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Parlamentarische Initiative Agrotreibstoffe. Indirekte Auswirkungen ...

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Energie- und Ernährungssicherheit einhalten und ausserdem ökologische und soziale<br />

Kriterien erfüllen.<br />

Der RSB-Standard deckt sämtliche Bereiche von der Produktion der Rohstoffe bis<br />

zur Verwendung des Treibstoffs ab. Es wurden zwölf allgemeine Grundsätze<br />

definiert, so etwa im Hinblick auf die Einbindung lokaler Akteure, die Verminderung<br />

der Treibhausgasemissionen, die Erhaltung der Ökosysteme und die Ernährungssicherheit.<br />

Konkretisiert werden diese Grundsätze durch präzisere Kriterien,<br />

deren Einhaltung mittels Konformitätsindikatoren überprüft werden kann.<br />

Das Label, welches die Einhaltung des Standards bestätigt, wird von einer<br />

unabhängigen Drittpartei verliehen. Der Zertifizierungsprozess umfasst ein<br />

Risikomanagementmodell, das eine verstärkte Kontrolle risikobehafteter Tätigkeiten<br />

ermöglicht. Die verschiedenen Rückverfolgungssysteme (getrennte Warenflüsse,<br />

Massenbilanz 9 , etc.) sind definiert und anwendbar. Erste Projekte konnten bereits<br />

zertifiziert werden.<br />

Nachhaltigkeitskriterien für Bioenergie<br />

(Sustainability criteria for bioenergy, ISO-Norm)<br />

Unter der Leitung des Deutschen Instituts für Normung (DIN) und der Associação<br />

Brasileira de Normas Técnicas (ABNT) wurde auf internationaler Ebene ein<br />

Normierungsprozess initiiert. Dieser beinhaltet die Standardisierung im Bereich von<br />

Nachhaltigkeitskriterien bei der Herstellung und der Anwendung von Bioenergie.<br />

Ziel ist die Schaffung einer internationalen privatrechtlichen Norm der Internationalen<br />

Organisation für Normung (International Organization for Standardization,<br />

ISO).<br />

Die Norm soll die folgenden Aspekte abdecken: Begriffsdefinitionen, Klima<br />

(Treibhausgase), Umweltaspekte (einschliesslich Biodiversität), soziale Aspekte,<br />

wirtschaftliche Aspekte sowie Überprüfung und Auditierung. <strong>Indirekte</strong><br />

<strong>Auswirkungen</strong> 10 der Bioenergie werden nicht berücksichtigt. Ein erster<br />

Normentwurf zirkulierte Ende 2012. Aus Sicht der Schweiz ist der Entwurf zu<br />

schwach, weshalb das Spiegelkomitee der Schweizerischen Normen-Vereinigung<br />

(SNV) den Entwurf abgelehnt hat.<br />

9<br />

Ein Massenbilanzsystem erlaubt es, Lieferungen von Rohstoffen oder biogenen Treibstoffen<br />

mit unterschiedlichen Nachhaltigkeitseigenschaften zu mischen. Die beigemischte Menge an<br />

biogenen Treibstoffen, welche die Kriterien erfüllen, muss der Menge entsprechen, die dem<br />

Gemisch entnommen werden kann (analog zur Handhabung von Ökostrom); d.h. die<br />

Summe sämtlicher Lieferungen, die dem Gemisch entnommen werden, muss dieselben<br />

Nachhaltigkeitseigenschaften in denselben Mengen haben, wie die Summe sämtlicher<br />

Lieferungen, die dem Gemisch zugefügt werden.<br />

10 <strong>Indirekte</strong> <strong>Auswirkungen</strong> beinhalten insbesondere folgende Aspekte: Gefährdung der Ernährungssicherheit,<br />

indirekte Landnutzungsänderungen (z.B. Rodung von Wäldern, um zusätzliches<br />

Agrar- oder Weideland zu gewinnen) und Vertreibung der lokalen Bevölkerung.<br />

8

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