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Maria, Mutter Gottes, ruhmreiche Jungfrau! - Pfarre Moosbrunn

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<strong>Maria</strong>, <strong>Mutter</strong> <strong>Gottes</strong>, <strong>ruhmreiche</strong> <strong>Jungfrau</strong>!<br />

Der Monat Mai ist der <strong>Gottes</strong>mutter<br />

<strong>Maria</strong> geweiht. Die meisten<br />

Texte sind genommen von<br />

einem Werk des Sel. Raimundus<br />

Lullus (Ramon Llull): „Das Buch<br />

über die heilige <strong>Maria</strong>“. Ramon<br />

Llull wurde um 1262 in Palma de<br />

Mallorca, in Spanien, geboren.<br />

Nach einem zunächst ausschweifenden<br />

Leben bekehrte er sich<br />

und widmete sich mit ganzer<br />

Kraft der Bekehrung von Ungläubigen,<br />

vor allem von Moslems.<br />

Er wurde Franziskanermönch,<br />

erlernte die arabische<br />

Sprache und die arabische Philosophie<br />

und wurde Missionar,<br />

Philosoph, Dichter und Mystiker.<br />

Er erhielt den Beinamen „Doctor<br />

illuminatur“. Auf einer Missionsreise<br />

starb er am 29. Juni 1316.<br />

Johannes Wilfling<br />

1. Mai<br />

<strong>Mutter</strong> der Barmherzigkeit<br />

Sel. Ramon Llull: „»Unsere Liebe<br />

Frau ist <strong>Mutter</strong> und Tochter der<br />

Barmherzigkeit. <strong>Mutter</strong> ist sie der<br />

Barmherzigkeit, denn sie gebar<br />

einen Sohn, der Barmherzigkeit<br />

ist; Tochter der Barmherzigkeit<br />

ist sie, denn Tochter ist sie von<br />

Gottvater, der sie erschuf. Und<br />

da sie <strong>Mutter</strong> und Tochter der<br />

Barmherzigkeit ist, besitzt sie<br />

soviel Ähnlichkeit mit der Barmherzigkeit<br />

<strong>Gottes</strong> entsprechend<br />

ihrer <strong>Mutter</strong>schaft und ihrer<br />

Kindschaft, dass die Barmherzigkeit<br />

<strong>Gottes</strong> sie sich selbst nicht<br />

ähnlicher machen kann, denn<br />

Gott kann sie als <strong>Mutter</strong> nicht<br />

größer und als Tochter nicht<br />

besser machen, als er sie erschaffen<br />

hat; und so kann er sie nicht<br />

mehr in Barmherzigkeit kleiden<br />

und mehr damit schmücken, als<br />

er es getan hat. Und weil die<br />

Macht <strong>Gottes</strong> entsprechend seiner<br />

Gutheit, Größe, Standhaftigkeit,<br />

Weisheit, Liebe und den<br />

anderen Kräften soviel kann, wer<br />

könnte da auch nur den tausendsten<br />

Teil der Barmherzigkeit<br />

Unserer Lieben Frau ermessen,<br />

die so groß ist, dass Gott sie<br />

nicht größer machen kann, weder<br />

in ihr noch in einem anderen<br />

Geschöpf? Oh Barmherzigkeit<br />

Unserer Lieben Frau!«, rief die<br />

Lobpreisung, »gesegnet seist du<br />

ob deiner Größe! Oh närrischer<br />

Sünder! Und seist du auch ein<br />

großer Sünder, warum setzt du<br />

deine Hoffnung nicht in die<br />

Barmherzigkeit Unserer Lieben<br />

Frau?«<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 165.<br />

1<br />

2. Mai<br />

Über die Gutheit <strong>Maria</strong>s<br />

Sel. Ramon Llull: „Herr Eremit,<br />

Unsere Liebe Frau ist von Natur<br />

aus gut, denn von Natur aus trägt<br />

sie die Eigenschaft der Gutheit in<br />

sich. Niemals hat sie eine lässliche<br />

noch eine Todsünde begangen,<br />

niemals ging ein Übel von<br />

ihr aus, niemals wird dies geschehen,<br />

so gut ist sie, so voll des<br />

Guten. Und so wie die Sonne<br />

nicht anders kann, als Licht und<br />

Erleuchtung zu bringen, weil es<br />

ihre Eigenschaft ist, die Welt zu<br />

erleuchten, so und noch viel<br />

mehr muss Unsere Liebe Frau<br />

den Menschen Gutes bringen,<br />

weil sie gut ist. Und so wenig, wie<br />

die Sonne gemäß ihrer Eigenschaft<br />

und Natur in der Lage ist,<br />

den Ort zu verdunkeln, an dem<br />

sie sich aufhält, so und noch viel<br />

weniger ist Unsere Liebe Frau<br />

aufgrund ihrer Eigenschaft und<br />

Natur in der Lage, jemandem<br />

Schlechtes zu tun, der ihr Liebe<br />

entgegenbringt. Und weil Unsere<br />

Liebe Frau so gut ist, tut Gott,<br />

der gut ist, den Gerechten und<br />

Sündern viel Gutes um der Liebe<br />

Unserer Lieben Frau willen. So<br />

gut ist Unsere Liebe Frau, dass es<br />

<strong>Gottes</strong> Wille ist, dass auch sie<br />

selbst seinem Volke Gutes tue.“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 23.<br />

2<br />

3. Mai<br />

Beten mit der besten Intention<br />

Sel. Ramon Llull: „Königin und<br />

<strong>Mutter</strong> <strong>Gottes</strong>, du bist eine gute<br />

<strong>Mutter</strong>; denn dein Sohn ist gut.<br />

Dein Sohn ist gut, denn er hat<br />

eine gute <strong>Mutter</strong>. Deine so große<br />

Gutheit als <strong>Mutter</strong> eines so guten<br />

Sohnes verehre ich, alle Ehrerbietung<br />

bringe ich ihr entgegen,<br />

die mir die Kraft jenes Guten<br />

ermöglicht, das mir von Natur<br />

aus durch deine Gutheit, von der<br />

alles Gute in mir stammt, gegeben<br />

ist. Die Intention, oh <strong>Mutter</strong><br />

unseres Gottvaters, mit der ich<br />

zu dir bete und dir meine Ehrerbietung<br />

entgegenbringe, ist gut,<br />

denn ich bete, dass man deine<br />

Gutheit in der Welt erkenne,<br />

liebe, preise und ihr diene und<br />

dass ihr alle Menschen auf dieser<br />

Welt ihre Ehrerbietung entgegenbringen.<br />

Das, Königin, ist die<br />

Hauptintention meiner Gebete.<br />

Denn mit allem, was in mir ist,<br />

scheint es mir, dass ich mit meinen<br />

Gebeten keine bessere Intention<br />

verfolgen kann. Und weil du<br />

gut bist, Königin, und <strong>Mutter</strong><br />

eines so guten Sohnes, und weil<br />

ich zu dir mit der besten mir<br />

möglichen Intention bete, dich<br />

anflehe und dir diene, möge mein<br />

Beten dir gefallen.“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 23.


4. Mai<br />

Größe der Einzigkeit <strong>Maria</strong>s<br />

Sel. Ramon Llull: „Ich werde Unsere<br />

Liebe Frau dreifach lobpreisen, nämlich<br />

für die Größe ihrer Einzigkeit, die<br />

ihrer Natur und die ihres Handelns.<br />

Groß ist Unsere Liebe Frau in<br />

der Einzigkeit von Gottvater.<br />

Eine größere Einzigkeit in der<br />

Vaterschaft kann es nicht geben,<br />

denn kein Vater ist so groß wie<br />

er. Diese so große Einzigkeit als<br />

Vater macht die Gutheit, Größe,<br />

Standhaftigkeit und Macht Unserer<br />

Lieben Frau in ihrer Einzigkeit<br />

als Tochter groß, denn sie<br />

macht sie zur größten Tochter in<br />

Gutheit, Größe, Standhaftigkeit,<br />

Macht und den anderen Tugenden,<br />

keine andere Tochter ist ihr<br />

darin ebenbürtig. Mehr noch,<br />

keine andere Tochter besitzt soviel<br />

Gutheit in ihrer Größe wie<br />

Unsere Liebe Frau, denn keine<br />

von ihnen ist <strong>Mutter</strong> des <strong>Gottes</strong>sohnes,<br />

ein Kind von Gottvater<br />

wie Unsere Liebe Frau auch. Die<br />

Einzigkeit des Vaters macht die<br />

Einzigkeit der Tochter, Unserer<br />

Lieben Frau, groß, diese Einzigkeit,<br />

die die Einzigkeit aller<br />

Töchter an Gutheit und Größe<br />

übertrifft und sie beinhaltet, denn<br />

es ist die Einzigkeit der Kindschaft<br />

Unserer Lieben Frau.“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 23.<br />

5. Mai<br />

Größe der Natur <strong>Maria</strong>s<br />

Sel. Ramon Llull: „Königin des<br />

Himmels und der Erde, deine<br />

fleischliche Natur ist die Materie,<br />

von der die göttliche Natur des<br />

Sohnes Fleisch und Blut nahm.<br />

Groß ist deine Natur von ihrer<br />

Abstammung her, denn derselben<br />

Abstammung waren David<br />

und die Heiligen Propheten, und<br />

deren Natur ist der Abstammung<br />

nach größer als alle anderen Naturen.<br />

Die Größe der Gutheit<br />

und der anderen Tugendkräfte<br />

deiner fleischlichen Natur wurde<br />

über sich selbst hinaus erhöht.<br />

Denn keine andere Frau war wie<br />

du groß genug, um Materie zu<br />

sein, aus der die göttliche Natur<br />

ihre Menschheit nehmen konnte.<br />

Die herrliche Natur deines Fleisches<br />

war die Materie deiner geistigen<br />

Natur, deiner Seele. Wenn<br />

die Natur deines Fleisches groß<br />

ist, muss auch die Natur deiner<br />

Seele groß sein, damit sich die<br />

zwei Naturen in ihrer Größe<br />

entsprechen. Und da die Natur<br />

deines Fleisches so groß ist, dass<br />

sie groß genug war, um die Materie<br />

zu sein, von der die göttliche<br />

Natur ihre Menschheit nahm, wie<br />

groß muss dann die Natur deiner<br />

Seele sein!“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 39.<br />

6. Mai<br />

Größe des Wirkens <strong>Maria</strong>s<br />

Sel. Ramon Llull: „Dein Wirken,<br />

Königin, besteht darin, dich deines<br />

herrlichen Sohnes zu erinnern,<br />

ihn zu verstehen und ihn<br />

zu lieben, denn er ist wahrer<br />

Gott und wahrer Mensch. Und<br />

so wie die Natur deiner Erinnerung,<br />

deines Verstandes und deiner<br />

Liebe groß ist, muss das Wirken<br />

deiner Erinnerung, deines<br />

Verstandes und deiner Liebe<br />

groß sein, weil dein Sohn würdig<br />

ist, dass man sich seiner mit<br />

Gutheit, Standhaftigkeit, Macht<br />

und den anderen Tugendkräften<br />

erinnere, ihn so verstehe und<br />

liebe. Und, Königin, weil die<br />

Natur deiner Erinnerung, deines<br />

Verstandes und deines Willens so<br />

groß und edel ist, und weil dein<br />

Sohn würdig ist, dass man sich<br />

seiner so sehr erinnere, ihn so<br />

sehr verstehe und liebe, wie<br />

könnte da ich, Königin, die Größe<br />

deines Erinnerns, Verstehens<br />

und Liebens lobpreisen? Wie<br />

könnte ich jemals die Größe der<br />

Gutheit, der Standhaftigkeit und<br />

der anderen Tugenden ermessen,<br />

die in deinem Erinnern, Verstehen<br />

und Lieben sind? Ich vermag<br />

es nicht, und so höre sich besser<br />

auf.“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 39.<br />

7. Mai<br />

<strong>Maria</strong> angemessen lobpreisen<br />

Sel. Ramon Llull: „Du, Königin,<br />

bist groß, indem du die groß<br />

machst, die dich lieben, dich verstehen<br />

und sich deiner erinnern.<br />

Deine Größe vergrößert ihre<br />

Größe; die Größe deines Liebens,<br />

Verstehens und Erinnerns<br />

vergrößert ihre Liebe; und ebenso<br />

verfährt deine Größe mit allen<br />

anderen Kräften. Königin, Gerechten<br />

wie Sündern gewährst du<br />

Gnade und Vergebung. So viele<br />

sind es, dass ich es nicht zu sagen<br />

noch zu verstehen noch sie zu<br />

zählen noch sie mir vorzustellen<br />

vermag. Deshalb, Königin, höre<br />

ich auf mit meiner Lobpreisung,<br />

denn ich bin zu klein dafür und<br />

mein Herz und mein Geist sind<br />

nicht in der Lage, deine Größe<br />

angemessen zu lobpreisen. Daher,<br />

Königin, wäre es gut, wenn<br />

es dir gefiele, mich oder einen<br />

anderen groß zu machen, damit<br />

wir höher hinaufsteigen könnten<br />

um dich zu lobpreisen. Denn es<br />

ist schlecht, dass du so wenig<br />

gepriesen wirst in der Welt, obschon<br />

du dessen so würdig bist.<br />

Und weil ich dich nicht besser<br />

preisen kann, suche andere, die<br />

dir größeren Lobpreis singen, als<br />

ich es vermag.“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 41.<br />

3<br />

4


8. Mai<br />

Gebet zur Größe <strong>Maria</strong>s<br />

Sel. Ramon Llull: „Nun begann<br />

das Gebet zu Unserer Lieben<br />

Frau zu beten ob der Größe ihrer<br />

Gutheit und ob der Gutheit ihrer<br />

Größe und sprach die folgenden<br />

Worte: »Wenn ich, Königin, so<br />

groß wäre, dass mein Gebet der<br />

Größe deiner Gutheit und der<br />

Gutheit deiner Größe entspräche,<br />

dann, das weiß ich sehr<br />

wohl, würde ich des Betens zu<br />

dir nicht müde werden, damit du<br />

Erbarmen, Mitleid, Gnade für<br />

dein Volk habest. Weil ich aber<br />

nicht groß bin, sondern klein,<br />

kann mein Gebet deiner Größe<br />

und deiner Schönheit nicht genügen.<br />

Es kann auch der Größe<br />

deiner Standhaftigkeit, Dauer,<br />

Macht und Weisheit, Liebe,<br />

Kraft, Wahrheit, Herrlichkeit und<br />

der anderen Tugendkräfte nicht<br />

genügen. Deswegen bitte ich<br />

dich, dass du meine Gebete mit<br />

der Größe deiner Gutheit erhörst,<br />

damit die Kleinheit meiner<br />

Gutheit mir nicht zum Schaden<br />

gereiche. Oder aber mache meine<br />

Gutheit so groß, dass meine Gebete<br />

der Größe deiner Gutheit<br />

und deiner anderen Kräfte genügen...<br />

Darum musst du, Königin,<br />

meine Bitten erfüllen.«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 43.45.<br />

9. Mai<br />

Über die Weisheit <strong>Maria</strong>s<br />

Sel. Ramon Llull: „»Man weiß«,<br />

sagte die Lobpreisung, »dass Unsere<br />

Liebe Frau die <strong>Mutter</strong> <strong>Gottes</strong><br />

ist. Das ist das größte Lob,<br />

das man von Unserer Lieben<br />

Frau sagen kann, vor allem, weil<br />

Gott, der ihr Sohn ist, weiß, dass<br />

sie seine <strong>Mutter</strong> ist. Und weil<br />

Gott Weisheit ist, weiß die Weisheit,<br />

die Gott ist, dass Unsere<br />

Liebe Frau ihre <strong>Mutter</strong> ist. Die<br />

Weisheit weiß, dass sie der größte<br />

und edelste Sohn ist, den es geben<br />

kann, denn sie weiß, dass sie<br />

als Sohn Gott und Mensch ist<br />

und Sohn Unserer Lieben Frau.<br />

Und weil die Weisheit, die als<br />

Sohn Gott und Mensch ist, weiß,<br />

dass sie der edelste und beste<br />

Sohn ist, den es je geben kann,<br />

muss sie auch wissen, dass Unsere<br />

Liebe Frau die edelste aller<br />

Mütter und die Höchste in Gutheit,<br />

Größe und den anderen<br />

Kräften ist, die es je geben kann.<br />

Was soll ich Euch singen und<br />

sagen«, rief die Lobpreisung,<br />

»wenn nicht, dass die göttliche<br />

Weisheit weiß, dass sie von keiner<br />

erhabeneren und edleren<br />

<strong>Mutter</strong> wissen kann als von Unserer<br />

Lieben Frau? Das muss sie<br />

notwendigerweise wissen.«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 75.<br />

10. Mai<br />

Barmherzigkeit <strong>Maria</strong>s<br />

Sel. Ramon Llull: „»Königin des<br />

Lebens«, sagte das Gebet, »die<br />

Lobpreisung hat dich sehr für<br />

deine Weisheit gepriesen, und wir<br />

sind sehr zufrieden mit dieser<br />

Lobpreisung, denn alles, was sie<br />

gesagt hat, ist wahr. Aber wenn<br />

ich bedenke, wie viele Sünder<br />

dich gering schätzen und trotz<br />

deiner Werthaftigkeit nicht davon<br />

ablassen, Schlechtes zu tun,<br />

anstatt sich daran zu machen,<br />

soviel Gutes zu tun, wie in ihrer<br />

Macht steht, dann bin ich so unglücklich,<br />

dass ich nicht mehr<br />

weiter weiß vor Trauer und<br />

Schmerz. Du weißt das, Königin,<br />

denn du weißt alles. Deshalb rufe<br />

ich dich an, Königin, mein Leid<br />

und mein Unglück mögen deine<br />

Barmherzigkeit und dein Mitleid<br />

wecken. Dass ich traurig und<br />

voller Schmerz bin, weil ich um<br />

die Unehre weiß, die dir die Sünder<br />

zufügen, wäre doch Grund<br />

genug, Königin, dass dein Wissen<br />

die Pein in meinem Herzen erleichtere,<br />

die es ob der Liebe zu<br />

dir, wegen derer es deine Verehrung<br />

wünscht, auf sich nimmt...<br />

Ich wünsche, du mögest die Sünder<br />

dazu bringen, Gutes zu tun<br />

und das Böse zu unterlassen.«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 79.81.<br />

11. Mai<br />

Erbarmen mit den Sündern<br />

Sel. Ramon Llull: „»Gnadenvolle<br />

heilige <strong>Jungfrau</strong>«, sagte das Gebet,<br />

»du weißt mit Weisheit das,<br />

was du weißt, und in dir ist soviel<br />

Barmherzigkeit. Dass du das, was<br />

du von den Sündern weißt, mit<br />

Barmherzigkeit weißt, und ebenso<br />

mit Gutheit, Größe, und den<br />

anderen Tugenden. Darum, gnadenvolle<br />

heilige <strong>Jungfrau</strong>, habe<br />

Mitleid mit den Sündern, denn<br />

du weißt von ihnen mit Barmherzigkeit.<br />

Die Natur deiner<br />

Weisheit ist so, dass sie denen,<br />

von denen sie mit Barmherzigkeit<br />

weiß, vergibt, denn sie brauchen<br />

deine Barmherzigkeit und deine<br />

Gnade. Aber, gnadenvolle heilige<br />

<strong>Jungfrau</strong>, solltest du kein Erbarmen<br />

mit ihnen haben, dann<br />

schiene es, als würdest du deiner<br />

Barmherzigkeit großes Unrecht<br />

zufügen, denn dann wäre dein<br />

Wissen von den Sündern ohne<br />

Barmherzigkeit. Und auch mir<br />

würdest du dadurch Unrecht<br />

zufügen, die ich Beterin bin und<br />

öffentlich auserwählt wurde, um<br />

deine Barmherzigkeit und deine<br />

Gnade zu erbitten... Deshalb<br />

musst du all jenen vergeben, von<br />

denen zu weißt, dass sie deine<br />

Barmherzigkeit brauchen.«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 81.<br />

5<br />

6


12. Mai<br />

Über die Liebe <strong>Maria</strong>s<br />

Sel. Ramon Llull: „Die Lobpreisung<br />

setzte an, Unsere Liebe<br />

Frau wegen ihrer Liebe zu lobpreisen...<br />

»Liebe ist dasjenige,<br />

womit der Freund seinen Geliebten<br />

liebt. Und nun will ich Unsere<br />

Liebe Frau wegen ihrer Liebe<br />

in dreierlei Hinsicht lobpreisen,<br />

nämlich in ihrer Liebe zu Gott,<br />

ihrer Liebe zu sich selbst und in<br />

ihrer Nächstenliebe. Die Liebe<br />

<strong>Gottes</strong> ist der Mensch und Gott,<br />

Sohn Unserer Lieben Frau, Jesus<br />

Christus. In seiner Eigenschaft<br />

als Gott ist er die Liebe, mit der<br />

er Unsere Liebe Frau wesenhaft<br />

und mit seinem ganzen Selbst<br />

liebt. Mit dieser Liebe, die Gott<br />

ist, und mit Gutheit, die Gott<br />

und Liebe ist, und mit Größe, die<br />

Gott, Gutheit und Liebe ist, und<br />

so in alle Ewigkeit, liebt Gott<br />

Unsere Liebe Frau, so dass nichts<br />

in Gott ist, was Unsere Liebe<br />

Frau nicht liebt. Und weil dieser<br />

Gott, der Unsere Liebe Frau<br />

ganz liebt, als Mensch Sohn Unserer<br />

Lieben Frau ist, muss dieser<br />

ganze Mensch in seiner Eigenschaft<br />

als Gott Unsere Liebe<br />

Frau lieben; das heißt, Jesus<br />

Christus muss Unsere Liebe Frau<br />

ganz lieben.«<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 85.<br />

13. Mai<br />

Nächstenliebe <strong>Maria</strong>s<br />

Sel. Ramon Llull: »Unsere Liebe<br />

Frau Liebe Frau liebt ihren<br />

Nächsten auf zwei Arten: Zum<br />

einen, indem sie ihren Sohn, der<br />

Mensch und Gott ist, liebt, und<br />

zum anderen, indem sie die Engel<br />

und die Heiligen in der<br />

himmlischen Herrlichkeit und<br />

alle Männer und Frauen, die ihr<br />

in dieser Welt dienen, liebt. Dadurch,<br />

dass Unsere Liebe Frau<br />

ihren Nächsten liebt, indem sie<br />

den Gott und Menschen liebt,<br />

liebt Unsere Liebe Frau alle Dinge<br />

der Schöpfung, denn alle wurden<br />

sie durch den Menschen und<br />

Gott, den Sohn Unserer Lieben<br />

Frau, erschaffen. Unsere Liebe<br />

Frau liebt alles, was ihr Sohn als<br />

Gott und Mensch an den Geschöpfen<br />

vollbringt, sie liebt alles,<br />

was die Engel und die Heiligen<br />

im Himmel zur Lobpreisung<br />

ihres Sohnes tun, sie liebt alles,<br />

was Gerechte und Sünder auf<br />

dieser Welt zur Lobpreisung ihres<br />

Sohnes und ihrer selbst tun.<br />

Was also könnte ich mehr singen<br />

und sagen, als dass Unsere Liebe<br />

Frau alles liebt, was geeignet und<br />

würdig ist, entsprechend seiner<br />

Gutheit, Größe und den anderen<br />

Kräften geliebt zu werden.«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 87.<br />

14. Mai<br />

Herrin und <strong>Mutter</strong> der Liebe<br />

Sel. Ramon Llull: „Nun begann<br />

das Gebet, zu Unserer Lieben<br />

Frau für ihre Liebe zu beten, und<br />

sprach die folgenden Worte:<br />

»Du, Herrin und <strong>Mutter</strong> der Liebe,<br />

die du ganz in Liebe und aus<br />

Liebe bist und die du von dir<br />

sagst, dass du alles, was du tust,<br />

aus Liebe tust: Du weißt, dass die<br />

Welt große Dürre und Mangel an<br />

Liebe leidet. Deshalb bitte ich<br />

dich, aus Liebe und um der Liebe<br />

willen, du mögest der Welt Liebe<br />

geben, weil du so sehr geliebt<br />

wirst und so sehr liebst und soviel<br />

Liebe in dir ist. Und weil<br />

deine Gutheit, deine Größe, deine<br />

Standhaftigkeit und deine<br />

anderen Kräfte voller Liebe sind,<br />

heilige, gerechte, glorreiche Königin,<br />

öffne deine Gutheit den<br />

Sündern, damit sie gütige Liebe<br />

verströme, öffne deine Größe,<br />

damit sie große Liebe verströme,<br />

öffne deine Standhaftigkeit, damit<br />

sie standhafte Liebe verströme.<br />

Eröffne uns all deine Vollkommenheiten,<br />

die von Liebe<br />

erfüllt und Quell der Liebe sind,<br />

damit sich große, gütige Liebe<br />

über die Welt hier unten ergießen<br />

möge... Oh gerechte und barmherzige<br />

Herrin und <strong>Jungfrau</strong>!«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 89.<br />

15. Mai<br />

Schicke der Welt Liebende<br />

Sel. Ramon Llull: „»Du weißt,<br />

Königin, dass das Herz des Menschen<br />

zum Liebe geschaffen<br />

wurde wie die Augen zum Sehen<br />

und die Ohren zum Hören. In<br />

der Tat, mit den Augen sehen<br />

und mit den Ohren hören wir.<br />

Wieso aber lieben wir Menschen<br />

nicht, wo doch unser Herz zum<br />

Lieben geschaffen wurde? Wie<br />

viele Heiden, wie viele Juden,<br />

Sarazenen und Schismatiker gibt<br />

es, und schlimmer noch, wie viele<br />

schlechte Christen, die gar nicht<br />

oder das Falsche lieben? Als Entschuldigung<br />

kannst du dich natürlich<br />

darauf berufen, dass du<br />

die Gerechtigkeit <strong>Gottes</strong> liebst,<br />

die ihnen zur Strafe dafür, dass<br />

sie ihn nicht lieben wollen, seine<br />

Liebe vorenthält. Aber du musst<br />

zugeben, dass du aufgrund der<br />

Kraft deiner Liebe die Verehrung<br />

und das Ansehen deines Sohnes<br />

und deiner selbst lieben musst.<br />

Barmherzig und gnädig musst du<br />

mit den Sündern sein, indem du<br />

ihre Herzen zum Lieben bewegst...<br />

Und so möchte ich dich<br />

bitten, Königin, du mögest der<br />

Welt Liebende schicken, viele<br />

Liebende, die mächtig sind im<br />

Lieben.«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 91.<br />

7<br />

8


16. Mai<br />

Hl. Simon Stock<br />

Lebte in England als Einsiedler,<br />

er wurde Karmelit und Ordensgeneral,<br />

in einer Vision erscheint<br />

ihm <strong>Maria</strong> und übergibt ihm das<br />

Skapulier als Zeichen des Schutzes<br />

und der Verbundenheit, er<br />

starb am 16. 5. 1265.<br />

„Nach einigen Jahren anhaltenden<br />

Gebetes hat Simon endlich<br />

den Trost, in überraschender<br />

Weise erhört zu werden. Sein<br />

Gebet eröffnet gleich dem des<br />

Elias den Himmel, und bewirkt,<br />

dass die Königin des Himmels<br />

hernieder steigt. <strong>Maria</strong> beweist<br />

ihrem treuen Diener in einer<br />

herrlichen Vision ihre Güte und<br />

ihre Macht, indem sie ihm als das<br />

Zeichen ihres Schutzes das heilige<br />

Skapulier überreicht, dies<br />

kostbare Gnadengeschenk, das<br />

seit mehreren Jahrhunderten bis<br />

herab auf unsere Tage eine Quelle<br />

der größten Wunder und jeglicher<br />

Segnungen gewesen, sowohl<br />

für den Karmel, als auch für diejenigen,<br />

die damit bekleidet waren.<br />

Diese für den Karmel so<br />

bedeutungsvolle Erscheinung der<br />

seligsten <strong>Jungfrau</strong> wurde von<br />

dem Heiligen selber in einem an<br />

alle seine Brüder in einem Rundschreiben<br />

bekannt gemacht.“<br />

Monbrun, A., Leben des heiligen Simon<br />

von Stock, Regensburg 1887, 101-102.<br />

17. Mai<br />

Worte des Trostes<br />

„P. Petrus Swayngton, Begleiter,<br />

Sekretär und Beichtvater des<br />

Heiligen: ‚Der selige Simon<br />

brachte, obwohl gebrochen von<br />

Alter und geschwächt durch die<br />

Strenge seines bußfertigen Lebens,<br />

sehr oft die Nächte im Gebete<br />

zu, trauernd in seinem Herzen<br />

über das Elend, von dem<br />

seine Brüder heimgesucht waren.<br />

Als er einst sich im Gebete befand,<br />

da ereignete es sich, dass er<br />

vom himmlischen Troste erfüllt<br />

wurde, wovon er uns alle insgesamt<br />

mit folgenden Worten benachrichtigte:<br />

»Geliebteste Brüder!<br />

Gepriesen sei Gott, der diejenigen<br />

nicht verlassen hat, die<br />

auf ihn ihr Vertrauen setzen und<br />

der nicht verschmäht hat die<br />

Bitten seiner Diener. Gepriesen<br />

sei die <strong>Mutter</strong> unseres Herrn, die,<br />

sich erinnernd der früheren Tage<br />

und der Trübsale, deren Last<br />

einigen aus euch zu schwer und<br />

zu drückend schien (indem sie<br />

nicht hinlänglich bedachten, dass,<br />

wer fromm leben will in Christus,<br />

Verfolgung leiden müsse), durch<br />

meine Vermittlung Worte des<br />

Trostes heute an euch richtet, die<br />

ihr aufnehmen sollt in der Freude<br />

des Heiligen Geistes«.’“<br />

Monbrun, A., Leben des heiligen Simon<br />

von Stock, Regensburg 1887, 102-103.<br />

18. Mai<br />

Herrin der Gnade<br />

Sel. Ramon Llull: „»Weil Unsere<br />

Liebe Frau die Herrin der Gnade<br />

ist«, sprach die Lobpreisung,<br />

»wollen wir Unsere Liebe Frau<br />

der Gnade in dreierlei Hinsicht<br />

lobpreisen: Erstens hinsichtlich<br />

ihrer <strong>Mutter</strong>schaft; zweitens hinsichtlich<br />

der Kindschaft; und<br />

drittens hinsichtlich des Gemeinwohls.<br />

Unsere Liebe Frau<br />

wurde auserwählt als <strong>Mutter</strong> des<br />

<strong>Gottes</strong> und Menschen, der der<br />

beste Sohn ist, den es geben<br />

kann. Unter allen Söhnen gibt es<br />

nicht einen, der soviel Gutheit,<br />

Größe und der anderen Kräfte<br />

besäße wie der Sohn, der Mensch<br />

und Gott ist. Unsere Liebe Frau<br />

wurde über ihre Verdienste und<br />

über ihre Gutheit hinaus auserwählt<br />

als <strong>Mutter</strong> dieses Sohnes,<br />

des <strong>Gottes</strong> und Menschen, denn<br />

viel wertvoller ist der Sohn als die<br />

<strong>Mutter</strong>. Und weil ihre <strong>Mutter</strong>schaft<br />

wertvoller ist als alle <strong>Mutter</strong>schaften,<br />

die je waren, sind<br />

und sein werden, wurde Unsere<br />

Liebe Frau auserwählt, <strong>Mutter</strong> zu<br />

sein im höchsten Grade der <strong>Mutter</strong>schaft,<br />

höher als jede andere<br />

<strong>Mutter</strong>schaft. Durch diese so erhabene<br />

<strong>Mutter</strong>schaft wurde Unserer<br />

Lieben Frau Gnade zuteil.«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 132.<br />

19. Mai<br />

Begnadete Tochter<br />

Sel. Ramon Llull: „»Du, gnadenreiche<br />

Herrin, bist Tochter <strong>Gottes</strong>,<br />

der dein Vater ist durch die<br />

Schöpfung. Er schuf dich als die<br />

begnadetste aller Töchter, die er<br />

erschaffen konnte. Er musste<br />

dich als so erhabenes Geschöpf,<br />

als solch edle Tochter erschaffen,<br />

damit du seine <strong>Mutter</strong> sein konntest.<br />

Denn wenn er dich edler<br />

hätte erschaffen können, als du<br />

es bist, dann könntest du nicht<br />

die <strong>Mutter</strong> seiner Macht und<br />

seines Willens sein, er hätte dir<br />

dadurch die Vornehmheit versagt,<br />

die du als <strong>Mutter</strong> <strong>Gottes</strong><br />

haben musst. Das bedeutet, du<br />

bist das höchste Geschöpf und<br />

die edelste Tochter, die Gott<br />

erschaffen konnte, weil er dein<br />

Vater sein wollte. Denn seine<br />

Vaterschaft und deine Kindschaft<br />

entsprechen einander in<br />

Gutheit, Vornehmheit, Kraft,<br />

Größe und Herrlichkeit, und all<br />

diese Gutheit, Größe und die<br />

anderen Tugenden waren ein<br />

großes Gnadengeschenk, das<br />

weit über deine Verdienste hinausreicht.<br />

Und deshalb dürfen<br />

wir dich begnadete Tochter nennen,<br />

die du alle Töchter mit<br />

Gnade beschenkst.«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 133.<br />

9<br />

10


20. Mai<br />

Für Gerechte und Sünder<br />

Sel. Ramon Llull: „»Königin,<br />

deine Gnadenfülle ist uns allen<br />

von Nutzen. Denn du wurdest<br />

auserwählt für die größte und<br />

vornehmste Wohltat, die es geben<br />

kann, die höchste Wohltat,<br />

die der menschlichen Natur, ja<br />

überhaupt einem Geschöpf zuteil<br />

werden kann, nämlich der, die<br />

<strong>Mutter</strong> <strong>Gottes</strong> und <strong>Mutter</strong> des<br />

besten Menschen zu sein, der<br />

wertvoller ist als die gesamte<br />

Schöpfung; <strong>Mutter</strong> zu sein für<br />

unser aller Wohl und für unsere<br />

Erlösung, <strong>Mutter</strong> zu sein der<br />

Gerechten und Sünder. Denn<br />

wenn du nicht <strong>Mutter</strong> wärst und<br />

dein Sohn nicht Gott und<br />

Mensch, dann wäre die Menschheit<br />

verloren. Aber weil du <strong>Mutter</strong><br />

bist, die die Menschheit bewahrte,<br />

indem sie neu erschaffen<br />

wurde: Wer könnte da beschreiben,<br />

Königin, wie groß die Gnaden<br />

sind, die dir für das Gemeinwohl<br />

zuteil wurden, für das<br />

Gott dich auserwählt hat? Ich bin<br />

dem nicht gewachsen, deine<br />

Gnade zu lobpreisen und die<br />

Gnaden zu benennen und zu<br />

verstehen, die durch dich den<br />

Gerechten und Sündern zuteil<br />

werden!«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 133.<br />

21. Mai<br />

Königin der Gnade<br />

Sel. Ramon Llull: „Das Gebet<br />

begann nun zu Unserer Lieben<br />

Frau zu beten und sprach die<br />

folgenden Worte: »Königin der<br />

Gnade! Die Könige und Fürsten<br />

dieser Welt wurden von <strong>Gottes</strong><br />

Gnaden dazu auserwählt, und<br />

auch dich, Königin, machte seine<br />

Gnade zur <strong>Mutter</strong>. Diese Gnade<br />

ist eine geschenkte Gabe, denn<br />

die, denen sie zuteil wird, haben<br />

sie nicht erarbeitet. Du weißt,<br />

Königin, wie viele Sünder dich<br />

Tag und Nacht um Gnade bitten,<br />

damit ihnen ihre Sünden vergeben<br />

und ihnen Geschenke des<br />

Himmels zuteil werden. Sie bitten<br />

dich durch mich, die ich ihre<br />

Anwältin bin, du mögest ihnen<br />

Gnade erweisen und nicht warten,<br />

bis sie durch eigene Verdienste<br />

Gnade und Herrlichkeit<br />

und die anderen Dinge erlangen,<br />

um die sie bitten. Du, Königin,<br />

bist <strong>Mutter</strong> aus Gnade, dir wurde<br />

Gnade über deine eigenen Verdienste<br />

hinaus zuteil. Und so<br />

bitte ich dich, dass du die Sünder<br />

auch ohne eigene Verdienste<br />

dazu bewegst, die Gnade der<br />

Segnung, der himmlischen Geschenke<br />

und der Vergebung zu<br />

empfangen.«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 135.<br />

22. Mai<br />

Himmlische Geschenke<br />

Sel. Ramon Llull: „»Königin, wie<br />

schon die Lobpreisung gesagt<br />

hat, wurde dir Gnade für das<br />

Gemeinwohl zuteil. Manchen<br />

lässt du für dieses Gemeinwohl<br />

Gnade, himmlische Geschenke<br />

und Vergebung zuteil werden,<br />

anderen wiederum nicht. Wie<br />

kommt es dann und welche Natur<br />

bewirkt es, dass du nicht allen<br />

Gnade, himmlische Geschenke<br />

und Vergebung zuteil kommen<br />

lässt, obwohl du doch für das<br />

Gemeinwohl auserwählt wurdest,<br />

und obwohl du doch soviel Gutheit,<br />

Größe und andere Kräfte<br />

besitzt, dass du alle beschenken,<br />

allen vergeben könntest? Warum<br />

bewegst du nicht alle Sünder<br />

dazu, dich und deinen Sohn zu<br />

lieben und zu ehren? Wisse, Königin,<br />

dass mich das nicht glücklich<br />

macht, im Gegenteil, es<br />

schmerzt mich und macht mich<br />

traurig, dass du nicht allen vergibst<br />

und nicht allen Gnade zuteil<br />

werden lässt. Und ich fürchte,<br />

dass auch ich keine Gnade bei dir<br />

finden werde, weil du mir meine<br />

Bitten nicht erfüllst. Königin, tue<br />

Gutes, indem du einige Menschen<br />

mit deiner Gnade erfüllst,<br />

damit sie davon predigen.«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 137.<br />

23. Mai<br />

Die Heiligkeit <strong>Maria</strong>s<br />

Sel. Ramon Llull: „»Lobpreisung«<br />

sprach der Eremit, »was ist Heiligkeit?«<br />

Die Lobpreisung erwiderte<br />

ihm, Heiligkeit sei Reinheit<br />

der Gutheit, Größe, Standhaftigkeit<br />

und der anderen Kräfte.<br />

»Und für diese Heiligkeit wollen<br />

wir Unsere Liebe Frau in der<br />

folgenden Weise lobpreisen: In<br />

der Gutheit Unserer Lieben Frau<br />

ist keinerlei Schlechtheit, sie ist<br />

reine Gutheit. Ebenso ist auch in<br />

ihrer Größe keinerlei Schlechtheit<br />

zu finden, und in der<br />

Gutheit Unserer Lieben Frau<br />

keine Kleinheit in der Größe,<br />

und dasselbe gilt für ihre Standhaftigkeit<br />

und ihre anderen Tugenden.<br />

Und deshalb ist die<br />

Reinheit, die ihre Gutheit in sich<br />

selbst und in ihrer Größe besitzt,<br />

und die Reinheit, die ihre Größe<br />

in sich selbst und in ihrer Gutheit<br />

und in ihren anderen Tugenden<br />

besitzt, die Heiligkeit Unserer<br />

Lieben Frau, mit der sie ihre<br />

Gutheit, ihre Größe und ihre<br />

anderen Tugenden erleuchtet<br />

und verklärt, so sehr, dass sich<br />

nichts vom Gegenteil der<br />

Gutheit, der Größe und der anderen<br />

Tugenden unter sie mischen<br />

kann.«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 141.<br />

11<br />

12


24. Mai<br />

Heiligkeit im Tun<br />

Sel. Ramon Llull: „Das Gebet<br />

erhob sein Gebet zu Unserer<br />

Lieben Frau mit den folgenden<br />

Worten: »Du, heilige Königin,<br />

bist heilig, hell und rein in<br />

Gutheit, Größe, Standhaftigkeit<br />

und den anderen Kräften. Du<br />

weißt, Königin, dass es in der<br />

Natur der Gutheit liegt, heilig<br />

und rein zu sein und Gutes zu<br />

tun. Denn wenn sie heilig und<br />

rein ist, aber nicht Gutes tut<br />

dann muss es wohl irgendwo<br />

einen Fleck oder Makel geben,<br />

der verhindert, dass sie Gutes tut,<br />

und dann ist sie keine reine<br />

Gutheit. Das kann man aber von<br />

deiner Gutheit nicht behaupten,<br />

denn sie ist durch und durch<br />

heilig und rein. Dasselbe gilt für<br />

deine Größe und deine Standhaftigkeit,<br />

denn es liegt in der Natur<br />

der Größe, heilig und rein zu sein<br />

und große und edle Werke zu<br />

vollbringen, und es liegt in der<br />

Natur der Standhaftigkeit, heilig<br />

und rein zu sein, damit sie die<br />

guten und großen Werke für<br />

lange Zeit fortdauern lasse... Es<br />

folgt daraus, dass das Tun gut,<br />

groß und standhaft und in Reinheit<br />

gekleidet und mit Heiligkeit<br />

geschmückt sein muss.«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 145.<br />

25. Mai<br />

Hl. <strong>Maria</strong> Magdalena v. Pazzi<br />

Geboren 1566, Karmelitin, gestorben<br />

am 25. 5. 1607. „Die<br />

Seele, die mit Gott vereint und<br />

innen und außen ganz gebunden<br />

ist, muss ein heiteres Antlitz tragen,<br />

ohne je verwirrt zu werden<br />

durch irgend etwas, was ihr zustößt.<br />

Die Friede des Herzens ist<br />

eine Wirkung des inneren Betens<br />

und der Vereinigung mit Gott.<br />

Glücklich die Seelen, die immerfort<br />

wohnen und weilen und alle<br />

ihre Werke tun in der offenen<br />

Seite Jesu Christi! Wie wahr ist<br />

es, dass wir ganz und in allem<br />

nachahmen müssen den menschgewordenen<br />

Jesus, der hienieden<br />

nur in Dienen und Erniedrigung<br />

erschienen ist! O welche Schande,<br />

Trost zu suchen in Rosen,<br />

während Christus unter Dornen<br />

geht! Was mich betrifft, so habe<br />

ich kein großes Verlangen, in den<br />

Himmel zu gehen, weil dort oben<br />

nichts mehr zu leiden ist, und ich<br />

bedauere, dass dieser eine Punkt<br />

der vollkommenen Seligkeit abgeht!.<br />

Die heilige Eucharistie ist<br />

unser Schatz und unsere Zuflucht.<br />

Ich möchte lieber sterben,<br />

als ein einziges Mal der Kommunion<br />

fernbleiben, wenn der Gehorsam<br />

nicht anders will.“<br />

In: Karrer, Otto, Die große Glut. Mystik<br />

im Mittelalter, München 1978, 128.<br />

26. Mai<br />

Hl. Philipp Neri<br />

Geboren 1515, Weltpriester und<br />

Gründer einer Priestergemeinschaft,<br />

gestorben am 26. 5. 1595:<br />

„Heiterer Sinn stärkt das Herz<br />

und macht uns beharrlich im<br />

guten Leben; deshalb sollte der<br />

Diener <strong>Gottes</strong> immer wohlgemut<br />

sein. Wir dürfen nie vergessen,<br />

dass Gott alles wohl macht, wenn<br />

wir gleich den Grund von dem<br />

nicht einsehen, was Er tut. Der<br />

Name Jesus, mit Ehrfurcht und<br />

Liebe ausgesprochen, hat eine<br />

gewisse Kraft, das Herz zu sänftigen.<br />

Wir sollen uns so vollständig<br />

der göttlichen Liebe einigen<br />

und durch die heilige Seitenwunde<br />

Jesu so weit in die lebendige<br />

Quelle der Weisheit eingehen,<br />

dass wir uns selbst und unsere<br />

Eigenliebe verleugnen können<br />

und so nicht mehr imstande sind,<br />

unsern Weg aus jener Wunde<br />

wieder herauszufinden. Wir sollen<br />

alle zum heiligen Abendmahl<br />

gehen mit einem großen Verlangen<br />

nach jener heiligen Speise.<br />

Wir müssen Gott inständig bitten,<br />

dass Er in uns täglich das<br />

Licht und die Wärme seiner Güte<br />

vermehre. Ein Mensch ohne<br />

Gebet ist ein Tier ohne den<br />

Gebrauch der Vernunft.“<br />

In: Karrer, Otto, Die große Glut. Mystik<br />

im Mittelalter, München 1978, 128.<br />

27. Mai<br />

Der Glaube <strong>Maria</strong>s<br />

Sel. Ramon Llull: „Der Eremit<br />

fragte die Lobpreisung, was<br />

Glaube sei. Die Lobpreisung erwiderte<br />

ihm, Glaube sei dasjenige,<br />

wodurch der Mensch wahre<br />

Dinge glaubt, die er weder durch<br />

eigene Erfahrung noch durch<br />

Argumente beweisen kann. »Diesen<br />

Glauben«, sagte die Lobpreisung,<br />

»besitzt Unsere Liebe Frau<br />

in größerer Größe und Gutheit,<br />

Standhaftigkeit, Macht, Kraft und<br />

Liebe als jedes andere Geschöpf,<br />

denn kein Geschöpf hatte jemals<br />

so großen Glauben wie Unsere<br />

Liebe Frau an jenem Tag, als der<br />

Erzengel Gabriel ihr verkündete,<br />

es sei bestimmt, dass der Sohn<br />

<strong>Gottes</strong> von ihr seine menschliche<br />

Natur nehme, wenn sie nur daran<br />

glaube. Und weil Unsere Liebe<br />

Frau den Worten des Engels<br />

Gabriel Glauben schenkte, wurde<br />

der Sohn <strong>Gottes</strong> Mensch, wurde<br />

Fleisch vom Fleische Unserer<br />

Lieben Frau und nahm menschliche<br />

Natur an, die er nicht hätte<br />

annehmen können, hätte Unsere<br />

Liebe Frau nicht diesen Glauben<br />

gehabt. Diese Handlung war die<br />

höchste und vornehmste Handlung,<br />

die Gott an einem Geschöpf<br />

vollbringen konnte.«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 245.<br />

13<br />

14


28. Mai<br />

<strong>Maria</strong> unter dem Kreuz<br />

Sel. Ramon Llull: „»Am Tag der<br />

heiligen Passion unseres Herrn<br />

Jesu Christi trug Unsere Liebe<br />

Frau unser aller Glauben in sich,<br />

in ihr allein ruhte unser Glauben,<br />

und kraft ihres Glaubens wurde<br />

der Glaube der Christenheit wiederbelebt.<br />

Denn die Apostel<br />

wunderten sich sehr, wieso der<br />

Sohn Unserer Lieben Frau, da er<br />

doch Gott war, sich peinigen und<br />

töten ließ; so groß waren ihre<br />

Zweifel, dass sie ihn im Stich<br />

ließen, mit Ausnahme von Johannes<br />

dem Evangelisten, der<br />

Unserer Lieben Frau zur Seite<br />

stand. Unsere Liebe Frau aber<br />

zweifelte nicht einen Moment,<br />

sondern glaubte unumstößlich,<br />

dass ihr Sohn wahrhaft Gott und<br />

wahrhaft Mensch sei. Groß war<br />

also der Glaube Unserer Lieben<br />

Frau«, sagte die Lobpreisung,<br />

»angesichts der Qualen, der<br />

Trauer, der Verzweiflung, die sie<br />

durch den Tod ihres geliebten<br />

Sohnes litt, als sie mit ansehen<br />

musste, wie man ihn, der ohne<br />

Schuld war, marterte und tötete,<br />

als sie ihren Sohn am Kreuz sterben<br />

sah. Und doch glaubte sie,<br />

und ihr Glaube wurde durch<br />

ihren Schmerz nicht gemindert.«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 245.<br />

29. Mai<br />

Fundament unseres Glaubens<br />

Sel. Ramon Llull: „»In Unserer<br />

Lieben Frau«, sagte die Lobpreisung,<br />

»liegt das Fundament des<br />

heiligen katholischen Glaubens;<br />

alle Glaubensartikel und Sakramente,<br />

an die wir glauben, alle<br />

stützen sie sich auf das Fundament<br />

des Glaubens Unserer Lieben<br />

Frau. Aus der Kraft und<br />

Heiligkeit des Glaubens Unserer<br />

Lieben Frau beziehen die Glaubensartikel<br />

und die Sakramente<br />

und der Glaube eines jeden einzelnen<br />

Christen Kraft und Heiligkeit.<br />

Weil aber die Kraft und<br />

die Heiligkeit, die die Glaubensartikel<br />

und die Sakramente für<br />

uns besitzen und die wir aus ihnen<br />

beziehen, so groß ist, und<br />

weil die Christen so zahlreich<br />

sind, wer könnte da die Größe<br />

des Glaubens Unserer Lieben<br />

Frau ermessen? Aus diesem<br />

Glauben entsprang aller Glaube,<br />

so wie alle Wasser aus dem des<br />

Meeres entstanden, und zu diesem<br />

Glauben Unserer Lieben<br />

Frau kehrt der Glaube eines jeden<br />

einzelnen zurück, so wie<br />

auch alle Wasser ins Meer, aus<br />

dem sie entstanden sind, zurückfließen.<br />

Wie groß war der Glaube<br />

Unserer Lieben Frau!«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 247.<br />

30. Mai<br />

Glaube an die Eucharistie<br />

Sel. Ramon Llull: „»Mehr noch«,<br />

sagte die Lobpreisung, »allein die<br />

Kraft, die durch Glauben in die<br />

heilige Eucharistie verliehen<br />

wird, übersteigt jegliche Ausdrucks-<br />

und Vorstellungskraft,<br />

und diese gesamte Kraft ist fest<br />

verwurzelt im Glauben Unserer<br />

Lieben Frau. Wer kann Worte<br />

dafür finden, wer begreifen,<br />

welch große Kraft es bedeutet,<br />

dass Brot zu Fleisch wird und<br />

Wein zu Blut, ohne dass Brot<br />

noch Wein dadurch verdorben<br />

werden? Nein, sie behalten ihr<br />

ursprüngliches Wesen in der<br />

Wandlung zum wahren Leib und<br />

Blut Jesu Christi. Das muss so<br />

sein, ohne Verderbnis, denn die<br />

Wandlung vollzieht sich in einem<br />

Augenblick, damit das Sakrament<br />

zur Darstellung bringt, dass das<br />

Fleisch und Blut Unserer Lieben<br />

Frau, mit denen sich der Sohn<br />

<strong>Gottes</strong> umgab, in den menschlichen<br />

Körper Jesu Christi ohne<br />

Verderbnis der Jungfräulichkeit<br />

Unserer Lieben Frau überging.<br />

Gepriesen sei der Glaube Unserer<br />

Lieben Frau«, rief die Lobpreisung,<br />

»der in der Eucharistie<br />

ein so schönes Ebenbild seiner<br />

selbst hinterließ!«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 247.<br />

31. Mai<br />

Glaube in Freude und Leid<br />

Sel. Ramon Llull: „»Gesegnet<br />

seien all jene, die das Ebenbild<br />

Unserer Lieben Frau in der Eucharistie<br />

wahrzunehmen und zu<br />

lieben vermögen. Was kann ich<br />

Euch noch sagen vom Glauben<br />

Unserer Lieben Frau?« fragte die<br />

Lobpreisung. »Dass Gott, ihr<br />

Sohn, wollte, dass sie den größten<br />

Glauben besitze, in der größten<br />

Freude wie auch im größten<br />

Leid: In der größten Freude hatte<br />

sie diesen Glauben bei der Verkündigung,<br />

als sie spürte, dass<br />

der Schatten des Heiligen Geistes<br />

über sie gekommen war und sie<br />

ein Kind unter dem Herzen trug.<br />

Das war die größte Freude, die<br />

Unserer Lieben Frau je zuteil<br />

werden konnte. Das größte Leid<br />

überhaupt erfuhr Unsere Liebe<br />

Frau am Tag des Todes ihres<br />

Sohnes, und zu jener Stunde<br />

musste sie den größten Glauben<br />

überhaupt haben. Und all das war<br />

weise so angerichtet, damit der<br />

Glaube in Unserer Lieben Frau<br />

wachse, und damit der Priester in<br />

der Stunde, da er den Leib ihres<br />

Sohnes opfert, die drei oben genannten<br />

Dinge bedenke. Gepriesen<br />

sei der Glaube Unserer Lieben<br />

Frau.«“<br />

Ramon, Llull, Das Buch über die heilige<br />

<strong>Maria</strong>, Stuttgart 2005, 247.249.<br />

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