Leistungselektronik Übung Nr. 3 A. Hochsetzsteller zur ...
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Professur für<br />
<strong>Leistungselektronik</strong><br />
und Messtechnik<br />
<strong>Leistungselektronik</strong><br />
<strong>Übung</strong> <strong>Nr</strong>. 3<br />
Prof. Dr. J. W. Kolar<br />
Name, Vorname Testat Termine<br />
Besprechung:<br />
Besprechung:<br />
Abgabe:<br />
Abgabe:<br />
28.10.10<br />
04.11.10 22.10.09<br />
29.10.09<br />
A. <strong>Hochsetzsteller</strong> <strong>zur</strong> Leistungsfaktorerhöhung bei<br />
Einphasen-Diodenbrücken<br />
Einleitung: Aufgrund der stetig zunehmenden Belastung des Netzes mit Stromoberschwingungen als folge verstärkten<br />
Stromrichtereinsatzes werden die Vorschriften bezüglich zulässigem Oberschwingungsgehalt der<br />
Stromaufnahme elektrischer Verbraucher verschärft. Es ist daher notwendig, z.B. für die Gleichrichtung der<br />
Einphasen-Netzwechselspannung Stromrichter mit hohem Leistungsfaktor bzw. weitgehend sinusförmigem<br />
Eingangsstrom zu entwerfen.<br />
Eine Ausführungsvariante derartiger Schaltungen ist in Bild 1 gezeigt. Das System besteht aus einer Diodenbrücke<br />
( D 1 D 4 ), einer Induktivität L, einem Leistungstransistor T H (meist ein Leistungs-MOSFET), einer<br />
Freilaufdiode D H , einem Ausgangskondensator C d und einer Strom- und Spannungsmesseinrichtung. Die<br />
Voraussetzung für den Einsatz des <strong>Hochsetzsteller</strong>s lautet: u d U d<br />
Uˆ<br />
1<br />
<strong>Hochsetzsteller</strong><br />
i 1<br />
D 1 D 3<br />
i<br />
u L<br />
D H<br />
i d<br />
i DH<br />
i C<br />
1 k<br />
u 1<br />
L<br />
u<br />
D 4 D 2<br />
U d = 400V<br />
P d = 4kW<br />
u 1 = Uˆ<br />
1 sint<br />
= 2 230V sint<br />
k = 0.08<br />
i <br />
dt <br />
Regler<br />
TH<br />
u d<br />
C d<br />
u u d<br />
Bild 1<br />
Rd<br />
A1.) Stromregelung mit Toleranzband proportional zum Stromsollwert<br />
<br />
<br />
i<br />
Für die der Ausgangsspannungsregelung unterlagerte Stromregelung wird ein Stromregler mit Toleranzbandführung<br />
verwendet. Die Toleranzbandbreite ist proportional zum Stromsollwert i ; es gilt für die obere Umschaltschwelle<br />
i max = 1 + k<br />
i und für die untere Umschaltschwelle i min = 1 – k i .
<strong>Leistungselektronik</strong> <strong>Übung</strong> <strong>Nr</strong>. 3<br />
Hinweis: Der Ausgangskondensator C d kann als so gross angenommen werden, dass die prinzipbedingte<br />
Ausgangsspannungsschwankung zufolge der mit zweifacher Netzfrequenz pulsierenden Eingangsleistung<br />
vernachlässigbar klein ist, d.h. es gilt u d U d .<br />
1. Berechnen Sie die Grundschwingungsamplitude von .<br />
i 1<br />
i L 20mH<br />
2. Zeichnen Sie in Beiblatt 1, Fig. 1, den Stromverlauf von für den Fall, dass die Induktivität =<br />
beträgt.<br />
Hinweis: Berechnen Sie exakt den 1. Schnittpunkt von i mit dem oberen Toleranzband<br />
i max = 1 + k i . Für die Berechnung der weiteren Umschaltpunkte (Schnittpunkte von i mit dem<br />
unteren und dem oberen Toleranzband) bestimmen Sie jeweils den lokalen Anstieg von i und machen<br />
Sie die Näherung, dass die Eingangsspannung nach dem Umschaltzeitpunkt konstant bleibt. Überlegen<br />
Sie, welche Spannung an der Spule liegt, wenn der Transistor durchgeschaltet / gesperrt ist.<br />
Wodurch kann die Verzerrung des Stromes nach dem Nulldurchgang verringert werden?<br />
3. Der Transistor T H soll mit einer minimalen Taktfrequenz von f T = 20kHz arbeiten. Prinzipiell ist die<br />
Taktfrequenz abhängig von der Toleranzbandbreite, von der Induktivität L und vom aktuellen Spannungsübersetzungsverhältnis<br />
mt = ------------------ = ---------- . Die minimale Taktfrequenz tritt beim Maximal-<br />
1 U d<br />
1 – dt u<br />
t<br />
wert der Eingangsspannung, Uˆ<br />
1 , auf.<br />
a) Berechnen Sie die Induktivität L für die gewünschte minimale Taktfrequenz f T .<br />
b) Wie gross ist der Spitzenstrom durch den Transistor T H ?<br />
A2. ) Stromregelung mit konstanter Taktfrequenz<br />
Der <strong>Hochsetzsteller</strong> wird nun mit einem modifizierten Stromreglerverfahren (‘Average Current Mode Control’)<br />
betrieben, für das die Schaltfrequenz f T einen konstanten Wert f T = 20kHz aufweist. Die Realisierung erfolgt,<br />
indem die Stromreglerausgangsgrösse mit einer Dreieckschwingung mit Taktfrequenz f T = 20kHz und passender<br />
Amplitude verglichen wird.<br />
Es sei L = 570H und die Induktivität führe einen kontinuierlichen Strom.<br />
Definition: Übersetzungsverhältnis: M<br />
=<br />
U d<br />
------<br />
Uˆ<br />
1<br />
U d<br />
4. Geben Sie das Spannungsübersetzungsverhältnis mt =<br />
---------- in Abhängigkeit des Tastverhältnisses<br />
u' t<br />
dt an.<br />
5. Geben Sie die Leitdauer des Transistors und der Diode in Abhängigkeit des Übersetzungsverhältnisses<br />
M und der Zeit t an.<br />
6. Berechnen Sie für den angegebenen Betriebspunkt die maximale Amplitude der schaltfrequenten<br />
Schwankung des Netzstromes i 1 .<br />
Hinweis: Betrachten Sie den leitenden Zustand von T H und setzen Sie die Spannung an der Induktivität<br />
in Abhängigkeit vom Phasenwinkel t<br />
und die Leitdauer des Transistors entsprechend Punkt 5.) an.<br />
2
<strong>Leistungselektronik</strong> <strong>Übung</strong> <strong>Nr</strong>. 3<br />
T H<br />
7. Vervollständigen Sie für eine Schaltfrequenz f T2 = 2kHz und eine Induktivät L = 5mH den Stromverlauf<br />
i in Beiblatt 2, Fig.2.<br />
Hinweis: Zum Zeitpunkt t = 0 beträgt i = 0 . Die Ein- und Ausschaltzeitpunkte sind durch das Ansteuersignal<br />
des Transistors (Fig. 2 unten) vorgegeben und für die ersten 4 Umschaltzeitpunkte in nachfolgender<br />
Tabelle zusammengefasst.<br />
i = 1 2 3<br />
T pi, OFF 480s 935s 1388s 1852s<br />
T pi, ON 500s 1008s 1520s 2044s<br />
8. Skizzieren Sie näherungsweise die Einhüllende des Stromrippels in Fig. 2. Skizzieren Sie den Verlauf<br />
des Momentanwerts der Spannung u L über der Induktivität in Beiblatt3, Fig.3 und tragen Sie näherungsweise<br />
ebenfalls den Verlauf des theoretischen Sollwerts des lokalen Mittels der Spannung u L ein.<br />
Kann dieser anzustrebende Sollwert jederzeit gebildet werden? Wo nicht und was ist die Konsequenz ?<br />
9. Berechnen Sie die Verluste in der Diode D H und überprüfen Sie, ob die Kühleinrichtung der Diode ausreichend<br />
ist. Die Diode ist in direktem Kontakt mit dem Kühlkörper, der Wärmeübergangswiderstand beträgt<br />
R th = 0.5 K . Der Kühlkörper befindet sich auf einer Temperatur . Die<br />
W ----<br />
T K = 50C<br />
Sperrschichttemperatur der Diode darf den Maximalwert Tj = 120C nicht übersteigen.<br />
Hinweis: Vernachlässigen Sie den Rippel des Eingangsstroms i 1 und betrachten Sie nur die Eingangsstromgrundschwingung<br />
i 1<br />
. Die Schaltverluste sind gegenüber den Durchlassverlusten zu vernachlässigen.<br />
Für das Ersatzmodell der Diode sind folgende Grössen gegeben: Durchlassspannung<br />
U F = 0.65V , Durchlasswiderstand r F 10m .<br />
Es gilt: sin 3 1 3<br />
x<br />
= –--sin3x<br />
+ -- sinx;<br />
sin 2 x<br />
4 4<br />
=<br />
1<br />
--1 – cos2x<br />
2<br />
10.Dimensionieren Sie die Ausgangskapazität C d , sodass die Amplitude des Ausgangsspannungsrippels<br />
mit zweifacher Netzfrequenz u d 0.05U d beträgt.<br />
Hinweis: Machen Sie den Ansatz über die momentane Eingangsleistung p d t und nehmen Sie an, dass<br />
diese Leistung direkt an den Ausgang geführt wird.<br />
11.Berechnen Sie den Effektivwert des Stromes durch den Kondensator RMS.<br />
Hinweis: Der Mittelwert des Stroms durch den Kondensator I Cd AVG = 0!<br />
12.Die Strombelastbarkeit des Kondensators beträgt 10A mF. Wie gross muss seine Kapazität gewählt<br />
werden? Ist die zulässige Ausgangsspannungsschwankung aus Punkt 10.) oder die Strombelastbarkeit<br />
kapazitätsbestimmend?<br />
13.Wie gross ist die Strombelastung (Effektiv- und Mittelwertwert) der Netzdioden?<br />
I Cd<br />
3
<strong>Leistungselektronik</strong> Beiblatt 1<br />
<strong>Übung</strong> <strong>Nr</strong>. 3<br />
Fig.1<br />
<strong>Hochsetzsteller</strong> <strong>zur</strong> Leistungsfaktorerhöhung bei<br />
Einphasen-Diodenbrücken<br />
[A]<br />
30<br />
Toleranzbandregelung des Eingangsstroms i'<br />
i' max<br />
25<br />
20<br />
i'*<br />
i' min<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
i'<br />
[ms]<br />
0 2 4<br />
6 8<br />
10
<strong>Leistungselektronik</strong> Beiblatt 2<br />
<strong>Übung</strong> <strong>Nr</strong>. 3<br />
<strong>Hochsetzsteller</strong> <strong>zur</strong> Leistungsfaktorerhöhung bei<br />
Einphasen-Diodenbrücken<br />
Fig.2<br />
[A] Stromverlauf Stromverlauf i und i i' (oben) und i'* (oben) und Ansteuersignal und für für Leistungstransistor MOSFET (unten) T H<br />
(unten)<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
i<br />
10<br />
5<br />
i<br />
0<br />
ON<br />
[ms]<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
0FF<br />
[ms]<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
<strong>Leistungselektronik</strong> Beiblatt 3<br />
<strong>Übung</strong> <strong>Nr</strong>. 3<br />
Fig.3<br />
[V]<br />
400<br />
<strong>Hochsetzsteller</strong> <strong>zur</strong> Leistungsfaktorerhöhung bei<br />
Einphasen-Diodenbrücken<br />
Spannungsverlauf u L und lokaler Mittlewert von u L .<br />
300<br />
u1<br />
200<br />
100<br />
400 - u1<br />
0<br />
100<br />
200<br />
u1 - 400<br />
300<br />
400<br />
0 0.001 0.002 0.003 0.004 0.005 0.006 0.007 0.008 0.009 0.01<br />
[s]