Bewegung hält gesund - Der Paritätische Berlin

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Flott und gemütlich durch Berlin Von Cornelia Wagner und Henrieke Franzen | Gesundheit Berlin-Brandenburg Gemeinsam macht Bewegung mehr Spaß. Spazierengehen ist eine der beliebtesten Bewegungsformen der älteren Berliner. Gemeinsam zu spazieren ist dabei für viele schöner als alleine. Die Berliner Spaziergangsgruppen wenden sich daher an all diejenigen, denen die Geselligkeit einer Gruppe Freude, aber auch Sicherheit beim Spazierengehen vermittelt. Akteure aus Stadtteileinrichtungen sammelten gemeinsam Ideen zur Ausgestaltung des Angebotes. Die Gruppen haben zwar stets einen Ansprechpartner in der Einrichtung, können jedoch die Idee des gemeinsamen Spazierengehens nach eigenen Vorstellun gen und Wünschen ausgestalten. In diesem Prozess bildeten sich zum Teil auch Gruppen, die sich vollkommen selbständig organisieren. Was ist die Idee Bei den Berliner Spaziergangsgruppen handelt es sich um begleitete regelmäßige Spaziergänge im Stadtteil. Zum Mitgehen eingeladen sind ältere Menschen mit und ohne Mobilitäts einschränkung. In welchem Tempo, wie oft und wie lange spaziert wird, entscheiden die Gruppen selbst. Grundlegende Idee ist, dass die Rolle der Begleiter durch ehrenamtliche Spaziergänger wahrgenommen wird. Neben der Bewegung stehen das gemeinschaftliche Erleben und der Austausch untereinander im Mittelpunkt, oft endet der gemeinsame Spaziergang mit einem Cafébesuch oder gemütlichen Beisammensein in der Einrichtung. Welche Partner sind beteiligt Die Spaziergangsgruppen sind eine gemeinschaftliche Initiative des Zentrums für Bewegungsförderung Berlin mit Vertretern aus Bezirksämtern und Stadtteileinrichtungen wie Senioreneinrichtungen, Mehrgenerationen- oder Nachbarschaftshäusern. Diese sind Treff- und Ausgangspunkt der Spaziergänge vor Ort sowie Ansprechpartner für alle Beteiligten. Das Zentrum unterstützt die Berliner Spaziergangsgruppen und die beteiligten Akteure beim Aufbau, der Bewerbung und Weiterentwicklung des Angebotes. Dies gelingt im Rahmen der Förderung durch die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales und in Trägerschaft von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. Was zeichnet das Angebot aus Durch eine Verortung der Spaziergangsgruppen in lokalen Stadtteileinrichtungen gelingt ein wohnortnaher Zugang. Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldeformalitäten; spezielle Fähigkeiten oder Kleidung sind nicht erforderlich. Ob flott oder gemütlich – spazieren gehen kann (fast) jede und jeder. Die Idee entstand 2010 im Rahmen des World-Café. Sowohl ältere Bürgerinnen und Bürger als auch Multiplikatoren und »Das gemeinsame Spazierengehen macht viel Freude. Ob zu Fuß, mit Rollator oder Gehstock, wir haben viel Freude, wenn wir gemeinsam losgehen«, berichtet eine Spaziergängerin. Wo in Berlin wird spaziert Im Laufe der vergangenen drei Jahre haben sich in Neukölln und Steglitz-Zehlendorf feste Spaziergangsgruppen etabliert. Seit Früh ling 2012 erkunden außerdem in Friedrichshain-Kreuzberg zwei Gruppen schöne Ecken im Bezirk. Jede der Gruppen hat dabei ihren individuellen Charakter. Weitere Einrichtungen und Akteure – unter anderem die Demenzfreundliche Kommune Lichtenberg e. V. – haben das Konzept übernommen. Selbständig organisierte Gruppen haben sich darüber hinaus gebildet. Die erste Spaziergangsgruppe entstand im Haus des älteren Bürgers Die erste Berliner Spaziergangsgruppe wurde 2010 in Neukölln zusammen mit dem Haus des älteren Bürgers, Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin, initiiert. Seitdem starten einmal in der Woche für ein bis zwei Stunden Spaziergangslustige, um gemeinsam den Bezirk zu erkunden, sich an der frischen Luft zu bewegen und dabei Neuigkeiten auszutauschen. Die ehrenamtlichen Spaziergangsbegleiterinnen im Haus des älteren Bürgers beschreiben sich selbst als eine Art »Kümmerer« in der Gruppe und nehmen diese Aufgabe mit großem Engagement und viel Freude wahr. Mittlerweile gibt es drei unterschiedlich gestaltete Gruppen mit jeweils drei bis zehn Teilnehmenden. Gemütlich oder mit flottem Tempo geht es beispielsweise über das Tempelhofer Feld oder auch in ausgedehnten Ausflügen zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten in Berlin – so ist für jede und jeden etwas dabei. Alle Gruppen freuen sich über neue Spaziergangslustige, die gemeinsam eine Runde durch den Bezirk drehen möchten. Interessierte melden sich im Haus des älteren Bürgers unter der Telefonnummer 681 80 62 oder per E-Mail: mail@alter-nativ.org. 24
Hauptmotive: Beweglich bleiben und gemeinsam erleben Bevorzugt werden bei der Auswahl der Routen die Grün- und Parkanlagen Berlins – nicht selten kommt es vor, dass die Spaziergangsgruppe dabei neue (Lieblings-)Orte und Wege im Bezirk entdeckt. Im September 2012 trafen sich alle Beteiligten zum gemeinsa men bezirksübergrei fenden Austausch. Die gemachten Erfahrungen zeigen, dass insbesondere bezüglich der ehrenamtlichen Begleitung der Gruppen Potenziale zur Weiterentwicklung bestehen. Gerade zu Beginn sche uen sich Interessierte oftmals, sich für diese Rolle bereit zu erklären. Literaturempfehlungen • Der Leitfaden »Schritt für Schritt zu mehr Gesundheit im Alter« bietet eine praxisnahe Orientierungshilfe, um begleitete Spaziergangsgruppen aufzubauen. Die gemeinsam mit der AOK Nordost – Die Gesundheitskasse entwickelte Publikation beschreibt zudem das von der AOK Nordost entwickelte Angebot zur wirksamen Sturzprävention. Der kostenfreie Leitfaden kann unter der angegebenen Kontaktadresse bezogen werden. • In der Broschüre »Gemeinsam mehr bewegen« werden gute Argumente und Berliner Beispiele für Bewegungsförderung im Alter dargestellt. Sie können die Datei herunterladen unter: www.gesundheitbb.de. i Kontakt und Kooperationspartner Zentrum für Bewegungsförderung Berlin c/o Gesundheit Berlin-Brandenburg Cornelia Wagner Friedrichstraße 231 | 10969 Berlin Tel 030–44 31 90 99 wagner@gesundheitbb.de Gemeinsam macht Bewegung mehr Spaß, Foto: Jan Röhl Senioren 25
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