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Seite 98<br />

Christophorus 332 60 Jahre <strong>Porsche</strong><br />

60 Jahre <strong>Porsche</strong> Christophorus 332<br />

Seite 99<br />

Die Deutschen müssen einen ziemlich blassen Eindruck gemacht<br />

haben damals, in den Anfängen des Motorsports, als die Rennfarben<br />

für die Nationen vergeben wurden: Italien bekam Herzblutrot,<br />

Frankreich das stolze Blau, die Briten trugen ihr nobles<br />

Racing-Grün – denTeutonen blieb nur dasWeiß. Die Klarheit und<br />

auch die Schnelligkeit, dieWeiß mitbringt, liegt heute wieder voll<br />

im Trend. Auch Michael Mauer, der Design-Chef von <strong>Porsche</strong>,<br />

steuert privat einen weißen 911. „Absolut eindeutig und deshalb<br />

konsequent“, lobt er den Anstrich seinesTurbos. Lack und Farben<br />

sind viel mehr als nur die Schminke des Autos.<br />

Nichts ist so der Veränderung unterworfen wie das Farbenspiel<br />

eines Autos. Mit kleinen gewölbten Metallplatten an einer Stellwand<br />

ist imWeissacher Studio die <strong>Porsche</strong>-Farbengeschichte über<br />

sechs Dekaden abzulesen. Was für eine bunte Reihe! Ohne die<br />

Jahreszahlen zu erkennen, lässt sich der Zeitstrahl leicht deuten.<br />

Das ist eines der Phänomene beim Farbdesign: Rückblickend erklärt<br />

sich vieles von selbst. Da finden sich die noch zögerlichen<br />

Farben der Fünfziger, die freundlicher werdenden Sechziger, die<br />

poppigen Siebziger, die zurückgenommenen Achtziger, die kühlen<br />

Neunziger, das sanft werdende neue Jahrtausend.<br />

Längst vorbei die Anfänge, in denen ein Henry Ford alle Farben<br />

für Autos gelten ließ, Hauptsache, sie waren schwarz. Der Kalauer<br />

hatte einen rein wirtschaftlichen Hintergrund: Schwarz war die<br />

haltbarste Farbe in den zwanziger Jahren und sie trocknete am<br />

schnellsten. Heute ist nicht nur der Farbton wichtig, die Anmutung<br />

ist ebenso entscheidend. Die richtige Farbe für ein Auto ist nicht<br />

einfach Geschmacksache, sie ist vor allem eine Frage des Typs.<br />

„Farben unterstreichen den Charakter eines Sportwagens“, sagt<br />

Joachim Paetzel, bei <strong>Porsche</strong> für Farben und Materialentwicklung<br />

zuständig. Faustregel: betonen, aber nicht ablenken. Das klingt<br />

sehr modisch. Aber Mode ist nur ein Teil des Spektrums, aus dem<br />

die Designer Anregungen für ihre Farbpaletten beziehen.Vielmehr<br />

sind es alle gestalterischen Disziplinen, die ihnen helfen: Architektur,<br />

Möbel, Kunst. Doch das, was sie heute sehen, ist morgen<br />

schon von gestern. Die Farbspezialisten in der Automobilindustrie<br />

denken in völlig anderen Zeiträumen als Modemacher, deren Akzente<br />

im Halbjahres-Rhythmus gesetzt werden.„Wir müssen drei<br />

bis fünf Jahre im Voraus denken“, sagt Interieur-Designer Franz-<br />

Josef Siegert, „und genauso lange muss unsereWahl modern bleiben.“<br />

Die Kunst desTuns, weiß Paetzel, liege darin, die Autos gleichzeitig<br />

neu und dennoch selbstverständlich erscheinen zu lassen.<br />

Bunt fürs Leben.<br />

Es ist ein Prozess, der weniger mit Gefühl, dafür viel mit Erfahrung<br />

und kühler Analyse zu tun hat. Man kann es aber auch ganz nüchtern<br />

ziemlich bunt treiben, wie die 17 Farben der aktuellen <strong>Porsche</strong>-<br />

Palette unterstreichen. Jede davon, so verlangt es die Optik, muss<br />

für sich überzeugend wirken. Aber jede muss auch zur Marke und<br />

zum Spektrum insgesamt passen – sie gehören zur <strong>Porsche</strong>-Identität.<br />

Das Geschäft mit den Nuancen ist ein diffiziles.„Wach unterwegs<br />

sein hilft“, rät Siegert,„wie dreht sich dieWelt?“Eine sinnliche<br />

Beschäftigung, auf die später im Studio Antworten gefunden werden<br />

müssen:Was passiert im Kopf?Wie übersetze ich das Gesehene<br />

in Farben?Was bringt die Zukunft – Bronze, Blaumetallic oder gar<br />

Rosa? EchteTrendforschung.<br />

A<br />

Kein Außen ohne Innen: Exterieur und Interieur bedürfen<br />

der farblichen Abstimmung. Das wäre doch gelackt!

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