Erlebnisreiche Abschlussreise
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AUS DER SCHULE<br />
MANUELA MARUGG, BENEDIKT JOOS<br />
<strong>Erlebnisreiche</strong> <strong>Abschlussreise</strong><br />
Die kurz vor der Abschlussprüfung<br />
stehenden Berufslernenden der<br />
Gewerblichen Berufsschule Chur,<br />
unternahmen mit ihren begeisterungsfähigen<br />
Lehrern, Tony Annen<br />
und Claudio Blöchlinger eine interessante,<br />
fachliche Bildungsreise.<br />
Die fünftägige Fachexkursion führte<br />
via Engadin nach München, um<br />
einen erweiterten Einblick in die<br />
wohl spannenste aller Berufsbranchen<br />
zu erhalten.<br />
Die Reise begann am<br />
Freitagmorgen beim Bahnhof<br />
Chur. Pünktlich um<br />
acht Uhr startete der<br />
Reisecar zur Abfahrt.<br />
Nach kurzweiliger Fahrt über den<br />
Julierpass und herrlichem Sonnenschein<br />
trafen wir in Champfèr ein, wo<br />
im Restaurant Talvò der erste kulinarische<br />
Höhepunkt wartete. Mit einem<br />
freundlichen Lächeln empfingen uns<br />
dort Starkoch Roland Jöhri und seine<br />
charmante Gattin Brigitte. In einer<br />
angenehmen und interessanten Art<br />
berichtete der renommierteste Bündner<br />
Koch ausführlich über seinen beruflichen<br />
Werdegang und liess einen<br />
bewundernden Einblick in die umfangreiche<br />
Kochbuch- und Menüsammlung<br />
gewähren. Als Krönung wurde von<br />
seinen Mitarbeitern ein erlesenes Gourmet-Menü<br />
serviert.<br />
Bestens verpflegt und zufrieden stand<br />
schon das nächste Ziel auf dem<br />
Programm – das Luxushotel<br />
Suvretta-House in<br />
St. Moritz mit seinen 350<br />
Betten. Mit Ehrfurcht<br />
und auch ein bisschen<br />
Stolz betraten wir, durch<br />
die von einem Hotelpagen<br />
gehaltene offene<br />
Tür, die eindrucksvolle<br />
Eingangshalle. In freundlicher<br />
Manier begrüsste<br />
uns Herr Jacob, Direktor<br />
des Grand-Hotel Suvretta-House,<br />
und zeigte<br />
uns in Perfektion die<br />
verschiedenen Räumlichkeiten.<br />
Einige Mitschüler<br />
konnten ein bewunderndes<br />
Staunen nicht<br />
verbergen. Nach einer<br />
aufwendigen PowerPoint-<br />
Präsentation, die über die<br />
Philosophie, Geschichte<br />
und den kürzlich abge-<br />
PAULI 27 Cuisine 3-2001<br />
schlossenen feudalen Umbau informierte,<br />
empfing uns Herr Fritz Grossert.<br />
Der langjährige Küchenchef erläuterte<br />
auf eine angenehme Art und Weise<br />
den Aufbau und das System seiner<br />
Küche. Nach den neusten Richtlinien<br />
konzipiert, erhielten wir eine wissenswerte<br />
Theoriestunde für eine gut funktionierende<br />
Küche. Nach dem feinen<br />
Apéro, der von der Küchenbrigade in<br />
der betriebseigenen Bäckerei offeriert<br />
wurde, konnten die luxuriösen Zimmer<br />
bezogen werden. Mit Balkon und südlicher<br />
Aussicht schwelgten wir auf<br />
«Wolke Sieben» ob dem geräumigen<br />
Salon, bestens eingerichteten Bad und<br />
grosszügigen Schlafzimmer. Nun ging<br />
es mit eleganter Kleidung zum Nachtessen,<br />
bei dem ein spezielles und wohlschmeckendes<br />
Fünfgang-Menü aufgetischt<br />
wurde.<br />
Am nächsten Morgen, gestärkt mit<br />
gesundem Sport im Schwimmbad und<br />
Frühstück, wurden wir mit dem zum
Hotel gehörenden Oldtimer ins Hotel<br />
Schweizerhof chauffiert. Valère Braun,<br />
ein Mitglied der schweizerischen Kochnationalmannschaft,<br />
berichtete ausführlich<br />
über Tätigkeiten an internationalen<br />
Kochkunst-Ausstellungen. Nach<br />
dem Vormittags-Apéro ging’s ins Hotel<br />
Waldhaus, direkt gelegen am St. Moritzer<br />
See. Herr Bernasconi, ein initiativer<br />
Hotelier, weihte uns in der grössten<br />
Whisky-Bar der Welt mit über 2500<br />
Sorten in die Thematik des berühmten<br />
Getränks ein. Natürlich durften wir<br />
auch eine Kostprobe degustieren!<br />
Danach erhielten wir einen Einblick in<br />
seinen imposanten, prächtigen Weinkeller<br />
mit den dazu gehörenden Informationen.<br />
Im Engadin erlebten wir eine<br />
beeindruckende Erlebnisgastronomie.<br />
Am Nachmittag fuhren wir mit dem<br />
Autocar via Landeck und Garmisch-<br />
Patenkirchen nach München. Die Weltstadt<br />
München konnte einiges bieten.<br />
Als erstes unternahmen wir vormittags<br />
eine mehrstündige Stadtbesichtigung.<br />
Mit interessanten Erläuterungen<br />
eines ortskundigen Reiseleiters<br />
erkundeten wir das Schloss Nymphenburg,<br />
das riesige Olympiagelände,<br />
die grosszügige Fussgängerzone mit<br />
dem historischen Rathaus. Als Blickfang<br />
darf sicher das einzigartige Glockenspiel<br />
auf dem Turm des Regierungsgebäu-des<br />
betrachtet werden. Nach<br />
dem Mittagessen, das ein gewaltiger<br />
Gegensatz zu den kulinarischen<br />
Genüssen im Engadin war, fuhren wir<br />
nach Dachau. Hier besichtigten wir<br />
ein ehemaliges Konzentrationslager.<br />
Claudio Blöchlinger, Lehrer der Allgemeinbildung,<br />
informierte am geschichtsträchtigen<br />
Ort eingehend über die<br />
unfassbaren Geschehnisse und organisierte<br />
eine aufschlussreiche Führung<br />
durch die verschiedenen Räumlichkeiten.<br />
Mit einem Dokumentarfilm<br />
wurde uns ersichtlich gemacht, wie<br />
zur Zeit Adolf Hitlers in einem seiner<br />
Konzentrationslager Menschen gedemütigt,<br />
geschändigt und in den Tod<br />
getrieben wurden. Anschliessend fuhren<br />
wir mit gedrückter Stimmung<br />
wieder Richtung München zurück.<br />
Der nächste Tag bot Film-Business und<br />
Gastronomie. Der Besuch der Bavaria-<br />
Filmstudios gab Aufschluss in das vielfältige<br />
Wirken der Kino- und Fernsehbranche.<br />
Dazu gehörte auch eine aufwendige<br />
Stuntman-Show und ein<br />
Actionfilm, der alle Besucher wörtlich<br />
durchrüttelte. Bewunderung, Spass<br />
und Dramatik am laufenden Band!<br />
Am Nachmittag waren wir im 5-Sterne-<br />
Hotel Königshof, am Karlsplatz mitten<br />
in München eingeladen. In zuvorkommender<br />
Weise erhielten wir einen<br />
umfassenden Einblick in die schönen<br />
Räumlichkeiten. Das Gourmet-Restaurant<br />
gehört zu den ersten Adressen der<br />
Stadt. Nach dem Apéro und der anregend<br />
geführten Diskussion verabschiedeten<br />
wir uns bei der sympathischen<br />
Hotelleitung. Selbstverständlich musste<br />
auch die nächtliche Wirtschaftskunde<br />
erlebt werden. Für die einen den Gang<br />
ins weltbekannte Hofbräuhaus, für die<br />
anderen ein Nachtessen in luftiger<br />
Höhe im Drehrestaurant auf dem<br />
Olympiaturm.<br />
Der letzte Tag konnte in kleinen Gruppen<br />
selbst gestaltet werden, wobei eine<br />
schriftliche Arbeit darüber verfasst werden<br />
musste. Auf der Heimfahrt wurden<br />
die verschiedenen Erlebnisse rege unter<br />
den Mitschülern ausgetauscht. Episoden<br />
wurden erzählt vom weitläufigen Deutschen<br />
Museum, IMAX-Kino, Viktualienmarkt,<br />
Augustinerkeller und den<br />
Museen der Fischerei, Jagd, Spielzeug,<br />
Uhren und BMW. Müde, aber mit vielen<br />
unvergesslichen Eindrücken kehrten<br />
wir in den Hauptort Graubündens<br />
zurück.<br />
PAULI 28 Cuisine 3-2001