br />

Internet<br />

Im Interview mit dem <strong>Paritätische</strong>n Rundbrief erläutert<br />

Berndt Maier die Strategien eines großen Mitgliederverbandes<br />

im sozialen Dienstleistungsmarkt. Maier ist Geschäftsführer des<br />

Sozialverbands VdK <strong>Berlin</strong>-Brandenburg.<br />

Sie führen die Geschäfte eines eingetragenen Vereins,<br />

der sich über steten Mitgliederzuwachs freut.<br />

Wie war die Entwicklung der vergangenen Jahre?<br />

In den vergangenen fünf Jahren hatten wir einen Zuwachs<br />

von 4000 Mitgliedern. Dieses Jahr möchten wir<br />

die 16 000-Mitglieder-Marke knacken. Wir hatten bis<br />

1994 11 000 Mitglieder <strong>Berlin</strong>-Brandenburg, und sind<br />

dann zurück auf 9400. Seit 2000 gibt es wieder ein kontinuierliches<br />

Wachstum, das in Westberlin begann, dort<br />

haben wir rund 8000 Mitglieder, in Ostberlin 2500. Auffallend<br />

fällt der Zuwachs von 10,36 Prozent aus, den wir<br />

im letzten Jahr in Brandenburg hatten, in <strong>Berlin</strong> waren es<br />

nur 4,6 Prozent.<br />

Wie gelingt dem Vdk <strong>Berlin</strong>-Brandenburg dieser<br />

kontinuierliche Zuwachs?<br />

Das Zugpferd ist ganz eindeutig die Sozial- und Rentenberatung,<br />

das belegt auch eine Leserumfrage aus dem<br />

vergangenen Dezember. Die Menschen kommen zum<br />

VdK in erster Linie aus Vorsorge <strong>für</strong> Sozialrechtsschutz<br />

mit laufenden Verfahren, weil der VdK sozialpolitische<br />

Interessen vertritt. Andere Beweggründe sind unsere informative,<br />

kostenlose Verbandszeitung und das Projektangebot.<br />

Welcher Art sind diese Projekte?<br />

Wir haben beispielsweise an vier Tagen in der Woche<br />

eine Rentenberaterin. Wir bieten die Hilfsmittel- und<br />

Wohnraumanpassungs-Beratung <strong>für</strong> ältere Bürger und<br />

Menschen mit Behinderung an. Wir haben uns ganz gezielt<br />

um einen Pflegestützpunkt bemüht. Und wir haben<br />

eine „Unabhängige Patienten-Beratung“ nach <strong>Berlin</strong> geholt.<br />

Wie steht <strong>Berlin</strong> im bundesweiten VdK-Spektrum<br />

da?<br />

Wir sind, ähnlich wie der VdK Sachsen, ein Exot, indem<br />

wir neben der Rechtsberatung aktive Sozialarbeit in Projekten<br />

und Einrichtungen anbieten.<br />

März 2012 13


Im Gespräch<br />

Hat der VdK <strong>Berlin</strong>-Brandenburg das irgendwann<br />

zur Verbandspolitik erhoben oder hat sich das<br />

durch Zufall ergeben?<br />

1987 ist das meine Idee gewesen, nachdem ich den Verband<br />

analysiert und gemerkt hatte, dass mein ältester<br />

Mitarbeiter 86 Jahre alt war, und zudem die Kassierer, die<br />

damals jeden Pfennig aufs Sparbuch getragen hatten, das<br />

Hauptsagen hatten. Eigentlich hat es kein Verbandsleben<br />

mehr gegeben, es war einfach notwendig, umzusteuern.<br />

Es gab eine große Nachfrage nach Service, nach<br />

rechtlichen und organisatorischen Dienstleistungen,<br />

wie sich heute zeigt. Aber auch nach sozialen<br />

Projekten in der Stadt.<br />

Damals habe ich gesagt: es kann doch nicht sein, dass<br />

es beim <strong>Paritätische</strong>n, wo wir auch Mitglied sind, erfolgreiche<br />

Mitgliedsorganisationen gibt, die nur 20 Mitglieder<br />

haben und einen Umsatz von einer Million Mark. Warum<br />

steigen wir nicht auch in die Projektarbeit ein? Anfänglich<br />

war das nicht leicht. Wir sind gezielt mit unserer<br />

Projektarbeit – immer in Nachbarschaft zu unserem<br />

Kernthema – in Nischen eingestiegen und haben uns<br />

schnell Ansehen erworben. Die Mobilitätshilfe-Dienste<br />

waren der Anfang. Dieser Einstieg in soziale Projekte<br />

hatte auch Imagegründe: Wir wollten wegkommen vom<br />

historischen Verband der Kriegsopfer, Behinderten und<br />

Rentner. Das ist gelungen, heute sind wir der Sozialverband<br />

VdK. Hinzu kam die Professionalisierung der<br />

Rechtsberatung. Bei uns arbeiten derzeit sechs Juristen,<br />

davon vier Fachanwälte <strong>für</strong> Sozialrecht. Das hat sich inzwischen<br />

rumgesprochen, denn man wird im VdK nicht<br />

durch Marketing oder Werbekampagnen Mitglied.<br />

Sondern?<br />

Die meisten Leute kommen durch Mund-zu-Mund-<br />

Empfehlung – das hat auch unsere neueste Umfrage<br />

bestätigt. Wir werden weiterempfohlen durch Mitglieder,<br />

durch Ärzte, durch Schwerbehindertenvertretungen,<br />

durch Krankenhäuser. Alle, die mit der VdK-Rechtsabteilung<br />

schon mal zu tun gehabt haben und wissen, was<br />

wir tun, empfehlen uns weiter.<br />

Dennoch müssen Sie sich im Dienstleistungs-, Beratungs-<br />

und Projektmarkt behaupten. Wie erklären<br />

Sie sich Ihren Erfolg?<br />

Zuerst ist es die Marke! Auch die Marke, dass sich der<br />

VdK als ehemalige Kriegsopfer-Organisation in einen<br />

modernen Sozialverband umstrukturiert hat. Das haben<br />

wir viel früher angefangen als andere, die heute weniger<br />

und immer ältere Mitglieder haben.<br />

Sind Sie ein einflussreicher Lobbyverband?<br />

Bundesweit ja, wir gehen auf die 1,7 Mio. zu. <strong>Der</strong> VdK<br />

ist in den süddeutschen Regionen riesig präsent, auch<br />

politisch. In <strong>Berlin</strong> weniger. Hier gibt es viele Selbsthilfegruppen,<br />

die Spezialinteressen vertreten. Aber wir werden<br />

inzwischen mehr gehört, weil wir mittlerweile zudem<br />

ein starker Trägerverband sind, unter dessen Dach soziale<br />

Projekte zu Hause sind. Da kommt es uns in <strong>Berlin</strong> und<br />

Brandenburg zugute, dass der VdK immer eine föderale<br />

Struktur hatte. Wenn wir das Ja des Bundesverbandes <strong>für</strong><br />

alles gebraucht hätten, was wir hier in <strong>Berlin</strong> seit 1987<br />

aufgebaut haben, dann wäre vieles nicht so gelaufen.<br />

Hat die Stimme des Mitgliederverbandes VdK Gewicht?<br />

Wenn unsere Verbandschefin mit den Rentnern im Bund<br />

droht, dann hat das hat schon Gewicht. Die Politik weiß,<br />

dass wir ein starker Interessenvertreter sind. Die Lobbyarbeit<br />

war, neben der Rechtsvertretung, bei der Leserumfrage<br />

vom letzten Jahr einer der wichtigsten Gründe,<br />

warum die Leute Mitglied werden oder Mitglied bleiben.<br />

Wenn ihnen Lobby so wichtig ist, müssten die knapp<br />

16 000 <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> und Brandenburger Mitglieder leicht<br />

<strong>für</strong> Protestaktionen, Demonstrationen und dergleichen<br />

zu gewinnen sein?<br />

Leider nicht. Was uns Sorgen macht, ist die Kampagnefähigkeit<br />

unserer Mitglieder. Für Protestveranstaltungen<br />

muss ich mittlerweile die Anfahrt aus Brandenburg bezahlen<br />

und noch einen Essensgutschein beilegen. Das<br />

war früher anders.<br />

Sie haben im Lauf der Jahre auch den Internet-Auftritt<br />

massiv modernisiert. Ist das zeitgeistige Spielerei<br />

oder spielt das Internet tatsächlich eine Rolle?<br />

Ca. 35 Prozent unserer neuen Mitglieder kommen übers<br />

Internet. Das habe ich vor zehn Jahren, als wir das eingerichtet<br />

hatten, auch nicht gedacht.<br />

Können Sie sich sich vorstellen, eine Online-Beratung<br />

und Telefon-Beratung anzubieten? Eine VdK-<br />

Hotline?<br />

Das schlage ich schon seit langem unserem Bundesverband<br />

vor, aber das braucht Zeit<br />

In den vergangenen vier, fünf Jahren gab es einen<br />

besonders deutlichen Anstieg der Mitgliedschaft.<br />

Hat das mit besonderen Aktivitäten zu tun?<br />

Eindeutig mit den Einschnitten im Sozialrecht! Die<br />

Hälfte unserer Neumitglieder lebt von Hartz IV. Die<br />

sozialen Umbrüche der letzten Jahre, beginnend schon<br />

mit der Schröder-Regierung, treiben uns die Leute zu.<br />

Schwerpunkt ist der Schwerbehinderten-Ausweis; dann<br />

die Erwerbsminderungsrente; Grundsicherung; Hartz<br />

IV. Aber Grundsicherungs-Empfänger treten oft, wenn<br />

das Verfahren vorbei ist, ganz schnell wieder aus dem<br />

Verein aus.<br />

14 März 2012


Im Gespräch<br />

Ähnlich wie beim DLRG: Wenn die Kinder schwimmen<br />

können, treten manche Eltern wieder aus.<br />

Das ist leider das Risiko, wenn man ein Sozialverband<br />

als Dienstleister <strong>für</strong> Mitglieder ist. Es gibt Leute, die sind<br />

ganz schön unverschämt, die kommen mit drei, vier Verfahren<br />

und beklagen sich noch, dass sie <strong>für</strong> jedes Verfahren<br />

eine gesonderte Verfahrenspauschale bezahlen<br />

müssen. Gleichwohl kann ein Sozialverband nur dann<br />

leben, wenn Leute über diese Dienstleistung der Sozialund<br />

Rechtsberatung oder Vertretung vor Gericht hinaus<br />

weiterhin Mitglied bleiben.<br />

Wie sieht die Hitliste der meist abgerufenen Dienstleistungen<br />

aus?<br />

Die meisten Verfahren bewegen sich im SGB IX, also<br />

Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen, SGB<br />

VI (Renten) und mittlerweile auch im SGB II und XII,<br />

das ist Hartz IV und Grundsicherung.<br />

Wie ist der klassische Weg eines Mitglieds zu Ihnen?<br />

Meistens hat der Betreffende einen ablehnenden Bescheid<br />

vom Amt, und er kommt durch Mund-zu-Mund-<br />

Propaganda zu uns. Er erfährt: Die haben Ahnung, außerdem<br />

sind sie nicht so teuer wie ein Rechtsanwalt. Bei<br />

uns muss man nur Mitglied werden. Manche sind clever<br />

und wissen, ich muss jetzt einen Antrag auf einen<br />

Schwerbehindertenausweis stellen, den bringe ich noch<br />

selber auf den Weg, aber vorsichtshalber werde ich schon<br />

mal Mitglied im VdK. <strong>Der</strong> Hintergrund: Wir verlangen<br />

von denjenigen, die mit ihrer Akte unterm Arm zu uns<br />

kommen, weil sie nicht mehr selber weiterkommen, doppelte<br />

Verfahrensgebühren und eine rückwirkende Mitgliedschaft<br />

von sechs Monaten. Aber sie kommen alle,<br />

entweder um sich schon im Voraus rechtsschutzmäßig zu<br />

versorgen oder wegen eines Verfahrens.<br />

Wie hoch ist die Fluktuation? Wieviele gehen nach<br />

Abschluss des Verfahrens wieder? Was wissen Sie<br />

über die Bleiber?<br />

Wir haben eine Fluktuation von rund 10 Prozent im<br />

Jahr. Wir müssen also mindestens 1500 Mitglieder neu<br />

gewinnen, um den Bestand zu halten. Wir versuchen, die<br />

Leute zu halten, z.B. mit der Richtlinie, die jeder, der ein<br />

Verfahren mit uns anfängt, in die Hand kriegt, wo die<br />

Verfahrenspauschalen drauf stehen. Neumitglieder zahlen<br />

statt 52 Euro 104 Euro. Und, als Anreiz: Wer fünf<br />

Jahre Mitglied bleibt, bekommt die doppelte Verfahrenspauschale<br />

auf sein Beitrags-Konto gut geschrieben.<br />

Kann man ihre Dienste auch einkaufen, ohne Mitglied<br />

zu werden?<br />

Nein. Aber es gibt Kooperationsverträge, z.B. mit der<br />

Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft. Solche Vertragspartner<br />

zahlen einen Pauschal-Mitgliedsbeitrag als<br />

juristische Person und kaufen sich über diesen Beitrag<br />

Rat und Auskunft ihrer Mitglieder bei uns ein. Im Falle<br />

eines Verfahrens muss der Ratsuchende jedoch Mitglied<br />

bei uns werden.<br />

Denken Sie daran, solche Angebote auszubauen?<br />

Wir werden unsere Rechtsabteilung ausbauen – spätestens<br />

im nächsten Jahr, wenn wir mit unserem Bundesverband<br />

in <strong>Berlin</strong>-Mitte zusammenziehen und dort einen<br />

zweiten Beratungsstandort eröffnen.<br />

Sie sind durchaus im Wettbewerb hier in <strong>Berlin</strong>. Es<br />

gibt ja nicht nur die SoVD, auch die Gewerkschaften<br />

machen Angebote, vielleicht auch die Caritas und<br />

Diakonie, die AWO. Sie sind wahrscheinlich der<br />

größte, aber nicht der einzige hier am Markt?<br />

Ähnlich organisiert ist der SoVD, alle anderen Wohlfahrtsverbände<br />

und Organisationen holen sich Juristen<br />

<strong>Der</strong> Volljurist Berndt Maier ist Geschäftsführer<br />

des Sozialverbands VdK <strong>Berlin</strong>-Brandenburg.<br />

Im Regionalverband sind mehr als<br />

15 000 beitragszahlende Mitglieder organisiert<br />

und 146 hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Jährlich betreuen die Rechts- und Sozialberater<br />

des Verbandes rund 2000 Verfahren,<br />

in denen es vorzugsweise um Schwerbehinderten-,<br />

Renten- und Sozialrecht (Hartz IV)<br />

geht. <strong>Der</strong> <strong>Berlin</strong>-Brandenburger Sozialverband<br />

ist zugleich Träger von sozialen Projekten,<br />

zu denen Unabhängige Patientenberatung<br />

ebenso gehört wie Mobilitätshilfedienste<br />

oder die Integrationsfirma Integra gGmbH.<br />

März 2012 15


Im Gespräch/ Pressespiegel<br />

ins Haus, die dann Sprechstunden geben und rechtliche<br />

Vertretung auf eigene Rechnung anbieten. Die unterschiedlichsten<br />

Organisationen, z.B., die Lebenshilfe, haben<br />

schon mal erwogen, einen Rechtsschutz aufzubauen,<br />

auch die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe hat damit<br />

geliebäugelt - aber dies nie realisiert.<br />

Welchen Vorzug hat es <strong>für</strong> den VdK <strong>Berlin</strong>-Brandenburg,<br />

Mitglied im <strong>Paritätische</strong>n zu sein?<br />

Ich habe immer gesagt: Lasst uns praktische Sozialarbeit<br />

machen. Und da war es einfach naheliegend, sich dem<br />

<strong>Paritätische</strong>n anzuschließen. Auch wenn der VdK einer<br />

der starken Mitglieder in der Parität <strong>Berlin</strong> ist, decken<br />

wir allein nicht alles ab. Wir brauchen den <strong>Paritätische</strong>n<br />

als Dachverband. Wir waren am Anfang klein, und der<br />

<strong>Paritätische</strong> hat uns, etwa durch Information und Vernetzung<br />

mit den anderen Mitgliedsorganisationen, Türen<br />

und Tore geöffnet.<br />

Ist es, etwa in Verhandlungen mit Senatsverwaltungen,<br />

wichtig ein großer Mitgliedsverband zu<br />

sein, um an interessante Projekte und Budgets zu<br />

gelangen?<br />

Nein, das spielt überhaupt keine Rolle, sondern wir müssen<br />

gut sein. Möglichst besser als andere. Ich möchte als<br />

VdK den Zuschlag <strong>für</strong> ein interessantes Projekt kriegen,<br />

weil wir gute Leistungen bringen, nicht weil wir protegiert<br />

werden..<br />

Wie teuer ist es, ein Mitglied zu akquirieren, zu halten?<br />

Wir haben schon eine verbandsinterne Rechnung. Wir<br />

geben z.Zt. 420 000 Euro <strong>für</strong> unsere soziale Rechtsberatung<br />

aus. Für die Mitglieder den gleichen Betrag nochmal.<br />

Da ist alles mit reingerechnet: die kostenlose Verbandszeitschrift,<br />

die Mitgliederverwaltung, Betreuung der Mitglieder,<br />

Weihnachtsfeierzuschüsse die die Mitglieder kriegen,<br />

Aufwendungen <strong>für</strong> die Arbeit des Ehrenamtes.<br />

Wie wird ein Mitglied zum Ehrenamtlichen?<br />

Wir unterscheiden Ehrenamtliche im Vereinsbereich, das<br />

sind die Menschen, die als Vorsitzende, stellvertretende<br />

Vorsitzende, als Kassierer, als Betreuer bei Geburtstagen<br />

usw. unsere Verbandsstufen betreuen - diese sind überwiegend<br />

bezirksorientiert. Das sind ungefähr 160 Leute.<br />

Dann haben wir noch ein anderes Ehrenamt, das sind die<br />

ungefähr 60 Menschen, die z.B. ehrenamtliche Richter in<br />

der Sozialgerichtsbarkeit sind. Schließlich arbeiten ungefähr<br />

400 Menschen ehrenamtlich in unseren Projekten,<br />

im Betreuungsverein, in den Mobilitätsdiensten, im Pflege-Stützpunkt,<br />

in den Besuchsdiensten.<br />

http://vdk.de/bb2<br />

Notiert, zitiert,<br />

gedruckt<br />

<strong>Paritätische</strong> Themen in den <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Tageszeitungen – die<br />

kompletten Beiträge sind über die zitierten Links im Internet<br />

abzurufen.<br />

Betrugsvorwürfe in der Pflege - Jetzt wehren sich<br />

die Sozialverbände“, hieß die Überschrift über eine<br />

Nachrichtengeschichte, die am 5. März im Tagesspiegel<br />

erschien. „Die Sozialverbände wehren sich gegen Pauschalverurteilungen,<br />

fordern Fakten und mehr Kontrollen.“<br />

Die Verbände der Wohlfahrtspflege in <strong>Berlin</strong><br />

hätten empört auf Medienberichte zu angeblich systematischem<br />

Betrug in der Pflegebranche reagiert, heißt es<br />

in dem Artikel weiter. Die Liga der Spitzenverbände der<br />

freien Wohlfahrtspflege habe verärgert reagiert, so der<br />

Tagesspiegel, und werfe dem Sozialstaatssekretär Michael<br />

Büge (CDU) undifferenzierte Pauschalverdächtigungen<br />

vor. <strong>Der</strong> hatte angebliche „mafiöse Strukturen“<br />

in der ambulanten Pflege ausgemacht, aber den Beweis<br />

da<strong>für</strong> nicht angetreten.<br />

<strong>Paritätische</strong> Standpunkte<br />

in der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Presse<br />

<strong>Der</strong> Tagesspiegel: „<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Wohlfahrtsverband<br />

<strong>Berlin</strong>, der größte Dachverband freier Träger in<br />

der Stadt, fühlt sich durch Betrugsvorwürfe des Staatssekretärs<br />

verleumdet. <strong>Der</strong> Politiker solle Anzeige gegen<br />

betroffene Einrichtungen erstatten anstatt „Rufmord“<br />

an einer ganzen Branche zu begehen, forderte der Verband:<br />

„Eine konsequente Verfolgung betrügerischer<br />

Pflegedienste ist im Interesse aller korrekt arbeitenden<br />

Pflegedienste und ihrer Verbände.“<br />

http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/<br />

betrugsvorwuerfe-in-der-pflege-jetzt-wehren-sich-diesozialverbaende/6290422.html<br />

Zum gleichen Thema meldete die <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Morgenpost,<br />

auch am 5. März: „Pflegeverbände wehren sich gegen<br />

Betrugsvorwürfe“ und zitierte ebenfalls aus der Pressemitteilung<br />

des <strong>Paritätische</strong>n: „<strong>Der</strong> Politiker solle Anzeige<br />

gegen betroffene Einrichtungen erstatten anstatt<br />

„Rufmord“ an einer ganzen Branche zu begehen, forderte<br />

der <strong>Paritätische</strong> Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong> am<br />

Montag.“<br />

<strong>Der</strong> „einzige Schmuck in einem kargen Büro“ seien<br />

die beiden Kakteen, schreibt die Welt am 23. Februar<br />

über das Hauptquartier der neu ernannten (und<br />

vielbeschäftigten) Ombudsfrau <strong>für</strong> die Hinterbliebenen<br />

der Mordopfer der Zwickauer Terrorzelle Nationalso-<br />

16 März 2012


Pressespiegel<br />

zialistischer Untergrund (NSU), Prof. Barbara John,<br />

zugleich Vorsitzende des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>, der<br />

„selbst <strong>für</strong> die Briefe, die John an die Opferfamilien verschickt,<br />

bislang aufkommt“, so Welt-Autor Martin Lutz.<br />

http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article13882460/John-fordert-mehr-Hilfe-fuer-die-Angehoerigen.html<br />

Pressethemen aus Zivilgesellschaft und<br />

Bürgerengagement in <strong>Berlin</strong><br />

Einen gleichlautenden Artikel brachte die <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Morgenpost<br />

am gleichen Tag.<br />

http://www.morgenpost.de/politik/article1911008/<br />

Barbara-John-einsame-Hueterin-der-NSU-Opfer.html<br />

„Mein Eindruck ist, dass die Zahl der Arbeitssuchenden<br />

unter den Freiwilligen zunimmt“, sagte Stefanie Beerbaum<br />

vom Sternenfischer-Freiwilligen-Zentrum, das<br />

Ehrenamtliche an Organisationen vermittelt. Sie wurde<br />

in einem Bericht zitiert, den der Tagesspiegel (Autorin:<br />

Daniela Martins) am 2. Februar über Ehrenamt und<br />

Arbeitslosigkeit brachte. Im Vorjahr seien 11,5 Prozent<br />

ihrer „Klienten“ Arbeitssuchende gewesen, wird Beerbaum<br />

zitiert. „Bislang sind sie aber von den Freiwilligenagenturen<br />

und Organisationen sehr vernachlässigt<br />

worden. Und sie sind schwer zu erreichen“, sagt die Sozialpädagogin.<br />

Beerbaum will das ändern und hat Fallmanager<br />

in den Jobcentern „sensibilisiert“. Schließlich<br />

könne ein Ehrenamt ein Weg aus der Arbeitslosigkeit<br />

sein: „Wenn sie etwa Senioren im Pflegeheim vorlesen,<br />

erfahren sie, ob die Arbeit dort <strong>für</strong> sie infrage käme.“<br />

http://www.tagesspiegel.de/berlin/selbsthilfe-von-wegen-arbeitslos/6138522.html<br />

Annette Kögel, Autorin des Tagesspiegels, ging in ihrem<br />

Blatt am 26. Januar auf die bekannte Kölsch-Kneipe<br />

„StäV“ ein, die neuerdings auch Stammlokal des Ski-<br />

Alpin-Teams des Deutschen Behindertensportverbandes<br />

DBS sei – zu erkennen am Hüttenschild, das<br />

sich die Wirtsleute Friedel Drautzburg und Harald Grunert<br />

„was kosten“ gelassen hätten.<br />

http://www.tagesspiegel.de/berlin/kolumne-in-der-tatab-in-die-skihuette-staev/6112398.html<br />

In ihrer verdienstvollen Servicekolumne „Helden gesucht“<br />

greift die B.Z. immer mal wieder auch Gesuche<br />

von <strong>Paritätische</strong>n Mitgliedsorganisationen auf, etwa am<br />

15. Februar: „<strong>Der</strong> Hospizdienst der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Volkssolidarität<br />

sucht freiwillige Helfer. Wer sich <strong>für</strong> das Amt<br />

interessiert, wird in einem Kurs umfassend auf die Begleitung<br />

sterbender Menschen vorbereitet.“ Oder am 22.<br />

Februar: „<strong>Der</strong> Reinickendorfer Mobilitätshilfedienst<br />

VdK sucht <strong>für</strong> seinen Seniorenbus einen ehrenamtlichen<br />

Fahrer, der mit den Senioren Ausflugsfahrten unternimmt.“<br />

http://www.bz-berlin.de/archiv/helden-gesucht-article1387833.html<br />

http://www.bz-berlin.de/archiv/helden-gesucht-article1393935.html<br />

Zu einem „<strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Sozialgipfel“ fanden sich Anfang<br />

Februar Vertreter von Sozialverbänden ein und formulierten<br />

Forderungen an die Politik, etwa Berndt Maier,<br />

Geschäftsführer des Sozialverbands VdK <strong>Berlin</strong>-Brandenburg,<br />

der vor allem Korrekturen im Bildungsbereich<br />

forderte, wie die „Junge Welt“ (Autor: Florian Möllendorf)<br />

am 9. Februar berichtet. Maier: Um den Anspruch<br />

behinderter Kinder auf inklusiven Unterricht auszuweiten,<br />

müssten in den Schulen mehr Pädagogen und<br />

Schulhelfer eingesetzt werden. Es dürfe nicht zur Regel<br />

werden, daß Eltern den gemeinsamen Unterricht einklagen<br />

müssen. Zitiert werden auch Ursula Engelen-Kefer<br />

vom Sozialverband Deutschland (SoVD), die unter<br />

anderem die Einführung eines einheitlichen gesetzlichen<br />

Mindestlohns von zehn Euro verlangt und Ingeborg Simon<br />

von der Volkssolidarität. Sie kritisierte, dass zu<br />

wenig <strong>für</strong> die Behebung des drohenden Fachkräftemangels<br />

in der Branche getan werde.<br />

http://www.jungewelt.de/2012/02-09/050.php<br />

Ähnlich fiel auch die Berichterstattung der taz aus (Autorin:<br />

Manuela Heim) aus, die Berndt Maier (vdk<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg) am 12. Februar so zitierte: „<strong>Der</strong><br />

Senat habe etwa das Budget <strong>für</strong> Schulassistenten, die behinderten<br />

Kindern im Schulalltag zur Seite stehen, vor<br />

drei Jahren gedeckelt. Wenn aber mehr Kinder mit Behinderungen<br />

in inklusive Schulen gingen, brauche man<br />

auch mehr Schulassistenten.“<br />

http://www.taz.de/!87564/<br />

Medienthema: Soziale Projekte<br />

im <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong><br />

Zu einer Meldung der Bertelsmann-Stiftung, wonach<br />

in <strong>Berlin</strong> mehr Kinder in Armut aufwachsen als in<br />

jedem anderen Bundesland, zitierte die Märkische Allgemeine<br />

(2. Februar) auch die Sprecherin des <strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />

Kinderschutzbundes, Alex Jakob in einem dpa-Bericht.<br />

„Ich würde nichts lieber als eine Trendwende melden,<br />

aber unsere Projekte sind nach wie vor voll“, sagte<br />

sie laut der Zeitung, die in Potsdam erscheint.<br />

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12269575/62249/<strong>Berlin</strong>-und-Bremen-mit-hoechsten-Armutsquoten-In-Brandenburg.html<br />

Auch Bild vermeldet am 4. Februar, dass der Humanistische<br />

Verband in <strong>Berlin</strong>-Mitte die Humanistische<br />

März 2012 17


Pressespiegel<br />

Fachschule <strong>für</strong> Sozialpädagogik eröffnet habe. Im ersten<br />

Jahrgang würden 20 Schüler ihr berufsbegleitendes Teilzeitstudium<br />

zum Staatlich geprüften Erzieher starten;<br />

die Ausbildung koste 70 bis 100 Euro monatlich.<br />

http://www.bild.de/regional/berlin/berlin-regional/humanistischer-verband-eroeffnet-fachschule-22454806.bild.html<br />

Im Rahmen einer Serie „Sport in <strong>Berlin</strong>“ hat die „<strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />

Zeitung“ über den Blindenfußball im Deutschen<br />

Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) in<br />

<strong>Berlin</strong> berichtet. „Das Soziale spielt eine viel größere<br />

Rolle beim Blindenfußball“, zitiert das Blatt am 22. Februar<br />

den Trainer Moritz Klotz und veranschaulicht das<br />

Spiel: „Beim Blindenfußball spielen in jeder Mannschaft<br />

vier Feldspieler und ein sehender Torwart. Von außen<br />

Anweisungen geben dürfen außerdem der Trainer und<br />

ein Rufer hinter dem gegnerischen Tor.“ <strong>Der</strong> Ball, in<br />

den kleine Rasseln eingenäht sind, müsse in Bewegung<br />

bleiben.<br />

http://www.berliner-zeitung.de/berlin/sport-in-berlinspielen-nach-gehoer,10809148,11680790.html<br />

Zeitungsberichte über Mitgliedsorganisationen<br />

des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong><br />

Großen Raum nimmt in der Berichterstattung der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />

Zeitungen der schlimme Tod der kleinen Zoe aus<br />

Weißensee ein. <strong>Der</strong> Tagesspiegel (Autoren: Ralf Schönball,<br />

Rainer W. During) zitiert am 5. Februar die Chefin<br />

des <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Kinderschutzbundes, Sabine Walther,<br />

die sagte, dass die Hilfen zur Erziehung unter extremem<br />

Kostendruck stünden. Sie wundere sich, „dass es bisher<br />

– zum Glück – nicht noch mehr Todesfälle gab“.<br />

Im gleichen Artikel gibt der Tagesspiegel die Kritik an<br />

Experteneinschätzungen wider, die das Blatt selbst ein<br />

halbes Jahr zuvor veröffentlicht hatte. Jetzt heißt es:<br />

„Eine Kritik, die Diakonie, Paritäter und Bezirke mit<br />

Zahlen widerlegen. Nach einer Studie der Universität<br />

Koblenz vom Oktober 2010 lägen die „durchschnittlichen<br />

Kosten pro Fall in <strong>Berlin</strong> unterhalb der Werte<br />

von Bremen und Hamburg“ – und sogar unterhalb des<br />

Durchschnitts der 13 untersuchten Städte. In einem<br />

weiteren Vergleich der Stadtstaaten aus dem Jahr 2007<br />

werden die niedrigen <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Fallkosten auf die mit den<br />

Trägern „vereinbarte pauschale Absenkung der Entgelte“<br />

zurückgeführt.“ Und weiter: „Innerhalb von vier<br />

Jahren sind die Durchschnittskosten pro Fall um 10 000<br />

Euro gesunken“, sagt Elfi Witten, Sprecherin des <strong>Paritätische</strong>n<br />

Wohlfahrtverbandes <strong>Berlin</strong> und der Liga-<br />

Wohlfahrtverbände. Und obwohl die Zahl der betreuten<br />

Kinder heute höher liegt als im Jahr 2002, bekommen<br />

die Träger 40 Millionen Euro weniger als damals.“<br />

http://www.tagesspiegel.de/berlin/aemter-in-der-<br />

kritik-die-hauptstadt-der-vernachlaessigten-kinder/6157624.html<br />

Mit einer erfreulichen Nachricht wartete die <strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />

Morgenpost am 17. Februar auf, als über den über den<br />

Fröbel-Kindergarten Stepping Stones in <strong>Berlin</strong> berichtete,<br />

der in den Tagen der <strong>Berlin</strong>ale zum <strong>Berlin</strong>ale-<br />

Kindergarten aufstieg. Das Blatt fasste zusammen:<br />

„Akkreditierte Festivaleltern konnten ihren Nachwuchs<br />

ganztags in die Obhut geschulter, liebevoller Pädagogen<br />

geben und selbst entspannt das Festivalprogramm genießen.<br />

Auch „reguläre“ Festivalbesucher konnten ihre<br />

Kinder betreuen lassen, wenn sie eine gültige <strong>Berlin</strong>ale-<br />

Kinokarte vorweisen konnten.“ Ähnlich wie die Morgenpost<br />

berichteten auch andere Zeitungen – etwa die<br />

Welt (17. Februar), die Augsburger Allgemeine Zeitung<br />

in der Ausgabe vom 15.02.2012 und der Nordbayerische<br />

Kurier in der Ausgabe vom 18.02.2012.<br />

http://www.morgenpost.de/printarchiv/kultur/article1907407/Die-einen-rufen-Ashley-Ashley-die-anderen-Mama-Mama.html<br />

Mehr als als 25 Freiwilligenagenturen gebe es in <strong>Berlin</strong>;<br />

der Bezirk Treptow-Köpenick gelte als vorbildlich,<br />

das schreibt Daniela Martens im Tagesspiegel vom 1.<br />

März. Überschrift: Stadtplan des Ehrenamts. In dem<br />

Artikel wird unter anderem die „Treffpunkt Hilfsbereitschaft<br />

— Die Landesfreiwilligenagentur <strong>Berlin</strong>“<br />

als die größte und älteste Agentur vorgestellt. „Wir sind<br />

die Urmutter aller Freiwilligenagenturen in Deutschland<br />

und nach amerikanischem Vorbild gegründet“, sagt Geschäftsführerin<br />

Carola Schaaf-<strong>Der</strong>ichs vom Treffpunkt<br />

Hilfsbereitschaft. Ebenfalls in ganz <strong>Berlin</strong> vermittele die<br />

Internetagentur „gute-tat.de“, die von einer Stiftung finanziert<br />

werde. Eine Reihe von Büros habe eine spezielle Ausrichtung,<br />

wie der „Deutsch-Russische Austausch e.V.“<br />

„Seit 2008 haben wir 1200 Menschen glücklich in ein<br />

Engagement gebracht“, sagte Stefanie Beerbaum, Leiterin<br />

des Sternenfischer-Zentrums in Treptow-Köpenick<br />

gegenüber der Tagesspiegel Reporterin.<br />

http://www.tagesspiegel.de/berlin/stadtplan-des-ehrenamts/6270924.html<br />

Was machen eigentlich Männerbeauftragte? Sie sollen<br />

die Interessen von Männern vertreten. Im Idealfall helfen<br />

sie damit auch den Frauen. – Diese These vertritt<br />

Anne Haeming in ihrem Artikel „Von Mann zu Mann“.<br />

In der Wochenzeitung „<strong>Der</strong> Freitag“ (24. Januar) beleuchtet<br />

sie unter anderem am Beispiel von Nick Erdmann,<br />

Genderbeauftragter bei Ina.Kinder.Garten,<br />

die Aufgaben und Erfolgschancen der – noch seltenen<br />

– Männerbeauftragten, Väterbeauftragten und männlichen<br />

Gleichstellungs- oder Genderbeauftragten.<br />

http://www.freitag.de/alltag/1203-von-mann-zu-mann<br />

18 März 2012


Report<br />

Fachfrauen- und<br />

Fachmänner informierten<br />

sich einen<br />

Tag lang über neue<br />

und bewährte Strategien<br />

im Kinder- und<br />

Jugendschutz<br />

Fachtagung vor aktuellem Hintergrund<br />

Kleine Kinder in<br />

kritischen Lebenslagen<br />

Großes Interesse in der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Fachwelt fand<br />

die zweite gemeinsame Veranstaltung des <strong>Paritätische</strong>n<br />

<strong>Berlin</strong> mit der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Regionalgruppe<br />

der Internationalen Gesellschaft <strong>für</strong> erzieherische<br />

Hilfen (IGfH) zum Thema „Kleine Kinder in kritischen<br />

Lebenslagen“ gestoßen. Dieses Mal ging<br />

es um Gesundheit als ein Thema, das auch den<br />

Kinderschutz berührt. Eine beklemmende Aktualität<br />

hatte die Fachtagung wenige Tage zuvor durch<br />

den Tod der kleinen Zoe aus <strong>Berlin</strong>-Weißensee<br />

bekommen.<br />

An diesen schlimmen Hintergrund erinnerte auch Andreas<br />

Schulz, Jugendhilfereferent des <strong>Paritätische</strong>n<br />

<strong>Berlin</strong>, zu Beginn einer Fachtagung am 15. Februar<br />

2012, deren kompletter Titel lautete:<br />

„Kleine Kinder in kritischen<br />

Lebenslagen - kluge Netzwerke<br />

von Kindertagesstätten, Hilfen<br />

zur Erziehung und Gesundheit“.<br />

Die Konferenz hatte aber nicht<br />

nur eine tagesaktuelle Aktualität,<br />

sondern wurde auch vor dem<br />

Norbert Struck<br />

Hintergrund eines Bundeskinderschutzgesetzes<br />

veranstaltet, das<br />

mit zahlreichen Neuregelungen Anfang des Jahres in<br />

Kraft getreten war.<br />

Norbert Struck vom <strong>Paritätische</strong>n Gesamtverband erläuterte<br />

Details, die er teils nachrichtlich aufzählte, teils<br />

kritisch kommentierte, teils zustimmend würdigte. Im<br />

Grundsatz habe sich das Volumen erhöht (mehr Mittel)<br />

und die Zweckbestimmung des Kinderschutzes erweitert,<br />

was er begrüße – wie einige andere Passagen, die<br />

an Transparenz gewonnen hätten, etwa die Geheimhaltungspflichten<br />

und -rechte von Ärzten, die ein „bisschen<br />

mehr Klarheit“ bekommen hätten. Wenn es darum<br />

gehe, dem Jugendamt offensichtliche Verstöße oder den<br />

Verdacht darauf zu melden, kollidierten diese ärztlichen<br />

Verpflichtungen aber rechtlich nicht selten mit dem Elternrecht,<br />

das grundgesetzlich deutlich fixiert sei, im<br />

Gegensatz zu den Kinder- und Jugendlichenrechten, die<br />

nach wie vor nicht im Grundgesetz verankert sind.<br />

Wo Zuständigkeiten <strong>für</strong> das Kindeswohl einzelner Kinder<br />

oder Jugendlicher zwischen Ämtern, freien Trägern<br />

oder Familien wechseln, sei in der Vergangenheit<br />

„einiges den Bach herunter“ gegangen, sagte Norbert<br />

Struck – zum Schaden von Kindern und Familien. Für<br />

Klarheit und Transparenz bei diesen Übergängen sei im<br />

Gesetz gesorgt worden.<br />

Umkehr der Beweislast<br />

Einiges sei auch in Sachen Qualifizierung und Qualifikation<br />

deutlicher formuliert worden – das Kinderschutzgesetz<br />

spricht von „insoweit erfahrenen Fachkräften“,<br />

überlasse es aber im Wesentlichen den Trägern und ihrer<br />

Kompetenz, zu entscheiden, wen sie als Fachkraft <strong>für</strong><br />

geeignet halten und wen nicht. Nicht nur kosmetisch zu<br />

verstehen sei eine überfällige Umkehr der Beweislast.<br />

Während bisher Landesjugendämter den Beweis anzutreten<br />

hatten, dass das Kindeswohl in einer Einrichtung<br />

der Kinder- und Jugendhilfe nicht gefährdet sei, seien<br />

jetzt die Träger bei der Eröffnung einer neuen Einrichtung<br />

aufgefordert nachzuweisen, dass das Kindeswohl<br />

gewährleistet sei. „Was das in der Praxis zu bedeuten<br />

hat, muss man sehen“, sagte Norbert Struck, „vielleicht<br />

März 2012 19


Report<br />

wird es da oder dort einige Fallstricke in der Umsetzung<br />

geben.“ Struck war nicht der einzige Referent, der auf<br />

dergleichen prozedurale „Fallstricke im Kinder- und Jugendschutz“<br />

zu sprechen kam und über Wege, ihnen zu<br />

entkommen. Die beste Methode ist noch immer: Kooperation<br />

und Vertrauensbildung zwischen allen Beteiligten.<br />

Das machte Dr. Oliver Blankenstein deutlich, er<br />

ist Kinderarzt und Leiter des Kinder-Vorsorgezentrums<br />

der Charité, das mit dem <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Kinderschutzgesetz<br />

2009 etabliert wurde.<br />

Zentrale Stelle <strong>für</strong> das „Screening“ der<br />

Neugeborenen<br />

Ziel der „Zentralen Stelle“ an der Charité ist es, die<br />

Teilnahmequote an den Kinderfrüherkennungsuntersuchungen<br />

(U4 bis U9) zu erhöhen, um Entwicklungsstörungen<br />

und Krankheiten frühzeitig zu erkennen.<br />

Eltern, die eine Früherkennungsuntersuchung ihres<br />

Kindes nicht rechtzeitig nutzen, werden jetzt kurz vor<br />

Ablauf der Frist schriftlich daran erinnert – ein Einladungs-<br />

und Rückmeldewesen, <strong>für</strong> das Oliver Blankenstein<br />

verantwortlich ist. Basis dieser Tätigkeit ist<br />

eine sogenannte<br />

„Screening-ID“,<br />

die jedes Neugeborene<br />

bekommt.<br />

Ergebnis bisher:<br />

172000 kleine<br />

Kinder wurden<br />

bisher in die<br />

Screenings einbezogen;<br />

in 54600<br />

Fällen wurden<br />

den Familien<br />

Einladungsbriefe<br />

übermittelt und<br />

in rund 19000<br />

Fällen wurde<br />

der Kinder- und<br />

Jugendgesundheitsdienst<br />

einbezogen, um die Familien zu Kinderfrüherkennungsuntersuchungen<br />

und kinderärztlichen oder<br />

sozialpädiatrischen Beratungen zu zu ermuntern.Dr.<br />

Blankenstein<br />

vergaß nicht - bei allem Stolz auf die Erfolge - die Probleme<br />

zu erwähnen. So fehlten Regelungen <strong>für</strong> Kinder<br />

ohne Wohnsitz oder mit Nebenwohnsitz in <strong>Berlin</strong>.<br />

Oder der Verwaltungsaufwand in den Gesundheitsämtern<br />

werde als zu hoch moniert, schließlich mangele<br />

es bisweilen an der Kooperation über Ländergrenzen<br />

hinweg. Dr. Blankenstein: „Datenschutz darf Kinderschutz<br />

nicht behindern“.<br />

„Jugendhilfe und Gesundheitsförderung gehören zusammen“<br />

stand leitmotivisch über den Folien, die das<br />

Referat von Christina Emmrich begleiteten. Sie ist in<br />

<strong>Berlin</strong>-Lichtenberg stellvertretende Bürgermeisterin<br />

und Leiterin der Abteilung Jugend & Gesundheit. Nicht<br />

ohne historische Selbstironie versicherte Emmrich den<br />

erheiterten Zuhörern: „Von Lichtenberg lernen heißt<br />

siegen lernen“ und spielte auf eine Kooperationsvereinbarung<br />

Jugend & Gesundheit an, die in anderen Bezirken<br />

<strong>Berlin</strong>s Nachahmer gefunden habe: Friedrichshain-<br />

Kreuzberg, Neukölln, Steglitz-Zehlendorf). Unterm<br />

Strich fassen diese Kooperationsvereinbarungen das<br />

Normale zur Norm zusammen: Dass nämlich unter dem<br />

Dach der Bezirke die Jugendämter mit den Gesundheitsämtern<br />

auch formell zusammen arbeiten sollen, wenn<br />

es um das Kindeswohl geht. Jetzt ist es <strong>für</strong> Jugend- und<br />

Gesundheitsamtspitzen z.B. verpflichtend, sich regelmäßig<br />

zusammen zu setzen und sich in Grundsatz- wie in<br />

Einzelfällen abzustimmen.<br />

In kleineren Workshops fanden am Nachmittag Teilnehmer zusammen, um Themen zu vertiefen.<br />

Drei von vier Lichtenberger Familien wurden vom<br />

Gesundheitsdienst besucht<br />

Damit sei, so Christina Emmrich, z.B. die Erreichbarkeit<br />

in Kinderschutzfällen besser organisiert, es würden<br />

Hausbesuche zur Gesundheitsgefährdung <strong>für</strong> den<br />

Altersbereich 0 – 3 gemeinsam durchgeführt, das Jugendamt<br />

könne sein Wächteramt durch gesundheitliche<br />

Beratung verstärken und unterstützen. Drei von vier<br />

Lichtenberger Familien mit Neugeborenen (insgesamt<br />

rund 2000 im vergangenen Jahr) seien besucht worden.<br />

Die 100 Prozent seien ein eigentlich selbstverständliches<br />

Ziel, das aber wegen Personalmangels nicht erreicht<br />

werden könne. Mit der Kooperationsvereinbarung seien<br />

zudem Modellprojekte entstanden – etwa eine Tagesgruppe<br />

<strong>für</strong> psychisch kranke Kinder , die gleichzeitig Jugendhilfe<br />

brauchen oder eine Initiative zum Schutz von<br />

Kindern aus suchtkranken Familien.<br />

„Aus Fehlern lernen - Qualitätsmanagement im Kinder-<br />

20 März 2012


Report<br />

Landesprogramm <strong>für</strong> die gute gesunde Kita“ – auch<br />

dies eine berlinweite Initiative, die von unterschiedlichsten<br />

Kooperationspartnern – Krankenkassen, Stiftungen,<br />

Verbände, Senatsverwaltung – getragen ist. Pro Bezirk<br />

sollen sich 15 Kitas am Landesprogramm beteiligen,<br />

da<strong>für</strong> wird eine halbe Koordinatorenstelle bereit gestellt<br />

und finanziert. Dass Handlungsbedarf besteht, was die<br />

Gesundheit von Kindern und Jugendlichen betrifft,<br />

zeigte vor einiger Zeit der große Kinder- und Jugendgesundheitssurvey<br />

(KiGGS): 15 Prozent der Heranwachsenden<br />

zwischen drei und 17 Jahren sind übergewichtig,<br />

25 Prozent treiben keinen Sport, bei 15 Prozent gibt es<br />

Hinweise auf psychische Probleme. Da kommen Programme<br />

wie „Kitas bewegen“ gerade recht. So bewerten<br />

über 60 Prozent der 422 teilnehmenden pädagogischen<br />

Fachkräfte „Kitas bewegen“ als Hilfestellung <strong>für</strong> die<br />

fortlaufenden Qualitätsentwicklungsprozesse in ihren<br />

Einrichtungen. Weitere Ergebnisse:<br />

Über 60 Prozent bewerten die Teilnahme am Projekt<br />

„Kitas bewegen“ als Hilfestellung um mit den zahlschutz“<br />

so lautet ein Bundesprojekt, das von Oktober<br />

2008 bis August 2010 unter der wissenschaftlichen Begleitung<br />

von Stefan Heinitz (Alice Salomon Hochspule)<br />

durchgeführt wurde, der den Abschlussbericht des<br />

Projektes zusammenfasste. 42 Kommunen aus zwölf<br />

Bundesländern (ohne <strong>Berlin</strong>) hatten daran teilgenommen<br />

und kritisch ihre Konzepte und Abläufe im Kinderschutz<br />

auf den Prüfstand gestellt. Insgesamt 578<br />

Fachkräfte, vor allem aus der Jugendhilfe, aber auch<br />

Vertreterinnen und Vertreter des Gesundheitswesens,<br />

von Schulen, Familiengerichten, Polizei und Politik haben<br />

an dem Projekt mitgewirkt. Wichtigstes Ergebnis,<br />

auch hier: Nichts ist so wertvoll <strong>für</strong> den Kinderschutz<br />

wie eine gute Kooperation der beteiligten kommunalen<br />

Ämter, Träger, Initiativen und Familien.<br />

Die inhaltlichen Ergebnisse des Bundesprojektes fasste<br />

Heinitz so zusammen:<br />

Über kommunale Grenzen hinweg werden zukünftig<br />

Kinderschutzfälle betrachtet, um gemeinsam daraus zu<br />

lernen und die Qualität der Arbeit weiterzuentwickeln.<br />

Jugendämter bieten Fortbildungsveranstaltungen zum<br />

Kinderschutz <strong>für</strong> Netzwerkpartner wie zum Beispiel<br />

Ärzteschaft, Polizei, Schulen und Kliniken an. Sie unterstützen<br />

damit ein gemeinsames Verständnis von Kindeswohlgefährdung<br />

und werben <strong>für</strong> die Unterstützungsmöglichkeiten<br />

der Jugendhilfe. („Fallwerkstätten“)<br />

Kommunen entwickeln ein systematisches Rückmeldeund<br />

Beschwerdemanagement im Kinderschutz und sind<br />

damit offen <strong>für</strong> Anregungen und Kritik von betroffenen<br />

Eltern und Kindern.<br />

Rückkehr zur Klassengesellschaft, Tendenz zur<br />

Individualisierung des Politischen<br />

Die Erkenntnisse seines Kollegen Heinitz griff Prof.<br />

Dr. Reinhart Wolff (ebenfalls Alice Salomon Hochschule)<br />

auf und erinnerte daran, dass Kinder- und Jugendschutz<br />

immer auch eingebettet sei in die sozialen Beziehungen<br />

und Verwerfungen,<br />

die ihn notwendig machen.<br />

Die Herausforderungen des<br />

Kinder- und Jugendschutzes<br />

vollzögen sich in der Rückkehr<br />

zur Klassengesellschaft<br />

bei gleichzeitiger „Individualisierung<br />

in der politischen<br />

Debatte“, woran immer<br />

mehr Leute zerbrächen, so<br />

Wolff.<br />

Prof. Reinhart Wolff<br />

Wie setzen die Verantwortlichen vor Ort analytisch tragfähige<br />

Einsichten in die Praxis von Gesundheitsschutz<br />

und Gesundheitsförderung um? Wie wird daraus funktionierende<br />

Kooperation? Antworten darauf kamen zum<br />

Beispiel aus der „Therapeutischen Tagesgruppe Tan.go“<br />

(Tagesgruppe als Netzwerk). Die ist ein Modellprojekt<br />

in <strong>Berlin</strong>-Lichtenberg,<br />

das medizinische,<br />

(familien-)<br />

therapeutische,<br />

erzieherische und<br />

sozialpädagogische<br />

Leistungen in einem<br />

professionsübergreifenden<br />

Projekt<br />

Svea Donath, Dr. Nadja Röseler<br />

verbindet. Im Boot<br />

sind die AOK, die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Ev.<br />

Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge gGmbH,<br />

das Jugendamt Lichtenberg und der Träger Kinderhaus<br />

<strong>Berlin</strong>-Mark Brandenburg e.V. Die Teamverantwortliche<br />

Dr. Nadja Röseler präsentierte: Tan.go verbinde sozialpädagogische<br />

Methodik mit Therapieangeboten. In<br />

„Tan.go“ würden Kinder betreut und therapiert, die<br />

nach ihrer Krankenhausentlassung weitere Unterstützung<br />

benötigen und <strong>für</strong> die ambulante Hilfen als Anschlussmaßnahmen<br />

nicht ausreichen. „Tan.go“ gelte<br />

bundesweit als die erste Tagesgruppe, die Jugendhilfe<br />

und Krankenhausbehandlung aus einer Hand anbiete.<br />

Landesprogramm „Kitas bewegen“<br />

Statistiken und Tabellen belegen, dass es um Fitness und<br />

Gesundheit vieler <strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />

Kinder besser bestellt sein<br />

könnte. Vor dem Hintergrund<br />

solcher Zahlenwerke<br />

präsentierte Karin Hautmann<br />

von der Senatsverwaltung<br />

<strong>für</strong> Bildung, Jugend<br />

und Wissenschaft das Projekt<br />

„Kitas bewegen – <strong><strong>Berlin</strong>er</strong><br />

Karin Hautmann<br />

März 2012 21


Report<br />

reichen Herausforderungen, vor denen Kitas heute stehen<br />

(z.B. Übergewicht, ungleiche Bildungschancen, Bewegungsmangel<br />

oder neue gesetzliche Vorgaben) besser<br />

umzugehen. 40 Prozent aller Befragten fühlen sich <strong>für</strong><br />

die Zusammenarbeit mit den<br />

Eltern besser qualifiziert. 52<br />

Prozent der pädagogischen<br />

Fachkräfte achten durch die<br />

Teilnahme am Projekt stärker<br />

auf ihre eigene Gesundheit<br />

und berichten zu 21 Prozent,<br />

dass sie im vergangenen Jahr<br />

weniger krank waren. 42 Prozent<br />

aller pädagogischen Fach-<br />

Dr. Annemarie Franz<br />

kräfte schildern, dass sie insgesamt zufriedener mit ihrer<br />

Arbeit sind. Über 70 Prozent aller pädagogischen<br />

Fachkräfte berichten, dass die Grundlagen von „Kitas<br />

bewegen“ bzw. das Konzept der guten gesunden Kita<br />

in die kitaspezifische Konzeption aufgenommen wurde.<br />

Die kinderärztliche Sicht auf „Kinder in schwierigen<br />

Lebenslagen“ zeigte Dr. Annemarie Franz <strong>für</strong> den Bundesverband<br />

der Kinder- und Jugendärzte e.V. auf. Franz<br />

leitet eine Praxis in Hellersdorf.<br />

Sie zählte die Psychopathologien und Entwicklungsstörungen<br />

auf, die auf eine mögliche Vernachlässigung von<br />

Kindern durch ihre Eltern hinweisen. Dazu gehören<br />

motorische Unruhe; Störung der Nähe-/Distanzregulation;<br />

das sogenannte eingefrorene Lächeln und die eingefrorene<br />

Wachsamkeit – besonders aber auch Ängste,<br />

die nicht alterentsprechend sind.<br />

Komm-Strukturen vs.<br />

„aufsuchende Strukturen“<br />

Nicht nur in <strong>Berlin</strong> sei die Abwehr<br />

von Kindeswohlgefährdung auf<br />

die Zusammenarbeit aller Akteure<br />

angewiesen. So verweisen<br />

<strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Mediziner regelmäßig<br />

an die Sozialpädagogischen Zentren<br />

sowie an Erziehungs- und<br />

Susanne Rinne-Wolf<br />

Familienberatungsstellen, und sie<br />

haken regelmäßig dort mit der Fragen nach: „Sind die<br />

Familien bei Euch angekommen?“<br />

Die Möglichkeiten der Kinderärzte, rechtzeitige Verstöße<br />

gegen das Kindeswohl zu konstatieren und zu melden,<br />

stoßen allerdings auch an Grenzen, wie Dr. Franz<br />

sagte. Nicht alle Kinder seien durch die Kinderärzte zu<br />

erreichen, niedergelassene Ärzte arbeiten schließlich in<br />

„Komm-Strukturen“, die aufzusuchen nicht verpflichtend<br />

ist, schon gar nicht per Zwang. Das Dilemma: In<br />

aufsuchenden Strukturen (Hausbesuche vom Amt),<br />

etwa im <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Gesundheitsdienst, sei aber gleichzeitig<br />

ein eklatanter Personalabbau zu beklagen.<br />

Apropos aufsuchende Strukturen: Diesen etwas abstrakten<br />

Begriff füllen unter anderem auch <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Familienhebammen<br />

mit Leben, worüber Susanna Rinne-Wolf,<br />

vom <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Hebammenverband e.V. referierte. Sie und<br />

ihre Kolleginnen sind staatlich examinierte Hebammen<br />

mit einer Zusatzqualifikation. Sie ermöglichen ihnen<br />

auch psychosoziale Beratung und Betreuung von sozial<br />

gefährdeten Familien, die sie regelmäßig zu Hause aufsuchen<br />

– und zwar bis zum ersten Geburtstag des Kindes<br />

und in enger Kooperation mit einer Sozialarbeiterin.<br />

Dabei kommt der „Familienhebamme“ das vertraute<br />

Image zugute, das sie bei Schwangeren, Wöchnerinnen<br />

und frischgebackenen Müttern genießt. Deshalb ist es<br />

ihnen leichter („niederschwellig“) möglich, die Frauen<br />

an die präventive Regelversorgung anzubinden und sie<br />

(sowie ihre Familien) in das medizinische und soziale<br />

Hilfesystem überzuleiten,“ so Susanna Rinne-Wolf abschließend.<br />

Wie und wer die Arbeit der 28 Familienhebammen finanziert,<br />

welche Vorzüge die möglichen Nachteile überwiegen,<br />

darüber sprachen verschiedene Teilnehmerinnen<br />

in einem anschließenden Workshop – eine von vier<br />

Werkstätten, in denen die Ausführungen der Referenten<br />

vom Vormittag weiter befragt und anwendungstauglich<br />

diskutiert wurden.<br />

Das Bundesprogramm „Elternchance ist Kinderchance“,<br />

das die Weiterqualifizierung zu Elternbegleitern<br />

ermöglicht, stößt auf großes Interesse. Ende<br />

Februar erhielten die ersten 500 Elternbegleiterinnen<br />

und Elternbegleiter ihr Zertifikat, das sie durch einen<br />

dreiwöchigen Kurs erworben haben. Elternbegleitung<br />

findet an Orten statt, an denen Eltern und Kinder<br />

miteinander Zeit verbringen - ob in einem Familienzentrum,<br />

einer Familienbildungsstätte, einem Mehrgenerationenhaus<br />

oder einer Kita. Elternbegleiter<br />

wollen die Bildungskompetenz von Familien stärken.<br />

Durch die Qualifizierung erhalten Elternbegleiter<br />

zusätzliches Wissen und praktische Handlungskompetenz,<br />

um in ihrer Arbeit besser auf Bildungsthemen<br />

eingehen zu können. Netzwerkarbeit oder interkulturelle<br />

Kompetenzen werden in den Kursen ebenfalls<br />

vermittelt. Erste Rückmeldungen der neu qualifizierten<br />

Elternbegleiter zeigen, dass sich die Kenntnisse<br />

rasch im Berufsalltag umsetzen lassen. Die<br />

Weiterqualifizierung zu „Elternbegleitern“ richtet sich<br />

an haupt- und nebenamtlich Aktive, die bereits in der<br />

Familienbildung tätig sind, idealerweise im Umfeld<br />

einer Schwerpunkt-Kita „Sprache & Integration“.<br />

Bis Ende 2014 werden von den bundesweit tätigen<br />

Trägern der Familienbildung 4000 Elternbegleiter<br />

weiterqualifiziert.<br />

www.elternchance.de<br />

22 März 2012


Lektüre<br />

Zeit essen Seele auf<br />

Das Langsame ist wichtiger<br />

als das Schnelle<br />

In Kürze erscheint im Carl-Auer-Verlag ein Buch,<br />

das sich mit dem Faktor Zeit in Therapie und Beratung<br />

auseinandersetzt.<br />

Seit zwei, drei Jahren wissen wir endlich, was Pokrastination<br />

ist: Die Neigung zum Aufschieben und Vertagen.<br />

Kein Small Talk kommt ohne das Trendthema „Entschleunigung“<br />

aus; wir sollen immerfort die Langsamkeit<br />

entdecken und „Slow Food“ mampfen. Die Zeit selbst,<br />

die ihm den Namen gab, ist dem Zeitgeist ausgeliefert.<br />

Jetzt hat auch die Fachwelt das Thema „Zeit“ wiederentdeckt<br />

und, Hans-Werner Fassbinders<br />

Filmtitel verändernd, „Zeit essen Seele<br />

auf“ auf den Buchdeckel gedruckt.<br />

Untertitel: „<strong>Der</strong> Faktor Zeit in Therapie<br />

und Beratung“. Das Buch aus dem<br />

fachlich renommierten Verlag Carl-<br />

Auer nimmt sich in zwölf Kapiteln die<br />

Zeit, das Thema Zeit in der Psychiatrie<br />

zu beleuchten, aber auch im Lebenslauf,<br />

in Beratung und Therapie sowie in der<br />

Organisation.<br />

Lese<br />

stoff<br />

Zehn Thesen zum Thema Zeit in<br />

der Psychiatrie<br />

Nicht alle Beiträge sind brandneu – im<br />

ersten Aufsatz, der gewissermaßen die<br />

Pflöcke programmatisch absteckt, werden<br />

„Zehn Thesen zum Thema Zeit in<br />

der Psychiatrie“ wiedergegeben, die der<br />

Autor Luc Ciompi (geb. 1929) vor mehr als 20 Jahren<br />

formuliert hat. Kernthese des Schweizer Psychiaters,<br />

Autors und Wissenschaftlers ist, dass das Langsame<br />

wichtiger sei als das Schnelle, wenn es um psychiatrische<br />

Behandlung geht.<br />

Dieses Primat der Langsamkeit gilt auf gar nicht so paradoxe<br />

Weise selbst in der Notfallpsychiatrie, wie der Notfallpsychiater<br />

Urs Hepp an anderer Stelle des Buches aus<br />

seinem Berufsalltag berichtet – wo es darauf ankomme,<br />

das Prinzip der Langsamkeit auch dort zur Geltung zu<br />

bringen, wo die Situation auf Hektik eingerichtet ist.<br />

Das erfordert Haltung. „Wenn ich eine (...) vorläufige<br />

Lösung gefunden habe, überlege ich immer „Kann ich<br />

heute Nacht ruhig schlafen?“ Falls ich diese Frage mit<br />

„nein“ beantworte, ist dies immer ein deutliches Zeichen,<br />

dass die angestrebte Lösung noch nicht tragfähig<br />

ist“. Geduldig und (auch <strong>für</strong> Laien anschaulich) rückt<br />

Luc Ciompi die „Eigenzeit“, also die gelebte Zeit des Patienten<br />

als Leitfaden aller Behandlung ins Zentrum, erklärt<br />

wie die euphorischen Maniker daran scheitern, ihre<br />

Zeit zu beschleunigen, wie Schizophrene sie zu spalten<br />

versuchen, Neurotiker drehen und verleugnen und wie<br />

sie <strong>für</strong> den Depressiven scheinbar still steht. Die Kunst<br />

der Ärzte und Therapeuten besteht nun darin, ihren Patienten<br />

an die „Eigenzeit“ zu führen - „die Zerstörung<br />

der persönlichen Eigenrhythmen und -tempi kränkt also<br />

und macht unter Umständen richtig krank, stellen wir<br />

zusammenfassend fest“, schreibt Luc Ciompi.<br />

<strong>Der</strong> Appell des Psychiaters, mit der Zeit der Patienten<br />

(und den eigenen zeitlichen Ressourcen) schonend umzugehen,<br />

verhalle leider unter dem Druck des Gesundheitssystems,<br />

kommentieren die Herausgeber Ulrike<br />

Borst und Bruno Hildenbrand: „Heute erfassen die Fallpauschalen<br />

auch die Psychiatrie, und in der Folge wird<br />

es zu einer weiteren Beschleunigung psychiatrischer<br />

Behandlungen kommen.“ Die aktuelle<br />

Entwicklung gehe in Richtung<br />

Manualisierung und damit Standardisierung,<br />

eine Fehlentwicklung des Gesundheitswesens,<br />

warnen sie.<br />

Die Verdichtung und Vertaktung von<br />

Zeit habe in Therapie und Beratung<br />

längst stattgefunden, schreiben die<br />

Herausgeber, heute gehöre die „Kurzzeittherapie“<br />

zu den meistdiskutierten<br />

Strömungen in der systemischen Beratung<br />

und Therapie. Kann es sein,<br />

dass unter dem Druck des Ökonomischen<br />

Ciompis Festlegung auf die<br />

Psychiatrie als Disziplin der Geduld<br />

und Langmut, außer Kraft gesetzt<br />

wird? Ein Bollwerk gegen die „Logik<br />

der Wirtschafts- und Beschäftigungssysteme“<br />

sieht Bruno Hildenbrand,<br />

Soziologe und Therapeut, in den Familien, die er, etwas<br />

romantisierend, „als Freischärler ihrer eigenen Zeit“ bezeichnet.<br />

Als Lebensform seien Familien in der Lage,<br />

die ihnen gemäße Zeitstrukturierung zu erhalten. Diese<br />

Fertigkeit, die durch die Konstellation Mutter-Vater-<br />

Kinder eine Eigenständigkeit und eine eigene Dynamik<br />

erhält, könnte Familien gegen die „Dynamik marktkapitalistischer<br />

Gesellschaften, die im rasenden Stillstand<br />

um sich selber kreisen, vielleicht ein bisschen resistenter<br />

und resilienter machen. Nicht nur in der Familientherapie<br />

könne es gut sein, mit den Klienten auszuhandeln,<br />

dass es sinnvoll sein kann, aus der Dynamik des „Immer<br />

mehr, immer besser, immer weiter“ auszusteigen.<br />

Die neue Devise hieße dann: Es eilt nicht.<br />

Ulrike Borst (Hrsg.), Bruno Hildenbrand (Hrsg.)<br />

Zeit essen Seele auf. <strong>Der</strong> Faktor Zeit in Therapie<br />

und Beratung. 237 Seiten, Carl-Auer-Verlag 2012;<br />

Preis 24,95 Euro<br />

März 2012 23


Aktuell<br />

Interessenten am Diplomstudiengang Musiktherapie<br />

und den Aus- und Weiterbildungsstudiengängen<br />

„Sozialtherapeutische und Sozialpädagogische<br />

Musikarbeit/Musiktherapie“ können<br />

sich <strong>für</strong> die nächste kostenlose Informations- und<br />

Beratungsveranstaltung am 16. März 2012, Beginn:<br />

17 Uhr, über Tel.: 030 / 813 50 80, ifmberlin@<br />

hotmail.com anmelden.<br />

www.musiktherapieberlin.de<br />

In Freiburg hat die Diakonie ein interessantes<br />

Projekt gestartet, wie der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Mob e.V. auf<br />

seiner Internetseite meldet. Sechs Fahrräder würden<br />

den 100 wohnungslosen Klienten bislang zur<br />

Verfügung gestellt, damit sie schneller von einem<br />

Ort zum anderen kommen. Von der Schlafstelle<br />

bis zur Frühstücksausgabe in der Diakonie würden<br />

die meisten obdachlosen Menschen bis zu sechs<br />

Kilometer zurück. Mob e.V. lobt: „Ein Beispiel,<br />

dass auch in <strong>Berlin</strong> Schule machen könnte. Denn<br />

wie wir alle wissen: Die Wege sind hier noch um<br />

einiges länger!“<br />

www.strassenfeger.org<br />

Erstmals in ihrer 20-jährigen Geschichte hat<br />

die Wohnungslosentagesstätte Schöneberg (Wota)<br />

des Unionhilfswerks während der eisigen Tage<br />

Notbetten zur Verfügung gestellt. „Für uns ein<br />

Novum. Wir sind ja eine Tagesstätte, Übernachtungen<br />

sind nicht vorgesehen. Doch angesichts der<br />

dramatischen Situation war es <strong>für</strong> uns selbstverständlich,<br />

rasch und unkompliziert zu helfen“, sagt<br />

Christian Nawrath, Leiter der Wohnungslosentagesstätte.<br />

www.unionhilfswerk.de<br />

<strong>Der</strong> Deutsch-Russische Austausch (DRA) lädt<br />

alle Mitglieder und Interessierten am 24. März um<br />

14 Uhr in die Brotfabrik, Caligariplatz 1, 13086<br />

<strong>Berlin</strong>, zum Frühjahrstreffen ein. Tagesordnung:<br />

Jahresberichte 2011 von Geschäftsführung,<br />

Finanzverantwortlichen und Vorstand, Vorstandsneuwahl<br />

sowie eine Diskussion zur aktuellen Lage<br />

in Russland kurz nach der Präsidentschaftswahl<br />

und angesichts der Proteste der Bevölkerung seit<br />

den Dumawahlen. Fällt das Land noch weiter<br />

zurück in Repressionen und Autokratie oder reicht<br />

die Kraft der Protestbewegung <strong>für</strong> eine schrittweise<br />

Öffnung der Gesellschaft? <strong>Der</strong> Abend schließt<br />

ab 19 Uhr mit einer kleinen Feier anlässlich des 20.<br />

Jahrestags der Registrierung des DRA e.V.<br />

www.austausch.org<br />

Wetek / Bits 21<br />

Klicken war <strong>für</strong> die<br />

Kitakinder von Nido<br />

Piccolo kein Klacks<br />

Gleich zwei Verleihungen fanden am 22. Februar<br />

im Weinmeisterhaus <strong>Berlin</strong>-Mitte statt. Die<br />

erfolgreichen Leistungen der Absolventen/innen<br />

der berufsbegleitenden Fortbildung „Fachprofil<br />

Medienbildung“ wurden mit einem Zertifikat anerkannt<br />

und zum 6. Mal wurden die Gewinner des<br />

Medienwettbewerbs „Klicken ist doch ein Klacks“<br />

im Rahmen der Zertifikatsverleihung prämiert<br />

(Bild unten).<br />

Die Jury aus <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Pädagoginnen und Medienexperten<br />

hatte zuvor über die kreativsten Medienprojekte<br />

entschieden. Leicht fiel die Wahl bei so kreativen und<br />

unterschiedlichen Wettbewerbsbeiträgen nicht. „Klicken<br />

ist doch ein<br />

Klacks“ wird jährlich<br />

von Bits 21 (Träger<br />

Wetek gGmbH) in<br />

Kooperation mit der<br />

GMK – Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Medienpädagogik<br />

und Kommunikationskultur<br />

ausgeschrieben. Die Sachpreise stellt das<br />

Landesprogramm jugendnetz-berlin.de, Wetek, die Alba<br />

<strong>Berlin</strong> Basketballteam GmbH und die Tivola Publishing<br />

GmbH zur Verfügung. Bits 21 wird vom europäischen<br />

Sozialfonds gefördert und durch die Senatsverwaltung<br />

<strong>für</strong> Bildung, Jugend und Wissenschaft unterstützt.<br />

Vertreter der Senatsverwaltung <strong>für</strong> Bildung, Jugend und<br />

Wissenschaft, die mit Glückwünschen, Geschenken<br />

und lobenden Worten kamen, waren beeindruckt von<br />

den kleinen „Wunderwerken“, die die Kinder mit ihren<br />

projektbegleitenden Erziehern oder Lehrern ausgedacht<br />

und umgesetzt hatten - ein schönes Signal, was die anwesenden<br />

Pädagogen bestärkt, eigene Projekte beim nächsten<br />

Medienwettbewerb <strong>für</strong> 2012/13 einzureichen.<br />

Den 1. Platz erreichte Kita Nido Piccolo, Träger: Independent<br />

Living – Kindertagesstätten <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong><br />

gGmbH, <strong>für</strong> die „Reportage über die Sanierung der<br />

Kita“. Den 2. Platz errang die Kita Siegburger Straße,<br />

Träger: Kindertagesstätten Nordwest, Eigenbetrieb von<br />

<strong>Berlin</strong>, <strong>für</strong> „Das ängstliche Gespenst“. Den 3. Platz<br />

heimste die Carl-Humann-Grundschule ein, Träger<br />

Land <strong>Berlin</strong> Bezirksamt Pankow von <strong>Berlin</strong>, <strong>für</strong> „Das<br />

Wunder von <strong>Berlin</strong> und anderswo“.<br />

www.bits21.eu<br />

24 März 2012


Aktuell<br />

Nachbarschaftsheim Schöneberg<br />

Wellcome – der<br />

Besuchsdienst ist seit 10<br />

Jahren willkommen<br />

Im Rahmen der Feier zum bundesweiten zehnjährigen<br />

Bestehen von wellcome lobte die Bundeskanzlerin<br />

und Schirmherrin von wellcome, Angela<br />

Merkel, das Engagement der Ehrenamtlichen.<br />

Auch die Familienministerin Kristina Schröder und der<br />

Moderator Jörg Pilawa gratulierten zum Erfolg des bundesweiten<br />

Projektes, an dem unter anderem das Nachbarschaftsheim<br />

Schöneberg seit fünf Jahren beteiligt ist.<br />

2007 begann das Nachbarschaftsheim Schöneberg mit<br />

dem Aufbau des Besuchsdienst wellcome – Praktische<br />

Hilfe nach der Geburt. Bis heute konnten viele Familien<br />

während des ersten Lebensjahr des Babys von einer<br />

Ehrenamtlichen entlastet werden. Seit November 2011<br />

besucht etwa die Schöneberger Ehrenamtliche Marion<br />

Rauschenberger (im<br />

Foto rechts) die Familie<br />

Glass und unterstützt<br />

die Familie bei der Betreuung<br />

der Babys und<br />

Geschwisterkinder. Stellvertretend<br />

<strong>für</strong> die vielen<br />

Ehrenamtlichen und Familien<br />

wurden sie auf der Jubiläums-Veranstaltung Mitte<br />

Februar in der Hamburger Landesvertretung begrüßt.<br />

Die Bundeskanzlerin sagte in ihrer Festrede: „Mir hat<br />

dieses Projekt von Anfang an sehr gefallen, weil es<br />

eine Initiative ist, die sozusagen im praktischen Leben<br />

ansetzt.“ „wellcome“ leiste keine Hilfe anstelle von Jugendämtern<br />

oder Hebammen, sondern schlage „eine<br />

Brücke“ zwischen Familien und professionellen Institutionen.<br />

In „wellcome“ spiegele sich sowohl die Freude<br />

der Familien wider, kleine Kinder zu haben, als auch<br />

das Gefühl, „dass ein bisschen Hilfe die Freude vielleicht<br />

noch vergrößern würde“, so die Bundeskanzlerin.<br />

„wellcome“ gibt es bundesweit in 15 Bundesländern an<br />

etwa 200 Orten. 2500 Ehrenamtliche betreuen derzeit<br />

die Familien. Weitere wellcome-Teams werden laufend<br />

gegründet. Das Konzept bindet ehrenamtliches Engagement<br />

in professionelle Strukturen ein. Die Ehrenamtlichen<br />

kommen <strong>für</strong> ein paar Stunden zu den Familien<br />

nach Hause und unterstützen sie ganz praktisch wie<br />

sonst Familie oder Nachbarn. Dazu gehört die Betreuung<br />

des Säuglings, das Spielen mit den Geschwisterkindern<br />

oder auch ein gemeinsamer Arztbesuch.<br />

www.wellcome-online.de<br />

Morus 14 ist Preisträger des Spendentutoriums<br />

der Humboldt Universität: Wie spende ich<br />

richtig und an wen? Diese Frage stellte sich das<br />

Spendentutorium um Julia Propp an der Humboldt<br />

Universität im Wintersemester 2011-2012. Um den<br />

Vorgang und die Entscheidungsfindung an einem<br />

realen Projekt zu üben, standen 1222,22 Euro zur<br />

Verfügung, die zum Ende des Semesters an eine<br />

lokale, gemeinnützige Organisation gespendet<br />

werden sollten. Die Teilnehmer wurden in Gruppen<br />

eingeteilt, und am Ende des Tutoriums wurde<br />

je ein Projekt durch eine Gruppe vorgestellt. Die<br />

Entscheidung fiel aufgrund vorher festgelegter<br />

Kriterien und der Überzeugungskraft der Teams<br />

in einer Abstimmung. Da sie sehr knapp ausfiel,<br />

entschieden sich die Teilnehmer das Geld aufzuteilen<br />

und zwei Projekte zu unterstützen. Somit<br />

wurde 611,11 Euro an Morus 14 gespendet. <strong>Der</strong><br />

Verein Morus 14 kümmert sich mit dem Geld<br />

auch in Zukunft um die Integration von Kindern<br />

und Jugendlichen im Neuköllner Rollbergviertel.<br />

<strong>Der</strong> Flüchtlingsrat e.V., der die andere Hälfte des<br />

Preises gewann, wird das Geld <strong>für</strong> das „Medibüro“<br />

nutzen, in dem kostenlos medizinische Hilfe an<br />

Menschen ohne Aufenthaltsstatus vermittelt wird.<br />

www.morus14.de<br />

Das Autismus-Therapiezentrum ist jetzt an<br />

zwei Standorten: Seit dem vergangenen Jahr<br />

unterhält „<strong>Der</strong> Steg - Gesellschaft zur Förderung<br />

von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen“<br />

zwei Therapiestandorte <strong>für</strong> autistische Kinder<br />

und Jugendliche: der eine ist in der Geschäftsstelle<br />

Alt-Reinickendorf 29, der andere – neue – in der<br />

Dominicusstraße 32, im Bezirk Tempelhof-Schöneberg.<br />

An beiden Standorten stehen jeweils vier<br />

reizarm strukturierte Therapieräume mit individuellen,<br />

autismusspezifischen Lernmaterialien zur<br />

Verfügung.<br />

www.dersteg.de<br />

Martina Gehrmann ist neue Bundesgeschäftsführerin<br />

des Sozialverbandes Deutschland (SoVD).<br />

Sie hatte bislang die Funktion der stellvertretenden<br />

Bundesgeschäftsführerin und die Leitung der<br />

Bundesrechtsabteilung des SoVD inne. Martina<br />

Gehrmann hat Rechtswissenschaft studiert und<br />

war danach als Rechtsanwältin tätig. Die sozial engagierte<br />

37-Jährige ist ehrenamtliche Richterin am<br />

Sozialgericht <strong>Berlin</strong> und Vorsitzende der Schiedsstelle<br />

des Landesverbandes <strong>Berlin</strong>-Brandenburg.<br />

www.sovd.de<br />

März 2012 25


Aktuell<br />

HVD <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />

Neue Fachschule <strong>für</strong><br />

neue Generation von<br />

Erziehern<br />

Gemeinsam mit Norbert Kunz, dem Präsidenten<br />

des Humanistischen Verbands Deutschlands,<br />

Landesverband <strong>Berlin</strong>-Brandenburg (HVD), hat<br />

die <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Senatorin <strong>für</strong> Bildung, Jugend und<br />

Wissenschaft, Sandra Scheeres, die Humanistische<br />

Fachschule <strong>für</strong> Sozialpädagogik (HFS) am Märkischen<br />

Ufer 28-34 (3. OG), 10179 <strong>Berlin</strong> eröffnet.<br />

Die <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Bildungssenatorin Sandra Scheeres sagte,<br />

dass sie sich freue, dass der HVD <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />

eine humanistisch ausgerichtete Fachschule <strong>für</strong> Sozialpädagogik<br />

gegründet habe. Die Ausbildung von Erzieherinnen<br />

und Erziehern sei ein wichtiger Baustein, um<br />

<strong>Berlin</strong> als kinder- und familienfreundliche Stadt, in der<br />

Beruf und Familie gut vereinbar seien, weiter attraktiv<br />

zu halten.<br />

Scheeres: „Bis 2015 wollen wir bedarfsgerecht bis zu<br />

19 000 Kita-Plätze schaffen, damit Beruf und Familie<br />

noch besser miteinander vereinbart werden können.<br />

Zusätzlich braucht das Land gut ausgebildete, fachlich<br />

qualifizierte Erzieherinnen und Erzieher, die in den Einrichtungen<br />

arbeiten und unseren Anspruch an Qualität<br />

erfüllen. Vor allem brauchen wir auch mehr männliche<br />

Erzieher sowie Erzieherinnen und Erzieher mit Migrationshintergrund.<br />

Dazu trägt die heute eröffnete Fachschule<br />

bei.“<br />

Den 19 angehenden Erzieherinnen und Erziehern des<br />

ersten Jahrgangs gab Bildungssenatorin Sandra Scheeres<br />

dabei einige ihrer persönlichen Erfahrungen mit auf den<br />

Weg: „<strong>Der</strong> Erzieherberuf ist ein schwieriger Beruf mit<br />

großen Belastungen, aber ich finde, dass man auch sehr<br />

viel Positives weitergibt.“ Die Senatorin begrüßte die<br />

weltlich-humanistische Ausrichtung der Fachschule <strong>für</strong><br />

Sozialpädagogik. „Ich bin überzeugt, sie werden Erfolg<br />

haben“, sagte sie.<br />

<strong>Der</strong> Präsident des HVD <strong>Berlin</strong>-Brandenburg, Norbert<br />

Kunz, ging während der feierlichen Eröffnung ebenfalls<br />

auf die humanistische Ausrichtung der Fachschule<br />

ein: „Endlich gibt es eine weltliche Alternative zu den<br />

konfessionell gebundenen Privatschulen. Die Nachfrage<br />

nach gut qualifiziertem Fachkräftenachwuchs in <strong>Berlin</strong><br />

ist enorm. Viele Eltern wünschen sich Partner <strong>für</strong> die<br />

Erziehung ihrer Kinder, die sich an Werten wie Selbstbestimmung<br />

und Demokratie, Toleranz und Solidarität<br />

orientieren – ohne Rückgriff auf Religion. Mit unserer<br />

neuen Fachschule gehen wir auf diese große Nachfrage<br />

Foto: R_K_B_by_berlin-pics_pixelio.de<br />

ein.“ Bislang gibt es in <strong>Berlin</strong> fünf staatliche und 21 private<br />

Schulen zur Erzieher/-innen-Ausbildung.<br />

An der Humanistischen Fachschule <strong>für</strong> Sozialpädagogik<br />

haben 13 Studentinnen und sechs Studenten ihr Teilzeitstudium<br />

aufgenommen. In den nächsten drei Jahren<br />

werden sie drei Tage in einer 23 der Humanistischen<br />

Kindertagesstätten bzw. sechs Jugendeinrichtungen Erfahrungen<br />

im pädagogischen Alltag sammeln. An den<br />

verbleibenden zwei Tagen reflektieren sie diese gemeinsam<br />

im Rahmen ihres Studiums.<br />

Die Leiterin der Humanistischen Fachschule <strong>für</strong> Sozialpädagogik,<br />

Beate Heeman, führte zum Inhalt des Studiums<br />

aus:<br />

„Hier wirken die Studierenden von Anfang an mit, indem<br />

sie fragen: Was brauchen wir, damit wir lernen<br />

können? Was bewirken wir? Was verändern wir? Ganzheitliches<br />

Denken, pädagogische Kompetenzen, eine<br />

den Menschen wertschätzende und verantwortungsvolle<br />

Haltung und Schule die Spaß macht! Das geht nämlich<br />

auch. <strong>Der</strong> Mensch macht‘s.“<br />

www.hvd-bb.de<br />

Was kostet wo wie viel?<br />

Antworten darauf bietet die gleichnamige Broschüre,<br />

die in ihrer elften Auflage neben den<br />

Bezirksdiensten in einem zweiten Band<br />

erstmalig auch ausgewählte<br />

Leistungen<br />

der<br />

Senatsverwaltungen<br />

darstellt.<br />

<strong>Der</strong> Schwerpunkt<br />

liegt<br />

hier bei den<br />

gesamtstädtischen<br />

Aufgaben, etwa bei der Polizei-, Justiz- oder Steuerverwaltung.<br />

Was kostet die Beleuchtung der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Straßen?<br />

Wie viel Geld zahlt <strong>Berlin</strong> <strong>für</strong> Bildungseinrichtungen?<br />

Und wie teuer ist die Bearbeitung eines<br />

Steuerbescheids, wird das Personal effizient<br />

eingesetzt, werden Leistungen gebündelt? – die<br />

vorliegende Broschüre will diese und andere Fragen<br />

beantworten und transparent aufzeigen, was<br />

wir uns künftig noch leisten können und wollen.<br />

Die Broschüre kann auf den Internetseiten der<br />

Senatsverwaltung <strong>für</strong> Finanzen unter folgendem<br />

Link heruntergeladen werden:<br />

http://www.berlin.de/sen/finanzen/haushalt/download/index.html<br />

26 März 2012


Aktuell<br />

Lebenswege Wohnprojekte gGmbH<br />

Ort der Begegnung und<br />

Vernetzung<br />

Schon seit einiger Zeit hat Lebenswege Wohnprojekte<br />

gGmbH die Idee eines inklusiven Nachbarschaftszentrums<br />

im Süd-Osten Wilmersdorfs<br />

(Erdgeschoss des Appartementhauses der Lebenswege<br />

Wohnprojekte)<br />

Von Charlotte Wolff<br />

Dank eines neuen Inklusions-Förderplans der Aktion<br />

Mensch rückt die Verwirklichung in greifbare Nähe. Im<br />

September 2011 begann mit der Einstellung des Projektteams<br />

(Ulla Raike, Charlotte Wolff und Thomas<br />

Vallentin) die Planungsphase. Das Ziel: ein inklusives,<br />

barrierefreies Nachbarschaftszentrum, das allen Bewohnern<br />

des Kiezes offen steht. „Wir möchten einen<br />

Ort der Begegnung und Vernetzung von Menschen mit<br />

und ohne Behinderung schaffen“, sagen die Mitarbeiter<br />

des Projektteams. „Dazu wollen wir Kooperationen mit<br />

verschiedenen Trägern außerhalb der Behindertenhilfe<br />

eingehen. Es wird auch vor Ort einige Kurs- und Freizeitangebote<br />

geben. Von Anfang an wurden und werden<br />

die Bewohner des Kiezes in die Projektplanung mit einbezogen.“<br />

In einer Zukunftswerkstatt wurden die Ideen<br />

geschmiedet<br />

Anfang November gab es ein erstes großes Treffen, den<br />

„Markt der Möglichkeiten“, an dem fast die gesamte<br />

Mieterschaft des Appartementhauses in der Prinzregentenstr.<br />

24 teilnahm.<br />

Die Auswertung des Termins war äußerst interessant. Es<br />

stellte sich heraus, dass relativ ähnliche Ergebnisse und<br />

Wünsche im Hinblick auf die Nachbarschaft geäußert<br />

wurden. Gefallen finden die Bewohner an der zentralen<br />

Lage, dem Volkspark und guten Einkaufsmöglichkeiten.<br />

Kritisiert wurde, dass viele Cafés<br />

und Läden nicht barrierefrei<br />

seien.<br />

Die Ideen <strong>für</strong> ein Nachbarschaftszentrum<br />

<strong>für</strong> Alle: Musikkurse,<br />

Sprachkurse, Diskussionsabende,<br />

gemeinsames<br />

Kochen und Grillen, Theaterangebote,<br />

Feste und noch<br />

vieles mehr! Auch dazu fand<br />

eine Zukunftswerkstatt (Bild<br />

links) statt, bei der sowohl Anwohner<br />

aus dem Kiez als auch<br />

Vertreter von Trägern, Vereinen<br />

und dem Bezirksamt vertreten waren.<br />

Das Projekt wird von dem Rundbrief „Prinzregent trifft<br />

Badensche - Nachrichten aus dem Kiez“ begleitet, der<br />

mit einer Auflage von 1000 Stück im Kiez ausgelegt und<br />

auf abgebildet wird. In diesem werden Neuigkeiten zum<br />

Projekt bekannt gegeben, Fragen wie „Was ist Inklusion?“<br />

beantwortet, Mitarbeiter vorgestellt und Veranstaltungen<br />

angekündigt. Zuletzt gab es einen Fotowettbewerb<br />

„Winter im Kiez“.<br />

Lebenswege Wohnprojekte gGmbH<br />

Nachbarschaftszentrum Prinz<br />

Projektleitung: Ulla Raike<br />

Prinzregentenstr. 24<br />

10715 <strong>Berlin</strong><br />

Die Zahl der Studierenden in <strong>Berlin</strong>, die sich<br />

<strong>für</strong> ein Studium mit einem oder mehreren Kindern<br />

ein Studium entschieden, liegt mit 9 Prozent<br />

deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Dem trägt<br />

das Studentenwerk <strong>Berlin</strong> mit seiner Sozialberatung<br />

<strong>für</strong> Studierende mit Kind Rechnung. Die Ratgeber-<br />

Broschüre „Studieren mit Kind“ wurde völlig<br />

überarbeitet und ist ab sofort erhältlich. Wichtige<br />

Informationen <strong>für</strong> Schwangere und Studierende mit<br />

Kind werden in der Broschüre situationsbezogen<br />

angeboten. Neben studienorganisatorischen Fragen<br />

werden neben Themen wie Krankenversicherung,<br />

Finanzierungs- und Wohnmöglichkeiten auch<br />

rechtliche Aspekte betrachtet. Ein umfangreicher<br />

Adressteil und Musteranträge helfen bei Orientierung<br />

im Alltag. Die Broschüre ist ab sofort erhältlich<br />

und kann beim Studentenwerk <strong>Berlin</strong>, Hardenbergstr.<br />

34; 10623 <strong>Berlin</strong> angefordert werden.<br />

Tel.: (030) 939 39 - 70<br />

E-Mail: info@studentenwerk-berlin.de<br />

www.studentenwerk-berlin.de<br />

März 2012 27


Ältere Bürger / Einwanderung<br />

Ambulant betreute Wohngemeinschaften<br />

sind ein etablierter Bestandteil des Pflegewesens<br />

geworden – nicht nur <strong>für</strong> Menschen mit Demenz.<br />

Auf der Internetseite www.wg-qualitaet.de bietet<br />

der Verein „Freunde alter Menschen“ ausführliche<br />

Informationen über diese Wohnform. Neu sind<br />

Landesseiten <strong>für</strong> jene Bundesländer mit Koordinierungs-<br />

und Beratungsstellen. Dort finden sich<br />

Informationen zur Qualitätssicherung vor Ort sowie<br />

Kontaktmöglichkeiten zu den verantwortlichen<br />

Landesministerien. Die Landesseiten ergänzen den<br />

Länderatlas, ein ausführlicher Überblick zu den<br />

Rahmenbedingungen <strong>für</strong> betreute Wohngemeinschaften<br />

in den Ländern.<br />

www.wg-qualitaet.de<br />

Die neue Ausgabe des Reports Altersdaten des<br />

Deutschen Zentrums <strong>für</strong> Altersfragen (DZA) fasst<br />

Informationen und Daten zu den wichtigsten chronischen<br />

Krankheiten des Alters zusammen und<br />

stellt deren Zusammenhang mit der Entwicklung<br />

der Sterblichkeit dar. <strong>Der</strong> Report Altersdaten ist<br />

eine Online-Publikation und steht unter der Rubrik<br />

„Statistische Reports“ auf der DZA-Website als<br />

Download bereit.<br />

www.dza.de<br />

Wer in Rente geht, sollte sich nicht zur Ruhe<br />

setzen, jedenfalls nicht sofort und nicht vollständig,<br />

meint Henning von Vieregge, Autor des<br />

neuen Buches „<strong>Der</strong> Ruhestand kommt später. Wie<br />

Manager das Beste aus den silbernen Jahren machen“,<br />

Frankfurter Allgemeine Buch, 2011, Preis<br />

24,90 Euro. Von Vieregge geht der Frage nach, wie<br />

„Altgediente“, meist ehemalige Führungskräfte,<br />

als Berater oder Mentoren Kompetenzen, Erfahrungen<br />

und Wissen an andere weitergeben können.<br />

„Bemerkenswert ist seine Studie (...) durch ehrliche<br />

Einblicke in die Psyche jener, die anzuordnen<br />

gewohnt waren und unter einem Statusverlust<br />

leiden,“ schreibt Robert von Lucius, Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung, in einer Rezension.<br />

www.vonvieregge.de<br />

Einer im „Journal of Aging Research“ veröffentlichten<br />

Studie zufolge neigen gesunde Senioren<br />

weniger zum Grübeln als junge Menschen. In der<br />

Studie untersuchten Forscher die Zusammenhänge<br />

zwischen dem Älterwerden und Faktoren, die zur<br />

Depression führen.<br />

http://www.hindawi.com/journals/jar/<br />

aip/267327/<br />

Friedrich-Ebert-stiftung<br />

Vom Leben und Sterben<br />

älterer Einwanderer<br />

Von Antje Henke, Pressereferentin<br />

des HVD <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />

„Am Lebensende fern der Heimat“ - unter diesem<br />

Motto diskutierten 130 Teilnehmer in <strong>Berlin</strong> über<br />

das Sterben in einer Einwanderungsgesellschaft.<br />

Mittlerweile leben 1,4 Millionen über 65-Jährige mit einer<br />

Migrationsgeschichte in Deutschland, davon unter<br />

anderem 170 000 Türken, 130 000 Polen, 106 000 Russen<br />

und 130 000 Asiaten − Menschen, auf deren kulturspezifischen<br />

Bedürfnisse sich die Pflege, die medizinische<br />

Versorgung und die Sozialdienste einstellen müssen.<br />

„Die Qualität einer Gesellschaft zeigt sich an dem Umgang<br />

mit den Sterbenden“, so brachte es der Migrationsforscher<br />

Prof. Philip Anderson auf den Punkt – auf der<br />

Fachtagung „Am Lebensende fern der Heimat − Tod<br />

und Sterben in einer Migrationsgesellschaft“, die Anfang<br />

Februar 2012 in der Friedrich-Ebert-Stiftung stattfand.<br />

„Aber viele Migrantinnen und Migranten − besonders<br />

die älteren − fühlen sich in Deutschland nicht integriert.<br />

Und das fehlende Gefühl dazu zu gehören, führt zum<br />

Rückzug und schließlich zur Einsamkeit. Auch beim<br />

Sterben“, so Anderson weiter. Vor allem ältere Frauen,<br />

die immer gearbeitet hätten, seien hier besonders betroffen.<br />

Zudem seien Altersarmut, die schlechten Erfahrungen<br />

beim Erlernen der deutschen Sprache, die<br />

lückenhaften Netzwerke zu professionellen Sprachmittlern,<br />

die knappe Zeit und die fehlende kulturspezifische<br />

Sensibilität im Pflegebereich weitere Schwierigkeiten.<br />

Muslime haben manchmal eine archaische<br />

Auffasung über dementielle Erkrankungen<br />

„Neben der deutschen Sprache vergessen die Leute im<br />

Alter einfache Verkehrszeichen oder die Apotheke an<br />

der Ecke“, berichtete <strong>Der</strong>ya Wrobel vom Sozialverband<br />

VdK <strong>Berlin</strong>-Brandenburg, die seit 2003 demenzkranke,<br />

türkische Gastarbeiter der ersten Generation betreut<br />

und das Projekt IdeM, der bundesweit ersten Informations-<br />

und Beratungsstelle <strong>für</strong> dementiell erkrankte Migranten,<br />

leitet. „Auch wenn Menschen hier über 40 Jahre<br />

gelebt haben, sind ihre Erinnerungen nur oft aus der<br />

frühen Jugendzeit. Und die war häufig in der Türkei“, so<br />

Wrobel. Die Arbeit mit erkrankten Migranten und deren<br />

Angehörigen sei oft eine Gratwanderung, denn unter<br />

den Muslimen würde Demenz als „Gottesstrafe“ angesehen.<br />

Viele der betroffenen Familien zögen sich daher<br />

zurück. Als Ursache nannte sie, dass viele türkische Familien<br />

die Krankheit nicht kennten und sie wenig In-<br />

28 März 2012


Einwanderung<br />

formation über das deutsche Gesundheitssystem und<br />

entsprechende Unterstützungsleistungen hätten. Erst<br />

wenn der Notfall einträte, würde oft erst der Arzt kontaktiert<br />

werden. „Hier spielt die kulturelle Besonderheit<br />

eine große Rolle. Familienmitglieder haben Angst davor,<br />

dem Vater oder der Mutter nicht helfen zu können. Sie<br />

gehen von Arzt zu Arzt, was natürlich hohe Kosten im<br />

Gesundheitssystem verursacht“, sagte Ulrika Zabel, Leiterin<br />

des Kompetenz-Zentrums Interkulturelle Öffnung<br />

der Altenhilfe.<br />

Man müsse die Familie mit den Patienten als gesamtes<br />

System begreifen, forderte daher Zabel. „Bei vielen Einwanderern<br />

stehen individuelle Bedürfnisse oft nicht im<br />

Vordergrund. Erst wenn wir lernen, die Familienmitglieder<br />

in der Betreuung und schon in der Anamnese<br />

einzubeziehen, können wir einen vertrauensvollen Zugang<br />

zum Patienten schaffen.“<br />

Erfolgsmodell gefällig? <strong>Der</strong>ya Wrobel zeigte, dass bestehende<br />

Pflegeinstitutionen, die sich auf kulturelle<br />

Bedürfnisse einlassen, auch funktionieren können.<br />

Wrobel hatte vor neun Jahren die Idee, die Moschee<br />

als Ort der Aufklärung über Demenz zu nutzen und<br />

Frauen als Multiplikatorinnen einzusetzen die „Mund<br />

zu Mund“ über die Krankheit aufklären und das Projekt<br />

empfehlen. Das gemeinsame Zusammensein bei<br />

Festen, zum Beispiel Ramadan, wurde und wird genutzt,<br />

um viele Menschen zu erreichen – gute Gelegenheiten,<br />

das Projekt IdeM vorzustellen und Tabuthemen<br />

anzusprechen.<br />

Erfolgsmodell: Demenz-WG <strong>für</strong> Einwanderer aus<br />

der Türkei<br />

Heute gibt es erfolgreiche Demenzwohngemeinschaften<br />

in <strong>Berlin</strong>, in denen türkische Gastarbeiter der ersten<br />

Generation leben. „Wir betonen, dass es sich um keine<br />

Pflegeeinrichtung handelt, sondern um eine Wohnung<br />

im Westteil der Stadt“, so Wrobel. Hier arbeiten Pflegerinnen<br />

und Pfleger mit türkischem Hintergrund. Sie<br />

sprechen die Sprache, singen ihre Lieder und zu essen<br />

gibt es Kulinarisches aus der Heimat.<br />

„Kulturell bedingt, kümmern sich oft die Kinder um<br />

ihre Eltern oder um Onkel und Tante, dies wird sich<br />

künftig ändern“, betonte Aydan Özuguz, Integrationsbeauftragte<br />

der SPD-Bundestagsfraktion. Viele Migrantinnen<br />

und Migranten haben keine Großfamilien mehr<br />

in Deutschland. Hier müsse sich die Politik stärker darum<br />

kümmern, dass sich die bestehenden Institutionen<br />

im Gesundheitssystem auf die kulturellen Bedürfnisse<br />

von Migranten einstellen. Zudem müssten Wege gefunden<br />

werden, das Gesundheitssystem leichter <strong>für</strong> Menschen<br />

mit Einwanderungserfahrungen verständlich und<br />

damit zugänglich zu machen.<br />

Dass man die Qualität einer Gesellschaft auch daran<br />

messen kann, was bei der Abschiedskultur getan wird,<br />

betonte der SPD-Bundestagsabgeordnete und Alt-Vizekanzler<br />

Franz Müntefering. Die Politik hoffe hierbei auf<br />

weitere Impulse der Experten aus der Pflege und der<br />

Sozialarbeit.<br />

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung von<br />

diesseits.de, Online-Magazin <strong>für</strong> weltlichen Humanismus<br />

Die Jahrestagung Asyl findet in diesem Jahr vom<br />

22. bis 23. März in <strong>Berlin</strong> statt. Im Mittelpunkt<br />

der Tagung werden die Themen Familie, Resettlement,<br />

Psychosoziale Betreuung von Flüchtlingen<br />

stehen. Die diesjährige Jahrestagung Asyl wird<br />

sich schwerpunktmäßig mit familienpolitischen<br />

Aspekten der Flüchtlingspolitik bzw. Flüchtlingsaufnahme<br />

befassen. Anhand aufenthalts- und sozialrechtlicher<br />

Fragestellungen wird überprüft, wie<br />

der Schutz von Ehe und Familie <strong>für</strong> Flüchtlinge<br />

umgesetzt ist und welcher Handlungsbedarf hier<br />

noch besteht. Thematisiert wird zudem die Frage,<br />

wie eine umfassende therapeutische Begleitung<br />

von traumatisierten Flüchtlingen in Deutschland<br />

zukünftig sichergestellt werden kann.<br />

www.der-paritaetische.de/fachinfos/migration/fluechtlingsarbeit<br />

70 Prozent der jungen Menschen im Alter von<br />

18-35 Jahren aus Zuwandererfamilien identifizieren<br />

sich mit ihrem Stadtteil oder Kiez. Das ist ein<br />

höherer Wert als bei den „Einheimischen“. Zu diesem<br />

Ergebnis kommt eine europäische Vergleichsstudie<br />

zur Integration von Zuwanderern der zweiten<br />

Generation (Ties). Gleichzeitig zeigt die Studie<br />

auch, dass die zweite Generation der sogenannten<br />

damaligen „Gastarbeiter“ in anderen europäischen<br />

Ländern wesentlich bessere Bildungsabschlüsse<br />

erzielt als in Deutschland – vor allem, weil es hier<br />

nicht gelang, den Bildungserfolg vom elterlichen<br />

Bildungsniveau und der elterlichen Unterstützung<br />

abzukoppeln. In Deutschland hatten Befragte<br />

aus türkischen Familien mit niedrigem elterlichen<br />

Bildungsniveau und wenig Unterstützung praktisch<br />

keine Chance, einen Hochschulabschluss zu<br />

erreichen, während dies <strong>für</strong> bis zu 40 Prozent der<br />

Befragten in anderen Ländern gilt. Auffällig sei,<br />

dass die zweite „jugoslawische“ Generation sich<br />

überraschend stark an die Kontrollgruppe ohne<br />

Migrationshintergrund annähert, während die<br />

befragten Türkeistämmigen deutlich schlechtere<br />

Bildungsabschlüsse erreicht haben.<br />

http://www.imis.uni-osnabrueck.de/PUBLI-<br />

KAT/imiszeitschrift.html<br />

März 2012 29


Familie / Kinder- und Jugendhilfe<br />

Das Modellprojekt des Bundesfamilienministeriums<br />

„Elternchance ist Kinderchance“ ermöglicht<br />

die Weiterqualifizierung zu Elternbegleitern. Sie<br />

sollen den Eltern als Vertrauenspersonen an Orten<br />

der Familienbildung zur Seite stehen. Mit der Auswahl<br />

als Modellprojekt ist die Finanzierung einer<br />

halben Stelle (Sozialarbeiter/Sozialpädagoge) befristet<br />

auf drei Jahre verbunden. Bundesweit wurden<br />

100 Einrichtungen als Modellprojekte „Elternbegleitung<br />

Plus“ ausgewählt – der Bezirk Neukölln ist<br />

mit drei Standorten vertreten:<br />

• dem Familienzentrum „Familienpunkt“ des<br />

Kinder- und Jugendhilfe- Verbundes <strong>Berlin</strong><br />

(KJHV)<br />

• dem Familienzentrum „Familienhaus Neukölln<br />

Nord – FaNN“ des Trägers Jugendwohnen<br />

im Kiez<br />

• dem Evangelischen Familienzentrum „Debora“<br />

des ev. Kirchenkreises Neukölln in der<br />

Aronstraße 134.<br />

www.elternchance.de<br />

Nicht nur neue Familienformen, auch immer<br />

mehr neue Typen von Eltern-Kind-Beziehungen sind<br />

entstanden. Diese Veränderungen erfordern neue<br />

rechtliche Regelungen, die in dem Sonderheft 8 der<br />

Zeitschrift <strong>für</strong> Familienforschung/ Journal of Family<br />

Research von Laszlo Vaskovics und Dieter Schwab<br />

(unter dem Titel „Pluralisierung von Elternschaft<br />

und Kindschaft“) diskutiert werden.<br />

laszlo.vaskovics@uni-bamberg.de<br />

Wie Väter trotz Trennung eine gute Beziehung<br />

zu ihren Kindern behalten können, darüber gibt<br />

es jetzt einen neuen Ratgeber. Das Väterzentrum<br />

<strong>Berlin</strong> hat eine Broschüre mit dem Titel „Stark<br />

und verantwortlich“ herausgegeben. Das knapp<br />

hundert Seiten starke Werk bietet Vätern wichtige<br />

Informationen zu Fragen wie: Wie kann ich ein<br />

guter Vater bleiben? Wie halte ich Kontakt? Was<br />

brauchen die Kinder? In Interviews schildern<br />

betroffene Väter, wie sie die Trennungssituation<br />

meistern konnten. Dabei werden auch Wohn- und<br />

Lebensmodelle erklärt z.B. Residenzmodell oder<br />

Wechselmodell. Ein Fachanwalt <strong>für</strong> Familienrecht,<br />

ein Familienrichter, ein Familientherapeut geben<br />

Vätern wichtige Hinweise und klären die Rolle von<br />

Institutionen wie Jugendamt und Familiengericht.<br />

Die Broschüre ist <strong>für</strong> 5 Euro zuzüglich Versandkosten<br />

beim Väterzentrum <strong>Berlin</strong> erhältlich.<br />

eberhard.schaefer@vaeterzentrum-berlin.de<br />

www.vaeterzentrum-berlin.de<br />

Foto: christiaaane_pixelio.de<br />

Kinderschutzbund <strong>Berlin</strong><br />

Nach Zoff in der<br />

Klasse: Soziales Lernen<br />

in der Jungengruppe<br />

Im vergangenen Jahr gab es in der Schulstation<br />

des Kinderschutzbundes an der Erika-Mann-<br />

Grundschule einmal wöchentlich ein Angebot <strong>für</strong><br />

verhaltensauffällige Jungen. Darüber berichtet<br />

der Kinderschutzbund <strong>Berlin</strong> in seinem jüngsten<br />

Rundbrief. Anlass seien die wiederholten Streitigkeiten<br />

zwischen mehreren Kindern aus verschiedenen<br />

Klassen gewesen.<br />

Im zusammenfassenden Newsletter-Text des Kinderschutzbunds<br />

– Autorin ist Geschäftsführerin Sabine<br />

Walther – heißt es weiter: „Beteiligt waren immer dieselben<br />

Jungen, die sich gegenseitig aufgrund ihrer ethnischen<br />

Herkunft beleidigten und beschimpften. Sie<br />

waren nicht in der Lage, ihre Wut zu kontrollieren. Es<br />

entstanden große Konflikte, die zeitweilig sogar den<br />

Ausschluss von der Hofpause nach sich zogen.<br />

In Gesprächen mit den Kindern wurde jedoch deutlich,<br />

dass sie eigentlich miteinander befreundet sein wollten.<br />

Es gelang ihnen aber nicht, geeignete Strategien anzuwenden,<br />

um gemeinsam zu spielen. Im Laufe der Pausen<br />

eskalierten Konflikte stets in handgreiflichen Übergriffen<br />

und unkontrollierten Wutattacken, so dass den Schülern<br />

eine entspannte Rückkehr in den Unterricht kaum<br />

noch möglich war.<br />

Aus diesem Grund beschlossen wir, den Jungen Zeit und<br />

30 März 2012


Kinder- und Jugendhilfe<br />

Raum zu geben, sich besser kennenzulernen und auszuprobieren.<br />

In der Kleingruppe sollten sie Unterstützung<br />

erfahren, um konstruktive Konfliktlösungsstrategien zu<br />

entwickeln und sich mit dem Thema Freundschaft auseinanderzusetzen.<br />

Das gegenseitige Kennenlernen unter<br />

Berücksichtigung der kulturellen Vielfalt war ebenfalls<br />

ein zentrales Thema der Gruppe.<br />

Gemeinsame Aktionen sollten helfen, Emotionen<br />

besser zu regulieren<br />

Ein Grundsatz lautete: Wir treffen uns, um miteinander<br />

etwas zu unternehmen. Jedes Treffen begann mit einem<br />

gemeinsamen Essen und einer Kindersitzung, in der zunächst<br />

jeder die Möglichkeit hatte, eine kurze Aussage<br />

zum momentanen Befinden zu machen. Anfangs wurden<br />

Ziele <strong>für</strong> die Gruppe besprochen und Regeln <strong>für</strong><br />

den Umgang miteinander verabredet. Diese wurden von<br />

allen Teilnehmern unterschrieben. Die Kinder machten<br />

Vorschläge <strong>für</strong> zukünftige Aktionen und verabredeten<br />

deren Umsetzung.<br />

Im Anschluss gab es dann Spiel-, Sport- und kreative<br />

Angebote. Am Ende jedes Treffens fand eine gemeinsame<br />

Auswertungsrunde statt. Hier waren die Kinder<br />

gefordert, Stellung zu nehmen, ob sie die geplanten Aktionen<br />

umsetzen konnten und inwiefern es ihnen gelungen<br />

war, sich an die vereinbarten Regeln zu halten. Zum<br />

Abschluss richtete sich der Fokus immer auf das, was<br />

ihnen beim jeweiligen Treffen gut gefallen hat.<br />

Die Anfangs- und Abschlussrunde stellte oftmals eine<br />

große Herausforderung <strong>für</strong> die Jungen dar, die sie jedoch<br />

zu nutzen lernten. Erst gelang es den Jungen häufig<br />

nicht, geplante Aktionen in die Tat umzusetzen, da<br />

aufgrund zahlreicher Konflikte zunächst die Störungen<br />

bearbeitet werden mussten. So konnten anfangs Ausflüge<br />

nicht stattfinden, da die verbleibende Zeit nicht mehr<br />

ausreichte.<br />

Wie sich die Situation in den Pausenzeiten<br />

zunehmend entspannte<br />

In der Auswertung ging es wesentlich darum, ihnen ihre<br />

eigenen Anteile <strong>für</strong> die Folgen aufzuzeigen und sie somit<br />

in die Verantwortung <strong>für</strong> ihr Handeln zu nehmen. Dies<br />

waren wesentliche Voraussetzungen, um Handlungsalternativen<br />

zu entwickeln. Im Verlauf gelang es ihnen<br />

immer häufiger, eigene Emotionen besser zu regulieren,<br />

aufeinander einzugehen und Lösungsstrategien in Konfliktsituationen<br />

anzuwenden.<br />

So erlebten sie sich zunehmend erfolgreicher im Handeln<br />

und konnten die Gruppe <strong>für</strong> sich gewinnbringend<br />

nutzen. Die Situation in den Pausenzeiten entspannte<br />

sich zunehmend. Nun bleibt abzuwarten, wie die Kinder<br />

das, was sie in der kleinen, geschützten Gruppe gelernt<br />

haben, in ihrem Schulalltag umsetzen.“<br />

www.kinderschutzbund-berlin.de<br />

Die Senatsverwaltung <strong>für</strong> Bildung, Jugend und<br />

Wissenschaft hat jetzt die 3. Auflage des Handbuchs<br />

Qualitätsmanagement der <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Jugendfreizeiteinrichtungen<br />

herausgegeben. Auf 181<br />

Seiten werden die zentralen Aspekte der Jugendarbeit<br />

dargestellt. Außerdem bietet es zahlreiche<br />

Arbeitshilfen. In den über 400 Einrichtungen auf<br />

Bezirks- und Landesebene dient das Handbuch als<br />

Instrument der Selbstevaluierung und der Weiterentwicklung<br />

der pädagogischen Arbeit mit den<br />

Kindern und Jugendlichen. Die dritte Auflage des<br />

Handbuches beinhaltet zahlreiche Ergänzungen<br />

und Aktualisierungen. Themen, die bei der Überarbeitung<br />

berücksichtigt wurden, sind Kooperation<br />

mit Schulen, Elternarbeit, interkulturelle und<br />

internationale Jugendarbeit, Nutzung von Online-<br />

Communities. Download hier:<br />

www.berlin.de/sen/jugend/bildung_in_der_<br />

freizeit/<br />

Die Koch-Ausbildung im SOS-Berufsausbildungszentrum<br />

<strong>Berlin</strong> ist als Kooperationspartner<br />

des Projekts „Future for us“ von der AOK Nordost<br />

ausgewählt worden. Mit diesem Projekt wird<br />

versucht, die Teilnehmer so früh wie möglich <strong>für</strong><br />

Gesundheitsthemen zu sensibilisieren und damit<br />

dazu beizutragen, dass die jungen Menschen sich<br />

gesund ernähren, die Bedeutung von Bewegung<br />

und Sport kennen lernen und ihr Wissen über die<br />

Gesundheit erweitern Das Projekt bietet den insgesamt<br />

24 Auszubildenden der Koch-Ausbildung<br />

im SOS-Berufsausbildungszentrum <strong>Berlin</strong> während<br />

der gesamten dreijährigen Ausbildung die Möglichkeit,<br />

an kostenlosen Seminaren und Fachexkursionen<br />

teilzunehmen.<br />

www.sos-kinderdorf.de<br />

Vor eineinhalb Jahren haben sich Kindertagesstätten<br />

und Grundschulen in Friedenau auf<br />

den Weg gemacht, um ihre Zusammenarbeit<br />

zu verbessern. Als Teil des Bildungsnetzwerkes<br />

sollte der Übergang eines Kindes von der Kita<br />

in die Grundschule am Standort der Peter-<br />

Paul-Rubens-Grundschule in Friedenau besser<br />

gestaltet werden. Zwei Mitarbeiterinnen des<br />

Nachbarschaftsheimes Schöneberg e.V. wurden<br />

beauftragt, zu koordinieren und zu moderieren.<br />

Ergebnis ist u.a. ein deutlich gestiegenes Interesse<br />

<strong>für</strong> die Peter-Paul-Rubens-Schule. Ende 2011 gab<br />

es seit langem erstmals wieder mehr Nachfragen<br />

als Plätze.<br />

www.nbhs.de<br />

März 2012 31


Kinder- und Jugendhilfe<br />

Dortmunder Wissenschaftler fragen<br />

Warum steigen die<br />

Hilfen zur Erziehung?<br />

In der Dezemberausgabe 2011 des Fachblatts<br />

„Kommentierte Daten der Kinder- und Jugendhilfe<br />

(Komdat)“ gehen die Autoren Agathe Tabel,<br />

Sandra Fendrich und Jens Pothmann von der<br />

Dortmunder Arbeitsstelle Kinder- & Jugendhilfestatistik<br />

der brisanten Frage nach: Warum steigen<br />

die Hilfen zur Erziehung?<br />

Schon im Vorwort deuten sie das Dilemma an: „Bei steigender<br />

Nachfrage scheint die Zunahme der Ausgaben<br />

unvermeidlich, sprengt aber zugleich den bisherigen<br />

Rahmen. Bleibt die Frage, wie lange diese Spannungen<br />

noch ausgehalten werden können“. Zusammenfassend<br />

analysieren die Wissenschaftler:<br />

„Fallzahlenvolumen und Ausgabenhöhe in den Hilfen<br />

zur Erziehung sind auf ein bislang nicht gekanntes Ausmaß<br />

gestiegen. Dies resultiert aus längerfristigen gesellschaftlichen<br />

Veränderungen und damit verbundenen,<br />

schwieriger werdenden Lebenslagen. Hinzu kommt eine<br />

(...) zunehmende Wachsamkeit bei vielen Akteuren im<br />

Bildungs-, Erziehungs- und Sozialwesen – ein Ergebnis<br />

der seit Mitte der 2000er-Jahre geführten Kinderschutzdebatte.<br />

Nicht zu unterschätzen ist aber auch, dass öffentlich organisierte<br />

Unterstützungsleistungen wie die Hilfen zur<br />

Erziehung anders wahr- und eher in Anspruch genommen<br />

werden – eine Entwicklung, die mit Blick auf die<br />

jüngste Jugendamtskampagne auch von der Kinder- und<br />

Jugendhilfe so gewünscht wird (www. unterstuetzungdie-ankommt.de).<br />

Das Hinterfragen ist nicht neu. Warum aber gerade jetzt<br />

und wieso mit solcher Vehemenz? Zumindest zu vermuten<br />

wäre ein vielerorts nicht länger gültiges Moratorium<br />

<strong>für</strong> die Arbeit der Jugendämter im Bereich erzieherischer<br />

Hilfen nach den tragischen Todesfällen. Zudem werden<br />

die Folgen einer gesetzlich verordneten Steigerung der<br />

Kontrolldichte deutlich.<br />

Wenn aber jetzt unter gänzlich anderen Vorzeichen nach<br />

abermaligen Veränderungen im SGB VIII gerufen wird,<br />

dann scheint die zuletzt bis zu den Bürgermeistern zu<br />

beobachtende „Schockstarre“ vor einem Versagen beim<br />

Kinderschutz einer „Ohnmacht“ gegenüber dem Kindeswohlparadigma<br />

gewichen zu sein. Das erinnert an<br />

den verzweifelten Zauberlehrling und sein Klagen gegenüber<br />

dem Meister, auf dass die gerufenen Geister<br />

wieder verschwinden mögen.<br />

<strong>Der</strong> komplette Aufsatz zum Download<br />

http://www.akjstat.uni-dortmund.de/fileadmin/<br />

Komdat/Kom_Dat_Heft_3_2011.pdf<br />

Senioren auf der Bühne<br />

Alles Theater - ein<br />

bewährtes Netz gegen<br />

die Einsamkeit<br />

<strong>Der</strong> Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT)<br />

bietet seit 2010 mit Unterstützung durch das Bundesfamilienministerium<br />

ein bundesweites „Qualifizierungsprogramm<br />

Seniorentheater“ an. In<br />

diesem Rahmen trafen sich zahlreiche Fachkräfte,<br />

die im Bereich Seniorentheater tätig sind oder<br />

aktiv werden möchten.<br />

Dabei trat auch eines der ältesten Seniorentheater<br />

Deutschlands, das <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> „Theater der Erfahrungen“<br />

mit dem selbstgeschriebenen Stück „Eine Frau wird erst<br />

schön in der Küche“ auf. „Seit 30 Jahren sind wir als<br />

Wanderbühne unterwegs - bieten Theater von Senioren<br />

<strong>für</strong> Senioren“, sagt Eva Bittner, Sprecherin des Theaters<br />

mit dem Untertitel „Werkstatt der alten Talente“.<br />

Ob Shakespeare oder Dürrenmatt, Komödie oder Krimi<br />

- die Spielfreude älterer Menschen nimmt ständig zu.<br />

Vor allem selbstverfasste Stücke haben Hochkonjunktur.,<br />

heißt es in einem Beitrag der Deutschen Presse-<br />

Agentur, der Ende Januar verbreitet wurde.<br />

„Die Bandbreite des Angebots ist groß“, sagt Monika<br />

Fingerhut, Mitglied im Bundesarbeitskreis Seniorentheater,<br />

der 1996 im BDAT gegründet wurde. „Häufig werden<br />

in den Theaterstücken zum Beispiel Themen wie<br />

Liebe - früher und heute, die Situation im Altenheim<br />

oder Kriegserlebnisse aufgearbeitet.“ Viele Senioren<br />

lassen auch in Kabarettgruppen ihrer Kreativität freien<br />

Lauf.<br />

Das Bühnenspiel fördert das Selbstwertgefühl, es<br />

„nimmt Sprachlosigkeit“<br />

„Es ist sowohl die künstlerische als auch die soziale<br />

Komponente, die das Seniorentheater so beliebt<br />

macht“, sagt Monika Fingerhut. „Das Theater bietet ein<br />

Netz gegen die Einsamkeit, denn es gelingt nur gemeinsam.“<br />

Zugleich werde deutlich, dass die Erwartungen<br />

der Senioren anders seien als früher. Zahlreiche Kurse<br />

haben das Ziel, das Seniorentheater ständig weiterzuentwickeln.<br />

Die zunehmende Bedeutung und der Wert des Seniorentheaters<br />

wurden vor einiger Zeit auch auf einem<br />

großen Festival der Hamburger Körber-Stiftung deutlich.<br />

Mediziner wüssten die Theaterbegeisterung der Senioren<br />

zu schätzen, schreibt dpa.“So wird zum Beispiel<br />

das Selbstwertgefühl gefördert, das in der Gesellschaft<br />

32 März 2012


Kultur<br />

alten Menschen ja häufig abgesprochen wird - Stichwort<br />

Jugendwahn“, sagt die Chefärztin der Geriatrie<br />

in der Hamburger Asklepios-Klinik Wandsbek, Ann-<br />

Kathrin Meyer. Außerdem mache der Gruppenauftritt<br />

sehr viel aus, weil der Vereinsamung vorgebeugt werde.<br />

„Das Theater kann den Senioren buchstäblich ein Stück<br />

Sprachlosigkeit nehmen.“<br />

Und Menschen, die an Demenz erkrankt sind, werde<br />

gezeigt, dass man auch mit einer derartigen Diagnose<br />

durchaus noch etwas leisten könne. „Man kann zwar<br />

nicht zurückholen, was nicht mehr da ist. Aber was täglich<br />

genutzt wird, bleibt länger erhalten. Das Theaterspiel<br />

ist eine gute Möglichkeit, die Zellen in Schwung<br />

zu halten.“<br />

Theater der Erfahrungen Deutschlands ältestes<br />

Seniorentheater ist in <strong>Berlin</strong> zu Hause<br />

Das Theater der Erfahrungen, Deutschlands ältestes<br />

Seniorentheater, gegründet 1980, organisiert berlinweit<br />

15 Theatergruppen in Nachbarschaftshäusern und<br />

Freizeitzentren. Mehr als 300 Spielerinnen und Spieler<br />

zwischen 60 und 90 Jahren singen, tanzen, spielen und<br />

spotten in über 120 Aufführungen pro Jahr: in Altenheimen<br />

und Nachbarschaftshäusern, auf Kleinkunstund<br />

Theaterbühnen in <strong>Berlin</strong>, auf Tourneen in der Bundesrepublik<br />

und auf Theaterfestivals im benachbarten<br />

Ausland. Für das Musical „Altes Eisen“ haben sich die<br />

drei Theatergruppen „Spätzünder“, „OstSchwung“,<br />

„Bunte Zellen“ zusammengeschlossen.<br />

Das Ergebnis ist ein regelmäßig ausverkauftes Musical<br />

über das Alter, über die immer währende Sehnsucht<br />

nach der Großen Liebe und über die Suche nach Ersatzteilen<br />

<strong>für</strong> die müder werdenden Knochen – erzählt, gesungen<br />

und gespielt von rund 40 Seniorinnen und Senioren<br />

zwischen 60 und 90 Jahren und einer Live-Kapelle.<br />

Wie Opa Hikmets Hüfte eine Liebesgeschichte<br />

beflügelt und „brave Bürger“ zu Querulanten<br />

macht<br />

Es geht um Opa Hikmet, Bäckermeister türkischer Herkunft,<br />

der in seiner Bäckerei stürzt und eine neue Hüfte<br />

braucht. Die ihn heimlich liebende Nachbarsfrau (70)<br />

ergreift die Initiative und startet eine turbulente Rettungsaktion<br />

mit einer unerwarteten Lösung - stets gallig<br />

kommentiert von einem Grüppchen in Ordnungsliebe<br />

erstarrter „Braver Bürger“.<br />

Die nächsten Termine:<br />

Samstag, 24. März, 19 Uhr; Sonntag, 25. März, 16 Uhr<br />

Dienstag, 27. März, 16 Uhr<br />

Ort: ufafabrik; Viktoriastraße 10 - 18; 12105 <strong>Berlin</strong>-<br />

Tempelhof, Karten 9 Euro, ermäßigt 6 Euro, sind<br />

erhältlich an der ufa-Theaterkasse: 030 - 75 50 30<br />

www.theater-der-erfahrungen.nbhs.de<br />

www.bdat.info<br />

Am Sonntag, 25. März, findet im Verlagsgebäude<br />

des Tagesspiegel die 5. Kunstauktion zugunsten<br />

des Kinderschutz-Zentrums statt. Die Werke<br />

sind ab 13 Uhr zu besichtigen. Die Versteigerung<br />

beginnt um 15.30 Uhr. Ort: <strong>Der</strong> Tagespiegel, Askanischer<br />

Platz 3, 10963 <strong>Berlin</strong>. Schriftliche Gebote<br />

sind erwünscht. Kontakt:<br />

Galerie Kuhn & Partner | Andreas Kuhn |<br />

Pohlstr. 71 | 10785 <strong>Berlin</strong> | Telefon: 030 -<br />

23091516 | <strong>Fax</strong>: 030 - 23091513 | Mobil: 0172<br />

6462170 andreas.kuhn@adverta.de | www.<br />

galeriekuhn.de<br />

Noch bis zum 29. März werden im Kaffee<br />

RambaZamba Bilder von Kira Walter und Eberhard<br />

Pastow gezeigt. Beide haben in ihrer Malerei<br />

eine humorvolle und poetische Art gefunden, mit<br />

einem Hundeleben fertig zu werden. Die poppigen<br />

Bilder überraschen durch ihren Optimismus und<br />

lassen zugleich leichte Wehmut durchschimmern.<br />

Zu sehen sind zumeist Mischtechniken auf grundiertem<br />

Papier. Kira Walter stellt außerdem kleine<br />

Keramikfiguren aus: Menschen und Tiere, die<br />

einander verwandt scheinen. Eintritt frei.<br />

Am 21. März ist Welttag des Down Syndroms<br />

– ein guter Anlass, um ins Theater zu gehen, denn<br />

RambaZamba spielt Alice in den Fluchten am<br />

21.3. um 19 Uhr<br />

Weitere Termine im März:<br />

• Alice in den Fluchten: Am 20.3. um 12 Uhr<br />

und am 22.3. um 19 Uhr<br />

• Etwas über die Heiterkeit an trüben Tagen:<br />

Am 27.3., 28.3. und 29.3 um 19 Uhr<br />

Premiere am 21. April: Mit 200 Sachen ins Meer<br />

Träume haben ihre Berechtigung jenseits gültiger<br />

Normen, die uns den Atem nehmen und<br />

die Würde. Die Dame im Rollstuhl sagt: „Die<br />

Speichen meines Rades geben mir Halt, aber am<br />

Ende graben sie mich nur tiefer und tiefer in die<br />

Erde.“ Ihr Geliebter meint: „Den Strand, an dem<br />

wir gehen werden, finden wir allein in uns.“ Was<br />

bleibt, ist einzig der anarchische Ausbruch. „Das<br />

mag sein, Liebster, aber lass uns trotzdem einfach<br />

mit 200 Sachen ins Meer schießen.“ Mit Heiterkeit,<br />

viel Musik und Tanz erkundet dieses Stück<br />

Sehnsuchtsorte, die tödlich enden oder in die<br />

Freiheit führen.<br />

Regie: Langstengel, Choreographie: Seiffert<br />

Theater RambaZamba |Schönhauser Allee 36<br />

- 39 |10435 <strong>Berlin</strong>-Prenzlauer Berg<br />

www.theater-rambazamba.org<br />

März 2012 33


Foto: Corinna Dumat / pixelio.de<br />

Menschen mit Behinderung<br />

kommhelp e.V.<br />

Computerfuzzies<br />

werden zu<br />

engagierten Paten<br />

Die problemlose Nutzung elektronischer<br />

Hilfsmittel durch behinderte Menschen erfordert<br />

Unterstützung durch technisch versierte<br />

Menschen, die auch bei scheinbar belanglosen<br />

Fragen oder Problemen als Ansprechpartner und<br />

Helfer rasch zur Verfügung stehen. Das ist die<br />

Idee des Computer-Paten.<br />

„Es wäre wünschenswert, dem Patienten eine qualifizierte,<br />

koordinierende Fachkraft zur Seite zu stellen, die<br />

das Angebot der sich ständig verbessernden Hard- und<br />

Software der verschiedenen Anbieter überblickt und <strong>für</strong><br />

den Betroffenen die optimale Versorgung zusammenstellt<br />

und beratend tätig wird. Nur so kann gewährleistet<br />

werden, dass der stetig wachsende Fortschritt der<br />

technischen Möglichkeiten schnellstmöglich von jedem<br />

Betroffenen genutzt werden kann“. (http://www.<br />

manfred-siegel.de/intervie/interv-1.htm). so heißt es<br />

in der Staatsarbeit „„Rehabilitation und Möglichkeiten<br />

der Kommunikation bei Menschen mit Locked-in-Syndrom“<br />

von Judith Schlüter, aus der die <strong>Paritätische</strong><br />

Mitgliedsorganisation „kommhelp“ auf ihrer Webseite<br />

zitiert. Kommhelp sucht Computerpaten – technisch<br />

versierte Menschen mit ausgeprägten sozialen Fähigkeiten,<br />

die ihr Fachwissen zur Unterstützung behinderter<br />

Menschen einbringen wollen.<br />

Sachverstand, soziales Engagement, Geduld und<br />

Respekt werden gebraucht<br />

In dem Aufruf heißt es weiter: „Außer Sachverstand im<br />

Umgang mit Computern und einem sozialen Gewissen<br />

müssen Sie vor allem zwei Dinge mitbringen: Geduld<br />

mit und Respekt vor Menschen. Ihre Aufgabe besteht<br />

darin, das Funktionieren des Computers als Kommunikationshilfe<br />

im Sinne des Benutzers zu gewährleisten.<br />

Sie sollten bereit sein, bei einem Problem innerhalb von<br />

einem oder max. zwei Tagen die von Ihnen betreute Person<br />

aufzusuchen, um das Computerproblem zu analysieren<br />

und Abhilfe in die Wege zu leiten.<br />

Darüber hinaus sollten Sie auch die von Ihnen unterstützte<br />

Person beim „Erobern“ neuer Anwendungsmöglichkeiten<br />

unterstützen. Welche Anwendungen in<br />

Frage kommen könnten, ist Ihrem Einfühlungsvermögen<br />

überlassen. Wenn Sie interessiert sind, schreiben Sie<br />

uns bitte!“<br />

Bisher, so kommhelp werde dieses<br />

Projekt von keiner Stelle gefördert,<br />

es sei eine Initiative, um Bewegung<br />

in dieses wichtige Thema<br />

zu bringen: „Wir bemühen uns um<br />

finanzielle Unterstützung <strong>für</strong> dieses<br />

Projekt, aber wir können Ihnen<br />

nicht zusagen, dass wir Ihnen eine<br />

Vergütung <strong>für</strong> Ihren Aufwand zahlen<br />

können.“ Man habe vor zwei<br />

Jahren damit begonnen, Computerpaten<br />

<strong>für</strong> Nutzer von Kommunikationshilfen<br />

in <strong>Berlin</strong> zu suchen.<br />

Seit Mitte 2010 sei der erste Computerpate<br />

im Einsatz – mit großem<br />

Erfolg!<br />

kommhelp e.V.; Horstweg 25; 14059 <strong>Berlin</strong><br />

Tel.: +4930 - 32602572; <strong>Fax</strong>: +4930 - 3434 7945<br />

info@kommhelp.de;<br />

Praktikum mit und ohne Handicap<br />

Mit Ida ins Ausland<br />

Ida - „Integration durch Austausch“ ist ein Förderprogramm<br />

des Bundesministeriums <strong>für</strong> Arbeit<br />

und Soziales (BMAS) und des Europäischen Sozialfonds<br />

(ESF).<br />

Dahinter steckt die Idee, über den „Umweg“ eines<br />

Praktikums im Ausland anschließend schneller und<br />

besser den richtigen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz in<br />

Deutschland zu finden.<br />

Ida läuft schon seit 2009 – und recht erfolgreich: Über<br />

zwei Drittel der Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben<br />

anschließend einen guten Ausbildungsplatz oder eine<br />

längerfristige Arbeitsstelle gefunden - ein erstaunliches<br />

Ergebnis, wenn man bedenkt, dass die meisten Auslandspraktikanten<br />

zuvor langzeitarbeitslos, ohne Ausbildung<br />

34 März 2012


Menschen mit Behinderung<br />

oder nach abgebrochener Ausbildung ohne Perspektive<br />

waren.<br />

Die Praktikumsangebote gelten aber nicht nur <strong>für</strong> jüngere<br />

Interessierte. Bei Bedarf können weitere Praktikumsplätze<br />

in anderen Wirtschafts-, Dienstleistungsoder<br />

Verwaltungsbereichen organisiert werden. (http://<br />

www.esf.de/portal/generator/9824/ida.html )<br />

Dieser Weg soll jetzt auch barrierefrei zu gehen oder zu<br />

rollen sein, <strong>für</strong> jüngere oder ältere Arbeitssuchende mit<br />

unterschiedlichen Behinderungen, auch <strong>für</strong> Menschen<br />

mit Assistenzbedarf. In <strong>Berlin</strong> und Brandenburg gibt es<br />

mehrere Projektpartnerschaften, die mit den regionalen<br />

Jobcentern und Arbeitsagenturen kooperieren, Praktikumsplätze<br />

in verschiedenen EU-Ländern vermitteln,<br />

Teilnehmer vorbereiten, begleiten und unterstützen.<br />

Menschen mit Hilfebedarf sollen ihre Chancen als<br />

Teilnehmer nutzen können<br />

Das <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Zentrum <strong>für</strong> Selbstbestimmtes Leben behinderter<br />

Menschen – BZSL e.V. beteiligt sich an zwei dieser<br />

Partnerschaften: MoMo – Motivation durch Mobilität<br />

(www.ida-momo.de) und Event <strong>Berlin</strong> unlimited (www.<br />

network-eventberlin.de). Das <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Zentrum - verantwortlich<br />

sind Hans-Reiner Bönning, Sandra Boger und<br />

Anne Gersdorff - will erreichen, dass auch Menschen mit<br />

Hilfebedarf ihre Chancen als Teilnehmer nutzen können.<br />

Da<strong>für</strong> bietet es Beratung und Unterstützung und bringt<br />

persönliche Erfahrungen als schwerbehinderte Menschen<br />

ein. Wer seine Chancen auf dem Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt<br />

verbessern möchte, der sammelt im Rahmen<br />

der Praktika Erfahrungen im Ausland durch:<br />

• 1 – 3 Monate Praktikum im EU-Ausland<br />

• Erwerb von Sprachkenntnissen<br />

• Vertiefung fachlicher Kenntnisse<br />

• Erweiterung der sozialen und interkulturellen Kompetenzen<br />

• Erhöhung der Mobilität und Flexibilität<br />

Im März fahren die ersten jungen <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> nach Jacobstad<br />

in Finnland, weitere Gruppen werden nach<br />

Schweden, Italien und England folgen. Für den EU-<br />

Auslandsaufenthalt wurden die Teilnehmer mit Fremdsprachenunterricht,<br />

interkulturellem Training und einer<br />

medienpraktischen Qualifizierung in <strong>Berlin</strong> fit gemacht.<br />

Menschen mit Behinderung erhalten in allen Phasen des<br />

Projekts Unterstützung durch Ansprechpartner vor Ort,<br />

individuelle Beratung bei Hilfebedarf in der Wohnung<br />

und bei der Arbeit sowie die Klärung des Assistenzbedarfs.<br />

Die Kosten <strong>für</strong> Unterbringung, Verpflegung und<br />

Anund Abreise während des Auslandpraktikums werden<br />

im Rahmen des IdA-Programms übernommen.<br />

Online-Anmeldung unter:<br />

www.network-eventberlin.de;<br />

Kontakt: eventberlin@wetek.de<br />

Tel.: 030 - 44 38 33 02<br />

Ulla Schmidt (62) kandidiert <strong>für</strong> den Bundesvorsitz<br />

der Lebenshilfe <strong>für</strong> Menschen mit geistiger<br />

Behinderung. Bei der Mitgliederversammlung<br />

der Bundesvereinigung Lebenshilfe am 21. und<br />

22. September 2012 in Marburg, zu der rund 500<br />

Delegierte anreisen werden, wird sich die Bundestagsabgeordnete<br />

und ehemalige Bundesgesundheitsministerin<br />

um dieses höchste Ehrenamt in der<br />

Lebenshilfe bewerben. <strong>Der</strong> bisherige Vorsitzende<br />

Robert Antretter, MdB a.D., steht nach zwölf<br />

Jahren an der Spitze des Verbands <strong>für</strong> eine weitere<br />

Wahlperiode nicht mehr zur Verfügung.<br />

www.lebenshilfe.de<br />

Das Bildungs- und Forschungsinstitut zum<br />

selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) bietet<br />

von März 2012 bis Oktober 2013 eine Online-Weiterbildung<br />

<strong>für</strong> Menschen mit Behinderung an.<br />

Die Kurse wenden sich an behinderte Frauen und<br />

Männer, besonders auch behinderte Jugendliche,<br />

die ihr persönliches Leben „inklusiver“ gestalten<br />

wollen. Dies kann der Auszug vom Elternhaus<br />

oder aus einer Einrichtung in eine eigene Wohnung<br />

sein, eine Bewerbung auf dem allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt, die Beantragung eines dringend<br />

benötigten Hilfsmittels oder die Idee, sich als Peer<br />

(Selbst-Betroffener) in Verbänden <strong>für</strong> die Interessenvertretung<br />

behinderter Menschen einzubringen.<br />

www.bifos-ok.de<br />

<strong>Der</strong> Bundesverband <strong>für</strong> körper- und mehrfachbehinderte<br />

Menschen hat sein jährlich neu<br />

erscheinendes Steuermerkblatt <strong>für</strong> Familien mit<br />

behinderten Kindern aktualisiert. Das Steuermerkblatt<br />

2011/2012 steht im Internet unter www.<br />

bvkm.de in der Rubrik „Recht und Politik“ kostenlos<br />

als Download zur Verfügung.<br />

www.bvkm.de<br />

Über siebzig Jahre nach dem Beginn systematischer<br />

Tötungen von geistig und körperlich behinderten<br />

Menschen 1939/40 erinnert die Ausstellung<br />

„Im Gedenken der Kinder“ in der Topografie<br />

des Terrors an das dunkle Kapitel der „Kinder-<br />

Euthanasie“ während der Zeit des Nationalsozialismus.<br />

Die Ausstellung der Deutschen Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin e.V. ist bis zum 20.<br />

Mai täglich von 10 bis 20 Uhr im Dokumentationszentrum<br />

Topographie des Terrors zu sehen.<br />

Niederkirchnerstraße 8; 10963 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon 030 254509-0; <strong>Fax</strong> 030 254509-99<br />

www.topographie.de<br />

März 2012 35


Menschen mit Behinderung<br />

Familienplanungszentrum Balance<br />

„Liebesführerschein –<br />

Wie geht das mit der<br />

Liebe und dem Sex?“<br />

Ein Angebot <strong>für</strong> behinderte Menschen vom Familienplanungszentrums<br />

Balance<br />

Von Konstanze Haase und Manfred Grassert<br />

Unter dem Motto „<strong>Der</strong> Liebesführerschein – Wie geht<br />

das mit der Liebe und dem Sex?“ ist im August 2011<br />

ein neu konzipiertes Gruppenangebot <strong>für</strong> erwachsene<br />

Menschen mit geistiger Behinderung im Familienplanungszentrum<br />

Balance gestartet. Die Inhalte befassen<br />

sich mit den Themen Identität und Individualität, sie<br />

kreisen auch um Fragen wie „Wie lerne ich jemanden<br />

kennen?“, „Wie spreche ich ihn_sie an?“, „Wie zeige<br />

ich ihm_ihr, dass ich ihn_sie mag?“, „Was ist mir wichtig<br />

in einer Partnerschaft?“<br />

Kurz nach der ersten Werbung <strong>für</strong> das Gruppenangebot<br />

„Liebesführerschein“ waren alle Teilnahmeplätze<br />

belegt, so dass nicht alle Interessenten berücksichtigt<br />

werden konnten - und es bereits jetzt eine Warteliste <strong>für</strong><br />

das nächste Angebot gibt.<br />

13 Teilnehmer zwischen 16 und 47 Jahren<br />

An dem aus fünf Terminen bestehenden „Liebesführerschein“<br />

nahmen acht Frauen und neun Männer teil,<br />

die aus unterschiedlichen Betreuungseinrichtungen<br />

Menschen mit geistiger<br />

Behinderung im Alter –<br />

Zeitzeugen im Biografie-Film<br />

Lebensgeschichten sind auch Dokumente von<br />

Zeitgeschichte – dies gilt besonders <strong>für</strong> die erste<br />

Generation geistig behinderter Menschen, die nach<br />

den Verbrechen der Nazi-Zeit alt werden kann.<br />

Das Biografie-Film-Projekt der LfB Lebensräume<br />

<strong>für</strong> Menschen mit Behinderung bewahrt persönliche<br />

Geschichte des Erzählers und macht sie zu einem<br />

Dokument <strong>für</strong> den Zuschauer und <strong>für</strong> die Gesellschaft.<br />

Es resümiert das Leben des Erzählers, schafft<br />

Hinwendung zur eigenen Lebensgeschichte und<br />

zeigt die gesellschaftliche Rahmenbedingungen auf,<br />

die dieses Leben geprägten. Es verbindet Erzähler<br />

und Zuschauer und führt zu Verstehen und Interesse<br />

aneinander. Das interview-gestützte Film-Format<br />

(Wohnheim, Wohngemeinschaft, Betreutes Einzelwohnen)<br />

und von unterschiedlichen Trägern der Behindertenhilfe<br />

kamen. Durch Anerkennung der Veranstaltung<br />

als Bildungsurlaub wurden die Teilnehmer von ihren<br />

Arbeitsstätten freigestellt und konnten zu ihrer Weiterbildung<br />

gehen. Die jüngste Teilnehmerin war 16 Jahre<br />

alt, der älteste Teilnehmer 47 Jahre alt.<br />

Innerhalb der fünf Wochen dauernden Laufzeit des<br />

„Liebesführerscheins“ entwickelte sich ein intensives<br />

Gefühl der Gruppenzusammengehörigkeit und, damit<br />

verbunden, eine große Bereitschaft, die angesprochenen<br />

Themen sehr persönlich und offen zu besprechen.<br />

Die Bewertungen fielen oft sehr positiv aus und reichten<br />

von „Ich habe viele neue Leute kennengelernt“,<br />

„die Gruppe war toll“, „ich habe viel Neues gelernt“<br />

bis zu „die Arbeit in der Frauen- bzw. Männergruppe<br />

hat mir sehr gefallen“, „über Liebe reden war schön“,<br />

„das Theaterspielen hat mir gefallen“.<br />

Große Nachfrage – der nächste Kurs ist gestartet<br />

Besonders gut gefallen haben den Teilnehmenden<br />

der Austausch und das Zusammensein in der Gruppe.<br />

Wichtig <strong>für</strong> die Teilnehmenden war auch, dass sie<br />

am Schluss ihre im Kurs entstandenen persönlichen<br />

Steckbriefe mit ihren Kontaktdaten an alle weitergeben<br />

konnten, mit denen sie in Kontakt bleiben wollten.<br />

Aufgrund der großen Nachfrage ist geplant, den Kurs<br />

zweimal jährlich im Familienplanungszentrum Balance<br />

anzubieten und durchzuführen. Ein weiterer Kurs startete<br />

im März diesen Jahres.<br />

www.fpz-berlin.de<br />

ermöglicht den Protagonisten einen selbstbestimmten<br />

Zugang zu ihrer Persönlichkeit und ihrer<br />

Lebensgeschichten. Nicht andere erzählen über<br />

sie, sondern sie erzählen: unverfälscht, ohne Erläuterungen,<br />

ohne Kommentare oder Ergänzungen<br />

Dritter.<br />

So entstehen authentische Portraits von interessanten<br />

Menschen mit besonderen Lebenserfahrungen.<br />

<strong>Der</strong> Zuschauer wird auf eine Reise zu<br />

Stationen und Erlebnissen ihres Lebens mitgenommen.<br />

Respekt und Wertschätzung <strong>für</strong> die Lebensleistungen<br />

der Protagonisten entstehen von ganz<br />

alleine.<br />

Premiere des Films, produziert u.a. mit Unterstützung<br />

der Stiftung Parität, ist in Kürze. Anschließend<br />

soll er in der Fach-/Öffentlichkeit gezeigt werden<br />

und u.a. <strong>für</strong> Aus- und Fortbildungen in Behindertenhilfe,<br />

Pädagogik usw. zur Verfügung stehen.<br />

www.lfb-lebensraeume.de<br />

36 März 2012


Menschen mit Behinderung / Pflege<br />

Deutsche Arbeitsministerien mit neuem Programm<br />

Initiative Inklusion<br />

Ein neues Bundesprogramm „Initiative Inklusion“<br />

(Start war Ende 2011) will mehr Ausbildung und<br />

Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen<br />

erreichen, damit mehr schwerbehinderte Menschen<br />

Seite an Seite mit nicht behinderten Menschen arbeiten<br />

– ganz im Sinne einer inklusiven Teilhabe am<br />

Arbeitsleben.<br />

Mit der Initiative Inklusion, von der Bundesregierung gemeinsam<br />

mit den Ländern, der Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit,<br />

den Kammern, Integrationsämtern und Haupt<strong>für</strong>sorgestellen<br />

entwickelt, werden insgesamt zusätzlich 100 Millionen<br />

Euro mit dem Ziel zur Verfügung gestellt, mehr<br />

schwerbehinderte Menschen in reguläre Arbeitsverhältnisse<br />

zu vermitteln.<br />

Konkret wird dieses Geld eingesetzt, um unter anderem<br />

schwerbehinderte Schüler umfassend über ihre beruflichen<br />

Möglichkeiten zu beraten, um mehr betriebliche<br />

Ausbildungsplätze <strong>für</strong> junge Menschen mit Behinderungen<br />

und mehr Arbeitsplätze <strong>für</strong> ältere Menschen mit<br />

Behinderungen zu schaffen. Im Einzelnen bedeutet das:<br />

Berufsorientierung schwerbehinderter Schülerinnen<br />

und Schüler: In den nächsten zwei Jahren werden 40 Millionen<br />

Euro mit dem Ziel zur Verfügung gestellt, jährlich<br />

10 000 schwerbehinderte Schülerinnen und Schüler mit<br />

sonderpädagogischem Förderbedarf beruflich intensiv zu<br />

orientieren.<br />

Betriebliche Ausbildung schwerbehinderter Jugendlicher<br />

in anerkannten Ausbildungsberufen: In den<br />

nächsten fünf Jahren werden 15 Millionen Euro mit dem<br />

Ziel zur Verfügung gestellt, 1300 neue betriebliche Ausbildungsplätze<br />

auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu schaffen.<br />

Arbeitsplätze <strong>für</strong> ältere (über 50- jährige) arbeitslose<br />

oder arbeitsuchende schwerbehinderte Menschen:<br />

In den nächsten vier Jahren werden 40 Millionen Euro<br />

mit dem Ziel zur Verfügung gestellt, 4000 Arbeitsplätze<br />

zu schaffen.<br />

Implementierung von Inklusionskompetenz bei Kammern:<br />

In den nächsten zwei Jahren werden fünf Millionen<br />

Euro zur Verfügung gestellt, um bei den Kammern, die Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> kleine und mittlere Unternehmen sind,<br />

verstärkt Kompetenzen <strong>für</strong> die Inklusion schwerbehinderter<br />

Menschen in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu schaffen<br />

und durch gezielte Beratung mehr Ausbildungs - und Arbeitsplätze<br />

<strong>für</strong> schwerbehinderte Menschen bei den Mitgliedsunternehmen<br />

zu akquirieren. Mehr Informationen:<br />

Senatsverwaltung <strong>für</strong> Integration, Arbeit und Soziales<br />

<strong>Berlin</strong>; e-Mail: wolfgang.kerler@sengs.berlin.de<br />

Telefon: 030 9028-228<br />

Vorträge <strong>für</strong> pflegende Angehörige und Interessierte<br />

bietet die Agaplesion Bethanien Diakonie<br />

gGmbH in <strong>Berlin</strong> mit ihrem Angebot der<br />

Angehörigen Akademie. Wie beantrage ich eine<br />

Pflegestufe? Welche Leistungen aus der Pflegeversicherung<br />

bekomme ich? Wie erkenne ich Demenz<br />

und wie gehe ich damit um? In Vorträgen<br />

und regelmäßigen offenen Angehörigen-Treffen<br />

werden, in Kooperation mit der Alzheimer-<br />

Gesellschaft <strong>Berlin</strong> e.V., Fragestellungen rund um<br />

die Themen Pflege, Demenz und Psychologie<br />

behandelt.<br />

www.alzheimer-berlin.de<br />

www.bethanien-diakonie.de<br />

<strong>Der</strong> Deutsche Berufsverband <strong>für</strong> Pflegeberufe<br />

e.V. (DBfK) hat die Initiative „Tausche<br />

wichtigen gegen guten Arbeitsplatz“ gestartet.<br />

Damit sollen vor allem Pflegende motiviert<br />

werden, sich nicht länger mit schlechten Arbeitsbedingungen<br />

abzufinden. Schwerpunktthema der<br />

Kampagne ist im März das ‚Gesundbleiben am<br />

Arbeitsplatz‘ aufgegriffen. Informationen und<br />

Downloads zur DBfK-Initiative unter<br />

www.dbfk.de/Startseite/Tausche-wichtigengegen-guten-Arbeitsplatz.php<br />

Prof. Dr. Roland Schmidt, Professor <strong>für</strong><br />

Gerontologie und Versorgungsstrukturen an der<br />

Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften der<br />

Fachhochschule Erfurt, ist gemeinsam mit Prof.<br />

Dr. Uwe Bettig (Alice Salomon Hochschule <strong>Berlin</strong>)<br />

und Mona Frommelt (Ärztin und Direktorin<br />

der Hans-Weinberger-Akademie der Awo e.V.)<br />

Herausgeber des Fachbuches „Fachkräftemangel<br />

in der Pflege: Konzepte, Strategien, Lösungen.“<br />

Heidelberg: medhochzwei Verlag 2012, 372 plus<br />

XI Seiten (Preis: EUR 54,95)<br />

roland.schmidt@fh-erfurt.de<br />

„Wir können und wollen die Situation in der<br />

Pflege nicht mehr länger hinnehmen“, erklärten<br />

Mitte Februar das Awo-Vorstandsmitglied<br />

Brigitte Döcker, DGB-Vorstandsmitglied Annelie<br />

Buntenbach und der Präsident des Sozialverbandes<br />

Deutschland, Adolf Bauer, im Namen<br />

der zahlreichen beteiligten Partnerorganisationen<br />

zur Gründung des Bündnisses <strong>für</strong> „Gute Pflege“.<br />

Ziel des Bündnisses ist es, die Situation der<br />

pflegebedürftigen sowie pflegenden Menschen in<br />

Deutschland zu verbessern.<br />

www.buendnis-fuer-gute-pflege.de<br />

März 2012 37


Pflege<br />

<strong>Paritätische</strong>r Gesamtverband<br />

Punkt <strong>für</strong> Punkt: Was der<br />

<strong>Paritätische</strong> <strong>für</strong> die Pflege<br />

jetzt fordert<br />

Auszüge aus dem Forderungskatalog des<br />

<strong>Paritätische</strong>n Gesamtverbands (siehe nebenstehenden<br />

Bericht):<br />

• Erhöhung der Zuschüsse <strong>für</strong> Maßnahmen zur<br />

Verbesserung des individuellen Wohnumfeldes<br />

sowie deren flexiblere Gestaltung.<br />

• Erhöhung der Sachleistungen <strong>für</strong> Kurzzeitpflege.<br />

• Unbürokratische Inanspruchnahme von Kurzzeitpflege<br />

bei fehlender Pflegeeinstufung.<br />

• Fortzahlung Pflegegeld bei ambulanter Pflege<br />

sowie Verhinderungs- und Kurzzeitpflege.<br />

• Übernahme der Kosten <strong>für</strong> die Beförderung<br />

von und zu Einrichtungen der Tages- und<br />

Nachtpflege durch die Pflege- bzw. Krankenkassen.<br />

• Möglichkeit mehrmaliger Inanspruchnahme<br />

von Pflegezeit <strong>für</strong> einen Pflegebedürftigen.<br />

• Flexibilisierung der ambulanten Leistungen<br />

der Pflegeversicherung.<br />

• Uneingeschränkte Anrechnung der Pflegesachleistungen<br />

beim trägerübergreifenden persönlichen<br />

Budget.<br />

• Bundeseinheitliches Personalbedarfsbemessungssystem<br />

<strong>für</strong> die stationäre Pflege.<br />

• Konkretisierung der Regelungen zu den Gesamtversorgungsverträgen.<br />

• Festschreibung der kalkulatorischen Auslastung<br />

von Kurzzeitpflege- und Tagespflegeeinrichtungen<br />

auf 80 Prozent.<br />

• Neudefinition der externen Qualitätssicherung.<br />

• Konkretisierung der Voraussetzungen <strong>für</strong> die<br />

Anerkennung von Fachkräften.<br />

• Ausbau der Pflegeversicherung zu einer solidarischen<br />

Bürgerversicherung.<br />

• Realisierung des Anspruchs auf Behandlungspflege<br />

in stationären Einrichtungen.<br />

• Einbindung der Pflege bei der flächendeckenden<br />

bedarfsgerechten wohnortnahen<br />

medizinischen Versorgung.<br />

• Schließung der ambulanten Versorgungslücke.<br />

Grafik: Barmer-Gek Pflegereport 2011<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> will umfassende Pflegereform<br />

„Schönheitsreparaturen<br />

und Minireformen<br />

bringen nichts“<br />

Als absolut unzureichend hat der <strong>Paritätische</strong><br />

Wohlfahrtsverband die pflegepolitischen Pläne<br />

des Bundesgesundheitsministers kritisiert. <strong>Der</strong><br />

Verband fordert die zügige Umsetzung des neuen<br />

Pflegebedürftigkeitsbegriffs und legt einen eigenen<br />

umfassenden Forderungskatalog zur Reform<br />

der Pflegeversicherung vor.<br />

„Um auch in Zukunft eine würdige Pflege <strong>für</strong> alle Menschen<br />

sicherzustellen, darf die Politik nicht länger Zeit<br />

mit Schönheitsreparaturen und Mini-Reformen vergeuden“,<br />

so Dr. Eberhard Jüttner, Vorsitzender des <strong>Paritätische</strong>n<br />

Gesamtverbandes. Kein Weg führe an der Einführung<br />

eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs vorbei,<br />

der den tatsächlichen Hilfe- und Unterstützungsbedarf<br />

realitätsgerecht abbildet. Gleichzeitig müsse die Pflegefinanzierung<br />

auf eine solide Grundlage gestellt werden.<br />

„Wir brauchen endlich die Pflegereform aus einem<br />

Guss, die uns diese Koalition vor zwei Jahren versprochen<br />

hat. Wer ein Haus bauen will, kann nicht mit dem<br />

Balkon anfangen, nur weil er <strong>für</strong> den Rest das Geld noch<br />

nicht zusammen hat“, so Jüttner.<br />

Neben der sofortigen Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs<br />

fordert der <strong>Paritätische</strong> den solidarischen<br />

Ausbau der bestehenden Pflegeversicherung<br />

zu einer sozialen Bürgerversicherung sowie veränderte<br />

Rahmenbedingungen mit dem Ziel, den Pflegeberuf attraktiver<br />

zu gestalten.<br />

Den umfassenden Forderungskatalog des <strong>Paritätische</strong>n<br />

mit Lösungsvorschlägen <strong>für</strong> die inhaltliche Gestaltung<br />

einer Pflegereform im Detail, finden Sie im Internetportal<br />

des <strong>Paritätische</strong>n Gesamtverbandes.<br />

www.der-paritatische.de<br />

38 März 2012


Queer<br />

„School is out?!“<br />

Wie geht‘s Kindern aus<br />

Regenbogenfamilien in<br />

der Schule?<br />

Das Zentrum <strong>für</strong> transdisziplinäre Geschlechterstudien<br />

der Humboldt-Universität zu <strong>Berlin</strong> hat<br />

die Ergebnisse der internationalen Studie School is<br />

out?! - Erfahrungen von Kindern aus Regenbogenfamilien<br />

in der Schule und aus dieser entwickelte<br />

Unterrichtsmaterialen veröffentlicht.<br />

Die vergleichende Studie – durchgeführt in Deutschland,<br />

Schweden und Slowenien – hat sich mit der Frage<br />

befasst, ob Kinder, die mit Eltern aufwachsen, die<br />

sich als lesbisch, schwul, bisexuell und trans (LGBT)<br />

identifizieren, Diskriminierungen in der Schule erleben<br />

und welche Strategien sie im Umgang damit entwickeln.<br />

Die Ergebnisse der Interviews mit Kindern und Eltern<br />

zeigen auf Deutschland bezogen, dass – wie bereits<br />

frühere Forschungen belegen – die Kinder in der Regel<br />

gut integriert sind und selten direkte Formen von<br />

Gewalt erleben. Sie berichten allerdings, dass sie erleben<br />

bzw. be<strong>für</strong>chten, dass ihre Familienform von anderen –<br />

Gleichaltrigen wie auch Pädagoginnen und Pädagogen<br />

– als Abweichung von einer Hetero-Normalität gesehen<br />

und tendenziell eher negativ bewertet wird.<br />

Strategie des Nichtsveröffentlichens vs. Stolz und<br />

Selbstbewusstsein<br />

„Um diese Form der De-Normalisierung zu umgehen,<br />

versuchen viele Kinder, sich und ihre Familien als so<br />

normal wie möglich darzustellen bzw. sie wählen, um<br />

sich selbst zu schützen, die Strategie des Nicht-Veröffentlichens.<br />

Andere entscheiden sich <strong>für</strong> eine offensivere<br />

Strategie und erzählen selbstbewusst und stolz in ihrem<br />

schulischen Umfeld von ihrer Familie. Ein Effekt davon<br />

ist, dass auf diese Weise auch das Besondere und Andere<br />

dieser Familienform in den Alltagsdiskurs in der Schule<br />

eingeht“, sagt Uli Streib-Brzič, Mitautorin der Studie.<br />

Die Studie resümiert, dass genau dies in allen drei Ländern<br />

viel zu wenig passiert. Stattdessen werden immer<br />

noch viele Vorurteile gegenüber LGBT-Eltern reproduziert<br />

und auch Pädagoginnen und Pädagogen fehlt es<br />

häufig an Wissen und Offenheit <strong>für</strong> das Thema. Insgesamt<br />

wird die Vielfalt an Familienformen in der Schule<br />

kaum vermittelt, Regenbogenfamilien bleiben sowohl in<br />

Unterrichtsmaterialien als auch im Unterrichtsgespräch<br />

unerwähnt.<br />

http://www.gender.hu-berlin.de/rainbowchildren/downloads<br />

Schwules Anti-Gewalt-Projekt vor Ort<br />

Maneo-Nachtflugbegleiter<br />

in <strong>Berlin</strong> unterwegs<br />

Mit seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern zieht<br />

Maneo nachts durch die <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Szenen und<br />

leistet gewaltpräventive Vorort-Arbeit.<br />

Als „Nachtflugbegleiter“ verteilen sie Informationsmaterial,<br />

weisen auf Gefahren und Hilfsangebote<br />

hin und werben <strong>für</strong> Achtsamkeit und Solidarität<br />

– und kommen so mit vielen Menschen direkt<br />

ins Gespräch. Diesmal führte sie ihre Szenetour<br />

durch <strong>Berlin</strong>-Friedrichshain und Kreuzberg. Am<br />

13. Januar besuchten sie verschiedene Bars und<br />

Clubs, beispielsweise Große Freiheit, Zum schmutzigen<br />

Hobby, Roses, Bierhimmel, Möbel Olfe, das<br />

Rauschgold, das SchwuZ und zum Abschluss noch<br />

in die Heile Welt in Schöneberg.<br />

Bis um 4 Uhr morgens waren sie in ihrer Aufmachung<br />

als „Stewardessen“ unterwegs. „Wir<br />

haben mit so vielen Menschen gesprochen, die<br />

aufmerksam und sehr interessiert waren“, so Patzy<br />

Wella-Schwarzkopf von Maneo. „Unter ihnen<br />

waren viele <strong>Berlin</strong>-Touristen, die wir auf Englisch<br />

informierten, dass wir uns mit diesen Aktionen<br />

<strong>für</strong> eine Stadt der Vielfalt stark machen, gegen<br />

Homophobie und Hassgewalt mobilisieren und <strong>für</strong><br />

mehr Solidarität werben“, so Nachtflugbegleiterin<br />

Fräulein Ludmilla Zornikowa.<br />

Auch im SchwuZ war tolle Stimmung und großes<br />

Interesse unter den Besuchern. Am Kottbusser Tor<br />

im Möbel Olfe. Vorher noch über die Oranienstraße<br />

gestöckelt. „Unsere Szenen in der Stadt sind<br />

bunt, vielfältig und lebendig. Viele Menschen kommen<br />

deshalb gerne in unsere Stadt. Trotzdem müssen<br />

wir regelmäßig auch um Achtsamkeit werben.<br />

Mit unserem Infomaterial bieten wir beispielsweise<br />

auch nützliche Tipps und Hinweise zu ‚KO-Tropfen’<br />

und ‚Blind Dates’, wie uns jüngste Vorfälle<br />

wieder vermittelt haben“, so Fräulein Lotti Loretta<br />

Mopps. „Die Idee zu einer Vorort-Arbeit mit den<br />

Maneo-Nachtflugbegleitern entstand bereits vor<br />

vielen Jahren. „Realisieren konnten wir sie jedoch<br />

erst 2010“, so Bärbel von der Panke, Maîtresse de<br />

Cabine. „Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter haben<br />

Spaß an dieser Arbeit. Jeden Monat ziehen wir<br />

einmal durch unterschiedliche <strong><strong>Berlin</strong>er</strong> Szenelocations.<br />

Wir kommen deshalb so gut an, weil wir eine<br />

ernste und wichtige Botschaft unaufdringlich in<br />

den Szenen vermitteln.<br />

www.maneo.de<br />

März 2012 39


Service<br />

Wichtige Entscheidungen und Urteile<br />

Recht und Rat<br />

Die <strong>Paritätische</strong> Tarifgemeinschaft informiert über interessante<br />

Gesetze, Verordnungen, Urteile und Entscheidungen.<br />

Umfang wirtschaftlicher Betätigung – neue Auffassung<br />

der Finanzverwaltung. Wirtschaftliche Geschäftsbetriebe,<br />

die keine Zweckbetriebe sind, darf eine gemeinnützige<br />

Einrichtung nur in begrenztem Umfang betreiben.<br />

Andernfalls gefährdet das die Gemeinnützigkeit. Die<br />

Finanzverwaltung hat nun mit der Änderung des AEAO<br />

(Anwendungserlass zur Abgabenordnung) ihre bisherige<br />

Auffassung dazu revidiert. Zwar hält es weiter an der<br />

Auffassung fest, dass die nicht begünstigte wirtschaftliche<br />

Betätigung nicht zum Hauptzweck werden darf.<br />

Das BMF rückt jetzt aber die Mittelverwendung in den<br />

Vordergrund: „Die Vermögensverwaltung sowie die Unterhaltung<br />

eines NichtZweckbetriebs sind aus der Sicht des<br />

Gemeinnützigkeitsrechts nur dann unschädlich, wenn sie<br />

um des steuerbegünstigten Zwecks willen erfolgen, indem<br />

sie z. B. der Beschaffung von Mitteln zur Erfüllung der<br />

steuerbegünstigten Aufgabe dienen.“<br />

Es bleibt aber im Grundsatz dabei, dass gemeinnützige<br />

Organisationen sich klar von Wirtschaftsbetrieben abheben<br />

müssen: „Ist die Vermögensverwaltung bzw. der wirtschaftliche<br />

Geschäftsbetrieb dagegen nicht dem steuerbegünstigten<br />

Zweck untergeordnet, sondern ein davon losgelöster<br />

Zweck oder gar Hauptzweck der Betätigung der Körperschaft,<br />

so scheitert deren Steuerbegünstigung.“<br />

Andererseits kann aber auch eine ausschließliche Finanzierung<br />

aus steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben<br />

unschädlich <strong>für</strong> die Gemeinnützigkeit sein:<br />

„Bei steuerbegünstigten Körperschaften, insbesondere<br />

Mittelbeschaffungskörperschaften, die sich im Rahmen ihrer<br />

tatsächlichen Geschäftsführung an die in ihrer Satzung<br />

enthaltene Pflicht zur Verwendung sämtlicher Mittel <strong>für</strong><br />

die satzungsmäßigen Zwecke halten, ist das Ausschließlichkeitsgebot<br />

selbst dann als erfüllt anzusehen, wenn sie sich<br />

vollständig aus Mitteln eines steuerpflichtigen wirtschaftlichen<br />

Geschäftsbetriebs oder aus der Vermögensverwaltung<br />

finanzieren.“ Es muss aber in jedem Fall ein wesentlicher<br />

satzungsbezogener Tätigkeitsbereich existieren.<br />

Fazit: Es bleibt weiter unklar, wie die Sphären zu gewichten<br />

sind und ab wann die Gemeinnützigkeit bedroht ist. Offensichtlich<br />

will die Finanzverwaltung den gemeinnützigen<br />

Einrichtungen aber deutlich mehr Spielraum bei Mittelerwirtschaftungsbetrieben<br />

geben.<br />

Wegen rechtlicher Fragen oder einer ersten<br />

kostenfreien Beratung können sich Mitglieds<br />

organisationen wenden an die:<br />

<strong>Paritätische</strong> Tarifgemeinschaft e. V.<br />

Geschäftsstelle <strong>Berlin</strong>; Rechtsanwalt Gerd Luttmann;<br />

Kollwitzstr. 9496; 10435 <strong>Berlin</strong><br />

Tel. 423 8806, <strong>Fax</strong> 3159 1929<br />

EMail info@ptgberlin.org<br />

www.ptgberlin.org<br />

<strong>Paritätische</strong> Bundesakademie<br />

Von Argumentation bis<br />

Teamarbeit<br />

Veranstaltungsinformationen der <strong>Paritätische</strong>n<br />

Bundesakademie vom April 2012. <strong>Der</strong> erstgenannte<br />

Preis gilt <strong>für</strong> Seminarteilnehmer aus Mitgliedsorganisationen,<br />

der an zweiter Stelle genannte Preis<br />

<strong>für</strong> Seminarteilnehmer aus Nicht-Mitgliedsorganisationen.<br />

Soweit nicht anders angegeben, finden<br />

alle Veranstaltungen in <strong>Berlin</strong> statt. Informationen<br />

erhalten Sie bei: <strong>Paritätische</strong> Bundesakademie,<br />

Hackesche Höfe, Hof 1, Rosenthaler Str. 40 - 41,<br />

10178 <strong>Berlin</strong>; Tel.: (030) 24 636 - 440; paritaetische@<br />

akademie.org; www.paritaetische-akademie.de.<br />

► PQ-Lizenzlehrgang „Interne/r KiQu-Evaluator/<br />

in“; Nr.: 071255; 02. Mai; – 03. Mai; (Start) 650 Euro /<br />

715 Euro<br />

► Pflegerische Kontrakturprophylaxe; Grundlagen<br />

und Hinweise <strong>für</strong> die Praxis Nr.: 051248 03. Mai; 105<br />

Euro / 125 Euro<br />

► Praxisworkshop: Beziehungsdynamik in der Arbeit<br />

mit Menschen mit psychischen Störungen Nr.: 031236<br />

03. Mai; – 04. Mai; 231 Euro / 278 Euro<br />

► Kreative Potenziale des Alters Neue Ansätze <strong>für</strong> die<br />

Praxis Nr.: 051224 04. Mai; 125 Euro / 150 Euro<br />

► Yoga - Entspannung und Stille mit Kindern; Nr.:<br />

051225; 07. Mai; 100 Euro / 110 Euro<br />

► Rhetorische Tricks und ihre Abwehr (Logik, Argumentation,<br />

Schlagfertigkeit) Die gelassene Art, sich zu<br />

behaupten; Nr.: 051220 07. Mai – 08. Mai; 240 Euro /<br />

290 Euro<br />

► Erstellen und Texten von Werbe- und PR-Materialien;<br />

Nr.: 061221; 07. Mai; – 08. Mai; 250,50 Euro /<br />

300,60 Euro<br />

► Ein Team leiten – Basiswissen <strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />

Teamleitung; Nr.: 091228 07. Mai – 09. Mai; 365 Euro<br />

/ 415 Euro<br />

► Methoden der Kollegialen Beratung – Transfer und<br />

Implementierung in Non-Profit Organisationen Zertifikatskurs<br />

Nr.: 031222 09. Mai; – 11. Mai; (Start) 1.200<br />

Euro / 1.440 Euro<br />

► Schmerzmanagement in der Pflege - <strong>Der</strong> Expertenstandard<br />

in seiner praktischen Anwendung -Nr.:<br />

051246; 10. Mai; 105 Euro / 125 Euro<br />

► Personenzentrierte Hilfeplanung – Die Basis <strong>für</strong><br />

subjektive Erfolgserlebnisse; Nr.: 031212; 10. Mai; – 11.<br />

Mai; 231 Euro / 278 Euro<br />

► Büroorganisation in der Kita leicht gemacht ...den<br />

Papiertiger bändigen; Nr.: 051207 11. Mai; 110 Euro /<br />

130 Euro<br />

► Einführung in die Erlebnispädagogik – Erlebnispä-<br />

40 März 2012


Service<br />

dagogik selbst erfahren und umsetzen; Nr.: 091240 14.<br />

– 15. Mai; 280 Euro / 335 Euro<br />

► Erfahrungen weitergeben beim Personalwechsel;<br />

Nr.: 061203 21. Mai; – 22. Mai; 285 Euro / 335 Euro<br />

► Training zur Gesprächsführung – Gesprächsführung<br />

mit MitarbeiterInnen und Teams; Nr.: 091215; 21.<br />

– 22. Mai; 298 Euro / 345 Euro<br />

► Berufliche Standort- und Perspektivenbestimmung;<br />

Nr.: 061232; 22. Mai; 129 Euro / 155 Euro<br />

► „Frische Besen fegen gut, aber die alten wissen, wo<br />

der Dreck ist“: Wie eine altersgemischte Teamarbeit<br />

gelingen kann.; Nr.: 061204; 28. Mai; – 29. Mai; 285<br />

Euro / 335 Euro<br />

► Strategien <strong>für</strong> Führungsfrauen – vom Umgang mit<br />

Verantwortung, Erfolg und Macht; Nr.: 031225 31. Mai<br />

– 01.Juni 290 Euro / 340 Euro<br />

<strong>Paritätische</strong>s Bildungswerk Landesverband Brandenburg<br />

e.V.<br />

Von Alter bis Zeugnis<br />

Informationen zu den aufgeführten Veranstaltungen<br />

erhalten Sie beim <strong>Paritätische</strong>n Bildungswerk<br />

LV Brandenburg e.V., Stephensonstraße<br />

24-26, 14482 Potsdam, Tel.: 0331/7481875; <strong>Fax</strong>:<br />

0331/7481877; E-Mail: pbw@bildung-paritaet-brb.<br />

de; Internet: www.bildung-paritaet-brb.de.<br />

Alle Veranstaltungen finden in den Räumen des <strong>Paritätische</strong>n<br />

Bildungswerks Brandenburg in Potsdam<br />

statt. <strong>Der</strong> in Klammern angegebene Preis gilt <strong>für</strong> MO<br />

des <strong>Paritätische</strong>n. Unser Bildungsprogramm <strong>für</strong> 2012<br />

kann kostenlos im PBW unter 0331/7481875 oder auch<br />

per Mail pbw@bildung-paritaet-brb.de angefordert oder<br />

auch von unserer Homepage www.bildung-paritaet-brb.<br />

de abgerufen werden.<br />

► „Darf“ ich führen?* 19.-20.03.* Sem.-Nr. 12-107*<br />

190 Euro (180 Euro)<br />

► Geistige Behinderung und Sucht* 20.-21.03.* Sem.-<br />

Nr. 12-712* 160 Euro (150 Euro)<br />

► Beschäftigung mit bettlägerigen Seniorinnen und Senioren*<br />

21.03.* Sem.-Nr. 12-611* 75 Euro (70 Euro)<br />

Bilanzen richtig lesen und verstehen* 22.03.* Sem.-Nr.<br />

12-108* 90 Euro (85 Euro)<br />

► Notwendige Rechtskenntnisse in Einrichtungen nach<br />

dem Brandenburgischen Pflege-und Betreuungsgesetz*<br />

23.03.* Sem.-Nr. 12-109* 85 Euro (80 Euro)<br />

► Die Hauswirtschafsvisite* 27.03.* Sem.-Nr. 12-501*<br />

95 Euro (90 Euro)<br />

► Vom Kontakt zur Kooperation –Beziehungsgestaltung<br />

in der Psychiatrie* 28.-29.03.* Sem.-Nr. 12-805*<br />

155 Euro (145 Euro)<br />

► Reformen im sozialen Sicherungssystem* 29.-30.03.*<br />

Sem.-Nr. 12-205* 170 Euro (160 Euro)<br />

► Die nationalen Expertenstandards* 30.03.* Sem.-Nr.<br />

12-612* 80 Euro (75 Euro)<br />

April<br />

► Von der Mitarbeiterin zur Vorgesetzten* 02.-03.04.<br />

und 09.-10.08.* Sem.-Nr. 12-110* 340 Euro (320 Euro)<br />

► Ergänzende Pflegeleistungen vom Sozialamt* 13.04.*<br />

Sem. -Nr. 12-613* 80 Euro (75 Euro)<br />

► Weiterbildung von Pflegefachkräften <strong>für</strong> leitende<br />

Funktionen gemäß SGB XI (PDL) Zertifikatskurs*<br />

Beginn am 16.04.* Kurs-Nr. 12-600* 3590 Euro (3490<br />

Euro)<br />

► Qualifizierung zum/zur Ehrenamtsmanger/in -Zertifikatskurs*<br />

Beginn am 17.04.* Kurs-Nr. 12-101* 530<br />

Euro (95 Euro)<br />

► Zuwendungsrecht in seiner aktuellen Umsetzung –<br />

Workshop* 18.04.* Sem.-Nr. 12111* 85 Euro (65 Euro)<br />

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg?!* 18.-19.04.* Sem.-Nr.<br />

12-801* 155 Euro (145 Euro)<br />

► Weiterbildung zum/zur Qualitätsmanagementbeauftragten<br />

–Zertifikatskurs* Beginn am 19.04.* Kurs-Nr.<br />

12-604* 1750 Euro (1650 Euro)<br />

► Das arbeitsrechtliche Zeugnis* 23.04.* Sem.-Nr. 12-<br />

112* 95 Euro (90 Euro)<br />

► Depression und Wahn im Alter* 23.04.* Sem.-Nr.<br />

12-614* 75 Euro (70 Euro)<br />

► Persönliche Zukunftsplanung* 23.04.* Sem.-Nr. 12-<br />

713* 80 Euro (75 Euro)<br />

► Bedürfnis-und ressourcenorientiertes Arbeiten mit<br />

Menschen mit geistiger Behinderung* 26.– 27.04.*<br />

Sem.-Nr. 12-714* 150 Euro (140 Euro)<br />

<strong>Paritätische</strong>s Personalforum<br />

Weiterbildungen im März<br />

► 22.03.2012 „<strong>Der</strong> Umgang mit dem Betriebsrat“<br />

► 26.03.2012 „Aufzeichnungspflichten / Betriebsprüfung<br />

durch die Rentenversicherungsträger“<br />

► 27.03.2012 „Lohn und Gehalt – Grundlagen“<br />

► 28.03.2012 „Geringfügig entlohnte und kurzfristige<br />

Beschäftigungen / Gleitzone“<br />

► 29.03.2012 „Bundesfreiwilligendienst - Informationen<br />

<strong>für</strong> das Personalmanagement“<br />

Nähere Informationen zu den Seminaren<br />

erhalten Sie unter<br />

www.paritaetisches-personalforum.de<br />

oder Tel.: (030) 55 17 41 02<br />

März 2012 41


Pinnwand<br />

Vom Fach<br />

Beim <strong>Paritätische</strong>n treffen sich Fachgruppen<br />

(FG), Arbeitskreise (AK) und Qualitätsgemeinschaften.<br />

Termine über www.paritaetalsopfleg.de<br />

und im passwortgeschützten<br />

Extranet www.pariextra.de.<br />

FG Ältere Menschen Tel. 8 60 01-176<br />

Forum Jugendhilfeausschüsse Tel. 55 67 05-12<br />

JHA<br />

FG Behindertenhilfe Tel. 8 60 01-152<br />

FG Psychiatrische und Tel. 31 59 19-26<br />

psychosoziale Versorgung<br />

AK Psychosoziale Versorgung/ Tel. 77 32 88 22<br />

BAPP<br />

FG Suchthilfe<br />

Tel. 31 59 19-28<br />

AK Gesundheit<br />

FG HIV, Aids, STI und Hepatitiden<br />

FG Krankenhäuser Tel. 8 60 01-124<br />

FG Sozialstationen Tel. 31 59 19-30<br />

AK Sozialarbeit in Sozialstationen<br />

Tel. 31 59 19-25<br />

FG Stationäre pfl. Versorgung Tel. 8 60 01-171<br />

AK Soziale Beratung<br />

AK § 67 SGB XII und<br />

Schuldnerberatung<br />

AK Qualität § 67 SGB XII<br />

FG Familie, Frauen,<br />

Tel. 8 60 01-176<br />

Mädchen<br />

FG Kita<br />

Tel. 8 60 01-179<br />

Integrations-AG<br />

FG Jugendberufshilfe<br />

Tel. 8 60 01-165<br />

FG Hilfen zur Erziehung<br />

FG Jugendarbeit<br />

FG Schulträger Tel.: 8 60 01- 161<br />

FG Betreuung Schulkinder Tel.: 8 60 01-166<br />

FG u. AK Schulbez. Jugendhilfe<br />

AK Koordinierende Leitungen<br />

im Ganztagsbereich<br />

FG Migration<br />

Tel. 8 60 01-177<br />

Qualitätsgemeinschaft<br />

Migration<br />

AK Straffälligen- und<br />

Tel. 86001-122<br />

Opferhilfe<br />

Stellengesuch<br />

Quicklebendige Rentnerin<br />

mit langjährigen und vielseitigen Kenntnissen in sozialen<br />

und wirtschaftlichen Betrieben sucht Mitarbeit in Projekt-/Trägerverwaltung<br />

in <strong>Berlin</strong>. Sofort einsetzbar!<br />

Teilzeit, auch Vertretung in den Bereichen Verwaltung,<br />

Organisation, Veranstaltungsmanagement sind gewünscht,<br />

aber nicht Bedingung. Die üblichen Unterlagen werden<br />

auf Wunsch gern eingereicht.<br />

eika.aue(at)gmx.de<br />

Stellengesuch<br />

Diplom-Sozialarbeiterin/Pädagogin und<br />

Altenpflegerin<br />

sucht neue Herausforderung. Zurzeit arbeite ich als<br />

Koordinatorin im Rahmen des § 45 SGB XI und möchte<br />

mich verändern. Durch meine Doppelqualifikation liegt<br />

mein beruflicher Schwerpunkt in der Seniorenhilfe und<br />

der Beratung ältere Menschen.<br />

Brigitte Nentwig; Am Rathaus 2a<br />

10825 <strong>Berlin</strong>; Tel: 030/81494791<br />

brigitte-nentwig(at)t-online.de<br />

Stellengesuch<br />

Sozialjuristin (Diplom-FH)<br />

sucht neue Herausforderung! Sie suchen eine engagierte<br />

Sozialjuristin, welche mit viel Engagement und Durchsetzungsvermögen<br />

einen Freiwilligendienst in Marokko<br />

absolviert hat? Dann kontaktieren sich mich bitte!<br />

Ich suche nach diesem prägenden Jahr eine Vollzeitanstellung<br />

ab dem 01.05.2012 im Bereich Sozialberatung.<br />

Von der Beratung und Hilfestellung <strong>für</strong> Ältere bis zu<br />

Migranten kann ich mir alles vorstellen. Mir ist es wichtig,<br />

Unwissende über ihre Ansprüche aufzuklären und ihnen<br />

bei der Durchsetzung zu helfen.<br />

Marlene Fillinger; Finsterwalder Str. 30a<br />

03249 Sonnewalde; Tel.: 035323-60142<br />

marlenef(at)gmx.net<br />

Rechtsberatung mittwochs von 14 bis 16.30 Uhr (ohne<br />

Terminvereinbarung) • Landesgeschäftsstelle<br />

42 März 2012


Pinnwand<br />

Stellenangebot<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Landesverband <strong>Berlin</strong> e.V. sucht eine(n)<br />

Referent/in <strong>für</strong> das Referat Pflege mit dem<br />

Schwerpunkt Ambulante Versorgung<br />

zum 1.7.2012 im Rahmen einer Vollzeitstelle.<br />

Ihre Aufgaben sind u.a.:<br />

• Konzeptionelle, fachliche und betriebswirtschaftliche<br />

Beratung und Unterstützung der Mitgliedsorganisationen<br />

• Förderung der Mitgliedsorganisationen zur Sicherstellung<br />

der Einhaltung gesetzlicher, pflegewissenschaftlicher<br />

und vertraglicher Anforderungen zur<br />

Verbesserung der bedarfsgerechten Versorgung der<br />

Zielgruppen<br />

• Qualitätsentwicklung in der Pflege<br />

• Arbeit in verbandlichen, politischen und fachlichen<br />

Gremien<br />

Wir erwarten:<br />

• Hochschulabschluss/Fachhochschulabschluss oder<br />

vergleichbare Erfahrungen und Kenntnisse<br />

• Erfahrungen und Kenntnisse in der Verbandsarbeit<br />

und verbandlichen Interessenvertretung<br />

• Verhandlungsgeschick und die Fähigkeit Strategien<br />

zu entwickeln<br />

• Eine teamfähige und selbstbewusste Persönlichkeit<br />

mit Eigenverantwortung und Flexibilität<br />

Wir bieten:<br />

• Eine leistungsfähige Vergütung (Haustarifvertrag<br />

Gruppe 2)<br />

• Fortbildungsmöglichkeiten<br />

Ihre Bewerbung mit frankiertem Rückumschlag senden<br />

Sie bitte bis zum 20. März 2012 zu Händen Frau<br />

Krüger, <strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong> e.V.,<br />

Brandenburgische Str. 80, 10713 <strong>Berlin</strong><br />

Stellenangebot<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Landesverband <strong>Berlin</strong> e.V. sucht eine(n)<br />

Referent/in <strong>für</strong> das Referat Migration<br />

zum 1.7.2012 im Rahmen einer Teilzeitstelle (0,5)<br />

Ihre Aufgaben sind u.a.:<br />

• Interessenvertretung gegenüber Politik und Verwaltung<br />

• Konzeptionelle, fachliche und betriebswirtschaftliche<br />

Beratung und Unterstützung der Mitgliedsorganisationen<br />

• Qualitätsentwicklung<br />

• Arbeit in verbandlichen, politischen und fachlichen<br />

Gremien<br />

Wir erwarten:<br />

• Hochschulabschluss/Fachhochschulabschluss oder<br />

vergleichbare Erfahrungen und Kenntnisse<br />

• Erfahrungen und Kenntnisse in der Verbandsarbeit<br />

und verbandlichen Interessenvertretung<br />

• Verhandlungsgeschick und die Fähigkeit, Strategien<br />

zu entwickeln<br />

• Eine teamfähige und selbstbewusste Persönlichkeit<br />

mit Eigenverantwortung und Flexibilität<br />

Wir bieten:<br />

• Eine leistungsfähige Vergütung (Haustarifvertrag<br />

Gruppe 2)<br />

• Fortbildungsmöglichkeiten<br />

Ihre Bewerbung mit frankiertem Rückumschlag senden<br />

Sie bitte bis zum 20. März 2012 zu Händen Frau<br />

Krüger, <strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong> e.V.,<br />

Brandenburgische Str. 80, 10713 <strong>Berlin</strong><br />

Stellenangebot<br />

TWG neuhland (Wilmersdorf) sucht <strong>für</strong> die Beratung<br />

und Betreuung von psychisch beeinträchtigten jungen<br />

Erwachsenen zum 01.06.2012<br />

1 Dipl. Sozialpädagogin/en (aus teamparität.<br />

Gründen weibl.) (A)<br />

<strong>für</strong> 20 Std./Woche (ggf. später bis 25 Std./Woche)<br />

Die Tätigkeit umfasst die Anwesenheit an zwei Nachm. in der<br />

TWG sowie Begleitung und Zusammenhangsarbeit. Wir bieten<br />

eine vielfältige und therapeutisch orientierte Arbeit im Team,<br />

Supervision und Fortbildung<br />

und zum nächstmögl. Zeitpunkt<br />

1 Sozialpädagogin/en<br />

<strong>für</strong> 10-30 Std./Monat (B)<br />

auf Basis einer geringfügigen Beschaftigung (400.-€)<br />

Wir wünschen uns:<br />

• Berufserfahrung m. Jugendlichen / jungen Erwachsenen<br />

• Kenntnisse im Umgang mit psychischen Erkrankungen<br />

• Engagement, Teamfähigkeit, Flexibilität<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung mit Angabe der Stellenbezeichnung<br />

(A/B)<br />

TWG-Neuhland, Frau Kohler, Richard-Sorgestr. 73, 10249<br />

<strong>Berlin</strong> oder eva.kohler@neuhland.net<br />

www.neuhland.net<br />

März 2012 43


Pinnwand<br />

Stellenangebot<br />

<strong>Der</strong> TANNENHOF <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e.V.<br />

sucht ab sofort <strong>für</strong> die neue intensivtherapeutische<br />

stationäre Betreuungseinrichtung „Haus auf dem<br />

Hügel“ in <strong>Berlin</strong>-Lichtenrade und <strong>für</strong> die Tagesgruppen<br />

in Lichtenrade<br />

Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeut<br />

(m/w) 20 Std./Wo.<br />

Das stationäre Betreuungsangebot richtet sich an<br />

Kinder im Grundschulalter die zeitweilig nicht<br />

zu Hause leben können und deren Beschulung in<br />

einer Regelschule nicht erfolgen kann.<br />

Schwerpunkte: psychotherapeutische Behandlung<br />

seelisch erkrankter oder seelisch bedingt körperlich<br />

kranker Kinder und Jugendlichen sowie begleitende<br />

Psychotherapie der Beziehungspersonen,<br />

Soziale Gruppenarbeit, individuelle Einzelförderung,<br />

Kooperation mit Jugendämtern, Schulen und<br />

verschiedenen Fachdiensten<br />

Voraussetzungen: abgeschlossene Zusatzausbildung<br />

als Kinder-und Jugendlichen Psychotherapeuten,<br />

Teamfähigkeit, Flexibilität, Engagement,<br />

Kooperationsfähigkeit mit beteiligten Fachdiensten.<br />

Aufgaben: psychotherapeutische Unterstützung<br />

der Kinder im Alltag, Durchführung von Einzel –<br />

und Gruppentherapie, Zusammenarbeit mit den<br />

Eltern<br />

<strong>Der</strong> TANNENHOF BERLIN-BRANDENBURG<br />

E. V. bietet eine leistungsgerechte Entlohnung und<br />

unterstützt Fort- und Weiterbildung.<br />

Ihre Bewerbung erbitten wir per E-Mail an<br />

bewerbung@tannenhof.de oder per Post an:<br />

TANNENHOF <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V., Personalabteilung,<br />

Meierottostraße 8 - 9, 10719 <strong>Berlin</strong><br />

www.tannenhof.de<br />

Aktuelle Stellenangebote und -gesuche<br />

finden Sie im Internet stets hier:<br />

http://www.paritaet-berlin.de/jobs/<br />

stellenangebote.html<br />

Stellenangebot<br />

<strong>Der</strong> TANNENHOF <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V.<br />

sucht ab dem 15. September 2012 <strong>für</strong> sein Qualitätsmanagementsystem<br />

einen<br />

Qualitätsmanagementbeauftragten (m/w)<br />

in Vollzeit (40 Std./Wo.)<br />

<strong>für</strong> folgende Verfahren: DIN EN ISO 9001:2008<br />

AZWV/AZAV Bildungsbereich<br />

Q-Reha plus<br />

Die Verantwortung des QMB besteht darin, den<br />

gesamten QMS-Entwicklungsprozess im THBB<br />

mit den jeweils Verantwortlichen und Beteiligten in<br />

Abstimmung mit der Geschäftsführung zu planen,<br />

die Umsetzung der jeweiligen Maßnahmen zu koordinieren,<br />

anzuleiten, zu bewerten und zu lenken.<br />

Er stellt sicher, dass die erforderlichen Prozesse,<br />

Verfahren und Dokumente aufrechterhalten und<br />

weiterentwickelt werden.<br />

Um diese Aufgabe wahr zu nehmen, steht dem<br />

QMB eine Steuerungsgruppe und ein Team<br />

interner Auditoren zur Verfügung, die er auch<br />

leitet. Er arbeitet eng mit den QM Gremien, dem<br />

Sicherheitsbeauftragten, dem Datenschutzbeauftragten<br />

und dem Hygienebeauftragten des THBB<br />

zusammen.<br />

Voraussetzungen: Qualitätsmanager, wünschenswert<br />

die Ausbildung zum Auditor, Bereitschaft zur<br />

Fort- und Weiterbildung<br />

Für Fragen stehen Ihnen Herr Brömer, Geschäftsführung<br />

und Herr Kuhnlein, Personalleitung<br />

zur Verfügung (0 30 / 86 49 46-0).<br />

<strong>Der</strong> THBB bietet eine leistungsgerechte Entlohnung<br />

und unterstützt Fort- und Weiterbildung.<br />

Ihre Bewerbung erbitten wir per E-Mail an<br />

bewerbung@tannenhof.de oder per Post an:<br />

TANNENHOF <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V., Personalabteilung,<br />

Meierottostraße 8 - 9, 10719 <strong>Berlin</strong><br />

www.tannenhof.de<br />

44 März 2012


KinderZukunft 2012 – <strong>Paritätische</strong> Hilfe <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />

G u t s c h e i n<br />

_______________________________<br />

_________________<br />

Ausstellende Mitgliedsorganisation (Datum)<br />

(Stempel)<br />

Für ______________________________<br />

(Vor- und Zuname)<br />

___________________<br />

(Alter)<br />

sollen ________ Euro (max. 50.- Euro) ausgezahlt werden <strong>für</strong> die<br />

Anschaffung von ______________________________________<br />

sollen ________ Euro (max. 270.- Euro) ausgezahlt werden <strong>für</strong> die<br />

Teilnahmen an Kurs/Programm ____________________________<br />

Eigenbeteiligung: ________ Euro<br />

___________________________________<br />

(Unterschrift Mitgliedsorganisation)<br />

Empfangsbestätigung<br />

Ich habe einen Betrag in Höhe von _________ Euro erhalten.<br />

Ich leiste einen Eigenbeitrag in Höhe von __________ Euro<br />

_______________________________________<br />

(Unterschrift Erziehungsberechtigte/r/Empfangsberechtigte/r)<br />

ausgezahlt von:<br />

_______________________________________________________<br />

(Unterschrift + Stempel Stadtteilzentrum)


Telefonverzeichnis I<br />

<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong>, Brandenburgische Str. 80,<br />

10713 <strong>Berlin</strong>, Tel. (0 30) 8 60 01-0, <strong>Fax</strong> (0 30) 8 60 01-110<br />

E-Mail: info@paritaet-berlin.de; Internet: www.paritaet-berlin.de<br />

Name Bereich / Funktion Telefon <strong>Fax</strong> E-Mail 1<br />

John, Prof. Barbara Vorstandsvorsitzende -182 -260 john@..<br />

Abend, Ronald Catering -105 -110 abend@..<br />

Bodrow, Margita Stiftungsmittel -125 -210 bodrow@..<br />

Böckel, Sabine vom Drittmittel -121 -240 boeckel@..<br />

Bußler, Anett MO-Datenbank -154 -240 bussler@..<br />

Deutschmann, Martina Catering -105 -110 deutschmann@.<br />

Drusche, Angelika Sekr. Geschäftsführung -103 -260 drusche@..<br />

Engel, Petra Pressestelle -107 -140 engel@..<br />

Everién, Yvonne Sekr. Kinder & Kitas/Frauen., Fam. -163 -220 everien@..<br />

Fischer, Ursula Verwaltungsleiterin -111 -240 fischer@..<br />

Gatz, Karin Praktikanten -123 -240 gatz@..<br />

Gaubert, Sigrid Sekr. Behindertenh. & Werkst. -152 -210 gaubert@..<br />

Gaudszun, Claudia Ref. Kinder und Kitas -179 -220 gaudszun@..<br />

Groos, Ursula Ref. Straffälligen- und Opferhilfe -122 -210 groos@..<br />

Hartan, Bärbel Empfang -200 -110 hartan@..<br />

Helbig, Christiane Stiftungsmittel -145 -210 helbig@..<br />

Herchner, Claudia Sekr. Geschäftsführung -102 -260 herchner@ …<br />

Herrmann, Maria-Ilona Sekr. Altenhilfe, Soz., Stat. Pfl. -172 -220 herrmann@..<br />

Hoyer, Martin Ref. Kinder und Kitas/ Schule -161 -220 hoyer@..<br />

Köppe, Brigitte Empfang -200 -110 info@..<br />

Kramer-Jensen, Ute Aufnahmekoordination. -126 -240 kramer@..<br />

Kriebel, Elvira Ref. Schulbezogene Jugendhilfe -166 -220 kriebel@..<br />

Krüger, Elke Stv. Geschäftsführerin -101 -260 krueger@..<br />

Lachenmayer, Rainer Ref. Altenh., Soz., Stat. Pflege -171 -220 lama@..<br />

Luttmer, Marcus Ref. Kinder und Kitas -178 -220 luttmer@..<br />

Menninger, Oswald Geschäftsführer -104 -260 menninger@..<br />

Mohr, Sabina Sekr. Jugendhilfe -165 -220 mohr@..<br />

Pelkhofer-Stamm, Margret Ref. Migration -177 -220 pelkhofer@..<br />

Purmann, Reinald Ref. Behindertenhilfe -151 -210 purmann@..<br />

Riesmeier, Yvonne Finanzbuchhaltung -113 -240 riesmeier@..<br />

Schmid, Rita Pressestelle -183 -140 schmid@..<br />

Schulz, Andreas Ref. Jugendhilfe -162 -220 schulz@..<br />

Selinger, Evelyn Ref. Familie, Frauen, Mädchen -176 -220 selinger@..<br />

Wachholz, Chris Drittmittel -273 -240 wachholz@..<br />

Wanke, Hans-Jürgen Personal / Organisationsberatung -186 -260 wanke@..<br />

Witten, Elfi Pressesprecherin -181 -140 witten@..<br />

Personalbüro Personalverw. (Sprecht. Mi) -135 -240 personalbuero@..<br />

Tagungsräume: E.04: -117 E.05: -118 / E.06: -119/1.14 -274 / 5.04: -115 / Keller: -198<br />

1<br />

Die E-Mail-Adresse setzt sich zusammen aus [angegebener Name]@paritaet-berlin.de<br />

46 März 2012


Telefonverzeichnis II<br />

<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong><br />

Referate<br />

Ambulante Pflege und Hospize<br />

Psychiatrie/Queere Lebensweisen<br />

Suchthilfe/Gesundheitsförderung / Aids<br />

Kollwitzstraße 94–96; 10435 <strong>Berlin</strong>-Prenzlauer Berg<br />

Tel.: (030) 315 919-0<br />

<strong>Fax</strong> (0 30) 315 919-29<br />

E-Mail info@paritaet-berlin.de<br />

Name Bereich / Funktion Telefon E-Mail<br />

315919-0<br />

Kalla, Karina<br />

Sekr. Psychiatrie/Queere Lebensweisen<br />

-13 kalla@paritaet-berlin.de<br />

/Ambulante Pflege und Hospize<br />

Christian<br />

Reumschüssel-Wienert<br />

Ref. Psychiatrie/Queere Lebensweisen<br />

-26 reumschuessel@paritaetberlin.de<br />

Drees, Heike<br />

Ref. Suchthilfe / Gesundheitsförderung/<br />

-28 drees@paritaet-berlin.de<br />

Aids<br />

Pleyer, Markus<br />

Qualitätsmanagement, ambulante -25 pleyer@paritaet-berlin.de<br />

und stat.Pflege<br />

Lüderitz, Alke<br />

Sekr. Suchthilfe / Gesundheitsf./ -43 luederitz@paritaet-berlin.de<br />

Aids<br />

Zobel, Dr. Oliver Ref. Ambulante Pflege und Hospize -30 zobel@paritaet-berlin.de<br />

<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong><br />

Geschäftsstelle Bezirke<br />

Kollwitzstraße 94–96,<br />

10435 <strong>Berlin</strong>-Prenzlauer Berg.<br />

Telefon (0 30) 55 67 05-0, <strong>Fax</strong> (0 30) 55 324 45<br />

E-Mail info@paritaet-berlin.de<br />

Name Bereich / Funktion Telefon E-Mail<br />

556705 -0<br />

Hilla - zur Horst, Renate Bezirksbeauftragte <strong>für</strong> Pankow, Spandau,<br />

-19 hilla@paritaet-berlin.de<br />

Steglitz-Zehlendorf<br />

Holtz, Stefan<br />

Stv. Ltr. d. GSt./ Bezirksbeauftragter -12 holtz@paritaet-berlin.de<br />

<strong>für</strong> Friedrichshain-Kreuzberg, Lichtenberg-Hohenschönhausen,<br />

Marzahn-<br />

Hellersdorf<br />

Kelp, Angelika<br />

Bezirksbeauftragte <strong>für</strong> Mitte, Reinickendorf,<br />

-17 kelp@paritaet-berlin.de<br />

Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

Schlimper, Dr. Gabriele Leiterin der Geschäftsstelle, Bezirksbeauftragte<br />

-18 schlimper@paritaet-berlin.de<br />

<strong>für</strong> Treptow-Köpenick<br />

Schilling, Dagmar<br />

Bezirksbeauftragte <strong>für</strong> Neukölln/ -16 schilling@paritaet-berlin.de<br />

Tempelhof-Schöneberg<br />

Schoene, Erika Sekr. -10 schoene@paritaet-berlin.de<br />

März 2012 47


<strong><strong>Berlin</strong>er</strong> <strong>Bestell</strong>-<strong>Fax</strong> <strong>für</strong> <strong>Themenhefte</strong><br />

<strong>Fax</strong> (0 30) 8 60 01-140<br />

<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong>, Pressestelle<br />

Brandenburgische Straße 80; 10713 <strong>Berlin</strong><br />

Menge<br />

Kostenlose <strong>Bestell</strong>ung [bitte ankreuzen]<br />

<strong>Paritätische</strong>s Leitbild „Betreutes Jugendwohnen“ (Arbeitshilfe Qualitätsentwicklung in den Hilfen<br />

zur Erziehung; 9/2011)<br />

Bildungspartner finden sich - Kooperation freier Träger der Jugendhilfe und Schulen (9/2011)<br />

Hürden nehmen. Migrationssozialarbeit im <strong>Paritätische</strong>n Wohlfahrtsverband (5/2011)<br />

Vielfalt fördern! Fünf Jahre Stiftung Parität <strong>Berlin</strong> (DP 3/2010)<br />

Stärken stärken. Kunst und Kultur in der sozialen Arbeit/ Programmheft Gala 60 Jahre <strong>Paritätische</strong>r<br />

<strong>Berlin</strong> (DP 2/2010)<br />

Gute Pflege braucht ... (DP 1/2010)<br />

Zahlen, Fälle und wie weiter? Zur Steuerung der psychiatr. Versorgung in <strong>Berlin</strong> (DP 3/2009)<br />

Selbstbestimmt altern. <strong>Paritätische</strong> Projekte <strong>für</strong> und von älteren Menschen (DP 2/2009)<br />

„Qualität in d. Schulbezogenen Jugendhilfe - Fünf <strong>Paritätische</strong> Handlungsgrundsätze“ (2/2009)<br />

Gemeinsam Schule machen (Stand: 10/2008)<br />

Gemeinschaft genießen. Tagespflege <strong>für</strong> ältere und pflegebedürftige Menschen im<br />

<strong>Paritätische</strong>n (DP 6/2008)<br />

Kinderschutz geht alle an - <strong>Paritätische</strong> Träger engagieren sich (DP 1/2008)<br />

Das <strong>Paritätische</strong> Qualitätsforum Kindertagesstätten. Herausforderungen begegnen (Stand:<br />

8/2007)<br />

<strong>Der</strong> Qualitätscheck – eine Erfolgsgeschichte (NP 3/2007)<br />

Freiwilligenarbeit stärken (NP 1/2007)<br />

Gemeinsam fördern – Verlässlich gestalten: <strong>Paritätische</strong> Träger als Partner von Grundschulen<br />

(NP 3/2006)<br />

Wohnungswirtschaft u. soziale Träger: Kooperation mit Zukunft (NP 1/2006)<br />

Versandanschrift [bitte deutlich schreiben oder stempeln]<br />

MO-Name<br />

zu Händen:<br />

Straße<br />

PLZ Ort<br />

48 März 2012

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