COPD - Deutsche Gesellschaft für Pneumologie
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Leitlinie<br />
e27<br />
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Abb. 6<br />
<strong>COPD</strong>“.<br />
¹Management der Exazerbation der<br />
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Schweregrad Kennzeichen Therapie Tab. 12 Schweregradorien−<br />
tierte Behandlung der Exazer−<br />
alle Schweregrade<br />
Nikotinverzicht<br />
bation der <strong>COPD</strong><br />
Antibiotika bei purulentem Sputum<br />
Therapie der Komorbidität(en)<br />
leichtgradig<br />
mittelgradig<br />
schwergradig<br />
leichte subjektive Verschlechterung Ver−<br />
schlechterung der Lungenfunktion<br />
Atemnot/Husten<br />
+ Verschlechterung der Lungenfunktion<br />
Bewusstseinstrübung<br />
Tachykardie/−pnoe<br />
Zyanose (neu/progredient)<br />
Ödeme<br />
Anticholinergika u./o.<br />
â 2 −Sympathomimetika<br />
evtl.<br />
+ systemische Glukokortikoide<br />
+ Theophyllin<br />
+ Sauerstoff<br />
NIV<br />
Therapie der Komplikationen<br />
zen beider Medikamentengruppen noch keine Evidenz für den<br />
Therapieeinsatz zur Bewältigung der Exazerbation vorliegt.<br />
Die mittelgradige Exazerbation ist durch eine stärkere Ver−<br />
schlechterung des Befindens mit zunehmender Atemnot und/<br />
oder Husten gekennzeichnet sowie durch eine messbare Ein−<br />
schränkung der Lungenfunktion.<br />
Zusätzlich zu Anticholinergika und/oder â 2 −Sympathomimetika<br />
können systemische Glukokortikosteroide (Evidenzgrad A) und<br />
bei fehlender Besserung auch Theophyllin eingesetzt werden<br />
(Evidenzgrad D). Auch die mittelgradige Exazerbation kann<br />
überwiegend ambulant behandelt werden.<br />
Kennzeichen der schweren Exazerbation sind das Auftreten von<br />
Ödemen, eine neu aufgetretene oder progrediente Zyanose, Be−<br />
wusstseinstrübungen bis zu komatösen Zuständen sowie das<br />
Auftreten von Tachykardien, Arrhythmien und Tachypnoe. Die<br />
schwere Exazerbation sollte stationär behandelt werden. Als<br />
Therapieoptionen stehen neben Anticholinergika, â 2 −Sympatho−<br />
mimetika, systemischen Glukokortikosteroiden und Theophyllin<br />
die Behandlung mit Sauerstoff, die nichtinvasive Beatmung so−<br />
wie die Therapie der Komplikationen zur Verfügung.<br />
Die Therapie aller Schweregrade sollte den Verzicht auf Tabak−<br />
konsum, den Einsatz von Antibiotika bei purulentem Sputum<br />
und die Behandlung der Komorbiditäten einschließen.<br />
Medikamentöse Therapie<br />
Bronchodilatatoren. Kurzwirksame â 2 −Sympathomimetika<br />
(initial 100±200 ìg eines Dosier−Aerosols bzw. Pulverinhala−<br />
tors) sind die bevorzugten Bronchodilatatoren in der Therapie<br />
der akuten Exazerbation der <strong>COPD</strong> [5, 6, 8] (Evidenzgrad A). Bei<br />
unzureichender Besserung können zusätzlich Anticholinergika<br />
höher dosiert verabreicht werden mit initial 250±500 ìg, z. B.<br />
über Vernebler, schließlich Theophyllin i. v. mit einer Initialdosis<br />
von 200 mg, oder einer kontinuierlichen Infusion mit 0,5 mg/kg/<br />
Stunde, falls der Patient nicht mit Theophyllin vorbehandelt ist.<br />
Der Stellenwert der Theophyllintherapie ist umstritten<br />
[337 ±341]. Einige Studien zeigen eine Verschlechterung des<br />
Gasaustausches und der arteriellen Hypoxämie bei Besserung<br />
von Obstruktion und Lungenüberblähung [338,339]. Die aktu−<br />
ellste Studie [342] ergab, dass die Gabe von Theophyllin vs. Pla−<br />
zebo zusätzlich zu hoch dosierten Bronchodilatatoren und syste−<br />
mischen Glukokortikoiden keinen klinisch bedeutsamen Effekt<br />
hat. Lediglich eine geringfügige Verbesserung des Säure−Basen−<br />
Haushalts war in der Theophyllingruppe feststellbar. Um uner−<br />
wünschte Effekte des Theophyllins zu vermeiden, sind die Theo−<br />
phyllin−Serumspiegel engmaschig zu kontrollieren [340, 341].<br />
Antibiotika Antibiotika sind nur bei Exazerbationen infolge ei−<br />
nes bakteriellen Atemwegsinfektes wirksam. Bakterielle Exazer−<br />
Vogelmeier C et al. Leitlinie der <strong>Deutsche</strong>n Atemwegsliga ¼ <strong>Pneumologie</strong> 2007; 61: e1 ± e40