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Seite 46<br />

Christophorus 330<br />

Der Härtetest geschieht noch auf heimischem Boden. „Alles dunkel!“<br />

ruft der Mann im Container. „In Ordnung!“ lautet die knappe<br />

Antwort. „Wenn ein Mitarbeiter im geschlossenen Container durch<br />

irgendeinen Spalt Licht sieht“, erklärt Klaus Bischof, der Leiter des<br />

<strong>Porsche</strong>-Museums, „dann taugt der Container nichts.“ Er wird ausgetauscht,<br />

bevor die wertvolle Fracht auf die Weltreise geht. Die<br />

historischen, aber stets einsatzbereiten Schätze aus dem Museumsfundus<br />

bleiben ein Weilchen im Dunkeln. Aber dann erstrahlen sie<br />

in vollem Glanz: in Australien, Mexiko, Indien, Dubai, Jordanien,<br />

Saudi-Arabien, Japan und Chile. Alles Länder, in denen das <strong>Porsche</strong>-<br />

Museum im gerade abgelaufenen Jahr einmalige und unersetzliche<br />

historische Fahrzeuge präsentiert hat. Ganz abgesehen von den zahlreichen<br />

Einsätzen quer durch Europa.<br />

Handle with care! Die zur Vorsicht mahnenden Aufkleber allein<br />

würden nicht reichen. Am liebsten ist es den Museumsleuten, wenn<br />

sie die Exponate in Stuttgart auf den Paletten verzurren können, die<br />

später auch so ins Flugzeug geladen werden. Der Transport erfolgt<br />

dann meist mit dem Lkw zu Drehkreuzen der Luftfracht wie Frankfurt,<br />

Luxemburg oder Paris. Stuttgart-Echterdingen steht als Heimat-<br />

Flughafen für diese Fracht nur selten zur Verfügung. Eine Ausnahme<br />

bildete das Jahr 1996, als zur Präsentation des Boxster in den USA<br />

eine Boeing 747 mit 50 Sportwagen beladen wurde. So viele Autos<br />

hatten bis dahin noch nie in einem Frachtflugzeug Platz gefunden.<br />

Und der Start eines voll beladenen „Jumbos“ in Stuttgart war nur<br />

möglich, weil die Startbahn kurz zuvor verlängert worden war.<br />

Millimeterarbeit:<br />

Auf einer Palette verzurrt geht es in den Lkw<br />

Vor dem Abheben eines Flugzeugs oder Ablegen eines Schiffes müssen<br />

<strong>Porsche</strong>s Logistiker fünf Tage für das Erstellen der Zollpapiere<br />

einkalkulieren. „Carnet ATA“ gehört zum Standard-Wortschatz – so<br />

lautet der Fachbegriff für eines der üblichen Papiere. Darin übernimmt<br />

die Bundesrepublik Deutschland eine Art Bürgschaft über<br />

Zölle und Steuern aller Art für den Fall, dass ein Fahrzeug entgegen<br />

der Ankündigung nicht mehr ausgeführt werden sollte. Schon mal<br />

vorgekommen? „Nein, nein, das Museum hat bisher letztlich noch<br />

jedes Fahrzeug zurückerhalten“, wehrt Hermann Kaiser ab, bei<br />

<strong>Porsche</strong> Sachbearbeiter in der Abteilung Logistik. Ein Jahr gilt ein<br />

Carnet in der Regel. Die zwölf Monate Laufzeit wurden zuletzt auf<br />

dem fünften Kontinent ausgeschöpft. Sieben <strong>Porsche</strong> befanden sich<br />

2006 ⁄ 2007 auf einer Tournee mit Auftritten bei der Autoshow in<br />

Sydney, der Rallye Classic Adelaide bis hin zur <strong>Porsche</strong>-Parade auf<br />

Phillip Island. Noch dazu waren sie in allen Showrooms der australischen<br />

<strong>Porsche</strong>-Händler begehrt.<br />

Klaus Bischof kann beim unerschöpflichen Thema Zollformalitäten<br />

auch manches aus früheren Tagen des <strong>Porsche</strong>-Rennsports beitragen.<br />

„Heute kann man es ja zugeben“, sagt der frühere Rennmechaniker,<br />

„zu Zeiten des <strong>Porsche</strong> 917 mussten wir bei den Fahrgestellnummern<br />

der Rennsportwagen flexibel sein.“ Damals standen nur vier Carnet-<br />

Papiere zur Verfügung, aber mindestens ein Dutzend 917 mussten<br />

zum Einsatz kommen. Da musste improvisiert werden.<br />

Traditionen werden beim <strong>Porsche</strong>-Museum auch hinsichtlich der<br />

Spediteure gepflegt. „Die Männer müssen wissen, wo man einem<br />

Rennwagen unter die Räder greifen kann“, sagt Hermann Kaiser und<br />

meint damit den (Mindest-)Anspruch an das Verpackungs-Personal.<br />

Er selbst und seine Mitarbeiter sind meist dabei, wenn in Stuttgart A

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