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Ausgabe - 18 - 2012 - Produktion

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Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />

<strong>Produktion</strong>Einzelpreis Euro 2,80<br />

Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />

3. Mai <strong>2012</strong> · Nummer <strong>18</strong> www.produktion.de<br />

Special:<br />

Control<br />

S.8 - S.12<br />

Undercover-Missionen:<br />

Der Messe-Auftritt Chinas<br />

Technische Oberfläche<br />

automatisiert das Messen<br />

Lasergestütztes Löten für<br />

perfekte Solarmodule<br />

E-CAD: Durchgängiges<br />

Engineering für Losgröße 1<br />

7<br />

11<br />

23<br />

28<br />

IM FOKUS<br />

Kameras: Nach Real-Time<br />

folgt die Web-Lösung<br />

PHOTONIK<br />

Laser: Festkörper wird Mega-Trend<br />

KEHL (SP). Optronis ermöglicht<br />

webbasierte Kamera-Steuerung<br />

für die Prüfstands-Automatisierung.<br />

Die Analysesoftware Time-<br />

Bench vereinfacht dabei den<br />

Einsatz von Hochgeschwindigkeitskameras<br />

im industriellen<br />

Umfeld. Seite 9<br />

Energiespeicherung<br />

mittels ‚Power to Gas‘<br />

LANDSBERG (PD). ‚Power-to-Gas‘<br />

steht dafür, mit überschüssigem<br />

Strom per Elektrolyse aus Wasser<br />

Wasserstoff zu produzieren und<br />

diesen in synthetisches Methan<br />

umzuwandeln. Seite 13<br />

Energiesparen: Internes<br />

Benchmarking lohnt sich<br />

LANDSBERG (MN). Wer die Energieverbräuche<br />

kennt, kann sie<br />

optimieren. Die Basis dafür<br />

schafft das innerbetriebliches<br />

Energie-Benchmarking. Seite 26<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

KLAUS HIEMER<br />

PRODUKTION NR. <strong>18</strong> , <strong>2012</strong><br />

Innovative Festkörperlaser markieren<br />

im Makrobereich einen<br />

Mega-Trend und dringen immer<br />

weiter in die Materialbearbeitung<br />

vor. 2011 erreichte der Weltmarkt<br />

für Lasersysteme Rekordniveau.<br />

LANDSBERG/LECH. Der Weltmarkt<br />

für Lasersysteme zur Materialbearbeitung<br />

erreichte im Jahr 2011 nach<br />

einer aktuellen Untersuchung von<br />

Optech Consulting das Rekordvolumen<br />

von 7,2 Mrd Euro. „In der<br />

Makrobearbeitung setzen Festkörperlaser,<br />

also Faser- und Scheibenlaser,<br />

den herausragenden Trend<br />

mit ihrem Vordringen beim Schneiden<br />

von Blechen, dem größten<br />

Anwendungsgebiet der Lasermaterialbearbeitung<br />

überhaupt“, sagt<br />

Dr. Arnold Mayer von Optech Consulting.<br />

„Im Grunde ist der Laser überall<br />

dort gefragt, wo sich die technologischen<br />

Megatrends abspielen.<br />

Der Hotformingmarkt – das Schneiden<br />

warmumgeformter Bleche –<br />

hat in den letzten eineinhalb Jahren<br />

einen enormen Boom erlebt“,<br />

skizziert Dr. Peter Leibinger, Vorsitzender<br />

des Geschäftsbereichs Lasertechnik<br />

der Trumpf GmbH + Co.<br />

KG, Ditzingen.<br />

„Anwendungsseitig sehen wir<br />

ein erhebliches Wachstum im Bereich<br />

der Green Technologies. In<br />

der Photovoltaik ist der Laser bei<br />

verschiedensten Bearbeitungsvorgängen<br />

wie dem Randentschichten,<br />

dem Strukturieren, dem Laserbohren,<br />

aber auch dem Beschriften<br />

von Mono- und Polykristallinen<br />

sowie Dünnschicht-Solarzellen<br />

zur Schlüsseltechnologie geworden“,<br />

sagt Thorsten Frauenpreiß,<br />

Geschäftsführer der Rofin-Sinar<br />

Laser GmbH, Hamburg.<br />

Neben der Photovoltaik gebe es<br />

weitere Green-Technology-Anwendungen<br />

mit großem Wachstumspotenzial<br />

„Vom Verschweißen<br />

von Hochleistungs-Batterien über<br />

das Schneiden und Schweißen von<br />

Bauteilen für Brennstoffzellen bis<br />

hin zur Bearbeitung von Windrädern“,<br />

so Frauenpreiß.<br />

Schneiden und Schweißen sind<br />

Laser-Domänen in der Makrobearbeitung.<br />

Darüber hinaus<br />

erobern Ultrakurzpulslaser<br />

Anwendungsfelder. Bild: Fotolia/Orhan 81<br />

Trumpf sieht in der Herstellung<br />

von Smartphones und Tablet-PCs<br />

neue Anwendungsfelder für so genannte<br />

Ultrakurzpulslaser. „Die<br />

kalte Bearbeitung, die durch die<br />

extrem kurzen Pulse des Lasers<br />

möglich wird, bringt erhebliche<br />

Vorteile bei der Bearbeitung von<br />

amorphen Materialien wie Keramik<br />

und Gläsern“, sagt Dr. Leibinger.<br />

Umfassende Nacharbeit und<br />

Risse an den Bruchkanten wie bei<br />

herkömmlichen Verfahren würden<br />

beim Schneiden von Displayglas<br />

für mobile Endgeräte durch den<br />

Lasereinsatz nahezu völlig vermieden.<br />

Aktuelle Forschungen in der<br />

Materialbearbeitungen beschäftigten<br />

sich speziell mit neuen<br />

Strahlquellen zur Fein- und Mikrobearbeitungen.<br />

„Ein brandaktuelles Thema für<br />

die Laserhersteller ist die Bearbeitung<br />

von Verbundwerkstoffen, die<br />

im Leichtbau zunehmend an Bedeutung<br />

gewinnen“, schildert<br />

Thorsten Frauenpreiß. Dabei würden<br />

Anwendungsversuche mit Lasern<br />

aller Technologien und Wellenlängen<br />

durchgeführt. Einen<br />

Grund für den Erfolg der Festkörperlaser<br />

sieht Dr. Mayer in deren<br />

Genügsamkeit. Gegenüber den<br />

‚Arbeitspferden‘ CO 2<br />

-Laser seien<br />

sie deutlich energieeffizienter.<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />

redaktion@produktion.de<br />

ZAHL DER WOCHE<br />

2050...<br />

soll der Strom nach dem Willen<br />

der aktuellen Bundesregierung<br />

zu 80 % aus erneuerbaren Energien<br />

bestehen.<br />

ZITIERT<br />

„Es fällt auf, dass chinesische<br />

Unternehmen die höchste Reaktionsgeschwindigkeit<br />

haben.“<br />

Udo Liesenfeld, Mitteldeutsche Stahl.<br />

SERVICE<br />

Redaktion:<br />

Tel.: (0 81 91)125-310, Fax: (0 81 91)125-312<br />

Anzeigen:<br />

Tel.: (0 81 91) 125-497, Fax: (0 81 91)125-304<br />

Abo-Service:<br />

Tel.: (0 61 23)9238-257, Fax: (0 61 23)9238-258<br />

HANNOVER MESSE<br />

Grüne Technologien sind der Wachstumstreiber<br />

DIETMAR POLL<br />

PRODUKTION NR. <strong>18</strong> , <strong>2012</strong><br />

Die diesjährige Hannover Messe<br />

stand unter dem Leitthema ‚greentelligence‘.<br />

Die Industrie nutzte<br />

dies, um zu demonstrieren, dass<br />

sie für die Energiewende bereit sei.<br />

HANNOVER. „Grüne Technologien<br />

sind weltweit Geschäftsmodell und<br />

Wachstumstreiber. Die Industrie<br />

hat hier marktreife Lösungen für die<br />

nachhaltige <strong>Produktion</strong> präsentiert<br />

und schreibt mit grünen Technologien<br />

schwarze Zahlen“, sagte Dr.<br />

Wolfram von Fritsch, Vorsitzender<br />

des Vorstandes der Deutschen Messe<br />

AG. Dies belegte auch die ‚IndustrialGreenTec‘.<br />

Knapp jeder vierte<br />

Die Hannover Messe profitierte vom Thema ‚greentelligence‘. Mehr als 190000<br />

Besucher und höhere Internationalität waren die Folge. Bild: Hannover Messe<br />

Besucher interessierte sich für die<br />

neue Veranstaltung in Halle 26.<br />

Somit traf die Messe mit ihren<br />

Themen entlang der globalen Megatrends<br />

Energie- und Umwelt-<br />

technologien, Mobilität und Urbanisierung<br />

den Puls der Zeit. „Die<br />

neuen Themen der vergangenen<br />

Jahre befeuern die Kernfelder der<br />

Hannover Messe. Unsere Langfriststrategie<br />

mit neuen Themen<br />

geht auf“, erklärte von Fritsch.<br />

Darüber hinaus zeigte die Hannover<br />

Messe, dass die Industrie die<br />

Energiewende als große Chance<br />

erkannt hat. „Mit ihrer Lösungskompetenz<br />

steht die Industrie für<br />

die Energiewende bereit, jetzt geht<br />

es an die Umsetzung“, sagte der<br />

Vorsitzende.<br />

Das diesjährige Partnerland China<br />

zeigte unter dem Motto ‚Green +<br />

Intelligence‘ Lösungen für ein<br />

nachhaltiges Wachstum. „China<br />

hat hier in Hannover die Messlatte<br />

für Partnerländer noch ein Stück<br />

höher gelegt“, sagte von Fritsch.<br />

„Die Volksrepublik präsentierte<br />

sich als Partner auf Augenhöhe<br />

und wichtiger Markt- und Technologietreiber.“


2 · Nachrichten · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

News-ticker<br />

Roland Berger gründet<br />

deutsche Rating-Agentur<br />

Frankfurt (DJ/ilk). Roland<br />

Berger biegt beim Projekt der<br />

Gründung einer europäischen<br />

Ratingagentur auf die Zielgerade<br />

ein. Nach intensiven Verhandlungen<br />

mit europäischen Finanzunternehmen<br />

seien ausreichend<br />

Zusagen für eine Beteiligung<br />

an der neuen Ratingagentur<br />

vorhanden. Die Gründung<br />

stehe kurz bevor, teilte das Unternehmen<br />

mit.<br />

Ebm-Papst: SSI Schäfer<br />

baut Logistikzentrum<br />

Neunkirchen (hi). Der Generalunternehmer<br />

SSI Schäfer hat von<br />

Ebm-Papst den Zuschlag für die<br />

Realisierung des neuen Logistikzentrums<br />

erhalten. Das geplante<br />

Logistikzentrum ist für ein 110 m<br />

langes, 23 m breites und 26 m<br />

hohes Paletten-Hochregallager<br />

(HRL) konzipiert. Ab April 2013<br />

stehen 14 500 Stellplätze in dem<br />

5-gassigen HRL bereit, das durch<br />

umfangreiche Fördertechnik mit<br />

dem Wareneingang und -ausgang<br />

verbunden ist. Allein der<br />

Warenausgang umfasst zwölf<br />

Versandbahnen.<br />

Bei uns im Internet<br />

Top geklickt auf www.produktion.de<br />

1. Bosch Rexroth: Aus für den<br />

Pneumatik-Bereich<br />

2. Fabrik 4.0: Spinnerei<br />

oder Turbo?<br />

3. E-Mobility bleibt noch<br />

lange Zukunftsmusik<br />

4. IG-Metall nennt Arbeitgeberangebot<br />

Provokation<br />

5. Studie: China hinkt bei<br />

Elektromobilität hinterher<br />

6. VDMA: Mehr Plagiate<br />

aus Deutschland<br />

7. Evonik sagt befürchtete Krise<br />

in der Autoindustrie ab<br />

8. Haarrisse: Airbus drosselt<br />

A380-<strong>Produktion</strong><br />

9. Chinesen übernehmen<br />

Kontrolle bei Schwing<br />

10. CFM schnappt MTU<br />

Großauftrag weg<br />

Kredithürde sinkt<br />

auf Rekord-Tief<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

München (DJ/ilk). Die deutsche<br />

Wirtschaft kann sich günstig mit<br />

Krediten versorgen. Nach einer<br />

Umfrage des Ifo-Instituts bewerteten<br />

nur 19,5 der Unternehmen die<br />

Kreditvergabe als Restriktiv. Damit<br />

sinkt die Kredithürde auf den niedrigsten<br />

Stand seit Beginn der Untersuchung<br />

2003. Im März hatten<br />

noch 20,3 % der Firmen die Kreditvergabe<br />

als zu straff eingeschätzt.<br />

„Die günstigen Finanzierungsbedingungen<br />

stellen weiterhin einen<br />

Pfeiler für die positive wirtschaftliche<br />

Entwicklung Deutschlands<br />

dar“, sagte Ifo-Präsident Hans-<br />

Werner Sinn.<br />

Solarzellen mit<br />

hoher Effizienz<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Hannover (hi). Der Wissenschaftler<br />

Jan Meiß wurde auf der Hannover<br />

Messe mit dem Nachwuchspreis<br />

Green Photonics ausgezeichnet.<br />

In seiner Doktorarbeit entwickelte<br />

er gemeinsam mit der Heliatek<br />

GmbH neue Konzepte für organische<br />

Solarzellen. Mit großem Effekt:<br />

Die von ihm entwickelten<br />

Module sind etwa viermal effizienter<br />

als herkömmliche organische<br />

Solarzellen, teilt die Fraunhofer-<br />

Gesellschaft mit.<br />

Bild der Woche<br />

Te chnik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />

Landsberg (ba). Im Zeitalter der<br />

IT und des Computers mutet es nahezu<br />

irreal an, dass technische<br />

Zeichnungen früher ausschließlich<br />

per Hand auf Papier erstellt wurden.<br />

Nicht nur das Zeichnen selber war<br />

mühsam, auch die Beschriftung<br />

musste genau und vor allem lesbar<br />

sein. Und weil auch in den sechziger<br />

Jahren Zeit Geld bedeutete, suchte<br />

man Mittel und Wege, dem technischen<br />

Zeichner die Arbeit zu erleichtern.<br />

So preist der Hersteller der<br />

oben dargestellten Mini-Schreibmaschine<br />

in seiner Anzeige in der <strong>Produktion</strong><br />

im Jahr 1967 ihre Vielseitigkeit:<br />

„Die Gritzner Beschriftungsmaschine<br />

beschriftet und bemaßt<br />

Zeichnungen aller Art. Sie kann an<br />

Während der Eröffnungsfeier der Hannover Messe fand die Verleihung des<br />

Hermes Award an die Firma Phoenix Contact statt.<br />

Bild: Hannover Messe<br />

Technische Zeichnungen maschinell beschriften<br />

allen herkömmlichen Zeichnungen<br />

angebracht und auch für Arbeiten<br />

auf einen flachen Tisch verwendet<br />

werden. Die Beschriftungsmaschine<br />

ist mit verschiedenen Tastenfeldern<br />

in 2 oder 3 mm DIN-Schriftgröße sowie<br />

mit vielen Zeichen und Symbolen<br />

lieferbar. Sie hat 30 Tasten mit 60<br />

Schriftzeichen. Einsatzbereich: Konstruktionsbüros,<br />

Zeichenbüros, Entwurfsbüros<br />

für die gesamte Industrie,<br />

für Architekten und Bauunternehmer.“<br />

Ein tolles Teil also, und vor<br />

allem so einfach zu benutzen: An<br />

der Zeichenschiene anliegend erfüllt<br />

es seinen Zweck ohne Strom und ohne<br />

aufwendige Programmierung.<br />

Heute werden technische Zeichnungen<br />

vorwiegend mit CAD-Software<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Hannover (mg/ah). Das Blomberger<br />

Unternehmen Phoenix<br />

Contact wurde auf der Hannover<br />

Messe mit dem international renommierten<br />

Technologiepreis<br />

‚Hermes Award’ ausgezeichnet.<br />

Das Unternehmen hat ein System<br />

entwickelt, das Blitzströme in Blitzableitungen<br />

misst und die Auswertungsergebnisse<br />

sofort über das<br />

Bild: <strong>Produktion</strong>/Pfaff<br />

am Computer erstellt. Maß- und Toleranzangaben<br />

können direkt am<br />

dreidimensionalen Modell am Rechner<br />

eingegeben werden, für handschriftliche<br />

oder getippte Anmerkungen<br />

ist dabei schlichtweg kein<br />

Bedarf mehr.<br />

Das kleine Schreibgerät war übrigens<br />

ein Gritzner-Erzeugnis des heute<br />

noch weltberühmten Nähmaschinenherstellers<br />

G. M. Pfaff AG in<br />

Karlsruhe. Pfaff hatte die Gritzner-<br />

Kayser AG 1957 übernommen, welche<br />

ihrerseits 1958 die Fertigung der<br />

Motorradwerke Mars für die Modelle<br />

Monza und Milano übernahm.<br />

Früher lagen eben Schreib- und Nähmaschinen<br />

und Motorräder viel enger<br />

beeinander als heute.<br />

Hannover Messe <strong>2012</strong><br />

Hermes Award für Phoenix<br />

Internet für die Fernwartungszentrale<br />

bereitstellt. So soll ein kontinuierliches<br />

Monitoring garantiert<br />

werden, damit im Falle eines Blitzeinschlages<br />

sofort die Wartungsarbeiten<br />

beginnen können.<br />

Die Verleihung des Hermes<br />

Award erfolgte im Rahmen der Eröffnungsfeier<br />

der Hannover Messe<br />

durch Annette Schavan, Bundesministerin<br />

für Bildung und Forschung.<br />

Seminaranzeigen<br />

Die Querdenk-Werkstatt<br />

Dipl.- Ing. Reiner Wiest<br />

Wertanalyse<br />

Value Management<br />

Schulung<br />

0049 (0)70 21- 48 21 14<br />

www.wertanalyseschulung.de<br />

Coaching, Seminare und Workshops<br />

Lean Kompetenz für die Praxis<br />

mit Lernfabriken in Aachen und Basel<br />

Lean Enterprise Institut<br />

RWTH Zertifikatkurs Lean Production Expert<br />

21.-25. Mai <strong>2012</strong> Aachen<br />

zertifiziert durch:<br />

Material im Fluss – Vom<br />

Push- zum Pull-System<br />

Lean Production [Prozessindustrie]<br />

13.-14. Juni <strong>2012</strong> Aachen<br />

Mit 5S Wertschöpfung<br />

gestalten.<br />

Einladung zum 5S-<br />

Praxiszirkel<br />

www.gepro.com<br />

ertschöpf ng est l en<br />

Top Executive Seminar Lean Innovation<br />

20.-22. Juni <strong>2012</strong> Aachen<br />

Weitere Termine finden Sie unter: www.lean-enterprise-institut.com<br />

Anmeldung:<br />

WZLforum an der RWTH Aachen<br />

www.WZLforum.rwth-aachen.de<br />

info@WZLforum.rwth-aachen.de<br />

Telefon +49 241 80 236 14<br />

Kooperationspartner:<br />

Kostensenkung und Leistungssteigerung in der<br />

<strong>Produktion</strong> mit KANBAN<br />

19.-20.06.<strong>2012</strong> live bei SEW-EURODRIVE in Bruchsal<br />

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3. Mai <strong>2012</strong>· Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Nachrichten · 3<br />

24. Deutscher Montagekongress<br />

Nachhaltige Montage<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

München (mg). Montage und<br />

Nachhaltigkeit‘ – unter diesem Motto<br />

findet der Deutsche Montagekonkress<br />

vom 20. bis 21. November <strong>2012</strong><br />

in München statt. Das Tagesthema<br />

des ersten Kongresstages lautet<br />

‚Nachhaltigkeit in der Montage -<br />

Ökologische, ökonomische und soziale<br />

Herausforderungen im Unter-<br />

Werkzeugmaschinen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Göppingen (hi). Die Göppinger<br />

MAG Europe GmbH, deutsche<br />

Holding des internationalen Werkzeugmaschinenherstellers<br />

MAG,<br />

hat einen neuen Aufsichtsrat. Das<br />

Gremium hat vor kurzem seine<br />

Arbeit aufgenommen und besteht<br />

aus 6 Mitgliedern, darunter namhafte<br />

Persönlichkeiten aus der Industrie<br />

mit Kenntnis der Abnehmerbranchen<br />

Automotive, Aerospace<br />

und Maschinenbau. Zum<br />

nehmen‘. Der zweite Kongresstag<br />

beschäftigt sich mit dem Thema<br />

‚Montagetechnik für die Nachhaltigkeit<br />

– Neuartige Produkte erfordern<br />

angepasste Lösungen‘. Zum<br />

zweiten Mal wird in diesem Jahr ‚Die<br />

Beste Montage-Idee‘ ausgezeichnet.<br />

Weitere Informationen zum<br />

Kongress und Auszeichnung unter<br />

www.sv-fachveranstaltungen.de, bzw.<br />

beste-montage-idee@iwb.tum.de.<br />

Neuer MAG-Aufsichtsrat<br />

Aufsichtsratsvorsitzenden wurde<br />

Dr. Eckhard Cordes gewählt, der<br />

unter anderem als Mitglied des<br />

Vorstands der Daimler-Benz AG/<br />

DaimlerChrysler AG tätig war. Ihm<br />

zur Seite stehen Dr. Gerald Weber<br />

(ehemals Volkswagen AG, Airbus<br />

S.A.S.), Dr. Rolf Bartke (ehemals<br />

Daimler AG, Kuka AG) und Dr. Michael<br />

Keppel (Cornelius Treuhand<br />

Holding GmbH, Walter Services<br />

GmbH). Arbeitnehmerseitig komplettieren<br />

Thomas Itzelberger und<br />

Uwe Wolf den Aufsichtsrat.<br />

Jetzt für Fabrik des<br />

Jahres bewerben!<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Landsberg (gk). Die Jury des härtesten<br />

Industrie-Benchmarks im<br />

deutschsprachigen Raum, Fabrik<br />

des Jahres/GEO, ruft zur Teilnahme<br />

am Wettbewerb <strong>2012</strong> auf. Der Fragebogen<br />

steht unter www.Fabrikdes-Jahres.de.<br />

Zudem wird der<br />

Günter-Spur-Preis ausgeschrieben.<br />

Ausgezeichnet werden mit dem<br />

Preis herausragende wissenschaftliche<br />

Arbeiten des Nachwuchses,<br />

die sich mit der praktischen Verbesserung<br />

des <strong>Produktion</strong>sprozesses<br />

in der<br />

verarbeitenden Industrie<br />

beschäftigen.<br />

Eingereicht werden<br />

können Doktor-, Diplom-<br />

und Masterarbeiten aus unterschiedlichen<br />

Fakultäten. Eingesendet<br />

werden können die Arbeiten<br />

von Firmen, in denen die Arbeiten<br />

geschrieben wurden, und von den<br />

Nachwuchswissenschaftlern selbst.<br />

Der Preisträger wird während des<br />

Kongresses ausgezeichnet. Er kann<br />

einen Tag lang ein Siegerwerk besuchen<br />

oder ein Institut der Fraunhofer-Gesellschaft.<br />

Er wird zu dem<br />

Kongress eingeladen, erhält eine<br />

Urkunde und eine Karriereberatung<br />

durch Prof. em. Günter Spur.<br />

Umfrage<br />

Bis 2014 setzt jeder zweite<br />

Maschinenbauer Roboter ein<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Laut einer aktuellen Umfrage von<br />

‚Quest TechnoMarketing‘ kommen<br />

in den nächsten drei Jahren neue<br />

Roboter-Erstanwender hinzu, so<br />

dass zu erwarten ist, dass im Jahr<br />

2014 etwa 50 % der Maschinenbauer<br />

Roboter einsetzen werden.<br />

ein. Damit sind Roboter längst keine<br />

Nischenanwendung mehr oder<br />

vor allem auf Maschinen und Anlagen<br />

zum Beispiel für die Automobilindustrie<br />

beschränkt. Und in<br />

den nächsten drei Jahren sollen<br />

laut der Umfrageergebnisse neue<br />

Erstanwender hinzu kommen.<br />

2014 könnten dann 50 % der Maschinenbauer<br />

Roboter an ihren<br />

Maschinen einsetzen. Damit würde<br />

sich die Anzahl der Maschinenbauer<br />

mit Robotern bis 2014 um<br />

13 % erhöhen.<br />

Bochum (mg). Für Anbieter von<br />

Robotern und Automatisierungstechnik<br />

ist es wesentlich zu wissen,<br />

wie stark der Einsatz von Robotern<br />

an den Maschinen in den nächsten Maschinenbauer bestücken nur<br />

Jahren wächst und wer die Träger Teile der Anlagen mit Robotern<br />

dieses Wachstums sind – bisherige<br />

oder neue Anwender von Robotern?<br />

Roboter sind dabei gemäß VDIbeeinflusst<br />

Die Antwort auf beide Fragen Richtlinie 2860 als programmier-<br />

die Marktbearbeitungsstrategien<br />

bare Bewegungsautomaten mit<br />

der Anbieter.<br />

mehreren Achsen usw. bestimmt.<br />

Quest TechnoMarketing interviewte<br />

Was die Maschinen betrifft, so rüsnenbauer<br />

Ende 2011 32% der Maschiten<br />

die Maschinenbauer laut Quest<br />

mit 100 und mehr Beschäftigten<br />

im Allgemeinen nur einen Teil<br />

in elf Maschinenbau- ihres Maschinenprogramms mit<br />

Branchen (215 Firmen). Mit 45% Robotern aus. Die Anzahl dieser<br />

setzt aktuell bereits fast jeder zweite<br />

mit Robotern ausgerüsteten Mabauer<br />

der untersuchten Maschinenschinen<br />

soll bis 2014 um 31 %<br />

Roboter an den Maschinen steigen.<br />

Anzeige_<strong>Produktion</strong>_<strong>18</strong>_<strong>2012</strong>_Atlas_Copco_Tools:Layout 1 24.04.<strong>2012</strong> 15:08 Seite 1<br />

Mini-Laser für die<br />

Bildverarbeitung<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Olching (hi). Mit der Flexpoint-<br />

MVpico-Serie präsentiert Laser<br />

Components Linienlaser für die<br />

industrielle Bildverarbeitung mit<br />

besonders kleinen Abmessungen.<br />

Mit einer Länge von nur 53 mm<br />

und 10 mm Durchmesser werden<br />

die MVpico-Laser vor allem in 3D-<br />

Bildverarbeitungssensoren integriert.<br />

Die Leistungsverteilung entlang<br />

der Linienlänge ist homogen. Die<br />

Module sind in vier Wellenlängen<br />

verfügbar: 635 nm, 650 nm, 660 nm<br />

und 785 nm.<br />

Kooperation: Eaton,<br />

Phoenix, Wöhner<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Hannover (ba). Die Firmen Wöhner<br />

GmbH (Spezialist für Sammelschienensystemtechnik),<br />

Phoenix<br />

Contact und Eaton (Hersteller von<br />

Komponenten und Systemen für<br />

die elektrische Automatisierungstechnik)<br />

haben auf der Hannover<br />

Messe <strong>2012</strong> ihre Kooperation „Partnership<br />

of Experts“ bekanntgegeben.<br />

Wöhner und Phoenix Contact<br />

präsentierten zudem einen neuen<br />

Hybrid-Motorstarter, der den Einsatz<br />

in der Sammelschienensystemtechnik<br />

möglich macht und<br />

kurzschlusssicher ist.<br />

Sichern Sie die Qualität Ihrer Montage<br />

VDMA<br />

Mehr deutsche Plagiate<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Hannover (ks/ah). Laut VDMA<br />

sind mehr als zwei Drittel der deutschen<br />

Maschinen- und Anlagenbauer<br />

von Produkt- oder Markenpiraterie<br />

betroffen. Der dadurch<br />

entstandene Schaden betrage laut<br />

einer Studie jährlich 7,9 Mrd Euro.<br />

Ein Umsatz in dieser Höhe würde<br />

der Branche knapp 37 000 Arbeitsplätze<br />

sichern, so der VDMA. Die<br />

Menge der Plagiate aus China habe<br />

abgenommen, die Zahl der Produktkopien<br />

aus Deutschland würden<br />

aber steigen. Am stärksten betroffen<br />

sind mit 91 % die Branchen<br />

Textilmaschinen, Kompressoren,<br />

Druckluft- und Vakuumtechnik sowie<br />

Kunststoff- und Gummimaschinen.<br />

Am häufigsten wurden<br />

der Untersuchung zufolge Komponenten<br />

plagiiert, bei ganzen Maschinen<br />

ist laut VDMA wieder ein<br />

Zuwachs zu verzeichnen. Als Maßnahmen<br />

gegen Produktpiraterie<br />

setzen 40 % der Unternehmen Pro-<br />

Großer Schaden durch<br />

Produktpiraterie<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

%<br />

Quelle: VDMA<br />

% % %<br />

% %<br />

<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

Zwei Drittel aller Unternehmen<br />

sind von Plagiatismus betroffen.<br />

duktkennzeichnungen, zum Beispiel<br />

Hologramme oder RFID-<br />

Funketiketten ein. Hierbei werden<br />

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4 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

ZVEI<br />

Energie-Effizienz im Fokus<br />

Bosch Rexroth<br />

Aus für die Pneumatik<br />

Sabine Spinnarke<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Auf der Pressekonferenz des ZVEI<br />

anlässlich der Hannover Messe<br />

betonte ZVEI-Präsident Friedhelm<br />

Loh die enorme Bedeutung<br />

des Themas Energie-Effizienz<br />

für Deutschland, das vor einem<br />

„gewaltigen Umbau seiner Energieversorgung<br />

steht.“ Insgesamt<br />

seien die Konjunkturaussichten<br />

der Elektroindustrie „außerordentlich“<br />

positiv.<br />

Hannover (gk). Der wachsende<br />

Energiebedarf der Weltbevölkerung,<br />

der Trend hin zu Megacities<br />

und industriellen Ballungszentren,<br />

insbesondere auch in den Schwellenländern,<br />

führt zu Versorgungsund<br />

Klimaproblemen. Momentan<br />

entstehen auf gerade einmal 2 %<br />

der Erdoberfläche über 80 % der<br />

weltweiten Treibhausgasemissionen.<br />

Die hier entstehenden Themen<br />

greift die Hannover Messe unter<br />

dem diesjährigen Leitthema<br />

‚Greentelligence‘ auf. „Energie<br />

darf nicht zu einem Luxusgut werden“,<br />

betonte Dr. Klaus Mittelbach,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

des Zentralverband Elektrotechnik<br />

und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI)<br />

in Frankfurt am Main.<br />

Um dem vorzubeugen, konzentrieren<br />

sich viele der ausstellenden<br />

Elektronik-Unternehmen auf Energie-Effizienz-Lösungen.<br />

„Die deutsche<br />

Elektroindustrie ist die Energieeffizienz-Industrie<br />

par excellence“,<br />

betonte Friedhelm Loh, der<br />

Präsident des ZVEI. Allein durch<br />

energieeffiziente Geräte ließen<br />

sich in Deutschland jährlich rund<br />

70 Mrd Kilowattstunden Strom<br />

einsparen. Das entspricht fast der<br />

Hälfte des Stromverbrauchs aller<br />

privaten Haushalte hier zu Lande.<br />

Als eine der dringendsten Aufgaben<br />

auf dem Weg zu einem wirkungsvollen<br />

Klimaschutz sieht Loh<br />

den Aufbau eines Smart Grid in<br />

Deutschland. Dazu aber müsse<br />

man die Genehmigungsverfahren<br />

deutlich beschleunigen und zentralistische<br />

transparente Strukturen<br />

schaffen. „Wenn das nicht<br />

passiert, sehe ich das Ziel 2020 zu<br />

erreichen kritisch“, mahnte der<br />

ZVEI-Präsident Friedhelm Loh abschließend.<br />

Wirtschaftlich steht<br />

die deutsche Elektroindustrie der-<br />

„Allein durch<br />

energieeffiziente<br />

Geräte ließen sich<br />

in Deutschland<br />

jährlich rund<br />

70 Mrd Kilowattstunden<br />

Strom<br />

einsparen!“<br />

ZVEI-Präsident<br />

Friedhelm Loh<br />

<br />

Bild: Andreas Karius<br />

zeit gut da: Das <strong>Produktion</strong>svolumen<br />

hat im vergangenen Jahr um<br />

13 % zugenommen, die Umsätze<br />

sind um 9 % auf 178 Mrd Euro gestiegen<br />

und das Exportgeschäft<br />

umfasst inzwischen ein Volumen<br />

von rund 155 Mrd Euro.<br />

„Die Prozesse entwickeln sich<br />

auch in Zukunft weiter in Richtung<br />

Asien“, bestätigte der ZVEI-Präsident,<br />

der auch in den Schwellenländern<br />

einen stark wachsenden<br />

Bedarf an innovativen Technologien<br />

beobachtet.<br />

Eine Prognose für das Jahr <strong>2012</strong><br />

zu stellen, sei auf Grund der Finanzkrise<br />

schwierig, meinte der<br />

ZVEI-Präsident. Dennoch gehe der<br />

ZVEI von einem Wachstum von 5 %<br />

aus. „Die Stimmung der ZVEI-Mitgliedsunternehmen<br />

ist außerordentlich<br />

gut. 93 % der Unternehmen<br />

gehen von steigenden Erlösen<br />

in <strong>2012</strong> aus“, so Loh.<br />

Dietmar Poll<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Bosch Rexroth will den Pneumatik-Bereich<br />

an einen industriellen<br />

Interessenten verkaufen. Das<br />

Unternehmen teilte mit, dass die<br />

Pneumatik nicht mehr optimal zu<br />

der Unternehmensstrategie passe.<br />

Hannover. Karl Tragl, Vorsitzender<br />

des Vorstands, erklärte auf der<br />

Hannover Messe, dass Rexroth in<br />

Bereiche desinvestiere, „die nicht<br />

mehr optimal zu unserer auf Märkte<br />

und Branchen fokussierten Strategie<br />

passen“. Den Bereich Pneumatik<br />

habe Rexroth in den vergangenen<br />

Jahren erfolgreich restrukturiert.<br />

Tragl: „Wir sehen aber, dass die<br />

Pneumatik als Teil von Multitechnologielösungen<br />

in unseren fokussierten<br />

Zielbranchen der Fabrikautomation<br />

nur einen geringen Differenzierungsbeitrag<br />

leistet.” Dagegen<br />

lägen erhebliche Differenzierungsund<br />

Wachstumschancen außerhalb<br />

der von Rexroth fokussierten Zielbranchen,<br />

beispielsweise in Medizintechnik,<br />

Schwerindustrie oder<br />

als Zulieferer für Lkw. Darum mache<br />

es Sinn zu prüfen, ob es für die<br />

Pneumatik eine dafür besser geeignete<br />

Umgebung gibt, so Tragl.<br />

„Derzeit befinden wir uns in Gesprächen<br />

mit einem Interessenten,<br />

der den Pneumatik-Bereich von<br />

Bosch Rexroth akquirieren will“,<br />

sagte der Vorsitzende. „Dabei ist ein<br />

entscheidendes Kriterium für uns<br />

die Tragfähigkeit der Konzepte, um<br />

die Kunden noch besser bedienen<br />

zu können und die Arbeitsplätze<br />

Dr. Tragl, Vorsitzender des Vorstands<br />

von Bosch Rexroth, will den Pneumatik-Bereich<br />

verkaufen. Bild: Bosch Rexroth<br />

langfristig zu sichern. Dazu gehört<br />

auch, dass wir weiterhin die Entwicklung<br />

neuer Produkte energisch<br />

vorantreiben. So präsentiert die<br />

Pneumatik auf dieser Messe eine<br />

völlig neue Ventil-Generation. Sie ist<br />

wesentlich kompakter und leichter<br />

als alle Wettbewerbsprodukte und<br />

damit auch deutlich effizienter.”<br />

Gleichwohl hat die Bosch Rexroth<br />

AG ihr Wachstumsziel 2011 übertroffen<br />

und erzielte einen Umsatz<br />

von 6,443 Mrd Euro. Das entspricht<br />

einem Plus von 27,2 % gegenüber<br />

2010 und ist der höchste Umsatzwert<br />

der Unternehmensgeschichte.<br />

„Das Geschäftsjahr 2011 beweist,<br />

dass Bosch Rexroth mit der strategischen<br />

Neuausrichtung 2010 den<br />

richtigen Weg eingeschlagen hat.<br />

Wir haben in allen Regionen und<br />

Business Units deutlich zulegen<br />

können“, betonte Tragl.<br />

Hannover Messe<br />

Warum Besucher<br />

nach Hannover gehen<br />

„Ich möchte mich in meinem Schwerpunktbereich<br />

Energietechnik auf den<br />

neuesten Stand bringen, dazu ist die<br />

Hannover Messe die erste Adresse. Zudem<br />

suche ich Firmen für meine Masterarbeit<br />

und eventuell darüber hinaus als<br />

potenzielle Arbeitgeber.“<br />

Anna Klages, Maschinenbau Master, Uni Siegen<br />

„Ich suche nach neuen Ideen und innovativen<br />

Konzepten im Bereich der Fertigung.<br />

Was ich bis jetzt gesehen habe, war<br />

sehr interessant und spannend. Ich denke,<br />

dass ich nächstes Jahr wiederkommen<br />

werde.“<br />

Michael Canty, President & CEO, Alloy Ballows &<br />

Precision Welding, Cleveland, Ohio, USA<br />

„Potenzielle Anwendungen meines Forschungsschwerpunkts<br />

sind medizinische<br />

Apparate und Geräte für die Sicherheitskontrollen<br />

von Fluggepäck. Auf der<br />

Messe suche ich Unternehmen, um<br />

eventuell eine Zusammenarbeit zu beschließen.“<br />

Oleg Sidletskiy, Head of Laboratory, Institute for<br />

Scintillation Materials NASU, Kharkiv, Ukraine<br />

Automatisierung<br />

Energiemanagament per SPS<br />

Daniela Hoffman<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Die billigste Energie ist die, die<br />

man einspart. Dabei helfen Energiemanagement-Systeme,<br />

die auf<br />

der Steuerungsebene ansetzen.<br />

Die Automatisierungshersteller<br />

schreiben das Thema ganz groß<br />

auf ihre Fahnen.<br />

Frank Knafla von Phoenix Contact:<br />

Einfach mal abschalten.<br />

<br />

Bild: Daniela Hoffmann<br />

Hannover (gk). Aktuell ist die SPS<br />

als Ausgangspunkt für das Energiemanagement<br />

noch eine Zukunftsvision.<br />

Bisher geht es um ein Energie-Monitoring,<br />

um überhaupt den<br />

Verbrauch einzelner Prozessschritte<br />

zu erfassen. „Energiedatentransparenz<br />

ist entscheidend – nur so<br />

wird ersichtlich, wo die größten<br />

Potenziale zu heben sind“, sagt<br />

Frank Knafla, Master Specialist<br />

Energy Efficiency bei Phoenix Contact.<br />

Ganz wesentlich sei das Energiesparen,<br />

indem Maschinen und<br />

Anlagen in der nicht-produktiven<br />

Zeit ausgeschaltet werden. Eine<br />

Idee, bei der so manchem geneigten<br />

Leser der Schreck in die Glieder<br />

fahren dürfte. „Anlagen sind häufig<br />

so komplex, dass sich kaum jemand<br />

traut, sie auszuschalten. Um<br />

Ein- und Ausschaltprozesse so zu<br />

programmieren, wie es für die <strong>Produktion</strong><br />

nötig ist, müssten einzelne<br />

Prozesse abgeschaltet werden können“,<br />

so Knafla. Ein geregeltes<br />

Runter- und Hochfahren wie beim<br />

PC, salopp gesagt. Doch hier steht<br />

man mit einem integrierten Ansatz<br />

noch am Anfang. Die Innovationsallianz<br />

Green Carbody überlegt<br />

derzeit entsprechende Konzepte.<br />

„In drei bis vier Jahren wird sich das<br />

Thema in der Anlagensteuerung<br />

wiederfinden“, schätzt Knafla. Die<br />

große Nachfrage nach Lösungen<br />

werde angeschoben, weil sich nur<br />

mit einer Zertifizierung ab 2013<br />

Steuervorteile im Energieeinkauf<br />

realisieren lassen könnten. „Energiemanagement<br />

beginnt schon<br />

beim Design der Maschine, indem<br />

Pierre Bürkle Schneider Electric:<br />

Energieeinsparungen von 30 Prozent<br />

möglich.<br />

Bild: Daniela Hoffman<br />

mit Simulation und Motion Control<br />

der Energieverbrauch einbezogen<br />

wird“, meint Pierre Bürkle,<br />

Energieeffizienz-Spezialist bei<br />

Schneider Electric. So ließen sich<br />

ganze <strong>Produktion</strong>sstraßen simulieren,<br />

um im Vorfeld den Carbon<br />

Footprint zu ermitteln. Etwa 30 %<br />

Einsparungen könnten Unternehmen<br />

mit Energiemanagement erzielen.<br />

„Der Endkunde wird immer<br />

mehr nach dem Energiebedarf der<br />

Systeme fragen“, so Bürkle. Wie<br />

heute beim Kühlschrank mit der<br />

Bestnote A+++ werde sich ein solcher<br />

Ansatz auch für Maschinen<br />

und Anlagen durchsetzen.


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6 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

Siemens<br />

„Aus weniger mehr machen“<br />

Festo<br />

Esslingen wird F&E-Zentrale<br />

Dietmar Poll<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Siemens will mit effizienten<br />

<strong>Produktion</strong>slösungen die Energiewende<br />

stützen. Dadurch soll<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Siemens-Kunden gestärkt werden.<br />

Hannover „Mehr Effizienz muss<br />

dabei nicht zu Lasten der Produktivität<br />

gehen. Vielmehr sind beide<br />

Ziele vereinbar“, sagte Siegfried<br />

Russwurm, CEO des Sektors Industry.<br />

Eine moderne, nachhaltige<br />

<strong>Produktion</strong> könne durch die erzielbaren<br />

Einsparungen einen wichtigen<br />

Beitrag zur Energiewende leisten<br />

und dabei gleichzeitig die<br />

Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen<br />

steigern.<br />

Vor allem die stärkere Vernetzung<br />

der einzelnen <strong>Produktion</strong>sschritte<br />

durch Industriesoftware bietet noch<br />

große Potenziale zur Optimierung<br />

von <strong>Produktion</strong>sprozessen. „Mit<br />

den hierfür notwendigen Technologien<br />

erweitern wir unser Portfolio<br />

kontinuierlich. Alleine im letzten<br />

halben Jahr haben wir uns mit fünf<br />

Anbietern industrieller IT und Software<br />

verstärkt“, so Russwurm.<br />

„Unsere Kunden<br />

wollen mit weniger<br />

Ressourcen mehr<br />

Output erzielen.“<br />

Siegfried Russwurm,<br />

CEO des Sektors Industry,<br />

Siemens.<br />

In Industrieländern wie Deutschland<br />

entfallen fast 30 % des Endenergieverbrauchs<br />

auf industrielle<br />

Anlagen. Auf Grund der steigenden<br />

Energie- und Rohstoffpreise wird<br />

Ressourceneffizienz immer mehr<br />

zu einem bestimmenden Wettbewerbsfaktor.<br />

Laut Russwurm müssen<br />

deswegen neben dem Ausbau<br />

erneuerbarer Energien auch klare<br />

Rahmenbedingungen zur Entwicklung<br />

und Förderung von Effizienzund<br />

Speichertechnologien geschaffen<br />

werden: „Was noch fehlt, um aus<br />

‚weniger‘ ‚mehr‘ zu machen, ist eine<br />

bessere Einbindung industrieller<br />

Verbraucher und intelligenter Speichermöglichkeiten<br />

in die Energieund<br />

Umweltpolitik“. Entscheidend<br />

ist dabei, dass das Einsparpotenzial<br />

über den kompletten Lebenszyklus<br />

von Produkten realisiert wird. „Unsere<br />

Kunden wollen mit weniger<br />

Ressourcen mehr Output erzielen.<br />

Wir zeigen, wie wir diesen Anspruch<br />

in einer ganzheitlichen Betrachtung<br />

über die gesamte Wertschöpfung<br />

umsetzen“, so Russwurm.<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Esslingen. Die Festo-Gruppe will<br />

in diesem Jahr den Umsatz um 6 bis<br />

7 % steigern. „Wir wollen weltweit<br />

wachsen, an allen Standorten und<br />

auch ganz intensiv in Deutschland“,<br />

sagte der Vorstandsvorsitzende<br />

Dr. Eberhard Veit. So soll die<br />

Firmenzentrale in Esslingen mit<br />

ihren technologischen Kompetenzfeldern<br />

in den nächsten Jahren<br />

zum Hochtechnologiestandort für<br />

Forschung & Entwicklung und die<br />

Zentralfunktionen für die gesamte<br />

Festo-Gruppe ausgebaut werden.<br />

Die deutschen Global Production<br />

Centre (GPC) will Festo in den<br />

nächsten Jahren hochautomatisiert<br />

zu modernsten Technologiefabriken<br />

ausbauen. Im Leitwerk für<br />

die Zylinderfertigung wird ein Erweiterungsbau<br />

errichtet, um neben<br />

pneumatischen Antrieben für<br />

die wachsenden Bereiche elektrische<br />

Antriebe sowie Prozessautomatisierung<br />

zu produzieren.<br />

Die Fertigung, Montage und Logistik<br />

am Stammsitz wird an den<br />

nahegelegenen Standort Scharnhausen<br />

verlegt. Dort entsteht ein<br />

neuer Gebäudekomplex mit Technikzentrale,<br />

Hochregallager und<br />

Dr. Eberhard Veit, Vorstandsvorsitzender<br />

der Festo AG, mit der so genannten<br />

ExoHand.<br />

Bild: Festo<br />

innovativen <strong>Produktion</strong>sflächen.<br />

Eine kooperative Technologie- und<br />

Produktentwicklung, eine moderne<br />

Fertigung und optimierte Prozesse<br />

sollen nochmals die Effizienz<br />

steigern und die Produkteinführungszeit<br />

verkürzen.<br />

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Fachseminare sind TÜV-geprüft.<br />

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Weidmüller<br />

„Feuerwerk an<br />

neuen Produkten“<br />

Sabine Spinnarke<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Weidmüller erzielt mit 620 Mio<br />

Euro den höchsten Umsatz in der<br />

Firmengeschichte (+16%). Verantwortlich<br />

dafür sei ein „wahres<br />

Feuerwerk an neuen Produkten“,<br />

so Finanzvorstand Vogelsang.<br />

Hannover (gk). Weidmüller-Finanzvorstand<br />

Harald Vogelsang<br />

begründete das Umsatzwachstum<br />

des Spezialisten für Energie-, Daten-<br />

und Signalübertragung mit<br />

dem Launch von „fast 2 000 neuen<br />

Produkten – inklusive verschiedener<br />

Produktvarianten“. Des weiteren<br />

läge die Ausbildungsquote mit<br />

11 % deutlich über dem Durchschnitt.<br />

Die geplanten Investitionen<br />

bewegten sich „weiterhin auf<br />

hohem Niveau“, so Vogelgesang.<br />

Laut Vertriebsvorstand Volpert Briel<br />

ist China das größte Wachstumsland<br />

von Weidmüller. Dort gab es<br />

ein Umsatzplus von 23 %, Haupttreiber<br />

seien die Branchen Energie,<br />

Windkraft und Bahntechnik. „China<br />

tritt derzeit in eine zweite Phase<br />

und wird durch innovative Technologien<br />

und Energie-Einsparungen<br />

wachsen“, berichtet Victor Wan,<br />

President Greater China. Bis 2030<br />

plane die chinesische Regierung<br />

30 % des Energiebedarfes aus „sauberen<br />

Quellen“ zu decken. „Der<br />

Verlauf von <strong>2012</strong> hängt stark von<br />

der Entwicklung der Weltwirtschaft<br />

ab“, sagte Vogelsang. „Entscheidende<br />

Faktoren sind die Eurokrise<br />

sowie politische Reaktionen und<br />

Maßnahmen darauf. Unser Ziel ist<br />

es, weiterhin über Branchendurchschnitt<br />

zu wachsen – derzeit gehen<br />

wir von einem Wachstum im einstelligen<br />

Bereich aus.“<br />

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Weidmüller feiert ein Rekordjahr: Volpert Briel, Vertriebsvorstand, Victor<br />

Wan, President Greater China, Dr. Peter Köhler, Vorstandssprecher der Weidmüller-Gruppe<br />

und Finanzvorstand Harald Vogelsang (v.l.). Bild: Andreas Karius


3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 7<br />

Hannover Messe<br />

Undercover-Missionen auf der Messe<br />

Daniela Hoffman<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Es herrscht großes Interesse, was<br />

die 500 chinesischen Anbieter auf<br />

der Hannover Messe im Gepäck<br />

haben: Undercover-Missionen<br />

deutscher Unternehmen treffen<br />

auf chinesische Anbieter, die das<br />

Wettbewerbsumfeld erkunden.<br />

Rund 500 chinesische Aussteller zeigten<br />

ihre Produkte auf der weltweit<br />

größten Industriemesse.<br />

<br />

Bild: Daniela Hoffman<br />

Chinesen und Deutsche stecken auf der Hannover Messe die Köpfe zusammen.<br />

Hannover (gk). Mal schauen, was<br />

die chinesische Konkurrenz macht,<br />

Kontakte knüpfen zu potenziellen<br />

chinesischen Zulieferern: Viele Besucher<br />

und auch die Aussteller<br />

selbst schnuppern rein bei den<br />

Anbietern aus China. Meist sind<br />

die Produkte, die chinesische Aussteller<br />

im Gepäck haben, eher<br />

kleinteilig. Die meisten Aussteller<br />

warten in den kleinen Messeboxen,<br />

Trennwand an Trennwand,<br />

auf ihre Gäste. Nur in Halle 6 wird<br />

es großzügiger, da zeigen die großen<br />

Anbieter auf einer staatlich<br />

organisierten Ausstellungsfläche<br />

ihre Glanzstücke, von der Roboterhand<br />

bis zur nachhaltigen Stadtplanung.<br />

Mehr Show als Geschäft,<br />

denn der Raum fehlt, um mit Interessenten<br />

zusammenzusitzen.<br />

Ein fleißiger Besucher der China-<br />

Stände ist Joachim Röcker, Geschäftsführer<br />

der Beratung KRC,<br />

die sich auf das Consulting zu China-Aktivitäten<br />

spezialisiert hat.<br />

„Angesichts zunehmender Lohnsteigerungen<br />

in vielen Branchen<br />

geht es nicht mehr darum, China<br />

als Low-Cost-Land zu sehen, sondern<br />

um einen zweiten Markteintritt:<br />

diesmal, um den chinesischen<br />

Markt zu erschließen“, so der Berater.<br />

Sein Eindruck auf der Messe:<br />

„Es gibt schon noch Berührungsängste<br />

bei vielen Unternehmen,<br />

weil man sich praktisch die ‚Konkurrenz<br />

ins Haus holt‘“. „Scheu haben<br />

wir gar nicht“, sagt hingegen<br />

Frank Richter, Leiter Technische<br />

Entwicklung beim Spare-Parts-<br />

Hersteller PE Automotive, der sich<br />

auf der HMI nach neuen Lieferanten<br />

umschaut. Mit 30 chinesischen<br />

Lieferanten arbeitet Richter zusammen,<br />

zum Teil bereits seit zehn<br />

Jahren. „Die Kunst ist, den richtigen<br />

Partner in China zu finden, der<br />

sowohl Qualität als auch preisliche<br />

Vorteile bietet“, so Richter.<br />

Firmen wollen neue<br />

chinesische Zulieferer finden<br />

Auch Udo Liesenfeld, Repräsentant<br />

von Mitteldeutsche Stahl,<br />

nutzt die Messe, um weitere chinesische<br />

Lieferanten für oberflächenbearbeitete<br />

Metallteile zu finden.<br />

„Es fällt auf, dass chinesische Unternehmen<br />

die höchste Reaktionsgeschwindigkeit<br />

haben, wenn wir<br />

Anfragen aus Ausschreibungsplattformen<br />

veröffentlichen“, so<br />

Liesenfeld. Als Handicap sieht er<br />

jedoch die Finanzierung der Ware,<br />

chinesische Anbieter wollten 30 %<br />

Anzahlung und die restlichen 70 %<br />

nach dem Verladen der Ware auf<br />

dem Schiff: Bei großen Volumen<br />

sei das eine ernstzunehmende finanzielle<br />

Größe. „Viele Leute haben<br />

Respekt davor – es gehört unternehmerisches<br />

Fingerspitzengefühl<br />

dazu“, meint Liesenfeld.<br />

„Im deutschen Maschinen- und<br />

Anlagenbau ist es noch nicht so<br />

verbreitet, Zulieferteile aus China<br />

zu kaufen, der Trend geht häufig<br />

sogar dahin, wieder mehr selbst zu<br />

machen“, meint Ulrich Ackermann,<br />

vom VDMA. Bei der Sorge vor dem<br />

harten chinesischen Wettbewerb,<br />

die viele Unternehmen beschäftigt<br />

– siehe Solar- und Windkraftanlagen<br />

– winkt Ackermann jedoch ab.<br />

„Man muss es relativeren und genau<br />

hinschauen, gezaubert wird in<br />

China auch nicht“.<br />

Interessiert sind auch die Maschinen-<br />

und Anlagenbauer, die in<br />

Hannover ausstellen. „Einige Mitarbeiter<br />

schauen sich auf der Messe<br />

um, was die chinesischen Wettbewerber<br />

so machen“, sagt Nicole<br />

Schmidt aus dem Marketing von<br />

Wittenstein. Um die Konkurrenz<br />

aus Fernost nicht auf Tuchfühlung<br />

kommen zu lassen, setzt der Antriebstechnikhersteller<br />

auf Pionierleistungen.<br />

Bisher ist das Un-<br />

Bild: Daniela Hoffman<br />

ternehmen mit einer Vertriebsgesellschaft<br />

in China vertreten, doch<br />

das soll sich bald ändern.<br />

Zylinderhersteller aus China<br />

mit selbstentwickeltem Stand<br />

Und wie fühlt sich Hannover<br />

aus chinesischer Sicht an? „In<br />

diesem Jahr gibt es weniger Standbesucher<br />

als im letzten Jahr“, sagt<br />

ein vereinsamter Hersteller von<br />

Gear-Reducer-Systemen etwas<br />

enttäuscht. Das geht einigen Anbietern<br />

so, doch nicht immer stehen<br />

Geschäftsabschlüsse im Fokus.<br />

So mancher deutscher Hersteller<br />

mit Sitz in China nutzt die<br />

Messe auch, um seinen chinesischen<br />

Kunden zu zeigen, was<br />

deutsche Qualität bedeutet. „Die<br />

Hannover Messe ist ein guter Ort,<br />

um unsere Produkte weltweit bekannt<br />

zu machen, meint wiederum<br />

Samil Ouyang vom Solar-Inverter-Hersteller<br />

SAJ. Zu den wenigen<br />

Firmen, die einen größeren<br />

Stand haben, gehört der Zylinderhersteller<br />

Jiangsu Longcheng, der<br />

Systeme mit Hydraulikpumpen<br />

und Steuerung produziert. In Eigenregie<br />

hat die Firma den Stand<br />

entwickelt und aus China mitgebracht.<br />

„Wir sind das erste Mal auf<br />

einer Messe im Ausland, wir kommen,<br />

um unsere Unternehmenskultur<br />

zu zeigen und um Neues zu<br />

lernen“, sagt Vertriebsleiter Zhao<br />

Xiaobo.<br />

China-Corner<br />

Kuka/Augsburg (DJ): Der Roboterund<br />

Anlagenbauer Kuka liefert<br />

weitere Industrieroboter in den für<br />

ihn zweitgrößten Absatzmarkt China.<br />

Die chinesische Huaheng bekommt<br />

<strong>2012</strong> weitere 300 Industrieroboter.<br />

Der Wert des Auftrags<br />

liege im hohen einstelligen Millionen-Euro-Bereich,<br />

teilte das Augsburger<br />

Unternehmen mit. Die Lieferungen<br />

an diesen Kunden summierten<br />

sich mit dem neuen Auftrag<br />

auf insgesamt 800 Robotereinheiten.<br />

Vestas/Kopenhagen (DJ/ah): Die chinesischen<br />

Unternehmen Sinovel<br />

Wind Group Co und Xinjiang Goldwind<br />

Science & Technology Co<br />

greifen laut einem Zeitungsbericht<br />

nach dem führenden Hersteller<br />

von Windkraftanlagen Vestas. Die<br />

Nachricht verlieh der Aktie am<br />

Montag vor zwei Wochen deutlichen<br />

Auftrieb, sie stieg um 12 %<br />

auf gut 54 dänische Kronen. Das<br />

Unternehmen hat derzeit einen<br />

geschätzen Marktwert von 10 Mrd<br />

Kronen (etwa 1,35 Mrd Euro).<br />

ZTE/Shenzhen (ah): Der chinesische<br />

Entwickler, Hersteller und Anbieter<br />

von Telekommunikationstechnik<br />

und Netzwerklösungen ZTE ist mit<br />

einem Anteil von 40,9 % am Weltmarkt<br />

zum weltweit führenden<br />

Anbieter von Optical Line Terminals<br />

(OLTs) für passive optische<br />

Netze aufgestiegen. Dies besagt<br />

ein Report des Marktforschungs-<br />

Unternehmens Ovum. Dieser attestiert<br />

ZTE zudem einen Zuwachs<br />

beim Marktanteil von 14,6 % gegenüber<br />

dem Vorjahr. China erlebte<br />

bei Glasfasertechnologien (FT-<br />

Tx) auch im Jahr 2011 eine starke<br />

Wachstumsdynamik und beansprucht<br />

in diesem Bereich mehr als<br />

die Hälfte des Weltmarktes.<br />

XCMG will Schwing<br />

übernehmen<br />

Treffpunkt in Leipzig: 26. Februar bis 1. März 2013<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Herne (ah). Der Betonpumpenhersteller<br />

Schwing braucht eigenen<br />

Angaben zufolge Geld, um den Betrieb<br />

fortzuführen und die notwendigen<br />

Investitionen zu finanzieren.<br />

Der chinesische Maschinenbaukonzern<br />

XCMG plane den Einstieg<br />

in das Unternehmen. Die Verhandlungen<br />

seien bereits sehr fortgeschritten,<br />

es fehle lediglich noch die<br />

Genehmigung aus China. Schwing<br />

hat in den vergangenen beiden<br />

Jahren einen Verlust in dreistelliger<br />

Millionenhöhe eingefahren, der<br />

Stammsitz in Herne gilt als defizitär.<br />

Im Januar wurde bereits der Konkurrent<br />

Putzmeister von der chinesischen<br />

Firma Sany übernommen.<br />

Die erfolgreiche internationale Messeplattform<br />

für die Zulieferindustrie – im Fokus stehen Fahrzeugindustrie<br />

und Maschinenbau sowie weitere<br />

Wachstumsbranchen.<br />

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Der Branchenauftakt 2013 für die metallbearbeitende<br />

Industrie – vom High-Tech-Exponat<br />

bis zur innovativen Sonderlösung.<br />

Kompetenz im Markt.<br />

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Leipziger Messe GmbH, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig, Germany, Tel.: +49 (0) (3 41) 6 78 - 80 90, info@zuliefermesse.de, info@messe-intec.de


Live im Internet:<br />

Expertenrunde Cloud Computing<br />

Am . Mai ab : Uhr unter www.produktion.de/cloud<br />

Es diskutieren:<br />

Moderation:<br />

Klaus Berle,<br />

Manager Cloud<br />

Competence Center,<br />

Hewlett-Packard GmbH<br />

Wolfgang Brehm,<br />

Direktor Mittelstand,<br />

Distribution und Fachhändler,<br />

Microsoft GmbH<br />

Dr. Kai Bender,<br />

Partner,<br />

Oliver Wyman<br />

Frank Strecker,<br />

Director of<br />

Cloud Computing,<br />

IBM Deutschland<br />

Claus Wilk,<br />

stellv. Chefredakteur<br />

<strong>Produktion</strong><br />

Die Industrie zeigte sich bislang wenig euphorisch in<br />

Sachen Cloud-Computing. Einige vertrauen bereits<br />

der neuen IT-Technologie und profitieren von ausgelagerten<br />

Programmen, Daten und hoher Skalierbarkeit.<br />

Andere begründen ihre Zurückhaltung mit<br />

Furcht vor Sicherheitsrisiken, mangelndem Service<br />

und schlechter Verfügbarkeit. Doch kommt die Industrie<br />

am Thema Cloud vorbei?<br />

Top Experten stellen sich den wichtigsten Fragen.<br />

powered by<br />

www.hp.com/de/cloud<br />

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Erfahren Sie alles zum Thema Cloud Computing in der Industrie.<br />

Selbstverständlich berücksichtigen wir auch Ihre online gestellten Fragen.<br />

Wann? Am . Mai um : Uhr. Wo?<br />

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Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />

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3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Messe-Special Control · 9<br />

Highspeed-Kameras<br />

Nach Real-Time folgt die Web-Lösung<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Optronis ermöglicht webbasierte Kamera-Steuerung für die Prüfstands-<br />

Automatisierung. Die Analysesoftware TimeBench vereinfacht den<br />

Einsatz von Hochgeschwindigkeitskameras im industriellen Umfeld.<br />

Kehl (sp). Das Unternehmen erweitert<br />

die Software TimeBench<br />

um einen Webservice zur plattformunabhängigen<br />

Steuerung der<br />

Highspeed-Kameras und ergänzt<br />

damit das Portfolio an optischen<br />

Lösungen für die Systemintegration<br />

und Qualitätssicherung.<br />

„Der Einsatz unserer Kameras<br />

wird so einfach wie ein privater<br />

Video-Dreh.“<br />

Dr. Bernd Reinke, Bereichsleiter<br />

Industrielle Kameras, Optronis.<br />

TimeBench ist die Analysesoftware<br />

für die Highspeed-Kameras<br />

der Optronis. Die Software wurde<br />

vor allem für die Kamera-Systeme<br />

im Imaging-Bereich (CR-Serie)<br />

entwickelt, um beispielsweise Fehler<br />

im Prozessablauf zu analysieren<br />

oder Daten zur Instandsetzung<br />

einzuholen. Die grundlegenden<br />

Features wurden jetzt um weitere<br />

Tools erweitert. Unter anderen ein<br />

Webservice, der es erlaubt Messungen<br />

an Prüfständen zu automatisieren.<br />

Bis dato war die Steuerung von<br />

Highspeed-Kameras in der Qualitätssicherung<br />

nur von einem direkt<br />

an die Kamera angeschlossenem<br />

PC aus möglich. Mit dem<br />

neuen Release der Analysesoftware<br />

TimeBench wird die Imaging-Kamera<br />

– je nach Anwendungsfall<br />

– wie eine handelsübliche<br />

Video- oder Fotokamera platziert<br />

und an einen PC vor Ort angebunden,<br />

auf dem die Software<br />

TimeBench installiert ist. Dieser<br />

PC dient als Server. Zur Anbindung<br />

weiterer Geräte liefert Optronis<br />

mit der TimeBench standardmäßig<br />

einen Webservice,<br />

ähnlich eines speziellen Software<br />

Development Kits (SDK), aus.<br />

Der Webservice von TimeBench ermöglicht die Ansteuerung der Kameras vor<br />

Ort über SmartPhones, externe Computer oder iPads.<br />

Bilder: Optronis<br />

Hierüber können unterschiedliche<br />

Geräte, wie SmartPhones,<br />

weitere Computer oder auch<br />

iPads, angebunden werden. Der<br />

Anwender kann nun über die integrierten<br />

Geräte webbasiert auf die<br />

TimeBench vor Ort zugreifen. Damit<br />

lassen sich Aufnahmen in Industrieanlagen<br />

oder Prüfständen<br />

ortsunabhängig steuern. So kann<br />

beispielsweise die Qualitätssicherung<br />

direkt vom Arbeitsplatz aus<br />

Analysen durchführen und die<br />

Kamera in der <strong>Produktion</strong> steuern,<br />

Daten triggern und speichern.<br />

Oder aber Instandhaltungsmaßnahmen<br />

eines Mitarbeiters vor Ort<br />

werden direkt über angebundene<br />

Mitarbeiter im Büro ausgewertet.<br />

Die Hochgeschwindigkeitskameras<br />

der Optronis GmbH zeichnen<br />

je nach Kameramodell bis zu 4<br />

Millionen Bildpunkte bei einer<br />

Bildrate von 500 Bildern pro Sekunde<br />

auf. Mit diesen hohen Bilddaten<br />

und Bildwiederholraten liefern die<br />

Kameras detailreiche Einblicke.<br />

„Hochgeschwindigkeitskameras<br />

geben unseren Kunden oft Aufschluss<br />

über Vorgänge oder auch<br />

Details, die über herkömmliche<br />

Messmethoden nicht erkannt hätten<br />

werden können“, erläutert Dr.<br />

Bernd Reinke, Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Industrielle Kameras bei<br />

der Optronis GmbH. „Dabei ist der<br />

Aufwand derartiger Messungen mit<br />

den vorhandenen Lösungen verschwindend<br />

gering und wir arbeiten<br />

beständig daran, dass der Einsatz<br />

der Kameras so einfach wird,<br />

wie ein privater Video-Dreh.“<br />

Die Imaging-Kameras werden<br />

dabei längst nicht nur im industriellen<br />

Umfeld, sondern auch in der<br />

Endoskopie, Mikroskopie oder<br />

Wissenschaft und Forschung eingesetzt.<br />

Abstand-, Winkel- oder<br />

Geschwindigkeitsanalysen<br />

Das neue Release der TimeBench<br />

ist im Kaufpreis jeder Imaging-Kamera<br />

(CR-Kamera) der Optronis<br />

GmbH enthalten. Zur Grundinstallation<br />

ist ein handelsüblicher PC<br />

erforderlich mit den empfohlenen<br />

Betriebssystemen MS Windows<br />

Vista und MS Windows 7.<br />

Zur genauen Analyse bietet<br />

TimeBench bereits Abstand-, Winkel-<br />

oder Geschwindigkeitsanalysen<br />

wie auch eine einfache Projektverwaltung.<br />

Mit dem Release 2.3<br />

wird die Anwendung um weitere<br />

Features, wie Keyframes, Overlays<br />

und einer Reporting-Funktion erweitert.<br />

www.optronis.com<br />

Halle 1, Stand 1421<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung<br />

Zeit ✔ Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Härteprüfung<br />

Erweiterter Hauptlastbereich<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Als Vertriebspartner des Härteprüferherstellers Qness stellt Hahn+Kolb<br />

den Kleinlast-Härteprüfer Q30 vor. Er bietet Härteprüfung nach Vickers,<br />

Knoop und Brinell mit erweitertem Hauptlastbereich.<br />

Stuttgart (sp). Den Härteprüfer<br />

Q30 gibt es in verschiedenen Ausbaustufen,<br />

von der manuellen bis<br />

zur vollautomatischen Version.<br />

Der Hauptlastbereich wurde erweitert<br />

auf 0,98–294,3 N (Laststufe<br />

1–30). Der automatische Messrevolver<br />

bietet Platz für mehrere<br />

Eindringkörper und Objektive. Das<br />

Nachfokussieren gehört dank dem<br />

schnellen Autofokus mittels Abtastung<br />

der Werkstückoberfläche der<br />

Geschichte an. Durch die bedienerfreundliche<br />

Software QPix für<br />

Der Hauptlastbereich<br />

des Kleinlast-Härteprüfer<br />

Q30 wurde erweitert<br />

auf 0,98 –<br />

294,3 N.<br />

Bild: Hahn+Kolb<br />

Q30M und QPix Control für Q30A+<br />

mit innovativen Menü- und Messfunktionen<br />

lassen sich beispielsweise<br />

normgerechte Eindruck-<br />

Auswertungen schnell erstellen.<br />

Die Datenverwaltung sowie die<br />

Statistik- und Exportfunktionen<br />

können mit wenigen Klicks abgerufen<br />

und organisiert werden.<br />

Ein weiteres Exponat auf dem<br />

Hahn+Kolb-Messestand ist ein<br />

Produkt aus dem Hause Tesa: das<br />

optoelektronische Messgerät Tesa-<br />

Scan 52 Reflex-Click. Mit ihm können<br />

rotationssymmetrische Teile<br />

ohne vorherige Programmierung<br />

schnell gemessen werden. Tesa-<br />

Reflex Scan, die Software des Geräts,<br />

bietet zwei Funktionalitäten,<br />

die mit dem Reflex-Click-Knopf<br />

aktiviert werden können. Zum einen<br />

wird das zu prüfende Teil in<br />

einem Scan-Vorgang abgetastet,<br />

wodurch die Vorprogrammierung<br />

entfällt. Zum anderen werden die<br />

Werkstücke anhand ihrer Geometrie<br />

erkannt und das entsprechende<br />

Programm geladen. So wird beispielsweise<br />

der oft heikle Messvorgang<br />

von Außengewinden ein<br />

schneller und einfacher Prozess.<br />

Außengewinde schnell<br />

und einfach messen<br />

Alle Durchmesser und Längen<br />

werden unmittelbar in einem Protokoll<br />

dargestellt und die Messergebnisse<br />

im Vergleich zu den im<br />

Prüfplan angegebenen Nennwerten<br />

ausgegeben. Tesa-Scan 52 gibt<br />

es in zwei Varianten für die statische<br />

und dynamische Messung.<br />

Diese einmaligen Funktionalitäten,<br />

die dem Tesa-Reflex-Konzept<br />

eigen sind, machen das Gerät zu<br />

einem bedienerfreundlichen und<br />

wirkungsvollen Prüfmittel im fertigungsnahen<br />

Werkstattbereich.<br />

www.hahn-kolb.de<br />

Halle 5, Stand 5205<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service Handhabung ✔<br />

Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Innenraum-Inspektionssystem<br />

Mehrere Objekte<br />

ansteuern und vermessen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Das neue Innenraum-Inspektionssystem<br />

von Isis sentronics zur<br />

automatisierten Qualitätssicherung<br />

erfasst Messparameter wie<br />

Durchmesser, Rundheit, Ovalität,<br />

Konizität und Koaxialität.<br />

Die Messsysteme von Isis sentronics<br />

zur berührungslosen Qualitätssicherung<br />

werden in verschiedenen Branchen<br />

eingesetzt. Bild: Isis sentronics<br />

Mannheim (sp). Mit dem kompakten<br />

Tischgerät ‚i-Dex tf’ können<br />

Innenräume von Freiformobjekten<br />

mit sub-µm Genauigkeit dreidimensional<br />

erfasst werden. Das bis<br />

zu 80 mm hohe Bauteil wird zur<br />

vibrationsfreien Messung auf einer<br />

luftgefederten Messplatte befestigt.<br />

Die Messungen erfolgen mit<br />

dem integrierten Sensorkopf Ray-<br />

Dex cr und mit externer Aktorik.<br />

Messparameter sind unter anderem<br />

Durchmesser, Rundheit, Ovalität,<br />

Konizität und Koaxialität.<br />

Auch technische Rauheitswerte bis<br />

zu einer minimalen Rauheit (Rz =<br />

0.5 µm) lassen sich mit ‚i-Dex tf’<br />

ermitteln.<br />

Durch die Software ‚TopoLine’<br />

können gleich mehrere Objekte auf<br />

einer Palettiereinheit zielgerichtet<br />

in nur einem Schritt angesteuert<br />

und gleichzeitig vermessen werden.<br />

Dabei werden automatisch<br />

die unterschiedlichen Parameter<br />

in nur einem Messdurchgang ersichtlich.<br />

Ebenso liefert die<br />

‚TopoLine’-Software eine intelligente<br />

Schnittstelle zu kundenspezifischer<br />

Auswerte-Software wie<br />

gängigerweise ‚Microsoft-Excel’<br />

oder auch das komplexere<br />

‚PolyWorks’-Programm. Für die<br />

schnelle Auswertung der Messergebnisse<br />

reicht der Anschluss eines<br />

externen Laptops. So sind auch<br />

statistische Auswertungen der u.a.<br />

oben beschriebenen Parameter<br />

möglich. Soll-Ist Vergleiche zu vorgegebenen<br />

3D Daten oder einem<br />

3D Referenzdatensatz lassen sich<br />

ebenfalls schnell und intuitiv darstellen<br />

sowie auswerten.<br />

www.isis-sentronics.de<br />

Halle 3 Stand 3310<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service Handhabung ✔<br />

Zeit ✔ Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


10 · Messe-Special Control · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

Interview<br />

Christian Klostermann, Prokurist, Klostermann GmbH<br />

„Unsere Kunden kämpfen mit engen Toleranzen“<br />

Sabine Spinnarke, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Die Klostermann GmbH hat sich auf die 3D-Messtechnik spezialisiert<br />

und bietet hierzu Maschinen, Service und Lohnmesstechnik an. Was<br />

sich auf diesem Gebiet tut, erläutert Christian Klostermann <strong>Produktion</strong>.<br />

Herr Kostermann, was macht<br />

die Firma Klostermann?<br />

Zum einen verkaufen wir 3D-<br />

Messmaschinen; darüberhinaus<br />

bieten wir als akkreditiertes Unternehmen<br />

Service-Dienstleistungen<br />

für Messmaschinen an und zum<br />

anderen erbringen wir messtechnische<br />

Dienstleistungen, sprich<br />

Lohnmesstechnik.<br />

Was sind die typischen Aufgabenstellungen<br />

die Ihre Kunden<br />

Ihnen entgegentragen?<br />

Es sind immer komplexe Aufgabenstellungen,<br />

die an uns herangetragen<br />

werden. Das Teilespektrum<br />

ist dabei sehr vielfältig: Angefangen<br />

von sämtlichen Automotive-Bauteilen<br />

wie Motorenkomponenten,<br />

Sitzgestellen oder Dekorelementen<br />

aus dem Fahrzeuginnenraum bis<br />

hin zu Turbinenschaufeln, Getränkedosen,<br />

oder medizintechnischen<br />

Bauteilen. Wir erstellen Erstmusterprüfberichte;<br />

durchstrahlen<br />

Bauteile mittels CT oder führen für<br />

unsere Kunden prozessbegleitende<br />

Serienmessungen mit hunderten<br />

von Bauteilen durch.<br />

Vita<br />

Christian Klostermann<br />

studierte nach dem Abitur Wirtschaftsingenieurwesen;<br />

Im Jahr<br />

2004 stieg er in das elterliche Unternehmen<br />

ein. Aktuell ist Christian<br />

Klostermann als Prokurist zuständig<br />

für Marketing und Vertrieb.<br />

Haben sich die Einsatzgebiete<br />

der 3D-Messtechnik verändert,<br />

wenn ja, wodurch?<br />

Die Qualitätsanforderungen werden<br />

immer höher. Produkte werden<br />

in immer kürzeren Entwicklungszeiten<br />

auf ‚marktfähig‘ getrimmt.<br />

Wir müssen uns mit geringen<br />

Spaltmaßen, feineren Oberflächen,<br />

passgenaueren Komponenten<br />

immer mehr abgrenzen gegenüber<br />

dem Wettbewerb aus<br />

dem Rest der Welt. Somit steigen<br />

die Qualitätsanforderungen immer<br />

weiter.<br />

Das ist hart, auch für Ihre Kunden...?<br />

Unsere Kunden haben zum Teil<br />

mit extrem engen Toleranzen zu<br />

kämpfen.<br />

Haben sich die technischen<br />

Möglichkeiten der Messtechnik<br />

verändert?<br />

Neue Technologien ermöglichen<br />

messtechnische Analysen, die vor<br />

10 Jahren noch undenkbar waren.<br />

Ich denke hier an optische Digitalisiersysteme<br />

und die industrielle<br />

Computertomografie. Die rasante<br />

technische Entwicklung in diesen<br />

Bereichen zeigt, was da noch möglich<br />

ist. Haben wir vor 8 Jahren für<br />

das Postprocessing einer Punktewolke<br />

der Größe von vielleicht 200<br />

MB noch eine Rechenzeit von<br />

mehreren Stunden benötigt, so erledigt<br />

dies ein heutiges PC- System<br />

bei dreifacher Größe (600 MB) in<br />

wenigen Minuten.<br />

Was kann man an Hand der<br />

Punktewolke erkennen?<br />

Die 3D-Punktewolke beispielsweise<br />

eines Kunststoff-Spritzgussteils<br />

zeigt Unregelmäßigkeiten und<br />

Lunker (Lufteinschlüsse). Wenn<br />

ein Kunststoffteil Poren aufweist<br />

an Stellen, die vollkommen unkritisch<br />

sind, dann ist es nur gut zu<br />

wissen, dass sie da sind. Erkennt<br />

der Kunde aber beispielsweise im<br />

Verbauversuch, dass Rasthaken<br />

beim Zusammenbau abbrechen,<br />

dann können wir in ‚3D‘ darstellen,<br />

wieso das so ist; weil genau an<br />

diesen Stellen auch Poren im<br />

Werkstoff vorhanden sind.<br />

„Neue Technologien<br />

ermöglichen<br />

messtechnische<br />

Analysen, die vor<br />

10 Jahren noch undenkbar<br />

waren.“<br />

Christian Klostermann,<br />

Klostermann GmbH<br />

Obwohl ihre Kunden häufig<br />

eigene Messmaschinen haben,<br />

kommen Sie zu Ihnen?<br />

Kapazitätsengpässe machen häufig<br />

einen Dienstleister erforderlich.<br />

Aber Kunden kommen auch mit<br />

Spezial-Anwendungen zu uns. Wir<br />

halten auf allen Messmaschinen<br />

umfangreiche Software-Ausstattungen<br />

vor, zum Beispiel Schnittstellen<br />

zu allen gängigen CAD-<br />

Formaten. Dies würde sich bei<br />

unseren Kunden nicht amortisieren.<br />

Zudem können wir mache<br />

Aufgabenstellungen mit einer<br />

Kombination unserer Technologien<br />

schneller lösen, als nur mit ei-<br />

ner Messmethode. Wir sind Ansprechpartner<br />

für alle messtechnischen<br />

Anforderungen, die auf einer<br />

technischen Zeichnung stehen.<br />

Wir bieten zum Beispiel auch<br />

REM-Analysen (Rasterelektronen-<br />

Mikroskop), Hochpräzisions-<br />

Schliffe als auch Werkstoffanalysen<br />

an.<br />

Was war bislang Ihre kniffeligste<br />

Messaufgabe?<br />

Wir arbeiten häufig unter strikten<br />

Geheimhaltungsvereinbarungen,<br />

weil wir Produkte messtechisch<br />

bearbeiten, die erst in vielen Monaten<br />

auf dem Markt erhältlich<br />

sind oder in den nächsten Automobil-Generationen<br />

verbaut werden.<br />

Dennoch kann ich von einem<br />

Beispiel erzählen: Es ging hierbei<br />

um Wendeschneidplatten, die von<br />

4 Seiten gemessen werden müssen.<br />

Mit ein paar Spezial-Prismen<br />

in einer bestimmten geometrischen<br />

Anordnung konnten wir realisieren,<br />

dass man die Wendeschneidplatte<br />

von allen vier Seiten<br />

messen kann – in nur einer einzigen<br />

Aufspannung und mit nur einer<br />

Kamera, die senkrecht von<br />

oben auf das Bauteil schaut.<br />

...Ihre originellste Spannvorrichtung?<br />

Beim Thema Spanntechnik geht<br />

es in nicht erster Linie um die professionellste<br />

Lösung, sondern darum<br />

eine sichere und vor allem<br />

schnelle Spannvorrichtung zu finden.<br />

Bei unseren optischen Multisensor-Messmaschinen<br />

setzten<br />

wir oftmals LEGO als Spannsystem<br />

ein. Für berührungsfreies<br />

Messen ist das transparente Kunststoff-Spielzeug<br />

bestens geeignet.<br />

Halle 5, Stand 5204 und Halle 1,<br />

Stand 1110<br />

Inspektionen im<br />

Werkstattbereich<br />

Messen von Drehmoment, Drehwinkel, Kraft und mehr …<br />

· Beleuchtetes Display<br />

· Programmierbare Softkeys<br />

· Integrierter Datenspeicher<br />

(1000 Messwerte und 50 Messverläufe)<br />

· Programmierbarer Tiefpass (1Hz ... 4kHz)<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf der CONTROL!<br />

08.-11. Mai<br />

Halle 7 / Stand 7313<br />

Neue Messe Stuttgart<br />

· Anschlüsse für DMS-Sensoren,<br />

aktive Sensoren (0 ... 10V) und Barcode<br />

· Datenübermittlung via RS 232,<br />

USB-Adapter oder Bluetooth®<br />

· Digitale Ein-/Ausgänge (Messung Start, OK, NOK)<br />

1987-<strong>2012</strong><br />

25<br />

INSPIRING<br />

INNOVATION<br />

Y E A R S<br />

SCHATZ®-INSPECT<br />

Prüfen, kalibrieren, analysieren,<br />

abspeichern, aufzeichnen, statistisch<br />

auswerten, Datenausgabe an Software:<br />

Excel®, testXpert® oder CEUS®<br />

Vereinbaren Sie einen Vorführtermin<br />

in Ihrem Hause mit uns!<br />

0 21 91 698-0<br />

info@schatz-mail.de<br />

www.schatz.ag<br />

INSPIRING<br />

INNOVATION<br />

DKD-K-<br />

09301<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Leinfelden-Echterdingen (sp).<br />

Creaform präsentiert auf der Control<br />

seine portablen 3D-Messsysteme:<br />

Die handgeführten 3D-Messgeräte<br />

erlauben Inspektionen direkt<br />

im Werkstattbereich. Das 3D-<br />

Abtastsystem HandyPROBE und<br />

der 3D-Laserscanner MetraSCAN<br />

sind für die dreidimensionale Kontrolle<br />

von Bauteilen gedacht. Mit<br />

dem dynamischen Trackingmodul<br />

VXtrack, ist es möglich, die simultane,<br />

kontinuierliche und sehr<br />

präzise Messung von Positionen<br />

und die Orientierung im Raum zu<br />

kontrollieren und den Montageprozess<br />

zu steuern. Mit dem handgeführten<br />

3D-Scanner Handyscan<br />

3D lassen sich kleine und große<br />

Teile präzise digitalisieren. Die<br />

Handyscanner werden unter anderem<br />

für CAD-Vergleiche, 3D-Inspektion,<br />

Reverse Engineering und<br />

die Finite-Elemente-Methode<br />

(FEM) eingesetzt.<br />

Im Bereich Engineering Service<br />

bietet Creaform neben Scandienstleistungen<br />

auch die Flächenrückführung,<br />

Finite-Element-Analysen<br />

und CAD-Dienstleistungen.<br />

www.creaform3d.com<br />

Halle 5, Stand 5108


3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Messe-Special Control · 11<br />

Koordinatenmessung<br />

Flexibles Messen dank Schwenk- und Drehgelenken<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Mit den neuen Sensorköpfen erschließt die Werth Messtechnik GmbH<br />

das flexible Messen mit Bildverarbeitung an Schwenk- und Drehgelenken,<br />

auch für große Koordinatenmessgeräte.<br />

Giessen (sp). Die Sensorköpfe IP<br />

40 T und IP 110 T verfügen über<br />

eine telezentrische Optik und integrierter<br />

Zoomfunktion. Der IP 40 T<br />

ist mit 4facher oder 1,5facher Vergrößerung<br />

bei einem Arbeitsabstand<br />

von 40 mm erhältlich. Auf<br />

Grund seiner kompakten Bauweise<br />

bietet er brillante Bildqualität,<br />

bei einem flachem Einstrahlwinkel<br />

für das Dunkelfeld-Auflicht. Durch<br />

seine geringe Baulänge verliert<br />

man in eingeschwenktem Zustand<br />

sehr wenig Messbereich.<br />

Der IP 110 T bietet eine 1,5fache<br />

Vergrößerung bei 110 mm Arbeitsabstand.<br />

Tiefer liegende Merkmale<br />

können mit ihm ohne Kollisionsrisiko<br />

gemessen werden.<br />

Beide Messköpfe können sowohl<br />

über die automatische Wechselschnittstelle<br />

am Renishaw Dreh-/<br />

Schwenkgelenk PH10M oder am<br />

Werth-Schwenkgelenk – an der Pinole<br />

des Koordinatenmessgerätes<br />

– aufgenommen und gegen schaltende<br />

und messende Tastsysteme<br />

ausgetauscht werden. Eine leistungsstarke<br />

Hellfeld-Auflichtbeleuchtung<br />

ist in den Strahlengang<br />

integriert. Die in 8-Segment Schaltung<br />

ausgeführte Dunkelfeld-Auflichtbeleuchtung<br />

ermöglicht die<br />

Einstellung bestmöglicher Kontraste.<br />

Das Antastprinzip der Sensorköpfe<br />

basiert auf der Konturbildverarbeitung<br />

von Werth mit hoch-<br />

Die Konturbildverarbeitung ermög-<br />

Image-Ads_70x297 19.08.10 10:19 Seite 1<br />

genauem Autofokus.<br />

www.werth.de<br />

Halle 7, Stand 7102<br />

licht das Messen von Regelgeometrieelementen<br />

und das Scannen von<br />

Konturen.<br />

Bild: Werth<br />

3D-Oberflächenanalyse<br />

Technische Oberflächen<br />

automatisiert Messen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

NanoFocus optimiert Fertigungsabläufe<br />

bei einem führenden<br />

Automobilzulieferer mit dem<br />

Inspektionssystem ‚µsprint‘.<br />

Oberhausen (sp). Das automatisierte<br />

Inspektionssystem ‚µsprint‘<br />

ermittelt dreidimensionale Charakteristika<br />

von 60 µm dünnen, per<br />

Siebdruck aufgebrachten Dichtungsbahnen<br />

und von deren Träger,<br />

einer 0,1 m 2 kleinen Aluminiumplatine.<br />

Verglichen mit taktilen<br />

Profilometern benötigt µsprint nur<br />

einen Bruchteil der Messzeit. Außerdem<br />

erfasst das System die<br />

Oberflächenstrukturen im niedrigen<br />

µm-Bereich berührungslos<br />

und genau. Es kann innerhalb weniger<br />

Minuten sowohl die Eigenschaften<br />

der Dichtungen über die<br />

Fläche der gesamten Platine messen<br />

als auch unterschiedliche Daten<br />

über deren Beschaffenheit ermitteln.<br />

Das Anwendungsspektrum<br />

des automatisierten optischen<br />

Messsystems auf die Kontrolle aller<br />

flächiger Produkte mit Oberflächenprofilen<br />

bis zu 2,5 mm Höhe,<br />

wie z.B. Metalloberflächen, Automobilbauteile<br />

oder Erzeugnisse<br />

der Halbleiterindustrie.<br />

System erfasst Strukturen<br />

im niedrigen µm-Bereich<br />

Die Messfläche des Inspektionssystems<br />

beträgt 400 x 400 mm. Darauf<br />

legen die Experten des Automobilzulieferers<br />

die Messobjekte,<br />

hier Platinen. Eine rund 4 m lange<br />

Dichtungsbahn umschließt knapp<br />

100 Bohrungen. Von der Zuverlässigkeit<br />

und Funktionssicherheit<br />

der Dichtung an jeder Stelle der<br />

Bahn hängt unter anderem die<br />

Langlebigkeit der Getriebeautomatik<br />

im Fahrzeug ab. Kurze Messzeiten<br />

– nur knapp sechs Minuten<br />

Eine Laserlichtquelle emittiert 128<br />

parallele Strahlen, die im µsprint<br />

gemeinsam mit einer schwingenden<br />

Stimmgabel über eine Millionen<br />

Messungen pro Sekunde ausführen.<br />

für eine vollflächige Messung und<br />

weniger als zwei Minuten für 100<br />

vordefinierte Messstellen – bilden<br />

die Basis für ein perfektes Qualitätsmanagement<br />

im parallel laufenden<br />

Fertigungstakt. Der vollautomatisierte<br />

Messablauf wird direkt<br />

aus den CAD-Daten der Platinen<br />

generiert.<br />

NanoFocus entwickelt µsprint<br />

jeweils kundenspezifisch. Das System<br />

arbeitet mit der hochauflösenden<br />

konfokalen Mikroskoptechnologie.<br />

Eine Laserlichtquelle kombiniert<br />

mit einem schnellen Oszillator<br />

wirft bis zu 128 Fokuspunkte auf die<br />

Oberfläche und realisiert mehr als<br />

eine Mio Messungen pro Sekunde.<br />

Die hohe Dynamik des Sensorsystems<br />

ermöglicht im Fallbeispiel die<br />

gleichzeitige Detektion der tiefschwarzen<br />

Dichtungsbahn und der<br />

hochglänzenden Aluminiumplatine.<br />

Das Mess- bzw. Inspektionsobjekt<br />

entnimmt der Anwender dem<br />

<strong>Produktion</strong>sprozess.<br />

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Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Automatisiert<br />

erzeugt µsprint<br />

ein µm-genaues<br />

3D-Abbild der<br />

Werkstückoberfläche.<br />

Der Anwender<br />

gewinnt<br />

Daten zu Höhe,<br />

Breite, Profil der<br />

0,1 mm dünnen<br />

Dichtungsbahnen<br />

sowie Form<br />

und Welligkeit<br />

der Trägerplatine.<br />

Bilder: Nanofokus<br />

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12 · Messe-Special Control · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

Anwesenheitserkennung<br />

Vision-Sensoren per Touch-Panel einstellen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Die neuen Vision-Sensoren von Keyence sind besonders benutzerfreundlich:<br />

Bedienschritte wurden zusammengefasst und Referenzbilder<br />

angeboten, um optimale Werte zu erreichen.<br />

Neu-Isenburg (sp). Keyence, mit<br />

langjähriger Erfahrung im Bereich<br />

der industriellen Bildverarbeitung,<br />

entwickelte eine neue Baureihe<br />

von Vision-Sensoren: die kostengünstigen<br />

Bildverarbeitungssensoren<br />

der Reihe IV bieten laut<br />

Keyence eine hohe Prozessstabilität.<br />

Bisher ließen sich hochkomplexe<br />

Abfragen nur schwer und mittels<br />

aufwändiger Sensorik erfassen und<br />

lösen. Probleme zeigen sich oft<br />

durch verwendete Materialien,<br />

Farben, Oberflächenbeschaffenheit<br />

und Winkel der Werkstücke.<br />

Mit dem neuen Vision-Sensor lassen<br />

sich nun komplexeste Aufgaben<br />

einfach realisieren. Die Grundlage<br />

für eine stabile und sichere<br />

Objekterfassung stellt ein scharfes<br />

Bild da. Bereits in der Standardversion<br />

der neuen Bildverarbeitungssensoren<br />

besitzen die Systeme ein<br />

präzises Objektiv und eine integrierte<br />

Beleuchtung, welche für<br />

scharfe und optimal ausgeleuchtete<br />

Bilder sorgen. Anwenderfreundlichkeit<br />

zeichnet sich hierbei bereits<br />

durch die automatische Fokussierung<br />

aus. Ebenso einfach<br />

werden die Belichtungszeiten und<br />

die Beleuchtungsstärke dank eines<br />

neu entwickelten Algorithmus in<br />

nur einem einzigen Bedienschritt<br />

abgeschlossen. Somit kann nun<br />

jeder Anwender ohne Hindernisse<br />

klare Aufnahmen als Grundlage für<br />

die Lösung seiner Applikationen<br />

erstellen.<br />

Die Einrichtung des kompletten<br />

Systems erfolgt mittels einfachster<br />

Navigation auf einem separaten<br />

Touch-Panel, oder per Navigationssoftware<br />

auf Ihrem PC. Hierbei<br />

folgt der Anwender einfach dem<br />

Einrichtungsablauf von der ‚One-<br />

Touch-Aufnahme‘ bis zum Konfigurieren<br />

der <strong>Ausgabe</strong>. Der gesamte<br />

Vision-Sensor ist so intuitiv aufgebaut,<br />

dass ein Start der Abfrage<br />

bereits nach ungefähr einer Minute<br />

erfolgen kann, ohne Handbücher<br />

zu Rate ziehen zu müssen.<br />

Intuitives Parametrieren des<br />

Sensors in wenigen Schritten<br />

In der automatischen Systemeinstellung<br />

unterteilt der Anwender<br />

mehrere Referenzbilder in<br />

i.O./n.i.O.-Bilder, wodurch der Vision-Sensor<br />

Grenzwerte und Parameter<br />

ganz automatisch auf die<br />

optimalsten Werte einstellt. Die<br />

verwendeten Bilder der Abfrage<br />

können hierbei direkt aufgenommen<br />

werden, oder von einem USB-<br />

Speicher eingelesen werden.<br />

Die Auswertung der Bildinformation<br />

basiert auf einer der beiden<br />

folgenden Grundlagen. Die Umrissbeurteilung<br />

überprüft den Grad<br />

der Übereinstimmung eines Objekts<br />

mittels der registrierten Umrissinformationen<br />

aus einem Referenzbild.<br />

Helligkeitsunterschiede<br />

oder individuelle Abweichungen<br />

bei der Oberflächenbeschaffenheit<br />

werden automatisch erkannt und<br />

verlieren hierdurch ihren störenden<br />

Einfluss. Bei der Flächenerkennung<br />

wird die Pixelanzahl zur<br />

hinterlegten Referenzfläche ausgewertet.<br />

Bei der Verwendung des<br />

Farbsystems basiert die Auswertung<br />

anhand der festgelegten Farbe,<br />

beim S/W System wird die Helligkeit<br />

anhand der binärisierten<br />

Flächen beurteilt.<br />

Positionskorrektur bei<br />

hoher Geschwindigkeit<br />

Für eine korrekte und fehlerfreie<br />

Auswertung verfügt der Keyence-<br />

Vision-Sensor über eine automatische<br />

Positionskorrektur. Diese<br />

greift auch bei hohen Geschwindigkeiten<br />

ein, sobald das Objekt<br />

nicht optimal ausgerichtet ist und<br />

korrigiert die Aufnahme optimal<br />

für eine fehlerfreie Auswertung.<br />

Die Modellreihe IV lässt sich per<br />

Ethernet einrichten und überwachen,<br />

oder über ein separat erhältliches<br />

Touch-Panel einstellen und<br />

bedienen. Zusätzlich lässt sich eine<br />

Statistikfunktion einrichten,<br />

welche die Ergebnisse der Erkennungen<br />

selbst bei laufenden Prozessen<br />

aufzeigt.<br />

Der Keyence Vision-Sensor entspricht<br />

der Schutzart IP67 und<br />

lässt sich somit in staubiger und<br />

feuchter Umgebung problemlos<br />

einsetzten. Bei den vier angebotenen<br />

Modellen lassen sich Erfassungsabstände<br />

von 50 mm bis zu<br />

2000 mm realisieren. Um Schwierigkeiten<br />

bei der Objekterfassung<br />

zu minimieren, bietet Keyence<br />

zusätzlich für eine homogene<br />

Ausleuchtung einen Domlichtaufsatz<br />

an, sowie je nach Anwendung<br />

einen Polarisationsfilter- oder Infrarot-Polarisationsfilteraufsatz<br />

an. Neben der Ethernet Schnittstelle<br />

verfügt alle Systeme zusätzlich<br />

über sechs Eingänge und vier<br />

Die neuen<br />

Sensoren von<br />

Keyence fokussieren<br />

automatisch,<br />

darüberhinaus<br />

lassen sich<br />

Belichtungszeit<br />

und Beleuchtungsstärke<br />

in<br />

nur einem Bedienschritt<br />

einstellen.<br />

Bild: Keyence<br />

Ausgängen, welchen spezielle<br />

Aufgaben und Funktionen zugewiesen<br />

werden können.<br />

Keyence entwickelt Produkte<br />

für die industrielle Fabrikautomation<br />

im Bereich der optischen<br />

Sensorik und Hochpräzisions-<br />

Messtechnik. Weltweit erzielte das<br />

Unternehmen einen Umsatz von<br />

rund 1 Mrd. Euro (Stand Juli 2005)<br />

und beschäftigt mehr als 3000<br />

Mitarbeiter.<br />

Das Produktportfolio umfasst<br />

Sensoren, Messsysteme, industrielle<br />

Bildverarbeitung, Lasermarkiersysteme,<br />

Profilprojektoren<br />

und digitale Mikroskope.<br />

www.keyence.de<br />

Halle 1, Stand 13<strong>18</strong><br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung<br />

Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Werkstoff- und Bauteilprüfung<br />

Hart, weich, elastisch oder spröde<br />

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<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Erstmals präsentieren sich fünf<br />

Mitglieder aus der Test and Measurement<br />

Group von Illinois Tool<br />

Works (ITW) unter einem Dach.<br />

Pfungstadt (sp). ITW bietet konzentrierte<br />

Informationen in Sachen<br />

Werkstoff- und Bauteilprüfung,<br />

von hart bis weich, von elastisch bis<br />

spröde. Die Tochterunternehmen<br />

Instron, NSI, Tiede, Wilson und<br />

Buehler präsentieren ihr Produktportfolio<br />

und Neuentwicklungen.<br />

▶▶ Instron Deutschland stellt in<br />

den Mittelpunkt seines Messeauftritts<br />

seine kostensparenden<br />

Aktualisierungspakete EXTEND<br />

zur Modernisierung von Instron-Prüfmaschinen.<br />

▶▶ North Star Imaging (NSI) stellt<br />

Röntgenprüfsysteme sowie<br />

Computer-Tomographen zur<br />

dreidimensionalen Darstellung<br />

der inneren Beschaffenheit von<br />

Bauteilen aus nahezu allen Industriewerkstoffen<br />

her. Für mittlere<br />

bis große Prüflinge stellt NSI<br />

auf der Control <strong>2012</strong> erstmals<br />

das neu entwickelte X-View CT-<br />

System X25 vor.<br />

▶▶ ITW Tiede Non-destructive-testing<br />

produziert und liefert weltweit<br />

Geräte und Zubehör für die<br />

Oberflächen-Rissprüfung an<br />

magnetisierbaren und nicht magnetisierbaren<br />

Bauteilen mit<br />

Hilfe des Magnetpulver- oder<br />

des Eindringprüfverfahrens.<br />

Selbst bei nicht<br />

mehr wartungsfähigen<br />

Systemen<br />

lohnt sich<br />

das Retrofit von<br />

Instron – es beinhaltet<br />

eine<br />

Modernisierung<br />

der Steuerelektronik<br />

und eine<br />

Aktualisierung<br />

der Prüfsoftware.<br />

Bild: ITW<br />

▶▶ Wilson Hardness ist ein Hersteller<br />

von Maschinen zur Härteprüfung<br />

nach Rockwell, Knoop /<br />

Vickers und Brinell. Die Marke<br />

Wilson Hardness vereint die drei<br />

Hersteller Reicherter, Wolpert<br />

und Wilson. Das Unternehmen<br />

setzt einen Messe-Schwerpunkt<br />

auf komplexe und zugleich benutzerfreundliche<br />

Automatisierungssysteme<br />

für die Härtemessung,<br />

die helfen, Zeit und Kosten<br />

einzusparen. Im Mittelpunkt<br />

steht dabei eine einfach und intuitiv<br />

benutzbare Software, die<br />

in der <strong>Produktion</strong> und im Labor<br />

bei der Erledigung zunehmend<br />

komplexer Prüfaufgaben unterstützt.<br />

▶▶ Die Schleif- und Poliergeräte der<br />

Baureihe EcoMet/AutoMet von<br />

Buehler sind für den Einsatz bei<br />

hohem Probenaufkommen ausgelegt.<br />

www.itw.com<br />

Halle 1, Stand 1522


3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Trends & Reports · 13<br />

Erneuerbare Energien<br />

Energiespeicherung mittels ‚power to gas‘<br />

Thomas Isenburg<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

‚Power-to-Gas‘ steht dafür, mit<br />

überschüssigem Strom per Elektrolyse<br />

aus Wasser Wasserstoff<br />

zu produzieren und diesen in synthetisches<br />

Methan umzuwandeln.<br />

Als Speicher für dieses Methan<br />

könnte die bestehende Erdgasinfrastruktur<br />

verwendet werden.<br />

Landsberg (pd). Die Wasserstoffelektrolyse<br />

ist eine schon seit Langem<br />

bekannte Möglichkeit, Wasserstoff<br />

zu produzieren. Nun soll<br />

sie eine bedeutungsvolle Renaissance<br />

erfahren, indem diese Elektrolyse<br />

ein Schlüsselschritt bei der<br />

Speicherung von Energie aus Sonnen-<br />

und Windkraftwerken wird.<br />

Dieses ist notwendig, da Sonne<br />

und Wind, abhängig von der Jahres-<br />

und Tageszeit, fluktuierend<br />

Energie liefern. Schon 2050 soll der<br />

Strom nach dem Willen der Bundesregierung<br />

zu 80 % aus erneuerbaren<br />

Energien bestehen.<br />

Hierzu sind Speichertechnologien<br />

notwendig, die die fluktuierende<br />

Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

Energien abpuffern. Zuerst<br />

muss weiter in Forschung und Entwicklung<br />

von Speichertechnologien<br />

investiert werden, so das Bundesministerium<br />

für Bildung und<br />

Forschung. Daher sind Energiespeicher<br />

auch im Fokus des neuen<br />

Energieforschungsprogramms der<br />

Bundesregierung, dessen Mittel zu<br />

diesem Zweck auf 3,5 Mrd Euro<br />

(2011–2014) aufgestockt wurden.<br />

Michael Sterner vom Fraunhofer<br />

Institut für Windenergie und<br />

Windenergiesystemtechnik<br />

(IWES) meint, dass ein auf regenerativen<br />

Energien basierendes<br />

Stromversorgungssystem ohne<br />

Speicher nicht denkbar ist: „Selbst<br />

ein idealer Netzausbau in Deutschland<br />

und Europa könne die Fluktuationsprobleme<br />

erneuerbarer<br />

Energien nicht lösen.“<br />

Der Begriff ‚Power-to-Gas‘ steht<br />

dabei für ein Konzept, bei dem<br />

überschüssiger Strom verwendet<br />

wird, per Elektrolyse aus Wasser<br />

Wasserstoff zu produzieren und<br />

diesen bei Bedarf in einem zweiten<br />

Schritt zusammen mit Kohlendioxid<br />

(CO 2<br />

) in synthetisches Methan<br />

(CH 4<br />

) umzuwandeln. Als<br />

Speicher für dieses Methan und<br />

auch für einen Anteil des Wasserstoffs<br />

könnte die bestehende Erdgasinfrastruktur<br />

verwendet werden,<br />

also das Gasnetz mit den angeschlossenen<br />

Untertagespeichern.<br />

Ein Blick auf die zur Verfügung<br />

stehenden Speicherkapazitäten<br />

schafft Klarheit. So meint Michael<br />

Sterner vom Fraunhofer IWES,<br />

dass das Speicherreservoir unseres<br />

Gasnetzes bei mehr als 200<br />

TWh liegt. Der Speicherbedarf für<br />

regenerativ erzeugten Strom betrage<br />

im Jahr 2020 maximal 40<br />

TWh – abhängig von den gemachten<br />

Annahmen. „Technisch gesehen<br />

liegt der entscheidende Vorteil<br />

in der meist um eine Größenordnung<br />

höheren Aufnahme- und<br />

Leistungskapazität von Gasnetzen“,<br />

so Sterner. Im Vergleich dazu<br />

würden Batteriespeicher, selbst<br />

wenn sie in 45 Mio Elektrofahrzeugen<br />

zur Verfügung stünden, nur<br />

auf 0,45 TWh kommen.<br />

Idee stammt bereits<br />

aus den achtziger Jahren<br />

Diese Idee für ‚Power to Gas‘<br />

wird schon länger verfolgt. Sie<br />

nahm in den Visionen um eine<br />

regenerative Energiewirtschaft in<br />

den achtziger Jahren einen breiten<br />

Raum ein. Technisch ist das Problem<br />

gelöst. Zunächst wird Wasser<br />

per Elektrolyse in Wasserstoff und<br />

Sauerstoff gespalten. Dann wird<br />

der Sauerstoff mit Kohlendioxid in<br />

Methan umgewandelt. Ein solches<br />

Verfahren hat die Solar Fuel<br />

GmbH zusammen mit dem Zentrum<br />

für Sonnenenergie und Wasserstoffforschung<br />

Baden Württemberg<br />

(ZWOS) entwickelt. Herausforderungen<br />

entstehen bei der<br />

Der größte Erdgasspeicher<br />

Westeuropas<br />

von Wingas in<br />

Rehden kann 4,2 Mrd<br />

m 3 Erdgas speichern.<br />

Das ist rund ein Fünftel<br />

der in Deutschland<br />

verfügbaren<br />

Speicherkapazität.<br />

Demnach besteht die<br />

Infrastruktur zur<br />

Energiespeicherung<br />

in Gasform bereits.<br />

Bild: BASF<br />

Energieumwandlung aus den regenerativen<br />

Quellen in die chemischen<br />

Formen sowie dann wieder<br />

in elektrische Energie. Denn ohne<br />

sehr günstigen Strom ist Wasserstoff<br />

im Vergleich zum Erdgas zu<br />

teuer, da der Wirkungsgrad bei den<br />

Energieumwandlungen noch zu<br />

gering ist.<br />

Seit Herbst vergangen Jahres<br />

kann Greenpeace Energy aus Hamburg<br />

bereits Windgas liefern. Mit<br />

einem Aufpreis von 0,5 Cent pro<br />

gelieferter kWh werden Elektrolysesysteme<br />

aufgebaut, um ab 2013<br />

Wasserstoff in das Netz einzuspeisen.<br />

Ende 2013 rechnet das Unternehmen<br />

mit einem Mix von 2 %<br />

Wasserstoff und 98 % Erdgas.<br />

Die juwi Holding AG hat jetzt als<br />

eines der ersten Unternehmen die<br />

Möglichkeit der Umwandlung von<br />

Strom in Methangas aufgegriffen<br />

und sich mit 5 % an der Solar-Fuel<br />

GmbH beteiligt. In Moosbach wurde<br />

bereits am 21. März 2011 eine<br />

25-kW-Methanisierungsanlage offiziell<br />

in Betrieb genommen. An<br />

diesem Standort soll getestet werden,<br />

wie eine solche Methanisie-<br />

rungsanlage mit den tatsächlichen<br />

Gegebenheiten regenerativer<br />

Stromerzeugung klarkommt. In<br />

Stuttgart laufe eine Anlage unter<br />

Laborbedingungen, erläutert Stephan<br />

Rieke, Mitglied der Geschäftsführung<br />

von der Solar Fuel<br />

GmbH. In Moorbach werde sie<br />

dagegen in der realen Energielandschaft<br />

getestet. Dabei sei für juwi,<br />

so Pressesprechern Christian<br />

Hinsch, klar, dass die Technologie<br />

auch eine weitergehende, unternehmerische<br />

Perspektive eröffnen<br />

solle.<br />

Power to Gas mittelfristig und<br />

flächendeckend verfügbar<br />

Mit der Audi AG testet ein großes<br />

Automobilunternehmen das Konzept<br />

unter dem Namen ‚e-gas-<br />

Projekt‘. So hat sich das Unternehmen<br />

entschieden, vier Offshore<br />

Windkrafträder zu kaufen. Diese<br />

sind Bestandteil des ‚e-gas-Projekts‘<br />

des Unternehmens. Gebaut<br />

werden soll eine Elektrolyseanlage,<br />

die 1000 t des Gases pro Jahr<br />

liefert. Geplant ist der Baubeginn<br />

in diesem Frühjahr. Das Gas soll<br />

dann zum Fahrzeugantrieb genutzt<br />

werden. Dabei ist die Reichweite<br />

deutlich größer als bei vergleichbaren<br />

Elektromobilen. Im<br />

Vergleich zum in Deutschland verbrauchen<br />

Kraftstoff auf fossiler<br />

Basis, ist dies jedoch nur ein kleiner<br />

Beitrag.<br />

Anke Tuschek vom Bundesverband<br />

der Energie- und Wasserwirtschaft<br />

e. V. (BDEW) meint, dass<br />

Strom und Gasindustrie zusammenwachsen<br />

müssen, denn das<br />

Konzept Power to Gas ist mittelfristig<br />

und flächendeckend verfügbar.<br />

Nach Aussagen der Bundesnetzagentur<br />

ist dabei die Politik gefordert,<br />

um gleichzeitig die Rahmenbedingungen<br />

für volkswirtschaftlich<br />

und betriebswirtschaftlich<br />

sinnvolle Lösungen zu schaffen.<br />

Elektromobilität<br />

Herausforderung ideales Leichtgewicht<br />

Lothar Lochmaier<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Angesichts der hohen Initialkosten in der Batterietechnologie liegen<br />

Leichtbaumaterialien bis dato noch kaum im Blickfeld der Automobilindustrie.<br />

Dabei gibt es auch hier einige Stellschrauben, um der Elektromobilität<br />

neuen Auftrieb zu verleihen.<br />

Berlin (ba). Welche Rolle der Einsatz<br />

von Naturfasern schon heute<br />

in der Automobilindustrie spielt,<br />

skizziert Andreas Rabe, Geschäftsführer<br />

beim Full-Service-Anbieter<br />

Rabe design & engineering GmbH.<br />

Bei dem Entwicklungsspezialisten<br />

stehen vor allem Kosten- und Gewichtsvorteile<br />

in Verbindung mit<br />

der Elektromobilität auf der konstruktiven<br />

Agenda. Und hier seien<br />

neben den beiden Materialien<br />

Holz und Kunststoffe mittlerweile<br />

auch nachwachsende Rohstoffe<br />

eine gefragte Größe.<br />

Zum Einsatz kommen diese beispielsweise<br />

in der Innenraumausstattung.<br />

Das Ziel: Bares Geld einsparen<br />

und gleichzeitig der Wohl-<br />

fühlkomfort steigern. „Bei einem<br />

Mittelklasse-Fahrzeug ist durch<br />

konsequenten Einsatz von Naturfaserwerkstoffen<br />

ein um 45 Kilogramm<br />

reduziertes Gewicht gegenüber<br />

dem Spritzguss möglich“,<br />

sagt Rabe.<br />

Der Entwicklungsexperte sieht<br />

perspektivisch beim Elektrofahrzeug<br />

das größte Potenzial in der<br />

sinnvollen funktionalen Verbindung<br />

von Faser- und Kunststoffbauteilen<br />

sowie Schaumelementen.<br />

Selbst bei teureren Modellvarianten<br />

sei die Naturfaser etwa in<br />

Kombination mit Leder eine bereits<br />

für die Serie einsatzfähige<br />

Gestaltungsoption. Aus dem Blickwinkel<br />

der Hersteller in der Bedeu-<br />

tungsskala noch höher angesiedelt<br />

dürfte die Frage sein, welches Einsparpotenzial<br />

etwa beim metallischen<br />

Leichtbau im Elektrofahrzeug<br />

möglich ist.<br />

Jedoch ist hier mit<br />

wenigen Ausnahmen<br />

keine Revolution<br />

in der Materialtechnik<br />

in<br />

Sicht. So wiesen<br />

Fachleute auf einer<br />

Tagung des Forums<br />

Elektromobilität<br />

e. V. in Berlin darauf<br />

hin, dass sich Ansätze wie beispielsweise<br />

ein SpaceFrame mit<br />

Metall- oder Kunststoff-Beplankung<br />

nicht auf breiter Front durchgesetzt<br />

hätten.<br />

Stattdessen trieben Automobilhersteller<br />

die Modularisierung<br />

weiter voran. Eine Renaissance erlebt<br />

auch das Chassis, als Crashstruktur<br />

und „Drive-Modul“. Der<br />

Anteil an integrativen Bauweisen<br />

etwa auf Basis der Gusstechnik<br />

wächst. „Die Hersteller zerlegen<br />

Das batteriebetrieben<br />

Einpersonen-Fahrzeug<br />

„Colibri“ der Innovative<br />

Mobility Automobile<br />

GmbH, Jena.<br />

Bild: Innovative Mobilty GmbH<br />

das Fahrzeug in Module, was sich<br />

im Bereich der Elektromobilität<br />

aber auch bei den konventionellen<br />

Fahrzeugenkonzepten in Mischoder<br />

Schalenbauweise als pragmatisch<br />

und zielführend erweisen<br />

kann“, sagt Frank Preller, Leiter<br />

Sonderkonstruktion und Leichtbau<br />

bei der B&W Fahrzeugentwicklung<br />

GmbH.<br />

Auch die Philosophie, dass die<br />

Hersteller für jedes eingesparte<br />

Kilogramm Kosten in Kauf nehmen,<br />

sieht Preller als überholt an.<br />

Neben Zink als einem der unterschätzten<br />

Materialien der Gusstechnik<br />

setzt Preller bei den umformenden<br />

Fertigungsverfahren vor<br />

allem auf die Schmiedetechnik.<br />

Ein hohes Potenzial für hoch integrative<br />

Bauteile liege hier in bionischen<br />

Strukturen mit angepassten<br />

Materialstärken und Verrippungen<br />

bei einem durchgehenden „Faser“-<br />

Verlauf plus der verfahrensbedingten<br />

Verfestigung.


14 · F&E · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

LEICHTBAU<br />

Entscheider lesen<br />

<strong>Produktion</strong><br />

Technik und Wirtschaft<br />

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• hydraulisch<br />

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Entwickelt zum<br />

• Fügen<br />

• Stanzen<br />

• Einpressen<br />

• Umformen<br />

Sicherheitssteuerungen<br />

Auf dem Weg in die Großserie<br />

BRITTA WIDMAN<br />

PRODUKTION NR. <strong>18</strong> , <strong>2012</strong><br />

Autos und Flugzeuge müssen abspecken<br />

– etwa indem möglichst<br />

viele Bauteile aus kohlenstofffaserverstärktem<br />

Kunststoff CFK<br />

gefertigt werden. Bisher wurden<br />

diese Bauteile per Hand hergestellt.<br />

Nun gibt es automatisierte<br />

Fertigungsverfahren, die sich auch<br />

für Großserien im Automobilbau<br />

eignen.<br />

MÜNCHEN (BA). Autobauer und<br />

Flugzeughersteller achten penibel<br />

auf das Gewicht ihrer Modelle: Je<br />

leichter sie sind, desto weniger<br />

Sprit verbrauchen sie und desto<br />

weniger Kohlendioxid pusten sie in<br />

die Luft. Speckt ein Wagen 100 kg<br />

ab, so lassen sich je nach Typ und<br />

Fahrweise zwischen 0,3 und 0,6 l<br />

Kraftstoff pro 100 km einsparen.<br />

Das entspricht pro Kilometer sieben<br />

bis zwölf Gramm weniger<br />

Kohlendioxid-Emissionen.<br />

Neue Materialien, Fügetechniken<br />

und Leichtbaukonzepte sollen<br />

den Autos beim Abnehmen helfen.<br />

Besonders vielversprechend sind<br />

kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe,<br />

kurz CFK: Sie sind um 60 %<br />

leichter als Stahl und etwa 30 %<br />

leichter als Aluminium. Zudem<br />

rostet das Material nicht und kann<br />

in crashrelevanten Strukturen eingesetzt<br />

werden, also in Karosseriebauteilen.<br />

Ihre Stabilität erhalten<br />

die Materialien durch Kohlenstofffasern,<br />

die in die Kunststoffmatrix<br />

eingebettet sind. Die Fasern können<br />

je nach Anforderung in mehreren<br />

Lagen und verschiedenen Ausrichtungen<br />

übereinander gelegt<br />

werden. Bei Flugzeugen und Rennwagen<br />

der Formel 1 sind ein Großteil<br />

der Bauteile bereits aus CFK<br />

gefertigt.<br />

Bislang ist es allerdings noch<br />

recht aufwändig, die Bauteile aus<br />

dem verstärkten Kunststoff herzustellen<br />

– viele Arbeitsschritte müssen<br />

per Hand gemacht werden. Bei<br />

den automatisch durchgeführten<br />

PRODUKTION NR. <strong>18</strong> , <strong>2012</strong><br />

Mit dem neuartigen Anlagenkonzept lassen sich CFK-Bauteile am laufenden<br />

Band produzieren.<br />

Bild: Fraunhofer ICT<br />

Schritten bedarf es häufig manueller<br />

Nacharbeit. Einen großen<br />

Schritt vorwärts macht BMW mit<br />

dem neuen Modell I3, das 2013<br />

vom Band rollen soll und dessen<br />

Karosserie nahezu komplett aus<br />

CFK besteht.<br />

Neue Herstellungsverfahren,<br />

geeignet für die Großserie<br />

72 Unternehmen, Bildungs- und<br />

Forschungseinrichtungen sowie<br />

unterstützende Organisationen<br />

aus der Region München-Augsburg-Ingolstadt<br />

haben sich in der<br />

Spitzenclusterinitiative MAI Carbon<br />

zusammengetan, um die kohlenfaserverstärkten<br />

Kunststoffe für<br />

die Serienreife fit zu machen. Das<br />

Cluster zählt zu den Gewinnern im<br />

Spitzencluster-Wettbewerb des<br />

Bundesministeriums für Bildung<br />

und Forschung. Es wird mit 40 Mio<br />

Euro vom BMBF gefördert, weitere<br />

40 Mio Euro stammen von der Industrie.<br />

Ein maßgeblicher Partner<br />

im Cluster ist neben Audi und<br />

BMW die Fraunhofer-Projektgruppe<br />

„Funktionsintegrierter Leichtbau“.<br />

Sie wurde 2009 als Außenstelle<br />

des Fraunhofer-Instituts für Chemische<br />

Technologie ICT in Augsburg<br />

gegründet. Sie wird vom Land<br />

POLYMERSYNTHESE<br />

Fraunhofer PAZ wächst<br />

Das Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum für Polymersynthese und -verarbeitung<br />

PAZ in Schkopau (Sachsen-Anhalt) erweitert seine Arbeitsgebäude<br />

um eine Logistikhalle mit Büroräumen<br />

Bayern gefördert und soll sich in<br />

den kommenden Jahren zu einem<br />

eigenständigen Institut entwickeln.<br />

„Unser Ziel ist, die Herstellungskosten<br />

von CFK-Bauteilen in den<br />

fünf Jahren der Projektlaufzeit um<br />

90 Prozent zu reduzieren. Das wollen<br />

wir vor allem über neue Herstellungsverfahren<br />

erreichen, die<br />

sich auch für Großserien eignen“,<br />

sagt Prof. Dr.-Ing. Klaus Drechsler,<br />

Leiter der Fraunhofer-Projektgruppe<br />

und Inhaber des Lehrstuhls für<br />

Carbon Composites an der TU<br />

München. Zuvor arbeitete Drechsler<br />

einige Jahre bei Daimler-Chrysler,<br />

bevor er zum Stuttgarter Institut<br />

für Flugzeugbau wechselte.<br />

Für die Automobilindustrie haben<br />

die Augsburger Forscher bereits<br />

ein neuartiges Herstellungsverfahren<br />

entwickelt. Dabei kombinieren<br />

sie die Flechtmaschine,<br />

die üblicherweise im Textilbereich<br />

verwendet wird, mit einer Pultrusionsanlage,<br />

die am Fraunhofer-Institut<br />

für Chemische Technologie<br />

ICT weiterentwickelt wurde. Die<br />

Flechtmaschine bringt die trockenen<br />

Carbonfasern in die richtige<br />

Form, die Pultrusionsmaschine<br />

ummantelt sie mit Harz. Das Besondere:<br />

Während bisher alles per<br />

Hand erledigt werden musste – die<br />

Fasern in das Werkzeug legen, ausrichten<br />

und Harz einspritzen – laufen<br />

nun alle Schritte vollautomatisch.<br />

Bei der Handarbeit konnten<br />

die einzelnen Bauteile nur Schritt<br />

für Schritt in einer bestimmten<br />

Länge gefertigt werden. Die Kombinationsanlage<br />

dagegen fertigt<br />

die Bauteile kontinuierlich, rein<br />

theoretisch könnte sie also unendlich<br />

lange Teile herstellen. Gefördert<br />

wird das Projekt vom BMBF,<br />

Entwicklungspartner sind Audi<br />

und die Maschinenbaufirma<br />

Voith.<br />

Roboter greift Carbonfasern<br />

und legt sie auf Werkzeug ab<br />

Auch für die Luftfahrindustrie<br />

hat die Fraunhofer-Projektgruppe<br />

einiges zu bieten: So entwickeln die<br />

Forscher unter anderem ein vollautomatisches<br />

Fertigungsverfahren<br />

für große CFK-Bauteile, gemeinsam<br />

mit ihren Kollegen von<br />

Premium Aerotec und Eurocopter.<br />

Kern der Technologie ist ein Roboter<br />

mit einem Legekopf: Er greift<br />

die mit Harz ummantelten Carbonfasern<br />

und legt sie auf dem<br />

Werkzeug ab. Hier werden die Fasern<br />

dann ausgehärtet. Bisher wurde<br />

dieser Schritt per Hand gemacht<br />

– eine aufwändige Angelegenheit,<br />

bei der viel Verschnitt entsteht und<br />

die Qualität nicht immer optimal<br />

ist.<br />

Das automatisierte Verfahren<br />

eignet sich dagegen für Großserien<br />

und liefert gute und gleichbleibende<br />

Qualität. Zudem entsteht kein<br />

Verschnitt, es wird also jeder Millimeter<br />

der Fasern genutzt. Momentan<br />

arbeitet der Roboter Tag und<br />

Nacht im Augsburger Labor. Die<br />

Bauteile, die er herstellt, werden<br />

bei Airbus geprüft. „Das Verfahren<br />

hat gute Chancen, in die Serienfertigung<br />

des Verkehrsflugzeugbaus<br />

aufgenommen zu werden, die in<br />

etwa zwei Jahren startet“, sagt<br />

Drechsler. Das Projekt wird vom<br />

BMWI im Rahmen von Luftfahrtforschungsprogrammen<br />

gefördert,<br />

das Projektvolumen beträgt weit<br />

über eine Million Euro.<br />

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SCHKOPAU (BA). Das Zentrum ist<br />

eine gemeinsame Initiative des<br />

Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik<br />

IWM und des Fraunhofer<br />

für Angewandte Polymerforschung<br />

IAP. Erarbeitet werden hier<br />

Lösungen für Fragestellungen zur<br />

Optimierung der Prozesskette vom<br />

Syntheserohstoff bis zum Bauteil<br />

nach Maß.<br />

In der 400 m 2 großen Erweiterungshalle<br />

werden Materialien wie<br />

Granulate und Holzfasern gelagert<br />

sowie im Fraunhofer PAZ hergestellte<br />

Produkte für die Kunden<br />

zwischengelagert. Zudem werden<br />

zusätzlich auf 150 m 2 neue Büro-<br />

räume für acht Arbeitsplätze bereitgestellt.<br />

»Das ist für unser<br />

Wachstum wie auch für die Region<br />

ein hervorragendes Signal«, betont<br />

Professor Ralf B. Wehrspohn, Institutsleiter<br />

des Fraunhofer IWM die<br />

zusätzliche Schaffung von Büroräumen.<br />

„Wir freuen uns, dass wir den<br />

Logistikprozess mit der neuen Halle<br />

nun vollständig optimiert haben<br />

und unseren Partnern einen noch<br />

schnelleren Ablauf garantieren<br />

können“, sagt der Institutsleiter des<br />

Fraunhofer IAP, Professor Hans-<br />

Peter Fink. Die Erweiterungshalle<br />

wurde mit 1,3 Mio Euro aus den<br />

Die neue Erweiterungshalle des Fraunhofer PAZ im Dow ValuePark Schkopau<br />

ist vor kurzem eröffnet worden.<br />

Bild: Egbert Schmidt<br />

Mitteln des Bundes, des Landes<br />

Sachsen-Anhalt und aus Fraunhofer-Mitteln<br />

im Rahmen des Konjunkturpaketes<br />

II erbaut. Anteilig<br />

erfolgt die Finanzierung über<br />

500 000 Euro vom Land Sachsen-<br />

Anhalt und 800 000 Euro aus Fraunhofer-Mitteln.<br />

Die Schwerpunkte des Fraunhofer<br />

PAZ im Bereich Synthese sind<br />

die Entwicklung neuer Polymersysteme<br />

und ihre Überführung<br />

vom Labor- in den Pilotanlagenmaßstab,<br />

die Verfahrensentwicklung<br />

und -optimierung sowie die<br />

Synthese von Mustermengen. Im<br />

Bereich Verarbeitung liegt der<br />

Schwerpunkt in der Entwicklung<br />

anwendungsspezifischer Thermoplast-Compounds<br />

und prototypischer<br />

Bauteile unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Einflüsse der<br />

Verarbeitung auf die Werkstoffund<br />

Bauteileigenschaften.<br />

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3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · F&E · 15<br />

E-MOBILITÄT<br />

Volle Kraft voraus<br />

dank der Rückspeisung<br />

PRODUKTION NR. <strong>18</strong> , <strong>2012</strong><br />

Ihr soll die Zukunft gehören, doch noch blockiert neben der Batterietechnik<br />

vor allem die fehlende Infrastruktur den Siegeszug der<br />

Elektromobilität. Forscher der Energiesystemtechnik und Leistungsmechatronik<br />

an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) um Prof. Dr.-Ing.<br />

Constantinos Sourkounis haben jetzt an entscheidenden Stellen den<br />

Weg für den Ausbau der Ladeinfrastruktur geebnet.<br />

BOCHUM (BA). In Kooperation mit<br />

der aeras GmbH sind eine 50-kW-<br />

Schnellladesäule und ein mobiler<br />

Ladesäulentester entstanden. Mithilfe<br />

der neuen Ladesäule wird<br />

auch die Langstreckentauglichkeit<br />

von Elektrofahrzeugen erprobt.<br />

Mit einer Höhe von 130 cm und<br />

einem Durchmesser von 70 cm ist<br />

die Schnellladesäule ‚iQ-PIT‘ kompakt<br />

gebaut. Von anderen Modellen<br />

auf dem Markt unterscheidet<br />

sie sich durch ihre Wandlungsfähigkeit<br />

und die Möglichkeit der<br />

Rückspeisung. „Je nach Bedarf<br />

können wir neben CHAdeMO – das<br />

ist der Handelsname einer elektrischen<br />

Schnittstelle – auch andere<br />

standardisierte Ladeverfahren wie<br />

den Typ-2-Stecker implementieren“,<br />

sagt Prof. Sourkounis. Zukunftssicher<br />

sei die Schnellladesäule<br />

durch den integrierten Umrichter,<br />

der in einem intelligenten<br />

Stromnetz („Smart Grid“) auch eine<br />

Energierückspeisung in das<br />

Versorgungsnetz erlaube.<br />

„Für eine flächendeckende Infrastruktur<br />

sind kosten- und zeiteffiziente<br />

Funktionstests nach der<br />

Installation sowie bei späteren<br />

Wartungen erforderlich“, berichtet<br />

Sourkounis. Der ebenfalls an der<br />

Ruhr-Uni entwickelte mobile Ladesäulentester<br />

ermöglicht Vor-Ort-<br />

Prüfungen von Ladesäulen, die das<br />

Die an der<br />

Ruhr-Universität<br />

Bochum<br />

entwickelte<br />

Schnellladesäule<br />

mit Elektrofahrzeug.<br />

Bild: EneSys RUB<br />

CHAdeMO-Protokoll unterstützen.<br />

„Unser Testgerät bildet das<br />

Verhalten eines Fahrzeugs nach<br />

und kommuniziert mit der Ladesäule“,<br />

sagt Sourkounis. „Es fordert<br />

Stromverläufe an, spielt Fehlerszenarien<br />

durch und kontrolliert dabei<br />

den ordnungsgemäßen Betrieb.“<br />

Der neue Ladesäulentester<br />

sei für jeden anderen Standard erweiterbar.<br />

Die Bochumer Forscher erprobten<br />

die Schnellladesäule im Projekt<br />

„Alltagstauglichkeit von Elektromobilität<br />

– Bausteine für eine Technologie<br />

Roadmap: Infrastruktur –<br />

Fahrzeug – Sicherheit“, das die<br />

Grundlage einer umfassenden Erforschung<br />

der Elektromobilität an<br />

der Ruhr-Universität bildet. Das<br />

Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung fördert<br />

das Vorhaben. Nach der erfolgreich<br />

beendeten Testphase wird die<br />

Schnellladesäule ‚iQ-PIT‘ seit diesem<br />

Frühjahr zur Untersuchung<br />

der Langstreckentauglichkeit von<br />

Elektrofahrzeugen eingesetzt.<br />

PHYSIK<br />

Das Einfangen von Licht<br />

in Echtzeit verfolgen<br />

DR. CORINNA DAHM-BREY<br />

PRODUKTION NR. <strong>18</strong> , <strong>2012</strong><br />

Einem deutsch-japanischen Forscherteam<br />

um Prof. Dr. Christoph<br />

Lienau, Physiker an der Universität<br />

Oldenburg, ist es gelungen,<br />

das Einfangen von Licht in künstlichen<br />

Nanostrukturen in Echtzeit<br />

zu verfolgen.<br />

OLDENBURG (BA). In der Mai-<strong>Ausgabe</strong><br />

der Fachzeitschrift Nature<br />

Photonics zeigen die Oldenburger<br />

Physiker in enger Zusammenarbeit<br />

mit Wissenschaftlern der Universitäten<br />

Tokyo und Ilmenau erstmals,<br />

wie lange sich Licht in einer zufälligen<br />

Anordnung von winzig kleinen<br />

Nadeln aus Zinkoxid speichern<br />

lässt. „Man kann sich diese Nadeln<br />

wie einen Irrgarten für Licht vorstellen:<br />

Wenn Lichtstrahlen erstmal<br />

hineingelangt sind, haben sie<br />

Mühe wieder herauszufinden“, erläutert<br />

der Oldenburger Physiker<br />

Martin Silies, der das Experiment<br />

koordiniert hat. Um dem Licht auf<br />

die Spur zu kommen, haben die<br />

Wissenschaftler ein neues Mikroskop<br />

mit extrem hoher Zeitauflösung<br />

entwickelt. Der entscheidende<br />

Trick bestehe darin, Lichtimpulse<br />

in die Zinkoxid-Struktur einzukoppeln,<br />

die kürzer sind als seine<br />

Speicherzeit, erläutert Silies. „So<br />

können wir direkt messen, wie lange<br />

die Lokalisierung andauert.“<br />

Die Erkenntnisse sind vielfach<br />

anwendbar. „Wir erwarten zum<br />

Beispiel, dass Solarzellen verbessert<br />

werden können, wenn es gelingt,<br />

das in sie einfallende Sonnenlicht<br />

länger zu speichern“, erklärt<br />

Lienau. „Unsere Experimente<br />

zeigen, wie diese Lichtspeicherung<br />

im Detail abläuft – und dieses Verständnis<br />

wird uns helfen, die Lichtspeicherung<br />

noch effizienter zu<br />

machen.“ Die neuen Ergebnisse<br />

sind erst ein Anfang. Die durch die<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) und die Japan Science<br />

and Technology Agency geförderte<br />

Zusammenarbeit der Forschergruppen<br />

aus Oldenburg, Ilmenau<br />

und Tokyo habe hervorragend<br />

funktioniert, sagt Lienau. „Wir werden<br />

sie fortsetzen und hoffen, dass<br />

unsere Arbeit nicht nur zur Verbesserung<br />

von Solarzellen führen<br />

wird, sondern auch zur Entwicklung<br />

von ganz neuen Nanolasern.“<br />

Die Idee, Licht<br />

einzufangen, fasziniert<br />

Forscher<br />

seit Jahrhunderten.<br />

Das Problem<br />

ist seine Geschwindigkeit:<br />

In<br />

Nanostrukturen<br />

hält es sich nur<br />

wenige Femtosekunden<br />

lang auf,<br />

den billiardsten<br />

Teil einer Sekunde.<br />

Bild: Kybele / Fotolia.com<br />

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16 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

Servokontroller<br />

Effiziente Ansteuerung von Motoren<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Nach der Lancierung von Escon im Herbst 2011 gesellt sich nun mit<br />

dem Escon 50/5 das zweite Mitglied zur neuen Servokontroller-Baureihe<br />

von Maxon Motor.<br />

CH-Sachseln (pd). Wie sein kleineres<br />

Pendant besticht der Escon<br />

50/5 laut Hersteller durch Benutzerfreundlichkeit<br />

und außerordentliches<br />

Leistungsspektrum. Der<br />

kompakte, leistungsstarke 4-Quadranten-PWM-Servokontroller<br />

ist<br />

für die effiziente Ansteuerung von<br />

permanentmagneterregten bürstenbehafteten<br />

DC-Motoren und<br />

bürstenlosen EC-Motoren mit<br />

Hall-Sensoren bis ca. 250 Watt ausgelegt.<br />

Als Teil der Escon-Familie<br />

stehe er für hohe Leistungsdichte<br />

in der Servokontroller-Technologie.<br />

Mehr Komfort, Funktionalität,<br />

Schutz und Leistung seien laut<br />

Hersteller heute kaum erreichbar.<br />

Der Escon 50/5 besitze ausgezeichnete<br />

Reglereigenschaften<br />

und einen sehr schnellen digitalen<br />

Stromregler mit enormer<br />

Bandbreite zur optimalen Motorstrom-/Drehmomentkontrolle.<br />

Das driftfreie, gleichzeitig extrem<br />

dynamische Drehzahlverhalten<br />

erlaubt einen Drehzahlbereich<br />

zwischen 0 und 150 000 min -1 . Der<br />

Servokontroller verfügt über umfangreiche<br />

Funktionalitäten mit<br />

frei konfigurierbaren digitalen<br />

und analogen Ein- und Ausgängen<br />

und kann in diversen Betriebsmodi<br />

(Drehzahlregler, Drehzahlsteller,<br />

Stromregler) betrieben<br />

werden. Perfekt auf Maxon-Motoren<br />

abgestimmt macht der Escon<br />

50/5 dynamische Antriebslösungen<br />

möglich.<br />

Einfache Inbetriebnahme und<br />

komfortable Bedienbarkeit<br />

Der kompakte Servokontroller<br />

wird über einen analogen Sollwert<br />

kommandiert. Dieser kann mittels<br />

analoger Spannung, externem oder<br />

internem Potentiometer, einem<br />

Fixwert oder mittels PWM-Signal<br />

mit variablem Tastverhältnis vorgegeben<br />

werden. Weitere interessante<br />

Funktionalitäten sind beispielsweise<br />

die drehrichtungsabhängige<br />

Freigabe (Enable) oder<br />

Sperrung (Disable) der Endstufe<br />

oder das Beschleunigen und Abbremsen<br />

mittels definierter Drehzahlrampe.<br />

Die Drehzahl kann<br />

mittels digitalem Inkremental-Encoder<br />

(2 Kanal mit/ohne Line Driver),<br />

DC-Tacho oder Hall-Sensoren<br />

geregelt werden.<br />

Der Escon 50/5 verfügt über umfangreiche Funktionalitäten mit frei konfigurierbaren<br />

digitalen und analogen Ein- und Ausgängen.<br />

Bild: Maxon<br />

Höchstleistung sollte sich nicht<br />

erst nach langem Üben einstellen.<br />

Daher ist der Servokontroller ganz<br />

auf einfache Inbetriebnahme und<br />

komfortable Bedienbarkeit ausgelegt,<br />

ohne dass dazu vertieftes<br />

Wissen über Antriebstechnik nötig<br />

wäre.<br />

Über die USB-Schnittstelle mit<br />

dem PC verbunden wird der Servokontroller<br />

mittels der graphischen<br />

Benutzeroberfläche ‚Escon Studio‘<br />

einfach und sehr effizient parametriert.<br />

Eine Vielzahl von Funktionen<br />

und bedienerfreundliche Assistenten,<br />

sowie ein automatisches<br />

Verfahren zur Regler-Abstimmung<br />

helfen während der Inbetriebnahme<br />

und bei der Konfiguration der<br />

Ein- und Ausgänge, Überwachung,<br />

Datenaufzeichnung und Diagnose.<br />

Hardwareseitig kommt der<br />

Escon 50/5 als ‚Alles-was-esbraucht-Paket‘.<br />

So sind beispielsweise<br />

für den Betrieb keine zusätz-<br />

lichen externen Filter oder Motordrosseln<br />

notwendig.<br />

Der Escon 50/5 verfügt über<br />

Schutzbeschaltungen gegen Überstrom,<br />

Übertemperatur, Unter- und<br />

Überspannung, gegen Spannungstransienten<br />

und Kurzschluss der<br />

Motorleitung. Ebenso verfügt er<br />

über geschützte digitale Ein- und<br />

Ausgänge und eine einstellbare<br />

Strombegrenzung zum Schutz von<br />

Motor und Last. Motorstrom und<br />

Ist-Drehzahl der Motorwelle können<br />

mittels analoger Ausgangsspannung<br />

überwacht werden.<br />

Flexibler Betrieb in fast<br />

allen Antriebsapplikationen<br />

Der großzügige Bereich von Eingangsspannung<br />

und Einsatztemperatur<br />

erlauben einen flexiblen<br />

Betrieb in fast allen Antriebsapplikationen;<br />

in der Automatisierungstechnik,<br />

im Kleingeräte- und Gerätebau<br />

oder in der Mechatronik. Für<br />

mobile, hocheffiziente und verbrauchsoptimierte<br />

Anwendungen<br />

ist der preisgünstige Escon 50/5 mit<br />

seinem hohen Wirkungsgrad von<br />

95 % laut Herstellerangaben eine<br />

Wahl erster Güte.<br />

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<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Siemens präsentiert die zweite<br />

Generation des dezentralen Frequenzumrichters<br />

Sinamics G120D.<br />

Dieser verfügt über Positionierfunktionalität<br />

sowie erweiterte<br />

Sicherheitsfunktionen.<br />

Nürnberg (pd). Die Anforderungen<br />

an Flexibilität, Sicherheit und<br />

Energie-Effizienz im Industriebetrieb<br />

steigen. Vor diesem Hintergrund<br />

hat Siemens den dezentralen<br />

Frequenzumrichter Sinamics<br />

G120D weiterentwickelt. Die zweite<br />

Generation dieses Umrichters<br />

vervollständigt die IP65-Produktserie<br />

und zeichnet sich insbesondere<br />

durch integrierte Positionierfähigkeit<br />

aus, die sowohl mittels inkrementalem<br />

als auch mittels absolutem<br />

Wegmesssystem möglich ist.<br />

Die zweite Generation<br />

des dezentralen<br />

Frequenzumrichters<br />

Sinamics<br />

G120D verfügt<br />

über Positionierfunktionalität<br />

und zeichnet<br />

sich durch erweiterte<br />

Sicherheitsfunktionen<br />

sowie sichere<br />

Ein- und Ausgänge<br />

aus.<br />

Bild: Siemens<br />

Umrichter<br />

Hohe Positionierfähigkeit<br />

und Energie-Effizienz<br />

Die bereits vorhandenen digitalen<br />

I/Os wurden zudem um analoge<br />

Eingänge erweitert. Darüber hinaus<br />

stehen erweiterte Sicherheitsfunktionen<br />

sowie fehlersichere<br />

Ein- und Ausgänge zur Verfügung.<br />

Die neue Version des Sinamics<br />

G120D-Umrichters weist eine besonders<br />

flache Bauform, ein robustes<br />

Metallgehäuse und gleiche<br />

Bohrmaße für alle Leistungen auf.<br />

Per USB-Schnittstelle kann die Inbetriebnahme<br />

besonders leicht<br />

erfolgen. Darüber hinaus wird<br />

durch die verbesserte sensorlose<br />

Vektorregelung (SLVC) und die<br />

Vektorregelung mit Inkrementalgeber<br />

(VC) eine Performancesteigerung<br />

erreicht.<br />

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3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Fertigung · 17<br />

Schleifen<br />

Gute Qualität auch bei großen Durchmessern<br />

Dr. Frank Reichel, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Die Nachfrage nach großen Verzahnungsschleifmaschinen bis 8 000<br />

mm Werkstückdurchmesser hat nach Angaben von Niles Werkzeugmaschinen<br />

in letzter Zeit zugenommen. Ausschlaggebend seien unter<br />

anderem höhere Qualitäten und einfachere Nachbearbeitungen.<br />

Coburg (hi). Bisher war dieser<br />

Bereich den Verzahnungsfräsmaschinen<br />

vorbehalten, da die Werkstücke<br />

selten gehärtet werden, die<br />

erforderliche Verzahnungsqualität<br />

nicht sehr hoch ist und die Werkstücke<br />

häufig mehrteilig ausgeführt<br />

werden, wodurch die<br />

Schleifqualität in der Montage<br />

schwierig reproduziert werden<br />

kann.<br />

Welche Motivation steckt also<br />

hinter den Anfragen nach solch<br />

großen Schleifmaschinen? Die<br />

gewünschten Qualitäten verbessern<br />

sich auch in diesem Bereich,<br />

heißt es bei Niles. Es wird über<br />

Härteverfahren nachgedacht. Die<br />

Bearbeitung soll auf möglichst wenig<br />

Maschinen erfolgen. Hier bieten<br />

neue Bearbeitungszentren die<br />

Möglichkeit neben Bohr-, Drehund<br />

Fräsoperationen auch die<br />

Vorbearbeitung von Verzahnungen<br />

durchzuführen. Die Verzahnungsfertigbearbeitung<br />

erfolgt<br />

dann auf der Schleifmaschine. Für<br />

sehr große Module sind die Fräswerkzeuge,<br />

die Verzah-<br />

nungsendqualität gewährleisten,<br />

sehr teuer und haben eine lange<br />

Lieferzeit. Vorbearbeitungswerkzeuge<br />

und Schleifschleifscheiben<br />

sind dagegen günstiger, flexibel<br />

einsetzbar und sehr schnell verfügbar.<br />

Nacharbeiten sind deutlich einfacher<br />

zu realisieren, so das Unternehmen.<br />

Die Schleifmaschinen<br />

bieten darüber hinaus die Möglichkeit<br />

des Messens auf der Maschine.<br />

Auf Grund der hohen<br />

Dauergenauigkeit der Schleifma-<br />

Elektrischer Direktantrieb<br />

mit Torquemotor<br />

schinen ist die Vertrauenswürdigkeit<br />

dieser Messung für die erforderlichen<br />

Qualitäten ausreichend.<br />

Neben der Verzahnungsbearbeitung<br />

können auch weitere Feinbearbeitungsoperationen<br />

durchgeführt<br />

werden wie das Anschleifen<br />

eines Ausrichtbundes.<br />

Diese Vorteile überzeugten die<br />

Firma Tianshan Heavy in China<br />

und es wurde ein Auftrag über eine<br />

ZP80, also eine Verzahnungsschleifmaschine<br />

bis 8000 mm, erteilt.<br />

Das Maschinenkonzept basiert<br />

auf der bewährten ZP-Baureihe.<br />

Der komplette Ständer konnte<br />

übernommen werden. Für das<br />

Herzstück einer solchen Maschine<br />

– dem Rundtisch - werden zwei<br />

Varianten angeboten – bis 70 000<br />

kg bzw. bis 130 000 kg Rundtischbelastung.<br />

Nach eingehender Prüfung<br />

des zu erwartenden Werkstückspektrums<br />

entschied sich der<br />

Kunde für die deutlich kostengünstigere<br />

70-t-Version. Dieser Rundtisch<br />

ist hydrostatisch gelagert und<br />

besitzt einen elektrischen Direktantrieb<br />

mit einem Torquemotor.<br />

Mit dieser Lösung ist kein mechanischer<br />

Kontakt im Rundtisch<br />

mehr vorhanden und somit eine<br />

hohe Dauergenauigkeit gewährleistet.<br />

Mit dem Basisrundtisch<br />

wird ein Aufsatz mit einem Durchmesser<br />

von 4 700 mm fest verbunden.<br />

Auf diesen Aufsatz können<br />

dann die kundenspezifischen<br />

Spannmittel aufgebaut werden.<br />

Eine große Herausforderung<br />

stellte die Einhausung der Maschine<br />

dar. Nach heutigen Sicherheitsstandards<br />

kommt nur eine<br />

Komplettverkleidung infrage. Neben<br />

der Öldichtheit müssen der<br />

Schutz bei Schleifköperbruch sowie<br />

bei Verpuffungen und Bränden<br />

sichergestellt werden. Gelöst<br />

wurde dies durch die bewährte<br />

Profilrahmen-Bauweise, die auch<br />

Die von den<br />

Kunden gewünschten<br />

Qualitäten<br />

sind mit<br />

Verzahnungsschleifmaschinen<br />

gewährleistet.<br />

<br />

<br />

Bild: Niles<br />

optisch gelungen ist, heißt es. Die<br />

Maschine konnte intensiv getestet<br />

werden, obwohl dafür nur ein relativ<br />

kurzer Zeitraum zur Verfügung<br />

stand. Zwei europäische Interessenten<br />

hatten aktuelle Bedarfsfälle<br />

und stellten die Zahnräder<br />

zur Verfügung.<br />

Ein Anwendungsfall war das<br />

Nachschleifen eines Mühlenrades<br />

von etwa 7 000 mm Außendurchmesser<br />

bei Modul 28 und einer<br />

Werkstückmasse von 36 000 kg.<br />

Allein das Aufbringen, Ausrichten<br />

und Spannen dieses geteilten<br />

Werkstückes war eine außerordentliche<br />

Herausforderung. Die<br />

Schleifergebnisse übertrafen unterdessen<br />

die Anforderungen bei<br />

weitem, so das Unternehmen.<br />

Dickenmessung<br />

Weltgrößter Messschieber<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Woran erkennt man mess technisches<br />

Fingerspitzengefühl?<br />

Um unter tausenden von Menschen den richtigen herauszufinden, müssen<br />

Sie nur seine Finger ansehen. Doch worauf muss man achten, wenn<br />

man die beste Mess- und Steuertechnik sucht? HEIDENHAIN erkennen<br />

Sie an vielen Eigenschaften, vor allem aber an unserer Leidenschaft<br />

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zum nanometergenauen Längenkomparator – seit mehr als 120 Jahren<br />

ist HEIDENHAIN der Maßstab für Genauigkeit. In diesen technischen<br />

Unterschied investieren wir kontinuierlich. Und Sie profitieren von Produkten,<br />

die nicht nur innovativ, wirtschaftlich und zuverlässig sind, sondern<br />

bis in die Fingerspitzen geprägt von unverwechselbarer Präzision.<br />

DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH, 83292 Traunreut, Deutschland,<br />

Tel.: +49 8669 31-0, http://www.heidenhain.de, E-Mail: info@heidenhain.de<br />

Winkelmessgeräte Längenmessgeräte Bahnsteuerungen Positionsanzeigen Messtaster Drehgeber<br />

OPW nahm vor Kurzem einen<br />

Messschieber mit einer lichten<br />

Weite von 3 000 mm zwischen<br />

den Messschenkeln in Betrieb.<br />

Oberndorf/a.n. (sp). Auftraggeber<br />

ist ein chinesischer Hersteller<br />

von Walzen für die Stahlblechherstellung.<br />

Mit dem Messschieber<br />

wird im Prozess, während des<br />

Schleifens der Walzen, deren Dicke<br />

gemessen. Der Messschieber ist<br />

direkt mit dem Schleifkopf verbunden<br />

und fährt bei dessen Bewegung<br />

entlang der Zylinderachse mit. Die<br />

geschliffene Dicke wird kontinuierlich<br />

erfasst und dient zur Regelung<br />

der Position des Schleifkopfes.<br />

Der Verfahrweg des Schlittens ist<br />

auf 12 000 mm ausgelegt und definiert<br />

damit die maximale Länge<br />

der Walzen. Die Besonderheit des<br />

Messschiebers ergibt sich aus der<br />

für ein Messgerät dieser Größe sehr<br />

filigranen und damit leichten Gesamtkonstruktion<br />

einerseits und<br />

der hohen Dynamik des Gesamtsystems<br />

andererseits. Die sehr<br />

langen Schenkel des Messschiebers<br />

sind beweglich, die gesamte<br />

Messbrücke ist ebenfalls über den<br />

Schlitten beweglich. Zum einen<br />

benötigen die Führungen ein gewisses<br />

Spiel, zum anderen bringen<br />

die Antriebe dynamische Kräfte in<br />

das Gesamtsystem. Beide Einflussfaktoren<br />

sowie die Krafteinwirkung<br />

durch den Schleifkopf beeinflussen<br />

die Messgenauigkeit ungünstig<br />

und müssen daher konstruktiv abgefangen<br />

werden. Entwickelt wurde<br />

die Lösung von der OPW-<br />

Schwester OPW Engineering.<br />

Mit dem 12 000<br />

mm breiten<br />

Messschieber<br />

wird die Dicke<br />

von Walzen<br />

während deren<br />

Herstellung kontrolliert.<br />

OPW<br />

und Auftraggeber<br />

versprechen<br />

sich deutlich<br />

größere Genauigkeiten<br />

hinsichtlich<br />

Formtoleranzen<br />

und<br />

Durchmessertoleranzen.<br />

Bild: OPW


<strong>18</strong> · Fertigungstechnik · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

Werkstoffe<br />

Laminierung von Carbon-Preforms mit Ultraschall<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Ein thermoplastisches Schmelzvlies macht es möglich: Aktiviert durch<br />

Ultraschall lassen sich damit die Kohlenstofffaser-Lagen reproduzierbar<br />

verbinden und formen. Interessant ist für die Industrie das Einsparpotenzial<br />

durch den höheren Automationsgrad, die Energie- und Zeitreduktion.<br />

Karlsbad (mg). Neben metallischen<br />

Leichtbauwerkstoffen wie<br />

Aluminium und Titan gelten Faserverbundwerkstoffe<br />

als klassische<br />

Leichtbaumaterialien, darunter<br />

zunehmend Kohlenstofffaserverstärkte<br />

Kunststoffe, auch Carbon<br />

oder CFK genannt. Carbon ist 80 %<br />

leichter als Stahl und viermal belastbarer<br />

als Aluminium. Die Vorteile<br />

im Maschinen- und Fahrzeugbau<br />

sind die niedrige Masse und<br />

die gute Ermüdungsfestigkeit. Aber<br />

noch sind CFK teuer, die Herstellung<br />

und Weiterverarbeitung aufwändig<br />

und unflexibel. Zu einem<br />

wettbewerbsfähigen Einsatz müssen<br />

sowohl die Herstellung, als<br />

auch die Be- und Verarbeitungstechnologien<br />

weiterentwickelt und<br />

verbessert werden.<br />

Bei der Herstellung von Carbon-<br />

Preforms unterscheidet man zwei<br />

Prozessschritte: Die Lamination<br />

der einzelnen Lagen nennt man<br />

„Preform Activation oder „compaction“.<br />

Als nächster Schritt werden<br />

die verbundenen Lagen zu<br />

Bauteil-Vorstufen weiterverarbeitet.<br />

Das ist die sogenannte „Preform<br />

assembly“. Beides ist neben<br />

den etablierten Verfahren Kleben,<br />

Nähen und Heizrollen auch mit<br />

Ultraschall möglich.<br />

Das Ultraschall-Schweißen selber<br />

ist ein erprobtes Verfahren zum<br />

thermischen Fügen von Thermoplasten<br />

und thermoplastischen<br />

Verbunden. Elektrische Spannung<br />

wird in mechanische Vibration in<br />

einer Ultraschall-Frequenz umgewandelt.<br />

Ein Schweißwerkzeug,<br />

Sonotrode genannt, leitet die Vibration<br />

unter Druck in den Werkstoff<br />

ein. Im industriellen Einsatz sind<br />

Ultraschall-Frequenzen von 20 – 35<br />

kHz üblich, mit Amplituden (Werkzeugbewegungen)<br />

von 10 – 200<br />

Mikrometer. Bei 20 kHz bewegt<br />

sich das Werkzeug 20 000 Mal pro<br />

Sekunde, allerdings beträgt die<br />

Wegstrecke weniger als die Dicke<br />

eines menschlichen Haares. Für<br />

die kontinuierliche Verarbeitung<br />

kann eine klassische stehende Sonotrode<br />

oder eine rotierende Walzensonotrode<br />

eingesetzt werden.<br />

Neben den Verfahren<br />

Kleben,<br />

Nähen und Heizrollen<br />

lässt sich<br />

auch die Ultraschall-Technik<br />

(Schema) einsetzen.<br />

Das Gegenstück ist der sogenannte<br />

Amboss. Hat dieser ein Gravurdesign,<br />

erreicht man Punktverschweißungen<br />

oder Prägungen. Die<br />

Schmelzhitze entsteht erstens<br />

durch eine Grenzflächenreibung,<br />

welche eine abnehmende Viskosität<br />

herbeiführt, und zweitens aufgrund<br />

der daraus entstehenden<br />

Molekülbewegungen im fließenden<br />

Polymer. Studien erlauben je-<br />

<br />

<br />

Bild: Herrmann<br />

Ultraschalltechnik<br />

Gute Ergebnisse aus<br />

großem Laborprojekt<br />

doch den Rückschluss, dass beim<br />

Einsatz von Ultraschall für Carbon-<br />

Verbunde nur die Grenzflächenreibung<br />

zwischen den Filamenten die<br />

Wärme erzeugt.<br />

Die AB-Tec GmbH produziert in<br />

Deutschland thermoplastische,<br />

wärmeaktivierbare Klebstoffe von<br />

der Rolle. Der hier verwendete<br />

Hightech-Binder auf Polymer-Basis<br />

kann in verschiedenen Breiten<br />

und Gewichten hergestellt werden.<br />

Seine Struktur ähnelt einem Parallelvliesstoff,<br />

das bedeutet, er hat<br />

keine einheitliche Oberfläche, sondern<br />

weist kleine Zwischenräume<br />

auf. Ermöglicht wird dadurch ein<br />

flexibler, atmungsaktiver Verbund.<br />

Ultraschallspezialist Herrmann<br />

Ultraschalltechnik GmbH hat zusammen<br />

mit AB-Tec den Einsatz<br />

des Schmelzvlieses in der Ultraschall-Lamination<br />

von Carbonfasermatten<br />

in einem großen Laborprojekt<br />

erforscht und gute Ergebnisse<br />

erzielt, teilt das Unternehmen<br />

mit.<br />

www.herrmannultraschall.com<br />

Gase, Service<br />

und Know-how<br />

Runden-Rekord.<br />

Mit Ekonor Rohre schneller schweißen.<br />

Zeit sparen: Mit dem patentierten Ekonor-Schweißverfahren.<br />

Rohrverbindungen bis 5 mm in einer Lage ohne Zusatz steigern<br />

die Wirtschaftlichkeit. Die regelbare Kühlung senkt gezielt die<br />

Temperatur in Schweißnaht und Wärmeeinflusszone. Das reduziert<br />

Wartezeiten zwischen den Lagen. Zudem vermeidet das<br />

Verfahren Anlauffarben, minimiert die Korrosionsgefahr und erlaubt<br />

durch die integrierte Kamera direkte Qualitätskontrolle.<br />

Und wann soll’s bei Ihnen richtig rund gehen? —<br />

Rufen Sie an, schreiben, faxen oder mailen Sie.<br />

Westfalen AG · Technische Gase · 48136 Münster<br />

Fon 02 51/6 95-0 · Fax 02 51/6 95-1 29<br />

www.westfalen-ag.de · info@westfalen-ag.de<br />

Robotik<br />

igm Robotersysteme<br />

zum Leitbetrieb gekürt<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Die igm Robotersysteme AG in<br />

St. Pölten wurde jüngst mit dem<br />

Prädikat „Leitbetrieb – leading<br />

company“ ausgezeichnet. Damit<br />

wurde das Unternehmen in die<br />

Riege von knapp 1 000 führenden<br />

Unternehmen in ganz Österreich<br />

aufgenommen.<br />

A-Wiener Neudorf (mg). Die Begründung<br />

für die Entscheidung,<br />

igm zu einem Leitbetrieb zu machen,<br />

wurde seitens der Wirtschaftkammer<br />

wie folgt gegeben:<br />

„Die igm Robotersysteme AG ist<br />

Österreichs einziger Schweißroboter-Hersteller<br />

und weltweit der<br />

einzige Produzent, der die gesamte<br />

Schweiß- und Schneideautomatisierung<br />

vom Lichtbogen über Laser<br />

bis zum Elektronenstrahl abdeckt.<br />

Mit einem Exportanteil von<br />

über 95 % ist das Unternehmen<br />

weltweit tätig. Im Besonderen anzuführen<br />

ist der hohe Anteil an<br />

Wissen und Know-how, an Wertschöpfung<br />

sowie die steile ‚Exportkarriere‘<br />

von igm.“<br />

Die Auszeichnung wird von der<br />

Wirtschaftskammer Österreich<br />

vergeben und nach Bundesländern<br />

und Branchen unterteilt. Die<br />

Kriterien für eine Aufnahme sind<br />

Innovationskraft und Know-how<br />

sowie wirtschaftliche Nachhaltigkeit,<br />

Kontinuität und Stabilität sowohl<br />

als Wirtschaftspartner als<br />

auch als Arbeitgeber.<br />

Das Prädikat ‚Leitbetrieb‘ darf<br />

ein Unternehmen für zwei Jahre<br />

tragen. Danach wird es erneut einer<br />

Evaluierung seitens des Leitbetriebe-Instituts<br />

unterzogen, die das<br />

Prädikat dann weiter verleihen<br />

kann. Laut Statuten ist die Zahl der<br />

Leitbetriebe in Österreich mit 1 000<br />

limitiert, um einer inflationären<br />

Vergabe oder Verwendung des<br />

Prädikats vorzubeugen.<br />

Und das Unternehmen, das 1967<br />

in Wiener Neudorf gegründet wurde,<br />

hat nach Auffassung der Wirtschaftskammer<br />

Pionierleistungen<br />

im Bereich der Schweißrobotertechnologie<br />

weltweit erbracht.<br />

www.igm.at<br />

Ing. Martin Merstallinger<br />

(CEO<br />

igm Robotersysteme<br />

AG, links)<br />

und Dr. Hannes<br />

Franner (CFO<br />

igm Roboter Systeme<br />

AG) mit<br />

dem Zertifkat<br />

der Leitbetriebe<br />

Österreich.<br />

<br />

Bild: igm<br />

TG14_4_Runden_Rekord_148x201.indd 1<br />

27.08.2010 14:07:52 Uhr


3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Fertigungstechnik · 19<br />

Verbindungstechnik<br />

Sichere Klebverbindungen bis zu 1 370 °C<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Kager hat jüngst den Hightech-Kleber ‚Ceramabond 890‘, speziell ausgelegt<br />

für die Werkstoff-Paarungen Keramik-Keramik und Keramik-Graphit,<br />

vorgestellt. Mit diesem 1K-Siliziumkarbid-Klebstoff lassen sich chemisch<br />

und mechanisch belastbare Hochtemperatur-Verbindungen erstellen.<br />

Dietzenbach (mg). Dieser Siliziumkarbid-Kleber<br />

ist maßgeschneidert<br />

für das sichere Verbinden von<br />

Keramik- und Graphit-Bauteilen in<br />

Hochvakuum-Einrichtungen. Ceramabond<br />

890 eignet sich für füge-<br />

technische Anwendungen mit Betriebstemperaturen<br />

von bis zu<br />

1 370 °C. Das Ein-Komponentensystem<br />

eignet sich laut Kager auch<br />

zur Montage und elektrischen Isolation<br />

von Keramik- und Graphit-<br />

Komponenten sowie als Schutzüberzug.<br />

Es empfiehlt sich überdies<br />

für den Bau von Hochtemperatur-Gehäusen<br />

für Öfen und Boiler.<br />

Die maximale thermische Ausdehnung<br />

des Keramik-Klebers beträgt<br />

bei 1 370 °C gerade mal 4,4<br />

10-6 K und seine dynamische Viskosität<br />

bei 49 000 mPas. Seine<br />

Dichte gibt Kager mit 2,<strong>18</strong> g/cm 3<br />

an. Seine Drehmoment-Festigkeit<br />

liegt mit 14,24 Nm im mittleren<br />

Bereich. Die Feuchtigkeits-, Alkali-<br />

und Säurebeständigkeit von Ceramabond<br />

890 gilt jeweils als gut,<br />

heißt es. Nach bereits einer Stunde<br />

ist Ceramabond 890 luftgetrocknet;<br />

die Aushärtung ist in der Regel<br />

nach etwa zwei Stunden abgeschlossen.<br />

Die Lagerfähigkeit liegt<br />

bei sechs Monaten.<br />

www.kager.de<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung<br />

Zeit Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Das Ein-Komponenten-System Ceramabond<br />

890 eignet sich für Fügetechnik-Anwendungen<br />

mit Betriebstemperaturen<br />

von bis zu 1370 °C. Bild: Kager<br />

WIG-Schweißen<br />

automatisiert<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Mit den modularen Rohr-an-<br />

Rohr-Schweißzangen vom Typ OP<br />

präsentiert Orbitalum die nach<br />

eigenen Angaben weltweit kompakteste<br />

Lösung zum automatisierten<br />

WIG-Orbitalschweißen mit<br />

Zusatzdraht für un-, niedrig- und<br />

hochlegierte Rohre sowie deren<br />

Schwarz-Weiß-Verbindungen.<br />

Modulare Rohr-an-Rohr-Schweißzange,<br />

Typ OP: Die kompakteste Lösung<br />

zum automatisierten WIG-Orbitalschweißen<br />

mit Zusatzdraht.Bild: Orbitalum<br />

Singen (mg). Die OP-Baureihe<br />

umfasst drei Zangentypen mit nahezu<br />

baugleicher Basismaschine<br />

und Kaltdrahteinheit. Den Unterschied<br />

bestimmt der maximal<br />

schweißbare Rohraußendurchmesser<br />

des Zangenmoduls (46, 51<br />

oder 102 mm). Der Anwender kann<br />

bei den Typen 51 und 102 die zusätzliche<br />

Ausstattung mit automatischer<br />

Regelung des Lichtbogenabstandes<br />

und integrierter Pendelung<br />

des Brenners wählen. Damit<br />

lassen sich Rohre bis zu 12 mm<br />

Wandstärke verbinden, so Orbitalum.<br />

Zangenkörper, Brenner und<br />

Spannbacken der OP-Baureihe seien<br />

wassergekühlt, sodass auch bei<br />

hohen Strömen stets reproduzierbare,<br />

qualitativ hochwertige<br />

Schweißnähte garantiert seien. Die<br />

Grundkonstruktion der Zangen ist<br />

sehr robust. Eine spezielle Konstruktion<br />

der federleichten Versorgung<br />

erlaubt es dem Bediener, die<br />

Zange zu positionieren, den<br />

Schweißvorgang zu starten und<br />

eigenständig ablaufen zu lassen.<br />

www.orbitalum.com<br />

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Zeit Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Die TruLaser Cell 3000.<br />

Einzigartig universell.<br />

Der neue Standard für die wirtschaftliche Laserbearbeitung kleiner und mittlerer Bauteile<br />

heißt TruLaser Cell 3000. Mit der vielseitigen 5-Achs-Maschine schneiden und schweißen<br />

Sie beste Qualität in 2-D und 3-D, vom Prototyp bis zur Großserie. Dank des modularen<br />

Aufbaus und innovativer technischer Details passen Sie das Multitalent flexibel an neue<br />

Einsatzbedingungen an – und sichern auf Dauer Ihren Produktivitätsvorsprung.<br />

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März <strong>2012</strong><br />

22424<br />

Mechatronik . autoMation . Mobilität . erneuerbare energie<br />

ke_U1_<strong>2012</strong>_Titelseite.indd 1 07.03.<strong>2012</strong> 11:07:55<br />

ELEKTRISCHE ANTRIEBSTECHNIK Einzelantriebstechnik in Druckmaschinen Seite <strong>18</strong><br />

MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK Entwicklungstrends bei Linearführungen Seite 44<br />

ANTRIEBSAUTOMATISIERUNG Großer Hannover Messe-Vorbericht Seite 66<br />

www.konstruktion.de<br />

anp-001-U1_Titelseite.indd 1 02.04.<strong>2012</strong> 14:37:46<br />

29. März <strong>2012</strong> · Nummer 13 www.produktion.de<br />

Studie: Deutsche Zulieferer<br />

verdienen das Vertrauen<br />

<br />

Vakuumabscheidung<br />

senkt Kosten für Solar<br />

. Die Heliatek ist<br />

jetzt mit der weltweit ersten Pro-<br />

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Redaktion:<br />

Tel.: (0 81 91)125-310, Fax: (0 81 91)125-312<br />

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Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />

Werkzeugmaschinen:<br />

China ist das Zugpferd<br />

5<br />

8<br />

<br />

<br />

duktionsanlage, die das Verfahren<br />

der Vakuumabscheidung zur<br />

. , <br />

Die Fabrik des Jahres 2022 wird<br />

Herstellung flexibler, organischer<br />

Solarmodule nutzt, an den fehlertolerant, vernetzt, digital<br />

Start gegangen. Seite 7 optimiert, low-cost-automatisiert<br />

und nachhaltig sein. Zudem finden<br />

täglich Verbesserungen statt,<br />

Schrauben beschichten<br />

ohne Chrom(VI)-Gehalt prognostiziert A.T. Kearney-Vice-<br />

President Dr. Günter Jordan.<br />

. Der Nutzfahrzeughersteller<br />

MAN setzt beim Oberflächenschutz<br />

von hochfesten von Volkswagen, Professor Werner<br />

. Der Markenvorstand<br />

Verbindungselementen ab sofort<br />

auf einen Chrom(VI)-freien<br />

Beschichtungsaufbau. Seite 20<br />

Lagerverwaltung:<br />

Logistik exakt abgestimmt<br />

. Die Software<br />

SAP Extended Warehouse<br />

Management (EWM) macht aus<br />

dem herkömmlichen Lager ein<br />

modernes Logistik-Dienstleistungszentrum<br />

mit genau abgestimmten<br />

Prozessen. Seite 30<br />

<br />

...<br />

ist die Umsatzmarke, die Zulieferer<br />

Schaeffler jetzt erstmals<br />

knackte. Das Wachstum soll sich<br />

<strong>2012</strong> fortsetzen.<br />

<br />

„In China investiert man nicht<br />

primär aus Kostengründen.“<br />

Gerhard Hein,<br />

Leiter Wirtschaft im VDW<br />

Einzelpreis Euro 2,80<br />

Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />

Intelligente Verschraubung:<br />

So werden Kosten optimiert<br />

Professor Werner Neubauer, Markenvorstand<br />

von VW: „Toyota wird wieder zurückkommen.“<br />

Bild: Anna McMaster/<strong>Produktion</strong><br />

Neubauer, hat vor der Toyota-Welt<br />

einen Riesen-Respekt. Diese sei<br />

jederzeit zu großen Leistungen fähig,<br />

sagte der für den Bereich Komponente<br />

zuständige Vorstand beim<br />

Kongress Fabrik des Jahres/GEO in<br />

Dresden. Toyota hat nach wie vor<br />

weltweit einen Marktanteil von<br />

10 %, in Japan von 41 %, in den USA Logik jedoch genau der Grund, gleichen technischen Anforderungen<br />

einkaufen können, was enor-<br />

von 13 % und in Deutschland von warum andere Unternehmen vor<br />

3 %. In der restlichen Welt lag der Volkswagen zittern. Die aufeinander<br />

abgestimmte Standardisierung ist die technische Länge bei Ihrem<br />

me Skaleneffekte ermöglicht. „Was<br />

Anteil mal bei 5 bis 6 %, jetzt seien<br />

es 4 %. Toyota sei etwas ins Stottern von Produkt- und Prozessarchitektur<br />

beschränke die Prozessvarianz die fast 400 Werksleiter, Geschäfts-<br />

Produkt?“, fragte Professor Schuh<br />

geraten mit der Qualitätsproblematik,<br />

sagte Neubauer. „Das hat sie und ermögliche durch Skalen- und führer und <strong>Produktion</strong>sfachleute<br />

ein bisschen geschüttelt, aber wir Synergieeffekte ein ‚Produktfeuerwerk‘.<br />

Die Produktarchitektur wird <strong>Produktion</strong> habe das Baukasten-<br />

bei dem Kongress. Auch für die<br />

sind sicher, sie werden wieder zurückkommen.“<br />

Bei Volkswagen dabei durch eine Fixierung konstituierender<br />

Merkmale im Produkt dürften sich die Einmal- und<br />

system enorme Vorteile. Damit<br />

müsse man jetzt aufpassen, dass<br />

man mit dem Baukasten-Prinzip standardisiert, zum Beispiel durch Stückkosten um 20 % reduzieren,<br />

nicht in ein Falle tappe. „Wenn da die einheitliche technische Länge die Fertigungszeit soll sich um 30 %<br />

etwas schief geht, dann ist das wie der modularen Baukästen des VW- verkürzen, so Professor Schuh. Die<br />

eine Grippe, wie ein Virus, der sich Konzerns.<br />

Abstimmung von <strong>Produktion</strong>ssystem<br />

und Produkt soll es sogar mög-<br />

bei uns über alle Marken ausbreitet“,<br />

warnte Neubauer.<br />

zwischen Gaspedal und vorderer lich machen, die Fixkosten durch<br />

Das ist zum Beispiel die Länge<br />

Nach Ansicht von Professor Günther<br />

Schuh ist diese Baukasten- Volkswagen 6,3 Mio Teile mit den um 80 % und die<br />

Radmitte. Auf diese Weise soll die Nutzung von Skaleneffekten<br />

Entwicklungszeit<br />

für entsprechde Honmaschinen<br />

um 60 % zu senken.<br />

Einen noch weiteren Blick in die<br />

Zukunft wagte A.T. Kearney Vice<br />

President Dr. Günter Jordan, der<br />

zusammen mit der Fachzeitung<br />

<strong>Produktion</strong> den Wettbewerb Fabrik<br />

des Jahres/GEO verantwortet.<br />

Seiner Prognose zu Folge ist die<br />

Fabrik des Jahres 2022 fehlertolerant,<br />

low-cost-/high-flex-automatisiert,<br />

vernetzt, digital optimiert,<br />

nachhaltig und täglich besser. Seiner<br />

Meinung nach sollten sich Unternehmen<br />

deshalb stärker vernetzen.<br />

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. , <br />

µsurf custom sehr gut zur Qualitätsüberwachung<br />

sowie Prozesssteuerung<br />

in der industriellen Fer-<br />

Das Messtechnik-Unternehmen<br />

Nanofocus wurde jüngst für sein<br />

tigung, zum Beispiel beim Gleitschleifen<br />

hochempfindlicher Im-<br />

optisches 3D-Messsystem ‚µsurf<br />

custom‘ mit dem begehrten<br />

plantate. Nanofocus erhielt die<br />

Auszeichnung mit dem MEDTEC<br />

MEDTEC EMDT Innovations Award<br />

Award dank der besonderen Eigenschaften<br />

von µsurf custom: hohe<br />

in der Kategorie Outstanding<br />

‚Contribution to the Industry‘<br />

Messgeschwindigkeit, äußerste<br />

Oberflächenmessung eines Stents aufgenommen mit Nanofocus-Messtechnik. Genauigkeit und optionale umfassende<br />

Dokumentation der Messer-<br />

ausgezeichnet.<br />

Bild: Nanofocus<br />

gebnisse. Das System überzeugte<br />

. Zahnreplikate, ren solcher Innovationen bildet Dabei ermittelt es die absoluten die Preisjuroren auch durch Robustheit,<br />

Zuverlässigkeit, die hohe<br />

Gelenk- und Dentalimplantate sowie<br />

Stents zählen heute zu selbst-<br />

Oberflächen. Hier verwirklicht sich reich. Bei dem berührungslosen optische Auflösung sowie durch<br />

das optimierte Qualifizieren von Maße bis in den Nanometer-Beverständlichen<br />

Mitteln der modernen<br />

Medizin. Neue Entwicklungen Oberflächenmesssystem analytom<br />

entfällt ein Vorbereiten der schnelle. Der flexible Allroundein-<br />

der Nutzen von ‚µsurf custom‘. Das optischen Verfahren des µsurf cus-<br />

echte 3D-Messwerte in Sekunden-<br />

führen hier zu immer wirksameren siert die Rauheit und stellt die Prüfobjekte. Die Messergebnisse satz erhöht für den Nutzer die<br />

Therapie- und Heilungsmethoden. dreidimensionale Struktur sowie liegen bereits nach wenigen Sekunden<br />

vor. Deshalb eignet sich automatisierten<br />

Wirtschaftlichkeit; besonders in<br />

Eine Voraussetzung zum Realisie-<br />

das Aussehen der Oberfläche dar.<br />

Anwendungen.<br />

17<br />

Lean-Management: Vier<br />

Augen sichern Qualität<br />

Seite 01-02 Titelseite PRO_<strong>2012</strong>_13.indd 1 26.03.<strong>2012</strong> 11:24:33<br />

29<br />

20 · Automatisierung · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

Qualitätssicherung<br />

Wolfsburg, Detroit, Timbuktu: Für jeden<br />

Einsatzfall eine eigene Messrobotik-Zelle<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Die Vorstellung der OEM, an jedem Fertigungsstandort der Welt auf konstant<br />

hohem Qualitätsniveau zu produzieren, ist verlockend: Doch die Praxis<br />

ist geprägt von großen regionalen Qualitätsunterschieden. Mit einer<br />

innovativen, mobilen Messrobotik-Zelle will man Fehlerquellen künftig<br />

schneller aufspüren und Qualitätsstrategien schnell global umsetzen.<br />

Bayreuth (mg). Einheitlich hohe<br />

Qualitätsstandards über alle Fertigungsstätten<br />

weltweit hinweg –<br />

dieses Ziel der OEM rückt mit der<br />

mobilen Messrobotik-Zelle<br />

‚Rob6D‘ in greifbare Nähe. Die zum<br />

Patent angemeldete Entwicklung<br />

kommt vom Messrobotic-Spezialisten<br />

Battenberg aus Marburg und<br />

ist die Antwort auf permanente<br />

Anfragen aus der Automobilindustrie<br />

nach praktikablen Lösungen<br />

für weltweite Qualitätsprüfungen<br />

unter konstanten Bedingungen.<br />

Günter Battenberg, Geschäftsführer<br />

des gleichnamigen Messrobotic-Unternehmens,<br />

bringt es auf<br />

den Punkt: „Mit Rob6D bieten wir<br />

eine mobile Messrobotik-Zelle mit<br />

Präzisionsroboter, der in Eigenregie<br />

programmierte Messungen in<br />

jeder Fertigungsumgebung mit der<br />

gleichen Präzision durchführt. Ob<br />

in Wolfsburg, Detroit oder Timbuktu<br />

– Rob6D liefert unter allen Bedingungen<br />

verlässliche Messergebnisse.“<br />

In diese Neuentwicklung<br />

flossen jahrzehntelange Erfahrung<br />

und Know-how des Messrobotic-<br />

Spezialisten. Die universelle Standardzelle<br />

Rob6D, zielt auf die flexible<br />

Bauteilvermessung von Formteilen<br />

aus Blech oder Kunststoff mit<br />

Genauigkeitsanforderungen bis<br />

100 Mikrometer. Zu den typischen<br />

Anwendungen gehören Messun-<br />

gen von Karosserieteilen wie Türen,<br />

Hauben, Kotflügel bis hin zu<br />

Mittelkonsolen und Cockpits. Auch<br />

für die Prüfung von Sitzen eignet<br />

sich Rob6D perfekt. Seine Grenzen<br />

findet die mobile Messtechnik<br />

überall dort, wo es um die Vermessung<br />

von Bauteilen im Toleranzbereich<br />

weniger Mikrometer geht.<br />

Positioniergenauigkeit im<br />

Bereich weniger Mikrometer<br />

Messrobotik-Zelle<br />

‚Rob6D‘ ist als Standardzelle konzipiert,<br />

die in unterschiedlichen Bauweisen<br />

kundenspezifisch individualisiert<br />

werden kann. Je nach Ausführung<br />

beansprucht die Zelle eine<br />

Grundfläche von drei auf drei oder<br />

drei auf vier Metern und darf damit<br />

als kompakt gelten. Rob6D passt in<br />

Standard-Container, ist einfach zu<br />

transportieren und schnell vor Ort in<br />

Betrieb zu nehmen.<br />

Messrobotik-Zelle Rob6D: Die Messaufgabe<br />

übernimmt ein TX90L-<br />

Sechsachs-Roboter von Stäubli.<br />

<br />

Bild: Stäubli<br />

Standortübergreifende<br />

QS-Standards weltweit<br />

Die Messaufgaben in der Zelle<br />

übernimmt ein Präzisionsroboter<br />

aus dem Hause Stäubli. Um die<br />

geforderte Absolutgenauigkeit zu<br />

erreichen, kommt ein stationäres<br />

Laser-Trackingsystem zum Einsatz,<br />

das die Positionierung des<br />

Stäubli ‚TX90L‘ übernimmt. In Verbindung<br />

mit der vorbildlichen<br />

Echtzeitsteuerung des Roboters<br />

und eines mehrachsigen Kräfte-<br />

Momenten-Sensors gelingt es, den<br />

Sechsachser im Bereich weniger<br />

Mikrometer zu positionieren und<br />

die geforderte Messunsicherheit<br />

von kleiner 100 Mikrometer prozesssicher<br />

einzuhalten.<br />

Zwar wird die Kinematik des<br />

Roboters durch den Lasertracker<br />

nahezu mikrometergenau kontrolliert,<br />

der Präzision und der Bewegungsregelung<br />

des Roboters<br />

kommt aber beim präzisen Antasten<br />

dennoch eine Schlüsselrolle<br />

zu. Letztendlich muss die Mechanik<br />

des Roboters in der Lage sein,<br />

kleinste Befehle des Lasertrackers<br />

für die Positioniervorgänge in präzise<br />

mechanische Mikrobewegungen<br />

umzusetzen. Hier hat sich die<br />

Stäubli-eigene JCM-Antriebstechnologie,<br />

bei der Motor und Getriebe<br />

eine Einheit bilden, als extrem<br />

präzise herausgestellt. So bedarf es<br />

nur sehr kurzer Regelintervalle,<br />

ehe der Roboter seine Messpositionen<br />

erreicht. Die Folge sind schnelle,<br />

prozesssichere Messfahrten.<br />

Aber der Stäubli TX90 ist nicht<br />

nur aufgrund seiner überragenden<br />

Performance optimal für die mobile<br />

Messrobotik geeignet, sondern<br />

vor allem auch wegen seiner kompakten<br />

Bauweise, seines niedrigen<br />

Gewichtes und seiner großen<br />

Reichweite. „Was wir darüber hinaus<br />

schätzen, ist die geschlossenen<br />

Struktur des Sechsachsers mit innenliegender<br />

Verkabelung und<br />

Schutzart IP64. Highlight für unsere<br />

Applikation ist aber die Leistungsfähigkeit<br />

der Steuerung mit<br />

ihrem hervorragenden Echtzeitverhalten“,<br />

so Battenberg. Mit der<br />

mobilen Messrobotic-Zelle können<br />

weltweit, standortübergreifende<br />

QS-Standards realisiert werden:<br />

„In der mobilen Zelle wurden<br />

alle Messzyklen exakt nach Herstellervorgaben<br />

festgelegt. Die beispielsweise<br />

am Stammsitz in<br />

Deutschland klar definierten und<br />

programmierten QS-Vorgaben lassen<br />

sich mit der mobilen Messrobotik<br />

an allen Fertigungsstandor-<br />

ten weltweit unter identischen<br />

Kriterien überprüfen“, sagt Geschäftsführer<br />

Battenberg.<br />

Auch die Erfassung der Messwerte<br />

und deren Auswertung erfolgen<br />

ohne Fehlinterpretationen direkt<br />

nach den mathematischen Algorithmen<br />

der hauseigenen Qualitätssicherung.<br />

Die ermittelten Ergebnisse<br />

erlauben eine sofortige<br />

Beurteilung der Fertigungsqualität<br />

vor Ort und tragen im N.I.O.-Fall<br />

entscheidend zur schnellen Ursachenbehebung<br />

bei.<br />

Der Anwender bedient die Anlage<br />

über das Battenberg Tool Rob-<br />

Point ohne jedwede Programmierkenntnisse.<br />

Darüber hinaus besteht<br />

die Möglichkeit, aus vorgegebenen<br />

CAD-Daten der Bauteile<br />

Messpunkte und entsprechende<br />

Bahnen zu generieren.<br />

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3 / <strong>2012</strong><br />

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<strong>Produktion</strong><br />

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Einpresselemente<br />

. – . Mai <br />

KONSTRUKTION & ENGINEERING<br />

TITELTHEMA: HYDRAULISCHES KOMPLETTPAKET<br />

Dienstleistungen und Komponenten von Hansa-Flex 88<br />

ELEKTROMOBILITÄT<br />

Vom Elektrostapler bis zum weltschne lsten E-Kart 52<br />

SPEZIAL HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Karusse ldrehtische, Pneumatikgreifer und mehr 115<br />

So sieht die Fabrik der Zukunft aus<br />

ab Seite 31<br />

Extreme<br />

Bedingungen<br />

Hochtemperaturfeste<br />

Motoren für den Einsatz in<br />

Tiefenbohrungen Seite 14<br />

Spezial<br />

Verpackungsmaschinen<br />

Seite 76<br />

<br />

Innovationspreis für Oberflächenmesssystem<br />

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3. Mai <strong>2012</strong> · Nummer <strong>18</strong><br />

<strong>Produktion</strong><br />

Automatica-Special<br />

Mit Sensorik von Leuze<br />

Materialfluss sicherstellen<br />

22<br />

Reis Robotics entwickelt<br />

Fertigungslinie für Solar-Fabrik<br />

Motoren von SEW-Eurodrive<br />

bewegen Solarpanel<br />

23 24<br />

DATEN & FAKTEN<br />

Automatica – 5. Internationale Fachmesse<br />

für Automation und Mechatronik<br />

Termin:<br />

Dienstag, 22. - Freitag, 25. Mai <strong>2012</strong><br />

Veranstaltungsort:<br />

Neue Messe München,<br />

Eingang West, Messegelände,<br />

8<strong>18</strong>23 München<br />

Hallen:<br />

A1, A2, B1, B2, B3<br />

Öffnungszeiten:<br />

täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr<br />

Eintrittspreise:<br />

Vor-Ort Tageskarte: 29 Euro<br />

Vor-Ort Dauerkarte: 44 Euro<br />

Vor-Ort Tageskarte Schüler/Studenten:<br />

19 Euro<br />

STATEMENT<br />

Dieses Automatica-<br />

Special widmet sich<br />

voll und ganz der Photovoltaik-Industrie.<br />

Bild: 01_gt_bu_qu<br />

Handlingsysteme für empfindliche Werkstoffe<br />

MÜNCHEN (SP). Für die Montage- und Handhabungstechnik sind zahlreiche Wachstumstreiber auszumachen: Flachdisplay-Fertigung, Automobilindustrie,<br />

Elektronikindustrie, Metallindustrie und Maschinenbau, Medizintechnik und alle Branchen rund um erneuerbare Energien setzen verstärkt auf automatisierte<br />

Montage. Eine besondere Herausforderung bei der Herstellung von Wafern, Displays oder Photovoltaik-Modulen ist das Handling der sensiblen, zerbrechlichen<br />

Materialien.<br />

Bild: ABB<br />

PHOTOVOLTAIK-INDUSTRIE<br />

Automation in schwierigem Umfeld<br />

Photovoltaik als Teil<br />

des neuen Energiemix<br />

„Sicherlich wird der Bereich<br />

Photovoltaik als Absatzmarkt<br />

für Hersteller von Single Equipment<br />

und Gesamtanlagen zunehmend<br />

schwierig. Wer jetzt<br />

noch in diesen Markt einsteigen<br />

will, muss einen klaren Mehrwert<br />

bieten. Andererseits ist<br />

diese Energieart im weltweiten<br />

Mix nicht mehr wegzudenken.<br />

Auch künftig werden sich daher<br />

Marktpotenziale eröffnen, die<br />

für etablierte und international<br />

aufgestellte Unternehmen<br />

Chancen bieten. Auf Grund des<br />

erhöhten Rationalisierungsdruckes<br />

bei zugleich steigenden<br />

Qualitätsanforderungen ist<br />

hierbei insbesondere die Automatisierungsbranche<br />

gefragt.“<br />

Dr. Michael Wenzel,<br />

Geschäftsführer Reis Group Holding.<br />

RALF HÖGEL, PRODUKTION NR. <strong>18</strong> , <strong>2012</strong><br />

Dass die Solarbranche trotz massiver wirtschaftlicher Schwierigkeiten noch<br />

immer ein interessanter Markt ist, wird sich auf der Automatica zeigen.<br />

Deutsche Anlagentechnik ist nach wie vor gefragt, vor allem in Asien.<br />

Die Modullinien der Firma Reis Robotics finden auch unter wirtschaftlich<br />

schwierigen Bedingungen Abnehmer in aller Welt.<br />

Bild: Reis Robotics<br />

MÜNCHEN (MG). Noch vor einigen<br />

Jahren galt die Photovoltaik-Industrie<br />

als der Wachstumsmarkt für die<br />

Robotik + Automation. Doch Überkapazitäten,<br />

Dumpingpreise und<br />

Förderkürzungen haben den Photovoltaik-Markt<br />

zumindest hierzulande<br />

abstürzen lassen. Dennoch<br />

wird sich die Photovoltaik-Industrie<br />

langfristig als Wachstumsbranche<br />

erweisen. Die Notwendigkeit<br />

zum Ausbau der Solarenergie als<br />

tragende Säule der Energiewirtschaft<br />

steht außer Frage. Alternative<br />

Energieformen erfahren weltweit<br />

Beachtung. In vielen Ländern<br />

gibt es große Solarprojekte, die<br />

neue Energiekapazitäten und Unabhängigkeit<br />

schaffen sollen.<br />

Um Solarstrom preiswert erzeugen<br />

zu können, sind hocheffiziente<br />

<strong>Produktion</strong>stechnologien gefragt.<br />

Sowohl in der Solarzellen- als auch<br />

in der Modulfertigung punkten<br />

insbesondere deutsche Anlagenbauer<br />

mit Know-how und überlegenen<br />

<strong>Produktion</strong>sverfahren. Wie<br />

sich der Spagat zwischen High<br />

Speed und schonender Handhabung<br />

der hauchdünnen Siliziumscheiben<br />

bewerkstelligen lässt,<br />

verrät der Systemintegrator Baumann<br />

auf der Automatica. Dessen<br />

Anlagen sind weltweit gefragt und<br />

setzen Benchmarks bei den Faktoren<br />

Taktzeit, Bruchrate und Verfügbarkeit.<br />

State-of-the-art-Automatisierung<br />

in der Modulfertigung will<br />

Reis Robotics auf der Automatica<br />

zeigen. Die Obernburger Spezialisten<br />

haben weltweit bereits über 100<br />

Modullinien installiert. Reis-Anlagen<br />

punkten mit einer extrem geringen<br />

Zellbruchrate über alle Stationen<br />

hinweg sowie hoher Verfügbarkeit<br />

bei gleichzeitig kürzesten<br />

Taktzeiten. Dank dieser überlegenen<br />

Performance finden die Modullinien<br />

auch unter wirtschaftlich<br />

schwierigen Bedingungen Abnehmer<br />

in aller Welt. Wie hoch entwickelt<br />

Komponenten und Gesamtanlagen<br />

für die PV-Industrie heute<br />

generell sind, wird sich auf einer<br />

Reihe von Messeständen der einschlägigen<br />

Anbieter auf der Automatica<br />

zeigen.<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />

redaktion@produktion.de


22 · Automatica-Special: Photovoltaik · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

Sicherheitstechnik<br />

Wafer-Herstellung mittels Drahtsägemaschine<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Sicherheitstechnik von Euchner mit integriertem ‚AS Interface Safety at<br />

Work‘-Anschluss ermöglicht ein flexibles, modulares Sicherheitskonzept<br />

bei der sensiblen Waferproduktion.<br />

Linkes Bild: Sicherheitsschalter<br />

an der<br />

Schutztüre zum Sägeraum.<br />

technik wurde vonseiten der Firma<br />

Meyer Burger AG höchste Ansprüche<br />

gestellt, um die Fertigung von<br />

hohen Stückzahlen effizient und<br />

fehlerfrei zu gestalten und dabei<br />

alle sicherheitstechnischen Anforderungen<br />

abzudecken. Zudem ist<br />

das Schneidemittel wegen des Glykols<br />

aggressiv und flüchtig.<br />

Um eine effiziente Herstellung<br />

zu ermöglichen, ist es wichtig, den<br />

Montage- und Verdrahtungsaufwand<br />

auf ein Minimum zu reduzieren.<br />

Speziell an den Schutztüren<br />

musste darauf geachtet werden,<br />

dass Schalter mit Zuhaltung zum<br />

Einsatz kommen, die flexibel in der<br />

Anbringung sowie problemlos den<br />

rauen Umgebungsbedingungen<br />

standhalten. Weiterhin sollte ein<br />

unkontrolliertes Öffnen der Schutzeinrichtungen<br />

verhindert werden,<br />

um Drahtrisse und eine irreversible<br />

Zerstörung des Bricks zu<br />

vermeiden. Aufgrund dieser<br />

speziellen Rahmenbedingungen<br />

entschied sich die<br />

Meyer Burger AG für den<br />

Einsatz von AS-Interface Safety<br />

at Work, welches über ein sicheres<br />

Protokoll verfügt und durch<br />

das herstellerunabhängige ASi-<br />

Konsortium entwickelt wurde.<br />

Durch die Übergabe der Signale<br />

Leinfelden-Echterdingen (sp).<br />

Zulieferer innovativer <strong>Produktion</strong>sanlagen<br />

und Systeme für die<br />

Herstellung von PV-Wafern ist die<br />

Technologiegruppe Meyer Burger.<br />

Als Spezialist für die Verarbeitung<br />

von Silizium zu dünnsten Wafern,<br />

bietet das Unternehmen Drahtsägemaschinen<br />

ausgerüstet mit<br />

Euchner Sicherheitstechnik an.<br />

Bei der Herstellung von Wafern<br />

werden Siliziumblöcke (so genannte<br />

Bricks) mittels einer Drahtsägemaschine<br />

in dünnste Scheiben<br />

(140 – <strong>18</strong>0 µm) geschnitten.<br />

Dazu wird ein Draht über Drahtführungsrollen<br />

(DFR) geführt und<br />

durchläuft dabei bis zu 3 000 Rillen<br />

der DFR, um schließlich ein komplettes<br />

Drahtfeld zu bilden. Eine<br />

Suspension, eine Mischung aus<br />

Siliziumkarbid und Polyethylenglykol<br />

(Slurry), wird durch Düsen<br />

auf das sich bewegende Drahtfeld<br />

aufgegeben und verursacht einen<br />

mechanischen Abrieb. Während<br />

das zu trennende Werkstück in das<br />

Drahtfeld abgesenkt wird, schneiden<br />

die mit Suspension behafteten<br />

Drähte das Material in Scheiben<br />

(Wafer), deren Dicke durch den<br />

Abstand der Berillung der DFR<br />

vorgegeben ist. Bei der Auswahl<br />

der zu verwendenden Sicherheitsüber<br />

einen ASi-DP-Link direkt via<br />

Profisafe an die sichere SPS und<br />

damit an die sicheren Antriebssysteme<br />

hat sich jegliche konventionelle<br />

Verdrahtung erübrigt. Auch<br />

die Diagnose des gesamten Systems<br />

ist über die Busse ASi und<br />

Profibus sehr anwenderfreundlich<br />

ausgefallen. ASi benötigt eine Zykluszeit<br />

von max. 5 ms und<br />

ermöglicht in einem Strang<br />

eine Länge bis zu 100 m, die<br />

sehr einfach auf bis zu 300m<br />

erweitert werden kann. Maximal<br />

sind bis zu 31 Teilnehmer<br />

(Slaves) wie Sicherheitsschalter,<br />

Not-Aus, usw. an einem ASi-<br />

Strang möglich. Auf der Suche nach<br />

dem passenden Sicherheitsschalter<br />

fiel die Wahl auf den elektrome-<br />

chanischen Sicherheitsschalter TP<br />

und STP mit integrierter ASi-<br />

Schnittstelle von Euchner. Diese<br />

Ausführung zeichnen sich durch<br />

ihre robuste aber schlanke und<br />

Platz sparende Bauweise aus. Das<br />

glasfaserverstärkte Kunststoffgehäuse<br />

mit Schutzart IP67 erlaubt<br />

den Einsatz in rauer Umgebung.<br />

Die schmale Bauform und einstellbare<br />

Anfahrrichtungen ermöglichen,<br />

dass die ASi-Schalter flexibel<br />

an den verschiedenen Schutztüren<br />

der Drahtsägemaschine gleichermaßen<br />

eingesetzt werden können.<br />

Die Anbindung der TP- und STP-<br />

Schalter an den ASi-Bus erfolgt<br />

über die übliche 4-polige M12-<br />

Leitung. Alle sicherheitsrelevanten<br />

Signale und natürlich auch die<br />

Rechtes Bild: Sägeraum<br />

mit vier Bricks<br />

beim Sägevorgang.<br />

Das ASi-Safety-System<br />

erreicht die Sicherheitkategorie<br />

Kat.4 und erfüllt die<br />

Forderungen für<br />

PLe. <br />

Bilder: Euchner<br />

Meldesignale wie beispielsweise<br />

die Stellung der Schutztür oder<br />

auch Fehlermeldungen stehen<br />

dem ASi-Master und in diesem Fall<br />

auch der SPS zur Verfügung. Die<br />

integrierte Zuhaltung der STP- und<br />

TP-ASi-Schalter mit Zuhaltungsüberwachung<br />

und Zuhaltekräften<br />

von bis zu 2500 N verhindert, dass<br />

während der Waferherstellung unkontrolliert<br />

eine der Schutzeinrichtungen<br />

geöffnet werden kann.<br />

Durch die Kombination aus dem<br />

AS Interface Safety at Work und den<br />

Sicherheitsschalter TP und STP ASi<br />

von Euchner können alle Sicherheits-Anforderungen<br />

der Meyer<br />

Burger AG erfüllt werden.<br />

www.euchner.de<br />

Halle B3, Stand 303<br />

Materialfluss<br />

Empfindliche Wafer über 1000 Meter schonend transportieren<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Sensortechnik von Leuze electronic<br />

ermöglicht zuverlässigen<br />

Materialfluss in der modernsten<br />

Soloarmodulfabrik der Welt.<br />

Auf ihrem Weg durch die Fertigung<br />

passieren die Transportboxen über<br />

80 Senkrechtförderer. Bild: Leuze<br />

Frankfurt/Oder (sp). In ihrer<br />

Solarmodulfabrik in Frankfurt<br />

(Oder) hat Conergy alle drei Fertigungsschritte<br />

vom Wafer über die<br />

Zelle bis zum Modul zusammengefasst.<br />

Für den schonenden Transport<br />

der sehr empfindlichen Wafer<br />

und Zellen hat Förster & Krause ein<br />

vollautomatisches innerbetriebliches<br />

Fördersystem installiert, in<br />

dem Sensorik von Leuze electronic<br />

zu einem zuverlässigen und sanften<br />

Materialfluss beiträgt.<br />

Die sehr wertvollen, hauchdünnen<br />

Wafer-Rohlinge sind auf Grund<br />

ihrer Materialeigenschaften empfindlich<br />

gegen Beschädigung. Entsprechend<br />

sorgfältig hat deren<br />

Handhabung und Transport von<br />

Prozess zu Prozess zu erfolgen. Dieter<br />

W. Krause hat mit seinem Team<br />

der Förster & Krause GmbH, Remscheid,<br />

die Planung und Realisierung<br />

des vollautomatischen, innerbetrieblichen<br />

Transportsystem<br />

übernommen. Zielsetzung war dabei<br />

die Reduzierung der sonst üblichen<br />

Bruchraten durch sanften<br />

Transport und gleichzeitig die Verbindung<br />

aller Prozessschritte zu einer<br />

voll integrierten Massenproduktion<br />

auf einer <strong>Produktion</strong>sfläche<br />

von 35 000 m 2 . „Vom Ingot bis zum<br />

fertigen Modul verbinden rund<br />

1000 Meter Förderstrecke die Prozessstationen“,<br />

ergänzt Krause aus<br />

Sicht des Logistikspezialisten. Über<br />

80 Senkrechtförderer verbinden die<br />

Maschinen mit den Förderstrecken.<br />

Die Waferboxen werden in automatischen<br />

Kleinteilelagern (AKL) nach<br />

Qualitäten sortiert zwischengelagert.<br />

Zusätzlich zu rund 100 Riemenumsetzern<br />

für 90°-Verzweigungen<br />

in den Förderstrecken, sind über<br />

Leuze-Lichtschranken helfen dabei, die Waferboxen unbeschadet über 1000 m Förderstrecke zu transportieren.Bild: Leuze<br />

den vier parallelen Zell-<strong>Produktion</strong>slinien<br />

so genannte Überkopf-<br />

Puffer installiert. An jeder Entscheidungsstation<br />

sorgen Reflexions-<br />

Lichtschranken PRK 3B oder, wenn<br />

aus Platzgründen kein Reflektor<br />

anzubringen ist, Reflexions-Lichttaster<br />

HRTR 3B für sicheres Erkennen<br />

der Waferboxen. Beide Produkte<br />

lobt Krause neben der<br />

kompakten Bauform vor allem<br />

für ihre exzellente Hintergrundausblendung:<br />

„In<br />

den modernen, lichtdurchfluteten<br />

Räumen kann es zu<br />

starker Sonneneinstrahlung kommen,<br />

die zumindest teilweise eine<br />

sehr helle Umgebung schafft. Die<br />

Leuze-electronic-Sensoren meistern<br />

diese Anforderung auch bei<br />

hohem <strong>Produktion</strong>stempo zuverlässig“,<br />

attestiert Krause. Ergänzend<br />

sind Datenlichtschranken von Leuze<br />

electronic im Einsatz. Sie werden<br />

zur Kommunikation zwischen den<br />

Regalbediengeräten der AKL und<br />

dem Lagerverwaltungssystem (LVS)<br />

von Förster & Krause verwendet.<br />

Die optische Datenübertragung<br />

mit Infrarot-Laserlicht ist kontaktlos<br />

und verschleißfrei. Die Datenlichtschranken<br />

DDLS 200 zeichnen<br />

sich ebenfalls durch geringe Störempfindlichkeit<br />

gegen Lichtquellen<br />

aus. Datenlichtschranken<br />

bestehen aus einem<br />

Gerätepaar und kommunizieren<br />

bidirektional, da<br />

jedes Gerät als Sende- und<br />

Empfangseinheit arbeitet. Netzwerkdaten<br />

werden kontaktlos, abhörsicher,<br />

verschleißfrei und ohne<br />

Störeinflüsse auf eine Entfernung<br />

von bis zu 500 Meter übertragen.<br />

Die kurzen Förderstrecken sind<br />

an den Übergabeköpfen zu den<br />

Senkrechtförderern nicht komplett<br />

eingehaust, sondern einseitig offen<br />

und stattdessen mit Sicherheits-<br />

Lichtvorhängen SOLID-2E von<br />

Leuze electronic geschützt. „Auf<br />

Grund der schmalen Förderstrecken<br />

sind die Sicherheits-Lichtvorhänge<br />

notwendig, um das Durchgreifen<br />

des Mitarbeiters in den gegenüberliegenden<br />

Senkrechtförderer<br />

zu verhindern“, erklärt Krause.<br />

Der Sicherheits-Lichtvorhang<br />

SOLID-2E ist ein selbstüberwachender<br />

Sicherheits-Lichtvorhang<br />

und bietet mit seinem schlanken<br />

und trotzdem robusten Aluminiumgehäuse<br />

eine große Variantenvielfalt<br />

an Schutzhöhen und Auflösungen.<br />

Sensorik von Leuze electronic<br />

liefert über die gesamte Länge<br />

der Fördertechnik 1000-fach entscheidende<br />

Signale, die den sanften<br />

Transport der wertvollen Wafer und<br />

Zellen zuverlässig gewährleisten.<br />

www.leuze.de<br />

Halle B1, Stand B1 307


3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Automatica-Special: Photovoltaik · 23<br />

Robotik<br />

Lasergestütztes Löten für perfekte Solarmodule<br />

Stephan H. Gursky<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

In einer von Reis Robotics entwickelten<br />

Fertigungslinie für die<br />

Firma Solar-Fabrik übernehmen<br />

Roboter sogar Aufgaben, die zuvor<br />

als nicht automatisierbar galten.<br />

Ein Highlight ist dabei die Querverschaltung<br />

der Strings mit einem<br />

lasergestützten Lötverfahren.<br />

Obernburg (mg). Ziel von Solar-<br />

Fabrik war es, in dem neuen Werk<br />

mindestens 60 MW Solarstromleistung<br />

jährlich zu produzieren. In einem<br />

neuen Werk in Freiburg mit<br />

15 000 m² Fläche entstand eine der<br />

modernsten <strong>Produktion</strong>slinien für<br />

Solarstrom-Module weltweit.<br />

Solar-Fabrik kauft Photovoltaikzellen<br />

und die anderen Modulkomponenten<br />

auf dem internationalen<br />

Markt ein. Die Kernkompetenz des<br />

Unternehmens liegt in der Entwicklung<br />

und <strong>Produktion</strong> von Solarstrom-Modulen.<br />

Diese entstehen<br />

in drei wesentlichen <strong>Produktion</strong>sschritten:<br />

Erster Schritt ist die Verbindung<br />

der einzelnen Solarzellen<br />

zu Reihen – so genannten Strings. In<br />

der zweiten Prozessgruppe erfolgt<br />

die Querverschaltung der Strings,<br />

das Einkapseln hinter Glas zum<br />

kompletten Modul sowie Rahmung<br />

und das Aufkleben der Anschlussdose.<br />

Den dritten Schritt bilden<br />

Qualitätssicherung und Leistungssowie<br />

Sicherheitstests.<br />

Auf die Glasscheibe wird eine<br />

lichtdurchlässige Zwischenfolie aus<br />

Ethyl-Vinyl-Acetat (EVA) aufgelegt,<br />

Der Lötvorgang ist verbunden mit einer<br />

integrierten Prozessüberwachung<br />

und Auswertung der Lötqualität.<br />

Bilder: Reis Robotics<br />

Kameras überprüfen<br />

auf Qualität und Haarrisse<br />

die sich nach dem späteren Laminieren<br />

mit den Zellen und dem Glas<br />

luftdicht verbindet. Roboter nehmen<br />

die vorgefertigten Strings auf<br />

und legen sie in Reihen auf der vorbereiteten<br />

Scheibe ab. Bei dem so<br />

genannten Lay-up der Strings<br />

kommt es auf höchste Genauigkeit<br />

an. Aus diesem Grund setzt Reis hier<br />

modernste digitale Bildverarbeitung<br />

ein und stattet den Roboter mit<br />

einem Kamerasystem von Vitronic<br />

aus, das die Strings auf optische<br />

Qualität und Haarrisse in den Zellen<br />

überprüft und die Position exakt<br />

vermisst. Der Roboter verwendet<br />

diese Lageinformation dann, um<br />

den String mit höchster Präzision<br />

auf der Glasscheibe abzulegen. Daraufhin<br />

wird das vorbereitete Panel<br />

in eine geschlossene Lötzelle weiter<br />

transportiert, wo die eigentliche<br />

Querverschaltung erfolgt.<br />

Die Verbindung mit den<br />

Anschlussbändchen erfolgt<br />

auch heute noch in vielen<br />

<strong>Produktion</strong>en von Hand.<br />

Nicht so bei Solar Fabrik.<br />

Weil gerade bei der Kontaktierung<br />

so genannte ‚single points of failure‘<br />

entstehen können, die ein gesamtes<br />

Panel unbrauchbar machen, galt es,<br />

eine bessere Lösung zu finden. Diese<br />

besteht aus einem lasergestützten<br />

Lötsystem, das bei Reis für diese<br />

Spezialanwendung zur Serienreife<br />

geführt wurde. Dazu wurden zwei<br />

Linear-Roboter zum Verlöten der<br />

verzinnten Lötbändchen optimiert.<br />

Neben dem eigentlichen Lötvorgang<br />

geht es darum, das Lay-up<br />

möglichst gering mechanisch zu<br />

belasten. Ähnliches gilt für die eingebrachte<br />

Energie. Neben einer<br />

perfekten, elektrisch leitenden Verbindung<br />

der Kontaktbändchen<br />

ist zu berücksichtigen,<br />

dass keine Schäden an der<br />

Folie entstehen, die bei Wärmeeinwirkung<br />

polymerisiert.<br />

Die genaue Temperaturregelung<br />

erfolgt deshalb durch<br />

einen integrierten Sensor im Laser-<br />

Lötkopf, der die Einhaltung der optimalen<br />

Löttemperatur und damit<br />

eine dauerhafte Verbindung sicherstellt.<br />

Oder anders gesagt: Der Lötvorgang<br />

ist verbunden mit einer integrierten<br />

Prozessüberwachung und<br />

Auswertung der Lötqualität. „Da<br />

der Wärmeeintrag des Lasers exakt<br />

geregelt ist, können wir die Verlötung<br />

direkt auf der EVA-Folie<br />

durchführen, was den Lötprozess<br />

erheblich vereinfacht. Die Prozessüberwachung<br />

gibt uns außerdem<br />

die Sicherheit, alle ‚verdächtigen’<br />

Lötstellen identifizieren und einer<br />

weiteren Kontrolle unterwerfen zu<br />

können“, so Andreas Blochel.<br />

Lötstellen erreichen<br />

sehr hohe Abzugskräfte<br />

Wie aber werden die genauen<br />

Lötpositionen ermittelt? Dazu sind<br />

die beiden Linear-Roboter von Reis<br />

neben dem eigentlichen Laser-Lötkopf<br />

mit einer hochauflösenden<br />

Kamera bestückt. „Die Kameras ermitteln<br />

die Kreuzungspunkte zwischen<br />

Querverschaltungsbändchen<br />

und den Anschlussbändchen“<br />

der Strings, ergänzt Steffen Günther,<br />

Verkaufsleiter Solar bei Reis Robotics.<br />

„Im nächsten Schritt drückt<br />

eine bewegliche Vorrichtung neben<br />

dem Laser die beiden Bändchen<br />

leicht auf ihre Unterlage und löst<br />

erst dann den eigentlichen Lötvorgang<br />

durch den Laserstrahl aus.<br />

Damit stellen wir sicher, dass sich<br />

die erwärmten Bändchen nicht<br />

mehr lösen können.“<br />

Das Ergebnis sind perfekte Lötstellen,<br />

die den hohen Garantiezusagen<br />

der Solar-Fabrik Rechnung<br />

tragen. Die Lötstellen erreichen<br />

sehr hohe Abzugskräfte – mehr als<br />

10 N, ermittelt nach DIN EN<br />

50461:2006. Eine zusätzliche FDA-<br />

Zertifizierung macht es dem internationalen<br />

Unternehmen Reis Robotics<br />

möglich, diese neue Technologie<br />

auch in Märkten wie den<br />

USA anbieten zu können.<br />

www.reisrobotics.de<br />

Halle B3, Stand 103<br />

Robotik<br />

Solarmodule dürfen nicht aus dem Rahmen fallen<br />

Gerd Trommer, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Nach dem Laminierprozess von Solarzellen steht noch das Verschließen<br />

der Stirnseiten des Solarpaketes durch die Rahmung an. Diesen Prozess<br />

hat Conergy mithilfe von ABB Robotics perfektionieren können.<br />

Friedberg (mg). Die Conergy Solarmodule<br />

GmbH betreibt in Frankfurt/Oder<br />

eine der modernsten<br />

<strong>Produktion</strong>sstätten für Solarmodule.<br />

„Unsere Ziele der kontinuierlichen<br />

Qualitätsverbesserung<br />

und Produktivitätssteigerung<br />

können wir nur mit automatisierten<br />

Prozessen und<br />

ständigen Optimierungen<br />

erreichen“, sagt René Kuster,<br />

Automationsplaner in der Modulfertigung.<br />

Das gelte auch für die<br />

wichtigen Arbeitsgänge nach dem<br />

Laminierprozess von Solarzelle,<br />

Glas- und Kunststofffolien. „Denn<br />

das absolut dichte allseitige Verschließen<br />

der Stirnseiten des lami-<br />

Solarmodule<br />

Conergy produziert in Frankfurt<br />

(Oder) mono- und polykristalline<br />

Module. 6x10 Zellen in einem Modul<br />

ergeben aktuell 1650x980 mm Fläche.<br />

Die <strong>Produktion</strong>slinie ist flexibel<br />

auch auf andere Zellenkombinationen<br />

und Modulgrößen einstellbar.<br />

nierten Schichtpaketes und das anschließende<br />

Umschließen mit dem<br />

schützenden Rahmen sind stark für<br />

die 20-jährige Lebensdauergewährleistung<br />

verantwortlich“, so Kuster.<br />

Er ist davon überzeugt, dass<br />

die tatsächliche Lebensdauer<br />

noch weit darüber hinaus<br />

reicht. Rund um die Uhr arbeitet<br />

die ‚Tape-Zelle‘ zum<br />

Auftragen der doppelseitigen<br />

Klebebänder. Ganz im Sinne durchgehender<br />

Automation und transparenter<br />

Prozesse sind alle Steuerungsabläufe<br />

voll in das Leitsystem<br />

der <strong>Produktion</strong>slinie integriert.<br />

In die Fertigungsprozesse und<br />

ihre Realisierung fließen außer von<br />

ABB Know-how und Komponenten<br />

von Lohmann sowie Eutomation &<br />

Scansys ein. Je ein Roboter IRB 6640<br />

hält und bewegt das laminierte<br />

Schichtpaket des Solarmoduls an<br />

den Tape-Applikatoren entlang. Sie<br />

bestehen aus dem Abspulgerät, einer<br />

Stanzeinheit mit Servomotoren,<br />

Andrück- und Benetzungseinheit<br />

sowie der Schutzeinhausung. Der<br />

Roboter fährt die vier zu beschichtenden<br />

Stirn- und Längsflächen so<br />

Den komplexen Tape-Prozess führen Industrieroboter gemeinsam mit Applikatoren<br />

und weiteren Geräten als integrierte automatisierte Lösung aus. Bild: Conergy<br />

an dem Applikator vorbei, dass das<br />

doppelseitige Acrylatschaum-Klebeband<br />

umlaufend U-förmig aufgebracht<br />

wird. Parallel dazu zieht ein<br />

sogenannter Splicer die Schutzfolie<br />

des Klebebandes ab. An den Ecken<br />

des laminierten Moduls angelangt,<br />

stanzt eine Vorrichtung Material<br />

aus dem Band heraus. Die passgenaue<br />

Ausstanzung gewährleistet,<br />

dass das aufgetragene Band lückenfrei<br />

anschließt und so dauerhaft<br />

dichtet. Bevor der IRB 6640 das Modul<br />

zum Rahmen übergibt, führt er<br />

es an einer Einheit entlang, die das<br />

Band fest andrückt und befeuchtet.<br />

Bisher wurde das Handling des<br />

Moduls sowie die Tape-Bereitstellung<br />

und der Tape-Auftrag getrennt<br />

ausgeführt. Die integrierte Lösung<br />

von ABB vereint dies jetzt über die<br />

Robotersteuerung IRC5 und die in-<br />

tegrierte SPS AC 500 zu einem System.<br />

Die IRC5 übernimmt so auch<br />

die Steuerung des Tape-Applikators<br />

mit den Stanzmessern für die Eckschlitze<br />

und zum Kappen des Klebebandes.<br />

Die exakte Bahnplanung<br />

des Roboters stellt sicher, dass die<br />

Schnitte genau an der richtigen<br />

Stelle gesetzt werden. Die AC 500<br />

steuert das restliche Umfeld des<br />

Tape-Applikators. So verschmelzen<br />

die bislang getrennten Systeme zu<br />

einer steuerungstechnischen Einheit<br />

und erzeugen einen hochpräzisen,<br />

schnellen Auftrag mit exakter<br />

Ausstanzung des Klebebandes.<br />

Wechsel vom Pilotin<br />

den Serienbetrieb<br />

„Anfang 2011 gingen wir mit dieser<br />

Lösung in den Pilotbetrieb.<br />

Seitdem haben wir einzelne Arbeitsschritte,<br />

die Koordination der<br />

sich beeinflussenden Prozesse und<br />

die alle Abläufe steuernde Software<br />

optimiert. So haben wir die Qualität<br />

gesichert und gleichzeitig den<br />

Durchsatz erhöht. Inzwischen ist<br />

alles voll in das Leitsystem der <strong>Produktion</strong>slinie<br />

integriert. Noch vor<br />

Ende des zweiten Quartals <strong>2012</strong><br />

werden wir vom Pilot- in den Serienbetrieb<br />

übergehen“, sagt Kuster.<br />

www.abb.de/robotics<br />

Halle B2, Stand 321


24 · Automatica-Special: Photovoltaik · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

Solartracker-Positionierung<br />

Getriebemotoren für die Energie der Zukunft<br />

Gunthart Mau<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Eine Photovoltaikanlage im<br />

Norden von Karlsruhe bildet ein<br />

neues Wahrzeichen der Stadt.<br />

Um eine hohe Stromausbeute zu<br />

erzielen, werden die Solarpanel in<br />

Form von Segeln durch Getriebemotoren<br />

von SEW-Eurodrive der<br />

Sonne nachgeführt.<br />

Bruchsal (pd). Die Senkung des<br />

globalen CO 2<br />

-Ausstoßes ist eine<br />

Aufgabe, die durch vielfältigste<br />

Maßnahmen unterstützt werden<br />

kann. Dabei ist die Nutzung von<br />

Sonnenenergie eine gesellschaftlich<br />

akzeptierte und geförderte<br />

Form der Energiegewinnung. Aus<br />

dem Erscheinungsbild vieler Städte<br />

und Dörfer sind Photovoltaik-<br />

Anlagen mittlerweile nicht mehr<br />

wegzudenken. Auch die Stadtwerke<br />

Karlsruhe bieten ihren Kunden<br />

mit Naturstromangeboten die<br />

Möglichkeit, einen persönlichen<br />

Beitrag zur Förderung regenerativer<br />

Stromerzeugung zu leisten.<br />

„Engagierte Kunden können sich<br />

schon seit über zehn Jahren aktiv<br />

am Ausbau regenerativer Energien<br />

Kompaktsteuerung: In Abhängigkeit<br />

der Einflussfaktoren ‚Aufstellungsort‘<br />

und ‚Datum‘ wird der zugehörige<br />

Sonnenverlauf mit Hilfe einer IEC-<br />

1131-programmierbaren Steuerung<br />

MoviPLC exakt berechnet. Mit der<br />

Nachführtechnik erhöht sich der Solarertrag<br />

um etwa 20 Prozent.<br />

<br />

Bild: SEW Eurodrive<br />

Je zwei Getriebemotoren der Baureihe RF<br />

aus dem Baukastensystem von SEW-Eurodrive<br />

sorgen für die präzise Nachführung<br />

eines Solarsegels nach dem Sonnenstand<br />

und die zuverlässige Verstellung bei hoher<br />

Windstärke. <br />

Bild: SEW Eurodrive<br />

Mit Naturstromangeboten, zum Beispiel aus Solarenergie, ermöglichen die Stadtwerke Karlsruhe ihren Kunden, einen<br />

persönlichen Beitrag zur Förderung regenerativer Stromerzeugung zu leisten. Überdies stellt die Photovoltaikanlage<br />

in Form großer Solarsegel ein architektonisches und technisches Highlight dar.<br />

Bild: Stadtwerke Karlsruhe<br />

in Karlsruhe beteiligen, indem sie<br />

einen Aufschlag auf den Bezugspreis<br />

bezahlen. Wir legen dabei<br />

besonderen Wert darauf, mit diesen<br />

Beiträgen technisch herausragende<br />

und besonders innovative<br />

Projekte zu finanzieren“, erläutert<br />

Harald Rosemann, kaufmännischer<br />

Geschäftsführer der Stadtwerke<br />

Karlsruhe.<br />

Das Versorgungsunternehmen<br />

ist Eigentümer dreier Solarsegel,<br />

die auf dem Betriebsgelände des<br />

Baudienstleisters Vollack in<br />

Karlsruhe installiert wurden.<br />

Diese Firma hat den Anspruch<br />

eines funktional wie<br />

architektonisch attraktiven<br />

Erscheinungsbildes. 2008 errichtete<br />

sie in Karlsruhe ein neues<br />

Verwaltungsgebäude. Gemeinsam<br />

mit den Stadtwerken wurde beraten,<br />

wie man hier eine Photovoltaikanlage<br />

mit außergewöhnlichem<br />

Design – in Form eines Segels – installieren<br />

kann. Das Ergebnis der<br />

gemeinsamen Bemühungen ist ein<br />

architektonisches und technisches<br />

Highlight. Die Firma fc.ingenieure<br />

GmbH in Ettlingen/Karlsruhe,<br />

Spezialist für die Planung von technischer<br />

Gebäudeausrüstung, entwarf<br />

die Form der Anlage. Die Igatec<br />

GmbH in Speyer am Rhein, eine<br />

international operierende Ingenieurgesellschaft,<br />

erstellte die Vorund<br />

Ausführungsplanung und<br />

montierte die Anlage. Zusammen<br />

mit SEW-Eurodriv wurde die Antriebslösung<br />

für die Solarsegel<br />

entwickelt.<br />

Jedes Segel hat eine Bauhöhe<br />

von gut 13 m, die Masse beträgt<br />

4,4 t. Für die Unterkonstruktion<br />

und Fundamentierung war die<br />

Firma Vollack zuständig.<br />

Jedes der drei Solarsegel<br />

liefert etwas über 5 kW Spitzenleistung.<br />

Die Steuerung<br />

der Photovoltaikanlage befindet<br />

sich im Keller des<br />

nahen Vollack-Gebäudes. Die Firma<br />

Igatec sorgte für den elektrischen<br />

Anschluss und übernahm<br />

den Aufbau und die Montage der<br />

Unterkonstruktion, der Getriebe,<br />

Photovoltaik-Module sowie die Inbetriebnahme<br />

der Wechselrichter,<br />

die sich direkt am Mast des Segels<br />

befinden.<br />

Um die Energieausbeute zu maximieren,<br />

müssen die Solarsegel<br />

der Sonne nachgeführt werden.<br />

Durch die einachsige Nachführ-<br />

technik erhöht sich der Solarertrag<br />

um etwa 20 %, wie man rechnerisch<br />

ermitteln kann. Hierzu erläutert<br />

Harald Rosemann: „Der Nachweis<br />

im praktischen Alltagsbetrieb über<br />

mindestens 20 Jahre ist eines unserer<br />

Ziele. Über den reinen Erkenntnisgewinn<br />

hinaus wollen wir mit<br />

diesen weithin sichtbaren ‚Vorzeigeobjekten‘<br />

auch Maßstäbe setzen<br />

und Nachahmer anregen, umweltund<br />

klimafreundliche Energietechnik<br />

in anspruchsvolle architektonische<br />

Konzepte zu integrieren.“<br />

Der Mast ist um den feststehenden<br />

Winkel von 15° geneigt und<br />

stellt somit sehr hohe Anforderungen<br />

an die Gesamtkonstruktion.<br />

Um die hohen Kipplasten zu beherrschen,<br />

insbesondere wenn<br />

Wind auf das Segel drückt, wurde<br />

ein spezieller Schwenktrieb der<br />

Firma Imo aus Gremsdorf bei<br />

Nürnberg eingesetzt. Die Antriebskraft<br />

liefern je zwei Getriebemotoren<br />

der Baureihe RF87 DRS80 von<br />

SEW-Eurodrive. Es handelt sich<br />

hierbei um ein mehrstufiges Stirnradgetriebe<br />

in Flanschausführung<br />

mit einem Standard-Drehstrommotor<br />

der Baugröße 80. Ein Motor<br />

ist mit einem Absolutwertgeber<br />

ausgerüstet.<br />

Energieausbeute der<br />

Photovoltaik-Anlage steigern<br />

In Abhängigkeit der Einflussfaktoren<br />

‚Aufstellungsort‘ und ‚Datum‘<br />

wird der zugehörige Sonnenverlauf<br />

exakt berechnet und die<br />

Achse der Segel in Ost-West-Richtung<br />

das ganze Jahr über der Sonne<br />

nachgeführt. Das erhöht die Effizienz<br />

der Photovoltaik-Anlage und<br />

die Energieausbeute der Solarmodule.<br />

Nachts verharren sie in einer<br />

Ruhestellung parallel zur vorbeiführenden<br />

Straße.<br />

Ab einer Windstärke von 12,9<br />

m/s verstellen sich die Segel innerhalb<br />

von 30 s um 90° zur Windangriffsfläche.<br />

Zur Messung der<br />

Windstärke wurde auf dem hinteren<br />

Segel ein Sensor installiert.<br />

Zusätzlich befindet sich auf dem<br />

Dach des Vollack-Gebäudes ein<br />

Die Segel sind 13 Meter hoch, drehbar<br />

und wenden sich immer genau<br />

der Sonne zu.<br />

Bild: SEW<br />

Windrichtungsmesser. Beide<br />

Messwerte werden minütlich abgefragt,<br />

um die Segel bei veränderter<br />

Windrichtung nachzuführen.<br />

Selbst bei einem kompletten Spannungsausfall<br />

kann die Position der<br />

Segel durch die eingesetzten Absolutwertgeber<br />

ohne zeitaufwändige<br />

Referenzfahrt ermittelt werden.<br />

Steuerung und Getriebemotor<br />

erfüllen alle Anforderungen<br />

Die Berechnungen erfolgen mit<br />

Hilfe einer nach IEC 1131 programmierbaren<br />

Kompaktsteuerung<br />

MoviPLC DHE41B. Neben dieser<br />

Steuerung bietet SEW-Eurodrive<br />

mit seinem millionenfach kombinierbaren<br />

Getriebemotor-Baukastensystem<br />

die passende technische<br />

Lösung für alle Anforderungen aus<br />

dem Bereich der regenerativen<br />

Energien. Ob man Photovoltaik-<br />

Tracker ausrüsten will, Heliostaten<br />

oder Solarthermie-Parabolrinnen-<br />

Kraftwerke – der Bruchsaler Antriebsautomatisierer<br />

findet für seine<br />

Kunden die optimale technischwirtschaftliche<br />

Lösung.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

Halle B1, Stand 502<br />

Antriebssysteme<br />

SEW Eurodrive liefert individuelle<br />

Antriebssysteme. Das Unternehmen<br />

bietet Lösungen für zahlreiche<br />

Applikationsbereiche, denn es<br />

verfügt über ein durchgängiges<br />

Baukastensystem von Getriebemotoren,<br />

Steuer- und Regelungstechnik,<br />

Software und Zubehör.<br />

Je nach Anforderung oder Branche<br />

bietet SEW individuelle Lösungen<br />

mit Getriebemotoren und Frequenzumrichtern,<br />

Servo-Antriebssystemen,<br />

Dezentralen Antriebssystemen<br />

und Industriegetrieben.<br />

Dabei reicht die Bandbreite vom<br />

kleinsten Getriebemotor bis zum<br />

Industriegetriebe und der Antriebselektronik.<br />

Der Hersteller wirbt außerdem mit<br />

maßgeschneidertem Service für<br />

das gesamte Produktspektrum.


3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Praxis · 25<br />

Arbeitsplatzbeleuchtung<br />

Mehr Sehqualität an Prüfarbeitsplätzen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Beim Gerätehersteller Theben AG erfordert die 100-prozentige Endkontrolle<br />

der Produkte Genauigkeit und geeignete Arbeitsmittel wie<br />

Lupenleuchten. Da diese neben einer ausreichenden Vergrößerung<br />

auch Aspekten der Lichtqualität und der Effizienz genügen müssen, hat<br />

sich das Unternehmen für eine LED-Beleuchtungslösung von Waldmann<br />

entschieden.<br />

Besser sehen<br />

Mit Lupenleuchten von Waldmann<br />

hat Theben die Sichtverhältnisse<br />

an seinen Arbeitsplätzen verbessert<br />

und spart Energie:<br />

▶▶ LED-Lebensdauer etwa 50.000 h<br />

▶▶ Weniger Wartungsaufwand<br />

▶▶ Kleinste Fehler erkennbar<br />

▶▶ Lichtfeld mit 153 mm Durchmesser<br />

▶▶ Vergrößerung bis 3,5 Dioptrien<br />

▶▶ Einfache Positionseinstellung<br />

▶▶ Dimmbar bis auf 10 %<br />

brauch sowie die CO 2<br />

-Emissionen<br />

zu reduzieren. Dies gilt auch für<br />

das eigene Unternehmen, weswegen<br />

man neben anderen Maßnahmen<br />

auch auf effiziente Beleuchtungslösungen<br />

umgestellt hat.<br />

Die Prüfarbeitsplätze daher mit<br />

LED-Lupenleuchten Tevisio von<br />

Waldmann ausgestattet. Die lange<br />

LED-Lebensdauer von bis zu 50<br />

000 h und mehr macht zudem Wartungen<br />

und damit verbundene<br />

Ausfallzeiten überflüssig. Mit 48<br />

Multichip-LEDs spart die Beleuchtungslösung<br />

im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Lupenleuchten bei<br />

identisch hoher Lichtleistung 40 %<br />

Energie, so Waldmann.<br />

Hintergrund der Umstellung auf<br />

die Leuchten war auch der bei Theben<br />

eingeführte Kontinuierliche<br />

Verbesserungsprozess. Die Mitarbeiter<br />

haben laut dem Hersteller<br />

Mit dieser Lupenleuchte lassen sich durch eine Visualizer-Funktion kleinste<br />

Fehler auf filigranen Leiterplatten noch besser erkennen. Bild: Herbert Waldmann<br />

Villingen-Schwenningen (rm).<br />

Theben-Produkte wie Zeitschaltgeräte,<br />

Beleuchtungs- und Klimasteuerungen<br />

sowie Komponenten<br />

der Gebäudesystemtechnik sind<br />

darauf ausgelegt, den Energieverdadurch<br />

die Möglichkeit, eine bessere<br />

Gestaltung ihrer Arbeitsumgebung,<br />

der Abläufe und Produktverbesserungen<br />

einzufordern, um<br />

insgesamt eine effizientere Produktbereitstellung<br />

zu erreichen.<br />

Ein Teilaspekt war die Beleuchtung<br />

an den Prüfarbeitsplätzen für die<br />

hochempfindlichen Leiterplatten<br />

von Theben. Eine vorausgehende<br />

maschinelle Kontrolle wird an die-<br />

sen Arbeitsplätzen von den Mitarbeitern<br />

spezifiziert, um die hohen<br />

Qualitätsstandards zu sichern.<br />

Hervorragendes Sehen ist hier ein<br />

Muss, um die auf kleinsten Unterschieden<br />

beruhenden Fehler zu<br />

erkennen und zu beurteilen. Auch<br />

das Nachlöten bei Bedarf erfordert<br />

eine hohe Präzision und dazu notwendige<br />

Voraussetzungen wie optimales<br />

Sehen. Die Lupenleuchte<br />

erfüllt die Theben-Anforderungen<br />

an eine Beleuchtung für Hochpräzisionsaufgaben.<br />

Kleinste Fehler<br />

auf den filigranen Leiterplatten<br />

können insbesondere durch die<br />

Visualizer-Funktion der Leuchte<br />

nun noch besser erkannt werden.<br />

Die Funktion erlaubt eine getrennte<br />

Schaltung von vier Lichtsegmenten,<br />

wodurch strukturbetonende<br />

Effekte entstehen, die feinste Unterschiede<br />

optisch deutlicher hervorheben.<br />

Weiteres Kriterium war die Ergonomie.<br />

Die LED-Lupenleuchte<br />

trägt mit ihrem Design dazu bei.<br />

Mit Hilfe der hohen Lichtqualität,<br />

der großen Lupe mit 153 mm Sichtfeld<br />

und 3,5 Dioptrien Vergrößerung<br />

werden die Augen der Mitarbeiter<br />

bei der Arbeit entlastet. Außerdem<br />

ist das Design an die Arbeitsabläufe<br />

angepasst. Beispielsweise<br />

sind die Griffbereiche ergonomisch<br />

ausgeformt. Zudem kann<br />

das Gestänge einfach über sechs<br />

Drehachsen in fast jede Position<br />

eingestellt und fixiert werden.<br />

www.waldmann.com<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material Energie ✔<br />

Service ✔ Handhabung<br />

Zeit ✔ Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Mit ihren 225 mm<br />

breiten Klarsichtlamellen<br />

erfüllen<br />

die Schnelllauftore<br />

ihre Funktion.<br />

<br />

Bild: Efaflex GmbH<br />

Prozesssicheres Verschrauben<br />

Schnelllauftore<br />

Design und Technik<br />

im Einklang<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Die Frerichs Glas GmbH in Verden<br />

setzt Efaflex-Tore in einer modernen<br />

Glasfassade ein, in die sie sich<br />

harmonisch einfügen.<br />

Bruckberg (rm). Frerichs hat mit<br />

seinem neuen <strong>Produktion</strong>sgebäude<br />

ein gläsernes Werk geschaffen,<br />

das Unternehmensvisionen, Ästhetik<br />

und Lebensqualität für die<br />

Mitarbeiter auch nach außen widerspiegeln<br />

soll. Industrieschnelllauftore<br />

von Efaflex sind harmonisch<br />

in die Glasfassade integriert.<br />

Da die Außenwände des Gebäudes<br />

fast komplett aus Glas bestehen,<br />

wird die Halle selbst bei trübem<br />

Wetter von Tageslicht durchflutet;<br />

künstliches Licht muss kaum<br />

zugeschaltet werden. Vor Wind<br />

und Wetter geschützt arbeiten die<br />

Betriebsangehörigen fast wie im<br />

Freien. Die Efaflex-Tore unterstützen<br />

mit ihren 225 mm breiten Klarsichtlamellen<br />

dieses Konzept. Der<br />

Fassade verschaffen sie damit ein<br />

durchgängiges Erscheinungsbild.<br />

Die Tore schaffen günstige Lichtverhältnisse,<br />

denn sie sind durch<br />

den Einsatz von Acrylglas SAN<br />

lichtdurchlässiger als Glas. Das<br />

Acrylglas hat zudem nur einen<br />

Bruchteil des Glasgewichtes und<br />

bleibt dauerhaft transparent.<br />

Technik und Schnelligkeit der<br />

Tore waren für Frerichs ebenso<br />

wichtig, wie das hochwertige Design.<br />

Die Laufgeschwindigkeit<br />

wurde als entscheidend eingestuft,<br />

denn der Luftaustausch zwischen<br />

draußen und drinnen durfte nur<br />

gering ausfallen. Die Tore EFA-STT<br />

öffnen mit einer Geschwindigkeit<br />

von mehr als 3,0 m/s und schließen<br />

mit 0,75 m/s. Auf diese Weise kann<br />

eine günstige Innenraumtemperatur<br />

ohne große Wärmeverluste<br />

aufrechterhalten werden. Abgesehen<br />

von einer positiven Energiebilanz<br />

werden auch unangenehme<br />

Zugerscheinungen verhindert. Die<br />

Turbotore sind ohne Einschränkung<br />

bis zu einer Windgeschwindigkeit<br />

bis 120 km/h einsetzbar.<br />

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26 · Energie-Effizienz · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

Energie-Spar-Tipp<br />

Innerbetriebliches Benchmarking lohnt sich<br />

Michaela Neuner<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Nur wer seine Energieverbräuche kennt und zu deuten weiß,<br />

kann sie auch optimieren. Eine solide Basis dafür schaffen Energiekennzahlen<br />

und innerbetriebliches Energie-Benchmarking.<br />

Landsberg. „Ein Großteil<br />

der Maßnahmen, die durch<br />

Energie-Benchmarking<br />

identifiziert werden können,<br />

sind sehr wirtschaftlich“,<br />

stellt Dr. Clemens<br />

Rohde vom Fraunhofer-Institut<br />

für System- und Innovationsforschung<br />

ISI in Darmstadt<br />

immer wieder fest. Der<br />

Leiter des Geschäftsfelds Energie-<br />

Effizienz empfiehlt Energie-Benchmarking<br />

als wirksames Instrument<br />

zum Aufdecken und Analysieren<br />

von Schwachstellen.<br />

Im Vergleich zeigen sich Optimierungspotenziale,<br />

die im täglichen<br />

Betrieb leicht untergehen.<br />

Um jedoch die Energieverbräuche<br />

über längere Zeiträume, an verschiedenen<br />

<strong>Produktion</strong>slinien<br />

oder mehreren Standorte überhaupt<br />

erst vergleichbar zu machen,<br />

ist ein methodisches Vorgehen erforderlich.<br />

„Der erste Schritt ist immer, Ziel<br />

und Untersuchungsrahmen fest-<br />

Innerbetriebliches Benchmarking deckt ineffiziente Energieverbräuche auf.<br />

Doch vergleichbare Kennzahlen zu finden ist häufig nicht einfach. Bild: Fotolia.<br />

zulegen“, rät Rohde. Danach richtet<br />

sich wo, wann und wie häufig gemessen<br />

werden muss. Der Rahmen<br />

berücksichtigt auch Kriterien wie<br />

die Ausfallsicherheit einer Maschine,<br />

Taktzeiten oder die Produktqualität<br />

und er gibt vor, wie die Energiekennzahlen<br />

gebildet werden.<br />

Als Bezugsgrößen zur Bildung<br />

der Kennzahlen bieten sich vor allem<br />

physische Einheiten wie Stückzahlen<br />

oder <strong>Produktion</strong>smengen<br />

an. Nur wenn das nicht möglich ist,<br />

beispielsweise beim Vergleich verschiedener<br />

Unternehmensteile,<br />

kommen auch wirtschaftliche Größen<br />

wie die Bruttowertschöpfung<br />

in Frage.<br />

Auch in zeitlicher Hinsicht stellt<br />

der Untersuchungsrahmen Vergleichbarkeit<br />

her, sowohl bei den<br />

Zeiträumen als auch bei den Messintervallen.<br />

Schwankt der Energieverbrauch<br />

stark – etwa bei Prozes-<br />

sen mit kurzen Arbeitszyklen – sind<br />

mehr Messungen in kürzeren Abständen<br />

erforderlich, um beispielsweise<br />

Leerlaufverbräuchen auf die<br />

Spur zu kommen.<br />

Mit dem Schritt zu einem Energie-Management<br />

entsteht schließlich<br />

ein Regelkreis aus kontinuierlichem<br />

Messen, Überwachen und<br />

Handeln. „Punkte an einer Stelle<br />

mal zu messen oder zu benchmarken,<br />

wird dem Ziel nur bedingt gerecht“,<br />

rät Rohde ab – nicht zuletzt<br />

weil sich die Energie-Effizienz kontinuierlich<br />

verbessern lässt: „Die<br />

Potenziale sind da, sie müssen nur<br />

erkannt werden.“ Die Maßnahmen<br />

dürfen sich auch nicht allein auf<br />

technische Aspekte beschränken,<br />

die Mitarbeiter sind genauso wichtig.<br />

„Wenn ich die Sensibilisierung<br />

der Mitarbeiter nicht aufrechterhalte,<br />

dann schläft das relativ<br />

schnell wieder ein“, betont er.<br />

Auf Länderebene und bei einfacheren<br />

Maschinen oder Geräten<br />

funktioniert der Vergleich von<br />

Energiekennzahlen bereits. „Das<br />

innerbetriebliche Energie-Benchmarking<br />

ist jedoch im Moment<br />

noch ein relativ unbestelltes Feld“,<br />

bedauert Rohde. Hier gibt es noch<br />

keine fertigen Systeme die detailliert<br />

die nötige Vorgehensweise<br />

beschreiben.<br />

Eine solide organisatorische<br />

Struktur bieten lediglich Energie-<br />

Management-Systeme (EnMS).<br />

Darin eingebettet machen Energiekennzahlen<br />

Schwachstellen<br />

sichtbar und decken auf, wo eine<br />

relativ niedrige Wertschöpfung mit<br />

einem verhältnismäßig hohen<br />

Energieverbrauch stattfindet.<br />

Energiekennzahlen gewinnen<br />

zunehmend an Bedeutung<br />

Im Schnitt machen die Energiekosten<br />

im verarbeitenden Gewerbe<br />

zwar nur rund zwei Prozent des<br />

Bruttoproduktionswerts aus. Sie<br />

im Blick zu behalten lohnt sich jedoch<br />

trotzdem. Häufig bringen<br />

bereits einfache Maßnahmen eine<br />

gute Rendite. Zudem werden ab<br />

2013 steuerliche Vergünstigungen<br />

wie der Spitzenausgleich an belegbare<br />

Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Energie-Effizienz gekoppelt.<br />

In der Diskussion ist derzeit<br />

vor allem die verbindliche Einführung<br />

von Energie-Managment-<br />

Systemen. „Mit dem Aufkommen<br />

von Energie-Managment-Systemen<br />

wird auch die Bedeutung der<br />

Kennzahlen und des Benchmarks<br />

innerbetrieblich zunehmen“, prognostiziert<br />

Rohde.<br />

www.effizienzfabrik.de<br />

Windkraftbranche<br />

Keine Bange vor den Chinesen<br />

Produkt der Woche<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Nach Ansicht des Präsidenten<br />

des Bundesverband Windenergie<br />

Albers befindet sich die deutsche<br />

Windindustrie in einer herausragenden<br />

Position. Er reagierte<br />

damit auf Berichte über einen<br />

rasanten Aufholprozess der<br />

Chinesen.<br />

Ihm sei wegen der<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

der europäischen<br />

Windindustrie<br />

nicht bange,<br />

sagte der Präsident<br />

des Bundesverbands<br />

Windenergie Hermann<br />

Albers.<br />

<br />

Bild: Fotolia<br />

Hart im Nehmen<br />

Mit der LED Duris P 5<br />

müssen Leuchten nicht<br />

hermetisch gekapselt<br />

werden, um sie vor<br />

Korrosion zu schützen.<br />

Bild: Osram<br />

Hannover (DJ/gk/mn). Die deutsche<br />

Windindustrie lässt sich von<br />

der wachsenden chinesischen<br />

Konkurrenz nicht einschüchtern.<br />

Die Unternehmen seien gut auf die<br />

stärker werdenden Wettbewerber<br />

aus dem Reich der Mitte vorbereitet<br />

und würden ihren Kunden nach<br />

wie vor die fortschrittlichste Technik<br />

anbieten, sagte der Präsident<br />

des Bundesverbands Windenergie,<br />

Hermann Albers, am Rande der<br />

Hannover Messe. „Die europäische<br />

und insbesondere die deutsche<br />

Windindustrie sind in einer<br />

herausragenden Position,“ sagte<br />

Albers. „Wir sind nach wie vor<br />

Technologieführer auch bei der<br />

Anbindung der Windanlagen an<br />

das Stromnetz“. Deshalb sei ihm<br />

wegen der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der europäischen Windindustrie<br />

auch nicht bange, fügte er hinzu.<br />

Mit seinen Äußerungen reagierte<br />

Albers auf einen Bericht der Financial<br />

Times Deutschland. Mit Verweis<br />

auf die TÜV Rheinland Group<br />

hatte die Zeitung über die wachsende<br />

technische Kompetenz der<br />

Chinesen berichtet und den Aufholprozess<br />

mit der ruinösen Entwicklung<br />

in der Solarbranche verglichen.<br />

„Wenn die Marktentwicklung<br />

weiter fairen Wettbewerbsregeln<br />

folgt, mache ich mir um die<br />

europäische Windindustrie keine<br />

Sorgen,“ sagte Albers. Anders als in<br />

der Solarbranche, in der der hohe<br />

Expansionsdrang der Chinesen vor<br />

allem auf die hohen Staatssubventionen<br />

zurückzuführen sei, würde<br />

sich die chinesische Windindustrie<br />

bisher fast ausschließlich auf den<br />

Heimatmarkt konzentrieren. „In<br />

Deutschland ist der Marktanteil<br />

der Chinesen gleich Null und in<br />

Europa nahe Null,“ erklärte der<br />

Präsident. Westliche Konzerne seien<br />

allerdings ebenso wenig auf<br />

dem chinesischen Markt aktiv, fügte<br />

er hinzu.<br />

Trotz ihrer Schwäche im Ausland<br />

komme die Hälfte der zehn<br />

weltgrößten Windanlagenbauer<br />

aus China. Der Grund dafür sei die<br />

immense Größe des chinesischen<br />

Marktes, sagte Albers.<br />

Der weltweite Windenergiemarkt<br />

hatte von 2005 bis 2009 mit<br />

explosionsartigen Steigerungsraten<br />

bei neu installierter Windkraftkapazität<br />

geglänzt. Sie beliefen sich<br />

auf durchschnittlich 35 % pro Jahr,<br />

was zu einer Zunahme von 11,5 GW<br />

auf rund 38,3 GW führte. Seither<br />

aber ticken die Uhren anders, ergab<br />

eine Studie von Oliver Wyman<br />

(Titel <strong>Ausgabe</strong> 17). Im Windschatten<br />

der Finanzkrise rutschte die<br />

Branche in die Stagnation. So stieg<br />

zwischen 2009 und 2011 die neu<br />

installierte Leistung im Schnitt<br />

jährlich um gerade mal 3,9 % auf<br />

41,2 GW. Einzig Asien zeigte in diesem<br />

Zeitraum mit einem durchschnittlichen<br />

Plus von jährlich<br />

17,4 % kräftiges Wachstum – dabei<br />

tat sich vor allem China hervor.<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Regensburg (mn). Immer mehr<br />

professionelle Leuchten werden<br />

mit LED ausgestattet. Das gilt sowohl<br />

für Lichtlösungen im Innen-<br />

wie im Außenbereich. Die<br />

Duris P 5 von Osram bietet eine<br />

Lichtausbeute von bis zu<br />

110 lm/W (bei einer Farbtemperatur<br />

von 3000 K) sowie eine<br />

durchschnittliche Lebensdauer<br />

von mehr als 50 000 Stunden,<br />

auch bei großen Stromstärken<br />

und hohen Temperaturen.<br />

Sie ist die erste hocheffiziente<br />

LED der mittleren Leistungsklasse<br />

auf dem Markt, die gegen widrige<br />

Umgebungsbedingungen<br />

besonders resistent ist: Langzeittests<br />

mit korrosiven Gasen, wie<br />

beispielsweise Schwefel oder<br />

Chlor, überstand die LED schadlos,<br />

ohne dass ein signifikanter<br />

Lichtstromrückgang beobachtet<br />

wurde. Auch Langzeittests unter<br />

Sauna-Bedingungen mit beträchtlichen<br />

Temperaturen und<br />

hohen Luftfeuchtigkeiten fügten<br />

der Duris P 5 keinen Schaden zu.<br />

Die neue LED eignet sich bestens<br />

für Linear- und Flächenleuchten,<br />

wie sie beispielsweise in Büros<br />

und Geschäften oder in der<br />

Leuchtreklame zum Einsatz<br />

kommen. Die Duris P 5 ermöglicht<br />

eine homogene Ausleuchtung<br />

ohne herausstechende helle<br />

Einzellichtpunkte. Da in typischen<br />

Leuchten oftmals mehr als<br />

hundert LED mittlerer Leistungsklasse<br />

gleichzeitig zum Einsatz<br />

kommen, sind geringe Ausfallraten<br />

der eingesetzten LED besonders<br />

wichtig, um eine hohe Qualität<br />

der Leuchte über die Lebensdauer<br />

sicherzustellen.<br />

Eine erhöhte Korrosionsstabilität,<br />

wie sie die Duris P 5 bietet, ist<br />

nicht nur bei Außenanwendungen<br />

ein wichtiger Faktor. Auch bei<br />

Innenleuchten sind LED korrosiven<br />

Einflüssen, wie sie beispielsweise<br />

von Platinen-Materialien,<br />

Dichtungsgummis oder Klebstoffen<br />

erzeugt werden, ausgesetzt.<br />

Ein erhöhter Widerstand<br />

gegen Korrosion ist daher ein<br />

weiterer Garant für die Langlebigkeit<br />

professioneller Beleuchtungslösungen.<br />

www.osram-os.com


3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Management · 27<br />

Fertigung<br />

Die Zentrale gibt weltweit die Richtung vor<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Aspekte der Organisation sind<br />

bei der Fertigung erfolgskritisch.<br />

In der BCG-Studie „The High-<br />

Performance Manufacturing<br />

Organization“ werden Schritte zu<br />

einer effizienten Fertigungsorganisation<br />

beschrieben.<br />

München (gk). Globalisierung,<br />

<strong>Produktion</strong>snetzwerke, Fusionen<br />

und Übernahmen sorgen für eine<br />

zunehmende Komplexität in der<br />

Fertigung. Neben einer qualifizierten<br />

Belegschaft und einer stringenten<br />

Unternehmensführung ist dabei<br />

Organisation der zentrale<br />

Schlüssel zur Effizienz. Gerade<br />

beim Thema optimale Fertigungsorganisation<br />

sucht man aber vergeblich<br />

Patentlösungen. Zu branchenspezifisch<br />

ist die Fertigung.<br />

Ausgangspunkt für eine optimale<br />

Organisation der <strong>Produktion</strong> ist die<br />

spezifische Strategie eines Unternehmens.<br />

Dabei gilt es, die Bereiche<br />

ökonomische Faktoren, Märkte<br />

und Kunden sowie Technologien<br />

und Fähigkeiten zu bedenken: Die<br />

ökonomischen Faktoren sind stark<br />

unternehmens- und branchenabhängig.<br />

So sind hohe Skaleneffekte<br />

ein typisches Merkmal von Chemie-<br />

und metallverarbeitender Industrie.<br />

Standardisierte Prozesse<br />

sind das A und O für Effizienz. Für<br />

Einen Trend zu zentralen Entscheidungen in einer globalen Fertigungsorganisation<br />

stellt die Boston Consulting Group in einer Studie fest.<br />

Bild: Fotolia<br />

anlagenintensive Branchen wie<br />

Automobil oder Pharma ist ein<br />

hoher Grad an Kapazitätsauslastung<br />

entscheidend. Im Bereich<br />

Märkte und Kunden sind wesentliche<br />

Treiber der Endkundenmarkt<br />

und das Ausmaß der Produktindividualität<br />

für bestimmte Kundengruppen<br />

und regionale Märkte. Für<br />

Maschinen- und Anlagenbauer<br />

beispielsweise ist eine stark kundenspezifische<br />

Ausrichtung wichtig,<br />

in der Baustoffbranche eher die<br />

regionale Nähe. Schließlich muss<br />

die <strong>Produktion</strong>sstrategie die spezifischen<br />

Technologien und Fähigkeiten<br />

des Unternehmens berücksichtigen.<br />

Bei stark kundenspezifischen<br />

Produkten sind bestimmte<br />

Prozesse, Technologien und Kompetenzen<br />

gefordert. Übergreifender<br />

Erfahrungsaustausch oder<br />

zentralisierte Steuerung spielen<br />

eine eher untergeordnete Rolle. Bei<br />

stärker standardisierten Produkten<br />

wie zum Beispiel in der Halbleiterindustrie<br />

und in vielen Prozessindustrien<br />

ist ein solcher Austausch<br />

dagegen von entscheidender Bedeutung.<br />

Unter Berücksichtigung<br />

Regionale Organisaton bei<br />

unterschiedlichen Produkten<br />

dieser drei Faktoren sind strukturelle<br />

Entscheidungen bezüglich<br />

der optimalen Organisation in drei<br />

Bereichen zu treffen: Organisationsdesign,<br />

funktionale Integration<br />

sowie werksspezifische Rollen und<br />

Verantwortlichkeiten. Das Organisationsdesign<br />

bestimmt, ob produktionsbezogene<br />

Entscheidungen<br />

global, regional oder lokal getroffen<br />

werden und ob die <strong>Produktion</strong><br />

als zentrale Unternehmensfunktion<br />

oder in jedem Geschäftsbereich<br />

individuell angesiedelt<br />

wird. Unsere Analysen belegen einen<br />

Trend hin zur globalen Fertigungsorganisation<br />

mit zentraler<br />

Entscheidungskompetenz für Produkte,<br />

Technologien und Prozesse<br />

bei der Notwendigkeit von hochstandardisierten<br />

Prozessen oder<br />

Anlagenausnutzung. Dies ist jedoch<br />

nicht für alle Firmen sinnvoll:<br />

Wenn die Produktangebote in unterschiedlichen<br />

Märkten stark variieren,<br />

empfiehlt sich eine lokale<br />

oder regionale Organisation der<br />

Fertigung, um besser auf Kundenbedürfnisse<br />

einzugehen. Bei der<br />

funktionalen Integration geht es<br />

darum, fertigungsnahe Funktionen<br />

wie Planung und Steuerung,<br />

Asset-Management oder Instandhaltung,<br />

organisatorisch zu verbin-<br />

den. Entscheidungen können<br />

schneller getroffen, bestehende<br />

Synergien besser genutzt werden.<br />

In anlagenintensiven Branchen<br />

beispielsweise führt die optimale<br />

Verknüpfung von Instandhaltung,<br />

Asset-Management und <strong>Produktion</strong><br />

zu verringerten Ausfallzeiten,<br />

einer höheren Anlagenproduktivität<br />

und verminderten Engpässen<br />

entlang der Wertschöpfungskette.<br />

Die den Werken zugeteilten Rollen<br />

und Verantwortlichkeiten beeinflussen<br />

die <strong>Produktion</strong>sleistung<br />

Die passende Struktur – eine<br />

Entscheidung mit Tragweite<br />

ebenfalls: Spielen etwa werksübergreifende<br />

Synergien aufgrund eines<br />

stark regionsspezifischen Produktangebots<br />

keine strategische<br />

Rolle, so ist eine organisatorische<br />

Unabhängigkeit der einzelnen<br />

Werke häufig zielführend. Ist hingegen<br />

ein übergreifender Wissensund<br />

Erfahrungsaustausch wichtig,<br />

empfiehlt sich ein Werksverbund<br />

mit spezifischen Rollenzuweisungen<br />

für jedes einzelne Werk, wie<br />

zum Beispiel die Benennung einzelner<br />

Werke als „Centers of Competence“<br />

für bestimmte Prozesse.<br />

Die Autoren Dr.-Ing. Frank Lesmeister<br />

und Daniel Spindelndreier sind <strong>Produktion</strong>sexperten<br />

bei der Boston Consultung<br />

Group.<br />

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28 · Management · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

Bertram Elektrotechnik<br />

Durchgängiges Engineering für Losgröße Eins<br />

Thomas Michels<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Die Bertram Elektrotechnik hat<br />

ihre ECAD-Werkzeuge zu einem<br />

durchgängigen System weiterentwickelt.<br />

Als nächstes soll die mechanische<br />

Konstruktion integriert<br />

werden.<br />

Bertram Elektrotechnik in Bevern will mit der Software von Eplan eine durchgängige<br />

Planung realisieren.<br />

Bild: Eplan<br />

Bevern (ilk/gk). Die Bertram<br />

Elektrotechnik GmbH in Bevern<br />

bei Holzminden stellte sich frühzeitig<br />

die Frage, wie man Einzelprojekte,<br />

für die das Unternehmen<br />

das Elektro-Engineering und die<br />

Schaltschrankfertigung übernimmt,<br />

möglichst effektiv in der<br />

Elektrokonstruktion abbildet und<br />

das Know-how, das man mit jedem<br />

einzelnen Projekt gewinnt, für Folgeaufgaben<br />

bestmöglich verwertet.<br />

Die Antwort gibt Jendrik Bertram,<br />

geschäftsführender Gesellschafter:<br />

„Zu unserer Strategie gehört<br />

es, ein leistungsfähiges ECAD-<br />

System einzusetzen und dieses<br />

System tief in den Planungs-, Engineering-<br />

und <strong>Produktion</strong>s-Workflow<br />

einzubinden.“<br />

Deshalb arbeiten die Elektrokonstrukteure<br />

seit vielen Jahren<br />

mit Eplan in der jeweils neuesten<br />

Version. Im Jahr 2008 migrierten<br />

sie auf die neue Plattform mit Eplan<br />

Electric P8. Dadurch kam man dem<br />

Ziel der durchgängigen Planung<br />

einen großen Schritt näher. Christoph<br />

Zurawka, Leiter CAE-Projektierung:<br />

„Während der Migration<br />

von Eplan 5.70 auf P8 haben wir<br />

eine einheitliche Datenbasis geschaffen,<br />

die alle Bereiche der<br />

Elektrokonstruktion umfasst – von<br />

der Schaltplanerstellung bis zur<br />

Fertigung der Schaltschränke.“<br />

Konkret heißt das: Wenn die Elektrokonstrukteure<br />

mit der Planung<br />

fertig sind, können sie die vollständige<br />

Dokumentation inklusive<br />

Montagezeichnungen und vorbereiteter<br />

Datensätze an die NC-Automaten<br />

in der Fertigung geben,<br />

die dann selbsttätig die Blechbearbeitung<br />

der Schaltschränke übernimmt.<br />

Auch die Drahtkonfektionierung<br />

wird mit ECAD-Daten<br />

versorgt. Und für die BMK- beziehungsweise<br />

Kabelbeschriftung<br />

nach kundenspezifischen Standards<br />

hat ein Mitarbeiter einen eigenen<br />

Konverter geschrieben, der<br />

die Eplan-Daten für den Beschriftungsautomaten<br />

aufbereitet.<br />

Verknüpfung von ECAD und<br />

PPS führt zu Zeitersparnis<br />

Die Anbindung an das PPS-System<br />

greift ebenfalls auf diese Datenbasis<br />

zurück. Damit spart man<br />

sich unrationelle Mehrfacheingaben,<br />

vereinfacht das Controlling<br />

und kann in vielen Fällen auch die<br />

<strong>Produktion</strong>szeit verkürzen. Christoph<br />

Zurawka: „Durch die Verknüpfung<br />

von ECAD und PPS erkennt<br />

der Einkauf sehr frühzeitig<br />

Bauteile, die eventuell eine längere<br />

Lieferzeit haben, und kann diese<br />

Teile sofort bestellen.“ Die Zeitersparnis,<br />

die das durchgängige Konstruieren<br />

auf der Eplan-Plattform<br />

bietet, setzt sich beim Schaltschrankbau<br />

fort. Die Konstrukteure<br />

erstellen mit Eplan Aufbaupläne<br />

mit Schaltschranklegenden und<br />

Klemmenaufreihplänen sowie<br />

Verdrahtungslisten der manuell zu<br />

erstellenden Verbindungen für die<br />

Kollegen. Somit benötigt man den<br />

„eigentlichen“ Schaltplan erst im<br />

Prüffeld, und das Personal in der<br />

Fertigung muss nicht in den umfangreichen<br />

Schaltplänen und<br />

Stücklisten nachschlagen, was zu<br />

tun ist. Aber auch die Konstrukteure<br />

haben es leichter, zumal Bertram<br />

die Tools, die Eplan Electric P8 bietet,<br />

an die eigenen Bedürfnisse<br />

angepasst hat.<br />

Seitdem sie auf Eplan Electric P8<br />

migriert haben, hinterlegen die<br />

Konstrukteure auf der Eplan-Plattform<br />

geprüfte Baugruppen. Damit<br />

schafft man die Voraussetzung für<br />

eine standardisierte und modular<br />

aufgebaute Konstruktionsweise<br />

nach dem Baukastenprinzip, bei<br />

der komplette Schaltplanabschnitte<br />

einschließlich aller Artikel- und<br />

Verdrahtungsinformationen in die<br />

jeweilige Konstruktion eingefügt<br />

werden. Diese Konstruktionsbasis<br />

wird stetig erweitert. Neben Elektrokonstruktion<br />

und Schaltschrankbau<br />

setzt Bertram mit Eplan Fluid<br />

auch in der Fluid-Projektierung auf<br />

die Eplan-Plattform. Die gemeinsame<br />

Datenbasis der Gewerke<br />

schafft eine wichtige Voraussetzung<br />

für eine durchgängige Konstruktion.<br />

So sind die Stücklisten in<br />

einem gemeinsamen Projekt hinterlegt,<br />

es gibt gemeinsame Aufbaupläne,<br />

und dank der Verweise<br />

in beide Richtungen werden auch<br />

bei nachträglichen Änderungen<br />

Inkonsistenzen zwischen Elektro-<br />

und Fluidkonstruktion vermieden.<br />

Die Durchgängigkeit der Konstruktion<br />

bezieht auch die SPS-<br />

Programmierung mit ein, die Bertram<br />

im eigenen Hause erledigt. Die<br />

„Softwerker“ bereiten eine standardisierte<br />

Excel-Liste vor, die<br />

nicht nur die Baugruppenaufteilung<br />

in Schaltschränken definiert,<br />

sondern auch E/A-, Peripherieund<br />

Busadressen, BMKs und Dip-<br />

Schalter-Stellungen enthält. Diese<br />

Liste wird in das Programmier-Tool<br />

HW Konfig eingelesen und als<br />

XML-Datei an Eplan übergeben.<br />

SPS-Seiten lassen sich in Schaltplangenerierung<br />

einbeziehen<br />

Auf diese Weise lassen sich die SPS-<br />

Seiten in die automatische Schaltplangenerierung<br />

einbeziehen. Als<br />

Konsequenz verwenden die drei<br />

Gewerke der Elektrokonstruktion,<br />

SPS-Programmierung und Visualisierung<br />

identische Texte – das vereinfacht<br />

die Übersetzung.<br />

Die in Eplan generierten Schaltschrank-Ansichten erleichtern der Fertigung<br />

die Arbeit und eignen sich auch für die Dokumentation.<br />

Bild: Eplan<br />

> Deutschland > Frankreich > Österreich > Polen > Rumänien > Russland<br />

> Slowakei > Tschechien > Ungarn<br />

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Geschäftsreisen<br />

10 Tipps für Langstreckenflüge<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Troisdorf (gk). Um lange Flüge<br />

bei Geschäftsreisen so angenehm<br />

wie möglich zu gestalten, hat die<br />

Metasuchmaschine Renego 10<br />

Tipps zusammengestellt.<br />

1. Online-Check-In nutzen<br />

So kann man mit wenigen Mausklicks<br />

die Schlange am Check-In-<br />

Schalter umgehen.<br />

2. Trockene Haut verhindern<br />

Trockene Luft belastet den Körper,<br />

die Haut droht auszutrocknen.<br />

Feuchtigkeitscreme hilft.<br />

3. Auf Bewegung achten<br />

Das Sitzen erhöht das Tromboserisiko.<br />

Man sollte auf Bewegung achten<br />

und sich häufiger die Beine<br />

vertreten. Auch Trombosestrümpfe<br />

helfen.<br />

4. Warme Kleidung mitbringen<br />

Durch die Klimaanlage kann es im<br />

Flugzeug kühl werden. Wer keine<br />

Lust auf eine Erkältung hat, sollte<br />

Pullover und Schal im Handgepäck<br />

haben.<br />

5. Kontaktlinsen vermeiden<br />

Die trockene Luft macht Kontaktlinsenträgern<br />

das Leben schwer.<br />

Eine Brille ist praktisch.<br />

6. Keine Chance dem Jetlag<br />

Wenn möglich, sollte man einen<br />

Nachtflug buchen. So findet man<br />

Schlaf, und vor Ort hat der Körper<br />

Zeit, sich auf die Zeitverschiebung<br />

einzustellen.<br />

7. Schlaf finden<br />

Plätze an Notausgängen bieten<br />

mehr Beinfreiheit, auch Fensterplätze<br />

eignen sich zum Schlafen.<br />

Wichtige Hilfsmittel sind Schlafbrille<br />

und Ohrstöpsel.<br />

8. Viel trinken<br />

Pro Flugstunde sollte mindestens<br />

ein Viertel Liter Wasser getrunken<br />

werden. Tipp: Glas zwischendurch<br />

auffüllen lassen.<br />

9. Auf das Essen achten<br />

Wer bestimmte Speisen meidet,<br />

sollte schon bei der Flugbuchung<br />

eine dementsprechende Mahlzeit<br />

buchen .<br />

10. Die Platzwahl beachten<br />

Fensterplätze bieten neben der<br />

besseren Aussicht auch mehr Bequemlichkeit:<br />

Man muss nicht<br />

aufstehen, wenn der Nachbar auf<br />

Toilette möchte. Der Gangplatz<br />

bietet dafür etwas mehr Beinfreiheit.<br />

Wer eine lange Geschäftsreise<br />

plant,<br />

sollte ein paar Vorbereitungen<br />

treffen,<br />

um nicht gerädert<br />

anzukommen. <br />

<br />

Bild: Fotolia<br />

• RZ_PD_97x137.indd 1 19.01.12 15:59


3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Management/Logistik · 29<br />

Kennzeichnung<br />

Zuverlässige Produktverfolgung schützt vor Strafe<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Ist ein Produkt nicht ausreichend gekennzeichnet, gilt es rechtlich als<br />

nicht geliefert. Zum Schutz vor Vertragsstrafen setzt die Firma Aumund<br />

robuste Etiketten von S + P Samson erfolgereich ein.<br />

Rheinberg (hi). Vertragsstrafen im<br />

fünfstelligen Bereich – für die meisten<br />

mittelständischen Unternehmen<br />

ist dies kaum zu stemmen.<br />

Doch ein unverschuldeter Vertragsbruch<br />

kann schneller passieren als<br />

man denkt: Ist ein Produkt nicht<br />

ausreichend gekennzeichnet, gilt es<br />

rechtlich gesehen als nicht geliefert.<br />

Und auch den Zoll darf die Ware<br />

ohne exakte Kennzeichnung nicht<br />

passieren. Dieses Risiko wollte die<br />

Aumund Fördertechnik GmbH<br />

nicht mehr eingehen.<br />

Das Unternehmen liefert Förderanlagen,<br />

Komponenten und Ersatzteile<br />

in die ganze Welt und suchte<br />

daher nach einer professionellen<br />

Lösung für die eindeutige Kennzeichnung<br />

aller Versandstücke.<br />

Fündig wurde die Firma bei den<br />

Spezialisten der S+P Samson GmbH.<br />

Das Unternehmen entwickelte besonders<br />

witterungsbeständige Etiketten,<br />

die auch gegenüber mechanischer<br />

und chemischer Beanspru-<br />

chung resistent sind. Bei Aumund<br />

sind diese Etiketten jetzt seit einigen<br />

Monaten erfolgreich im Einsatz.<br />

„Bei der Rohstoffgewinnung, in<br />

Zement- und Stahlwerken, aber<br />

auch in den Ex- und Importterminals<br />

der großen Häfen herrschen<br />

zum Teil raue Bedingungen“, erläutert<br />

Ralf Schmitz, <strong>Produktion</strong>sleiter<br />

bei Aumund, die Ausgangslage.<br />

Daher müsse nicht nur die Anlage<br />

selbst, sondern auch die Kennzeichnung<br />

sehr robust sein. „Sonne,<br />

Wind, Salzwasser, Schnee und Eis<br />

müssen die Etiketten ebenso überstehen,<br />

wie den Kontakt mit Reinigungsmitteln<br />

oder Ölen.“<br />

Wie viele andere Unternehmen,<br />

hat auch Aumund seine Etiketten<br />

lange selbst produziert: das bedruckte<br />

Papier wurde dazu auf ein<br />

Trägermaterial aufgebracht, das<br />

dann mit Ösen versehen wurde, um<br />

das Etikett befestigen zu können.<br />

Neben dem Beschädigungsrisiko<br />

dieser Kennzeichnungslösung<br />

Für das neue Barcode-Etikett wurde eine Folie mit einer speziellen Beschichtung<br />

zum Schutz vor Verkleben gewählt. <br />

Bild: Aumund<br />

machte man sich von zwei Zulieferern<br />

abhängig. Kam es zu Lieferverzögerungen,<br />

konnten die Etiketten<br />

nicht rechtzeitig gedruckt und die<br />

Ware nicht ausgeliefert werden.<br />

Für das neue Barcode-Etikett aus<br />

Graphiplast wurde eine PET-Folie<br />

gewählt und mit einer speziellen<br />

Antistatik-Beschichtung versehen.<br />

Dadurch kleben die einzelnen Etiketten<br />

beim Druck nicht aneinander<br />

und gewährleisten auch bei<br />

hohem Druckvolumen einen störungsfreien<br />

Ablauf. Die Rückseite<br />

wurde mit einem partiellen Klebefeld<br />

mit hoher Grammatur von 80g/<br />

m 2 behaftet. Damit dennoch kein<br />

Klebstoff austritt, wurde ein Spezialkleber<br />

verwendet, der Drucktemperaturen<br />

von bis zu 200 °C standhält<br />

und sich nicht verflüssigt. Somit ist<br />

die Folie auch mit handelsüblichen<br />

Laserdruckern bedruckbar.<br />

Abgleich mit Datenbank<br />

gewährleistet Zuordnung<br />

„Um eine ideale Gesamtlösung zu<br />

entwickeln, haben wir in mehreren<br />

Tests die einzelnen Komponenten<br />

der Kennzeichnung wie Trägermaterial<br />

und Druckertyp sowie Druckverfahren<br />

aufeinander abgestimmt“,<br />

erklärt Karl Tochtermann, Geschäftsführer<br />

von S+P Samson. Nur<br />

so ist gewährleistet, dass der Barcode<br />

jederzeit lesbar ist. Der barcode-gestützte<br />

Abgleich mit einer<br />

Datenbank gewährleistet die korrekte<br />

Zuordnung und Verfolgung<br />

der Teile – vergleichbar mit der Sendungsverfolgung<br />

von Paketdiensten.<br />

Allerdings liefert Aumund auch<br />

in Gegenden, die nur rudimentär<br />

oder gar nicht mit einer solchen Infrastruktur<br />

ausgestattet sind. Hier<br />

wird ein Abgleich klassisch anhand<br />

von Ident-Nummern und Listen<br />

vorgenommen, die auch die schnelle<br />

und einfache Bestellung von Ersatzteilen<br />

ermöglicht, teilt das Unternehmen<br />

mit.<br />

Über individuell<br />

verlegbare<br />

Transportstrecken<br />

können die<br />

energiesparenden<br />

Shuttles pro<br />

Stunde 1 000 Behälter<br />

befördern.<br />

Bild: Ylog<br />

Lagerorganisation<br />

Shuttle-System mit<br />

Energiespar-Potenzial<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Ylog entwickelte ein innovatives<br />

Shuttle-System, das als führerloses<br />

Transportsystem im Lager für<br />

Energieeinsparung sorgt und für<br />

hohe Ausfallsicherheit steht, so<br />

das Unternehmen.<br />

A-Dobl (hi). Das iSC Intelligent<br />

Stacking Center von Ylog ist ein<br />

führerloses Transportsystem, bei<br />

dessen Grundvariante zwei Hublifte<br />

und 14 autonome Roboter (AIV-<br />

Shuttles) über individuell verlegbare<br />

Transportstrecken pro Stunde<br />

1000 Behälter befördern.<br />

Im Vergleich zum durchschnittlichen<br />

Leistungsverbrauch von 20<br />

Kilowatt für ein Regalbediengerät<br />

ist der Shuttle-Roboter mit 100<br />

Watt geradezu ein Sparer, abgesehen<br />

davon, dass nicht für jede noch<br />

so kleine Lagerbewegung ein<br />

2-Tonnen-Regalbediengerät in Bewegung<br />

gesetzt wird. „Im Gegensatz<br />

zum Regalbediengerät ist jedoch<br />

auch bei 1 000 Behältern pro<br />

Stunde noch lange nicht Schluss“,<br />

so Ylog-Geschäftsführer Martin<br />

Trummer, „denn die Anlage kann<br />

ohne weiters um zusätzliche Lifte<br />

und Roboter erweitert werden.“<br />

„Wer Ruhe und Kontinuität in seinem<br />

Wesen vereint, kommt für gewöhnlich<br />

schneller ans Ziel als der<br />

Hastige und Eilige: die iSC-Behälter<br />

eben mit moderater Fahrgeschwindigkeit,<br />

aber dafür im Parallelbetrieb,<br />

der übrigens auch für<br />

die extrem hohe Ausfallssicherheit<br />

von 99,6% verantwortlich ist“, heißt<br />

es. Denn wie beim Straßenverkehr<br />

wird auch hier das Gesamtsystem<br />

praktisch nicht berührt, wenn ein<br />

einzelnes Fahrzeug ausfällt.<br />

Ylog gilt als das weltweit erste Unternehmen,<br />

das AKL mit führerlosen<br />

Transportsystemen baut. Im<br />

Gegensatz zu starren Regalbediengeräten,<br />

die nur in einer Gasse aufund<br />

abfahren können, funktioniert<br />

das iSC-System nach dem Prinzip<br />

vieler kleiner Helfer.<br />

www.ylog.at<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material Energie ✔<br />

Service ✔ Handhabung<br />

Zeit ✔ Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Ausschreibung<br />

des Günter-Spur-Preises<br />

<strong>Produktion</strong> und A.T. Kearney schreiben im<br />

Rahmen des Wettbewerbs Fabrik des Jahres/<br />

GEO den Günter-Spur-Preis aus. Der Günter-<br />

Spur-Preis ist nach einem der Väter der<br />

<strong>Produktion</strong>stechnik in Deutschland benannt:<br />

Univ.-Prof.em. Dr.-Ing. Günter Spur. Ausgezeichnet<br />

werden herausragende wissenschaftliche<br />

Arbeiten des Nachwuchses, die sich mit<br />

der praktischen Verbesserung des <strong>Produktion</strong>sprozesses<br />

in der verarbeitenden Industrie<br />

In Kooperation mit<br />

beschäftigen. Eingereicht werden können<br />

Doktor-, Diplom- und Masterarbeiten aus unterschiedlichen<br />

Fakultäten wie Maschinenbau,<br />

Wirtschaftsingenieurwesen oder Wirtschaftswissenschaften.<br />

Eingesendet werden können<br />

die Nachwuchsarbeiten zusammen mit dem<br />

Bewerbungsbogen (www.fabrik-des-jahres.de)<br />

von den Unternehmen, in denen die Arbeiten<br />

geschrieben wurden, und von den Nachwuchswissenschaftlern<br />

selbst an:<br />

A. T. Kearney, Janine Marquis,<br />

Lenbachplatz , München,<br />

Tel. / .<br />

Einsendeschluss<br />

ist der<br />

. Mai <br />

www.fabrik-des-jahres.de<br />

pro_FDJ_Günter_Spur_<strong>2012</strong>_148x201.indd 1 08.03.<strong>2012</strong> 10:45:35


30 · Initiative Pro Standort Deutschland · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

Eine Initiative der Zeitung <strong>Produktion</strong><br />

A Division of Watts Water Technologies Inc.<br />

www.wattsindustries.de<br />

Deutschland ist besser als sein Ruf. Die Initiative „PRO Standort Deutschland“ setzt sich für Erhalt, Stärkung und Ausbau des Industriestandortes Deutschland ein.<br />

Haben Sie auch Interesse? Mehr Infos bei Bettina Fischer, Tel.-Nr. 0 81 91/125-844.


3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Office Tools · 31<br />

Technische Details<br />

14 Megapixel effektive Auflösung<br />

Abmessungen:<br />

98,9 mm x 61,5 mm x 22,2 mm<br />

Gewicht: 100 g (ohne Batterie und<br />

SD-Karte)<br />

Datenanschluss: USB 2.0<br />

Filmaufnahme: 720p<br />

Preis: 109,00 Euro<br />

Kontakt: www.benq.de<br />

Schutzt für vertrauliche Aufnahmen<br />

Das Diktiergerät DS-7000 von Olympus soll die Anforderungen von professionellen<br />

Anwendern erfüllen. Mit Farbdisplay und Metallgehäuse<br />

vereine es einfache Bedienung und gute Aufnahmequalität. Dank PIN<br />

und 256-bit-Echtzeitverschlüsselung sind vertrauliche Daten geschützt.<br />

Wasserdichte Kamera<br />

BenQ stellt seine neue Digital Kamera LM100 vor, die mit einem 4-fach optischen<br />

Zoom, einer Super-Makro-Funktion, einem 25-mm-Weitwinkelobjektiv<br />

und einem 2,7 Zoll großen Farb-Display ausgestattet ist. Das Gerät ist<br />

laut Hersteller wasserdicht, so dass sogar Unterwasseraufnahmen bis zu 5<br />

Metern Tiefe möglich wären. Das Gehäuse der Kamera ist stoßfest und<br />

staubgeschützt, so BenQ. Dank HDR-Technologie werde die automatische<br />

Einstellung von Helligkeit und Kontrast übernommen.<br />

Technische Details<br />

Abmessungen:<br />

158 mm x 163,6 mm x 82,7 mm<br />

Effektive Pixel: <strong>18</strong>,10 Megapixel<br />

Bildraten von 24, 25, 30, 50 und 60 p<br />

Display: 3,2 Zoll<br />

Wasser - und staubresistent<br />

verfügbar ab Oktober <strong>2012</strong><br />

Kontakt: www.canon.de<br />

Technische Details<br />

Display: 2 Zoll<br />

256 Bit-Echtzeitverschlüsselung<br />

Stromversorgung: Lithium-<br />

Ionen-Akku<br />

Laufzeit: bis zu 21 Stunden<br />

2 Gb interner Speicher<br />

Preis: auf Nachfrage<br />

Kontakt: www.olympus.de<br />

Videos in hoher Qualität drehen<br />

Canon kündigt die neue Spiegelreflexkamera EOS-1D C an. Diese sei durch<br />

ihre Lichtempfindlichkeit und einen hohen, dem klassischen Filmmaterial<br />

sehr ähnlichen Dynamikbereich besonders für das Anfertigen von Videos<br />

geeignet. Die Kamera zeichnet 4K-Video mit 4 096 x 2 160 Pixeln und einer<br />

4 : 2 : 2-Farbabtastung auf und biete so einen großen kreativen Spielraum. Daten einfach sichern<br />

TrekStors neue Festplatte DataStation pocket iTravel ist laut Hersteller eine<br />

gute Lösung, um Daten schnell und einfach vom Mac oder PC zu sichern.<br />

Großer Speicherplatz bei niedrigem Stromverbrauch<br />

Western Digital präsentiert<br />

die WD Scorpio Blue7 mm Festplatte<br />

mit 2,5-Zoll-Laufwerk<br />

und Energieverbrauch von<br />

maximal 1,4 Watt. Dieser soll<br />

durch verbessertes Powermanagement<br />

und optimierte<br />

Algorithmen zur Datensuche<br />

gewährleistet werden. Das<br />

Single-Platter-Laufwerk der Festplatte verfügt über eine Erschütterungsresistenz<br />

mit Schutz bis zu 400 G und ist mit einer Kapazität von 500 GB oder<br />

320 GB erhältlich.<br />

Technische Details<br />

02,5-Zoll-Laufwerk<br />

Treiber-Kompatibilität mit 9,5 mm Slots<br />

leiser Betrieb durch WhisperDrive-Technologie<br />

ShockGuard-Technologie schützt vor Erschütterungen bis zu 400 G<br />

Kapazität bis 500 Gb<br />

Preis: ab 69,99 Euro<br />

Kontakt: www.wdc.com/de<br />

Dank Vorformatierung (FAT32) sei die TrekStor-Platte sofort einsatzbereit<br />

und bleibe während des Betriebes flüsterleise. Dabei informiert eine weiße<br />

LED über den Status des aktuellen Vorgangs. Die durchschnittliche Zugriffszeit<br />

der Speicherlösung liegt bei ca. 15,3 ms.<br />

Eine zusätzliche Stromversorgung benötigt<br />

die DataStation pocket iTravel<br />

nicht.<br />

DILBERT<br />

ALSO, WAS HALTEN<br />

SIE VON MEINEM<br />

PLAN?<br />

BRILLANT!<br />

DAS IST DER<br />

BESTE PLAN<br />

ALLER ZEITEN!<br />

WOW!! SIE SIND<br />

EIN GENIE!!<br />

GENAU DIE ART AUF-<br />

RICHTIGEN FEEDBACKS<br />

BRAUCHEN<br />

WIR .<br />

ICH LIEBE ES,<br />

WENN SIE IN<br />

MEINE RICHTUNG<br />

AUSATMEN.<br />

Leicht zu befestigender<br />

Camcorder<br />

Bei dem Camileo Clip von Toshiba<br />

handelt es sich um einen schlanken<br />

digitalen Action Camcorder<br />

mit Full-HD-Auflösung. Er ist mit<br />

einem robusten Clip an der Rückseite<br />

ausgestattet, mit dem er an<br />

einer Jacke oder einem Hemd angebracht<br />

werden kann. So wird es<br />

dem Anwender möglich, Momente<br />

festzuhalten, ohne den Camcorder<br />

nach Aktivierung noch einmal in<br />

die Hand nehmen zu müssen.<br />

Technische Details<br />

Abmessungen: 43 mm x 80 mm x 16 mm<br />

Gewicht: 85 g<br />

Videoauflösung: Full-HD 1920 x 1080<br />

(30 fps)<br />

1,5 Zoll LCD-Display<br />

Konnektivität: MiniHDMI, Mini-USB 2.0<br />

Preis: 99,00 Euro<br />

Kontakt: www.toshiba.de<br />

Technische Details<br />

Abmessungen:<br />

115 mm x 75,5 mm x 12,5 mm<br />

Gewicht: 200 g<br />

Speicherplatz: bis 1 Tb<br />

kompatibel mit USB 3.0, USB 2.0<br />

und USB 1.1<br />

keine zusätzliche Stromversorgung<br />

Preis: ab 129,99 Euro<br />

Kontakt: www.trekstor.de<br />

Dilbert for ever!<br />

Das Buch „Dilbert<br />

und die Stunde des<br />

Wiesels“<br />

(350 S., € 19,90,-) ist<br />

erschienen bei Redline<br />

Wirtschaft im<br />

verlag moderne industrie,<br />

Landsberg.<br />

Zu bestellen unter<br />

Fax: 08191/125- 293;<br />

www.redline-wirtschaft.de<br />

IMPRESSUM<br />

REDAKTION (08191-125-310)<br />

Chefredakteur:<br />

Eduard Altmann (verantwortlich)<br />

stellv. Chefredakteur:<br />

Claus Wilk (-329)<br />

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Redaktion (Print und Online):<br />

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Maren Kalkowsky (kk) -696, Gunnar Knüpffer<br />

(gk) -107, Annika Mentgen (mg) -493, Sebastian<br />

Moser (sm) -443, Dietmar Poll (pd) -695,<br />

Sabine Spinnarke (sp) -445,<br />

Sekretariat:<br />

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Leitung Herstellung Fachzeitschriften:<br />

Horst Althammer<br />

Art Director: Jürgen Claus<br />

Herstellung/Layout:<br />

Andrea de Paly, Carmen Lauter,<br />

Druck:<br />

westermann druck GmbH, Braunschweig<br />

Erscheinungsweise:<br />

wöchentlich, 50. Jahrgang<br />

ISSN: 0344-6166<br />

Anschrift für Verlag, verantwortlichen<br />

Redakteur und verantwortlichen<br />

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86895 Landsberg;<br />

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Internet: www.mi-fachzeitschriften.de<br />

Handelsregister-Nr./Amtsgericht:<br />

HRB 22121 Augsburg<br />

Bedingungen für Anzeigen,<br />

Vertrieb und Redaktion:<br />

Anzeigentarif nach Preisliste Nr. 51<br />

gültig seit 1. 10. 2011<br />

Jahresabonnement:<br />

Inland Euro 99,80 , Ausland Euro 104,00 ,<br />

(jeweils inkl. Versandkosten). Einzelpreis<br />

Euro 2,80 zuzüglich Versandksten.<br />

Der Studenten rabatt beträgt 35%.<br />

Kündigungsfrist:<br />

Jederzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum<br />

Monatsende. Nachdruck, Übersetzung und<br />

Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />

Für zugesandte Manuskripte, Bildmaterial<br />

und Zuschriften wird keinerlei Gewähr<br />

übernommen; für die vollständige<br />

oder teilweise Veröffent lichung in der Zeitschrift,<br />

die Verwertung in digitalisierter<br />

Form im Wege der Vervielfältigung und Verbreitung<br />

z. B. auf CD-ROM oder Internet<br />

wird das Einverständnis vorausgesetzt.<br />

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Sparkasse Landsberg<br />

BLZ 70052060, Konto-Nr. 37754<br />

Postbank München<br />

BLZ 70010080, Konto-Nr. 78613-801<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />

Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung<br />

der Ver breitung von<br />

Werbeträgern e.V.<br />

Italien:<br />

Casiraghi Pubblicità Internazionale<br />

Via Cardano 81, 22100 Como<br />

Tel. 0039 031 261407, Fax 031 261380<br />

E-Mail: info@casiraghi.info<br />

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und für interne Marktforschung<br />

gespeichert, verarbeitet und genutzt<br />

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und Dienstleistungen informiert zu werden.<br />

Wenn Sie dies nicht mehr wünschen können<br />

Sie dem jederzeit mit Wirkung für die<br />

Zukunft unter leserservice@mi-verlag.de<br />

widersprechen.


32 · Beruf und Karriere · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

Fachkräftemangel<br />

Was tun mit 13000 Bewerbern aus dem Süden?<br />

Christiane Siemann, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Sie kamen, sahen und schrieben: Sieben Journalisten aus dem Süden<br />

Europas, eingeladen von der Stadt Schwäbisch Hall anlässlich des 2.<br />

Deutschen Kongresses der Weltmarktführer, berichteten in ihren Heimatländern<br />

über den Fachkräftemangel und über die wirtschaftliche<br />

Boom-Region Hohenlohe.<br />

Schwäbisch Hall (gk). Innerhalb<br />

von einem Monat schickten mehr<br />

als 13 000 Portugiesen, Spanier und<br />

Griechen eine Bewerbung zur<br />

Agentur für Arbeit, davon rund<br />

1400 zu Ziehl-Abegg, 700 zu Optima,<br />

350 erhielt die Stadt Schwäbisch<br />

Hall, rund 130 Würth, zahlreiche<br />

das portugiesische Generalkonsulat<br />

in Stuttgart – und täglich<br />

werden es noch mehr. Der Grund:<br />

Die zu 90 % portugiesischen Bewerber<br />

lasen nicht nur in der Zeitung<br />

von den hervorragenden Arbeitsmöglichkeiten,<br />

sondern sahen<br />

ebenso im portugiesischen<br />

TV-Sender T1 einen Beitrag, der<br />

zeitgleich auf Facebook gepostet<br />

wurde. Dort fand er Tausende von<br />

Freunden. „Das erklärt die Dynamik<br />

der extrem großen Nachfrage,<br />

denn auch jetzt lässt der Bewerbungseingang<br />

kaum nach. Aus<br />

Griechenland und Spanien erhielten<br />

wir jeweils nur 30 Bewerbungen<br />

auf Grund der Zeitungsartikeln“,<br />

so Guido Rebstock, Leiter der<br />

Agentur für Arbeit in Schwäbisch<br />

Hall. Und nicht nur per Post und<br />

Mail kommen Bewerbungen, sondern<br />

Portugiesen fahren auch persönlich<br />

bei der Arbeitsagentur vor.<br />

Einerseits haben sie sich wohl<br />

durch den TV-Beitrag überzeugen<br />

lassen, den Reiseweg auf sich zu<br />

nehmen: Postkartenidylle pur. Die<br />

malerische Altstadt dient als Hintergrund<br />

für Aussagen von Interviewpartnern,<br />

die betonen, wie<br />

dringend Fachkräfte gesucht werden<br />

und dass mangelnde Sprachkenntnisse<br />

kein Problem in deutschen<br />

Unternehmen seien. Andererseits<br />

lockte wohl auch die Aussage<br />

des Fernsehsenders, nach der<br />

das Durchschnittsgehalt in<br />

Deutschland bei 3 000 Euro brutto<br />

liege und damit um einiges höher<br />

als in Portugal.<br />

Auf Vermittlung<br />

Arbeitsloser konzentriert<br />

13 000 Bewerbungen aus Südeuropa kamen in Schwäbisch Hall an, nachdem<br />

die Stadt Journalisten auf einen Fachkräftemangel hingewiesen hatte. B.: Fotolia<br />

Was tun mit den vielen Bewerbungen?<br />

„Von den 10 000 Bewerbungen,<br />

die bei uns angekommen<br />

sind, konzentrieren wir uns auf das<br />

Viertel der arbeitslosen Bewerber,<br />

denn wir haben nicht vor, Portugals<br />

Arbeitskräfte abzuwerben, nur weil<br />

den Bewerbern die Angebote hier<br />

attraktiver erscheinen“, betont Guido<br />

Rebstock. Die Bewerbungen<br />

spiegeln das gesamte Qualifikationsniveau<br />

wieder: Von Architekten<br />

und Ingenieure über Hotelfachleute<br />

und ungelernte Kräfte sind alle<br />

Bereiche vertreten. Überwiegend<br />

haben sich die 20- bis 30 jährigen<br />

beworben. Acht Mitarbeiter der<br />

Agentur sind aus anderen Abteilungen<br />

abgezogen worden, sie arbeiten<br />

derzeit quasi Tag und Nacht<br />

an der Sichtung und Beantwortung<br />

der Bewerbungen. Und nicht nur<br />

die Arbeitsagentur muss die Berge<br />

der Zuschriften in angemessener<br />

Zeit beantworten, auch die angeschriebenen<br />

Unternehmen versuchen<br />

auf die Fülle der Anfragen reagieren.<br />

Überrascht über den hohen Zuspruch<br />

aus Portugal ist auch Ramona<br />

Blankenstein. Die Personalreferentin<br />

von Ziehl-Abegg, das derzeit<br />

50 Stellen zu besetzen hat: „Von<br />

den mehr als 1350 Anschreiben<br />

haben wir bisher die Hälfte sichten<br />

können, 90 Kandidaten kommen<br />

unseren Anforderungsprofilen<br />

sehr nahe.“ Dass nur ganz wenige<br />

Bewerber Deutsch sprechen können,<br />

sei zwar ein Nachteil, aber<br />

wenn die Qualifikation stimme,<br />

gäbe man dem potenziellen Mitarbeiter<br />

auch die Möglichkeit zur<br />

Sprachschulung. Die Feinabstimmung<br />

mit den Abteilungsleitern<br />

stehe noch aus, so dass jetzt noch<br />

keine Aussage möglich sei, ob und<br />

wie viele Einstellungen vorgenommen<br />

würden; eine realistische An-<br />

nahme liege bei einem bis fünf<br />

Mitarbeitern. Heinz Unfried, Personalleiter<br />

der Optima Group, die<br />

weltweit 1400 Mitarbeiter beschäftigt,<br />

zählt zu den jetzt schon vorliegenden<br />

700 Bewerbungen täglich<br />

Dutzende von neuen: „Wir sichten<br />

momentan, was noch Zeit in Anspruch<br />

nehmen wird. Aktuell erscheinen<br />

rund fünf bis zehn Bewerbungen<br />

vielversprechend.<br />

Arbeitsagentur: Gezielte<br />

Anwerbung ist sinnvoller<br />

Wenn Bewerbungen nicht in die<br />

Profile passen, werden sie an andere<br />

Betriebe in der Region weitergeleitet,<br />

die dann beispielsweise Stellen<br />

wie einen ‚Waschmaschinenaufsteller‘<br />

offen haben.“ Dass sich<br />

nun mehr als 0,1% der erwerbsfähigen<br />

Bevölkerung Portugals in eine<br />

Provinzregion beworben haben,<br />

sieht der Leiter der Agentur für Arbeit<br />

mit gemischten Gefühlen. Die<br />

Größendimension sei nicht zu unterschätzen<br />

und könne durchaus<br />

zu diplomatischen Verwicklungen<br />

führen. So brauchen beispielweise<br />

Firmen in Porto oder Lissabon<br />

selbst qualifizierte Ingenieure oder<br />

Fachkräfte zur Metallverarbeitung<br />

und sind wahrscheinlich wenig<br />

glücklich darüber, wenn plötzlich<br />

eine Massen-Auswanderung ihrer<br />

Mitarbeiter ins Hohenloher Land<br />

stattfindet. Gezielte Anwerbung sei<br />

sinnvoller und erfolgsversprechender,<br />

betont Guido Rebstock von der<br />

Arbeitsagentur.<br />

Spezialisten<br />

Karl kennt jeden Kniff<br />

Michael Sudahl, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Immer mehr Beschäftigte machen als Spezialisten Karriere. Diese Fachleute<br />

lassen sich mit speziellen Weiterbildungsprogrammen qualifizieren.<br />

Wissenswikis können deren Know-how im Unternehmen sichern<br />

Robert-Bürkle-<br />

Chef Joachim<br />

Bender hat den<br />

Spezialisten<br />

Norbert Damm<br />

eingestellt, der<br />

ohne Entwicklerteam<br />

arbeitet.<br />

Stuttgart (gk). An 100 Tagen im<br />

Jahr lebt Hubert Karl aus dem Koffer.<br />

Dann pendelt er zwischen Brasilien,<br />

Mexiko und Fridingen an<br />

der Donau hin und her. Als Key-<br />

Accounter des Spritzguss-Maschinenbauers<br />

Desma ist er in der Firma<br />

der Experte für Lateinamerika<br />

schlechthin. Kein Angebot wird<br />

ohne ihn geschrieben, keine Maschine<br />

verlässt ohne das Wissen<br />

des gelernten Werkzeugmachers<br />

das Werk. Diesen Status hat sich<br />

der 44-Jährige, der fließend schwäbisch<br />

und spanisch spricht, hart<br />

erarbeitet. Als junger Ingenieur<br />

sammelte er drei Jahre lang in Mexiko<br />

Erfahrungen in einer Druckgießerei.<br />

Heute betreut er ein Umsatzvolumen<br />

von bis zu sechs Mio<br />

Euro pro Jahr. Dabei geht es Karl<br />

nicht um Macht oder Eitelkeiten.<br />

Vielmehr ist sein Wissen über<br />

Land, Leute, Verhandlungskniffe<br />

oder Einfuhrbestimmungen bei<br />

den Kollegen gefragt, die von<br />

Deutschland aus für diese Region<br />

arbeiten. Karl weiß, wie ein Argentinier<br />

tickt oder warum in Brasilien<br />

die Uhren etwas anders laufen als<br />

in Europa. Innerhalb des Unternehmens<br />

gilt er als kleiner Guru.<br />

Auch, weil er nach der Lehre als<br />

Monteur bei Desma komplexe Anlagen<br />

in aller Welt aufbaute und bis<br />

heute auf dieses technisch-praktische<br />

Basiswissen zurückgreifen<br />

kann. Karl kennt jede Schraube,<br />

jede Einstellung an den Maschinen.<br />

Eins unterscheidet ihn jedoch<br />

von anderen Führungskräften in<br />

der Firma. Er hat keine Mitarbeiter.<br />

Stattdessen ist er die Karriereleiter<br />

als Fachexperte hinaufgeklettert.<br />

Mit Fortbildung werden aus<br />

Fachkräften Experten<br />

„Mittlerweile gibt es immer mehr<br />

Beschäftigte, die als Spezialisten<br />

Karriere machen“, hat Stefan Janssen<br />

beobachtet. Der Europa-Chef<br />

des E-Learning-Anbieters Skillsoft<br />

entwickelt für Firmen Fortbildungskonzepte.<br />

„Neben dem klassischen,<br />

hierarchischen Aufstieg<br />

und der dazugehörigen Personalverantwortung<br />

bilden Unternehmen<br />

heute gezielt Fachexperten<br />

aus“, verdeutlicht Janssen. Der Hintergrund<br />

dafür ist einleuchtend:<br />

Weil sich Technologien rasant entwickeln<br />

und selbst Mittelständler<br />

wie Desma mit gerade einmal 440<br />

Mitarbeitern inzwischen weltweit<br />

präsent sein müssen, suchen sie<br />

Leute, die über eine ausgewiesene<br />

Expertise verfügen. Oder sie stellen<br />

ihre Fortbildungsprogramme so<br />

zusammen, dass aus Fachkräften<br />

Fachexperten werden können.<br />

Auch Norbert Damm gilt beim<br />

Schwarzwälder Maschinenbauer<br />

Robert Bürkle als Koryphäe. Allerdings<br />

ohne Titel. „Wir suchten einen<br />

erfahrenen Querdenker, der<br />

unser Know-how beim Pressen,<br />

Beschichten und Laminieren von<br />

Holzwerkstoffen und Elektronikteilen<br />

in andere Branchen transferiert“,<br />

erzählt Unternehmenschef<br />

Joachim Bender. Damm erfüllt<br />

diese Kriterien. Sein erster Auftrag:<br />

Einen Warmluftofen entwickeln,<br />

der frisch beschichtete Leiterplatten<br />

gleichmäßig trocknet. Ein paar<br />

Jahre später plant Bürkle, in die<br />

Wichtig ist es, das Wissen von<br />

Experten weiterzugeben<br />

Solarindustrie einzusteigen.<br />

Damms Job ist es, einen Fertigungsprozess<br />

zu entwickeln, der<br />

aus Glas, Solarzelle und Folie Sonnenmodule,<br />

wie sie etwa auf Hausdächern<br />

zu finden sind, laminiert.<br />

Ein Entwicklerteam hat der gelernte<br />

Werkzeugmacher Damm<br />

dafür nicht zur Verfügung. „Je nach<br />

Branche arbeiten mir Kollegen aus<br />

den Fachabteilungen zu“, beschreibt<br />

Damm seinen Job. Er tüftelt<br />

an Maschinen, telefoniert mit<br />

Fraunhofer-Forschern oder diskutiert<br />

mit Lieferanten über alternative<br />

Materialien und deren physikalische<br />

Eigenschaften. „Eine Standardfortbildung<br />

für mich gibt es<br />

nicht“, lacht Damm auf die Frage,<br />

woher er sein Wissen hat. „Recherchieren<br />

und ausprobieren“ ist seine<br />

Antwort. Wichtig seien eine gute<br />

Kommunikation: Das Reden mit<br />

Kollegen und ein intaktes Netzwerk<br />

innerhalb der Branche und in<br />

die Wissenschaft hinein. Was mit<br />

seinem Wissen passiert, wenn er in<br />

Rente geht, macht dem umtriebigen<br />

Ingenieur etwas Sorgen.<br />

„Diese Situation haben viele Unternehmen,<br />

wenn Fachexperten<br />

ausscheiden“, bestätigt Janssen<br />

und erklärt, wie schmal der Grat ist:<br />

Je mehr Spezialisten eine Firma<br />

beschäftigt, umso stärker könne sie<br />

sich vom Wettbewerb abgrenzen.<br />

Problematisch werde es, wenn<br />

„diese Leute in Rente gehen“, so der<br />

Lernexperte. Dann gehe deren<br />

Know-how oft mit in den Ruhestand.<br />

Helfen könne ein Wissenswiki.<br />

Ähnlich wie bei Facebook & Co.<br />

würden mittlerweile die Spezialisten<br />

in firmeninternen Online-<br />

Netzwerken Profile erstellen, in<br />

denen sie einerseits als Experten<br />

befragt werden können, „andererseits<br />

ihr Wissen posten und verlinken“,<br />

wie Janssen weiß.<br />

<br />

Bild: Bürkle


3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Beruf und Karriere · 33<br />

Jobsuche<br />

Facebook ist en vogue<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Deutsche Schüler suchen ihren<br />

Ausbildungsplatz immer häufiger<br />

über Kommunikationsnetzwerke<br />

wie Facebook, Twitter & Co.<br />

Gummersbach. Facebook ist aus<br />

dem Alltag deutscher Schüler nicht<br />

mehr wegzudenken. Auch bei der<br />

Suche nach einem Ausbildungsplatz<br />

entdecken die Jugendlichen<br />

nun die sozialen Netzwerke: 82 %<br />

aller Schüler befürworten es, dass<br />

Unternehmen mit eigenen Karriereseiten<br />

in sozialen Netzwerken<br />

vertreten sind. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt die ‚Social-Media-<br />

Studie“‘der Kommunikationsagentur<br />

Kienbaum Communications,<br />

die das Azubi-Marketing in privaten<br />

sozialen Netzwerken und die<br />

Erwartungen der Zielgruppe untersucht<br />

hat. „Die Umfrage zeigt,<br />

Internet ist wichtigste Informationsquelle<br />

der Zielgruppe<br />

dass Social-Media-Plattformen zu<br />

einem ernstzunehmenden Faktor<br />

werden, wenn es darum geht, als<br />

Arbeitgeber mit Schülern zu kommunizieren<br />

und sie über die Ausbildungsmöglichkeiten<br />

im Unternehmen<br />

zu informieren“, sagt Iris<br />

Kürfgen, Seniorberaterin bei Kienbaum<br />

Communications. Bereits<br />

60 % der Schüler haben eine Karriere-Page<br />

eines Unternehmens in<br />

einem sozialen Netzwerk besucht<br />

und zwei Drittel der Studienteilnehmer<br />

empfinden diese bei der<br />

Ausbildungsplatzsuche als nützlich<br />

und hilfreich. Dabei schätzen<br />

die Teenager besonders die direkte<br />

Ansprache und die Schnelligkeit<br />

des Mediums: So versprechen sich<br />

73 % der Nutzer eine schnelle Kontaktaufnahme<br />

mit dem Unternehmen.<br />

69 % sehen den Vorteil in den<br />

direkten Informationen, die sie<br />

über die Karriere-Pages in sozialen<br />

Netzwerken erhalten. Trotz der<br />

wachsenden Beliebtheit von Social<br />

Media nutzen die deutschen Schüler<br />

hauptsächlich klassische On-<br />

Soziale Netzwerke<br />

werden sich<br />

nach Einschätzung<br />

von Kienbaum-Spezialistin<br />

Kürfgen<br />

beim Recruitung<br />

etablieren.<br />

line-Kommunikationskanäle zur<br />

Information über potenzielle Berufsfelder<br />

und Arbeitgeber: Von<br />

den fast 90 % der Jugendlichen, die<br />

sich im Internet über einen Ausbildungsplatz<br />

oder ein Duales Studium<br />

informieren, nutzen 80 % Suchmaschinen,<br />

55 % informieren sich<br />

direkt auf der Website des Unternehmens<br />

und 44 % suchen in Jobbörsen<br />

nach geeigneten Stellenangeboten.<br />

Als zweitwichtigste Informationsquelle<br />

nach dem Internet<br />

nennen die befragten Schüler<br />

Freunde gefolgt von der Familie auf<br />

Platz drei. Auch Berufsmessen und<br />

das Berufsinformationszentrum<br />

werden von mehr als der Hälfte der<br />

Jugendlichen genutzt.<br />

„Jedoch deutet die verstärkte<br />

Akzeptanz und das zunehmende<br />

Interesse der Schüler an einer Jobsuche<br />

über soziale Netzwerke darauf<br />

hin, dass sich im kommenden<br />

Jahr neben den klassischen Online-Kommunikationskanälen<br />

Social<br />

Media zunehmend als Informationsquelle<br />

für die Jobsuche<br />

etablieren werde“, sagt Kürfgen.<br />

<br />

Bild: Fotolia<br />

Studienanfänger<br />

Interesse an Technik und<br />

Naturwissenschaften steigt<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Mit 516 890 Studienanfängern haben<br />

sich für das Studienjahr 2011<br />

so viele junge Leute an deutschen<br />

Hoschulen eingeschrieben wie nie<br />

zuvor.<br />

Köln. Besonders beliebt sind nach<br />

Einschätzung des IW Köln die sogenannten<br />

MINT-Fächer bei den<br />

Erstsemestern: Allein bei den Ingenieurwissenschaften<br />

betrug der<br />

Zuwachs gegenüber dem Vorjahr<br />

24%. Für Mathematik und Naturwissenschaften<br />

schrieben sich 21 %<br />

mehr ein. Grund für den Studienanfängerboom<br />

sind nicht nur die<br />

doppelten Abiturientenjahrgänge<br />

in Bayern und Niedersachsen, sondern<br />

auch die gestiegene Studierneigung<br />

– nicht zuletzt bei Bewerbern<br />

aus der beruflichen Bildung.<br />

Seit 2009 gilt nämlich auch ein<br />

Meister- oder Fachwirtabschluss<br />

als allgemeine Hochschulreife. Der<br />

enorme Anstieg in den technischen<br />

Fächern hängt nicht zuletzt<br />

mit dem Wegfall der Wehrpflicht<br />

zusammen. Außerdem wächst der<br />

Zustrom von Studienbewerbern<br />

aus dem Ausland, die sich ebenfalls<br />

besonders häufig in Ingenieurstudiengänge<br />

einschreiben.<br />

Der Aufwärtstrend bei den Studienanfängerzahlen<br />

dürfte sich noch<br />

eine Weile fortsetzen: In diesem<br />

Die Unis erleben derzeit einen Ansturm<br />

von Studenten, auch bei den<br />

MINT-Fächern. Bild: Uwe Annas, Fotolia<br />

Jahr verlassen in Baden-Württemberg,<br />

Berlin, Bremen, Brandenburg<br />

und zum Teil auch in Hessen doppelte<br />

Abiturientenjahrgänge die<br />

Schulen. Bleibt die Studierneigung<br />

weiterhin so stabil, so werden die<br />

Anfängerzahlen noch bis mindestens<br />

2021 auf diesem hohen Niveau<br />

bleiben.<br />

Auch in den industriellen Metall-<br />

und Elektro-Berufen war die<br />

Zahl der neu geschlossenen Ausbildungsverträge<br />

2011 deutlich um<br />

12,6 % gestiegen, teilte Gesamt-<br />

Metall mit. Der Anstieg liege deutlich<br />

über dem bundesweiten<br />

Durchschnitt für die Ausbildungsverträge<br />

in allen Berufen, die das<br />

Statistische Bundesamt mit 1,2 %<br />

beziffert habe.


34 · Beruf und Karriere · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

Entscheider lesen<br />

<strong>Produktion</strong><br />

Technik und Wirtschaft<br />

für die deutsche Industrie<br />

390 PS, Autopilot und<br />

viel zu schade für die Straße.<br />

Talent? Zu Fendt.<br />

Sie sind echte Hightech-Boliden, ein Ausbund an Kraft und Ausdauer und finden sich vorzugsweise abseits befestigter Straßen.<br />

Sie haben Designpreise errungen und fahren die Spritkosten auf Acker und Wiese auf ein Minimum herunter, um landwirtschaftliche<br />

Produkte auch in Zukunft bezahlbar zu halten: die Traktoren, Mähdrescher und Feldhäcksler von Fendt. Doch sie wären nichts ohne<br />

die Frauen und Männer von Fendt, die sie designen, konstruieren, produzieren, vermarkten. Und weil unsere Kollegen das sehr<br />

erfolgreich machen, brauchen wir nun Sie:<br />

Entwicklungsingenieur (m/w)<br />

Versuchsingenieur (m/w)<br />

<strong>Produktion</strong>singenieur (m/w)<br />

Vertriebsingenieur (m/w)<br />

Area Sales Manager (m/w)<br />

Personalreferent (m/w)<br />

Nähere Informationen zu diesen Stellen und weitere Karrieremöglichkeiten bei uns finden Sie im Internet unter www.talent-zu-fendt.de<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

AGCO GmbH<br />

Johann-Georg-Fendt-Straße 4<br />

D-87616 Marktoberdorf/Allgäu<br />

Telefon: +49 8342 77-0 I www.fendt.com


3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Beruf und Karriere · 35<br />

www.produktion.de<br />

Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />

Was können Sie bei uns als Ingenieur (m/w)<br />

auf keinen Fall entwickeln?<br />

a) Großdieselmotoren<br />

b) Einspritzsysteme<br />

c) Notstromaggregate d) Antriebslosigkeit<br />

Berechnungsingenieur (m/w)<br />

Strukturmechanik<br />

Neues schaffen. Weiter denken. Vorwärtskommen.<br />

Aus faszinierenden Ideen machen unsere rund 10.000 Mitarbeiter kraftvolle Technik – vom 9.100-<br />

kW-Dieselmotor bis zum klimafreundlichen Blockheizkraftwerk. Mit den Marken MTU und MTU<br />

Onsite Energy ist Tognum einer der weltweit führenden Anbieter von Motoren, kompletten Antriebssystemen<br />

und dezentralen Energieanlagen. Innovative Einspritzsys teme von L’Orange vervollständigen<br />

unser Technologie-Portfolio rund um den Antrieb. Bewegen auch Sie mit uns die Welt!<br />

Ihre Leistung. <br />

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Ihre Kompetenz. Studienabschluss in Maschinenbau mit Vertiefung in Kontinuumsmechanik oder Betriebsfestigkeit<br />

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Willkommen bei der Tognum AG in Friedrichshafen.<br />

Senden Sie uns Ihre aussagekräftige Bewerbung – ganz unkompliziert über unsere Online-Stellenbörse.<br />

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36 · Beruf und Karriere · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

Be a Pioneer,<br />

Partner,<br />

Professional.<br />

OMV Refining & Marketing<br />

Maschinenbauingenieur (w/m)<br />

Schwerpunkt Rotating Equipment/Großm-Maschinen<br />

OMV Refining & Marketing<br />

Ihre Aufgaben:<br />

Sicherstellen der Funktions- und Werterhaltung aller rotierenden Groß-Maschinen (Turbinen, Verdichter etc.)<br />

der Raffinerien und Kraftwerke<br />

Gewährleisten der Anlagenintegrität und der mechanischen Verfügbarkeit<br />

Umsetzen einer einheitlichen Betreiberphilosophie im Bereich Rotating Equipment in den Raffinerien<br />

und Kraftwerken<br />

Erstellen und Implementieren von einheitlichen Engineering Standards<br />

Technical und Engineering Authority in Projekten<br />

Optimieren und kontinuierliches Verbessern von Instandhaltungsprozessen für den<br />

Bereich Rotating Equipment<br />

Aktives Performance Management von Instandhaltungs- und Service-Partnerfirmen<br />

Entscheider<br />

lesen<br />

<strong>Produktion</strong><br />

Technik und<br />

Wirtschaft<br />

für die<br />

deutsche<br />

Industrie<br />

Ihr Profil:<br />

Abgeschlossenes technisches Studium (Master), vorzugsweise Maschinenbau<br />

Mindestens 5 Jahre Erfahrung idealerweise im Raffinerie- bzw. Kraftwerksbereich<br />

Erfahrung in den Bereichen Maintenance, Operations oder Asset Development<br />

Gute Kommunikationsfähigkeit sowie Verhandlungsgeschick<br />

Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse sowie Reisebereitschaft<br />

Wir bieten Ihnen:<br />

Gehalt: € 61.500,00 all-in sowie diverse OMV Benefits, je nach Erfahrung auch mehr<br />

Die Möglichkeit, Ihre Expertise in einem internationalen Unternehmen einzubringen und dessen<br />

Erfolg mitzusteuern<br />

Wollen Sie mehr bewegen? Dann freuen wir uns<br />

über Ihre Bewerbung unter der Ref.Nr. ATE11.R13<br />

online unter www.omv.com/at/jobs<br />

Ihre Ansprechpartnerin: Silja Köbrunner<br />

OMV Aktiengesellschaft, Trabrennstraße 6-8, A-1020 Wien<br />

Die Salinen Austria AG sucht<br />

LeiterIn <strong>Produktion</strong> Solegewinnung<br />

mit einschlägiger Erfahrung<br />

Aufgaben:<br />

Leitung der operativen Abteilung Gewinnung Sole im Bergbau Salzkammergut mit den<br />

drei Standorten Altaussee, Hallstatt, Bad Ischl<br />

Personalführung und -verantwortung von ca. 45 Mitarbeitern im Schichtbetrieb<br />

Verantwortung für Zielerreichung, Einhaltung des Budgets sowie kontinuierliche<br />

Effizienzsteigerung der Abteilung<br />

Aktive und selbstständige Umsetzung von laufenden Change Management Prozessen<br />

Anforderungen:<br />

Universitätsabschluss Fachrichtung Bergwesen oder vergleichbare Ausbildung<br />

Mehrjährige Berufspraxis im Bergbau<br />

Mehrjährige Führungserfahrung<br />

Hohe Zielorientierung und Managementstärke<br />

Dynamische, durchsetzungsstarke und kraftvolle Persönlichkeit<br />

Entlohnung:<br />

Jahresgehalt: € 93.000,– brutto inkl. Prämien<br />

Sie suchen eine neue Herausforderung? Wenden Sie sich bitte vorerst mit Ihren kompletten<br />

und aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen an unsere Beraterin, Frau Dr. Eva Schlader<br />

(e.schlader@pendlpiswanger.at), die Ihnen volle Diskretion garantiert. Code „76.941“<br />

Dr. Pendl & Dr. Piswanger<br />

A-1010 Wien, Bartensteingasse 5, Tel. +43 1 402 76 08-21<br />

www.pendlpiswanger.at


3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Beruf und Karriere · 37<br />

CI Tech Components AG ist ein etablierter international tätiger Technologielieferant für Hersteller von<br />

Endgeräten für selbstbediente Bank- und Bezahlanwendungen.<br />

Die Unternehmung ist ein Joint-Venture der beiden Konzerne Giesecke & Devrient und Wincor Nixdorf<br />

und beschäftigt rund 160 Mitarbeitende. Der Hauptsitz befindet sich in der Schweiz, zusätzlich besteht<br />

eine Niederlassung in München.<br />

Das weltweit lieferbare Leistungsangebot umfasst attraktive Produkte und Dienstleistungen rund<br />

um die Banknoten- und Scheckerkennung, -prüfung und den Banknotentransport. Neben Sensorik zur<br />

Erkennung, Echtheitsprüfung und Fitnessbewertung von nahezu allen weltweit vorhandenen Banknoten<br />

beinhaltet unser Angebot auch Module zur Ein- und/oder Auszahlung von Banknoten und Schecks.<br />

Zur Verstärkung der Abteilung Forschung & Entwicklung in Dornach bei München<br />

suchen wir einen<br />

Entwickler Elektronik (m/w)<br />

Ihre Aufgaben<br />

Sie konzipieren und entwickeln elektronische Schaltungen zur analogen Signalerfassung sowie zur<br />

analogen bzw. digitalen Signalverarbeitung in der Sensorik und Steuerungstechnik.<br />

Sie treffen die Auswahl der Bauteile, erstellen die Schaltpläne und betreuen das Layout. Sie führen<br />

die Inbetriebnahme und Tests durch. Weiter erstellen Sie die dazugehörige Dokumentation und schreiben<br />

die Prüfspezifikationen. Sie überführen die Komponenten und Baugruppen in die <strong>Produktion</strong>sumgebung.<br />

Ihr Profil<br />

Sie verfügen über ein erfolgreich abgeschlossenes Studium (FH/Uni) in Elektrotechnik.<br />

In der Entwicklung elektronischer Baugruppen konnten Sie bereits Berufserfahrung sammeln.<br />

Sie kennen sich aus im Aufbau analoger Schaltungen zur Signalerfassung und -verarbeitung<br />

sowie mikrocontrollerbasierten Schaltungen. EMV-Kenntnisse sind erwünscht.<br />

Sie zeichnen sich durch eine selbständige und strukturierte Arbeitsweise aus. Die Arbeit in einem<br />

interdisziplinären Team macht Ihnen Spaß. Gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift sind<br />

selbstverständlich.<br />

Interessiert?<br />

Dann freuen wir uns über Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen.<br />

Frau Josiane Zaugg job4you@citech.com<br />

Oberburgstr. 103400 BurgdorfSchweizTelefon +41 (0)34 420 88 33


38 · Beruf und Karriere · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

Ich forsche schon heute an den<br />

Materialien von morgen. Das ist<br />

wie ein kleiner Blick in die Zukunft.<br />

Studiert habe ich Luft- und Raumfahrttechnik. Meine Abschlussarbeit habe ich<br />

aber bei Audi geschrieben. Denn hier habe ich die Chance, neuartige Materialien<br />

zu erforschen und damit eine Basis für zukünftige Fahrzeugkonzepte zu schaffen.<br />

Dass Audi mir im Anschluss sogar eine Promotionsstelle anbot, zeigt mir, wie<br />

sehr meine Arbeit wertgeschätzt wird.<br />

Benjamin Bender<br />

Diplomand Aluminium- und Leichtbauzentrum<br />

Studium: Luft- und Raumfahrttechnik<br />

Mehr erfahren und selbst magische<br />

Momente erleben: www.audi.de/karriere


3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Beruf und Karriere · 39<br />

Der Kongress von<br />

Stuttgart<br />

KOMPLEXE HERAUSFORDERUNGEN MEISTERN<br />

. AUTOMOBIL FORUM <br />

Forum am Schlosspark, Ludwigsburg . und . Mai <br />

Um im automobilen Wettbewerb bestehen zu können, ist globales Agieren unerlässlich. Nachhaltiges<br />

Wachstum kann nur durch eine langfristige globale Produktstrategie generiert werden. Mit der Anzahl<br />

der potenziellen Käufer aus verschiedenen Regionen, die unterschiedliche Ansprüche an ein Fahrzeug<br />

haben, wächst auch die Komplexität – sowohl in der Fertigung als auch in der Produktplanung.<br />

Top-Entscheider gewähren Einblicke in die erfolgsversprechenden Strategien der Automobil-Branche:<br />

Jean-Marc Gales,<br />

CEO CLEPA<br />

(European Association of<br />

Automotive Suppliers)<br />

Dr. Klaus Zehender,<br />

Leiter Einkauf Mercedes-Benz<br />

Cars und Vans, Daimler AG<br />

Michael Macht,<br />

Mitglied des Vorstands der<br />

Volkswagen AG, Geschäftsbereich<br />

„Konzern <strong>Produktion</strong>“<br />

Maria-Elisabeth Schaeffler,<br />

Gesellschafterin und<br />

Stellvertretende Vorsitzende<br />

des Aufsichtsrates der<br />

Schaeffler AG<br />

Wolfgang Schäfer, Mitglied<br />

des Vorstands, Finanzen,<br />

Compliance, Recht,<br />

Controlling und IT,<br />

Continental AG<br />

ANMELDUNG<br />

www.automobil-forum.de<br />

Für Rückfragen: Tina Drexler<br />

Tel.: /- oder<br />

tina.drexler@sv-veranstaltungen.de<br />

<br />

apr_forum_<strong>2012</strong>_vers2_210x297.indd 1 02.04.<strong>2012</strong> 17:00:22


40 · Wirtschaftsfakten · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />

Maschinenbau-Aktien-indeX<br />

Aktien-analyse<br />

Dürr beflügelt die Branche<br />

Harald Rehmet,<br />

Senior Analyst<br />

der LBBW.<br />

Stuttgart (ilk). Ein Mix aus positivem Ifo-Geschäftsklima,<br />

rückläufigem Einkaufsmanagerindex,<br />

mehrheitlich positiven Quartalsberichten dies- und<br />

jenseits des Atlantiks sowie den politischen Turbulenzen<br />

in Frankreich und den Niederlanden sorgten<br />

für ein Wechselbad der Gefühle (und Kurse). Damit<br />

waren in der Berichtswoche sowohl der DAX (-0,4 %)<br />

als auch der Maschinenbau-Aktien-indeX von <strong>Produktion</strong><br />

und LBBW (-0,7 %) per saldo im Minus. Der<br />

Wochengewinner Krones (+8,9 %) konnte mit seinem<br />

Ausblick für <strong>2012</strong> wieder Zuversicht vermitteln,<br />

nachdem das Unternehmen in den letzten Monaten<br />

eher enttäuschende Meldungen veröffentlichte. Der<br />

von Lackieranlagenhersteller Dürr (+0,6 %) gemeldete,<br />

starke Auftragseingang im ersten Quartal beflügelte<br />

die ganze Branche, wovon auch Kuka (+8,3 %)<br />

profitierte. Bahntechnikhersteller Schaltbau (+1,8 %)<br />

meldete zum Jahresauftakt sogar einen neuen Rekordwert<br />

beim Auftragseingang.<br />

Exportweltmeister China<br />

Quelle: WTO<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

Landsberg (ilk). Der Welthandel<br />

ist im vergangenen Jahr wieder kräftig<br />

gewachsen. Weltweit wurden<br />

Waren im Wert von 17,8 Bio Dollar<br />

exportiert; das war ein Fünftel mehr<br />

als im Jahr 2010. Mit Ausfuhren in<br />

Höhe von 1 899 Mrd Dollar konnte<br />

China den Titel ‚Export-Weltmeister‘<br />

verteidigen. Die USA lagen mit Exporten<br />

in Höhe von 1 481 Mrd Dollar<br />

ganz knapp vor Deutschland (1 474<br />

Mrd Dollar) auf Platz zwei. Zusammen<br />

vereint dieses Spitzentrio des<br />

Welthandels mehr als ein Viertel der<br />

weltweiten Ausfuhren auf sich. Weitere<br />

Handelsriesen sind Japan, die<br />

Niederlande und Frankreich.<br />

Dow Jones<br />

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Hang Seng<br />

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Maschinenbau-Aktien-indeX vs DAX<br />

Maschinenbau-<br />

Aktien-indeX<br />

DAX 30<br />

Maschinenbau-Aktien-indeX<br />

Name<br />

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Indexmitglied<br />

Euro Stoxx<br />

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TecDax<br />

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Kurs<br />

(eur)<br />

19.04.<br />

..<br />

Kurs<br />

(eur)<br />

25.04.<br />

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Wochen<br />

performance<br />

(in %)<br />

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1 Jahr<br />

Marktkapitalisierung<br />

(in Mio.)<br />

AIXTRON (XET) TecDAX 13,62 12,73 -6,5% 1295<br />

BAUER (XET) SDAX <strong>18</strong>,70 <strong>18</strong>,67 -0,2% 320<br />

CENTROTHERM PHTO. (XET) TecDAX 7,21 7,35 2,0% 156<br />

DEUTSCHE BET. (XET) SDAX 16,29 16,83 3,3% 230<br />

DEUTZ (XET) MDAX 5,09 5,24 2,9% 633<br />

DUERR (XET) MDAX 48,68 48,97 0,6% 847<br />

GEA GROUP (XET) MDAX 26,05 24,57 -5,7% 4515<br />

GESCO (XET) SDAX 63,57 64,13 0,9% 213<br />

GILDEMEISTER (XET) MDAX 14,83 14,98 1,0% 901<br />

HEIDELBERGER DRUCK (XET) SDAX 1,39 1,28 -7,6% 300<br />

JENOPTIK (XET) TecDAX 5,99 6,04 0,9% 346<br />

JUNGHEINRICH PFS. (XET) SDAX 25,40 25,10 -1,2% 402<br />

KOENIG & BAUER (XET) SDAX 12,02 12,15 1,0% 200<br />

KRONES (XET) MDAX 36,94 40,24 8,9% 1270<br />

KUKA (XET) MDAX 16,31 17,67 8,3% 599<br />

MAN (XET) DAX 101,60 97,14 -4,4% 13694<br />

MTU AERO ENGINES (XET) HLDG. MDAX 61,78 62,55 1,2% 3253<br />

NORDEX (XET) TecDAX 4,15 3,42 -17,5% 251<br />

NORMA GROUP (XET) SDAX 19,50 20,23 3,7% 645<br />

PFEIFFER VACUUM (XET) TECH. TecDAX 88,15 88,30 0,2% 871<br />

RATIONAL (XET) MDAX <strong>18</strong>8,80 <strong>18</strong>8,60 -0,1% 2144<br />

SALZGITTER (XET) MDAX 39,82 39,12 -1,8% 2351<br />

SCHALTBAU HOLDING (XET) SDAX 82,20 83,72 1,8% 172<br />

SIEMENS (XET) DAX 71,14 70,53 -0,9% 64479<br />

SINGULUS TECHS. (XET) TecDAX 2,38 2,37 -0,5% 116<br />

SUESS MICROTEC (XET) TecDAX 10,23 9,77 -4,4% <strong>18</strong>6<br />

THYSSENKRUPP (XET) DAX <strong>18</strong>,53 17,80 -3,9% 9155<br />

VOSSLOH (XET) MDAX 76,60 75,47 -1,5% 1006<br />

WACKER NEUSON (XET) SDAX 12,31 12,44 1,1% 873<br />

WINCOR NIXDORF (XET) MDAX 29,85 28,97 -2,9% 958<br />

Quelle: Datastream, LBBW Research, <strong>Produktion</strong><br />

Bemerkung: Es handelt sich hierbei um XETRA-Schlusskurse vom vergangenen Donnerstag.<br />

Stammdaten zum Index: Anzahl der Werte: 30, Startpunkt 1.1.2000, Startwert 100, Indexart: Preisindex,<br />

Gewichtung: Gleichgewichtung;<br />

Werte die nach dem 1.1.2000 notiert sind: Bauer, Centrotherm Phto., Nordex, Wacker Neuson, Wincor Nixdorf,<br />

Deutsche Beteiligungen, MTU Aero Engines sowie Schaltbau Holding.<br />

Energie & Rohstoffe<br />

Entwicklung Ölpreis /<br />

Barrel (159 l)<br />

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123,15<br />

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..<br />

..<br />

Rosneft/Eni: Gemeinsame<br />

Sache vor Russlands Küste<br />

Moskau (DJ/ilk). Russlands größter<br />

Ölkonzern Rosneft holt sich zur<br />

Erschließung von Ölvorkommen<br />

in der Barentssee und im Schwarzen<br />

Meer mit der italienischen Eni<br />

einen Partner mit ins Boot. Gemeinsam<br />

wollen beide Felder erschließen,<br />

deren gewinnbare Reserven<br />

auf 36 Mrd Barrel Öläquivalent<br />

beziffert werden. Eni werde ein<br />

Drittel an dem Gemeinschaftsunternehmen<br />

halten und 2 Mrd US-<br />

Dollar investieren.<br />

Rohstoffpreise<br />

..<br />

Aluminium je Tonne: 2086,00 $<br />

Kupfer je Tonne: 8356,00 $<br />

Gold je Feinunze: 1652,43 $<br />

Silber je Feinunze: 30,96 $<br />

Nickel je Tonne: 13692,09 €<br />

Zinn je Tonne: 16806,65 €<br />

€ 1,32 $ € 69,38 Rupie<br />

€ 106,32 Yen € 38,73 Rubel<br />

€ 8,29 Yuan € 4,<strong>18</strong> Zloty<br />

€ 0,82 £ € 288,98 Forint<br />

Konjunktur und Märkte<br />

Regierung erhöht<br />

Konjunkturprognose<br />

119,4<br />

..<br />

Umrechnungskurse<br />

Berlin (DJ/gk). Die Bundesregierung<br />

wird ihre Konjunkturerwartungen<br />

für 2013 voraussichtlich<br />

leicht erhöhen. In ihrer Frühjahrsprognose<br />

rechnet die Regierung<br />

mit einem Wirtschaftswachstum<br />

zwischen 1,6 und 1,9 % für das Jahr<br />

2013, wie die ‚Die Welt‘ berichtet.<br />

Bisher wurde ein Wachstum von<br />

1,6 % prognostiziert.<br />

Konjunktur<br />

Industrie nimmt Fahrt auf<br />

Claus Wilk<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />

Berlin. Im zweiten Quartal wird<br />

die deutsche Wirtschaft wieder<br />

Fahrt aufnehmen. Darauf deutet<br />

das Konjunkturbarometer des<br />

Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

(DIW Berlin)<br />

vom April hin. Nachdem die deutsche<br />

Wirtschaft im ersten Vierteljahr<br />

wohl nur geringfügig mehr<br />

produziert hat als im Schlussquartal<br />

2011, ist im zweiten Quartal<br />

wieder mit einem Zuwachs von<br />

0,4 % gegenüber dem Vorquartal zu<br />

rechnen; für das erste Quartal <strong>2012</strong><br />

zeigt das Konjunkturbarometer ein<br />

Plus von 0,1 % an. „Die Eurokrise<br />

belastet die deutsche Wirtschaft<br />

immer noch, das Wachstum in<br />

Deutschland stützt sich deshalb<br />

Branchenbarometer Amerika<br />

Wirtschaftsentwicklung<br />

BIP 2011 BIP <strong>2012</strong><br />

Land (reale Veränd. geg. Vorjahr in %)<br />

Argentinien 7,5 4,0<br />

Brasilien 3,0 3,7<br />

Chile 6,2 4,2<br />

Kanada 2,3 2,1<br />

Kolumbien 5,7 4,7<br />

Mexiko 4,0 3,5<br />

Peru 6,8 5,5<br />

USA 1,8 2,2<br />

Quelle: Germany Trade and Invest, Bonn<br />

Deutsch-chinesischer<br />

Handel soll stark wachsen<br />

Hannover (DJ/gk). Bis 2015 soll<br />

das bilaterale Handelsvolumen<br />

zwischen China und Deutschland<br />

auf 280 Mrd US-Dollar steigen,<br />

sagte Premierminister Wen Jiabao.<br />

Das Handelsvolumen betrug 2011<br />

190 Mrd Dollar. Auch Kanzlerin<br />

Angela Merkel sieht großes Potenzial<br />

für eine Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen.<br />

zur Zeit vor allem auf die Inlandsnachfrage<br />

und die Exporte in die<br />

Schwellenländer“, sagt DIW-Konjunkturchef<br />

Ferdinand Fichtner.<br />

„Die Aufträge für die deutsche<br />

Industrie aus den europäischen<br />

Krisenländern sind hingegen<br />

merklich zurückgegangen“, so<br />

Fichtner. „Nachdem sich die Krise<br />

zuletzt wieder etwas verschärft hat,<br />

ist auch vorerst nicht mit einer<br />

deutlichen Erholung der Exporte in<br />

den Euroraum zu rechnen.“<br />

„Die Inlandsnachfrage wird die<br />

Wirtschaft anschieben“, sagt DIW-<br />

Konjunkturexperte Simon Junker.<br />

Auch die Investitionstätigkeit dürfte<br />

– gestützt durch das günstige Finanzierungsumfeld<br />

– kräftig ausfallen.<br />

Hierauf deutet auch das<br />

Umsatzplus bei den inländischen<br />

Investitionsgütern hin.<br />

Marktpotenzial<br />

Chemie<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

Nach wie vor auf Grün stehen für die Ausrüster der Chemieindustrie die Signale<br />

am amerikanischen Markt. Zwar hat sich das Wachstum in den Wirtschaftsregionen<br />

etwas verlangsamt, doch stehen die Chancen in Kernmärkten<br />

wie den USA oder in Randmärkten wie Peru für Geschäfte nicht schlecht.<br />

Ordereingang langlebiger<br />

Güter bricht in USA ein<br />

Washington (DJ/gk). Der Auftragseingang<br />

langlebiger Güter in<br />

den USA ist im März überraschend<br />

eingebrochen. Wie das US-Handelsministerium<br />

berichtete, fielen<br />

die Orders gegenüber dem Vormonat<br />

um 4,2 %, der stärkste Rückgang<br />

seit mehr als drei Jahren. Der Vormonatswert<br />

wurde auf 1,9 % (vorläufig:<br />

2,4 %) nach unten revidiert.

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