Tagungsdokumentation - Perspektive Berufsabschluss
Tagungsdokumentation - Perspektive Berufsabschluss
Tagungsdokumentation - Perspektive Berufsabschluss
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Dokumentation der Fachtagung:<br />
Migrantenorganisationen:<br />
Willkommene Akteure zur Verbesserung<br />
der Bildungsintegration<br />
Good-Practice-Beispiele und Handlungsempfehlungen<br />
für Kommunen und Kreise<br />
03. Mai 2012 im GSi-Bonn<br />
Das Programm „<strong>Perspektive</strong> <strong>Berufsabschluss</strong>“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung<br />
und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Herforder Str. 46<br />
33602 Bielefeld<br />
Tel.: 0521/329-709-0<br />
Fax: 0521/329-709-19<br />
E-mail: info@mozaik.de<br />
online: www.mozaik.de<br />
Verantwortlich und Koordination:<br />
Dipl.-Ing. Cemalettin Özer<br />
Redaktion:<br />
Şenol Keser M.A.<br />
„Mit MigrantInnen für MigrantInnen – Interkulturelle Kooperation zur Verbesserung der Bildungsintegration“ wird über das Programm „<strong>Perspektive</strong> <strong>Berufsabschluss</strong>“<br />
als Begleitprojekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. „<strong>Perspektive</strong> <strong>Berufsabschluss</strong>“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung<br />
und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.<br />
Grafik/Produktion:<br />
www.art-media-studio.de (Bielefeld)<br />
© November 2012
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Einleitung 4<br />
2. Programmablauf der Fachtagung 5<br />
3. Begrüßung Kornelia Haugg, Bundesministerium für Bildung und Forschung 6<br />
4. Vortrag: Migrantenorganisationen als Kooperationspartner 10<br />
und ihr Beitrag zur Integration,<br />
PD Dr. Uwe Hunger - Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />
5. Vortrag: Rolle und Beitrag von Migrantenorganisationen 11<br />
bei der Bildungsintegration,<br />
Cemalettin Özer, MOZAIK gGmbH<br />
6. Kurzdarstellung der Ergebnisse 16<br />
6.1. Good Practice 1 (Marburg-Biedenkopf) 16<br />
6.2. Good Practice 2 (Leipzig) 20<br />
6.3. Good Practice 3 (Saarbrücken) 24<br />
6.4. Good Practice 4 (Schwerin) 28<br />
7. Zusammenstellung der Handlungsempfehlungen zur Einbindung 32<br />
von Migrantenorganisationen in den Kommunen<br />
7.1. Handlungsempfehlungen aus dem Vortrag von Dr. Uwe Hunger 32<br />
7.2. Handlungsempfehlungen für kommunale Bildungsakteure 33<br />
aus dem Vortrag von MOZAIK gGmbH<br />
7.3. Handlungsempfehlungen aus den Vorträgen der Standorte 34<br />
a) Migrantenorganisationen als Partner<br />
für interkulturelle Elternarbeit (Marburg -Biedenkopf)<br />
b) Migrantenorganisationen als Bildungsberatungspartner (Leipzig)<br />
c) Bildungsbeauftragte aus Migrantenorganisationen im interkulturellen<br />
Erfahrungsaustausch mit Arbeitsmarktakteuren (Saarbrücken)<br />
d) Interkulturelle Sensibilisierung von Unternehmen in Kooperation<br />
mit Migrantenorganisationen (Schwerin)<br />
8. Anhang 36<br />
a) Mitteilung von MOZAIK gGmbH (nach der Fachtagung) 36<br />
b) Teilnehmendenliste 38<br />
c) Einladungsflyer 42
1. Einleitung<br />
Bundesweit gibt es ca. 16.000 Migrantenorganisationen,<br />
die seit Jahren auf ehrenamtlicher Basis<br />
in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen aktiv<br />
sind. Sie weisen ein enormes Potenzial für die<br />
Bildungsintegration auf, welches allerdings zum<br />
Teil noch nicht genutzt wird. Migrantenorganisationen<br />
als Akteure der beruflichen Integration<br />
bzw. der Bildungsintegration einzubeziehen, wird<br />
in der öffentlichen Debatte – z.B. im Rahmen des<br />
Nationalen Aktionsplans Integration – mehr und<br />
mehr als wichtig erkannt. Besonders in Kommunen<br />
und Kreisen können Migrantenorganisationen<br />
wichtige Beiträge zur Bildungsintegration leisten.<br />
Im Rahmen des bundesweiten Begleitprojekts „Mit<br />
MigrantInnen für MigrantInnen – Interkulturelle<br />
Kooperation zur Verbesserung der Bildungsintegration“<br />
(MMfM) wurden im Zusammenhang des<br />
Programms „<strong>Perspektive</strong> <strong>Berufsabschluss</strong>“ in acht<br />
Pilotregionen Transferergebnisse zum Ansatz des<br />
(Inter-)Cultural-Mainstreamings für die Kooperation<br />
mit Migrantenorganisationen entwickelt.<br />
Die Ergebnisse, Erkenntnisse, Good-Practice-Beispiele<br />
und Handlungsempfehlungen für Bund,<br />
Kommunen und Kreise wurden am 03. Mai 2012<br />
in Bonn auf der Fachtagung „Migrantenorganisationen:<br />
Willkommene Akteure zu Verbesserungder<br />
Bildungsintegration“ vorgestellt.<br />
Das Hauptthema war unter anderem, inwiefern<br />
Migrantenorganisationen als Partner für Bildung<br />
gewonnen werden können. Genau dieses Ziel<br />
verfolgt nämlich das Begleitprojekt „Mit MigrantInnen<br />
für MigrantInnen – Interkulturelle Kooperation<br />
zur Verbesserung der Bildungsintegration“,<br />
das im Rahmen des BMBF-Programms „<strong>Perspektive</strong><br />
<strong>Berufsabschluss</strong>“ von der MOZAIK gGmbH<br />
aus Bielefeld durchgeführt wird.<br />
Bei der Fachtagung standen vor allem der Austausch<br />
von Praxiserfahrungen und Handlungsempfehlungen<br />
aus dem Projekt bzw. den sieben<br />
Projektstandorten im Begleitprojekt im<br />
Vordergrund. Die 150 Teilnehmenden setzten<br />
sich überwiegend aus Akteuren von Städten und<br />
Kommunen, Arbeitsmarktakteuren und aus Migrantenorganisationen<br />
zusammen.
2. Programmablauf der Fachtagung<br />
10:00 Uhr Anmeldung und Empfang<br />
10:30 Uhr Begrüßung<br />
Kornelia Haugg, Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
10:45 Uhr Migrantenorganisationen als Kooperationspartner<br />
und ihr Beitrag zur Integration<br />
PD Dr. Uwe Hunger, Westfälische Wilhelms-Universität Münster Anschließend:<br />
Diskussion<br />
11:30 Uhr Kurzfilm zum Thema (Inter-)Cultural Mainstreaming-<br />
Ansatz des Begleitprojekts<br />
11:45 Uhr Rolle und Beitrag von Migrantenorganisationen bei der Bildungsintegration<br />
Vorstellung der Ergebnisse und Handlungsempfehlungen aus dem<br />
Begleitprojekt „Mit MigrantInnen für MigrantInnen – Interkulturelle<br />
Kooperation zur Verbesserung der Bildungsintegration“<br />
Cemalettin Özer, MOZAIK gGmbH<br />
Anschließend: Diskussion<br />
12:30 Uhr Mittagsimbiss<br />
13:15 Uhr Diskussionsrunden zu Good-Practice-Beispielen 1 & 2<br />
Projektstandorte aus den Pilotregionen des Begleitprojekts stellen in<br />
Diskussionsrunden ihre Handlungsschwerpunkte vor.<br />
Nach den Präsentationen der Themenforen und Handlungsempfehlungen<br />
folgen Stellungnahmen von Bundesakteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft,<br />
Ministerien, Bundesbehörden und Migrantendachorganisation.<br />
14:45 Uhr Kaffeepause<br />
15:00 Uhr Diskussionsrunden zu Good-Practice-Beispielen 3 & 4<br />
16:30 Uhr Abschließendes Fazit und Bündelung von Handlungsempfehlungen<br />
zur Einbindung von Migrantenorganisationen<br />
14:45 Uhr Ende der Tagung<br />
Gesamtmoderation<br />
Annalena Böhmer und Şenol Keser (MOZAIK gGmbH)
3. Begrüßung Kornelia Haugg,<br />
Leiterin der Abteilung Berufliche Bildung; Lebenslanges Lernen<br />
im Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
ganz herzlich begrüße ich Sie im Namen des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung zur<br />
Tagung des Begleitprojektes „Mit MigrantInnen<br />
für MigrantInnen“ im Rahmen des BMBF-Programms<br />
„<strong>Perspektive</strong> <strong>Berufsabschluss</strong>“.<br />
Über 15 Millionen Menschen in Deutschland<br />
haben eine Migrationsgeschichte. 7,6 Millionen<br />
Menschen mit Migrationshintergrund sind im erwerbsfähigen<br />
Alter. 6,7 Millionen sind erwerbstätig<br />
(Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2010).<br />
Und: ca. 30 Prozent aller in Deutschland lebenden<br />
Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
zwischen 6 und 27 Jahren kommen aus Migrantenfamilien<br />
(Statistisches Bundesamt, 2012).<br />
Menschen mit Migrationshintergrund prägen unsere<br />
Gesellschaft und unsere Arbeitswelt und werden<br />
sie in Zukunft in noch viel stärkerem Maße<br />
mitgestalten.<br />
Eine moderne demokratische Gesellschaft definiert<br />
sich vor allem über ihre integrative Kraft.<br />
Berufliche Integration ist ein zentraler Aspekt der<br />
sozialen Integration. Der Grad der Bildungsbeteiligung<br />
wiederum ist ein Indikator für gesellschaftliche<br />
Gerechtigkeit und entscheidend für<br />
den wirtschaftlichen Erfolg einer Gesellschaft.<br />
In Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren<br />
viel zum Positiven gewendet: Es gab noch nie<br />
so viele Bildungsaufsteigerinnen und -aufsteiger.<br />
Deutlich mehr junge Leute, die nicht aus einem<br />
Akademikerhaushalt stammen, studieren, nämlich<br />
rund 20 Prozent – Mitte der 90er Jahre waren<br />
es erst 15,5 %. Wir haben die Angebote im Bereich<br />
der frühkindlichen Bildung und den Ausbau von<br />
Ganztagsschulen erheblich vorangebracht. Die<br />
Anzahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss,<br />
der Jugendlichen im Übergangsbereich, der Jugendlichen<br />
ohne Ausbildungsplatz und ohne Ausbildungsabschluss<br />
geht beständig zurück. Durch<br />
das seit dem 01. April 2012 geltende „Anerkennungsgesetz“<br />
für im Ausland erworbene Berufsabschlüsse<br />
werden bis zu 300 000 Menschen endlich<br />
die Möglichkeit erhalten, ihre ausländischen<br />
Berufsqualifikationen aner-kannt zu bekommen.<br />
Trotz vieler bildungspolitischer Verbesserungen<br />
stehen wir noch vor bildungspolitischen Herausforderungen.<br />
Warum haben junge Menschen aus Zuwandererfamilien<br />
„selbst bei guten Schulabschlüssen geringere<br />
Chancen einen Ausbildungsplatz zu finden“<br />
und „sind nach der Schule häufiger arbeitslos“<br />
bzw. „nehmen häufiger an Maßnahmen im Übergangsbereich<br />
teil (Beicht/Granato)“?<br />
Warum haben es junge Frauen aus Migrantenfamilien<br />
mit häufig besseren Schulabschlüssen als<br />
junge Männer besonders schwer, in eine Ausbildung<br />
zu münden? Warum war der Anteil der<br />
Personen mit Migrationshintergrund ohne beruflichen<br />
Abschluss oder Hochschulabschluss 2010<br />
mit 31,6% mehr als doppelt so hoch wie in der<br />
Gesamtbevölkerung?<br />
Wissenschaftlerinnen des Bundesinstituts für Berufsbildung<br />
haben in einer Studie im Jahr 2010
dargelegt, dass häufig angeführte Gründe wie<br />
die wirtschaftliche Entwicklung oder die oft zitierten<br />
Defizite der Jugendlichen als alleinige<br />
Erklärung nicht ausreichend sind. Zwar wirken<br />
sich „schlechtere schulische Qualifikationen und<br />
ungünstigere soziale Herkunft … hemmend auf<br />
ihren Übergangserfolg aus“(Beicht/Granato). Die<br />
Wissenschaftlerinnen verweisen jedoch auch darauf,<br />
dass bei Familien mit Migrationshintergrund<br />
nur eingeschränkt „soziales Kapital“, zu dem sie<br />
beispielsweise „Netzwerkressourcen“ zählen,<br />
vorhanden ist. Darüber hinaus wirken „Selektionsprozesse<br />
und -mechanismen am Übergang<br />
Schule – Ausbildung“ und „gruppenspezifische<br />
Zuschreibungen gegenüber Jugendlichen mit<br />
Migrationshintergrund“, die zu geringeren Zugangschancen<br />
zu betrieblicher Ausbildung führen.<br />
Bei der Erstellung der Förderrichtlinien des Programms<br />
„<strong>Perspektive</strong> <strong>Berufsabschluss</strong>“ waren<br />
wir uns der Heterogenität der Gründe für unzureichende<br />
Bildungsintegration sehr bewusst.<br />
Deshalb zielten wir mit unserer Förderstrategie<br />
auf eine bedarfsbezogene Förderung von Kompetenzen<br />
ab. Wir wollen die Potenziale aller jungen<br />
Menschen mit und ohne Migrationshintergrund<br />
erschließen. Niemand darf verloren gehen! Wir<br />
haben zum einen den für den Lebensweg entscheidenden<br />
Übergang von der Schule in Ausbildung<br />
im Fokus und wollen zum anderen (jungen) Menschen,<br />
die aus welchen Gründen auch immer keinen<br />
<strong>Berufsabschluss</strong> haben, eine „zweite Chance“<br />
für das Nachholen eines beruflichen Abschlusses<br />
eröffnen. Im Blick haben wir die Jugendlichen und<br />
jungen Erwachsenen, aber auch die Verbesserung<br />
der Strukturen in den geförderten Regionen und<br />
darüber hinaus die Sensibilisierung von Betrieben<br />
für die Kompetenzen und Potenziale junger Migrantinnen<br />
und Migranten. Wir fördern den verbesserten<br />
Zugang zu Angeboten und Netzwerken<br />
in den Regionen.<br />
Meine Damen und Herren, die Kommunen gewinnen<br />
in der Integrations- und Sozialpolitik zunehmend<br />
an Bedeutung, wie Herr Dr. Hunger in<br />
seinem anschließenden Vortrag noch eingehender<br />
ausführen wird. In den Regionen kommen die<br />
Auswirkungen mehr oder weniger gelingender<br />
Bildungsintegration zuerst zum Tragen. Unser<br />
Programm „<strong>Perspektive</strong> <strong>Berufsabschluss</strong>“ trägt<br />
mit seinem regionalen Ansatz dieser Tatsache<br />
Rechnung. Regionale Angebotsstrukturen und<br />
der Auf- bzw. Ausbau von Netzwerkstrukturen<br />
im Bereich der regionalen Bildungsförderung können<br />
nur dann optimiert werden, wenn alle Gruppen<br />
als gleichberechtigte Akteure in den Prozess<br />
der Strukturentwicklung eingebunden sind. Eine<br />
entscheidende Gruppe sind die Migrantenorganisationen.<br />
Sollen kommunale Strategien und Aktionspläne<br />
für Integration funktionieren, müssen Migrantenorganisationen<br />
als Partner eingebunden werden.<br />
Diese Einbindung unterstützt das BMBF nicht<br />
nur im Rahmen des Projekts „Mit MigrantInnen<br />
für MigrantInnen“, dessen bisherige Ergebnisse<br />
wir Ihnen heute aufzeigen. Auch im Rahmen der<br />
„Koordinierungsstelle Ausbildung bei Selbständigen<br />
mit Migrationshintergrund“ (KAUSA), die<br />
vom BMBF seit 1999 gefördert wird und seit 2006<br />
ein eigener Programmbereich innerhalb des Ausbildungsstrukturprogramms<br />
JOBSTARTER ist, arbeitet<br />
das BMBF daran, dass Wirtschaft, Jugendliche<br />
und Eltern intensiv an einem Strang ziehen.<br />
Dabei baut KAUSA sein bestehendes Netzwerk<br />
weiter aus und bindet Migrantenorganisationen<br />
dabei eng ein.<br />
In Deutschland gibt es rund 16.000 Migrantenorganisationen<br />
unterschiedlichster Art und Ausrichtung.<br />
Häufig sind sie erste Anlaufstellen für Migrantinnen<br />
und Migranten bei Fragen des täglichen<br />
Lebens, zu den Themen Schule, Ausbildung und<br />
Weiterbildung. Migrantenorganisationen sind oft
Grußwort Kornelia Haugg<br />
der Ort, an dem man sich mit Freunden und Bekannten<br />
mit ähnlichem kulturellem Hintergrund<br />
vertrauensvoll in der Muttersprache austauschen<br />
kann.<br />
Die Einbindung von Migrantenorganisationen<br />
in die auf- bzw. auszubauenden Netzwerke war<br />
bereits in den 2008 veröffentlichten Förderrichtlinien<br />
des Programms „<strong>Perspektive</strong> <strong>Berufsabschluss</strong>“<br />
verbindlich festgeschrieben. Im Prozess<br />
der Programmumsetzung wurde jedoch deutlich,<br />
dass Migrantenorganisationen noch intensiver in<br />
die Netzwerkarbeit einbezogen werden sollten.<br />
Zur Unterstützung der Projekte entschlossen wir<br />
uns deshalb im Jahr 2009, das Begleitprojekt „Mit<br />
MigrantInnen für MigrantInnen – Interkulturelle<br />
Kooperation zur Verbesserung der Bildungsintegration“<br />
zu fördern. Dieses Begleitprojekt wird<br />
von der MOZAIK gGmbH, Bielefeld, durchgeführt<br />
und unterstützt die Projekte beider Förderinitiativen<br />
des Programms: die Förderinitiative<br />
„Regionales Übergangsmanagement“ wie die<br />
Förderinitiative „Abschlussorientierte modulare<br />
Nachqualifizierung“.<br />
Der Titel des Begleitprojekts verweist auf die<br />
Leitidee unseres Programms:<br />
Mit Migrantinnen und Migranten und für Migrantinnen<br />
und Migranten.<br />
Schwerpunkt des Begleitprojektes ist es, Migrantenorganisationen<br />
zu beraten, sich strukturell so<br />
zu formieren, dass sie als gleichberechtigte partnerschaftliche<br />
Interessenvertretungen in den regionalen<br />
Bildungs-, Arbeitsmarkt- und anderen<br />
thematischen Netzwerken mitarbeiten können.<br />
Dahinter steht das Ziel, die Bildungs- beziehungsweise<br />
Ausbildungs- und Arbeitsmarktbeteiligung<br />
von Menschen mit Migrationshintergrund zu erhöhen<br />
und zu einer umfassenden Verbesserung<br />
der Integration beizutragen.<br />
Für die Einbindung von Migrantenorganisationen<br />
in die regionale, kommunale bzw. branchenbezogene<br />
Netzwerkarbeit ist es wichtig, dass zunächst<br />
Vertretungsstrukturen aufgebaut werden.<br />
Hierbei spielen so genannte „Bildungsbeauftragte“,<br />
ehrenamtliche Berater aus Migrantenorganisationen,<br />
eine zentrale Rolle. Herr Özer, der Leiter<br />
des Begleitprojektes und Organisator der heutigen<br />
Fachtagung, wird in seinem Vortrag näher auf die<br />
Konzeptidee und deren Umsetzung eingehen.<br />
Wir brauchen sie - die Migrantenorganisationen<br />
- als Kooperationspartner. Sie sind wichtige Netzwerkakteure,<br />
die zum Gelingen von Bildungsintegration<br />
beitragen können. Aus den Erfahrungen<br />
im Begleitprojekt „Mit MigrantInnen für MigrantInnen“<br />
sind Empfehlungen abzuleiten, wie eine<br />
gute Zusammenarbeit funktionieren kann. Im<br />
Laufe der heutigen Veranstaltung werden Sie noch<br />
viele andere Beispiele gelungener Kooperationen<br />
auf kommunaler und regionaler Ebene kennenlernen.<br />
Beispiele, die anregen, die erfolgreich begonnene<br />
Arbeit weiterzuführen und auszubauen.<br />
Beispiele, die auch außerhalb unseres Programmkontextes<br />
ähnliche strukturelle Prozesse anregen<br />
können und sollen.<br />
In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine anregende<br />
Tagung und viele weitere für Ihre Kommune<br />
und Kreise passende good-practice-Beispiele.<br />
Noch einmal ein herzliches Willkommen an Sie<br />
alle und ein ganz besonderer Gruß an Sie, liebe<br />
Vertreterinnen und Vertreter aus Migrantenorganisationen:<br />
Willkommen als Akteure der Bildungsintegration!<br />
Vielen Dank.
4. Migrantenorganisationen als Kooperationspartner<br />
und ihr Beitrag zur Integration<br />
PD Dr. Uwe Hunger - Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />
Expertise "Kooperationen mit<br />
Migrantenorganisationen"<br />
Migrantenorganisationen als Kooperationspartner<br />
und ihr Beitrag zur Integration<br />
Vortrag im Rahmen der bundesweiten Fachtagung<br />
„Migrantenorganisationen-Willkommene Akteure bei der Bildungsintegration“<br />
Bonn, Gustav-Stresemann-Institut, 3. Mai 2012<br />
PD Dr. Uwe Hunger<br />
Westfälische Wilhelms-Universität Münster/<br />
Universität Osnabrück<br />
• Wissenschaftliche Expertise im Auftrag des Bundesamt für<br />
Migration und Flüchtlinge (BAMF)<br />
• Fragestellung: Was sind die Erfolgs- bzw. Misserfolgsfaktoren<br />
von Kooperationen mit Migrantenorganisationen?<br />
• Fallbeispiel Berlin<br />
• Methode: Explorative Untersuchung von zwölf Kooperationen<br />
mit Hilfe von Leitfadeninterviews, teilnehmender Beobachtung<br />
und Zielgruppenbefragung, ergänzt um Experteninterviews<br />
• Untersuchungsebenen: Interne Faktoren, externe Faktoren,<br />
relationale Faktoren einer Kooperation<br />
• Ziel: Formulierung von Handlungsempfehlungen<br />
2<br />
Sample<br />
• Sampling nach typischen Fällen<br />
• Auswahl unterschiedlicher Kooperationsformen:<br />
Typ 1: Kooperation in einem Dachverband<br />
Typ 2: Coaching/Mentoring<br />
Typ 3: Tandem<br />
Typ 4: Projektkonzeption<br />
Typ 5: Öffentlichkeitsarbeit<br />
Typ 6: Zugang zur Zielgruppe<br />
• Auswahl unterschiedlicher Organisationsarten:<br />
• Sportverein, Jugendverein, Frauenverein etc.<br />
• Wohlfahrtsverband, Stiftung, Behörde etc.<br />
Erfolgsfaktoren von Kooperation<br />
Quelle: Eigene Darstellung.<br />
3
10<br />
Migrantenorganisationen als Kooperationspartner und ihr Beitrag zur Integration<br />
Ergebnisse: Relationale Faktoren<br />
• Motivation: Beiderseitige Motivation wichtig! Gefahr der<br />
Wahrnehmung des Zugangs zur Zielgruppe<br />
• Kommunikation: Gefahr des Misserfolgs durch eine fehlende<br />
bzw. gestörte Kommunikation infolge instabiler Verhältnisse und<br />
Organisationsstrukturen<br />
• Vertrauen und Konkurrenz: Vertrauen als Grundlage jeglicher<br />
Zusammenarbeit. Aber: Oftmals auch eine Konkurrenzsituation<br />
der Kooperationspartner um Ressourcen, Mitglieder und Ideen<br />
„Da muss man nämlich aufpassen. Es passiert gerne mal, dass Fachträger<br />
kooperieren, um den Fuß in die letzte Community reinzukriegen und Expertise<br />
abzuziehen“ (Zitat aus einem Interview einer Migrantenorganisation).<br />
• Hierarchie: Partnerschaft auf Augenhöhe wichtig!<br />
• Ressourcen und Finanzierung: „Partnerschaft auf<br />
Augenhöhe“ wird oft durch ungleiche Ressourcenausstattung<br />
erschwert. Fehlende Professionalisierung vieler<br />
Migrantenorganisation verhindert oft eine kontinuierliche<br />
Zusammenarbeit.<br />
5<br />
Ergebnisse: Externe Faktoren<br />
• Öffentliche Verwaltung und andere Akteure: Gefahr der<br />
Einflussnahme von außen<br />
• Finanzielle Förderung: "Papierkrieg“, „Projektitis“ und Fallen<br />
der Vorfinanzierung<br />
• Öffentlicher Diskurs: Vorurteile und Paternalismus auf der<br />
einen Seite (Migrantenorganisationen werden oftmals als<br />
Abschottungstendenz gewertet, z.B. Sarrazin-Debatte); Aber:<br />
Migrantenorganisationen als gleichwertige Akteure in einer<br />
pluralen Zivilgesellschaft auf der anderen Seite. Insgesamt:<br />
zwischen Förderung und Überforderung:<br />
„Weil es in Mode ist, werden nun Migrantenorganisationen hofiert und es<br />
werden Erwartungen geweckt. Die Leute treten an, engagieren sich, stellen<br />
aber ganz schnell fest, dass sie es so schnell nicht gebacken bekommen. Weil<br />
eben diese ganzen Verfahrens- und Managementfragen usw. ihnen relativ<br />
unbekannt sind. Und dann haben sie Frusterlebnisse. Dann kommen die alten<br />
Vorurteile: „Siehste, hab ich doch gesagt (Zitat aus einem Interview aus einer<br />
Migrantenorganisation).“<br />
6<br />
Ergebnisse: Interne Faktoren<br />
• Organisationstruktur und Professionalisierung: Wichtigste<br />
Faktoren sind unterschiedliche Ausstattung der Akteure mit<br />
Ressourcen und unterschiedliche Organisationskulturen<br />
• Notwendigkeit der Kenntnisse der Zielgruppe:<br />
„Es werden Projekte angeboten. Aber da werden die Leute nicht da<br />
abgeholt, wo sie sind. Wenn ich ein Migrantenprojekt starte, muss ich<br />
zuerst einmal schauen, wen ich auf der anderen Seite habe. Wie sind<br />
sie eigentlich. [Der Dachverband] bietet viele Fortbildungsseminare an.<br />
Es scheitert nicht an den Fortbildungsveranstaltungen, es scheitert<br />
eigentlich daran, wie es ausgeführt wird“ (Zitat aus einem Interview<br />
einer Migrantenorganisation).<br />
• Aber: In der Regel hat sich gezeigt, dass die Zielgruppe die<br />
Kooperationsprojekte positiv wahrgenommen und bei den<br />
Projekten mitarbeitet hat, ohne oftmals dabei zu wissen, dass<br />
es sich dabei um ein Kooperationsprojekt gehandelt hat.<br />
7<br />
Fazit<br />
• Kooperationen ein gutes Mittel zur interkulturellen Öffnung<br />
und Zusammenarbeit, es sind aber auch<br />
Konkurrenzverhältnisse anzuerkennen<br />
• Kooperationen sind kein Selbstläufer. Entscheidend sind vor<br />
allem beiderseitige Motivation, Vertrauen und partnerschaftlicher<br />
Umgang miteinander<br />
• Wichtig ist der Prozesscharakter der Kooperationen:<br />
Gleichwertige Partnerschaft ist über den gesamten<br />
Projektzeitraum der Kooperation wichtig, also von der<br />
Projektkonzeption über die Antragsstellung bis zur<br />
Durchführung und Nachbereitung. Personelle Neubesetzungen<br />
und instabile Organisationsstrukturen erschweren den Prozess.<br />
• Migrantenorganisationen entwickeln sich vom<br />
Ausländerverein zum Fachträger. Grenzen zwischen<br />
Migrantenorganisationen und etablierten Träger verwischen<br />
zunehmend. 8<br />
Kontakt:<br />
hunger@uni-muenster.de<br />
uhunger@uni-osnabrück.de<br />
uhunger@me.com<br />
9
11<br />
5. Rolle und Beitrag von Migrantenorganisationen<br />
bei der Bildungsintegration Cemalettin Özer - MOZAIK gGmbH<br />
Als Leiter des Begleitprojektes „Mit MigrantInnen für MigrantInnen – Interkulturelle Verbesserung<br />
der Bildungsintegration “ stellte Dipl. Ing. Cemalettin Özer die Ergebnisse des Projektes und Handlungsempfehlungen<br />
dar.<br />
1. Zu MOZAIK gGmbH<br />
Agenda<br />
2. Hindernisse der Bildungsintegration<br />
3. Zum MMfM-Begleitprojekt<br />
- Projektrahmen<br />
- Ziele des Begleitprojektes<br />
- (Inter-) Cultural- Mainstreaming-Ansatz<br />
- Kooperationsansatz mit Migrantenorganisationen<br />
Bonn, 3. Mai 2012<br />
4. Ergebnisse des Kooperationsansatzes<br />
5. Handlungsempfehlungen<br />
Herzlich Willkommen<br />
zur Fachtagung<br />
MIGRANTENORGANISATIONEN<br />
-Willkommene Akteure der<br />
Bildungsintegration-<br />
Das Programm „<strong>Perspektive</strong> <strong>Berufsabschluss</strong>“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen<br />
Union gefördert.<br />
3<br />
Agenda<br />
1. Zu MOZAIK gGmbH<br />
2. Hindernisse der Bildungsintegration<br />
3. Zum MMfM-Begleitprojekt<br />
- Projektrahmen<br />
- Ziele des Begleitprojektes<br />
- (Inter-) Cultural- Mainstreaming-Ansatz<br />
- Kooperationsansatz mit Migrantenorganisationen<br />
4. Ergebnisse des Kooperationsansatzes<br />
5. Handlungsempfehlungen<br />
3<br />
„Rolle und Beitrag von<br />
MOZAIK wurde 2003 von Akademikern mit<br />
Migrantenorganisationen bei<br />
Migrationshintergrund<br />
Erfolge und Auszeichnungen:<br />
gegründet<br />
MOZAIK-Tätigkeitsfelder in der (beruflichen) der Bildungsintegration“<br />
Integrationsarbeit von<br />
•„Ausbildungsoskar“ der Jungen Deutschen Wirtschaft (JDW)<br />
Menschen (Nov. 2000) mit und in Berlin ohne Migrationshintergrund:<br />
Cemalettin Özer<br />
• Entwicklung Auszeichnung und von Umsetzung „owl Interkulturell“ interkultureller durch das Projekte bundesweite<br />
Projektleiter des bundesweiten Begleitprojektes:<br />
Bündnis für Demokratie und Toleranz (2004)<br />
Konzepte zur Förderung der beruflichen „Mit MigrantInnen Integration für MigrantInnen und (MMfM)-<br />
Interkulturelle Kooperation zur Verbesserung der<br />
• interkultureller 2. Platz beim Paule Öffnung Freire- Agenda Preis durch Netzwerk OWL<br />
Bildungsintegration“<br />
Regionale Agenda e.V. (2004)<br />
Beratung bei Fragen der interkulturellen Bonn, Personal- 3. Mai<br />
2012<br />
und<br />
• Robert- Jungk- Zukunftspreis des Städtetags NRW<br />
Organisationsentwicklung<br />
(Oktober 2005)<br />
Das Programm „<strong>Perspektive</strong> <strong>Berufsabschluss</strong>“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen<br />
• Weiterbildungs-Innovations-Preis (WIP 2008) des<br />
Union gefördert.<br />
Studien zur Förderung Interkultureller Dialog- und<br />
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Februar 2008<br />
4<br />
Kooperationsarbeit<br />
für das Curriculum zur Qualifizierung von (Weiter-)<br />
Bildungsbeauftragten aus Migrantenorganisationen 5<br />
Agenda<br />
1. Zu MOZAIK gGmbH<br />
2. Hindernisse der Bildungsintegration<br />
3. Zum MMfM-Begleitprojekt<br />
- Projektrahmen<br />
- Ziele des Begleitprojektes<br />
- (Inter-) Cultural- Mainstreaming-Ansatz<br />
- Kooperationsansatz mit Migrantenorganisationen<br />
4. Ergebnisse des Kooperationsansatzes<br />
5. Handlungsempfehlungen<br />
6<br />
MOZAIK wurde 2003 von Akademikern mit<br />
Migrationshintergrund<br />
Erfolge und Auszeichnungen:<br />
gegründet<br />
MOZAIK-Tätigkeitsfelder •„Ausbildungsoskar“ der in der Jungen (beruflichen) Deutschen Integrationsarbeit Wirtschaft (JDW) von<br />
(Nov. 2000) in Berlin<br />
Menschen mit und ohne Migrationshintergrund:<br />
• Auszeichnung von „owl Interkulturell“ durch das bundesweite<br />
Entwicklung Bündnis für und Demokratie Umsetzung und interkultureller Toleranz (2004) Projekte und<br />
Konzepte zur Förderung der beruflichen Integration und<br />
• 2. Platz beim Paule Freire- Agenda Preis durch Netzwerk OWL<br />
Regionale interkultureller Agenda Öffnung e.V. (2004)<br />
• Beratung Robert- Jungk- bei Fragen Zukunftspreis der interkulturellen des Städtetags Personal- NRW und<br />
(Oktober 2005)<br />
Organisationsentwicklung<br />
• Weiterbildungs-Innovations-Preis (WIP 2008) des<br />
Studien Bundesinstitut zur Förderung für Berufsbildung Interkultureller (BIBB) Dialog- im Februar und 2008<br />
für das Curriculum zur Qualifizierung von (Weiter-)<br />
4<br />
Kooperationsarbeit<br />
Bildungsbeauftragten aus Migrantenorganisationen 5<br />
Agenda<br />
Hindernisse der<br />
Bildungsintegration<br />
1. Zu MOZAIK gGmbH<br />
• Bildungssituation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund<br />
2. Hindernisse Schul- und Berufsabschlüsse der Bildungsintegration (Jungenproblem)<br />
3. Zum (Strukturelle) MMfM-Begleitprojekt<br />
Diskriminierungserfahrungen (BIBB/BA-Studie)<br />
• Weiterbildungssituation - Projektrahmen von Erwachsenen mit Migrationshintergrund<br />
MigrantInnen haben einen besonders hohen Nachholbedarf<br />
- beim Ziele Zugang des Begleitprojektes<br />
zu qualifizierten Weiterbildungsangeboten,<br />
Berufen und „sicheren“ Arbeitsplätzen (Hilfsarbeiterstatus)<br />
- (Inter-) Cultural- Mainstreaming-Ansatz<br />
• Einige Gründe und Hindernisse<br />
- Kooperationsansatz mit Migrantenorganisationen<br />
(Fach-) Sprachdefizite in Deutsch<br />
4. Ergebnisse Aufenthalts- des und Kooperationsansatzes<br />
arbeitsrechtliche Hindernisse (Zuwanderungsgesetz)<br />
Zu geringe migrantenspez. bzw. interkulturelle (Weiter-) Bildung-<br />
5. Handlungsempfehlungen<br />
und Beratungsangebote (z.B. Zweisprachig)<br />
6<br />
Fehlende interkulturelle Kompetenz und Konzepte u.a. von<br />
Politiker/-innen, Lehrer/-innen und Personalverantwortlichen<br />
fehlende Kooperation mit (integrativen) Migrantenorganisationen<br />
7<br />
(Quellen: BiBB 2005, PISA 2007, MOZAIK gGmbH)<br />
Agenda<br />
1. Zu MOZAIK gGmbH<br />
2. Hindernisse der Bildungsintegration<br />
3. Zum MMfM-Begleitprojekt
• Einige Gründe und Hindernisse<br />
12<br />
(Fach-) Sprachdefizite in Deutsch<br />
Aufenthalts- und arbeitsrechtliche Hindernisse (Zuwanderungsgesetz)<br />
Zu geringe migrantenspez. bzw. interkulturelle (Weiter-) Bildungund<br />
Beratungsangebote (z.B. Zweisprachig)<br />
Fehlende interkulturelle Kompetenz und Konzepte u.a. von<br />
Politiker/-innen, Lehrer/-innen und Personalverantwortlichen<br />
fehlende Kooperation mit (integrativen) Migrantenorganisationen<br />
(Quellen: BiBB 2005, PISA 2007, MOZAIK gGmbH)<br />
Agenda<br />
des Begleitprojektes<br />
1. Zu MOZAIK gGmbH<br />
Programmförderung und -laufzeit:<br />
2. Hindernisse der Bildungsintegration<br />
Projektlaufzeit: 01.11.2009 bis 31.12.2012<br />
3. Zum MMfM-Begleitprojekt<br />
Bisherige Zielregionen bzw. kooperierende Pilotprojekte:<br />
- Projektrahmen<br />
(FÖ 1) Regionales<br />
(FÖ 2) Abschlussorientierte<br />
- Ziele des Begleitprojektes<br />
Übergangsmanagement modulare Nachqualifizierung<br />
- (Inter-) Cultural- Mainstreaming-Ansatz<br />
1. Dortmund (bis Juni 2011)<br />
6. Bielefeld (bis März 2012)<br />
- Kooperationsansatz mit Migrantenorganisationen<br />
2. Kiel (bis März 2012)<br />
7. Darmstadt (bis März 2012)<br />
4. Ergebnisse des Kooperationsansatzes<br />
3. Leipzig<br />
8. Leipzig<br />
5. Handlungsempfehlungen<br />
4. Marburg-Biedenkopf<br />
9. Saarbrücken<br />
8<br />
5. Saarbrücken<br />
Zum Projektrahmen<br />
Neue MMfM-<br />
10. Schwerin<br />
Kooperationsprojekte<br />
Förderinitiative 1 Ziele – Kurzüberblick<br />
• RÜM Stadt Augsburg<br />
• RÜM Landkreis Böblingen<br />
• Begleitung RÜM Landkreis und Darmstadt-Dieburg<br />
Unterstützung der 17 Pilotregionen bei<br />
Umsetzung des (Inter-) Cultural-Mainstreaming- Ansatzes<br />
Förderinitiative 2<br />
u.a. durch :<br />
• NQ Altenpflege<br />
Hannover Interkulturelle und Ludwigshafen Sensibilisierung - Servicestellen Nachqualifizierung der Netzwerkpartner/-innen<br />
Altenpflege für<br />
Niedersachsen und Rheinland-Pfalz<br />
Einbeziehung von Migrantenorganisationen (MO) in die<br />
• NQ Gießen - Lahn-Dill<br />
regionalen Vorhaben/Netzwerke bzw. Intensivierung der<br />
Netzwerk Nachqualifizierung Gießen – Lahn-Dill – Abschlussorientierte modulare<br />
Nachqualifizierung<br />
Zusammenarbeit<br />
für (junge)<br />
mit MO<br />
Erwachsene<br />
(BMBF-Förderrichtlinie)<br />
ohne <strong>Berufsabschluss</strong><br />
• NQ Initiierung IT-Berufe Karlsruhe MO-übergreifender verbindlicher interkultureller<br />
Finish Vertretungsstrukturen IT – Modulare abschlussorientierte auf regionaler/kommunaler Nachqualifizierung für junge Ebene<br />
Erwachsene mit akademischem Vorwissen<br />
Unterstützung bei der Etablierung effektiver nachhaltiger<br />
• NQ Strukturen Südwestverbund<br />
migrationssensibler (WbH-)Angebote<br />
Nachqualifizierung im Südwestverbund - Eine Chance für Straffällige in Hessen,<br />
Rheinland-Pfalz und Saarland<br />
10<br />
Good Practice-Fachaustausch zwischen den Pilotregionen<br />
(Inter-)Cultural Mainstreaming-<br />
(Inter-)Cultural Ansatz des Begleitprojekts<br />
Mainstreaming-<br />
Strategie<br />
Gliederung der vier Umsetzung im Begleitprojekt durch<br />
Cultural Netzwerkebenen<br />
Mainstreaming (auch Ethnic Mainstreaming) ist analog<br />
1. Zu MOZAIK gGmbH<br />
Agenda<br />
2. Hindernisse der Bildungsintegration<br />
3. Zum MMfM-Begleitprojekt<br />
- Projektrahmen<br />
- Ziele des Begleitprojektes<br />
- (Inter-) Cultural- Mainstreaming-Ansatz<br />
- Kooperationsansatz mit Migrantenorganisationen<br />
4. Ergebnisse des Kooperationsansatzes<br />
5. Handlungsempfehlungen<br />
11<br />
9<br />
14<br />
7<br />
Rolle und Beitrag von Migrantenorganisationen bei der Bildungsintegration<br />
Programmförderung und -laufzeit:<br />
Projektlaufzeit: 01.11.2009 bis 31.12.2012<br />
Bisherige Zielregionen bzw. kooperierende Pilotprojekte:<br />
(FÖ 1) Regionales<br />
Übergangsmanagement<br />
1. Dortmund (bis Juni 2011)<br />
2. Kiel (bis März 2012)<br />
3. Leipzig<br />
4. Marburg-Biedenkopf<br />
5. Saarbrücken<br />
Zum Projektrahmen<br />
des Begleitprojektes<br />
Neue MMfM-<br />
(FÖ 2) Abschlussorientierte<br />
modulare Nachqualifizierung<br />
6. Bielefeld (bis März 2012)<br />
7. Darmstadt (bis März 2012)<br />
8. Leipzig<br />
9. Saarbrücken<br />
10. Schwerin<br />
Kooperationsprojekte<br />
Förderinitiative 1 Ziele – Kurzüberblick<br />
• RÜM Stadt Augsburg<br />
• RÜM Landkreis Böblingen<br />
• Begleitung RÜM Landkreis und Darmstadt-Dieburg<br />
Unterstützung der 17 Pilotregionen bei<br />
Umsetzung des (Inter-) Cultural-Mainstreaming- Ansatzes<br />
Förderinitiative u.a. durch : 2<br />
• NQ Altenpflege<br />
Interkulturelle Sensibilisierung der Netzwerkpartner/-innen<br />
Hannover und Ludwigshafen - Servicestellen Nachqualifizierung Altenpflege für<br />
Niedersachsen und Rheinland-Pfalz<br />
Einbeziehung von Migrantenorganisationen (MO) in die<br />
• NQ regionalen Gießen - Lahn-Dill Vorhaben/Netzwerke bzw. Intensivierung der<br />
Netzwerk Zusammenarbeit Nachqualifizierung mit MO Gießen (BMBF-Förderrichtlinie)<br />
– Lahn-Dill – Abschlussorientierte modulare<br />
Nachqualifizierung für (junge) Erwachsene ohne <strong>Berufsabschluss</strong><br />
Initiierung MO-übergreifender verbindlicher interkultureller<br />
• NQ<br />
Vertretungsstrukturen<br />
IT-Berufe Karlsruhe<br />
auf regionaler/kommunaler Ebene<br />
Finish IT – Modulare abschlussorientierte Nachqualifizierung für junge<br />
Erwachsene mit akademischem Vorwissen<br />
Unterstützung bei der Etablierung effektiver nachhaltiger<br />
• NQ Strukturen Südwestverbund<br />
migrationssensibler (WbH-)Angebote<br />
Nachqualifizierung im Südwestverbund - Eine Chance für Straffällige in Hessen,<br />
Rheinland-Pfalz Good Practice-Fachaustausch und Saarland<br />
zwischen den Pilotregionen 10<br />
(Inter-)Cultural Mainstreaming-<br />
(Inter-)Cultural Ansatz des Begleitprojekts<br />
Mainstreaming-<br />
Strategie<br />
Gliederung der vier Umsetzung im Begleitprojekt durch<br />
Cultural Netzwerkebenen<br />
Mainstreaming (auch Ethnic Mainstreaming) ist analog<br />
1 Managementebene Interkulturelle Beratung der<br />
zum Prinzip des Gender Mainstreaming als Teil eines<br />
Netzwerkkoordination<br />
umfassenden 2 Personalebene Diversity Managements Interkulturelle zu verstehen, Schulung also der als Teil<br />
Netzwerkpartner<br />
einer Strategie, die Vielfalt nicht als Problem, sondern als Ressource<br />
3 Angebotsebene Entwicklung von<br />
betrachtet. Wie „gender“, so richtet migrationssensiblen<br />
sich „cultural“ oder „ethnic“<br />
Ansprachekonzepten bzw.<br />
nicht auf eine biologische Disposition, weiterbildungsbegleitenden<br />
sondern auf die soziale<br />
Hilfen (wbH)<br />
Konstruktion ethnischer Gruppen sowie Kooperation deren Chancen mit als<br />
Migrantenorganisationen<br />
Angehörige 4 Außendarstellungsebene<br />
Fachpublikum über die<br />
von ethnischen Minderheiten Öffentlichkeitsarbeit im Einwanderungsland.<br />
für das<br />
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung Projekthomepage (Hrsg.): Verbesserung der beruflichen und die Integrationschancen<br />
von benachteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen gemeinsame durch Netzwerkbildung. Planung In: Schriftenreihe von zum<br />
Programm „Kompetenz fördern–Berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf<br />
migrationsspezifischen<br />
(BQF-Programm)“. Band II d, 2009, S. 47 (abgerufen am 13. Juni 2009) 12<br />
Fachtagungen<br />
13<br />
zum 1 Prinzip Managementebene des Gender Mainstreaming Interkulturelle als Teil Beratung eines der<br />
Netzwerkkoordination<br />
umfassenden Diversity Managements zu verstehen, also als Teil<br />
2 Personalebene Interkulturelle Schulung der<br />
einer Strategie, die Vielfalt nicht Netzwerkpartner<br />
als Problem, sondern als Ressource<br />
3 Angebotsebene Entwicklung von<br />
betrachtet. Wie „gender“, so richtet migrationssensiblen<br />
sich „cultural“ oder „ethnic“<br />
Ansprachekonzepten bzw.<br />
nicht auf eine biologische Disposition, sondern auf die soziale<br />
weiterbildungsbegleitenden<br />
Konstruktion ethnischer Gruppen sowie Hilfen deren (wbH) Chancen als<br />
Kooperation mit<br />
Angehörige von ethnischen Minderheiten Migrantenorganisationen<br />
im Einwanderungsland.<br />
4 Außendarstellungsebene<br />
Fachpublikum über die<br />
Öffentlichkeitsarbeit für das<br />
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Verbesserung der beruflichen Integrationschancen<br />
Projekthomepage und die<br />
von benachteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch Netzwerkbildung. In: Schriftenreihe zum<br />
Programm „Kompetenz fördern–Berufliche Qualifizierung gemeinsame für Zielgruppen mit Planung besonderem von Förderbedarf<br />
(BQF-Programm)“. Band II d, 2009, S. 47 (abgerufen am 13. Juni 2009) 12<br />
migrationsspezifischen<br />
Fachtagungen<br />
13<br />
Agenda<br />
(Inter-)Cultural Mainstreaming-<br />
Strategie und Zwischenergebnisse<br />
Gliederung 1. Zu MOZAIK der vier gGmbH Umsetzung im Begleitprojekt Zwischenergebnisse<br />
Netzwerkebenen durch<br />
2. Hindernisse der Bildungsintegration<br />
Management-<br />
Interkulturelle Beratung und -10 Pilotprojekte<br />
ebene<br />
Begleitung der<br />
(5 RÜM+5 NQ)<br />
3. Zum MMfM-Begleitprojekt<br />
Netzwerkkoordination<br />
+ 7 Neue Projekte<br />
(3 RÜM+ 4 NQ)<br />
Personalebene - Projektrahmen Interkulturelle Schulung der<br />
Netzwerkpartner und<br />
162 Netzwerkpart.<br />
(106 w und 56 m)<br />
- Ziele des Begleitprojektes<br />
Vertreter/-innen aus<br />
Migrantenorganisationen<br />
60 mit MH<br />
(35 w und 25 m)<br />
Angebotsebene >Entwicklung von<br />
> 9 Good-Practice-<br />
- (Inter-) Cultural- Mainstreaming-Ansatz<br />
migrationssensiblen<br />
Beispiele im<br />
Ansprachekonzepten bzw. Zwischenbericht<br />
- Kooperationsansatz Weiterbildungsbegleitenden<br />
mit Migrantenorganisationen >10-Stufen-Modell<br />
Hilfen (WbH)<br />
>63 BB aus 50 MO<br />
>Kooperation mit<br />
4. Ergebnisse des Kooperationsansatzes<br />
Migrantenorganisationen (MO)<br />
+ Neu ca. 20 BB<br />
aus 20 MO<br />
Außendarstellungsebene<br />
Öffentlichkeitsarbeit für das Projekthomepage<br />
5. Handlungsempfehlungen Fachpublikum über die<br />
Projekthomepage und die<br />
www.bildunginterkulturell.de<br />
14<br />
gemeinsame Planung von<br />
>5 ICM-<br />
Newsletter<br />
migrationsspezifischen<br />
> FT in Bonn am<br />
Fachtagungen<br />
03.Mai.2012<br />
11<br />
9<br />
Migrantenorganisationen (MO)<br />
Bundesweit liegt die Zahl der MO als e.V. weit über 20.000.<br />
<br />
MO sind die von Migranten/-innen gegründete und geleitete<br />
Zusammenschlüsse bzw. Vereine.
Angebotsebene<br />
Außendarstellungsebene<br />
migrationssensiblen<br />
Ansprachekonzepten bzw.<br />
Weiterbildungsbegleitenden<br />
Hilfen (WbH)<br />
>Kooperation mit<br />
Migrantenorganisationen (MO)<br />
Öffentlichkeitsarbeit für das<br />
Fachpublikum über die<br />
Projekthomepage und die<br />
gemeinsame Planung von<br />
migrationsspezifischen<br />
Fachtagungen<br />
Beispiele im<br />
Zwischenbericht<br />
>10-Stufen-Modell<br />
>63 BB aus 50 MO<br />
+ Neu ca. 20 BB<br />
aus 20 MO<br />
Projekthomepage<br />
www.bildunginterkulturell.de<br />
>5 ICM-<br />
Newsletter<br />
> FT in Bonn am<br />
03.Mai.2012<br />
13<br />
Professionalisierungsgr Mitarbeiter/-innen Projektarbeit<br />
Beispiel: MO als<br />
Bundesweit liegt die Zahl der MO als e.V. weit über 20.000.<br />
<br />
1<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
ade von MO<br />
Migrantenorganisationen (MO)<br />
MO-Professionalisierungsgrade<br />
Einfacher MO sind Verein die zu von Keine, Migranten/-innen nur<br />
Keine Projekte, gegründete nur interne Informationsvermittler,<br />
und geleitete<br />
Zwecken der Kultur-,<br />
Religions-, Bildungs-, Mitglieder<br />
Zusammenschlüsse bzw. Vereine.<br />
Sport-, Politik- oder<br />
anderen Gemeinschaft<br />
2 MO mit ehrenamtlicher<br />
Ihr Ziel ist es neben Keine, nur dem Vereinszweck Keine Projekte, sporadische u.a. eigene Informationsvermittler, Interessen<br />
Integrationsarbeit<br />
ehrenamtliche<br />
Mitglieder<br />
Projekten und<br />
möglicher<br />
durchzusetzen, Selbsthilfepotenziale zu bündeln und<br />
gemeinsam Brücken Keine, in nur die hiesige Regelmäßige Gesellschaft und zu bauen.<br />
3 MO mit ehrenamtlicher<br />
Integrationsarbeit und<br />
verbindlichen<br />
Ort des Informationsaustausches<br />
Netzwerkkooperation<br />
Tätigkeiten und einzelne<br />
Veranstaltungen<br />
Vermittlung von Netzwerkarbeit) migrantenspezifischen Lösungsansätzen<br />
4 MO mit eigenen kleinen<br />
ehrenamtliche<br />
Integrationsprojekten Beschäftigungen für<br />
Förderung des sozialen Engagements<br />
(Mikroprojekte)<br />
5 Professionalisierte MO:<br />
anerkannte Träger für<br />
Jugendarbeit, Bildung,<br />
Arbeitsmarkt<br />
ehrenamtliche<br />
Mitglieder (evtl.<br />
Aufwandsentschädig<br />
ung bei der<br />
Kurzfristige<br />
die Projektlaufzeit<br />
Langfristig<br />
beschäftigte und<br />
hochqualifizierte<br />
Mitarbeiter/-innen<br />
Teilnahme an externen<br />
Netzwerkarbeit<br />
verbindliche Teilnahme an<br />
externen Projekten und<br />
Netzwerkarbeit<br />
Durchführung der eigenen<br />
kurzfristigen kleinen<br />
Projekten und<br />
Netzwerkarbeit<br />
Durchführung von<br />
langfristigen Projekten und<br />
spezialisierten<br />
Dienstleistungen, eigene<br />
Netzwerke<br />
Beteiligte in IK<br />
Netzwerken<br />
möglicher<br />
Netzwerkpartner<br />
Berater und Begleiter,<br />
Netzwerkpartner<br />
Informationsvermittler,<br />
Berater und Begleiter,<br />
Netzwerkpartner<br />
Informationsvermittler,<br />
Berater und Begleiter,<br />
möglicher Projektträger,<br />
Netzwerkpartner<br />
Expertengremium, 16<br />
Projektträger,<br />
Netzwerkpartner,<br />
Erstanlaufstelle<br />
MOZAIK-Kriterien zur Auswahl von<br />
MO als Netzwerkpartner<br />
MOZAIK-Empfehlungen zur Auswahl<br />
Interesse der von Migrantenorganisation Bildungsbeauftragten an dem Thema<br />
Bildung, berufliche Integration<br />
Zielgruppe bzw. Altersgruppe des Projekts sollte über die<br />
Migrantenorganisation Hohes Interesse und erreicht Engagement werden beim können Thema Bildung<br />
Interkulturell-offene und integrativ arbeitende<br />
Migrantenorganisationen<br />
Anerkennung durch die Mitglieder des Vereins und des<br />
Migrantenorganisationen Vorstands<br />
verschiedener Herkunftsländer<br />
sollten vertreten sein<br />
Gute Deutsch- und Muttersprachenkenntnisse<br />
Gleichwertige Verteilung der Migrantenorganisationen auf<br />
die Grundkenntnisse Region des deutschen Bildungs-, Ausbildungs-<br />
Migrantenorganisationen und Weiterbildungssystems sollten mindestens 50 Mitglieder<br />
aufweisen<br />
<br />
Verfassungsrechtlich<br />
Erfolgreiche berufliche<br />
unproblematische<br />
bzw. akademische Laufbahn<br />
Migrantenorganisationen<br />
Zeitliche Flexibilität bezüglich der gemeinsamen Treffen 18<br />
und Veranstaltungen<br />
Ausgewählte Ergebnisse<br />
des Begleitprojekts<br />
Ergebnisse des Begleitprojekts<br />
51 Migrantenorganisationen (MO) und 63<br />
ehrenamtliche Bildungsbeauftragte (BB)<br />
arbeiteten an 5 Standorten mit den Projekten<br />
(Weiter-)Entwicklung zusammen<br />
des 10-Stufen-Konzepts<br />
für die Kooperation mit<br />
Migrantenorganisationen<br />
Die BB führten zweisprachige Einzelberatungen<br />
mit Migranten/-innen durch und unterstützten diese<br />
Unterstützung<br />
bei Fragen des Übergangssystems<br />
bei der (Weiter-)Entwicklung<br />
und der<br />
der<br />
Curricula<br />
Nachqualifizierung<br />
für die Qualifizierung von<br />
Bildungsbeauftragten<br />
Die BB nahmen regelmäßig an Fachtagungen und<br />
anderen regionalen Veranstaltungen teil und<br />
Statistische brachten die Sichtweise Auswertung von der Migranten/-innen Tätigkeiten von und<br />
Bildungsbeauftragten<br />
Erfahrung kritisch in die Diskussionen ein<br />
Ausgewählte Statistiken<br />
1. Informationen über die Bildungsbeauftragten<br />
(Quelle: Verträge mit den Bildungsbeauftragten)<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
17<br />
1<br />
MO-Professionalisierungsgrade<br />
Professionalisierungsgr<br />
ade von MO<br />
Einfacher Verein zu<br />
Zwecken der Kultur-,<br />
Religions-, Bildungs-,<br />
Sport-, Politik- oder<br />
anderen Gemeinschaft<br />
2 MO mit ehrenamtlicher<br />
Integrationsarbeit<br />
3 MO mit ehrenamtlicher<br />
Integrationsarbeit und<br />
verbindlichen<br />
Netzwerkkooperation<br />
4 MO mit eigenen kleinen<br />
Integrationsprojekten<br />
(Mikroprojekte)<br />
5 Professionalisierte MO:<br />
anerkannte Träger für<br />
Jugendarbeit, Bildung,<br />
Arbeitsmarkt<br />
Mitarbeiter/-innen Projektarbeit<br />
Keine, nur<br />
ehrenamtliche<br />
Mitglieder<br />
Keine, nur<br />
ehrenamtliche<br />
Mitglieder<br />
Keine, nur<br />
ehrenamtliche<br />
Mitglieder (evtl.<br />
Aufwandsentschädig<br />
ung bei der<br />
Netzwerkarbeit)<br />
Kurzfristige<br />
Beschäftigungen für<br />
die Projektlaufzeit<br />
Langfristig<br />
beschäftigte und<br />
hochqualifizierte<br />
Mitarbeiter/-innen<br />
Keine Projekte, nur interne<br />
Tätigkeiten und einzelne<br />
Veranstaltungen<br />
Keine Projekte, sporadische<br />
Teilnahme an externen<br />
Projekten und<br />
Netzwerkarbeit<br />
Regelmäßige und<br />
verbindliche Teilnahme an<br />
externen Projekten und<br />
Netzwerkarbeit<br />
Durchführung der eigenen<br />
kurzfristigen kleinen<br />
Projekten und<br />
Netzwerkarbeit<br />
Durchführung von<br />
langfristigen Projekten und<br />
spezialisierten<br />
Dienstleistungen, eigene<br />
Netzwerke<br />
Beispiel: MO als<br />
Beteiligte in IK<br />
Netzwerken<br />
Informationsvermittler,<br />
möglicher<br />
Netzwerkpartner<br />
Informationsvermittler,<br />
Berater und Begleiter,<br />
möglicher<br />
Netzwerkpartner<br />
Informationsvermittler,<br />
Berater und Begleiter,<br />
Netzwerkpartner<br />
Informationsvermittler,<br />
Berater und Begleiter,<br />
möglicher Projektträger,<br />
Netzwerkpartner<br />
Expertengremium,<br />
Projektträger,<br />
Netzwerkpartner,<br />
Erstanlaufstelle<br />
MOZAIK-Kriterien zur Auswahl von<br />
MO als Netzwerkpartner<br />
MOZAIK-Empfehlungen zur Auswahl<br />
Interesse der von Migrantenorganisation Bildungsbeauftragten an dem Thema<br />
Bildung, berufliche Integration<br />
Zielgruppe bzw. Altersgruppe des Projekts sollte über die<br />
Migrantenorganisation Hohes Interesse und erreicht Engagement werden können beim Thema Bildung<br />
Interkulturell-offene und integrativ arbeitende<br />
<br />
Migrantenorganisationen<br />
Anerkennung durch die Mitglieder des Vereins und des<br />
Migrantenorganisationen<br />
Vorstands<br />
verschiedener Herkunftsländer<br />
sollten vertreten sein<br />
Gute Deutsch- und Muttersprachenkenntnisse<br />
Gleichwertige Verteilung der Migrantenorganisationen auf<br />
die Grundkenntnisse Region des deutschen Bildungs-, Ausbildungs-<br />
Migrantenorganisationen und Weiterbildungssystems sollten mindestens 50 Mitglieder<br />
aufweisen<br />
Erfolgreiche berufliche bzw. akademische Laufbahn<br />
Verfassungsrechtlich unproblematische<br />
Migrantenorganisationen<br />
Zeitliche Flexibilität bezüglich der gemeinsamen Treffen 18<br />
und Veranstaltungen<br />
Ausgewählte Ergebnisse<br />
des Begleitprojekts<br />
Ergebnisse des Begleitprojekts<br />
51 Migrantenorganisationen (MO) und 63<br />
ehrenamtliche Bildungsbeauftragte (BB)<br />
arbeiteten an 5 Standorten mit den Projekten<br />
(Weiter-)Entwicklung zusammen<br />
des 10-Stufen-Konzepts<br />
für die Kooperation mit<br />
Migrantenorganisationen<br />
Die BB führten zweisprachige Einzelberatungen<br />
mit Migranten/-innen durch und unterstützten diese<br />
Unterstützung<br />
bei Fragen des Übergangssystems<br />
bei der (Weiter-)Entwicklung<br />
und der<br />
der<br />
Curricula<br />
Nachqualifizierung<br />
für die Qualifizierung von<br />
Bildungsbeauftragten<br />
Die BB nahmen regelmäßig an Fachtagungen und<br />
anderen regionalen Veranstaltungen teil und<br />
Statistische brachten die Sichtweise Auswertung von der Migranten/-innen Tätigkeiten von und<br />
Bildungsbeauftragten<br />
Erfahrung kritisch in die Diskussionen ein<br />
Ausgewählte Statistiken<br />
1. Informationen über die Bildungsbeauftragten<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Auswertung<br />
Bildungsbeauftragte<br />
Stand: Dez. 2011<br />
Geschlechterverteilung<br />
n= 63<br />
(Quelle: Verträge mit den Bildungsbeauftragten)<br />
Saarbrücken Leipzig Marburg Kiel Darmstadt<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
17<br />
männlich<br />
weiblich<br />
23<br />
Auswertung<br />
Bildungsbeauftragte<br />
Stand: Dez. 2011<br />
Staatsangehörigkeit<br />
n= 63<br />
35<br />
30
3. Zum MMfM-Begleitprojekt<br />
10<br />
8<br />
männlich<br />
weiblich<br />
6<br />
4<br />
142<br />
0<br />
Saarbrücken Leipzig Marburg Kiel Darmstadt<br />
23<br />
Rolle und Beitrag von Migrantenorganisationen bei der Bildungsintegration<br />
35<br />
Auswertung<br />
Bildungsbeauftragte<br />
Auswertung<br />
Stand: Dez. 2011<br />
Bildungsbeauftragte<br />
Staatsangehörigkeit<br />
n= 63<br />
Stand: Dez. 2011<br />
Bildungsabschluss<br />
n= 63<br />
25<br />
Auswertung<br />
Bildungsbeauftragte<br />
Stand: Dez. 2011<br />
Bildungsabschluss<br />
n= 63<br />
30<br />
25<br />
25<br />
20<br />
20<br />
15 15<br />
10 10<br />
5<br />
5<br />
0<br />
0<br />
Darmstadt<br />
Kiel<br />
Darmstadt<br />
Marburg<br />
Kiel<br />
Leipzig<br />
Marburg<br />
Saarbrücken<br />
Leipzig<br />
Saarbrücken<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Darmstadt<br />
Kiel<br />
Marburg<br />
Leipzig<br />
Saarbrücken<br />
24<br />
25<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Ergebnisse und Statistiken<br />
zu Migrantenorganisationen<br />
Auswertung<br />
Migrantenorganisationen<br />
Stand: Dez. 2011<br />
2. Informationen über die Migrantenorganisationen<br />
Schwerpunkte der Vereine<br />
n = 51<br />
der Bildungsbeauftragten<br />
(Quelle: Vereinsbögen)<br />
Saarbrücken Kiel Marburg Darmstadt Leipzig<br />
Auswertung<br />
Bildungsbeauftragte<br />
Auswertung Stand: bis Dez. 4. 2011 Quartal 2011<br />
Tätigkeiten der Bildungsbeauftragten<br />
Politik<br />
Spendenaktionen<br />
Mädchen- und Frauenarbeit<br />
Elternarbeit<br />
Integration<br />
Religion<br />
Bildung<br />
3. Ergebnisse der Tätigkeiten ehrenamtlichen Gesamt 2010/2011 Arbeit der<br />
n= 1447<br />
600<br />
Bildungsbeauftragten (BB)<br />
500<br />
2. Quartal 2010 - 4. Quartal 2011<br />
400<br />
(Quelle: Stundenzettel)<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Saarbrücke<br />
n (14 BB)<br />
Stand: Dez. 2011<br />
Leipzig (11<br />
BB)<br />
Marburg-<br />
Biedenkopf<br />
(10 BB)<br />
Kiel (11<br />
BB)<br />
Kultur<br />
25<br />
26<br />
27<br />
Darmstadt<br />
(9 BB)<br />
Vereinsarbeit (intern) 32 25 18 29 10<br />
Netzwerkarbeit 10 25 35 3 14<br />
Schulungen 39 143 29 33 2<br />
Projektarbeit (MMfM) 135 41 27 48 46<br />
Einzelberatung 299 247 67 37 53<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Auswertung bis 4. Quartal 2011<br />
Tätigkeiten der Bildungsbeauftragten<br />
Einzelberatung MMfM 2010/ 2011<br />
n= 703<br />
Kiel<br />
28<br />
Saarbrücken<br />
Darmstadt<br />
Marburg-Biedenkopf<br />
Leipzig<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Ergebnisse und Statistiken<br />
zu Migrantenorganisationen<br />
Auswertung<br />
Migrantenorganisationen<br />
Stand: Dez. 2011<br />
2. Informationen über die Migrantenorganisationen<br />
Schwerpunkte der Vereine<br />
n = 51<br />
der Bildungsbeauftragten<br />
(Quelle: Vereinsbögen)<br />
Saarbrücken Kiel Marburg Darmstadt Leipzig<br />
Auswertung<br />
Bildungsbeauftragte<br />
Auswertung Stand: bis Dez. 4. 2011 Quartal 2011<br />
Tätigkeiten der Bildungsbeauftragten<br />
Stand: Dez. 2011<br />
Politik<br />
Spendenaktionen<br />
Mädchen- und Frauenarbeit<br />
Elternarbeit<br />
Integration<br />
Religion<br />
Bildung<br />
3. Ergebnisse der Tätigkeiten ehrenamtlichen Gesamt 2010/2011 Arbeit der<br />
n= 1447<br />
600<br />
Bildungsbeauftragten (BB)<br />
500<br />
2. Quartal 2010 - 4. Quartal 2011<br />
400<br />
(Quelle: Stundenzettel)<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Saarbrücke<br />
n (14 BB)<br />
Leipzig (11<br />
BB)<br />
Marburg-<br />
Biedenkopf<br />
(10 BB)<br />
Kiel (11<br />
BB)<br />
Kultur<br />
26<br />
27<br />
Darmstadt<br />
(9 BB)<br />
Vereinsarbeit (intern) 32 25 18 29 10<br />
Netzwerkarbeit 10 25 35 3 14<br />
Schulungen 39 143 29 33 2<br />
Projektarbeit (MMfM) 135 41 27 48 46<br />
Einzelberatung 299 247 67 37 53<br />
160<br />
140<br />
120<br />
50<br />
100<br />
40<br />
80<br />
30<br />
60<br />
20<br />
40<br />
10<br />
20<br />
0<br />
0<br />
Auswertung bis 4. Quartal 2011<br />
Tätigkeiten der Bildungsbeauftragten<br />
Auswertung bis 4. Quartal 2011<br />
Tätigkeiten Einzelberatung der Bildungsbeauftragten<br />
MMfM 2010/ 2011<br />
n= 703<br />
Netzwerkarbeit 2010/2011<br />
n= 87<br />
Kiel<br />
28<br />
Saarbrücken<br />
Darmstadt<br />
Marburg-Biedenkopf<br />
Leipzig<br />
31<br />
Leipzig Marburg-Biedenkopf Darmstadt Saarbrücken Kiel<br />
Agenda<br />
1. Zu MOZAIK gGmbH<br />
2. Hindernisse der Bildungsintegration
0<br />
15<br />
Leipzig Marburg-Biedenkopf Darmstadt Saarbrücken Kiel<br />
31<br />
Agenda<br />
Handlungsempfehlungen für<br />
kommunale Bildungsakteure<br />
1. Zu MOZAIK gGmbH<br />
Interkulturelle Netzwerke und Gremien<br />
2. Hindernisse der Bildungsintegration<br />
Einrichtung eines interkulturelles ExpertInnengremium mit<br />
3. u.a. Zum VertreterInnen MMfM-Begleitprojekt der Migrantenorganisationen, der Fachkräfte<br />
mit MH aus Kommunen und Migrationsräte, Regional- und<br />
Kommunalpolitik, - Projektrahmen Bildung, Wirtschaft und Gewerkschaft<br />
inhaltliche und personelle Verankerung von Migration und<br />
- Ziele des Begleitprojektes<br />
interkultureller Kompetenz als Querschnittsthema<br />
Einrichtung - (Inter-) Cultural- von Facharbeitskreisen Mainstreaming-Ansatz zu migrationspezifischen<br />
Themen<br />
- Kooperationsansatz mit Migrantenorganisationen<br />
stärkere Partizipation von MigrantInnen und interkulturellen<br />
4. Ergebnisse Fachkräften des an Kooperationsansatzes<br />
der Konzeptentwicklung sichern<br />
Interkulturelle Netzwerke und Gremien<br />
<br />
<br />
<br />
Handlungsempfehlungen für<br />
kommunale Bildungsakteure<br />
Einrichtung eines interkulturelles ExpertInnengremium mit<br />
u.a. VertreterInnen der Migrantenorganisationen, der Fachkräfte<br />
mit MH aus Kommunen und Migrationsräte, Regional- und<br />
Kommunalpolitik, Bildung, Wirtschaft und Gewerkschaft<br />
inhaltliche und personelle Verankerung von Migration und<br />
interkultureller Kompetenz als Querschnittsthema<br />
Einrichtung von Facharbeitskreisen zu migrationspezifischen<br />
Themen<br />
stärkere Partizipation von MigrantInnen und interkulturellen<br />
Fachkräften an der Konzeptentwicklung sichern<br />
5. Handlungsempfehlungen<br />
32<br />
33<br />
Handlungsempfehlungen für<br />
kommunale Bildungsakteure<br />
Handlungsempfehlungen für<br />
Kooperation mit Migrantenorganisationen:<br />
kommunale Bildungsakteure<br />
• Kooperation Einrichtung mit eines Migrantenorganisationen:<br />
Arbeitskreises für und mit<br />
Migrantenorganisationen zum Thema (Aus-)Bildung und<br />
• Weiterbildung<br />
Gemeinsame Entwicklung von migrantenspezifischen<br />
Ansprachekonzepten für die Bildungsberatungs- oder<br />
Vermittlungsarbeit<br />
• Regelmäßige persönliche Kontaktpflege zu MO durch<br />
• gemeinsame Interkulturelle Kooperationsveranstaltungen, Öffnung von Regelberatungsstellen Elterninfoabende durch der<br />
oder Kooperation Schulungen mit MO mit Arbeitsmarktakteuren in Integrationskonzepte ; diese und können<br />
auch Leistungsverträge bei den MO stattfinden der Kommunen und die CSR- bzw.<br />
Diversitykonzepte von Unternehmen<br />
• Interkulturelle Entwicklung von Schulungen migrationssensiblen der Mitarbeiter/-innen Medien z.B. zum Thema<br />
(Inter-) mehrsprachige Cultural (Deutsch Mainstreaming und Herkunftssprache) Plakate,<br />
Internetseiten, Publikationen usw.<br />
Bemühungen um interkulturelle Zusammenschlüsse von MO<br />
• Bereitstellung bzw. Umschichtung von finanziellen und<br />
beim Thema Bildung befördern<br />
personellen Ressourcen zur Koordination bzw. Entwicklung<br />
von Qualifizierungsmaßnahmen zum Empowerment/ 34<br />
Professionalisierung der MO<br />
35<br />
33<br />
Handlungsempfehlungen für<br />
kommunale Bildungsakteure<br />
Handlungsempfehlungen für<br />
Kooperation mit kommunale Migrantenorganisationen:<br />
Bildungsakteure<br />
• Kooperation Einrichtung mit eines Migrantenorganisationen:<br />
Arbeitskreises für und mit<br />
Migrantenorganisationen zum Thema (Aus-)Bildung und<br />
• Gemeinsame Entwicklung von migrantenspezifischen<br />
Weiterbildung<br />
Ansprachekonzepten für die Bildungsberatungs- oder<br />
Vermittlungsarbeit<br />
• Regelmäßige persönliche Kontaktpflege zu MO durch<br />
• gemeinsame Interkulturelle Kooperationsveranstaltungen, Öffnung von Regelberatungsstellen Elterninfoabende durch der<br />
oder Kooperation Schulungen mit MO mit Arbeitsmarktakteuren in Integrationskonzepte ; diese und können<br />
auch Leistungsverträge bei den MO stattfinden der Kommunen und die CSR- bzw.<br />
Diversitykonzepte von Unternehmen<br />
• Interkulturelle Entwicklung von Schulungen migrationssensiblen der Mitarbeiter/-innen Medien z.B. zum Thema<br />
(Inter-) mehrsprachige Cultural (Deutsch Mainstreaming und Herkunftssprache) Plakate,<br />
Internetseiten, Publikationen usw.<br />
•<br />
Bemühungen<br />
Bereitstellung<br />
um<br />
bzw.<br />
interkulturelle<br />
Umschichtung<br />
Zusammenschlüsse<br />
von finanziellen und<br />
von MO<br />
beim<br />
personellen<br />
Thema<br />
Ressourcen<br />
Bildung befördern<br />
zur Koordination bzw. Entwicklung<br />
von Qualifizierungsmaßnahmen zum Empowerment/ 34<br />
Professionalisierung der MO<br />
35<br />
Vielen Dank für Ihre<br />
Aufmerksamkeit !<br />
KONTAKT:<br />
MOZAIK gGmbH<br />
Dipl.-Ing. Cemalettin Özer<br />
Herforderstr. 46, D-33602 Bielefeld<br />
Tel.: 0521- 329 709- 0<br />
info@mozaik.de www.mozaik.de<br />
www.perspektive-berufsabschluss.de<br />
www.bildung-interkulturell.de<br />
Vielen Dank für Ihre<br />
Aufmerksamkeit !<br />
KONTAKT:<br />
MOZAIK gGmbH<br />
Dipl.-Ing. Cemalettin Özer<br />
Herforderstr. 46, D-33602 Bielefeld<br />
Tel.: 0521- 329 709- 0<br />
info@mozaik.de www.mozaik.de<br />
www.perspektive-berufsabschluss.de<br />
www.bildung-interkulturell.de<br />
Das Programm „<strong>Perspektive</strong> <strong>Berufsabschluss</strong>“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen<br />
Union gefördert.<br />
Das Programm „<strong>Perspektive</strong> <strong>Berufsabschluss</strong>“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen<br />
Union gefördert.
16<br />
6. Kurzdarstellung der Ergebnisse<br />
6.1 Good Practice 1 (Marburg-Biedenkopf)<br />
Migrantenorganisationen als Partner für interkulturelle Elternarbeit<br />
Die inhaltliche Leitung des Forums 1 wurde von Evelyne Rößer (Projektleiterin Regionales Übergangsmanagement<br />
- Landkreis Marburg-Biedenkopf, Fachbereich Familie, Jugend und Soziales, Fachdienst Jugendförderung)<br />
übernommen.<br />
v.l.n.r.:<br />
Evelyne Rößer,<br />
Claus Schäfer,<br />
Zahra Vahedi,<br />
Dr. Nina Kollhöfer<br />
Das Projekt in Marburg-Biedenkopf wurde in enger<br />
Kooperation mit dem Büro für Integration des<br />
Landes Marburg-Biedenkopf durchgeführt.<br />
Der Standort Marburg-Biedenkopf bildet einen<br />
großen Landkreis mit 252.000 Einwohnern und<br />
umfasst einschließlich der Universitätsstadt Marburg,<br />
22 Städten und Gemeinden. Die ausländische<br />
Bevölkerung in den Städten und Gemeinden beträgt<br />
9% (ausländische Staatsangehörigkeit), allerdings<br />
ist die Verteilung sehr unterschiedlich.<br />
Ein Ziel im regionalen Übergangsmanagement in<br />
Marburg-Biedenkopf ist die Struktur des Übergangs<br />
von der Schule in den Beruf für Jugendliche<br />
transparenter zu gestalten und zu verbessern.<br />
Einer der Schwerpunkte bildet dabei die Elternarbeit.<br />
Da in der Region der Anteil der ausländischen<br />
Jugendlichen in Ausbildungsverhältnissen sehr<br />
gering ist, wurde der Fokus vor allem auf die<br />
interkulturelle Elternarbeit gelegt. Die Ziele von<br />
MOZAIK entsprachen auch den Projektzielen vor<br />
Ort. In einem ersten Schritt der Zusammenarbeit<br />
wurden Bildungsbeauftragte aus Migrantenvereinen<br />
akquiriert, die zu verschiedenen Themen des<br />
Übergangs Schule-Beruf informiert und geschult<br />
wurden. Das Gelernte konnten die Bildungsbeauftragten<br />
anschließend in ihren Vereinen umsetzen.<br />
Sie stehen den Vereinsmitgliedern weiterhin<br />
als Beraterinnen und Berater zur Verfügung.
Good Practice 1 (Marburg-Biedenkopf)<br />
17<br />
Nach den Schulungen begann der zweite<br />
Schritt, bei dem die Bildungsbeauftragten in<br />
ihren Vereinen eigene Schulungen durchführten<br />
haben. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt<br />
war die Einbindung der Bildungsbeaufragten<br />
in die regionalen Netzwerke. Insgesamt waren<br />
acht Vereine mit 10 Bildungsbeauftragten,<br />
ein vereinsunabhängiger Multiplikator und<br />
ein Ausländerbeirat tätig. Die Vereine hatten<br />
wiederum unterschiedliche Schwerpunkte wie<br />
Kultur-, Eltern- oder Frauenarbeit.<br />
Das Forum wurde von dem Kooperationspartner<br />
Claus Schäfer (Leiter der Stabsstelle für Integration<br />
des Landkreises Marburg-Biedenkopf), der<br />
Bildungsbeauftragten Zahra Vahedi (1.Vorsitzende<br />
des Vereins Internationale Kultur und Bildung<br />
e.V.) und Dr. Nina Kollhöfer (im Vorstand des<br />
Vereins Internationale Kultur und Bildung e.V.)<br />
begleitet.<br />
Handlungsempfehlungen<br />
An die Kommunen und Kreise:<br />
Um die Netzwerke zu erhalten, bedarf es der Einrichtung<br />
einer kreisweiten Koordinierungsstelle<br />
bei der Kommune/dem Kreis bzw. der Beauftragung<br />
von interkulturell kompetenten Trägern zur<br />
Koordinierung von interkulturellen Arbeitskreisen<br />
zum Thema Bildung und Migration.<br />
An Bund und/oder Land:<br />
Für das ehrenamtliche Engagement der Bildungsbeauftragten<br />
muss es Förderprogramme bzw. Regelförderprogramme<br />
zur Finanzierung geben, die<br />
langfristig zur Verfügung stehen, um eine kontinuierliche<br />
Arbeit durchführen zu können. Die<br />
Erfahrung zeigt, dass die ehrenamtliche Arbeit<br />
ein sehr sensibles Gefüge ist. Sobald es Veränderungen<br />
der Bezugspersonen oder Ansprechpersonen<br />
gibt, kann ein Netzwerk unter Umständen<br />
schnell zerfallen.
18<br />
Kurzdarstellung der Ergebnisse<br />
Präsentation Good-Practice 1<br />
Mit MigrantInnen für MigrantInnen<br />
- Interkulturelle Kooperation zur<br />
Verbesserung der Bildungsintegration<br />
Regionales Übergangsmanagement (RÜM) Marburg – Biedenkopf<br />
in Kooperation mit der MOZAIK gGmbH Bielefeld<br />
und enger Begleitung und Beratung<br />
des Büros für Integration Marburg - Biedenkopf<br />
01.07.2010 – 30.06.2012<br />
Das Projekt wird im Rahmen des Programms „<strong>Perspektive</strong> <strong>Berufsabschluss</strong>“ vom<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung und aus Mitteln des<br />
Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.<br />
FB FJS, FD Jugendförderung, Regionales Übergangsmanagement<br />
03.05.2012<br />
Standortinformationen<br />
1. Region Marburg-Biedenkopf<br />
• 22 Städte und Gemeinden<br />
• Flächenlandkreis in der Mitte Hessens<br />
• Oberzentrum: Universitätsstadt Marburg (kreisfreie<br />
Sonderstatusstadt, 80.000 Einwohner)<br />
• 252.000 Einwohner<br />
• 2. Ausländische Bevölkerung* in Städten/ Gemeinden<br />
• Anteil der ausländischen Bevölkerung im Landkreis: 9%<br />
• Variation des Anteils nach Städten / Gemeinden: z.B.<br />
Stadtallendorf 22%, Marburg 13%, Amöneburg 1,5%<br />
• * Differenzierungsmerkmal: ausländische Staatsangehörigkeit<br />
FB FJS, FD Jugendförderung, Regionales Übergangsmanagement<br />
03.05.2012<br />
Alevitische Gemeinde Stadtallendorf und Umgebung e.V.<br />
Şakir Gülmez<br />
(Jg. 1969, Krankenpfleger, Ursprungsland Türkei)<br />
„Ich möchte Jugendliche und ihre Eltern bei<br />
schulischen und beruflichen Fragen unterstützen,<br />
denn Bildung stärkt den (jungen) Menschen und<br />
fördert die Integration. “<br />
Ausländerbeirat Marburg<br />
Goharik Gareyan-Petrosyan<br />
(Jg. 1961, Lehrerin für Geografie und Tourismus,<br />
Ursprungsland Armenien)<br />
„Mein Ziel ist es, dass junge Menschen mit<br />
Migrationshintergrund die gleichen<br />
Bildungschancen haben wie Einheimische, und dass<br />
sie die gegebenen Chancen wahrnehmen.“<br />
FB FJS, FD Jugendförderung, Regionales Übergangsmanagement<br />
03.05.2012<br />
FB FJS, FD Jugendförderung, Regionales Übergangsmanagement<br />
03.05.2012<br />
DITIB Türkisch Islamische Gemeinde zu Stadtallendorf e.V.<br />
Metin Bal<br />
(Jg. 1972, Betriebsrat, Ursprungsland Türkei)<br />
„Wir müssen Jugendlichen und insbesondere den<br />
Eltern Vorbilder und Bildungschancen aufzeigen,<br />
damit eine bessere Bildungs- und gesellschaftliche<br />
Integration von Jugendlichen möglich wird.“<br />
Internationale Kultur und Bildung e.V.<br />
Zahra Vahedi<br />
(Jg. 1967, angehende Lehrerin, Ursprungsland Iran)<br />
„Ich habe öfter erlebt, dass durch schlechte Beratung<br />
oder fehlende Informationen über Beratungsstellen,<br />
Jugendliche mit Migrationshintergrund eine falsche<br />
oder überhaupt keine Ausbildung bekommen. Als<br />
Bildungsbeauftragte kann ich helfen.“<br />
Islamische Gemeinde Marburg e.V.<br />
Aladin Atalla<br />
(Jg. 1990., Informatikstudent, Ursprungsland Palästina)<br />
„Im Islam gibt es einen Ausspruch des<br />
Propheten Mohamed: „Suchet das Wissen, und<br />
wenn es in China ist“. Das war die am weitesten<br />
entfernte Distanz, die man damals kannte. Ich<br />
denke, dass eine gute Bildung und hohe<br />
Qualifikation DER Schlüssel zur Integration sind.“<br />
IsIamische Gemeinde Marburg e.V.<br />
Emal Randjbar<br />
(FOS-Schüler, Ursprungsland Afghanistan)<br />
„Ich möchte etwas von dem zurückgeben, was<br />
mir gegeben wurde; eben im Bereich der<br />
Bildung.“<br />
FB FJS, FD Jugendförderung, Regionales Übergangsmanagement<br />
03.05.2012<br />
FB FJS, FD Jugendförderung, Regionales Übergangsmanagement<br />
03.05.2012
Good Practice 1 (Marburg-Biedenkopf)<br />
19<br />
Marburger Islamischer Kulturverein HADARA e.V.<br />
Said Shahtout<br />
(Jg. 1959, Pharmazeut, Ursprungsland Palästina)<br />
„Neben der Unterstützung, Beratung und Aktivierung<br />
möchte ich die Situation von MigrantInnen in der Gesellschaft<br />
verbessern. Ich möchte ihre Potenziale sichtbarer<br />
machen und sie als wichtigen Teil der Gesellschaft<br />
aufzeigen.<br />
Rechtsanwalt Djamba Onyumbe Shongo (vereinsunabhängig)<br />
(Jg. 1968, Ursprungsland Demokratische Republik Kongo)<br />
„Als Migrant weiß ich selber, wie schwer es ist, in<br />
Deutschland eine Ausbildung zu absolvieren. Ich denke,<br />
dass viele MigrantInnen ihre Ausbildung erfolgreich<br />
absolvieren werden, wenn sie häufiger Unterstützung von<br />
anderen MigrantInnen bekommen die bereits ihre<br />
Ausbildung hier abgeschlossen haben.“<br />
Türkischer Frauenverein Biedenkopf und Umgebung e.V.<br />
Mahmure Yıldız<br />
(Familienbetreuerin, Ursprungsland Türkei)<br />
„Wer wünscht es sich nicht, dass das eigene Kind<br />
die bestmögliche Bildung bekommt und später eine<br />
gute berufliche Position erreicht? Wir können dazu<br />
beitragen, dass Eltern ihre Kinder auf ihrem<br />
Berufsweg besser begleiten. “<br />
Türkischer Frauenverein Biedenkopf und Umgebung e.V.<br />
Figen Yorulmaz<br />
(Jg. 1971, Hausfrau, Ursprungsland Türkei)<br />
„Meine Erfahrungen sind, dass sehr viele<br />
Jugendliche und Eltern gar nicht wissen, was es<br />
für Möglichkeiten nach der Schule gibt und an wen<br />
sie sich wenden können. Solche Themen möchte ich in<br />
unserem Verein behandeln.“<br />
FB FJS, FD Jugendförderung, Regionales Übergangsmanagement<br />
03.05.2012<br />
FB FJS, FD Jugendförderung, Regionales Übergangsmanagement<br />
03.05.2012<br />
Diskussionsrunde<br />
Verstetigung des interkulturellen Arbeitskreises aus<br />
Bildungsbeauftragten<br />
„Gemeinsam interkulturelle Chancen schaffen“<br />
01.01.2012 – 30.06.2012<br />
FB FJS, FD Jugendförderung, Regionales Übergangsmanagement<br />
03.05.2012<br />
FB FJS, FD Jugendförderung, Regionales Übergangsmanagement<br />
03.05.2012<br />
Handlungsempfehlungen<br />
Für die Kommunen und Kreise:<br />
‣ Einrichtung einer kreisweiten Koordinierungsstelle bei der<br />
Kommune/Kreis bzw. Beauftragung von IK kompetenten<br />
Trägern zur Koordinierung von interkulturellen<br />
Arbeitskreisen zum Thema Bildung und Migration<br />
Für Bund und/oder Land:<br />
‣ Förderprogramme zur Finanzierung der (ehrenamtlichen)<br />
Elternberatungsarbeit von Migrantenorganisationen<br />
FB FJS, FD Jugendförderung, Regionales Übergangsmanagement<br />
03.05.2012
20<br />
Kurzdarstellung der Ergebnisse<br />
6.2 Good Practice 2 (Leipzig)<br />
Migrantenorganisationen als Bildungsberatungspartner<br />
Die inhaltliche Leitung von Forum 2 wurde von<br />
Frau Bianca Wagner (Koordinierungsstelle Regionales<br />
Übergangsmanagement, Stadt Leipzig, Amt<br />
für Jugend, Familie und Bildung) übernommen.<br />
Mit 8% hat Leipzig im Bundesvergleich einen<br />
geringen Migrationsanteil, gegenüber anderen<br />
ostdeutschen Großstädten aber eine recht hohe<br />
Quote. Bei der Betrachtung der Arbeitslosenquote<br />
fällt auf, dass diese bei den Migrantinnen und<br />
Migranten doppelt so hoch ist, wie die Arbeitslosenquote<br />
der deutschen Bevölkerung.<br />
Insgesamt kann festgehalten werden, dass die<br />
Integrationsentwicklung in Leipzig anders ist als<br />
in den alten Bundesländern. In Leipzig existieren<br />
lediglich 12 Migrantenorganisationen, deren Mitglieder<br />
überwiegend aus der Ukraine, Kasachstan,<br />
Polen, Vietnam und der Türkei stammen.<br />
Die Vereine arbeiten vorwiegend ehrenamtlich<br />
und beziehen wenig bis keine öffentlichen Fördermittel.<br />
Bezüglich des Themas Bildung ist Leipzig durch<br />
die bestehenden zahlreichen Projekte und Einrichtungen<br />
sowie der Universität gut aufgestellt. Im<br />
Begleitprojekt Mit MigrantInnen für MigrantInnen<br />
wurde versucht, Schnittstellen zu den bestehenden<br />
Projekten herzustellen und die qualifizierten<br />
Bildungsbeauftragten in regionale Netzwerke zu<br />
integrieren.<br />
Vorgehensweise<br />
Im Sommer 2010 wurden zwei Informationsveranstaltungen<br />
organisiert, zu denen alle potentiellen<br />
Migrantenorganisationen eingeladen waren.<br />
Es erfolgte die Vorstellung des geplanten Projektes<br />
und eine Analyse von Beratungsbedarfen<br />
sowie eine Absteckung von Themen. Nachdem<br />
eine Vertrauensbasis aufgebaut war, startete im<br />
August 2010 die Qualifizierungsreihe für 12 Vertreterinnen<br />
und Vertreter aus Migrantenorganisationen.<br />
Zwischen 2010 und 2012 erfolgte eine<br />
Umsetzung von mehr als 20 Modulen zu Themen<br />
wie: Bildung, Übergang-Schule-Beruf und Nachqualifizierung.<br />
Weiterhin gab es 2010 und 2011 Interkulturelle<br />
Schulungen für Vertreterinnen und<br />
Vertretern von Regeleinrichtungen am Übergang<br />
Schule-Beruf. Die Qualifizierungsreihe stieß auf<br />
breite Resonanz, sodass insgesamt 60 Personen<br />
geschult werden konnten. Außerdem erfolgte<br />
ab 2010 eine aktive Unterstützung der Leipziger<br />
Integrationsmesse, auch durch die Einbindung<br />
der Bildungsbeauftragten. In der im Mai 2011<br />
durchgeführten Fachtagung „Bildungspotentiale<br />
nutzen!“, in deren Fokus die Anerkennung von<br />
Schul- und Berufsabschlüssen aus Herkunftsländern<br />
stand, übernahmen die ausgebildeten Bildungsbeauftragten<br />
aktive Rede- und Moderationsanteile.<br />
Das Forum wurde von dem Kooperationspartner<br />
Sarbast Akraui (ProDialog Leipzig e.V.) und der<br />
Bildungsbeauftragten Janna Korjatschenko (Internationale<br />
Frauen Leipzig e.V.) begleitet.
Good Practice 2 (Leipzig)<br />
21<br />
Handlungsempfehlungen:<br />
An die Kommunen und Kreise:<br />
An Bund und/oder Land:<br />
1. Die Bereitstellung von finanziellen und personellen<br />
Ressourcen auf kommunaler Ebene<br />
• zur Koordination und Vernetzung<br />
von ansässigen Migrantenorganisationen<br />
• sowie zur Entwicklung von Qualifizierungsmaßnahmen<br />
zum Empowerment<br />
und der Professionalisierung von Migrantenselbstorganisationen<br />
ist wichtig. Speziell<br />
in Leipzig gibt es noch Bedarf. Viele von<br />
den ansässigen Migrantenorganisationen<br />
beziehen nämlich keine öffentlichen Fördermittel.<br />
2. Eine breite und nachhaltige politische Verankerung<br />
des Themas in der Kommune ist notwendig.<br />
1. Förderprogramme zur Professionalisierung<br />
von Migrantenorganisationen und zur interkulturellen<br />
Vernetzung müssen kontinuierlich<br />
aufgebaut werden. Dabei müssen insbesondere<br />
die unterschiedlichen Integrationsansätze<br />
und –traditionen, geschichtlichen Entwicklungen<br />
und regionale IST-Stände Berücksichtigung<br />
und Raum finden.<br />
2. Interkulturelle Öffnung von Einrichtungen<br />
am Übergang Schule Beruf und im Bildungssektor<br />
muss weiter forciert werden (bspw.<br />
Agentur für Arbeit, Schulen, Beratungs- und<br />
Jugendhilfeeinrichtungen).<br />
3. Eine Bündelung der Ressourcen von Migrantenorganisationen,<br />
bspw. bei gemeinsamer<br />
Antragstellung für Projekte (Zusammenarbeit<br />
mit anderen Netzwerken und in Tandem),<br />
kann gewinnbringend sein.<br />
4. Migrantenorganisationen müssen als gleichberechtigte<br />
Partner betrachtet werden und<br />
eine professionelle Zusammenarbeit muss auf<br />
Augenhöhe erfolgen.
22<br />
Kurzdarstellung der Ergebnisse<br />
Präsentation Good-Practice 2<br />
Migrantenorganisationen: Willkommene Akteure zur Verbesserung der<br />
Bildungsintegration.<br />
Good-Practice-Beispiele und Handlungsempfehlungen für Kommunen und Kreise.<br />
Migrantenorganisationen als<br />
Bildungsberatungspartner<br />
Bianca Wagner,<br />
Koordinierungsstelle Regionales Übergangsmanagement Leipzig<br />
Bonn, 3. Mai 2012<br />
Projektpartner in Leipzig: MoNA, tbz<br />
Das Programm „<strong>Perspektive</strong> <strong>Berufsabschluss</strong>“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und<br />
Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.<br />
Stadt Leipzig – Ort der Vielfalt<br />
- regionale Gegebenheiten und Strukturen -<br />
• Einwohner: 528 049<br />
1<br />
Migrationsanteil 8%<br />
3<br />
• Arbeitslosenquote gesamt 12,6 %, bei Ausländern 25,6 %<br />
4<br />
• Schüler/-innen an Leipziger Schulen mit Migrationshintergrund:<br />
10,56%; 13,73% an Mittelschulen, 11,82% an Grundschulen<br />
• Anzahl Migranten(selbst)organisationen: 12<br />
5<br />
• häufigste Migrantengruppen: Russische Förderation, Ukraine,<br />
Vietnam, Kasachstan, Polen & Türkei<br />
• wirtschaftsstarke Region, Verbindung von Wissenschaft, Kultur und<br />
Kunst<br />
1+2 Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen vom 30.9.2011<br />
3 Quelle: Einwohnerregister 31.12.2010<br />
4 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit vom 30.3.2012<br />
5 Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 30.9.2011<br />
Stadt Leipzig Ort der Vielfalt<br />
- regionale Gegebenheiten und Strukturen -<br />
Leipziger Migrantenorganisationen sind teilweise in bestehende<br />
regionale Strukturen integriert; Aktivität und Intensivität der Mitwirkung<br />
ist unterschiedlich<br />
seit 2009 Migrantenbeirat in Leipzig<br />
Ansätze, Umsetzung des Projektes und Ergebnisse<br />
• Sommer 2010: Durchführung von 2 Informationsveranstaltungen<br />
zur Vorstellung des Begleitprojektes für Migrantenorganisationen<br />
und interkulturelle Vereine<br />
• nachfolgend persönliche Gespräche zur Abklärung der<br />
Mitwirkung von MO<br />
• Erfassung der Bedarfe der zukünftigen Bildungsbeauftragten<br />
für die Qualifizierungsreihe<br />
• Entwicklung des Konzeptes für die Qualifizierungsreihe<br />
• August 2010: Start der Fortbildungsreihe zum<br />
„Bildungsbeauftragten in Migrantenorganisationen“:<br />
• 20 Module zu Themen wie:<br />
• Deutsches Schul- und Bildungssystem<br />
• Wege nach der Schule<br />
• Berufsorientierung<br />
• Akteure am Übergang Schule-Beruf<br />
• Professionalisierung von MO<br />
Ansätze, Umsetzung des Projektes und Ergebnisse<br />
• 2010/2011: Schulungen „Interkulturelle<br />
Handlungsfähigkeit in der beruflichen Integrationsarbeit“<br />
mit rund 60 Teilnehmenden<br />
• 2010/2011/2012: Unterstützung und Teilnahme an der<br />
Integrationsmesse Leipzig „Zukunft statt Herkunft.<br />
Arbeitsmarktstärkung durch Migrant/-innen.<br />
• Mai 2011 Fachtagung „Bildungs- und<br />
Arbeitsmarktpotentiale nutzen“ –Veranstaltung zum<br />
Thema Anerkennung von Schul- und<br />
Berufsabschlüssen<br />
• April 2012 Strategieworkshop mit den<br />
Bildungsbeauftragten zum Thema Netzwerkarbeit<br />
Diskussionsrunde
Good Practice 2 (Leipzig)<br />
23<br />
Handlungsempfehlungen für die Zusammenarbeit mit MO – an die<br />
Kommune und an Kreise<br />
1. Die Bereitstellung von finanziellen und personellen Ressourcen auf kommunaler<br />
Ebene<br />
• zur Koordination und Vernetzung von ansässigen MO<br />
• sowie der Entwicklung von Qualifizierungsmaßnahmen zum Empowerment<br />
und der Professionalisierung von Migrantenselbstorganisationen<br />
ist wichtig.<br />
1. Eine breite politische Verankerung des Themas in der Kommune ist fortlaufend<br />
notwendig.<br />
2. Eine Bündelung der Ressourcen von Migrantenorganisationen, bspw. bei<br />
gemeinsamer Antragstellung für Projekte (Zusammenarbeit mit anderen<br />
Netzwerken und in Tandem), kann gewinnbringend sein.<br />
3. Migrantenorganisationen müssen als gleichberechtigte Partner betrachtet<br />
werden und eine professionelle Zusammenarbeit muss auf Augenhöhe erfolgen.<br />
Handlungsempfehlungen für die Zusammenarbeit mit MO<br />
an Bund und/oder Land<br />
1. Förderprogramme zur Professionalisierung von MO und zur interkulturellen<br />
Vernetzung müssen kontinuierlich aufgebaut werden, dabei müssen<br />
Insbesondere die unterschiedlichen Integrationsansätze und –traditionen,<br />
geschichtlichen Entwicklungen und regionale IST-Stände Berücksichtigung und<br />
Raum finden<br />
1. Interkulturelle Öffnung von Einrichtungen am Übergang Schule Beruf und im<br />
Bildungssektor muss weiter forciert werden. (bspw. Agentur für Arbeit, Schulen,<br />
Beratungs- und Jugendhilfeeinrichtungen)<br />
Nachhaltigkeitsansätze & Ausblick<br />
• Weitere/fortlaufende Einbindung der Bildungsbeauftragten in bestehende<br />
Gremien<br />
• Unterstützung der Entwicklung des „Konzeptes zur Migration und Integration“<br />
innerhalb der Stadt Leipzig zur Untersetzung der 2011 verabschiedeten Leitlinien<br />
• Gespräche und Strategieworkshop zur möglichen Gründung eines<br />
gemeinsamen Netzwerkes der Bildungsbeauftragten aus<br />
Migrantenorganisationen mit Ziel des<br />
• gemeinsamen Austausches zu Veranstaltungen, Seminaren, etc.<br />
• Verbesserung der Gesamtsituation von Migrantenorganisationen in Leipzig<br />
• Schaffung einer breiteren Lobby, Wahrnehmung und Akzeptanz der<br />
Migrant/-innen<br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen<br />
Sozialfonds der Europäischen Union gefördert
24<br />
Kurzdarstellung der Ergebnisse<br />
6.3 Good Practice 3 (Saarbrücken)<br />
Claudia Barth<br />
Bildungsbeauftragte aus Migrantenorganisationen<br />
im interkulturellen Erfahrungsaustausch<br />
mit Arbeitsmarktakteuren<br />
Zu Beginn des Projektes gab es viele Institutionen<br />
in Saarbrücken, die auf Migrantenorganisationen<br />
zugingen. Daher war es unklar, ob seitens<br />
der Migrantenorganisationen überhaupt ein<br />
zusätzliches Interesse bestehen würde. Zu der<br />
ersten Informationsveranstaltung gab es sieben<br />
Zusagen und 40 Teilnehmer kamen, was wiederum<br />
den Bedarf deutlich machte. 14 Migrantenorganisationen<br />
bzw. 16 Bildungsbeauftragte hatten<br />
sich bereit erklärt, eine Kooperation einzugehen.<br />
Über diese 14 Vereine konnten potentiell 2500<br />
Mitglieder aus Migrantenorganisationen erreicht<br />
werden. Unter den 16 Bildungsbeauftragten gab<br />
es neun unterschiedliche Nationen und 13 Sprachen.<br />
Die Alterspanne reichte von 18 bis 51 Jahre.<br />
Sowohl für die Bildungsbeauftragten als auch für<br />
die Netzwerkpartnerinnen und -partner wurden<br />
interkulturelle Schulungen durchgeführt, um beide<br />
Seiten für das Thema und die Zusammenarbeit<br />
zu sensibilisieren.<br />
Die inhaltliche Leitung des Forums 3 wurde von<br />
Claudia Barth (Regionalverband Saarbrücken -<br />
Fachbereich Schulen und Bildung) und Stefanie<br />
Wagner (ZBB Saar gGmbH) übernommen.<br />
Da Saarbrücken eine Bergbauregion war, haben<br />
die Mehrzahl der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte<br />
ihre Wurzeln in ehemaligen sogenannten<br />
Gastarbeiterfamilien. Der Anteil der Bevölkerung<br />
mit Migrationshintergrund beträgt in Saarbrücken<br />
23%, an den weiterführenden Schulen sind es im<br />
Schnitt 50%, die den mittleren Bildungsabschluss<br />
anstreben. Der Regionalverband Saarbrücken ist<br />
ein großer Schulträger und hat 70 weiterführende<br />
und berufsbildende Schulen in der Region.<br />
Ziel war es, eine möglichst nachhaltige Vernetzung<br />
von Migrantenorganisationen mit regionalen<br />
Netzwerken und Bildungsakteuren herzustellen<br />
und die Migrantinnen und Migranten zu Multiplikatoren<br />
in Bildungsfragen zu qualifizieren. Insgesamt<br />
konnten rund 20 Arbeitsmarktakteure für<br />
eine Zusammenarbeit gewonnen werden.<br />
Durch die Einrichtung von sogenannten Dialogforen<br />
wurden Themen im Bildungsbereich gemeinsam<br />
mit den Bildungsbeauftragten ausgewählt.<br />
Die Veranstaltungen wurden entweder in<br />
den Migrantenorganisationen oder bei den kooperierenden<br />
Bildungsinstitutionen durchgeführt.<br />
Diese gestalteten sich nicht wie klassische Veran-
Good Practice 3 (Saarbrücken)<br />
25<br />
Stefanie Wagner, Chrsitoph Klos<br />
staltungen, vielmehr waren es Austauschtreffen<br />
bei denen auf Augenhöhe diskutiert wurde. So<br />
konnten beide Seiten ihre Sicht und ihre Arbeit<br />
darstellen und sich gegenseitig kennenlernen.<br />
Für Schulen und Netzwerkpartner wurde ein Flyer<br />
konzipiert, auf dem die Bildungsbeauftragten<br />
vorgestellt werden und Kontaktdaten aufgeführt<br />
sind. Weiterhin wurden für die Bildungsbeauftragten<br />
Plakate in verschiedenen Sprachen zur<br />
Verfügung gestellt, welche sie an wichtigen Stellen<br />
ausgehängt haben.<br />
Das Forum wurde von dem Kooperationspartner<br />
Christoph Klos (Saarländische Servicestelle<br />
zur Erschließung ausländischer Qualifikationen)<br />
und der Bildungsbeauftragten Laima Rui (Ortsverein<br />
Saarland der Litauischen Gemeinschaft in<br />
Deutschland) begleitet.<br />
Handlungsempfehlungen:<br />
An die Kommunen und Kreise:<br />
1. Einrichtung von Integrationsbüros mit<br />
finanziellen und personellen Ressourcen für<br />
die Kooperation mit MO<br />
An Bund und/oder Land:<br />
1. Förderprogramme für die Professionalisierung<br />
und die landesweite Vernetzung von MO<br />
2. Beteiligung von Migrantenorganisationen in<br />
bildungs- und integrationspolitischen Gremien
Fachdienst 70 - GBS<br />
26<br />
Kurzdarstellung der Ergebnisse<br />
Präsentation Good-Practice 3<br />
U<br />
Koordinierungsbüro Saarbrücken<br />
(KoSa)<br />
und Qualifizierungsmanagement<br />
Saarbrücken (QUASA)<br />
Projektlaufzeit:<br />
Mai 2008 – Juni 2012<br />
QUASA<br />
Qualifizierungsmanagement<br />
Saarbrücken<br />
Wirtschaftliche Kernregion des Saarlandes<br />
10 Städte und Gemeinden<br />
411 km 2 , rd. 350.000 Einwohner<br />
ehemalige Bergbauregion<br />
Anteil der Bevölkerung mit<br />
Migrationshintergrund 23%<br />
QUASA<br />
Qualifizierungsmanagement<br />
Saarbrücken<br />
Claudia Barth, Stefanie Wagner<br />
Bonn, 03.Mai 2012<br />
Zielgruppe:<br />
Unter 25 Jährige ohne <strong>Berufsabschluss</strong><br />
Aufgaben:<br />
Schaffung von strukturellen<br />
Verbesserungen am Übergang Schule Beruf<br />
Ausbau der Netzwerkarbeit in der Region<br />
QUASA<br />
Qualifizierungsmanagement<br />
Saarbrücken<br />
Zielgruppe:<br />
Junge Erwachsene ohne <strong>Berufsabschluss</strong><br />
Aufgaben:<br />
Informieren und beraten zum Thema<br />
abschlussorientierte modulare<br />
Nachqualifizierung<br />
Ausbau der Netzwerkarbeit in der Region<br />
Das Programm „<strong>Perspektive</strong> <strong>Berufsabschluss</strong>“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen<br />
Union gefördert.<br />
QUASA<br />
Qualifizierungsmanagement<br />
Saarbrücken<br />
QUASA<br />
Qualifizierungsmanagement<br />
Saarbrücken<br />
„Mit MigrantInnen für MigrantInnen - Bildungsbeauftragte<br />
im Regionalverband Saarbrücken“<br />
Kooperation mit 14 Vereinen (2.500 Mitglieder) und 16 Bildungsbeauftragten<br />
9 Nationen / 13 Sprachen / 60% Frauen / Alter 18 – 51 Jahre<br />
Regelmäßige Austauschtreffen<br />
Interkulturelle Schulungen für BBA und NetzwerkpartnerInnen<br />
„Dialogforen“ mit rd. 20 Arbeitsmarktakteuren<br />
Handouts und Sammelordner<br />
Flyer für Schulen und NetzwerkpartnerInnen<br />
Individuelle mehrsprachige Plakate für die BBA<br />
Elternveranstaltungen<br />
Kommunikations- und Präsentationstraining für die BBA
Good Practice 3 (Saarbrücken)<br />
27<br />
QUASA<br />
Qualifizierungsmanagement<br />
Saarbrücken<br />
QUASA<br />
Qualifizierungsmanagement<br />
Saarbrücken<br />
16 Bildungsbeauftragte zertifiziert<br />
Ausgewählte Ergebnisse<br />
Seit Jahresbeginn 2012 arbeiten noch 12 BBA aktiv mit<br />
Bildungsbeauftragte beraten MigrantInnen, stehen aber auch den<br />
Netzwerkakteuren mit ihrem interkulturellen Wissen beratend zur Verfügung<br />
Interkulturelles Netzwerk gemeinsam mit rd. 20 Arbeitsmarktakteuren<br />
Nachhaltige Kontakte zwischen BBA und Bildungsinstitutionen<br />
Selbstorganisierte Elternveranstaltungen<br />
Zentrale Mailadresse<br />
Einladung in Schulen zur Beratung oder bei Projektwochen<br />
Einladungen zu Ausbildungsmessen und Interkulturellen Wochen<br />
Netzwerkarbeit soll nach Auslaufen von KoSa und QUASA im Regionalverband<br />
weitergeführt werden<br />
QUASA<br />
Qualifizierungsmanagement<br />
Saarbrücken<br />
Handlungsempfehlungen<br />
An die Kommunen und Kreise:<br />
Einrichtung von Integrationsbüros mit finanziellen<br />
und personellen Ressourcen für die Kooperation mit<br />
MO<br />
An Bund und/oder Land:<br />
Förderprogramme für die Professionalisierung und<br />
die landesweite Vernetzung von MO<br />
Beteiligung von Migrantenorganisationen in bildungsund<br />
integrationspolitischen Gremien
28<br />
Kurzdarstellung der Ergebnisse<br />
6.4 Good Practice 4 (Schwerin)<br />
v.l.n.r.: Michaela Hanke, Alla Winkler, Thomas Littwin<br />
Interkulturelle Sensibilisierung von Unternehmen<br />
für die Nachqualifizierung in Kooperation<br />
mit Migrantenorganisationen<br />
Die inhaltliche Leitung des Forums 4 wurde von<br />
Michaela Hanke (Schweriner Ausbildungszentrum<br />
e.V.) übernommen.<br />
Mecklenburg-Vorpommern hat rund 1,6 Millionen<br />
Einwohner, davon besitzen 39.000 einen ausländischen<br />
Pass. Das Projekt „amoN“ ist in der<br />
Region Schwerin/ Westmecklenburg angesiedelt.<br />
Schwerin ist mit 95.000 Einwohnern die kleinste<br />
Landeshauptstadt in Deutschland. Der Ausländeranteil<br />
beträgt 4,5 % und umfasst 100 Nationalitäten.<br />
Die Arbeitslosenquote am Projektstandort<br />
liegt mit 11,2 % unter dem Landesdurchschnitt<br />
(ca. 13,5 %). Der Anteil der Ausländer auf Landesebene<br />
liegt bei 3,6 %.<br />
Seit 2009 gibt es in Mecklenburg-Vorpommern<br />
den Dachverband „Migranet e.V.“, der 45 Migrantenorganisationen<br />
vertritt und seinen Sitz in<br />
Rostock hat.<br />
Die Schwerpunkte im Schweriner Projekt sind die<br />
individuelle Beratung und Begleitung von An- und<br />
Ungelernten sowie die Unternehmensberatung.<br />
In der Projektlaufzeit wurden 250 Nachqualifizierungsinteressierte<br />
beraten und 140 Personen zum<br />
<strong>Berufsabschluss</strong> geführt. Des Weiteren wurde das<br />
landesweit arbeitende Nachqualifizierungsnetz<br />
MV sowie ein regionales Bildungsdienstleister-<br />
Netz gegründet, um die Angebote zu erweitern<br />
sowie zielgruppenorientiert und bedarfsgerecht<br />
zu gestalten.<br />
Die Aufgabe im Begleitprojekt war es, die Bildungs-,<br />
Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration<br />
von Menschen mit Migrationshintergrund zu<br />
verbessern. Da allerdings in Mecklenburg-Vorpommern<br />
wenig Migrantinnen und Migranten<br />
leben, war die Zielgruppe der Migrantenorganisationen<br />
kaum greifbar. Bemühungen, Migrantinnen<br />
und Migranten betrieblich zu integrieren,<br />
waren in der Vergangenheit kaum vorhanden. Zu<br />
Beginn der Kooperation mit den Netzwerkpartnern<br />
wurden die Hintergründe hierfür eruiert.<br />
Anschließend wurde ein Konzept zur interkulturellen<br />
Öffnung entwickelt und Schulungen z. B.<br />
zur interkulturellen Sensibilisierung des mittleren<br />
Managements wurden durchgeführt. In Kooperation<br />
mit MOZAIK fand eine Unternehmensbefragung<br />
zum Thema statt.
Good Practice 4 (Schwerin)<br />
29<br />
Kernaussagen der Unternehmensbefragung<br />
- 1,6% der Vollbeschäftigten sind MigrantInnen<br />
- 70% der Unternehmen würden MigrantInnen<br />
beschäftigen (30% sagen „Nein“)<br />
- 50% der Unternehmen erwarten keine interkulturelle<br />
Kompetenz<br />
- 10% der Unternehmen haben kein Wissen über<br />
interkulturelle Kompetenz<br />
- einwandfreie deutsche Sprache steht für Unternehmen<br />
an erster Stelle<br />
- für 60% der Unternehmen spielt die äußere Erscheinung<br />
eine besondere Rolle<br />
- 94% der Unternehmen wissen Ressourcen der<br />
MigrantInnen nicht einzuschätzen<br />
Im Fokus des Projektes stand vor allem die Förderung<br />
der Willkommenskultur. In diesem Kontext<br />
hat das Projekt eine Fachtagung unter dem Titel<br />
„Anerkennung durch Anerkennung“ gemeinsam<br />
mit dem Netzwerk Migration organisiert. Das Ziel<br />
war stets die Fachkräftesicherung durch Nutzung<br />
vorhandener Potenziale, insbesondere auch die<br />
der Migrantinnen und Migranten. Die Kooperation<br />
mit den Migrantenorganisationen spielte dabei<br />
ein zentrale Rolle, nicht in aufsuchender Weise<br />
sondern viel mehr unter Nutzung der vorhandenen<br />
Strukturen wie z.B. die der Arbeitstische<br />
des Netzwerkes Migration und des Integrationsfachdienstes<br />
Migration Schwerin.<br />
Das Forum wurde von Alla Winkler (Netzwerk<br />
Migration Schwerin, Leiterin AT II „Arbeit und<br />
Beruf“) und Thomas Littwin (Geschäftsführer<br />
VSP gGmbH) begleitet.<br />
Handlungsempfehlungen<br />
An die Kommunen und Kreise:<br />
• Sensibilisierungsarbeit bei Unternehmen fordern<br />
und fördern zur Einstellung bzw. Ausbildung<br />
und Nachqualifizierung von jungen<br />
Menschen mit Migrationshintergrund.<br />
An Bund und/oder Land:<br />
• Wirtschaftsförderer und Kammern sollten in<br />
Kooperation mit MO Good-Practice<br />
Beispiele von MigrantInnen in Unternehmen<br />
veröffentlichen und Werbekampagnen initiieren.
30<br />
Kurzdarstellung der Ergebnisse<br />
Präsentation Good-Practice 4<br />
U<br />
„Abschlussorientierte modulare<br />
Nachqualifizierung (amoN)“<br />
Projektlaufzeit: Mai 2008 bis August 2012<br />
Standortinformationen:<br />
• 1 642 327 Einwohner in MV, dav. 39 036 Ausländer<br />
Schweriner<br />
Ausbildungszentrum e.V.<br />
Michaela Hanke<br />
Bonn, 03.Mai 2012<br />
Das Programm „<strong>Perspektive</strong> <strong>Berufsabschluss</strong>“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen<br />
Union gefördert.<br />
• LHS Schwerin hat 95 220 EW (1988: 130 000 EW), kleinste<br />
Landeshauptstadt, Ausländeranteil 4,5%, 100 Nationalitäten<br />
• Arbeitslosenquote (März 2012): 13,5% in MV insgesamt<br />
- in der Stadt Schwerin: 13%<br />
- im Agenturbezirk Schwerin (SN, NWM, LWL-PCH):<br />
11,2%, Anteil der Ausländer 3,6%<br />
(niedrigste Quote: LWL-PCH mit 9,8%, höchste Quote: Vorpommern-Rügen mit 16,3%)<br />
• seit 2009 in MV Dachverband „Migranet e.V.“, 45 MO<br />
vertreten<br />
511 100 EW sozialversicherungspflichtig beschäftigt<br />
- nach Wirtschaftszweigen:<br />
1. Gesundheits- und Sozialwesen ↑ 79 200<br />
2. wirtschaftliche Dienstleistungen 69 100<br />
3. Handel, Instandhaltung, Rep. v. KFZ ↑ 68 400<br />
4. verarbeitendes Gewerbe 63 300<br />
5. öffentliche Verwaltung, Verteidigung.. ↓ 42 400<br />
5. Baugewerbe ↑ 38 900<br />
6. Erziehung u. Unterricht 30 100<br />
7. Verkehr u. Lagerei 28 600<br />
8. Gastgewerbe 25 600<br />
.. sonstige DL ↓ / Land-, Forstw. u. Fischerei/ Bergbau, Energie- und<br />
Wasserversorgung, Entsorgungswirtschaft ↓ / Arbeitnehmerüberlassung …<br />
- Anteil von Ausländern an allen Beschäftigten in MV: 1 % (Sept. 2010)<br />
Projektinformationen<br />
• seit Mai 2008 im SAZ e.V.<br />
• Ziel: nachhaltig Strukturen für modulare NQ<br />
• Schwerpunkte:<br />
- individuelle Beratung und Begleitung von An- und<br />
Ungelernten (Beratungsbüro seit 2009)<br />
- Unternehmensberatung (Personalentwicklung,<br />
Fachkräftesicherung u.a. durch NQ)<br />
- Netzwerkarbeit/ Öffentlichkeitsarbeit<br />
- Begleitprojekt MMFM seit Ende 2009, dadurch<br />
Zielgruppe der MigrantInnen im Focus<br />
Ergebnisse:<br />
- 250 NQ-Interessenten beraten, 140 zum BA geführt<br />
- 6% MigrantInnen<br />
- Qualifizierungsbedarfsanalysen in Unternehmen,<br />
Sensibilisierung der Arbeitsmarktakteure für NQ<br />
- BDL-Netz für Vielfalt der NQ-Angebote initiiert<br />
- Gründung NQ-Netz-MV (Öffentlichkeitsarbeit/ Sicherung<br />
des Transfers und der Nachhaltigkeit in MV)<br />
- zahlreiche öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen wie<br />
Workshops, Fachtagung<br />
- umfangreiche Vernetzung relevanter Akteure unter<br />
Nutzung vorhandener Strukturen<br />
Die praktische Umsetzung des Begleitprojektes<br />
Aufgabe: Bildungs-, Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration von<br />
Menschen mit Migrationshintergrund verbessern<br />
- Nur sehr wenig MigrantInnen in MV!<br />
- MO als Zielgruppe für uns kaum greifbar<br />
- wenig Erfahrung bei der Integration und wenn eher negative<br />
- Aufgaben:<br />
1. Ursachenforschung (mit Netzwerkpartnern, in Unternehmen)<br />
2. interkulturelle Sensibilisierung und Öffnung der Unternehmen<br />
über Schulungen, Unternehmensbefragung<br />
3. Willkommenskultur fördern (FT „Anerkennung durch Anerkennung“)<br />
4. Fachkräftesicherung durch Nutzung vorhandener Potentiale<br />
5. Kooperation mit MO über die Nutzung vorhandener Strukturen<br />
also Arbeitstische Migration des Netzwerkes Migration, IFDM, VSP
Good Practice 4 (Schwerin)<br />
31<br />
Bevölkerung mit<br />
Migrationshintergrund in MV<br />
Die Situation in MV: 1,6 Mio. Einwohner (Statistisches Landesamt 2010)<br />
1,8% der Bevölkerung sind Ausländer<br />
4% haben einen Migrationshintergrund<br />
„Die meisten Migranten kamen freiwillig nach Deutschland, aber auf Zuweisung<br />
nach MV“.<br />
Hauptherkunftsländer (Ausländer) in MV: Polen, Russland, Ukraine, Vietnam,<br />
Türkei, Armenien und Irak.<br />
Hauptherkunftsländer (Menschen mit Migrationshintergrund) in Schwerin:<br />
Ukraine, Russische Föderation, Kasachstan, Irak, Vietnam<br />
Netzwerke als Ansprechpartner<br />
Netzwerk Migration Schwerin:<br />
Das Netzwerk Migration Schwerin wurde im August 2003 gegründet, um die<br />
Integration der ausländischen Mitbürger in Schwerin koordiniert und<br />
ganzheitlich zu unterstützen. Die mehr als 50 Mitglieder des<br />
Netzwerks setzen sich aus Teilen der Stadtverwaltung, Bildungsträgern<br />
Gremien, Vereinen und Organisationen der Stadt Schwerin zusammen.<br />
Ansprechpartner:<br />
• Integrationsbeauftragter der LH Schwein: Dimitri Avramenko<br />
• AT I / Kinder und Jugendarbeit<br />
• AT II / Arbeit und Beruf: Alla Winkler<br />
• AT III / Generationen mit einander<br />
• AT IV / Verbundprojekt MEB<br />
• AT V / Interreligiöser Dialog<br />
• AT VI / Migrantenplattform: Hanne Luhdo<br />
23.04.2012 Alla Winkler allawinkler@t-online.de 1<br />
23.04.2012 Alla Winkler allawinkler@t-online.de 1<br />
Netzwerke als Ansprechpartner<br />
Netzwerk Migration Schwerin:<br />
Arbeitstische<br />
Integrationsbeauftragter der LHS Schwerin<br />
Dimitri Avramenko<br />
I. II. III. IV. V. VI.<br />
Kernaussagen der Unternehmensbefragung<br />
- 1,6% der Vollbeschäftigten sind MigrantInnen<br />
- 70% der Unternehmen würden MigrantInnen beschäftigen (30%<br />
sagen „Nein“)<br />
- 50% der Unternehmen erwarten keine interkulturelle Kompetenz<br />
- 10% der Unternehmen haben kein Wissen über interkulturelle<br />
Kompetenz<br />
- einwandfreie deutsche Sprache steht für Unternehmen an erster<br />
Stelle und für<br />
- 60% der Unternehmen spielt die äußere Erscheinung eine besondere<br />
Rolle<br />
- 94% der Unternehmen wissen Ressourcen der MigrantInnen nicht<br />
einzuschätzen<br />
25.04.2012 Alla Winkler allawinkler@t-online.de 1<br />
Handlungsempfehlungen<br />
‣ An die Kommunen und Kreise:<br />
• Sensibilisierungsarbeit bei Unternehmen fordern und fördern<br />
zur Einstellung bzw. Ausbildung und Nachqualifizierung von<br />
jungen Menschen mit Migrationshintergrund.<br />
‣ An Bund und/oder Land:<br />
• Wirtschaftsförderer und Kammern sollten in Kooperation mit<br />
MO Good-Practice-Beispiele von MigrantInnen in<br />
Unternehmen veröffentlichen und Werbekampagnen<br />
initiieren.
32<br />
7. Zusammenstellung der Handlungsempfehlungen<br />
zur Einbindung von Migrantenorganisationen<br />
in den Kommunen<br />
7.1 Handlungsempfehlungen aus dem Vortrag<br />
von Dr. Uwe Hunger<br />
a) Bürgerschaftliches Engagement stärker<br />
anerkennen!<br />
Wir haben in unserer Studie viele Menschen und<br />
Projekte kennen gelernt, die sich sozial engagiert<br />
haben und wichtige Dienste für die Gesellschaft<br />
übernehmen, sei es im Bereich der Erziehung, Gesundheitsvorsorge<br />
oder Kriminalprävention. Unser<br />
Eindruck war, dass dieses Engagement durch<br />
die Gesellschaft noch nicht ausreichend gewürdigt<br />
wird und man unserer Einschätzung nach schon<br />
viel gewinnen würde, wenn man dies in Zukunft<br />
in verstärkter Form tun würde.<br />
b) Förderung von Kooperationen ausbauen!<br />
Wir denken, dass die Grundidee, dass unterschiedliche<br />
Organisationen mit unterschiedlichen<br />
Kompetenzen und unterschiedlichen Ressourcen<br />
sich gegenseitig ergänzen und befruchten können,<br />
trägt und weiter verfolgt werden sollte. Bei dem einen<br />
Mal besitzt die eine Gruppe die notwendigen<br />
Ressourcen, die andere das Know-how über die<br />
Zielgruppe, bei dem anderen Mal ergänzen sich<br />
das Know-how und die Ressourcen. Vieles spricht<br />
dafür, dass man dies in Zukunft noch ausbauen<br />
könnte. Erfolgreiche Kooperationen sind aber keine<br />
Selbstläufer. Wichtig sind auch die passenden<br />
Rahmenbedingungen.<br />
c) Förderpraxis überdenken!<br />
Wir haben herausgefunden, dass verschiedene<br />
Förderpraxen auf EU-, Bundes-, Länder- und kommunaler<br />
Ebene gerade Migrantenorganisationen<br />
vor unterschiedliche Herausforderungen stellen.<br />
Förderungen, die eine (finanzielle) Vorleistung<br />
von Migrantenorganisationen erfordern, sind mit<br />
der Realität von Migrantenorganisation zumeist<br />
nicht kompatibel. Für Kooperationen sollten Förderrichtlinien<br />
ins Auge gefasst werden, die die besondere<br />
Situation von Migrantenorganisationen<br />
stärker berücksichtigen und keine unnötigen finanziellen<br />
und bürokratischen Hürden aufbauen.<br />
Hier würden wir eine größtmögliche Flexibilität<br />
und einen Vertrauensvorschuss gegenüber den zu<br />
fördernden Organisationen empfehlen.<br />
d) Nachhaltigkeit der Kooperationen<br />
sicherstellen!<br />
Eine weitere Herausforderung besteht aus unserer<br />
Sicht darin, die Nachhaltigkeit der Kooperationen<br />
zu sichern. Was wir beobachtet haben, waren sowohl<br />
Kooperationen, die sich aufgrund von aktuellen<br />
Ausschreibungen gebildet wurden (und sich<br />
teilweise auch schnell wieder aufgelöst haben) wie<br />
auch Kooperationen, die über Jahre, teilweise sogar<br />
Jahrzehnte bestanden bzw. bestehen. Ein Ziel<br />
sollte sicher darin bestehen, die Nachhaltigkeit<br />
gerade von erfolgreichen Projekten sicherzustellen<br />
und „Papierkooperationen“ zu vermeiden.
Handlungsempfehlungen<br />
33<br />
e) Grenzen zwischen „Migranten“<br />
und „Einheimischen“ überwinden!<br />
Abschließend möchten wir anregen, die auch dieser<br />
Studie ein Stück weit zugrunde liegende Dichotomie<br />
von „Migranten“ und „Einheimischen“<br />
zu überwinden und Förderrichtlinien stärker<br />
entlang von anderen Organisationsmerkmalen,<br />
wie z.B. Professionalisierungsgrad oder Alter, zu<br />
formulieren. Uns ist an verschiedenen Stellen der<br />
Vorbehalt entgegengebracht worden, dass wir<br />
auch mit unserer Studie die Unterschiede zwischen<br />
„Migrantenorganisationen“ und „einheimischen“<br />
etablierten Trägern festmauern würden,<br />
obwohl es doch inzwischen viel mehr Gemeinsamkeiten<br />
gebe und die Herausforderungen von<br />
vielen „Migrantenorganisationen“ mehr die Herausforderungen<br />
von „kleinen“ Organisationen<br />
seien als von „Migranten“-Organisationen.<br />
7.2 Handlungsempfehlungen für kommunale<br />
Bildungsakteure aus dem Vortrag von<br />
MOZAIK gGmbH<br />
Interkulturelle Netzwerke und Gremien<br />
• Einrichtung eines interkulturellen ExpertInnengremiums<br />
mit u.a. VertreterInnen der<br />
Migrantenorganisationen, der Fachkräfte mit<br />
MH aus Kommunen und Migrationsräte, Regional-<br />
und Kommunalpolitik, Bildung, Wirtschaft<br />
und Gewerkschaft<br />
• inhaltliche und personelle Verankerung von<br />
Migration und interkultureller Kompetenz als<br />
Querschnittsthema<br />
• Einrichtung von Facharbeitskreisen zu migrationspezifischen<br />
Themen<br />
• stärkere Partizipation von MigrantInnen und<br />
interkulturellen Fachkräften an der Konzeptentwicklung<br />
sichern<br />
Kooperation mit Migrantenorganisationen<br />
• Einrichtung eines Arbeitskreises für und mit<br />
Migrantenorganisationen zum Thema<br />
(Aus-)Bildung und Weiterbildung<br />
• Regelmäßige persönliche Kontaktpflege zu<br />
MO durch gemeinsame Kooperationsveranstaltungen,<br />
Elterninfoabende oder Schulungen<br />
mit Arbeitsmarktakteuren ; diese können auch<br />
bei den MO stattfinden<br />
• Interkulturelle Schulungen der Mitarbeiter/-<br />
innen zum Thema (Inter-)Cultural Mainstreaming<br />
• Bemühungen um interkulturelle Zusammenschlüsse<br />
von MO beim Thema Bildung befördern<br />
• Gemeinsame Entwicklung von migrantenspezifischen<br />
Ansprachekonzepten für die Bildungsberatungs-<br />
oder Vermittlungsarbeit<br />
• Interkulturelle Öffnung von Regelberatungsstellen<br />
durch Kooperation mit MO in Integrationskonzepte<br />
und Leistungsverträge der Kommunen<br />
und die CSR- bzw. Diversitykonzepte<br />
von Unternehmen<br />
• Entwicklung von migrationssensiblen Medien<br />
z.B. mehrsprachige (Deutsch und Herkunftssprache)<br />
Plakate, Internetseiten, Publikationen<br />
usw.<br />
• Bereitstellung bzw. Umschichtung von finanziellen<br />
und personellen Ressourcen zur<br />
Koordination bzw. Entwicklung von Qualifizierungsmaßnahmen<br />
zum Empowerment/<br />
Professionalisierung der MO
34<br />
Zusammenstellung der Handlungsempfehlungen zur Einbindung von Migrantenorganisationen in den Kommunen<br />
7.3 Handlungsempfehlungen aus den Vorträgen der Standorte<br />
a) Themenfeld: Migrantenorganisationen<br />
als Partner für interkulturelle Elternarbeit<br />
(Marburg -Biedenkopf)<br />
Handlungsempfehlungen an Kommunen und<br />
Kreise<br />
• Einrichtung einer kreisweiten Koordinierungsstelle<br />
bei der Kommune/Kreis bzw. Beauftragung<br />
von Trägern, die über interkulturelle<br />
Kompetenz verfügen, zur Koordinierung von<br />
interkulturellen Arbeitskreisen aus Migrantenorganisationen<br />
und Bildungs- und Beratungsstellen<br />
zum Thema Elternarbeit, Bildung<br />
und Integration.<br />
Handlungsempfehlungen an Bund<br />
und/oder Land<br />
• Förderprogramme zur Finanzierung der (ehrenamtlichen)<br />
Elternberatungsarbeit von Migrantenorganisationen.<br />
b) Themenfeld: Migrantenorganisationen<br />
als Bildungsberatungspartner (Leipzig)<br />
Handlungsempfehlungen<br />
an Kommunen und Kreise<br />
1. Die Bereitstellung von finanziellen und personellen<br />
Ressourcen auf kommunaler Ebene<br />
• zur Koordination und Vernetzung von ansässigen<br />
MO.<br />
• sowie der Entwicklung von Qualifizierungsmaßnahmen<br />
zum Empowerment und der<br />
Professionalisierung von Migrantenorganisationen<br />
ist wichtig.<br />
2. Eine breite politische Verankerung des Themas<br />
in der Kommune ist fortlaufend notwendig.<br />
3. Eine Bündelung der Ressourcen von Migrantenorganisationen,<br />
bspw. bei gemeinsamer<br />
Antragstellung für Projekte (Zusammenarbeit<br />
mit anderen Netzwerken und in Tandem),<br />
kann gewinnbringend sein.<br />
4. Migrantenorganisationen müssen als gleichberechtigte<br />
Partner betrachtet werden und eine<br />
professionelle Zusammenarbeit muss auf Augenhöhe<br />
erfolgen.<br />
Handlungsempfehlungen an Bund und/oder<br />
Land<br />
1. Förderprogramme zur Professionalisierung<br />
von MO und zur interkulturellen Vernetzung<br />
müssen kontinuierlich aufgebaut werden,<br />
dabei müssen insbesondere die unterschiedlichen<br />
Integrationsansätze und –traditionen,<br />
geschichtlichen Entwicklungen und regionale<br />
IST-Stände Berücksichtigung und Raum finden.<br />
2. Interkulturelle Öffnung von Einrichtungen am<br />
Übergang Schule Beruf und im Bildungssektor<br />
muss weiter forciert werden. (bspw. Agentur<br />
für Arbeit, Schulen, Beratungs- und Jugendhilfeeinrichtungen).
Handlungsempfehlungen<br />
35<br />
c) Themenfeld: Bildungsbeauftragte aus Migrantenorganisationen<br />
im interkulturellen<br />
Erfahrungsaustausch mit Arbeitsmarktakteuren<br />
(Saarbrücken)<br />
Handlungsempfehlungen an Kommunen<br />
und Kreise<br />
• Einrichtung von Integrationsbüros mit finanziellen<br />
und personellen Ressourcen für die<br />
nachhaltige Kooperation mit MO.<br />
d) Themenfeld: Interkulturelle Sensibilisierung<br />
von Unternehmen in Kooperation mit<br />
Migrantenorganisationen (Schwerin)<br />
Handlungsempfehlungen an Kommunen und<br />
Kreise<br />
• Sensibilisierungsarbeit bei Unternehmen fordern<br />
und fördern zur Einstellung bzw. Ausbildung<br />
und Nachqualifizierung von jungen<br />
Menschen mit Migrationshintergrund.<br />
Handlungsempfehlungen an Bund<br />
und/oder Land<br />
• Förderprogramme für die Professionalisierung<br />
und die landesweite interkulturelle Vernetzung<br />
von MO.<br />
• Beteiligung von (integrativen) Migrantenorganisationen<br />
in bildungs- und integrationspolitischen<br />
Gremien.<br />
Handlungsempfehlungen an Bund<br />
und/oder Land<br />
• Wirtschaftsförderer und Kammern sollten in<br />
Kooperation mit MO Good-Practice-Beispiele<br />
von MigrantInnen in Unternehmen veröffentlichen<br />
und Werbekampagnen mit regionalem<br />
Bezug initiieren.
36<br />
8. Anhang<br />
a) Mitteilung von MOZAIK gGmbH (nach der Fachtagung)<br />
Bundesweite Fachtagung mit 150 Teilnehmenden<br />
Vorstellung von erfolgreichen Kooperationsbeispielen mit Migrantenorganisationen<br />
Rund 150 Teilnehmer/-innen aus ganz Deutschland<br />
trafen sich auf der bundesweiten Fachtagung<br />
„Migrantenorganisationen als willkommene Akteure<br />
der Bildungsintegration“ am 03. Mai 2012<br />
im Gustav-Stresemann-Institut (GSI) in Bonn. Das<br />
Hauptthema war, inwiefern Migrantenorganisationen<br />
als Partner für Bildung gewonnen werden<br />
können. Genau dieses Ziel verfolgt das Begleitprojekt<br />
„Mit MigrantInnen für MigrantInnen<br />
– Interkulturelle Kooperation zur Verbesserung<br />
der Bildungsintegration“, das im Rahmen des<br />
BMBF-Programms „<strong>Perspektive</strong> <strong>Berufsabschluss</strong>“<br />
von der MOZAIK gGmbH aus Bielefeld durchgeführt<br />
wird. Bei der Fachtagung standen vor allem<br />
der Austausch von Praxiserfahrungen und Handlungsempfehlungen<br />
aus dem Projekt bzw. den<br />
sieben Projektstandorten im Vordergrund.<br />
Die Teilnehmenden setzten sich überwiegend aus<br />
Akteuren von Städten und Kommunen, Arbeitsmarktakteuren<br />
und aus Migrantenorganisationen<br />
zusammen.<br />
Kornelia Haugg, Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung (BMBF), stellte in ihrer Begrüßung<br />
die Bedeutung einer gemeinsamen Zusammenarbeit<br />
mit den Migrantenorganisationen dar. „Für<br />
die Einbindung von Migrantenorganisationen in<br />
die regionale, kommunale bzw. branchenbezogene<br />
Netzwerkarbeit ist es wichtig, dass zunächst<br />
Vertretungsstrukturen aufgebaut werden“, so<br />
Frau Haugg. „Das Ziel ist dabei, die Bildungsbzw.<br />
Ausbildungs- und Arbeitsmarktbeteiligung<br />
von Menschen mit Migrationshintergrund zu erhöhen<br />
und zu einer umfassenden Verbesserung<br />
der Integration beizutragen.“<br />
Anschließend stellte PD Dr. Uwe Hunger, von der<br />
Universität Münster, einige Ergebnisse aus seiner<br />
Studie „Kooperationen mit Migrantenorganisationen“<br />
vor. Am Beispiel der spanischen Elternvereine<br />
machte Dr. Hunger deutlich, was diese so
37<br />
erfolgreich gemacht hat. „Das Erfolgsmodell der<br />
spanischen Elternvereine, die schon fast 40 Jahre<br />
tätig sind, geht zurück auf eine Kooperation von<br />
Migrantenorganisationen mit etablierten Trägern<br />
der Sozialarbeit in Deutschland. Das ist ein klassisches<br />
Beispiel von Kooperationen, wie es mittlerweile<br />
auch gemacht wird.“<br />
Als Leiter des Begleitprojektes „Mit MigrantInnen<br />
für MigrantInnen“ stellte anschließend Dipl. Ing.<br />
Cemalettin Özer einige Ergebnisse des Projektes<br />
dar. „Die sogenannten Bildungsbeauftragten, die<br />
als „Brückenbauer“ zwischen Migrantenorganisationen<br />
und Regeleinrichtungen dienen, haben<br />
überwiegend die Schullaufbahn mit Abitur abgeschlossen<br />
und besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit.<br />
Dass das Verhältnis von Frauen und<br />
Männern ist gleichmäßig verteilt“, so Özer. Mit<br />
den 51 Vereinen, die durch die Bildungsbeauftragten<br />
vertreten werden, könne man so insgesamt<br />
3900 Mitglieder erreichen. Zähle man die Familienangehörige<br />
hinzu, wäre die Erreichbarkeit<br />
sogar noch höher, betonte Herr Özer das Potenzial<br />
der Kooperationen.<br />
Kornelia Haugg, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)<br />
Durch die Möglichkeit, Fragen an die Jury und<br />
das Forum zu stellen, ergaben sich interessante<br />
Diskussionen.<br />
Die Gesamtmoderation der Fachtagung übernahmen<br />
Annalena Böhmer und Senol Keser von der<br />
MOZAIK gGmbH. Eine <strong>Tagungsdokumentation</strong><br />
wird auf der Projekthomepage www.bildung-interkulturell.de<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
In der zweiten Hälfte der Tagung stellten die Projektstandorte<br />
ihre Ergebnisse, Erfahrungen und<br />
Handlungsempfehlungen in Form eines Forums<br />
vor. Nach den einzelnen Präsentationen der Projektleiter<br />
sowie der Bildungsbeauftragten und der<br />
regionalen Kooperationspartner gab es jeweils<br />
von einer „Jury“ ein Feedback. Die Jury bestehend<br />
aus: Dr. Knut Diekmann, Deutsche Industrieund<br />
Handelskammertag (DIHK) - Referatsleiter<br />
Grundsatzfragen der Weiterbildung, Friedrich<br />
Scheerer, Leiter Koordinierungsstelle Migration,<br />
Bundesagentur für Arbeit, Dipl. Ing. Cemalettin<br />
Özer, MOZAIK gGmbH, PD Dr. Uwe Hunger,<br />
Westfälische Wilhelms - Universität Münster und<br />
Rolf Erdmeier, Bundesamt für Migration und<br />
Flüchtlinge (BAMF) - Regionalstelle Bielefeld fand<br />
großen Anklang.<br />
v.l.n.r.: Dr. Knut Diekmann, Friedrich Scheerer, Dipl. Ing. Cemalettin Özer,<br />
PD Dr. Uwe Hunger und Rolf Erdmeier
Winkelsweg<br />
B 9<br />
Max-Löbner-Str.<br />
A 562<br />
Robert-Schuman-Platz<br />
Heinemannstraße<br />
Kennedyallee<br />
Konrad-<br />
Adenauer-<br />
Brücke<br />
Autobahnkreuz Bonn Os<br />
Flughafen Köln/Bonn<br />
Rhein<br />
L<br />
L<br />
L<br />
42<br />
Anhang<br />
c) Einladungsflyer<br />
anMeLDUng<br />
WegBesCHreiBUng & KontaKt<br />
Bundesweite Fachtagung MIGRANTENORGANISATIONEN:<br />
Willkommene Akteure zur Verbesserung der Bildungsintegration<br />
antwortfax bzw. -mail bitte ausfüllen und bis zum 23.04.2012<br />
zurückschicken:<br />
Fax: 0521.329 709-19 oder per Mail o.oezer@mozaik.de<br />
Donnerstag, den 03. Mai 2012<br />
gustav-stresemann-institut Bonn (gsi-Bonn),<br />
Langer grabenweg 68, 53175 Bonn<br />
Bonn Godesberger Allee<br />
Bad Godesberg<br />
Langer Grabenweg<br />
Ludwig-Erhard-Allee<br />
Freizeitpark<br />
Rheinaue<br />
Winkelsweg<br />
LBonnBad Godesberg<br />
Godesberger Allee<br />
Heinemannstraße<br />
EINLADUNG<br />
ZUR BUNDESWEITEN FACHTAGUNG<br />
3. Mai 2012 im gsi-Bonn<br />
<br />
<br />
<br />
Ja, ich nehme an der Veranstaltung teil.<br />
Ich kann leider nicht teilnehmen,<br />
als Vertretung wird Herr/Frau.........................................teilnehmen.<br />
Die Teilnahme an der Fachtagung ist kostenlos. Die Teilnehmer/-<br />
innenzahl ist leider begrenzt. Anmeldungen werden in der Reihenfolge<br />
ihres Eingangs berücksichtigt.<br />
Vor- und Zuname: ............................................................................................<br />
Institution, Verein, Adresse (Straße, PLZ, Ort)<br />
..........................................................................................................................<br />
..........................................................................................................................<br />
Tel./Fax: ............................................................................................................<br />
E-Mail: .............................................................................................................<br />
Datum/ Unterschrift: ..........................................................................................<br />
Für Rückfragen:<br />
Özden Özer (MOZAIK gGmbH)<br />
Tel.: 0521.329 709-0<br />
E-Mail: o.oezer@mozaik.de<br />
Anmeldeformular in Word unter: www.mozaik.de<br />
…mit dem Auto – von Frankfurt/Hannover/Ruhrgebiet<br />
A 3 – Autobahnkreuz Bonn/Siegburg – über A 560 bis Autobahndreieck<br />
St. Augustin – über A 59 bis Abfahrt Bonn-Bad Godesberg<br />
– dann die A 562 bis Abfahrt Rheinaue, links – nächste Ampel<br />
rechts, Heinemannstraße – nach 1. Ampel nächste Möglichkeit<br />
links, U-Turn, Parkplätze nach 100 m rechts<br />
…mit dem Auto – linksrheinisch<br />
A 61 – Autobahnkreuz Meckenheim – über die A 565 Richtung<br />
Bonn – Ausfahrt Poppelsdorf, Richtung Bad Godesberg (B 9) –<br />
Kreuzung Heinemannstraße, rechts in den Winkelsweg, U-Turn,<br />
über die Kreuzung in die Heinemannstraße, das GSI liegt dann<br />
auf der rechten Seite<br />
…mit der Bahn – 5 km ab ICE-Hauptbahnhof Bonn<br />
U-Bahn Linie 16 oder 63, Richtung Bad Godesberg –<br />
Haltestelle Max-Löbner-Straße<br />
Veranstalter:<br />
MOZAIK gemeinnützige Gesellschaft<br />
für Interkulturelle Bildungs- und Beratungsangebote mbH<br />
Herforder Str. 46 • D-33602 Bielefeld<br />
E-Mail:<br />
Homepage:<br />
info@mozaik.de<br />
www.mozaik.de<br />
Telefon: 0521.329 709-0<br />
Fax: 0521.329 709-19<br />
Weitere Infos unter Projekthomepage:<br />
www.bildung-interkulturell.de<br />
MIGRANTENORGANISATIONEN:<br />
Willkommene akteure zur Verbesserung<br />
der Bildungsintegration<br />
good-Practice-Beispiele und Handlungsempfehlungen<br />
für Kommunen und Kreise<br />
Das Programm „<strong>Perspektive</strong> <strong>Berufsabschluss</strong>“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für<br />
Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.<br />
Migrantenorganisationen:<br />
Willkommene akteure zur Verbesserung<br />
der Bildungsintegration<br />
Bundesweit gibt es ca. 16.000 1 Migrantenorganisationen, die seit Jahren<br />
auf ehrenamtlicher Basis in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen<br />
aktiv sind. Sie weisen ein enormes Potenzial für die Bildungsintegration<br />
auf, welches allerdings zum Teil noch nicht genutzt wird.<br />
Migrantenorganisationen als Akteure der beruflichen Integration bzw.<br />
der Bildungsintegration einzubeziehen, wird in der öffentlichen Debatte<br />
– z.B. im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Integration – mehr<br />
und mehr als wichtig erkannt. Besonders in Kommunen und Kreisen<br />
können Migrantenorganisationen wichtige Beiträge zur Bildungsintegration<br />
leisten.<br />
Im Rahmen des bundesweiten Begleitprojekts „Mit MigrantInnen für<br />
MigrantInnen – Interkulturelle Kooperation zur Verbesserung der Bildungsintegration“<br />
wurden im Rahmen des Programms „<strong>Perspektive</strong><br />
<strong>Berufsabschluss</strong>“ in acht Pilotregionen Transferergebnisse zum Ansatz<br />
des (Inter-)Cultural-Mainstreamings für die Kooperation mit Migrantenorganisationen<br />
entwickelt.<br />
Auf der bundesweiten Fachtagung „Migrantenorganisationen: Willkommene<br />
Akteure zur Verbesserung der Bildungsintegration“ werden<br />
nun u.a. diese Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Begleitprojekt<br />
als Good-Practice-Beispiele und Handlungsempfehlungen für Bund,<br />
Kommunen und Kreise vorgestellt. Hierbei werden verschiedene Netzwerkpartner<br />
aus den Pilotregionen ihre Beiträge in vier aufeinander<br />
folgenden Foren vorstellen.<br />
Nach den Präsentationen werden folgende Bundesakteure zu den<br />
Handlungsempfehlungen Stellung nehmen:<br />
Martinez Campollo, BAGIV - Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Immigrantenverbände in Deutschland e.V.<br />
Dr. Knut Diekmann, Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK),<br />
Referatsleiter Grundsatzfragen der Weiterbildung<br />
PD Dr. Uwe Hunger, Westfälische Wilhelms - Universität Münster<br />
Dr. Claudia Martini, Arbeitsstab der Beauftragten<br />
der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration<br />
Friedrich Scheerer, Leiter Koordinierungsstelle<br />
Migration, Bundesagentur für Arbeit<br />
1 Vgl.: Hunger, Uwe (2005): Ausländervereine in Deutschland – Eine Gesamterfassung auf der Basis<br />
des Bundesausländervereinsregisters, in: Weiss, Karin/Thränhardt, Dietrich (Hrsg.): SelbstHilfe – Wie<br />
Migranten Netzwerke knüpfen und soziales Kapital schaffen. Freiburg i.Br.<br />
Programm Donnerstag 3. mai 2012<br />
10:00 Uhr Anmeldung und Empfang<br />
10:30 Uhr Begrüßung<br />
Kornelia Haugg, Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
10:45 Uhr Migrantenorganisationen als Kooperationspartner und<br />
ihr Beitrag zur Integration<br />
PD Dr. Uwe Hunger, Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />
Anschließend: Gelegenheit zur Diskussion<br />
11:30 Uhr Kurzfilm zum Thema (Inter-)Cultural Mainstreaming-<br />
Ansatz des Begleitprojekts<br />
11:45 Uhr Rolle und Beitrag von Migrantenorganisationen bei der<br />
Bildungsintegration<br />
Vorstellung der Ergebnisse und Handlungsempfehlungen aus<br />
dem Begleitprojekt „Mit MigrantInnen für MigrantInnen – Interkulturelle<br />
Kooperation zur Verbesserung der Bildungsintegration“<br />
Cemalettin Özer, MOZAIK gGmbH<br />
Anschließend: Gelegenheit zur Diskussion<br />
12:30 Uhr Mittagsimbiss<br />
13:15 Uhr Diskussionsrunden zu Good-Practice-Beispielen 1 & 2<br />
Projektstandorte aus den Pilotregionen des Begleitprojekts stellen<br />
in Diskussionsrunden ihre Handlungsschwerpunkte vor.<br />
Nach den Präsentationen der Themenforen und Handlungsempfehlungen<br />
folgen Stellungnahmen von Bundesakteuren aus<br />
Wissenschaft, Wirtschaft, Ministerien, Bundesbehörden und<br />
Migrantendachorganisation.<br />
14:45 Uhr Kaffeepause<br />
15:00 Uhr Diskussionsrunden zu Good-Practice-Beispielen 3 & 4<br />
16:30 Uhr Abschließendes Fazit und Bündelung von Handlungsempfehlungen<br />
zur Einbindung von Migrantenorganisationen<br />
Cemalettin Özer, MOZAIK gGmbH<br />
16:45 Uhr Ende der Tagung<br />
Gesamtmoderation<br />
Annalena Böhmer und Senol Keser (MOZAIK gGmbH)<br />
Good Practice 1<br />
Migrantenorganisationen als Partner für interkulturelle Elternarbeit<br />
Inhaltliche Leitung: Evelyne Rößer, Projektleiterin Regionales Übergangsmanagement,<br />
Landkreis Marburg-Biedenkopf, Fachbereich Familie,<br />
Jugend und Soziales, Fachdienst Jugendförderung<br />
Kooperationspartner: Claus Schäfer, Leiter der Stabsstelle für Integration des Landkreises<br />
Marburg-Biedenkopf<br />
Bildungsbeauftragte: Zahra Vahedi, Vorsitzende des Vereins Internationale Kultur<br />
und Bildung e.V.<br />
Nachfolgendes Statement zum Nachhaltigkeitsansatz des Projektstandorts Kiel,<br />
Peter Dohse, Landeshauptstadt Kiel<br />
Stellungnahmen der Bundesakteure und Rückfragemöglichkeit des Publikums<br />
Good Practice 2<br />
Migrantenorganisationen als Bildungsberatungspartner<br />
Inhaltliche Leitung: Bianca Wagner, Koordinierungsstelle Regionales Übergangsmanagement,<br />
Stadt Leipzig Amt für Jugend,<br />
Familie und Bildung<br />
Kooperationspartner: Sarbast Akraui, ProDialog Leipzig e.V.<br />
Bildungsbeauftragte: Janna Korjatschenko, Internationale Frauen Leipzig e.V.<br />
Stellungnahmen der Bundesakteure und Rückfragemöglichkeit des Publikums<br />
Good Practice 3<br />
Bildungsbeauftragte aus Migrantenorganisationen im<br />
interkulturellen Erfahrungsaustausch mit Arbeitsmarktakteuren<br />
Inhaltliche Leitung: Claudia Barth, Regionalverband Saarbrücken, Fachbereich<br />
Schulen und Bildung, Stefanie Wagner, ZBB Saar gGmbH<br />
Kooperationspartner: Christoph Klos, Saarländische Servicestelle zur Erschließung<br />
ausländischer Qualifikationen<br />
Bildungsbeauftragte: Laima Rui, Ortsverein Saarland der Litauischen Gemeinschaft in<br />
Deutschland<br />
Nachfolgendes Statement zum Nachhaltigkeitsansatz des Projektstandorts Darmstadt,<br />
Anette Noll-Wagner, Internationaler Bund<br />
Stellungnahmen der Bundesakteure und Rückfragemöglichkeit des Publikums<br />
Good Practice 4<br />
Interkulturelle Sensibilisierung von Unternehmen für<br />
die Nachqualifizierung in Kooperation mit Migrantenorganisationen<br />
Inhaltliche Leitung: Michaela Hanke, Schweriner Ausbildungszentrum e.V.<br />
Kooperationspartner: Alla Winkler, Netzwerk Migration Schwerin,<br />
Leiterin AT II „Arbeit und Beruf“<br />
Thomas Littwin, Geschäftsführer VSP gGmbH<br />
Nachfolgendes Statement zum Nachhaltigkeitsansatz des Projektstandorts Bielefeld,<br />
Vera Grämmel, Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld<br />
Stellungnahmen der Bundesakteure und Rückfragemöglichkeit des Publikums