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• Anna Bernardi: hörbehinderte Architektin - Pro Audito Schweiz

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Pionierarbeit: Ein Hörgerät<br />

für Bernhardiner-Hund Titus<br />

Nicht nur optisch ist Titus (lateinisch: «der Ehrwürdige») von Natur aus ein<br />

ganz schöner Dickschädel. Der gewichtige Bernhardiner kommt in die<br />

Jahre und wird zunehmend renitent. Eines Tages wird dann entdeckt,<br />

dass er nicht nur nicht hören wollte, sondern auch nicht konnte.<br />

Da sich die Neuroth AG in der <strong>Schweiz</strong><br />

seit dem Herbst 2010 für die Stiftung<br />

zur Zucht von Hospiz-Hunden einsetzt,<br />

entstand daraus ein einmaliges<br />

Geschenk: Lukas Schinko, seit Oktober<br />

2011 Vorstandsvorsitzender des Familienunternehmens<br />

Neuroth, ertüftelte<br />

speziell für Titus, einen Bernhardiner-<br />

Hund, der für die «Fondation Barry»<br />

hilfreiche Aufgaben übernimmt, ein einmaliges<br />

Hinter-dem-Ohr-Hörsystem.<br />

Seit der Gründung im Januar 2005<br />

hat die Fondation Barry vom «Maison<br />

Hospitalière du Grand-St-Bernard»<br />

(Geistlicher Orden der Chorherren<br />

vom Grossen Sankt Bernhard) die berühmten<br />

Bernhardiner-Hunde übernommen<br />

und ist damit Besitzerin der<br />

Der Bernhardiner Titus mit seinem eigens<br />

für ihn entwickelten Hörgerät.<br />

Foto: Fondation Barrydu Grand-St-Bernard<br />

300 Jahre alten Kultur und der weltweit<br />

ältesten und bedeutendsten Bernhardiner-Zuchtstätte.<br />

Das Team, bestehend<br />

aus einem Tierarzt, einer<br />

Rassespezialistin und acht Tierpflegern,<br />

sorgt für das Wohlbefinden der Vierbeiner,<br />

ihre optimale Entwicklung und<br />

garantiert eine professionelle Ausbildung.<br />

Hörgeräte-Einstellung<br />

bei Hunden<br />

Auch die Familie Neuroth gehört zu<br />

den grossen Hundeliebhabern – und<br />

so entstand dieses Engagement für die<br />

Pionierarbeit. Dazu Lukas Schinko:<br />

«Bei einer <strong>Pro</strong>jektabwicklung in der<br />

<strong>Schweiz</strong> sind wir auf den beeinträchtigten<br />

Bernhardiner gestossen. Wir haben<br />

einfach einmal probiert. Glücklicherweise<br />

ist das Gehör von Hunden<br />

dem des Menschen sehr ähnlich. Die<br />

wirkliche Schwierigkeit war daher<br />

nicht die <strong>Pro</strong>duktion, sondern die passende<br />

Einstellung des Hörgeräts im<br />

Nachhinein.»<br />

Im Gegensatz zu den Zweibeinern<br />

können Vierbeiner sich ja nicht artikulieren.<br />

Also wurde auch hier so lange<br />

probiert, bis der Bernhardiner wieder<br />

auf leises Geflüster reagierte. «Das gelang.<br />

Der achtjährige Titus, der Spaziergänge<br />

liebt und dabei im Einsatz<br />

jetzt zugleich den <strong>Pro</strong>viant und sein<br />

Hörgerät trägt, reagiert inzwischen<br />

wieder auf Zurufe.» Aber trotz des Erfolgserlebnisses<br />

möchte sich der neue<br />

Neuroth-Chef in Zukunft wieder ausschliesslich<br />

auf seine menschlichen<br />

Kunden konzentrieren: «Dieses Hörgerät<br />

für Titus war ein einmaliges Geschenk,<br />

weitere Ausführungen wird es<br />

nicht geben.»<br />

Was vielleicht abzuwarten bleibt.<br />

Denn in den Internetforen häufen sich<br />

die Fragen von Ratsuchenden zu Hörhilfen<br />

in Sorge um ihre alternden<br />

Haustiere. Implantierte Hörgeräte für<br />

Hunde und Katzen gibt es bereits seit<br />

einigen Jahren (insbesondere von «Mozart»,<br />

dem Wissensmanager Hans-Rainer<br />

Kurz aus Ostfriesland), aber noch<br />

keine speziellen Hörhilfen, wie die jetzt<br />

für Titus entwickelten. Ein grosses Potenzial<br />

also: «Und wer hats erfunden?»<br />

Carmen Freihaut<br />

Mitarbeiterin «Hörakustik»,<br />

Infos: www.median-verlag.de<br />

Die Stiftung<br />

Die Stiftung Barry vom Grossen<br />

St. Bernhard ist seit 2005 Besitzerin<br />

der Zuchtstätte «vom Grossen<br />

St. Bernhard». Ihre Aufgabe ist die<br />

Weiter führung der über drei Jahrhunderte<br />

alten Zucht am Ursprungsort und die<br />

Erhaltung des besonderen Typs der<br />

Hospizbernhardiner. Der Bernhardiner<br />

ist der <strong>Schweiz</strong>erische Nationalhund.<br />

Der Rüde Barry I (1800 bis 1814), nach<br />

dem die Stiftung ihren Namen trägt,<br />

soll 40 Personen das Leben gerettet<br />

haben und ist der berühmteste Vertreter<br />

seiner Rasse.<br />

dezibel 2/2012<br />

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