Graduiertenkurs Cours de formation doctorale - Philosophie.ch

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Bitte leer lassen/laisser en blanc s.v.p. Nr./N° Referent/Rapporteur Koreferent/Corapporteur Mitgesuchsteller(in) Corequérant(e) Funktion/Fonction Adresse Arbeitsort Name, Vorname Akademischer Grad Stellung Geschlecht Nationalität Arbeitsort Tel. Direkt Tel. Sekretariat Fax E-Mail Adresse Privat Strasse PLZ Ort Tel. Privat AHV-Nummer Numéro AVS Adresse professionnelle Nom, Prénom Grade universitaire Position Sexe Nationalité Adresse professionnelle Tel. dir. Tel. secr. Fax E-Mail Adresse privée Rue NPA Localité Tel. privé ordentlicher Professor Gianfranco Soldati Dr. ordentlicher Professor M Schweizer Université de Fribourg Département de Philosophie CH-1700 Fribourg 026 300 75 23 026 300 75 24 --- gianfranco.soldati@unifr.ch Planche Supérieure 59 1700 Fribourg 026 321 15 23 791.59.367.113
Bitte leer lassen/laisser en blanc s.v.p. Nr./N° Referent/Rapporteur Koreferent/Corapporteur 2. Wissenschaftliches Programm Programme scientifique 2.1.Inhaltliche Angaben, Thematik Données conceptuelles et thématiques 2.2.Spezifischer Beitrag zur Verbesserung der Forschungskompetenz der Doktorandinnen und Doktoranden Apport spécifique pour améliorer les compétences de recherche des doctorant(e)s 2.3.Expertinnen und Experten (mit Angabe ihrer Herkunft und Zugehörigkeit) Expert(e)s (provenance et affiliation) 2.4.Doktorandinnen und Doktoranden (mit Angabe ihrer Herkunft, der Namen ihrer Betreuungspersonen und deren Bestätigungen) Doctorant(e)s (provenance, noms des directeurs de thèse, recommandations) 2.1 Die Fragen, was abstrakte Objekte sind, wie wir sie konzipieren müssen und welche Rollen sie spielen können, sind von grösster Bedeutung für sämtliche Gebiete der Philosophie. Der vorgeschlagene Graduiertenkurs soll ihnen unter Miteinbezug international renommierter Fachleute auf diesem Gebiet nachgehen. Seit ihren griechischen Anfängen bemüht sich die Philosophie darum, die metaphysische Kluft zwischen konkreten Alltagsobjekten und den Gegenständen der Mathematik zu verstehen, zu analysieren und gegebenfalls auch zu überwinden. Abstrakte Entitäten sind einer bis auf Plato zurückgehenden Tradition zufolge das eigentliche Untersuchungsobjekt der Philosophie. Denn nicht nur in der Mathematik haben wir es mit Entitäten zu tun, die wir nicht greifen können und die nicht (oder zumindest scheinbar nicht) in Raum und Zeit sind: Tugenden und Werte, Typen und Eigenschaften, Institutionen und Körperschaften sind, wenn es sie gibt, vielen zufolge abstrakt. Nachdem am Ende des 19. Jahrhunderts Gottlob Frege die von ihm neugeschaffene moderne Logik als Wissenschaft der Eigenschaften und Beziehungen abstrakter Entitäten auffasste, die in einem von der raumzeitlich-"wirklichen" Welt getrennten sogenannten "dritten Reich" beheimatet sind, hat die Abfolge verschiedener Auffassungen abstrakter Entitäten die gesamte Entwicklung der Philosophie im letzten Jahrhundert massgeblich beeinflusst. Nachdem in der ersten Hälfte des Jahrhunderts unter dem Einfluss des sog. Wiener Kreises und des logischen Positivismus eine skeptische, nominalistische Ablehnung abstrakter Objekte vorherrschte, hat insbesondere die Unabdingbarkeit der Mathematik für die empirischen Wissenschaften vielerorts zu einer Neubewertung geführt. In den sechziger und siebziger Jahren kam es dann zu einer Wiederauflage des ins Mittelalter zurückgehenden "Universalienstreits" um den Status von Eigenschaften, einer bis heute andauernden Kontroverse, in der ein harter Nominalismus nunmehr selten vertreten wird. Auch in der Philosophie der Mathematik kam es mit der Wiederbelebung des Fregeschen Logizismus ab den achtziger Jahren zu einer Rückbesinnung auf abstrakte Entitäten. Abstrakte Entitäten stehen heute im Mittelpunkt eines grossen, vielleicht sogar hauptsächlichen Teils der modernen Metaphysik. Der vorgeschlagene Graduiertenkurs teilt sich in fünf zweieinhalbtägige Workshops angegangen werden, zu denen jeweils zwei international renommierte Philosophen eingeladen werden, die betreffend der diskutierten Fragen gegensätzliche Meinungen vertreten. Neben je einem Vortrag, Kommentar und anschliessender Diskussion sollen sie auch mit Fragen der Doktoranden zu ihren Schriften konfrontiert werden (die entsprechenden Artikel werden im Vorfeld gelesen und unter den Doktoranden vordiskutiert werden). Weil sieben der zwölf Beteiligten an Dissertationen arbeiten, die die Ontologie und Metaphysik abstrakter Objekte direkt betreffen, wird jeweils ein Halbtag für Kurzvorträge von Doktoranden reserviert werden. Die Doktorierenden erhalten damit die wohl einmalige Chance, aus erster Hand Kritik und Kommentare der hauptsächlichen Exponenten ihres Gebiets zu erhalten. Der erste Workshop soll den Zahlen gewidmet sein, insbesondere ihrer Auffassung innerhalb des (neo-) logizistischen Programms, das sich um eine Wiederbelebung (eines relevanten Teils) der philosophischen Ansichten Gottlob Freges bemüht. Eingeladene Sprecher sind Kit Fine, der wohl einflussreichste lebende Philosoph überhaupt, der an der New York University lehrt und das dem Neologizismus stark verbundene Forschungsprojekt Arché in St. Andrews, Schottland, wissenschaftlich begleitet. Ihm zur Seite gestellt wird Ian Rumfitt (Oxford), der wohl einflussreichste Kritiker des Neologizismus und profunder Kenner sowohl der Philosophie der Arithmetik als auch der Schriften Freges.
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