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Bewegung hält gesund - Der Paritätische Berlin

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Menschen mit Behinderungen im Betrieb<br />

stärken<br />

Im Gespräch mit Klaas Brose, Geschäftsführer des Behinderten-Sportverbandes <strong>Berlin</strong><br />

»Die Menschen mit Behinderung gehören in die Mitte unserer<br />

Gesellschaft« so Ehrhart Koerting, Präsident des Behinderten-<br />

Sportverbandes <strong>Berlin</strong> (BSB) unlängst im Interview mit dem<br />

Tagesspiegel. Dieser Wunsch leitet die Arbeit des Verbandes.<br />

Zu den Vorbildern zählen die paralympischen Spitzenathleten<br />

des BSB. Viele Teilnehmer am Rehasport und Gesundheitssport<br />

fühlen sich dadurch ermutigt, trotz und wegen ihrer<br />

Behinderung oder Erkrankung sich sportlich zu betätigen.<br />

Inklusion durch Sport und Inklusion im Sport gehören zu den<br />

übergeordneten Zielen des BSB. Die Inklusion funktioniert<br />

nur durch Begegnungen. Diese schaffen die Sportvereine mit<br />

Hilfe des BSB Tag für Tag.<br />

Hallo Herr Brose, wie geht es dem Behindertensport nach diesen<br />

fantastischen Paralympics in London in 2012?<br />

Vielen Dank der Nachfrage, sehr gut. Wir sind immer noch ganz<br />

begeistert und berührt von diesen unvergesslichen Tagen. Die<br />

Briten haben ihr Motto »Inspire a generation« wahr gemacht und<br />

Menschen über alle Generationen hinweg ausnahmslos begeistert.<br />

Hat dies nur Effekte auf den Spitzensport für Menschen mit<br />

Behinderung oder gehen diese auch darüber hinaus?<br />

Verbunden mit der erhöhten Sensibilisierung im Umsetzen der<br />

UN-Behindertenrechtskonvention haben die Erfolge der Paralympioniken<br />

in London eine gesamtgesellschaftliche Wirkung,<br />

das ist festzustellen. Vertreter des Gesundheitsmanagements und<br />

die Schwerbehindertenvertreter von Firmen und Verwaltungen<br />

verbinden den Inklusions- mit dem Präventionsgedanken und<br />

suchen in Fragen bezüglich <strong>Bewegung</strong> und Sport vermehrt den<br />

Kontakt zum Behinderten-Sportverband.<br />

Wo liegen die Unterschiede zu den Sport- und <strong>Bewegung</strong>sangeboten<br />

im bisherigen betrieblichen Gesundheitsmanagement?<br />

Oftmals handelt es sich bei mittelständischen Betrieben auch<br />

nur um einen kleinen Personenkreis. Wie sehen hier die Lösungen<br />

aus?<br />

Wir stehen erst am Anfang. Entsprechende Arbeitsgruppen<br />

werden derzeit auf Bundesebene beim Deutschen Behindertensportverband<br />

eingerichtet. Wir sind dabei immer auf der<br />

Suche nach guten Beispielen. Folgt man dem Gedanken der<br />

Inklusion, bedeutet dies ein gemeinsames betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

vor Ort. Einige unserer Vereine sind bereits<br />

in diesem Feld verankert. Mit ihnen werden wir vor Ort Möglichkeiten<br />

vorhalten können, dem Gedanken der Inklusion auch<br />

im betrieblichen Gesundheitsmanagement seinen berechtigten<br />

Raum zu geben.<br />

Wie unterscheiden sich die Maßnahmen?<br />

Eine Übung zur Stärkung der Rückenmuskulatur kann auf den<br />

ersten Blick identisch sein. Die Differenzierung und der Einsatz<br />

von Hilfestellungen sind allerdings von großer Bedeutung. Das<br />

Wahrnehmen und Bewerten von sichtbaren Erschöpfungszeichen<br />

und die Auswirkungen auf weitere Belastungssteuerung ist<br />

ein weiteres Beispiel. Generell müssen die Angebote im betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagement den Bedürfnissen von Menschen<br />

mit Behinderungen angepasst werden. Dies kann als »Brücke«<br />

auch außerhalb des Betriebes stattfinden, der Behinderten-Sportverband<br />

mit seinen Mitgliedern bietet über 3000 Präventionsund<br />

Rehabilitations-Sportangebote. Ziel muss sein, Sport- und<br />

<strong>Bewegung</strong> im betrieblichen Gesundheitsmanage ment vor Ort<br />

zu verankern. Wir stellen unser Netzwerk im Gesundheitssport<br />

sehr gerne zur Verfügung.<br />

Herr Brose, wir danken Ihnen für das Gespräch.<br />

Die Teilhabe von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit<br />

Behinderungen am betrieblichen Gesundheitsmanagement ist<br />

nach unserem Eindruck noch nicht überall im Sinne der<br />

Inklusion hergestellt. Natürlich sind die Voraussetzungen und<br />

Zugänge aufgrund der Behinderung auch nicht mal eben so<br />

aufzubauen. Das beginnt bei den Räumlichkeiten und endet<br />

bei spezifischen methodisch-didaktischen Kenntnissen. Hier<br />

be ginnt unsere Arbeit.<br />

i<br />

Kontakt<br />

und<br />

Kooperationspartner<br />

Behinderten-Sportverband <strong>Berlin</strong> e. V.<br />

Hanns-Braun-Straße, Kursistenflügel<br />

14053 <strong>Berlin</strong><br />

Tel 030–30 83 38 70<br />

info@bsberlin.de<br />

www.bsberlin.de<br />

Betriebliche Gesundheitsförderung<br />

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