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Peitzer Land Echo 12/ 2013 vom 04.09.2013 - Amt Peitz

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<strong><strong>Peitz</strong>er</strong> <strong>Land</strong><strong>Echo</strong> 16 Nr. <strong>12</strong>/<strong>2013</strong> · 04.09.<strong>2013</strong><br />

Versicherungsaufstellung<br />

Der vorab eingefügte Auszug<br />

aus einer Aufstellung der Versicherungswerte<br />

bezieht sich<br />

zwar auf das Jahr 1881, sollte<br />

aber aufgrund der zeitlichen<br />

Nähe zur Verpachtung an<br />

Herrn Kuhnert diesbezüglich<br />

aussagekräftig sein.<br />

Interessant an diesen Unterlagen<br />

ist, soweit sie vorliegen,<br />

dass wir hieraus erfahren,<br />

wann welche Gebäude neu<br />

entstanden sind und ob sie Ersatz<br />

für bestehende Gebäude<br />

waren; ebenso darüber, wann<br />

und aus welchen Gründen<br />

Gebäude verlustig gegangen<br />

sind, da jeweils ein Vermerk<br />

über den Grund des Abganges<br />

des Gebäudes - Brand<br />

oder Abriss - getätigt worden<br />

ist. Darüber hinaus sind Angaben<br />

zu den Ausmaßen der<br />

Gebäude und der Bauart enthalten.<br />

Wie ein Mosaik lässt sich<br />

dadurch die Geschichte der<br />

Bebauung des Hüttenwerkes<br />

zumindest ab der Mitte des<br />

19. Jahrhunderts nachvollziehen.<br />

Als letzter Punkt in der Verhandlung<br />

wurde die Vollzähligkeit<br />

der Feuerlöschgerätschaften<br />

überprüft.<br />

Gemäß Übergabe an Herrn<br />

Berger sollten vorhanden sein:<br />

1 fahrbare Feuerspritze,<br />

2 Schlauchhandspritzen,<br />

6 hanfene Feuereimer,<br />

1 lederner Feuereimer,<br />

6 Feuerhaken und 3 Feuerleitern.<br />

Für die Unterstellung der Feuerlöschgeräte<br />

wurde zeitweise<br />

sogar ein eigenes Spritzenhaus<br />

vorgehalten.<br />

Die Abarbeitung dieses Punktes<br />

wurde auf den Abschluss<br />

der Sequestration bezüglich<br />

der Domaine verschoben, da<br />

festgestellt wurde, dass auf<br />

dem Hüttenwerk ein Defizit<br />

der Geräte besteht, in den<br />

Vorwerken der Domaine dagegen<br />

ein Überschuss.<br />

An der Wertschätzung, die<br />

diesem Aspekt zu Grunde<br />

liegt, erkennt man, welche<br />

Bedeutung der Brandschutz<br />

in der damaligen Zeit hatte.<br />

Aufgrund der Reaktionszeiten<br />

der Feuerwehr war zuallererst<br />

Selbsthilfe angesagt!<br />

Zum Schluss des Protokolls<br />

wird nochmals konstatiert,<br />

dass Herr Kuhnert von Herrn<br />

Gründer noch 36.780 Mark und<br />

80 Pfennig erhält und dass<br />

Herr Gründer sich verpflichtet,<br />

auf Kosten der Konkursmasse<br />

das Karden-<br />

Trockenhaus innerhalb von<br />

6 Wochen abzureißen und die<br />

Baustelle einzuebnen.<br />

Das Protokoll endet sodann<br />

wie folgt:<br />

Hiermit nehmen beide Theile die Uebergabe des Hüttenwerks<br />

für vollzogen an und bekennt namentlich auch Herr<br />

Gründer daß er Namens der Conkursmasse aus der abgelaufenen<br />

Pachtperiode keine Ansprüche an den Fiskus zu<br />

erheben habe.<br />

Beide Theile bitten um Abschrift der Verhandlung nebst Anlagen.<br />

1<br />

v.g. u.<br />

gz. Adolph Gründer<br />

Carl Kuhnert<br />

2<br />

a.n. s.<br />

Fischer<br />

Frick<br />

Reg.u.Dom.Deznt. Bauinspektor<br />

Rath<br />

Moritz<br />

Reg.Secr.Ass.<br />

a.3 a 3610.80<br />

1<br />

v. g. u. = vorgelesen, genehmigt, unterschrieben<br />

2<br />

a. n. s. = autograph note signed = Dokument eigenhändig unterschrieben<br />

Es begann nunmehr eine<br />

36-jährige Pachtzeit des<br />

Herrn Kuhnert bis zum Jahre<br />

1916.<br />

Die Verdienste von Herrn Kuhnert<br />

für die Entwicklung des<br />

Hüttenwerkes <strong>Peitz</strong> liegen<br />

hauptsächlich darin, dass er<br />

bestrebt war, trotz geringster<br />

Einnahmen eine weitere Verschlechterung<br />

des Zustandes<br />

der Gebäude und baulichen<br />

Anlagen zu verhindern. Er integrierte<br />

immer mehr Gebäude<br />

in die Betriebsablaufe der<br />

Teichwirtschaft und er setzte<br />

mit großer Vehemenz durch,<br />

dass die Eigentums- und Besitzverhältnisse<br />

innerhalb des<br />

Hüttenwerkes in einer Hand<br />

konzentriert wurden.<br />

Aber dazu vielleicht später etwas<br />

mehr!<br />

Nachdem nunmehr das Kapitel<br />

„Sequestration des Hüttenwerkes“<br />

abgeschlossen ist, möchte<br />

ich mich im nächsten Teil dann<br />

der Zeit bis zum Abschluss der<br />

Zwangsverwaltung der Domaine<br />

(Teichwirtschaft) widmen,<br />

welche noch bis zum Herbst<br />

1880 andauerte.<br />

Für Meinungen, Ergänzungen<br />

und Kritiken bin ich wie immer<br />

offen! Dietrich Kunkel, Förderverein<br />

Hüttenwerk <strong>Peitz</strong> e. V.

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