Kurzlehrbuch Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde - Park Klinik WeiÃensee
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10 2Entzündungen der inneren Nase und der <strong>Nasen</strong>nebenhöhlen Nase und <strong>Nasen</strong>nebenhöhlen<br />
Diagnostik | Im mittleren <strong>Nasen</strong>gang zeigt sich typischerweise<br />
eine Eiterstraße, sie kann bei vollständiger<br />
Obstruktion des Ostiums auch fehlen. Die Nervenaustrittspunkte<br />
(2. Ast des N. trigeminus) sind<br />
druckdolent, es besteht der klassische Kopf-Beuge-<br />
Schmerz. Sonografie und <strong>Nasen</strong>nebenhöhlen-Übersichtsaufnahme<br />
weisen die Schleimhautschwellung<br />
bzw. Sekretspiegel nach. Bei Verdacht auf eine Pilzsinusitis<br />
erfolgt eine CT, um nach einem Pilzkonkrement<br />
zu fahnden. Bei rezidivierenden Sinusitiden ist<br />
eine koronare CT indiziert.<br />
Die differenzialdiagnostische Unterscheidung zwischen<br />
einer rhinogenen und dentogenen Sinusitis<br />
ist mithilfe der <strong>Nasen</strong>endoskopie sowie der Beurteilung<br />
des Zahnstatus möglich.<br />
Therapie | Physikalische Maßnahmen: Wärmeapplikation<br />
auf das Gesicht hilft beim Abschwellen der<br />
<strong>Nasen</strong>schleimhaut (Rotlicht, Kurzwelle), ebenso<br />
Kopfdampfbäder mit ätherischen Ölen.<br />
Medikamentöse Therapie: Abschwellende <strong>Nasen</strong>tropfen<br />
für bis zu 10 Tage. Bei der katarrhalischen<br />
Sinusitis sind Sekretolytika (z. B. GeloMyrtol ® forte)<br />
ausreichend. Ggf. Gabe eines Analgetikums tamol). Antibiotika sind bei einer eitrigen Sinusitis<br />
(Parace-<br />
indiziert: Aminopenicilline mit β-Lactamase-Hemmern,<br />
Cephalosporine der 2. oder 3. Generation als<br />
erste Wahl, alternativ: Makrolide, Fluorchinolone.<br />
olone.<br />
EXKURS<br />
Sekretolytika<br />
Bei der Rhinosinusitis handelt es sich um ein multifaktorielles<br />
Geschehen. Im therapeutischen Management<br />
ist deshalb darauf zu achten, dass ein Pharmakon<br />
im<br />
Idealfall neben sekretolytischen tischen und mukolytischen<br />
auch sekretomotorischee Eigenschaften aufweist. Wünschenswert<br />
sind darüber hinaus auch antiinflammatorische,<br />
antioxidative und auch antimikrobielle Eigenschaften.<br />
In Deutschland werden unterschiedliche<br />
Wirkstoffe zur Therapie der Rhinosinusitis eingesetzt.<br />
Allerdings sind nur für einige der verwendeten Substanzen<br />
die Daten aus kontrollierten klinischen Studien<br />
valide genug, um ihren Einsatz im klinischen Einsatz<br />
empfehlenzukönnen.<br />
Wie in der AWMF-Leitlinie „Rhinosinusitis“ publiziert,<br />
ist für Myrtol standardisiert die Wirksamkeit auf der<br />
Grundlage einer doppelblinden, randomisierten Multicenterstudie<br />
bei der akuten Rhinosinusitis belegt. Es<br />
konnte zudem eine Steigerung der mukoziliären Clearance<br />
nach der Einnahme von GeloMyrtol ® forte mithilfe<br />
der Funktionsszintigraphie über den regions of<br />
interest (Kieferhöhlenboden, -wände und -ostium)<br />
nachgewiesen werden.<br />
Ein multifaktorielles Wirkspektrum, wie bei Myrtol<br />
standardisiert, verbessert die mukoziliäre Clearance<br />
und schützt vor Schleimhautschädigungen und Chronifizierung.<br />
– sekretolytischtisch<br />
– mukolytisch<br />
– sektretomotorischtomotorischorisch<br />
– antiinflammatorischnflammatorischmatorisch<br />
– antimikrobiell<br />
– spasmolytisch<br />
sch<br />
– antioxidativ<br />
Praxistipp<br />
Bei einer eitrigen Infektion wird die Therapie<br />
mit einer<br />
kalkulierten Antibiotikatherapie begonnen.Zuvor<br />
Entnahme eines Abstrichs aus<br />
der Nase zwecks Keimbestimmung.Nach 3<br />
Tagen liegt das Resultat vor, dann ist ggf.die<br />
Umstellung auf ein anderes Antibiotikums<br />
notwendig.<br />
Früher wurde zur Entlastung eines Empyems häufig<br />
eine Kieferhöhlenspülung durchgeführt. Sie wird<br />
heute seltener angewendet. Bei Verdacht auf eine<br />
dentogene Sinusitis muss eine entsprechende Zahnsanierung<br />
erfolgen.<br />
Mithilfe der Ballonsinuplastik können Engstellen mit<br />
einem Katheter sondiert und danach mit dem Ballon<br />
erweitert werden.<br />
Operationsindikationen: Bei rezidivierenden Entzündungen<br />
oder chronischer Sinusitis erfolgt eine Infundibulotomie<br />
mit supraturbinaler Kieferhöhlenfensterung<br />
und ggf. intrakavitärer Sanierung, d. h. Abtragen<br />
von Zysten, Polypen oder Pilzkonkrementen . Die<br />
Kieferhöhlenradikaloperation nach Caldwell-Luc, deren<br />
Ziel die Abtragung der gesamten Kieferhöhlenschleimhaut<br />
war, ist heute nur noch selten indiziert,<br />
z. B. nach mehrfachen erfolglosen Voroperationen.<br />
Revision<br />
io<br />
Revision: Weitergabe an Dritte nicht erlaubt<br />
2.2.3 Akute Sinusitis frontalis<br />
Pathogenese | Virale oder bakterielle Infektion der<br />
Stirnhöhle durch eine Obstruktion im vorderen Siebbein,<br />
häufig bei Pneumatisationsvarianten mit pa-