Bewegung hält gesund - Der Paritätische Berlin
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Grußwort<br />
Von Prof. Dr. Rolf Rosenbrock<br />
»<strong>Der</strong> Mensch ist ein soziales Lauftier« – dieser Satz wird dem<br />
Menschsein mit seinen vielfältigen Möglichkeiten und Begrenzungen<br />
sicherlich nicht gerecht. Aber er transportiert zwei wichtige<br />
Wahrheiten: Menschen brauchen Austausch und Geselligkeit,<br />
um sich wohl zu fühlen. Und: wer sich so bewegt, dass er<br />
seine Gliedmaßen und Organe spürt, seine physischen Möglichkeiten<br />
und Grenzen kennenlernt und erweitert, fühlt sich besser.<br />
Geselligkeit und <strong>Bewegung</strong> sind deshalb wichtige Gesundheitsressourcen:<br />
Wer sich um sie bemüht oder über sie verfügt, wird<br />
mit Schwierigkeiten und Problemen besser fertig und bleibt im<br />
Durchschnitt auch länger <strong>gesund</strong> und am Leben. Sie steigern<br />
das Selbstwertgefühl und auch die Sicherheit, etwas bewirken zu<br />
können. Sie sind damit sowohl Voraussetzung als auch Bestandteil<br />
wie auch Folgewirkung von Gesundheit. <strong>Bewegung</strong> und<br />
Sport, ob im Kindes- und Jugendalter oder von Erwachsenen<br />
aller Altersgruppen, stärken die körperliche, geistige und soziale<br />
Gesundheit.<br />
für alle leisten, müssen wir verhaltens- und ver<strong>hält</strong>nispräventive<br />
Ansätze verbinden. Und dies mit einem höchstmöglichen Maß<br />
an direkter Beteiligung der Nutzerinnen und Nutzer.<br />
Es ist noch ein weiter Weg, dies als Prämisse im Bewusstsein<br />
der verantwortlich Handelnden zu verankern. Obwohl die<br />
Befunde zur sozialen und <strong>gesund</strong>heitlichen Ungleichheit eine<br />
deutliche Sprache sprechen, fehlt es seit Jahren an einer systematischen<br />
und konsequenten Aufwertung der Prävention und<br />
Gesundheitsförderung in Deutschland.<br />
Die <strong>gesund</strong>heitlichen Ressourcen von Menschen in schwieriger<br />
sozialer Lage zu stärken, ist ein zentrales Anliegen der Mitgliedsorganisationen<br />
des <strong>Paritätische</strong>n Wohlfahrtsverbandes. Ich freue<br />
mich daher, dass mit dieser Broschüre die Potenziale der primären<br />
Prävention und Gesundheitsförderung hervorgehoben und<br />
gangbare Wege für ihre Realisierung aufgezeigt werden.<br />
Viele aktuelle Studien zeigen jedoch, dass der <strong>Bewegung</strong>smangel<br />
in allen Altersgruppen zugenommen hat, bei Menschen in<br />
schwieriger sozialer Lage stärker als bei Wohlhabenden. Faktoren<br />
wie das verfügbare Einkommen, der berufliche Status, der<br />
Bildungsstand oder die Wohnlage haben hier einen messbaren<br />
Einfluss: Wenn es eng im Leben ist, werden andere Prioritäten<br />
gesetzt. Zwei Befunde des Robert Koch-Institutes veranschaulichen<br />
dies:<br />
In den Ergebnissen des Kinder- und Jugend<strong>gesund</strong>heitssurveys<br />
aus dem Jahr 2007 wurde festgehalten, dass Kinder, die nicht<br />
regelmäßig Sport treiben, überproportional häufig aus Familien<br />
mit niedrigem Sozialstatus und /oder einem Migrationshintergrund<br />
stammen. Auch im Alter lässt sich dieser Unterschied<br />
feststellen: So ist der Anteil von körperlich inaktiven Männern<br />
zwischen 60 und 69 Jahren in niedrigen Einkommensgruppen<br />
fast doppelt so hoch wie bei Männern mit höheren Einkommen,<br />
und entsprechend schlechter sind die Gesundheitschancen.<br />
Menschen in <strong>Bewegung</strong> und Austausch zu bringen, ist deshalb<br />
ein wichtiger Ansatzpunkt, um <strong>gesund</strong>heitliche Ungleichheit<br />
zu reduzieren. Wie dies gelingen kann, zeigen viele Beispiele<br />
guter Praxis, die der bundesweite Kooperationsverbund<br />
»Gesundheitliche Chancengleichheit« in den letzten Jahren zu -<br />
sammengetragen und ausgewertet hat. Das Fazit: Wollen wir<br />
durch <strong>Bewegung</strong>sförderung einen Beitrag für mehr Gesundheit<br />
Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Vorsitzender des <strong>Paritätische</strong>n Gesamtverbandes<br />
und Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung<br />
Gesundheit <strong>Berlin</strong>-Brandenburg,<br />
Foto: <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Gesamtverband<br />
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