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DER RATGEBER - Park Klinik Weißensee

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<strong>DER</strong><br />

<strong>RATGEBER</strong><br />

DIE BILD-am-SONNTAG-<strong>RATGEBER</strong>-REDAKTION Leitung: Michael Quandt<br />

Die Spezialisten: Martin Eisenlauer (Multimedia), Kerstin Quassowsky, Volker Weinl (Gesundheit)<br />

Jeder siebte Deutsche hat<br />

mindestens einmal im Jahr<br />

eine Nasennebenhöhlenentzündung.<br />

Kopfschmerzen,<br />

verstopfte Nase und Müdigkeit<br />

plagen die Patienten. Auch<br />

diese fünf Menschen rechts<br />

kennen das Leid. Ein BILDam-SONNTAG-Ratgeber<br />

über<br />

Hatschi und Heilung eines<br />

Volksleidens<br />

DIE NASEN<br />

Von C O R D U L A P O S D O R F<br />

Von einem einfachen Schnupfen hat man<br />

schnell die Nase voll. Setzt er sich aber fest<br />

und bringt über Wochen den ganzen Kopf<br />

zum Dröhnen, ist aus der lediglich nervigen<br />

Erkältung meist eine schmerzhafte Nasennebenhöhlenentzündung<br />

geworden. Hier erklären<br />

Experten, wie die Entzündung entsteht<br />

und wie sie wieder aus dem Kopf zu kriegen ist.<br />

Jeder Siebte leidet unter einer Entzündung<br />

der Nebenhöhlen (Rhinosinusitis).<br />

Wodurch wird sie ausgelöst?<br />

„Hauptauslöser sind Erkältungserreger, mit bis<br />

zu 90 Prozent vor allem Viren. Seltener, etwa zu<br />

10 Prozent, verursachen Bakterien die Entzündung“,<br />

sagt Prof. Hans Behrbohm, HNO-Chefarzt<br />

der <strong>Park</strong> <strong>Klinik</strong> Weißensee, Berlin. „Die Erreger<br />

setzen sich in den Nasennebenhöhlen, also<br />

in den Hohlräumen, die sich in den Gesichtsknochen<br />

befinden, fest (siehe Grafik Seite 50).<br />

Es können aber auch beide Erreger gleichzeitig<br />

zuschlagen, dann wird die virale Entzündung<br />

durch Bakterien ,superinfiziert‘. Allergien, eine<br />

empfindliche Nasenschleimhaut oder eine verbogene<br />

Nasenscheidewand begünstigen die Entstehung<br />

der Entzündungen.“<br />

Wie entsteht eine Nasennebenhöhlenentzündung?<br />

„Die Nasenschleimhaut schwillt an, und das Nasensekret<br />

kann nicht mehr richtig abfließen. Viren<br />

oder Bakterien nisten sich im Sekret ein. Um<br />

die Eindringlinge loszuwerden, produziert der<br />

Körper noch mehr Sekret, das sich in den Nebenhöhlen<br />

absetzt. Dort rufen die Erreger dann<br />

eine Entzündung hervor“, erklärt Prof. Ludger<br />

Klimek, Leiter des Zentrums für Rhinologie und<br />

Allergologie, Wiesbaden.<br />

Woran erkenne ich, dass ich eine Nasennebenhöhlenentzündung<br />

und keinen<br />

Schnupfen habe?<br />

Prof. Behrbohm: „Im Gegensatz zu einem einfachen<br />

Schnupfen wird die Nebenhöhlenentzündung<br />

von einem drückenden Schmerz im Gesicht<br />

begleitet, der sich beim Bücken verstärkt.<br />

Man kann kaum riechen oder schmecken und<br />

fühlt sich krank und schwach. In schlimmen Fällen<br />

kommt Fieber hinzu. Als Faustregel gilt: Dauert<br />

ein Schnupfen länger als drei Wochen, liegt<br />

meist eine Rhinosinusitis vor.“<br />

Was kann passieren, wenn die<br />

Entzündung nicht behandelt wird?<br />

Prof. Behrbohm: „Die Entzündung kann ‚runterwandern‘<br />

in den Kehlkopf, bis in die Bronchien<br />

und sogar Asthma auslösen, wir sprechen vom<br />

sogenannten Etagenwechsel. Es können zudem<br />

sehr ernste Komplikationen wie eine Hirnhautentzündung<br />

oder eine Ausbreitung der Entzündung<br />

auf das Auge die Folge sein. Bei Letzterem<br />

drohen Sehstörungen. Zudem wird die Entzündung<br />

in vielen Fällen chronisch.“<br />

Wann gilt eine Rhinosinusitis als<br />

chronisch?<br />

Prof. Klimek: „Tritt die Entzündung häufiger als<br />

viermal pro Jahr auf oder dauert sie länger als<br />

zwölf Wochen, spricht man von chronischen Beschwerden.“<br />

Wie wird behandelt?<br />

Prof. Behrbohm: „Es gibt drei Arten der Behand-<br />

BITTE BLÄTTERN SIE UM<br />

FOTOS: FELIX KRAMMER, GETTY IMAGES, LAIF, AZIZ WAKIM<br />

„Nasenspray ist Fluch<br />

und Segen zugleich“<br />

NAME: Claudiu Biliac,<br />

26, Wirtschaftsingenieur.<br />

VERLAUF: 2010 zog ich<br />

von Rumänien nach<br />

Deutschland, seitdem<br />

war meine Nase permanent<br />

verstopft. 2011 kam<br />

alle zwei Monate über 40<br />

Grad hohes Fieber dazu.<br />

Zudem entzündeten sich<br />

meine Mandeln, weil ich<br />

immer durch den Mund<br />

geatmet habe.<br />

BEHANDLUNG: Im<br />

November 2011 entfernten<br />

mir die Ärzte die<br />

Mandeln. Eine Fehldiagnose,<br />

denn die Infekte<br />

gingen nicht weg. Seit<br />

der OP nahm ich siebenmal<br />

Antibiotika. Vor ein<br />

paar Monaten erkannten<br />

die Ärzte, dass die<br />

Beschwerden von einer<br />

schiefen Nasenscheidewand<br />

kommen. Seit<br />

mehreren Monaten<br />

nehme ich jetzt Nasenspray<br />

– ohne wäre meine<br />

Nase ständig zu. Ich<br />

brauche das Spray mindestens<br />

zweimal am<br />

Tag, bin regelrecht süchtig<br />

danach. Das will ich<br />

nicht.<br />

SITUATION HEUTE:<br />

Durch die Antibiotika ist<br />

mein Immunsystem total<br />

am Boden. Damit ich<br />

möglichst bald operiert<br />

werden kann, bekomme<br />

ich aufbauende Vitaminspritzen.<br />

„Durch gesunde Ernährung habe<br />

ich mein Immunsystem gestärkt“<br />

NAME: Tamara Lojpur, 19,<br />

Schülerin.<br />

VERLAUF: Seit ich 16 Jahre alt<br />

bin, leide ich im Winter an<br />

Nasennebenhöhlenentzündungen.<br />

Die Ursache war mein sehr<br />

schwaches Immunsystem. Als<br />

ich ein sechsmonatiges Praktikum<br />

in einer Kinderkrippe<br />

absolvierte, wurde ich gar nicht<br />

mehr gesund.<br />

BEHANDLUNG: Mein Arzt verschrieb<br />

mir Nasensprays und<br />

Ohrentropfen. Trotzdem plagten<br />

mich die verstopften<br />

Nebenhöhlen. Anfang 2012<br />

habe ich dann meine Lebensweise<br />

umgestellt. Ich esse<br />

keine Fertigprodukte, koche<br />

selbst und trinke viel grünen<br />

Tee. Durch den täglichen Sport<br />

und Spaziergänge bei Wind und<br />

Wetter hab ich mein Immunsystem<br />

abgehärtet.<br />

SITUATION HEUTE: Seit meiner<br />

neuen Lebensweise können<br />

sich Viren und Bakterien nicht<br />

mehr so leicht in den Nebenhöhlen<br />

festsetzen. Ich habe<br />

kaum Beschwerden.


s-infopool.de/lizenzierung/ipe_lizenzierung_1746131.html<br />

BILD am SONNTAG-2013-01-06-ips-3 2b394e2e3ed59f67a765c5dbeeead730<br />

Die ganze Woche kostenlos Neuigkeiten aus der<br />

BILD-am-SONNTAG-Ratgeber- Redaktion unter<br />

www.twitter.com/BamSRatgeber oder neu:<br />

www.facebook.com/bams.ratgeber<br />

ERNÄHRUNG<br />

So gesund sind Fische und<br />

Meeresfrüchte<br />

Seiten 52/53<br />

REISE<br />

Macao – das<br />

Las Vegas<br />

Asiens<br />

Seiten 56/57<br />

MODE<br />

Glanz-Nagellacke<br />

im Test<br />

Seite 58<br />

AUTO<br />

Wir haben den<br />

neuen Opel<br />

Adam gebaut<br />

Seiten 60/61<br />

49<br />

NEBENHÖLLE<br />

GESUNDHEIT<br />

„Die vierte Operation<br />

brachte endlich<br />

Erleichterung“<br />

NAME: Anja Füller, 52, Dolmetscherin, Übersetzerin<br />

und Sprachlehrerin.<br />

VERLAUF: Schon als Kind mussten mir Polypen<br />

aus der Nase entfernt werden, weil ich<br />

schlecht Luft bekam. Mit Mitte zwanzig fingen<br />

dann die starken Nebenhöhlenentzündungen<br />

an. Nicht mal Antibiotika halfen.<br />

Meine rechte Stirnhöhle war irgendwann so<br />

vereitert, dass ich notoperiert werden<br />

musste. Ich stand kurz vor einer Hirnhautentzündung.<br />

BEHANDLUNG: Insgesamt wurde ich viermal<br />

operiert, davon zweimal Ende der 1980er-<br />

Jahre. Damals wurde die Stirnhöhle zwischen<br />

Nase und Augenbraue von außen aufgebohrt<br />

und der Eiter abgesaugt. Trotz OP blieben die<br />

Probleme. Den Durchbruch brachte 2003 die<br />

Entfernung des Siebbeins, das zwischen den<br />

Augenbrauen sitzt. Seitdem kann bei einer<br />

Entzündung der Eiter abfließen.<br />

SITUATION HEUTE: Seit der letzten Operation<br />

haben ich „nur“ noch einmal im Jahr eine<br />

eitrige Nasennebenhöhlenentzündung. Früher<br />

waren es bis zu fünf.<br />

„Ich bekämpfe aufkommende<br />

Entzündungen mit<br />

homöopathischen Mitteln“<br />

NAME: Jessica Albert, 19,<br />

Studentin.<br />

VERLAUF: Die Nebenhöhlenentzündungen<br />

haben bei<br />

mir vor etwa drei Jahren<br />

angefangen. Seitdem war<br />

meine Nase im Winter über<br />

Monate komplett verstopft.<br />

Vor allem abends quälten<br />

mich starke Kopfschmerzen.<br />

BEHANDLUNG: Mein Arzt<br />

hat mir Nasentropfen und<br />

letzten Winter auch Antibiotika<br />

verschrieben. Ich<br />

möchte aber, wenn möglich,<br />

keine Antibiotika nehmen,<br />

weil ich glaube, dass<br />

das auf Dauer schädlich ist.<br />

Ich schwöre auf Vorbeugung<br />

und auf Homöopathie.<br />

Das heißt, sobald die ersten<br />

Symptome wie Jucken in<br />

der Nase oder Kopfdruck<br />

auftauchen, steuere ich mit<br />

den Schüssler-Salzen Nr. 3<br />

und Nr. 7 und Globuli gegen.<br />

SITUATION HEUTE: Seit ich<br />

mit Homöopathie vorbeuge,<br />

habe ich kaum noch Infekte.<br />

Sollte ich mir dennoch eine<br />

Nasennebenhöhlenentzündung<br />

einfangen, würde ich<br />

auf die Schulmedizin<br />

zurückgreifen, um die Entzündung<br />

zu bekämpfen.<br />

„Zwei Nasenduschen täglich<br />

lassen mich durchatmen“<br />

NAME: Heinrich Barta, 49,<br />

Diplom-Wirtschaftsinformatiker.<br />

VERLAUF: Ich hatte schon<br />

immer empfindliche Nasenschleimhäute.<br />

Seit ich 30 Jahre<br />

war, schwollen sie beim<br />

kleinsten Schnupfen an und<br />

die Nebenhöhlen entzündeten<br />

sich. Beim Sport bekam ich<br />

nur durch den Mund Luft und<br />

nachts fing das Schnarchen<br />

an. Mein Arzt entdeckte, dass<br />

der linke Naseneingang zu<br />

klein ist.<br />

BEHANDLUNG: Mit einem<br />

Bohrer wurde der Eingang vergrößert.<br />

Jedoch drohte bei der<br />

OP, der Knochen zu splittern,<br />

und ich sah von einem zweiten<br />

Versuch ab. Vor drei Jahren<br />

wurden die Beschwerden so<br />

schlimm, dass ich überhaupt<br />

keine Luft mehr bekam. In<br />

einer weiteren Operation wurden<br />

meine Nasenschleimhäute<br />

mit einem Laser verkleinert.<br />

Seitdem schwellen sie nicht<br />

mehr so stark an.<br />

SITUATION HEUTE: Trotz<br />

Operation habe ich immer<br />

noch entzündete Schleimhäute.<br />

Zur Beruhigung spüle<br />

ich morgens und abends die<br />

Nase mit einer Salzlösungen<br />

aus. Anschließend kann ich<br />

etwa eine Stunde gut durchatmen.<br />

Damit die Schleimhäute<br />

nicht austrocknen, benutze ich<br />

einmal täglich Nasenöl.


© Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer AG, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über http://www.as-<br />

50 Ratgeber<br />

BILD am SONNTAG, 6. Januar 2013<br />

Eine Operation hilft 95 Prozent der<br />

Patienten, wieder tief durchzuatmen<br />

FORTSETZUNG VON SEITE 49<br />

häufig zu schnell Antibiotika verschrieben, die<br />

aber nicht gegen Erkältungsviren helfen und<br />

lung: Wärme, Medikamente und Operation. das Immunsystem zusätzlich belasten. Daher<br />

Bei einer leichten Entzündung lässt wärmendes<br />

Rotlicht auf die Nase die Schleimhäute erst anders in den Griff zu bekommen.<br />

sollte man versuchen, eine akute Entzündung<br />

abschwellen. Es helfen auch Nasentropfen, Ist die Entzündung chronisch, muss der<br />

schleimlösende Medikamente oder Inhalationen<br />

mit ätherischen Ölen.<br />

spiel mit Antibiotika, behandelt oder operiert<br />

HNO-Arzt klären, ob medikamentös, zum Bei-<br />

Wirkt das nicht innerhalb von fünf Tagen, wird. Häufig werden auch kortisonhaltige Sprays<br />

oder wird die Infektion eitrig, kommt ein Antibiotikum<br />

zum Einsatz. In der Vergangenheit senspülungen helfen, sollten aber höchstens<br />

eingesetzt, die die Entzündung bremsen. Na-<br />

wurden bei Nasennebenhöhlenentzündungen ein- bis zweimal täglich verwendet werden<br />

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Diabetes ?<br />

Hören Sie auf Ihre Füße !<br />

Bei Kribbeln, Brennen, Taubheit oder<br />

Schmerzen in den Füßen rechtzeitig handeln!<br />

Empfindungsstörungen<br />

in den Füßen sollten Sie<br />

von Anfang an ernst<br />

nehmen. Der Diabetes<br />

kann Ihre Nerven auf<br />

Dauer nachhaltig schädigen.<br />

Eine solche Nervenstörung<br />

(auch diabetische<br />

Neu ropathie genannt)<br />

macht sich häufig zunächst<br />

in den Füßen durch<br />

Empfindungsstörungen<br />

wie Kribbeln, Brennen,<br />

Taubheit oder Schmerzen<br />

bemerkbar.<br />

Die Ursache sind problema tische<br />

Zuckerabbauprodukte (Advanced<br />

Glycation Endproducts, kurz AGEs<br />

genannt), die durch den gestörten<br />

Stoffwechsel bei Diabetikern vermehrt<br />

entstehen. Diese schädlichen<br />

Zucker-Eiweiß-Verbindungen greifen<br />

nicht nur Nerven, sondern auch Gefäße<br />

an.<br />

Regelmäßig eingenommen hemmt<br />

milgamma ® protekt mit dem Wirkstoff<br />

Benfotiamin auf natürliche<br />

Weise die Bildung dieser schädigenden<br />

Zuckerabbauprodukte.<br />

Benfotiamin, eine Vorstufe von<br />

Vitamin B1, schützt so Nerven und<br />

Gefäße und lindert Empfindungsstörungen<br />

wie Kribbeln, Brennen,<br />

Taubheit oder Schmerzen.<br />

milgamma ® protekt muss nur 1x<br />

täglich eingenommen werden und<br />

ist auch langfristig mit anderen Diabetes-<br />

und Herz-Kreislauf-Präparaten<br />

kombinierbar.<br />

milgamma ® wirkt<br />

und schützt.<br />

• Lindert Empfindungsstörungen<br />

effektiv<br />

• Schützt Nerven und Gefäße<br />

• Ist sehr gut verträglich<br />

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Eine gute Entscheidung für Ihre<br />

Gesundheit.<br />

*z.B. Stracke H et al. Benfotiamine in diabetic polyneuropathy (BENDIP); Exp Clin Endocrinol Diabetes. 2008 Nov;116(10):600-5.; Stirban et al.; Benfotiamine<br />

Prevents Macro- and Microvascular Endothelial Dysfunction; Diabetes Care; 2006; 29:2064-2071.<br />

milgamma ® protekt. Wirkstoff: Benfotiamin. Anwendungsgebiete: Behandlung von Neuropathien und kardiovaskulären Störungen,<br />

die durch Vitamin-B1-Mangel hervorgerufen werden. Therapie oder Prophylaxe von klinischen Vitamin-B1-Mangelzu ständen,<br />

sofern diese nicht ernährungsmäßig behoben werden können. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />

und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Wörwag Pharma GmbH & Co.KG, Calwer Straße 7, 71034 Böblingen<br />

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✁<br />

und eine maximale Salzkonzentration<br />

von 0,9 Prozent<br />

haben. Sonst können die<br />

Schleimhäute austrocknen.“<br />

Wann muss operiert<br />

werden?<br />

Prof. Behrbohm: „Operiert<br />

wird, wenn Komplikationen<br />

wie die Ausbreitung auf die<br />

Augen oder eine Hirnhautentzündung<br />

drohen. Oder<br />

bei chronischen und ständig<br />

wiederkehrenden Entzündungen.“<br />

Wie wird operiert?<br />

Prof. Behrbohm: „Früher<br />

wurden die Nebenhöhlen<br />

durch die Mundhöhle oder<br />

von außen geöffnet und die<br />

komplette Schleimhaut entfernt.<br />

Bei eitrigen Entzündungen<br />

der Stirnhöhle wurde<br />

dem Patienten zum Beispiel<br />

ein Loch zwischen Augenbrauen<br />

und Nase gebohrt,<br />

durch das der Eiter<br />

abgesaugt wurde.<br />

Heute wird überwiegend<br />

mit einem Endoskop gearbeitet,<br />

das durch die Nasenlöcher<br />

in die Nebenhöhlen<br />

eingeführt wird. Entweder wird das Siebbein,<br />

der lufthaltige Knochen zwischen Auge und<br />

Nase, komplett ausgeräumt, damit Eiter und<br />

Sekret abfließen können und Kiefer- und Stirnhöhlen<br />

besser belüftet werden. Eine weitere<br />

Methode ist, nur Teile des Siebbeins auszuräumen,<br />

um die wichtige ‚Sekretschleuse‘ der<br />

Nebenhöhlen nicht zu zerstören. Im gleichen<br />

Schritt werden Polypen entfernt, die sich bei<br />

der Erkrankung oft bilden und die Atmung<br />

zusätzlich erschweren. Zum Teil können die<br />

verengten Kanäle auch vorsichtig mit einem<br />

Ballon geweitet werden, sodass der Eiter abfließen<br />

kann.“<br />

Wie funktioniert eine Nasenscheidewand-Operation?<br />

Prof. Behrbohm: „Die Schleimhaut wird vorsichtig<br />

gelöst und der verbogene Knorpel und<br />

Knochen begradigt. Bei der ,Swinging double<br />

door‘-Methode wird mit einem Endoskop nach<br />

dem ‚Spannungspunkt‘ in der Nasenscheidewand<br />

gesucht. Dort wird punktgenau angesetzt,<br />

um den verbogenen Knorpel zu begradigen<br />

und zu entspannen. Damit kommen wir<br />

sehr schonend zum Ziel, ohne viel von der<br />

Nasenscheidewand zu entfernen oder lange<br />

zu operieren.“<br />

Welche Operationsmöglichkeiten gibt<br />

es noch?<br />

Prof. Klimek: „Die verdickte, gewucherte<br />

Schleimhaut kann mittels Laser oder mit sogenannten<br />

Radiofrequenzsonden verkleinert<br />

werden. Die gewünschte Folge ist, dass die<br />

dünneren Schleimhäute nicht mehr so stark<br />

anschwellen und dadurch die Nase länger frei<br />

bleibt. Beim Lasern werden die oberen Schleimhautschichten<br />

abgetragen. Bei der Radiofrequenz<br />

wird das Gewebe unter der Oberfläche<br />

erwärmt, sodass es sich zusammenzieht.“<br />

Was sind die Risiken einer Nasen-OP?<br />

Prof. Klimek: „Zunächst können die üblichen<br />

Operationsrisiken wie eine Wundinfektion<br />

Vor drei Wochen hatte ich<br />

eine (inzwischen abgeheilte)<br />

Mittelohrentzündung.<br />

Seit gestern sind mein Gesicht<br />

und die Augenlider<br />

stark angeschwollen, meine<br />

Haut juckt stark. Hängt<br />

das zusammen?<br />

Esther Monke, Bonn<br />

Verdickte<br />

Schleimhaut<br />

Polypen<br />

Entzündetes<br />

Sekret<br />

attackiert. Diese Keime, Streptokokken<br />

A genannt, schädigen<br />

die Nierenkörperchen<br />

durch eine Immunreaktion. Die<br />

Erkrankung heißt „akute Glomerulonephritis“.<br />

Als Folge<br />

Ja. Nach der Mittelohrentzün-<br />

verliert der Körper wasserbin-<br />

Salz und schonen Sie sich.<br />

Haben Sie Fragen? Dann senden Sie eine E-Mail an: frank.schwebke@bams.de<br />

dung sind wohl<br />

Bakterien im Körper<br />

verblieben und<br />

haben die Nieren<br />

Der beste<br />

Schutz ist<br />

ein starkes<br />

Immunsystem<br />

oder -blutung auftreten. Ein Loch in der Nasenscheidewand<br />

kann bei Eingriffen ebenfalls<br />

entstehen. Das würde zur Krustenbildung in<br />

der Nase, manchmal auch zu Nasenbluten führen.<br />

Die Gefahr der Verletzungen von Blutgefäßen<br />

und Nerven ist mit deutlich unter einem<br />

Prozent sehr gering. Ein weiteres Risiko<br />

ist eine Störung des Riechvermögens. Zudem<br />

kann das Ergebnis schlechter ausfallen als erwartet.<br />

Das heißt, die Patienten haben nach<br />

der Operation immer noch starke Beschwerden.<br />

Letzteres kommt in etwa drei bis sieben<br />

Prozent der Fälle vor.“<br />

Woran liegt es, dass manche Patienten<br />

nach der Operation immer noch mit<br />

den Entzündungen zu kämpfen haben?<br />

Prof. Behrbohm: „Gegen Entzündungen in der<br />

Nase gibt es kein Universalmittel,<br />

aber durch die<br />

Operation werden Häufigkeit<br />

und Heftigkeit gemindert.<br />

Etliche Patienten sind<br />

sogar dauerhaft geheilt. Bei<br />

den immer wiederkehrenden<br />

(rezidivierenden) Sinusitiden liegt die Erfolgsquote<br />

bei uns bei über 95 Prozent.“<br />

Wie kann man der Krankheit<br />

vorbeugen?<br />

Prof. Klimek: „Am besten wirkt der klassische<br />

Schutz vor Erkältungen: Abhärtung, Ausdauersport,<br />

gesunde Ernährung und Saunagänge<br />

sind gute Helfer. Kündigt sich eine Erkältung<br />

an, sollte die Nase einmal pro Tag mit einer<br />

Kochsalzlösung ausgespült werden. Hausmittel<br />

wie Thymian gegen Husten, Eukalyptus<br />

oder Salbei sind ebenfalls hilfreich. Außerdem<br />

sollte die Schleimhaut im Winter besonders<br />

gepflegt werden, etwa mit Nasenölen oder<br />

mit dexpanthenolhaltigen Salben. Viele Patienten<br />

berichten, dass ihnen homöopathische<br />

Mittel und Akupunktur helfen; das wurde aber<br />

bisher noch nicht in Studien bewiesen.“<br />

Geschwollenes Gesicht und Hautjucken – hängt das zusammen?<br />

Dr. Frank<br />

Schwebke ist<br />

DR. SONNTAG<br />

Stirnhöhle<br />

Keilbeinhöhle<br />

Siebbeinzellsystem<br />

Kieferhöhle<br />

Das Höhlensystem in unserm Kopf<br />

Die Nasennebenhöhlen<br />

sind Hohlräume<br />

in den<br />

Gesichtsknochen.<br />

Es gibt die Stirn-,<br />

Kiefer- und Keilbeinhöhle<br />

und das<br />

Siebbeinzellsystem,<br />

die alle miteinander<br />

verbunden<br />

sind. Das Höhlensystem<br />

ist wie das<br />

Naseninnere mit<br />

Schleimhaut und<br />

feinen Härchen<br />

überzogen.<br />

Das Siebbeinzellsystem,<br />

das in<br />

der Mitte der Stirn<br />

zwischen den<br />

Augen sitzt, regelt<br />

die Belüftung und<br />

den Sekretabfluss<br />

zur Nase. Daher<br />

beginnt meist<br />

auch hier die Entzündungen,<br />

die<br />

sich in die weiteren<br />

Nebenhöhlen<br />

ausdehnen kann.<br />

dende Eiweiße, daher<br />

die Schwellungen.<br />

Über die Nieren nicht<br />

abtransportierte<br />

Schadstoffe lagern sich in der<br />

Haut ein, verursachen Juckreiz.<br />

Als Therapie werden Antibiotika<br />

und entwässernde Medikamente<br />

verordnet. Ernähren Sie<br />

sich eiweißarm, meiden Sie

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