Fungi, Mycobionta - ICBM

Pilze 

Fungi, Mycobionta 

© Heribert Cypionka 


Heribert Cypionka 

Institut für 

Chemie und 

Biologie des 

Meeres 

Quellen 

© Cypionka 

• Purves Kap. 31 

• www.icbm.de/pmbio ... Teaching 

• www.mikrobiologischer-garten.de 

• www.wikipedia.de 

Heribert Cypionka, www.icbm.de/pmbio 

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Lebensweise der Pilze 

 

 

 

 

 

 

 

 

Osmotrophe (absorptive) Ernährungsweise 

Wachstum in fädigen Strukturen gewährleistet eine große 

Kontaktoberfläche mit dem Substrat oder anderen Organismen 

Pilzliche Biomasse in manchen Ökosystemen 75% (Boden!) 

Chemoorganoheterotroph 

Toleranz gegenüber Säure (acidotolerant oder acidophil) und 

Trockenheit (xerotolerant oder xerophil) 

Saprophyten (Saprobionten): 

Boden (1g enthält 10 - 100 m Pilzmyzel) 

Holz (Abbau und Verfärbung) 

Sämtliche organische Materialien 

Anorganische Materialien als Wachstumsunterlage 

Parasiten 

auf Pflanzen, Algen, Tieren 

Symbionten 

mit Pflanzenwurzeln (Mykorrhiza), Algen, Cyanobakterien (Flechten) 


Übersicht Stammbaum der Lebewesen 


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Pilze (Chitinpilze) 

 

 

 

 

 

Eukaryoten 

Unbeweglich (Ausnahmen) 

Einzellig oder mehrzellig, mit Zellwand 

Organotheterotrophe Lebensweise, als 

Saprophyten, Parasiten oder Symbionten, 

osmotroph 

Ca. 120 000 Arten (bis zu 1,5 Mio.?), 

wenige pathogen 

© Heribert Cypionka, 


Zum Vergleich: Oomyceten und Schleimpilze 

 

 

 

Protisten, keine Zellwand mit Chitin 

-- Oomyceten (Algenpilze, 

Cellulosepilze, z.B. Saprolegnia) gehören 

zu den Heterokontobionta (Protisten mit 

zwei Geißeltypen) von denen einige 

phototroph sind 

-- Myxobionta (Schleimpilze), Amöben 

ohne feste Zellwand 

- echte Schleimpilze bilden vielkernige 

Plasmodien 

- zelluläre Schleimpilze bilden vielzellige 

Pseudoplasmodien 

(nicht verwechseln mit Myxobakterien, 

bilden auch vielzellige Aggregate und 

Fruchtkörper) 


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Pilze und ihre Fruchtkörper 

 

 

 

Makroskopische Pilze – nur die 

Fruchtkörper 

Entstehen aus einem Geflecht 

mikroskopischer Hyphen 

"Funktion" der Fruchtkörper: 

Schutz und Verbreitung der 

Sporen 



Chitin 

 

 

 

 

Wichtiger Bestandteil der Zellwand 

neben Glucanen und Proteinen 

Polymer aus N-Acetyl-Glucosamin 

Auch bei Insekten verbreitet 

auch Bestandteil des Muramins der 

Bakterienzellwand 


www.wikipedia.de 


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Hyphen, Myzel 

• Zellwand besteht überwiegend aus 

Chitin, Glucanpolymeren, Proteinen 

und Pigmenten, z.B. Melanin 

• Hyphen mit einem 

Durchmesser von 1 bis 10 µm, 

Wachstum an der Spitze 

www.mikrobiologischer-garten.de 

• Myzel (= Hyphengeflecht) mit 

einem Durchmesser, 

Durchdringung und große 

Oberfläche 



Pilze und ihre sexuelle Vermehrung 

© Heribert Cypionka © Heribert Cypionka 


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Hexenringe 

 

Periodisches Wachstum und 

Fruchtkörperbildung 




Pilzsporen 

 

Verbreitungs- und 

Überdauerungseinheiten 

 

Asexuell oder sexuell (nach 

Verschmelzung der Zellen und 

Kernphasenwechsel, meistens in 

den Fruchtkörpern) 



 

In verschiedenen Stadien des 

Lebenskreislaufs kommen beide 

Sporentypen vor 

 

Potenzielle Allergieauslöser 




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Gruppen der Pilze (Fungi, Mycobionta) 

● Chytridiomyceten (Flagellatenpilze) 

● Zygomyceten (Jochpilze) 

● Ascomyceten (Schlauchpilze) 

● Basidiomyceten (Ständerpilze) 

[Deuteromyceten, "Fungi imperfecti"] 

Sporen mit Geißel 

Zygosporangium als sex. Stadium 

sexuelle Sporen in Schläuchen 

sexuelle Sporen an Basidien 

Sexuelle Vermehrung nicht beobachtet 



 

 

 

 

Basis für die Systematik: 

Unterschiede in Vermehrung, 

vor allem bei der Meiose und 

meiotischen Sporen 

Kernphasenwechsel, 

Generationswechsel 

Merkmale untermauert durch 

molekularbiologische Daten 


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Chytridiomycota 

 

Flagellaten- oder Töpfchenpilze 

 

 

bewegliche Sporen 

kleine Gruppe (ca. 500 Arten) 

www.wikipedia.org 



Jochpilze (Zygomycota) 

 

 

 

Beispiel Rhizopus, 

gemeiner 

Brotschimmel 

Z.T. Parasiten von 

Insekten 

Z.T. Symbionten 

(Mykorrhiza) 

www.davidlnelson.md 

/Cazadero/Fungi.htm 


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Schlauchpilze (Ascomycota) 


 

 

 

 

Saprophyten, Parasiten (Echter 

Mehltau), Symbionten (Flechten, 

Mykorrhiza) 

Chitin in der Zellwand 

Sporen asexuell – exogen; 

sexuell – in Asci 

Größte Pilz-Gruppe (> 60 000 Arten) 


Penicillium roquefortii 

 

 

Pinselschimmel, “Edelschimmel“ 

Antibiotika-Produzenten 



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Aspergillus 

 

 

Gießkannenschimmel 

Potenzieller Allergieauslöser 


Ständerpilze (Basidiomycota) 

 

 

 

 

Chitin in der 

Zellwand 

Dikaryotische Phase 

(zeitlich verzerrter 

Vermehrungsprozess) 

Sporen exogen an 

der Basidie; 

Basidien an dem 

Fruchtkörper 

(Schutz und 

Verbreitung) 

Saprophyten, 

Parasiten, 

Symbionten 


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Beipiel Basidiomycet, Blätterpilz 

 

 

 

 

Fliegenpilz, Amanita muscaria 

Verwandt mit Pantherpilz und 

Knollenblätterbilz 

Blätter-(Lamellen-)pilz 

Gift in roter Huthaut, halluzinogen 



Beipiel Basidiomycet, Röhrling 

 

 

Steinpilz, Boletus edulis 

Essbar, Verwechslungsgefahr mit 

Gallenröhrling 



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Deuteromyceten oder Fungi imperfecti 

• Pilze ohne bekannte sexuelle Vermehrungformen, Ascomyceten 

oder Basidiomyceten 

• Nicht den Pilzen fehlt es an Perfektion, sondern der Wissenschaft! 


Beipiel Hefen 

• Hefen können Ascomyceten oder Basidiomyceten sein 

• Bäckerhefe Saccharomyces cerevisiae, alkoholische Gärung 



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Beipiel Parasit 

Claviceps purpurea 

- Ascomycet 

- Nur ein Korn wird befallen, 

noch als Blüte 

- Überdauerungsform für 

den Winter, danach werden 

die Fruchtkörper geformt 

(meiotische 

Sporen) 

- Mannigfaltige 

Stoffwechselprodukte (LSD) 

Weizenähre mit Mutterkorn 



Beipiel Parasit: Fußpilz, Dermatomykosen 


Jan Ries (2002) Mykosen und Sport – Verbreitung 

von Mykosen bei Sportschuh-tragenden Sportlern. 

Dissertation, Univ. Frankfurt 


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Symbiotische Pilze 

 

Mykorrhiza – Symbiose mit höheren Pflanzen (Bäume, Gräser) 

 

Flechten – Symbiose mit Algen oder/und Cyanobakterien 


Mykotrophie der Pflanzen 

• 80% der Pflanzen sind obligat 

mykotroph,10% fakultativ mykotroph 

• Pilze wachsen in engem Kontakt mit 

der Pflanzenwurzel 

• in der Zelle 

• als Pilzmantel um die Wurzel 

• Charakteristische Morphologie 

• Gegenseitiger Nutzen: 

Wasser, P-, N- und Ca-Verbindungen 

für die Pflanze (Funktion der 

Saugwurzel wird an die Hyphen 

übergeben), assimilierte 

Kohlenhydrate für den Pilz 


Wurzelspitzen mit Ektomykorrhiza 


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Flechten 

• Duale Organismen 

• Mykobiont – Pilz 

• Photobiont – Alge oder Cyanobacterium 

 

 

 

 

Verschiedene Substrate 

Holz, Bäume 

Gestein, Glas, Boden 

Blätter (tropisch) 

Konkurrenzschwach, da 

Wachstumsgeschwindigkeit sehr niedrig 

An Extremstandorten, wo die 

Vegetationsperioden kurz sind (Wüste, 

Hochgebirge, Permafrostböden, Tundren) 

oft den Blütenpflanzen überlegen 

In Tundra vegetationsbestimmend, weil 


Photosynthese schon bei sehr niedrigen 

Temperaturen anfangen kann 

Digitale Bildbearbeitung mit PICOLAY 

www.picolay.de 


Flechten 

● Photobionten: Grünalgen und Cyanobakterien 

● Mykobionten: Asco- und Basidiomyceten 

● Photobionten kommen auch freilebend vor 

● Mykobiont ist formgebend und vermehrt sich sexuell 

● Kontakte: Zellwand/Zellwand bis Membran/Membran 

● Aufbau des Lagers: 

● Rinde (Cortex) 

● Photobiontenschicht und 

● Markschicht (Medula) 

● Lagerform 

● Krustenflechten 

● Blattflechten 

● Strauchflechten 


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Krustenflechten 

 

 

 

dem Untergrund dicht 

aufliegend, mit dem Substrat 

verwachsen 

besitzen nur die obere Rinde 

Wachstumszone am Rand 



Blattflechten 

 

 

 

dem Untergrund locker 

aufliegend 

Geschützt durch Rinde von 

oben und von unten 

Wachstumszone am 

„Blattrand“ 



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Strauch- und Bartflechten 

 

 

 

 

Strauchförmig, rund im 

Querschnitt 

Rinde rundum 

Wachstumszone am Ende der 

Äste 

Nur in Reinluftgebieten, 

besonders sensitiv gegen der 

Luftverschmutzung 



Stichworte 

 

 

 

 

Jochpilze, Ascomyceten, 

Basidiomyceten, Flechten, 

Mykorrhiza 

Osmotrophie, 

Chemoorganotrophie 

Saprobiont, Parasit, Symbiont, 

Pathogenese 

Morphologie, 

Entwicklungscyclen 



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Fungi, Mycobionta - ICBM

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