COPD - Deutsche Gesellschaft für Pneumologie
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Leitlinie<br />
e29<br />
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Abb. 7<br />
<strong>COPD</strong>.<br />
Stationäre Therapie der Exazerbation der<br />
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ernährung oder gegebenenfalls auch eine intravenöse Kalorien−<br />
zufuhr können notwendig werden, wenn der Patient infolge aus−<br />
geprägter Atemnot keine Nahrung zu sich nimmt. Eine Alterna−<br />
tive bietet die Ernährung über eine Magensonde. Bei immobili−<br />
sierten Patienten, bei Patienten mit Polyglobulie, Dehydratation,<br />
bei Zeichen der chronisch venösen Insuffizienz und/oder throm−<br />
boembolischen Erkrankungen sollte eine Heparinisierung erfol−<br />
gen, wobei niedermolekulare Heparine wie Standardheparine<br />
einsetzbar sind.<br />
Die Bedeutung der Physiotherapie bei Patienten mit akuter Exa−<br />
zerbation unter Krankenhausbedingungen ist nicht eindeutig<br />
geklärt [351]. Bei großen Sputummengen und lobären Atelekta−<br />
sen sind Lagerungsdrainagen empfehlenswert. Hierbei ist aber<br />
auch eine Bronchoskopie in Erwägung zu ziehen, insbesondere<br />
wenn die Exazerbation einen hohen Schweregrad aufweist. Die<br />
Sekretelimination kann durch Wärmeapplikation sowie den Ein−<br />
satz von Hilfsmitteln mit und ohne Oszillationen und nachfol−<br />
gendem Huffing, ggf. Absaugen, unterstützt werden.<br />
Beatmung<br />
Mithilfe einer nichtinvasiven oder invasiven Beatmung können<br />
die im Rahmen schwerer Exazerbationen häufig überlastete<br />
Atemmuskulatur [352,353] bis zur Beseitigung der Ursache der<br />
Exazerbation entlastet und hierdurch Morbidität und Mortalität<br />
reduziert werden. Bei akuten Exazerbationen der <strong>COPD</strong> kann die<br />
Beatmung nichtinvasiv über eine Gesichts− oder Nasenmaske<br />
oder invasiv über eine orotracheale Intubation im Sinne einer<br />
konventionellen invasiven Beatmung erfolgen.<br />
Nichtinvasive Beatmung mit positivem Druck (NIPPV) Die<br />
nichtinvasive Beatmung mit positivem Druck wurde bei akuter<br />
respiratorischer Insuffizienz von <strong>COPD</strong>−Patienten in den letzten<br />
Jahren in zahlreichen unkontrollierten und 5 randomisierten<br />
kontrollierten Untersuchungen geprüft [354± 358]. Die NIPPV<br />
führte zu einer Reduktion der respiratorischen Azidose, einem<br />
Abfall des PaCO 2 sowie einer Abnahme der Atemnot in den ers−<br />
ten 2 ±4 Stunden nach Beginn der Therapie sowie auch zu einer<br />
Senkung der Mortalität [354± 356]. Eine Intubation mit invasi−<br />
ver Beatmung konnte häufig verhindert werden und wurde in<br />
nur 15 ±20 % der Fälle notwendig [357±359]. Im Vergleich zur<br />
invasiven pressure support ventilation verkürzt die nichtinvasi−<br />
ve Beatmung mit positivem Druck (NIPPV) die Entwöhnungs−<br />
zeit, reduziert den Aufenthalt auf der Intensivstation, führt zu ei−<br />
ner Reduktion der Häufigkeit nosokomialer Pneumonien und<br />
verbessert die Prognose während eines Beobachtungszeitraums<br />
von 60 Tagen [359] (Evidenzgrad A). Die nichtinvasive Beatmung<br />
ist daher, falls keine Kontraindikationen bestehen, der invasiven<br />
Beatmung vorzuziehen (Empfehlungsgrad A).<br />
Die Ein− und Ausschlusskriterien für die NIPPV sind in l " Tab. 13<br />
dargestellt.<br />
Wenn die in l " Tab. 13 genannten Ausschlusskriterien zutreffen,<br />
sollte die Indikation zu einer invasiven Beatmung gestellt wer−<br />
den (l " Tab. 14).<br />
Invasive Beatmung Der Nutzen der invasiven Beatmung bei<br />
<strong>COPD</strong>−Patienten im Endstadium ist Gegenstand zahlreicher Dis−<br />
kussionen. Patienten ohne wesentliche Komorbiditäten, mit po−<br />
tenzieller Reversibilität der Ursache der akuten Exazerbation<br />
Vogelmeier C et al. Leitlinie der <strong>Deutsche</strong>n Atemwegsliga ¼ <strong>Pneumologie</strong> 2007; 61: e1 ± e40