Mosaike aus vielen Bildern - POS+SIGN
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es sehr große Unterschiede zwischen verschiedenen<br />
Tools und Anbietern. So gibt es einerseits Techniken,<br />
die im ersten Schritt die Bilder ohne Bezug zum gewünschten<br />
Hauptbild zu einer Hintergrundfläche aneinanderreihen<br />
und dann lediglich das Hauptbild über<br />
diese Hintergrundfläche überlagern. Andere Anbieter<br />
drehen oder spiegeln die B<strong>aus</strong>teinbilder, um ein besseres<br />
Rohmosaik zu erhalten. Das kann dann sinnvoll<br />
sein, wenn nur solche Bilder gedreht oder gespiegelt<br />
werden, bei denen das jeweilige Motiv dies zulässt.<br />
Wenn man jedoch beliebige Drehungen und Spiegelungen<br />
zulässt, führt dies schnell zu unschönen Ergebnissen<br />
mit „fliegenden“ Autos, „umgefallenen“ Häusern<br />
und kopfüber abgebildeten Personen. Je besser<br />
das Ergebnis des ersten Schrittes ist, desto geringer<br />
kann die Anpassung im zweiten Schritt <strong>aus</strong>fallen. Das<br />
Dilemma besteht darin, dass jede Anpassung im zweiten<br />
Schritt zwar zu einer verbesserten Gesamtwirkung<br />
des Mosaiks führt, diese aber eine Veränderung der<br />
B<strong>aus</strong>teinbilder bedeutet. Dies ist dann unproblematisch,<br />
wenn man davon <strong>aus</strong>geht, dass das fertige Mosaik<br />
ohnehin nur <strong>aus</strong> der Ferne betrachtet wird. Will<br />
man allerdings ein Mosaik, dessen Einzelbilder auch<br />
bei näherer Betrachtung gut <strong>aus</strong>sehen, sollte die Anpassung<br />
im zweiten Schritt nicht allzu stark <strong>aus</strong>fallen.<br />
An dieser Stelle stoßen dann die meisten Tools an<br />
ihre Grenzen, da sie keine exakte Kontrolle über die<br />
einzelnen Schritte ermöglichen. Eine Alternative besteht<br />
daher darin, einen Mosaik-Algorithmus in Ado be<br />
Photoshop zu implementieren. Hierdurch können die<br />
Anpassungen exakt gesteuert werden. Insbesondere<br />
besteht die Möglichkeit, nicht nur das Ausgangsbild<br />
mit dem Rohmosaik zu verrechnen, sondern einzelne<br />
Bereiche des Rohmosaiks mit den in Photoshop vorhandenen<br />
Filtern gezielt zu optimieren.<br />
Die Bild<strong>aus</strong>wahl ist entscheidend<br />
Beim Erstellen eines Mosaikbildes spielt die Bild<strong>aus</strong>wahl<br />
eine große Rolle: Das Hauptbild sollte einerseits<br />
vom Motiv her für ein Mosaik geeignet sein. Das<br />
heißt, das Motiv muss auch bei einer relativ niedrigen<br />
Auflösung noch gut erkennbar sein. Meist sind daher<br />
Detail aufnahmen besser als Hauptmotiv geeignet als<br />
große Panoramabilder. Andererseits sollten die dominierenden<br />
Farbbereiche des Hauptbildes auch in den<br />
Mosaikb<strong>aus</strong>teinen oft vertreten sein. Wer einen Sonnenuntergang<br />
als Mosaik abbilden will, wird ein besseres<br />
Ergebnis erzielen, wenn er als Ausgangsmaterial<br />
Bilder mit <strong>vielen</strong> Rot- und Gelbtönen zur Verfügung<br />
hat.<br />
Die wichtigste Vor<strong>aus</strong>setzung ist aber, eine <strong>aus</strong>reichende<br />
Menge von B<strong>aus</strong>teinbildern zur Verfügung<br />
zu haben. Will man beispielsweise bei einem Mosaikbild<br />
mit etwa 0,1 Megapixeln jedes Pixel durch ein<br />
Bild ersetzten, benötigt man bereits 100 000 Bilder.<br />
Zwar kann man ein B<strong>aus</strong>teinbild mehrfach verwenden,<br />
allerdings besteht hierbei die Tendenz, dass die<br />
mehrfachen Vorkommen eines B<strong>aus</strong>teinbildes relativ<br />
nah beieinander stehen. Dies liegt daran, dass die<br />
B<strong>aus</strong>teinbilder entsprechend der Farb- und Kontrastwerte<br />
des Hauptmosaikbildes platziert werden und die<br />
mehrfachen Vorkommen eines B<strong>aus</strong>teinbildes alle die<br />
gleichen Farbwerte haben.<br />
Fazit<br />
Mit der heute zur Verfügung stehenden Drucktechnologie<br />
lassen sich Bildmosaike in einer faszinierenden<br />
Qualität herstellen. In einer Zeit, in der jedes Handy<br />
zum Fotoapparat wird und täglich neue Bilderfluten<br />
entstehen, bieten Bildmosaike reizvolle gestalterische<br />
Möglichkeiten.<br />
■<br />
Albrecht Fischer<br />
<strong>POS+SIGN</strong> I I/ 2010<br />
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