DER RATGEBER - Park Klinik WeiÃensee
DER RATGEBER - Park Klinik WeiÃensee
DER RATGEBER - Park Klinik WeiÃensee
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
© Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer AG, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über http://www.as-<br />
<strong>DER</strong><br />
<strong>RATGEBER</strong><br />
DIE BILD-am-SONNTAG-<strong>RATGEBER</strong>-REDAKTION Leitung: Michael Quandt<br />
Die Spezialisten: Martin Eisenlauer (Multimedia), Kerstin Quassowsky, Volker Weinl (Gesundheit)<br />
Jeder siebte Deutsche hat<br />
mindestens einmal im Jahr<br />
eine Nasennebenhöhlenentzündung.<br />
Kopfschmerzen,<br />
verstopfte Nase und Müdigkeit<br />
plagen die Patienten. Auch<br />
diese fünf Menschen rechts<br />
kennen das Leid. Ein BILDam-SONNTAG-Ratgeber<br />
über<br />
Hatschi und Heilung eines<br />
Volksleidens<br />
DIE NASEN<br />
Von C O R D U L A P O S D O R F<br />
Von einem einfachen Schnupfen hat man<br />
schnell die Nase voll. Setzt er sich aber fest<br />
und bringt über Wochen den ganzen Kopf<br />
zum Dröhnen, ist aus der lediglich nervigen<br />
Erkältung meist eine schmerzhafte Nasennebenhöhlenentzündung<br />
geworden. Hier erklären<br />
Experten, wie die Entzündung entsteht<br />
und wie sie wieder aus dem Kopf zu kriegen ist.<br />
Jeder Siebte leidet unter einer Entzündung<br />
der Nebenhöhlen (Rhinosinusitis).<br />
Wodurch wird sie ausgelöst?<br />
„Hauptauslöser sind Erkältungserreger, mit bis<br />
zu 90 Prozent vor allem Viren. Seltener, etwa zu<br />
10 Prozent, verursachen Bakterien die Entzündung“,<br />
sagt Prof. Hans Behrbohm, HNO-Chefarzt<br />
der <strong>Park</strong> <strong>Klinik</strong> Weißensee, Berlin. „Die Erreger<br />
setzen sich in den Nasennebenhöhlen, also<br />
in den Hohlräumen, die sich in den Gesichtsknochen<br />
befinden, fest (siehe Grafik Seite 50).<br />
Es können aber auch beide Erreger gleichzeitig<br />
zuschlagen, dann wird die virale Entzündung<br />
durch Bakterien ,superinfiziert‘. Allergien, eine<br />
empfindliche Nasenschleimhaut oder eine verbogene<br />
Nasenscheidewand begünstigen die Entstehung<br />
der Entzündungen.“<br />
Wie entsteht eine Nasennebenhöhlenentzündung?<br />
„Die Nasenschleimhaut schwillt an, und das Nasensekret<br />
kann nicht mehr richtig abfließen. Viren<br />
oder Bakterien nisten sich im Sekret ein. Um<br />
die Eindringlinge loszuwerden, produziert der<br />
Körper noch mehr Sekret, das sich in den Nebenhöhlen<br />
absetzt. Dort rufen die Erreger dann<br />
eine Entzündung hervor“, erklärt Prof. Ludger<br />
Klimek, Leiter des Zentrums für Rhinologie und<br />
Allergologie, Wiesbaden.<br />
Woran erkenne ich, dass ich eine Nasennebenhöhlenentzündung<br />
und keinen<br />
Schnupfen habe?<br />
Prof. Behrbohm: „Im Gegensatz zu einem einfachen<br />
Schnupfen wird die Nebenhöhlenentzündung<br />
von einem drückenden Schmerz im Gesicht<br />
begleitet, der sich beim Bücken verstärkt.<br />
Man kann kaum riechen oder schmecken und<br />
fühlt sich krank und schwach. In schlimmen Fällen<br />
kommt Fieber hinzu. Als Faustregel gilt: Dauert<br />
ein Schnupfen länger als drei Wochen, liegt<br />
meist eine Rhinosinusitis vor.“<br />
Was kann passieren, wenn die<br />
Entzündung nicht behandelt wird?<br />
Prof. Behrbohm: „Die Entzündung kann ‚runterwandern‘<br />
in den Kehlkopf, bis in die Bronchien<br />
und sogar Asthma auslösen, wir sprechen vom<br />
sogenannten Etagenwechsel. Es können zudem<br />
sehr ernste Komplikationen wie eine Hirnhautentzündung<br />
oder eine Ausbreitung der Entzündung<br />
auf das Auge die Folge sein. Bei Letzterem<br />
drohen Sehstörungen. Zudem wird die Entzündung<br />
in vielen Fällen chronisch.“<br />
Wann gilt eine Rhinosinusitis als<br />
chronisch?<br />
Prof. Klimek: „Tritt die Entzündung häufiger als<br />
viermal pro Jahr auf oder dauert sie länger als<br />
zwölf Wochen, spricht man von chronischen Beschwerden.“<br />
Wie wird behandelt?<br />
Prof. Behrbohm: „Es gibt drei Arten der Behand-<br />
BITTE BLÄTTERN SIE UM<br />
FOTOS: FELIX KRAMMER, GETTY IMAGES, LAIF, AZIZ WAKIM<br />
„Nasenspray ist Fluch<br />
und Segen zugleich“<br />
NAME: Claudiu Biliac,<br />
26, Wirtschaftsingenieur.<br />
VERLAUF: 2010 zog ich<br />
von Rumänien nach<br />
Deutschland, seitdem<br />
war meine Nase permanent<br />
verstopft. 2011 kam<br />
alle zwei Monate über 40<br />
Grad hohes Fieber dazu.<br />
Zudem entzündeten sich<br />
meine Mandeln, weil ich<br />
immer durch den Mund<br />
geatmet habe.<br />
BEHANDLUNG: Im<br />
November 2011 entfernten<br />
mir die Ärzte die<br />
Mandeln. Eine Fehldiagnose,<br />
denn die Infekte<br />
gingen nicht weg. Seit<br />
der OP nahm ich siebenmal<br />
Antibiotika. Vor ein<br />
paar Monaten erkannten<br />
die Ärzte, dass die<br />
Beschwerden von einer<br />
schiefen Nasenscheidewand<br />
kommen. Seit<br />
mehreren Monaten<br />
nehme ich jetzt Nasenspray<br />
– ohne wäre meine<br />
Nase ständig zu. Ich<br />
brauche das Spray mindestens<br />
zweimal am<br />
Tag, bin regelrecht süchtig<br />
danach. Das will ich<br />
nicht.<br />
SITUATION HEUTE:<br />
Durch die Antibiotika ist<br />
mein Immunsystem total<br />
am Boden. Damit ich<br />
möglichst bald operiert<br />
werden kann, bekomme<br />
ich aufbauende Vitaminspritzen.<br />
„Durch gesunde Ernährung habe<br />
ich mein Immunsystem gestärkt“<br />
NAME: Tamara Lojpur, 19,<br />
Schülerin.<br />
VERLAUF: Seit ich 16 Jahre alt<br />
bin, leide ich im Winter an<br />
Nasennebenhöhlenentzündungen.<br />
Die Ursache war mein sehr<br />
schwaches Immunsystem. Als<br />
ich ein sechsmonatiges Praktikum<br />
in einer Kinderkrippe<br />
absolvierte, wurde ich gar nicht<br />
mehr gesund.<br />
BEHANDLUNG: Mein Arzt verschrieb<br />
mir Nasensprays und<br />
Ohrentropfen. Trotzdem plagten<br />
mich die verstopften<br />
Nebenhöhlen. Anfang 2012<br />
habe ich dann meine Lebensweise<br />
umgestellt. Ich esse<br />
keine Fertigprodukte, koche<br />
selbst und trinke viel grünen<br />
Tee. Durch den täglichen Sport<br />
und Spaziergänge bei Wind und<br />
Wetter hab ich mein Immunsystem<br />
abgehärtet.<br />
SITUATION HEUTE: Seit meiner<br />
neuen Lebensweise können<br />
sich Viren und Bakterien nicht<br />
mehr so leicht in den Nebenhöhlen<br />
festsetzen. Ich habe<br />
kaum Beschwerden.
s-infopool.de/lizenzierung/ipe_lizenzierung_1746131.html<br />
BILD am SONNTAG-2013-01-06-ips-3 2b394e2e3ed59f67a765c5dbeeead730<br />
Die ganze Woche kostenlos Neuigkeiten aus der<br />
BILD-am-SONNTAG-Ratgeber- Redaktion unter<br />
www.twitter.com/BamSRatgeber oder neu:<br />
www.facebook.com/bams.ratgeber<br />
ERNÄHRUNG<br />
So gesund sind Fische und<br />
Meeresfrüchte<br />
Seiten 52/53<br />
REISE<br />
Macao – das<br />
Las Vegas<br />
Asiens<br />
Seiten 56/57<br />
MODE<br />
Glanz-Nagellacke<br />
im Test<br />
Seite 58<br />
AUTO<br />
Wir haben den<br />
neuen Opel<br />
Adam gebaut<br />
Seiten 60/61<br />
49<br />
NEBENHÖLLE<br />
GESUNDHEIT<br />
„Die vierte Operation<br />
brachte endlich<br />
Erleichterung“<br />
NAME: Anja Füller, 52, Dolmetscherin, Übersetzerin<br />
und Sprachlehrerin.<br />
VERLAUF: Schon als Kind mussten mir Polypen<br />
aus der Nase entfernt werden, weil ich<br />
schlecht Luft bekam. Mit Mitte zwanzig fingen<br />
dann die starken Nebenhöhlenentzündungen<br />
an. Nicht mal Antibiotika halfen.<br />
Meine rechte Stirnhöhle war irgendwann so<br />
vereitert, dass ich notoperiert werden<br />
musste. Ich stand kurz vor einer Hirnhautentzündung.<br />
BEHANDLUNG: Insgesamt wurde ich viermal<br />
operiert, davon zweimal Ende der 1980er-<br />
Jahre. Damals wurde die Stirnhöhle zwischen<br />
Nase und Augenbraue von außen aufgebohrt<br />
und der Eiter abgesaugt. Trotz OP blieben die<br />
Probleme. Den Durchbruch brachte 2003 die<br />
Entfernung des Siebbeins, das zwischen den<br />
Augenbrauen sitzt. Seitdem kann bei einer<br />
Entzündung der Eiter abfließen.<br />
SITUATION HEUTE: Seit der letzten Operation<br />
haben ich „nur“ noch einmal im Jahr eine<br />
eitrige Nasennebenhöhlenentzündung. Früher<br />
waren es bis zu fünf.<br />
„Ich bekämpfe aufkommende<br />
Entzündungen mit<br />
homöopathischen Mitteln“<br />
NAME: Jessica Albert, 19,<br />
Studentin.<br />
VERLAUF: Die Nebenhöhlenentzündungen<br />
haben bei<br />
mir vor etwa drei Jahren<br />
angefangen. Seitdem war<br />
meine Nase im Winter über<br />
Monate komplett verstopft.<br />
Vor allem abends quälten<br />
mich starke Kopfschmerzen.<br />
BEHANDLUNG: Mein Arzt<br />
hat mir Nasentropfen und<br />
letzten Winter auch Antibiotika<br />
verschrieben. Ich<br />
möchte aber, wenn möglich,<br />
keine Antibiotika nehmen,<br />
weil ich glaube, dass<br />
das auf Dauer schädlich ist.<br />
Ich schwöre auf Vorbeugung<br />
und auf Homöopathie.<br />
Das heißt, sobald die ersten<br />
Symptome wie Jucken in<br />
der Nase oder Kopfdruck<br />
auftauchen, steuere ich mit<br />
den Schüssler-Salzen Nr. 3<br />
und Nr. 7 und Globuli gegen.<br />
SITUATION HEUTE: Seit ich<br />
mit Homöopathie vorbeuge,<br />
habe ich kaum noch Infekte.<br />
Sollte ich mir dennoch eine<br />
Nasennebenhöhlenentzündung<br />
einfangen, würde ich<br />
auf die Schulmedizin<br />
zurückgreifen, um die Entzündung<br />
zu bekämpfen.<br />
„Zwei Nasenduschen täglich<br />
lassen mich durchatmen“<br />
NAME: Heinrich Barta, 49,<br />
Diplom-Wirtschaftsinformatiker.<br />
VERLAUF: Ich hatte schon<br />
immer empfindliche Nasenschleimhäute.<br />
Seit ich 30 Jahre<br />
war, schwollen sie beim<br />
kleinsten Schnupfen an und<br />
die Nebenhöhlen entzündeten<br />
sich. Beim Sport bekam ich<br />
nur durch den Mund Luft und<br />
nachts fing das Schnarchen<br />
an. Mein Arzt entdeckte, dass<br />
der linke Naseneingang zu<br />
klein ist.<br />
BEHANDLUNG: Mit einem<br />
Bohrer wurde der Eingang vergrößert.<br />
Jedoch drohte bei der<br />
OP, der Knochen zu splittern,<br />
und ich sah von einem zweiten<br />
Versuch ab. Vor drei Jahren<br />
wurden die Beschwerden so<br />
schlimm, dass ich überhaupt<br />
keine Luft mehr bekam. In<br />
einer weiteren Operation wurden<br />
meine Nasenschleimhäute<br />
mit einem Laser verkleinert.<br />
Seitdem schwellen sie nicht<br />
mehr so stark an.<br />
SITUATION HEUTE: Trotz<br />
Operation habe ich immer<br />
noch entzündete Schleimhäute.<br />
Zur Beruhigung spüle<br />
ich morgens und abends die<br />
Nase mit einer Salzlösungen<br />
aus. Anschließend kann ich<br />
etwa eine Stunde gut durchatmen.<br />
Damit die Schleimhäute<br />
nicht austrocknen, benutze ich<br />
einmal täglich Nasenöl.
© Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer AG, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über http://www.as-<br />
50 Ratgeber<br />
BILD am SONNTAG, 6. Januar 2013<br />
Eine Operation hilft 95 Prozent der<br />
Patienten, wieder tief durchzuatmen<br />
FORTSETZUNG VON SEITE 49<br />
häufig zu schnell Antibiotika verschrieben, die<br />
aber nicht gegen Erkältungsviren helfen und<br />
lung: Wärme, Medikamente und Operation. das Immunsystem zusätzlich belasten. Daher<br />
Bei einer leichten Entzündung lässt wärmendes<br />
Rotlicht auf die Nase die Schleimhäute erst anders in den Griff zu bekommen.<br />
sollte man versuchen, eine akute Entzündung<br />
abschwellen. Es helfen auch Nasentropfen, Ist die Entzündung chronisch, muss der<br />
schleimlösende Medikamente oder Inhalationen<br />
mit ätherischen Ölen.<br />
spiel mit Antibiotika, behandelt oder operiert<br />
HNO-Arzt klären, ob medikamentös, zum Bei-<br />
Wirkt das nicht innerhalb von fünf Tagen, wird. Häufig werden auch kortisonhaltige Sprays<br />
oder wird die Infektion eitrig, kommt ein Antibiotikum<br />
zum Einsatz. In der Vergangenheit senspülungen helfen, sollten aber höchstens<br />
eingesetzt, die die Entzündung bremsen. Na-<br />
wurden bei Nasennebenhöhlenentzündungen ein- bis zweimal täglich verwendet werden<br />
ANZEIGE<br />
Diabetes ?<br />
Hören Sie auf Ihre Füße !<br />
Bei Kribbeln, Brennen, Taubheit oder<br />
Schmerzen in den Füßen rechtzeitig handeln!<br />
Empfindungsstörungen<br />
in den Füßen sollten Sie<br />
von Anfang an ernst<br />
nehmen. Der Diabetes<br />
kann Ihre Nerven auf<br />
Dauer nachhaltig schädigen.<br />
Eine solche Nervenstörung<br />
(auch diabetische<br />
Neu ropathie genannt)<br />
macht sich häufig zunächst<br />
in den Füßen durch<br />
Empfindungsstörungen<br />
wie Kribbeln, Brennen,<br />
Taubheit oder Schmerzen<br />
bemerkbar.<br />
Die Ursache sind problema tische<br />
Zuckerabbauprodukte (Advanced<br />
Glycation Endproducts, kurz AGEs<br />
genannt), die durch den gestörten<br />
Stoffwechsel bei Diabetikern vermehrt<br />
entstehen. Diese schädlichen<br />
Zucker-Eiweiß-Verbindungen greifen<br />
nicht nur Nerven, sondern auch Gefäße<br />
an.<br />
Regelmäßig eingenommen hemmt<br />
milgamma ® protekt mit dem Wirkstoff<br />
Benfotiamin auf natürliche<br />
Weise die Bildung dieser schädigenden<br />
Zuckerabbauprodukte.<br />
Benfotiamin, eine Vorstufe von<br />
Vitamin B1, schützt so Nerven und<br />
Gefäße und lindert Empfindungsstörungen<br />
wie Kribbeln, Brennen,<br />
Taubheit oder Schmerzen.<br />
milgamma ® protekt muss nur 1x<br />
täglich eingenommen werden und<br />
ist auch langfristig mit anderen Diabetes-<br />
und Herz-Kreislauf-Präparaten<br />
kombinierbar.<br />
milgamma ® wirkt<br />
und schützt.<br />
• Lindert Empfindungsstörungen<br />
effektiv<br />
• Schützt Nerven und Gefäße<br />
• Ist sehr gut verträglich<br />
Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach<br />
milgamma ® protekt.<br />
Eine gute Entscheidung für Ihre<br />
Gesundheit.<br />
*z.B. Stracke H et al. Benfotiamine in diabetic polyneuropathy (BENDIP); Exp Clin Endocrinol Diabetes. 2008 Nov;116(10):600-5.; Stirban et al.; Benfotiamine<br />
Prevents Macro- and Microvascular Endothelial Dysfunction; Diabetes Care; 2006; 29:2064-2071.<br />
milgamma ® protekt. Wirkstoff: Benfotiamin. Anwendungsgebiete: Behandlung von Neuropathien und kardiovaskulären Störungen,<br />
die durch Vitamin-B1-Mangel hervorgerufen werden. Therapie oder Prophylaxe von klinischen Vitamin-B1-Mangelzu ständen,<br />
sofern diese nicht ernährungsmäßig behoben werden können. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />
und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Wörwag Pharma GmbH & Co.KG, Calwer Straße 7, 71034 Böblingen<br />
www.milgamma.de<br />
✁<br />
und eine maximale Salzkonzentration<br />
von 0,9 Prozent<br />
haben. Sonst können die<br />
Schleimhäute austrocknen.“<br />
Wann muss operiert<br />
werden?<br />
Prof. Behrbohm: „Operiert<br />
wird, wenn Komplikationen<br />
wie die Ausbreitung auf die<br />
Augen oder eine Hirnhautentzündung<br />
drohen. Oder<br />
bei chronischen und ständig<br />
wiederkehrenden Entzündungen.“<br />
Wie wird operiert?<br />
Prof. Behrbohm: „Früher<br />
wurden die Nebenhöhlen<br />
durch die Mundhöhle oder<br />
von außen geöffnet und die<br />
komplette Schleimhaut entfernt.<br />
Bei eitrigen Entzündungen<br />
der Stirnhöhle wurde<br />
dem Patienten zum Beispiel<br />
ein Loch zwischen Augenbrauen<br />
und Nase gebohrt,<br />
durch das der Eiter<br />
abgesaugt wurde.<br />
Heute wird überwiegend<br />
mit einem Endoskop gearbeitet,<br />
das durch die Nasenlöcher<br />
in die Nebenhöhlen<br />
eingeführt wird. Entweder wird das Siebbein,<br />
der lufthaltige Knochen zwischen Auge und<br />
Nase, komplett ausgeräumt, damit Eiter und<br />
Sekret abfließen können und Kiefer- und Stirnhöhlen<br />
besser belüftet werden. Eine weitere<br />
Methode ist, nur Teile des Siebbeins auszuräumen,<br />
um die wichtige ‚Sekretschleuse‘ der<br />
Nebenhöhlen nicht zu zerstören. Im gleichen<br />
Schritt werden Polypen entfernt, die sich bei<br />
der Erkrankung oft bilden und die Atmung<br />
zusätzlich erschweren. Zum Teil können die<br />
verengten Kanäle auch vorsichtig mit einem<br />
Ballon geweitet werden, sodass der Eiter abfließen<br />
kann.“<br />
Wie funktioniert eine Nasenscheidewand-Operation?<br />
Prof. Behrbohm: „Die Schleimhaut wird vorsichtig<br />
gelöst und der verbogene Knorpel und<br />
Knochen begradigt. Bei der ,Swinging double<br />
door‘-Methode wird mit einem Endoskop nach<br />
dem ‚Spannungspunkt‘ in der Nasenscheidewand<br />
gesucht. Dort wird punktgenau angesetzt,<br />
um den verbogenen Knorpel zu begradigen<br />
und zu entspannen. Damit kommen wir<br />
sehr schonend zum Ziel, ohne viel von der<br />
Nasenscheidewand zu entfernen oder lange<br />
zu operieren.“<br />
Welche Operationsmöglichkeiten gibt<br />
es noch?<br />
Prof. Klimek: „Die verdickte, gewucherte<br />
Schleimhaut kann mittels Laser oder mit sogenannten<br />
Radiofrequenzsonden verkleinert<br />
werden. Die gewünschte Folge ist, dass die<br />
dünneren Schleimhäute nicht mehr so stark<br />
anschwellen und dadurch die Nase länger frei<br />
bleibt. Beim Lasern werden die oberen Schleimhautschichten<br />
abgetragen. Bei der Radiofrequenz<br />
wird das Gewebe unter der Oberfläche<br />
erwärmt, sodass es sich zusammenzieht.“<br />
Was sind die Risiken einer Nasen-OP?<br />
Prof. Klimek: „Zunächst können die üblichen<br />
Operationsrisiken wie eine Wundinfektion<br />
Vor drei Wochen hatte ich<br />
eine (inzwischen abgeheilte)<br />
Mittelohrentzündung.<br />
Seit gestern sind mein Gesicht<br />
und die Augenlider<br />
stark angeschwollen, meine<br />
Haut juckt stark. Hängt<br />
das zusammen?<br />
Esther Monke, Bonn<br />
Verdickte<br />
Schleimhaut<br />
Polypen<br />
Entzündetes<br />
Sekret<br />
attackiert. Diese Keime, Streptokokken<br />
A genannt, schädigen<br />
die Nierenkörperchen<br />
durch eine Immunreaktion. Die<br />
Erkrankung heißt „akute Glomerulonephritis“.<br />
Als Folge<br />
Ja. Nach der Mittelohrentzün-<br />
verliert der Körper wasserbin-<br />
Salz und schonen Sie sich.<br />
Haben Sie Fragen? Dann senden Sie eine E-Mail an: frank.schwebke@bams.de<br />
dung sind wohl<br />
Bakterien im Körper<br />
verblieben und<br />
haben die Nieren<br />
Der beste<br />
Schutz ist<br />
ein starkes<br />
Immunsystem<br />
oder -blutung auftreten. Ein Loch in der Nasenscheidewand<br />
kann bei Eingriffen ebenfalls<br />
entstehen. Das würde zur Krustenbildung in<br />
der Nase, manchmal auch zu Nasenbluten führen.<br />
Die Gefahr der Verletzungen von Blutgefäßen<br />
und Nerven ist mit deutlich unter einem<br />
Prozent sehr gering. Ein weiteres Risiko<br />
ist eine Störung des Riechvermögens. Zudem<br />
kann das Ergebnis schlechter ausfallen als erwartet.<br />
Das heißt, die Patienten haben nach<br />
der Operation immer noch starke Beschwerden.<br />
Letzteres kommt in etwa drei bis sieben<br />
Prozent der Fälle vor.“<br />
Woran liegt es, dass manche Patienten<br />
nach der Operation immer noch mit<br />
den Entzündungen zu kämpfen haben?<br />
Prof. Behrbohm: „Gegen Entzündungen in der<br />
Nase gibt es kein Universalmittel,<br />
aber durch die<br />
Operation werden Häufigkeit<br />
und Heftigkeit gemindert.<br />
Etliche Patienten sind<br />
sogar dauerhaft geheilt. Bei<br />
den immer wiederkehrenden<br />
(rezidivierenden) Sinusitiden liegt die Erfolgsquote<br />
bei uns bei über 95 Prozent.“<br />
Wie kann man der Krankheit<br />
vorbeugen?<br />
Prof. Klimek: „Am besten wirkt der klassische<br />
Schutz vor Erkältungen: Abhärtung, Ausdauersport,<br />
gesunde Ernährung und Saunagänge<br />
sind gute Helfer. Kündigt sich eine Erkältung<br />
an, sollte die Nase einmal pro Tag mit einer<br />
Kochsalzlösung ausgespült werden. Hausmittel<br />
wie Thymian gegen Husten, Eukalyptus<br />
oder Salbei sind ebenfalls hilfreich. Außerdem<br />
sollte die Schleimhaut im Winter besonders<br />
gepflegt werden, etwa mit Nasenölen oder<br />
mit dexpanthenolhaltigen Salben. Viele Patienten<br />
berichten, dass ihnen homöopathische<br />
Mittel und Akupunktur helfen; das wurde aber<br />
bisher noch nicht in Studien bewiesen.“<br />
Geschwollenes Gesicht und Hautjucken – hängt das zusammen?<br />
Dr. Frank<br />
Schwebke ist<br />
DR. SONNTAG<br />
Stirnhöhle<br />
Keilbeinhöhle<br />
Siebbeinzellsystem<br />
Kieferhöhle<br />
Das Höhlensystem in unserm Kopf<br />
Die Nasennebenhöhlen<br />
sind Hohlräume<br />
in den<br />
Gesichtsknochen.<br />
Es gibt die Stirn-,<br />
Kiefer- und Keilbeinhöhle<br />
und das<br />
Siebbeinzellsystem,<br />
die alle miteinander<br />
verbunden<br />
sind. Das Höhlensystem<br />
ist wie das<br />
Naseninnere mit<br />
Schleimhaut und<br />
feinen Härchen<br />
überzogen.<br />
Das Siebbeinzellsystem,<br />
das in<br />
der Mitte der Stirn<br />
zwischen den<br />
Augen sitzt, regelt<br />
die Belüftung und<br />
den Sekretabfluss<br />
zur Nase. Daher<br />
beginnt meist<br />
auch hier die Entzündungen,<br />
die<br />
sich in die weiteren<br />
Nebenhöhlen<br />
ausdehnen kann.<br />
dende Eiweiße, daher<br />
die Schwellungen.<br />
Über die Nieren nicht<br />
abtransportierte<br />
Schadstoffe lagern sich in der<br />
Haut ein, verursachen Juckreiz.<br />
Als Therapie werden Antibiotika<br />
und entwässernde Medikamente<br />
verordnet. Ernähren Sie<br />
sich eiweißarm, meiden Sie