Ausgabe - 18 - 2012 - Produktion
Ausgabe - 18 - 2012 - Produktion
Ausgabe - 18 - 2012 - Produktion
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />
<strong>Produktion</strong>Einzelpreis Euro 2,80<br />
Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />
3. Mai <strong>2012</strong> · Nummer <strong>18</strong> www.produktion.de<br />
Special:<br />
Control<br />
S.8 - S.12<br />
Undercover-Missionen:<br />
Der Messe-Auftritt Chinas<br />
Technische Oberfläche<br />
automatisiert das Messen<br />
Lasergestütztes Löten für<br />
perfekte Solarmodule<br />
E-CAD: Durchgängiges<br />
Engineering für Losgröße 1<br />
7<br />
11<br />
23<br />
28<br />
IM FOKUS<br />
Kameras: Nach Real-Time<br />
folgt die Web-Lösung<br />
PHOTONIK<br />
Laser: Festkörper wird Mega-Trend<br />
KEHL (SP). Optronis ermöglicht<br />
webbasierte Kamera-Steuerung<br />
für die Prüfstands-Automatisierung.<br />
Die Analysesoftware Time-<br />
Bench vereinfacht dabei den<br />
Einsatz von Hochgeschwindigkeitskameras<br />
im industriellen<br />
Umfeld. Seite 9<br />
Energiespeicherung<br />
mittels ‚Power to Gas‘<br />
LANDSBERG (PD). ‚Power-to-Gas‘<br />
steht dafür, mit überschüssigem<br />
Strom per Elektrolyse aus Wasser<br />
Wasserstoff zu produzieren und<br />
diesen in synthetisches Methan<br />
umzuwandeln. Seite 13<br />
Energiesparen: Internes<br />
Benchmarking lohnt sich<br />
LANDSBERG (MN). Wer die Energieverbräuche<br />
kennt, kann sie<br />
optimieren. Die Basis dafür<br />
schafft das innerbetriebliches<br />
Energie-Benchmarking. Seite 26<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
KLAUS HIEMER<br />
PRODUKTION NR. <strong>18</strong> , <strong>2012</strong><br />
Innovative Festkörperlaser markieren<br />
im Makrobereich einen<br />
Mega-Trend und dringen immer<br />
weiter in die Materialbearbeitung<br />
vor. 2011 erreichte der Weltmarkt<br />
für Lasersysteme Rekordniveau.<br />
LANDSBERG/LECH. Der Weltmarkt<br />
für Lasersysteme zur Materialbearbeitung<br />
erreichte im Jahr 2011 nach<br />
einer aktuellen Untersuchung von<br />
Optech Consulting das Rekordvolumen<br />
von 7,2 Mrd Euro. „In der<br />
Makrobearbeitung setzen Festkörperlaser,<br />
also Faser- und Scheibenlaser,<br />
den herausragenden Trend<br />
mit ihrem Vordringen beim Schneiden<br />
von Blechen, dem größten<br />
Anwendungsgebiet der Lasermaterialbearbeitung<br />
überhaupt“, sagt<br />
Dr. Arnold Mayer von Optech Consulting.<br />
„Im Grunde ist der Laser überall<br />
dort gefragt, wo sich die technologischen<br />
Megatrends abspielen.<br />
Der Hotformingmarkt – das Schneiden<br />
warmumgeformter Bleche –<br />
hat in den letzten eineinhalb Jahren<br />
einen enormen Boom erlebt“,<br />
skizziert Dr. Peter Leibinger, Vorsitzender<br />
des Geschäftsbereichs Lasertechnik<br />
der Trumpf GmbH + Co.<br />
KG, Ditzingen.<br />
„Anwendungsseitig sehen wir<br />
ein erhebliches Wachstum im Bereich<br />
der Green Technologies. In<br />
der Photovoltaik ist der Laser bei<br />
verschiedensten Bearbeitungsvorgängen<br />
wie dem Randentschichten,<br />
dem Strukturieren, dem Laserbohren,<br />
aber auch dem Beschriften<br />
von Mono- und Polykristallinen<br />
sowie Dünnschicht-Solarzellen<br />
zur Schlüsseltechnologie geworden“,<br />
sagt Thorsten Frauenpreiß,<br />
Geschäftsführer der Rofin-Sinar<br />
Laser GmbH, Hamburg.<br />
Neben der Photovoltaik gebe es<br />
weitere Green-Technology-Anwendungen<br />
mit großem Wachstumspotenzial<br />
„Vom Verschweißen<br />
von Hochleistungs-Batterien über<br />
das Schneiden und Schweißen von<br />
Bauteilen für Brennstoffzellen bis<br />
hin zur Bearbeitung von Windrädern“,<br />
so Frauenpreiß.<br />
Schneiden und Schweißen sind<br />
Laser-Domänen in der Makrobearbeitung.<br />
Darüber hinaus<br />
erobern Ultrakurzpulslaser<br />
Anwendungsfelder. Bild: Fotolia/Orhan 81<br />
Trumpf sieht in der Herstellung<br />
von Smartphones und Tablet-PCs<br />
neue Anwendungsfelder für so genannte<br />
Ultrakurzpulslaser. „Die<br />
kalte Bearbeitung, die durch die<br />
extrem kurzen Pulse des Lasers<br />
möglich wird, bringt erhebliche<br />
Vorteile bei der Bearbeitung von<br />
amorphen Materialien wie Keramik<br />
und Gläsern“, sagt Dr. Leibinger.<br />
Umfassende Nacharbeit und<br />
Risse an den Bruchkanten wie bei<br />
herkömmlichen Verfahren würden<br />
beim Schneiden von Displayglas<br />
für mobile Endgeräte durch den<br />
Lasereinsatz nahezu völlig vermieden.<br />
Aktuelle Forschungen in der<br />
Materialbearbeitungen beschäftigten<br />
sich speziell mit neuen<br />
Strahlquellen zur Fein- und Mikrobearbeitungen.<br />
„Ein brandaktuelles Thema für<br />
die Laserhersteller ist die Bearbeitung<br />
von Verbundwerkstoffen, die<br />
im Leichtbau zunehmend an Bedeutung<br />
gewinnen“, schildert<br />
Thorsten Frauenpreiß. Dabei würden<br />
Anwendungsversuche mit Lasern<br />
aller Technologien und Wellenlängen<br />
durchgeführt. Einen<br />
Grund für den Erfolg der Festkörperlaser<br />
sieht Dr. Mayer in deren<br />
Genügsamkeit. Gegenüber den<br />
‚Arbeitspferden‘ CO 2<br />
-Laser seien<br />
sie deutlich energieeffizienter.<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />
redaktion@produktion.de<br />
ZAHL DER WOCHE<br />
2050...<br />
soll der Strom nach dem Willen<br />
der aktuellen Bundesregierung<br />
zu 80 % aus erneuerbaren Energien<br />
bestehen.<br />
ZITIERT<br />
„Es fällt auf, dass chinesische<br />
Unternehmen die höchste Reaktionsgeschwindigkeit<br />
haben.“<br />
Udo Liesenfeld, Mitteldeutsche Stahl.<br />
SERVICE<br />
Redaktion:<br />
Tel.: (0 81 91)125-310, Fax: (0 81 91)125-312<br />
Anzeigen:<br />
Tel.: (0 81 91) 125-497, Fax: (0 81 91)125-304<br />
Abo-Service:<br />
Tel.: (0 61 23)9238-257, Fax: (0 61 23)9238-258<br />
HANNOVER MESSE<br />
Grüne Technologien sind der Wachstumstreiber<br />
DIETMAR POLL<br />
PRODUKTION NR. <strong>18</strong> , <strong>2012</strong><br />
Die diesjährige Hannover Messe<br />
stand unter dem Leitthema ‚greentelligence‘.<br />
Die Industrie nutzte<br />
dies, um zu demonstrieren, dass<br />
sie für die Energiewende bereit sei.<br />
HANNOVER. „Grüne Technologien<br />
sind weltweit Geschäftsmodell und<br />
Wachstumstreiber. Die Industrie<br />
hat hier marktreife Lösungen für die<br />
nachhaltige <strong>Produktion</strong> präsentiert<br />
und schreibt mit grünen Technologien<br />
schwarze Zahlen“, sagte Dr.<br />
Wolfram von Fritsch, Vorsitzender<br />
des Vorstandes der Deutschen Messe<br />
AG. Dies belegte auch die ‚IndustrialGreenTec‘.<br />
Knapp jeder vierte<br />
Die Hannover Messe profitierte vom Thema ‚greentelligence‘. Mehr als 190000<br />
Besucher und höhere Internationalität waren die Folge. Bild: Hannover Messe<br />
Besucher interessierte sich für die<br />
neue Veranstaltung in Halle 26.<br />
Somit traf die Messe mit ihren<br />
Themen entlang der globalen Megatrends<br />
Energie- und Umwelt-<br />
technologien, Mobilität und Urbanisierung<br />
den Puls der Zeit. „Die<br />
neuen Themen der vergangenen<br />
Jahre befeuern die Kernfelder der<br />
Hannover Messe. Unsere Langfriststrategie<br />
mit neuen Themen<br />
geht auf“, erklärte von Fritsch.<br />
Darüber hinaus zeigte die Hannover<br />
Messe, dass die Industrie die<br />
Energiewende als große Chance<br />
erkannt hat. „Mit ihrer Lösungskompetenz<br />
steht die Industrie für<br />
die Energiewende bereit, jetzt geht<br />
es an die Umsetzung“, sagte der<br />
Vorsitzende.<br />
Das diesjährige Partnerland China<br />
zeigte unter dem Motto ‚Green +<br />
Intelligence‘ Lösungen für ein<br />
nachhaltiges Wachstum. „China<br />
hat hier in Hannover die Messlatte<br />
für Partnerländer noch ein Stück<br />
höher gelegt“, sagte von Fritsch.<br />
„Die Volksrepublik präsentierte<br />
sich als Partner auf Augenhöhe<br />
und wichtiger Markt- und Technologietreiber.“
2 · Nachrichten · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
News-ticker<br />
Roland Berger gründet<br />
deutsche Rating-Agentur<br />
Frankfurt (DJ/ilk). Roland<br />
Berger biegt beim Projekt der<br />
Gründung einer europäischen<br />
Ratingagentur auf die Zielgerade<br />
ein. Nach intensiven Verhandlungen<br />
mit europäischen Finanzunternehmen<br />
seien ausreichend<br />
Zusagen für eine Beteiligung<br />
an der neuen Ratingagentur<br />
vorhanden. Die Gründung<br />
stehe kurz bevor, teilte das Unternehmen<br />
mit.<br />
Ebm-Papst: SSI Schäfer<br />
baut Logistikzentrum<br />
Neunkirchen (hi). Der Generalunternehmer<br />
SSI Schäfer hat von<br />
Ebm-Papst den Zuschlag für die<br />
Realisierung des neuen Logistikzentrums<br />
erhalten. Das geplante<br />
Logistikzentrum ist für ein 110 m<br />
langes, 23 m breites und 26 m<br />
hohes Paletten-Hochregallager<br />
(HRL) konzipiert. Ab April 2013<br />
stehen 14 500 Stellplätze in dem<br />
5-gassigen HRL bereit, das durch<br />
umfangreiche Fördertechnik mit<br />
dem Wareneingang und -ausgang<br />
verbunden ist. Allein der<br />
Warenausgang umfasst zwölf<br />
Versandbahnen.<br />
Bei uns im Internet<br />
Top geklickt auf www.produktion.de<br />
1. Bosch Rexroth: Aus für den<br />
Pneumatik-Bereich<br />
2. Fabrik 4.0: Spinnerei<br />
oder Turbo?<br />
3. E-Mobility bleibt noch<br />
lange Zukunftsmusik<br />
4. IG-Metall nennt Arbeitgeberangebot<br />
Provokation<br />
5. Studie: China hinkt bei<br />
Elektromobilität hinterher<br />
6. VDMA: Mehr Plagiate<br />
aus Deutschland<br />
7. Evonik sagt befürchtete Krise<br />
in der Autoindustrie ab<br />
8. Haarrisse: Airbus drosselt<br />
A380-<strong>Produktion</strong><br />
9. Chinesen übernehmen<br />
Kontrolle bei Schwing<br />
10. CFM schnappt MTU<br />
Großauftrag weg<br />
Kredithürde sinkt<br />
auf Rekord-Tief<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
München (DJ/ilk). Die deutsche<br />
Wirtschaft kann sich günstig mit<br />
Krediten versorgen. Nach einer<br />
Umfrage des Ifo-Instituts bewerteten<br />
nur 19,5 der Unternehmen die<br />
Kreditvergabe als Restriktiv. Damit<br />
sinkt die Kredithürde auf den niedrigsten<br />
Stand seit Beginn der Untersuchung<br />
2003. Im März hatten<br />
noch 20,3 % der Firmen die Kreditvergabe<br />
als zu straff eingeschätzt.<br />
„Die günstigen Finanzierungsbedingungen<br />
stellen weiterhin einen<br />
Pfeiler für die positive wirtschaftliche<br />
Entwicklung Deutschlands<br />
dar“, sagte Ifo-Präsident Hans-<br />
Werner Sinn.<br />
Solarzellen mit<br />
hoher Effizienz<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Hannover (hi). Der Wissenschaftler<br />
Jan Meiß wurde auf der Hannover<br />
Messe mit dem Nachwuchspreis<br />
Green Photonics ausgezeichnet.<br />
In seiner Doktorarbeit entwickelte<br />
er gemeinsam mit der Heliatek<br />
GmbH neue Konzepte für organische<br />
Solarzellen. Mit großem Effekt:<br />
Die von ihm entwickelten<br />
Module sind etwa viermal effizienter<br />
als herkömmliche organische<br />
Solarzellen, teilt die Fraunhofer-<br />
Gesellschaft mit.<br />
Bild der Woche<br />
Te chnik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />
Landsberg (ba). Im Zeitalter der<br />
IT und des Computers mutet es nahezu<br />
irreal an, dass technische<br />
Zeichnungen früher ausschließlich<br />
per Hand auf Papier erstellt wurden.<br />
Nicht nur das Zeichnen selber war<br />
mühsam, auch die Beschriftung<br />
musste genau und vor allem lesbar<br />
sein. Und weil auch in den sechziger<br />
Jahren Zeit Geld bedeutete, suchte<br />
man Mittel und Wege, dem technischen<br />
Zeichner die Arbeit zu erleichtern.<br />
So preist der Hersteller der<br />
oben dargestellten Mini-Schreibmaschine<br />
in seiner Anzeige in der <strong>Produktion</strong><br />
im Jahr 1967 ihre Vielseitigkeit:<br />
„Die Gritzner Beschriftungsmaschine<br />
beschriftet und bemaßt<br />
Zeichnungen aller Art. Sie kann an<br />
Während der Eröffnungsfeier der Hannover Messe fand die Verleihung des<br />
Hermes Award an die Firma Phoenix Contact statt.<br />
Bild: Hannover Messe<br />
Technische Zeichnungen maschinell beschriften<br />
allen herkömmlichen Zeichnungen<br />
angebracht und auch für Arbeiten<br />
auf einen flachen Tisch verwendet<br />
werden. Die Beschriftungsmaschine<br />
ist mit verschiedenen Tastenfeldern<br />
in 2 oder 3 mm DIN-Schriftgröße sowie<br />
mit vielen Zeichen und Symbolen<br />
lieferbar. Sie hat 30 Tasten mit 60<br />
Schriftzeichen. Einsatzbereich: Konstruktionsbüros,<br />
Zeichenbüros, Entwurfsbüros<br />
für die gesamte Industrie,<br />
für Architekten und Bauunternehmer.“<br />
Ein tolles Teil also, und vor<br />
allem so einfach zu benutzen: An<br />
der Zeichenschiene anliegend erfüllt<br />
es seinen Zweck ohne Strom und ohne<br />
aufwendige Programmierung.<br />
Heute werden technische Zeichnungen<br />
vorwiegend mit CAD-Software<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Hannover (mg/ah). Das Blomberger<br />
Unternehmen Phoenix<br />
Contact wurde auf der Hannover<br />
Messe mit dem international renommierten<br />
Technologiepreis<br />
‚Hermes Award’ ausgezeichnet.<br />
Das Unternehmen hat ein System<br />
entwickelt, das Blitzströme in Blitzableitungen<br />
misst und die Auswertungsergebnisse<br />
sofort über das<br />
Bild: <strong>Produktion</strong>/Pfaff<br />
am Computer erstellt. Maß- und Toleranzangaben<br />
können direkt am<br />
dreidimensionalen Modell am Rechner<br />
eingegeben werden, für handschriftliche<br />
oder getippte Anmerkungen<br />
ist dabei schlichtweg kein<br />
Bedarf mehr.<br />
Das kleine Schreibgerät war übrigens<br />
ein Gritzner-Erzeugnis des heute<br />
noch weltberühmten Nähmaschinenherstellers<br />
G. M. Pfaff AG in<br />
Karlsruhe. Pfaff hatte die Gritzner-<br />
Kayser AG 1957 übernommen, welche<br />
ihrerseits 1958 die Fertigung der<br />
Motorradwerke Mars für die Modelle<br />
Monza und Milano übernahm.<br />
Früher lagen eben Schreib- und Nähmaschinen<br />
und Motorräder viel enger<br />
beeinander als heute.<br />
Hannover Messe <strong>2012</strong><br />
Hermes Award für Phoenix<br />
Internet für die Fernwartungszentrale<br />
bereitstellt. So soll ein kontinuierliches<br />
Monitoring garantiert<br />
werden, damit im Falle eines Blitzeinschlages<br />
sofort die Wartungsarbeiten<br />
beginnen können.<br />
Die Verleihung des Hermes<br />
Award erfolgte im Rahmen der Eröffnungsfeier<br />
der Hannover Messe<br />
durch Annette Schavan, Bundesministerin<br />
für Bildung und Forschung.<br />
Seminaranzeigen<br />
Die Querdenk-Werkstatt<br />
Dipl.- Ing. Reiner Wiest<br />
Wertanalyse<br />
Value Management<br />
Schulung<br />
0049 (0)70 21- 48 21 14<br />
www.wertanalyseschulung.de<br />
Coaching, Seminare und Workshops<br />
Lean Kompetenz für die Praxis<br />
mit Lernfabriken in Aachen und Basel<br />
Lean Enterprise Institut<br />
RWTH Zertifikatkurs Lean Production Expert<br />
21.-25. Mai <strong>2012</strong> Aachen<br />
zertifiziert durch:<br />
Material im Fluss – Vom<br />
Push- zum Pull-System<br />
Lean Production [Prozessindustrie]<br />
13.-14. Juni <strong>2012</strong> Aachen<br />
Mit 5S Wertschöpfung<br />
gestalten.<br />
Einladung zum 5S-<br />
Praxiszirkel<br />
www.gepro.com<br />
ertschöpf ng est l en<br />
Top Executive Seminar Lean Innovation<br />
20.-22. Juni <strong>2012</strong> Aachen<br />
Weitere Termine finden Sie unter: www.lean-enterprise-institut.com<br />
Anmeldung:<br />
WZLforum an der RWTH Aachen<br />
www.WZLforum.rwth-aachen.de<br />
info@WZLforum.rwth-aachen.de<br />
Telefon +49 241 80 236 14<br />
Kooperationspartner:<br />
Kostensenkung und Leistungssteigerung in der<br />
<strong>Produktion</strong> mit KANBAN<br />
19.-20.06.<strong>2012</strong> live bei SEW-EURODRIVE in Bruchsal<br />
www.staufen.ag
3. Mai <strong>2012</strong>· Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Nachrichten · 3<br />
24. Deutscher Montagekongress<br />
Nachhaltige Montage<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
München (mg). Montage und<br />
Nachhaltigkeit‘ – unter diesem Motto<br />
findet der Deutsche Montagekonkress<br />
vom 20. bis 21. November <strong>2012</strong><br />
in München statt. Das Tagesthema<br />
des ersten Kongresstages lautet<br />
‚Nachhaltigkeit in der Montage -<br />
Ökologische, ökonomische und soziale<br />
Herausforderungen im Unter-<br />
Werkzeugmaschinen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Göppingen (hi). Die Göppinger<br />
MAG Europe GmbH, deutsche<br />
Holding des internationalen Werkzeugmaschinenherstellers<br />
MAG,<br />
hat einen neuen Aufsichtsrat. Das<br />
Gremium hat vor kurzem seine<br />
Arbeit aufgenommen und besteht<br />
aus 6 Mitgliedern, darunter namhafte<br />
Persönlichkeiten aus der Industrie<br />
mit Kenntnis der Abnehmerbranchen<br />
Automotive, Aerospace<br />
und Maschinenbau. Zum<br />
nehmen‘. Der zweite Kongresstag<br />
beschäftigt sich mit dem Thema<br />
‚Montagetechnik für die Nachhaltigkeit<br />
– Neuartige Produkte erfordern<br />
angepasste Lösungen‘. Zum<br />
zweiten Mal wird in diesem Jahr ‚Die<br />
Beste Montage-Idee‘ ausgezeichnet.<br />
Weitere Informationen zum<br />
Kongress und Auszeichnung unter<br />
www.sv-fachveranstaltungen.de, bzw.<br />
beste-montage-idee@iwb.tum.de.<br />
Neuer MAG-Aufsichtsrat<br />
Aufsichtsratsvorsitzenden wurde<br />
Dr. Eckhard Cordes gewählt, der<br />
unter anderem als Mitglied des<br />
Vorstands der Daimler-Benz AG/<br />
DaimlerChrysler AG tätig war. Ihm<br />
zur Seite stehen Dr. Gerald Weber<br />
(ehemals Volkswagen AG, Airbus<br />
S.A.S.), Dr. Rolf Bartke (ehemals<br />
Daimler AG, Kuka AG) und Dr. Michael<br />
Keppel (Cornelius Treuhand<br />
Holding GmbH, Walter Services<br />
GmbH). Arbeitnehmerseitig komplettieren<br />
Thomas Itzelberger und<br />
Uwe Wolf den Aufsichtsrat.<br />
Jetzt für Fabrik des<br />
Jahres bewerben!<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Landsberg (gk). Die Jury des härtesten<br />
Industrie-Benchmarks im<br />
deutschsprachigen Raum, Fabrik<br />
des Jahres/GEO, ruft zur Teilnahme<br />
am Wettbewerb <strong>2012</strong> auf. Der Fragebogen<br />
steht unter www.Fabrikdes-Jahres.de.<br />
Zudem wird der<br />
Günter-Spur-Preis ausgeschrieben.<br />
Ausgezeichnet werden mit dem<br />
Preis herausragende wissenschaftliche<br />
Arbeiten des Nachwuchses,<br />
die sich mit der praktischen Verbesserung<br />
des <strong>Produktion</strong>sprozesses<br />
in der<br />
verarbeitenden Industrie<br />
beschäftigen.<br />
Eingereicht werden<br />
können Doktor-, Diplom-<br />
und Masterarbeiten aus unterschiedlichen<br />
Fakultäten. Eingesendet<br />
werden können die Arbeiten<br />
von Firmen, in denen die Arbeiten<br />
geschrieben wurden, und von den<br />
Nachwuchswissenschaftlern selbst.<br />
Der Preisträger wird während des<br />
Kongresses ausgezeichnet. Er kann<br />
einen Tag lang ein Siegerwerk besuchen<br />
oder ein Institut der Fraunhofer-Gesellschaft.<br />
Er wird zu dem<br />
Kongress eingeladen, erhält eine<br />
Urkunde und eine Karriereberatung<br />
durch Prof. em. Günter Spur.<br />
Umfrage<br />
Bis 2014 setzt jeder zweite<br />
Maschinenbauer Roboter ein<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Laut einer aktuellen Umfrage von<br />
‚Quest TechnoMarketing‘ kommen<br />
in den nächsten drei Jahren neue<br />
Roboter-Erstanwender hinzu, so<br />
dass zu erwarten ist, dass im Jahr<br />
2014 etwa 50 % der Maschinenbauer<br />
Roboter einsetzen werden.<br />
ein. Damit sind Roboter längst keine<br />
Nischenanwendung mehr oder<br />
vor allem auf Maschinen und Anlagen<br />
zum Beispiel für die Automobilindustrie<br />
beschränkt. Und in<br />
den nächsten drei Jahren sollen<br />
laut der Umfrageergebnisse neue<br />
Erstanwender hinzu kommen.<br />
2014 könnten dann 50 % der Maschinenbauer<br />
Roboter an ihren<br />
Maschinen einsetzen. Damit würde<br />
sich die Anzahl der Maschinenbauer<br />
mit Robotern bis 2014 um<br />
13 % erhöhen.<br />
Bochum (mg). Für Anbieter von<br />
Robotern und Automatisierungstechnik<br />
ist es wesentlich zu wissen,<br />
wie stark der Einsatz von Robotern<br />
an den Maschinen in den nächsten Maschinenbauer bestücken nur<br />
Jahren wächst und wer die Träger Teile der Anlagen mit Robotern<br />
dieses Wachstums sind – bisherige<br />
oder neue Anwender von Robotern?<br />
Roboter sind dabei gemäß VDIbeeinflusst<br />
Die Antwort auf beide Fragen Richtlinie 2860 als programmier-<br />
die Marktbearbeitungsstrategien<br />
bare Bewegungsautomaten mit<br />
der Anbieter.<br />
mehreren Achsen usw. bestimmt.<br />
Quest TechnoMarketing interviewte<br />
Was die Maschinen betrifft, so rüsnenbauer<br />
Ende 2011 32% der Maschiten<br />
die Maschinenbauer laut Quest<br />
mit 100 und mehr Beschäftigten<br />
im Allgemeinen nur einen Teil<br />
in elf Maschinenbau- ihres Maschinenprogramms mit<br />
Branchen (215 Firmen). Mit 45% Robotern aus. Die Anzahl dieser<br />
setzt aktuell bereits fast jeder zweite<br />
mit Robotern ausgerüsteten Mabauer<br />
der untersuchten Maschinenschinen<br />
soll bis 2014 um 31 %<br />
Roboter an den Maschinen steigen.<br />
Anzeige_<strong>Produktion</strong>_<strong>18</strong>_<strong>2012</strong>_Atlas_Copco_Tools:Layout 1 24.04.<strong>2012</strong> 15:08 Seite 1<br />
Mini-Laser für die<br />
Bildverarbeitung<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Olching (hi). Mit der Flexpoint-<br />
MVpico-Serie präsentiert Laser<br />
Components Linienlaser für die<br />
industrielle Bildverarbeitung mit<br />
besonders kleinen Abmessungen.<br />
Mit einer Länge von nur 53 mm<br />
und 10 mm Durchmesser werden<br />
die MVpico-Laser vor allem in 3D-<br />
Bildverarbeitungssensoren integriert.<br />
Die Leistungsverteilung entlang<br />
der Linienlänge ist homogen. Die<br />
Module sind in vier Wellenlängen<br />
verfügbar: 635 nm, 650 nm, 660 nm<br />
und 785 nm.<br />
Kooperation: Eaton,<br />
Phoenix, Wöhner<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Hannover (ba). Die Firmen Wöhner<br />
GmbH (Spezialist für Sammelschienensystemtechnik),<br />
Phoenix<br />
Contact und Eaton (Hersteller von<br />
Komponenten und Systemen für<br />
die elektrische Automatisierungstechnik)<br />
haben auf der Hannover<br />
Messe <strong>2012</strong> ihre Kooperation „Partnership<br />
of Experts“ bekanntgegeben.<br />
Wöhner und Phoenix Contact<br />
präsentierten zudem einen neuen<br />
Hybrid-Motorstarter, der den Einsatz<br />
in der Sammelschienensystemtechnik<br />
möglich macht und<br />
kurzschlusssicher ist.<br />
Sichern Sie die Qualität Ihrer Montage<br />
VDMA<br />
Mehr deutsche Plagiate<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Hannover (ks/ah). Laut VDMA<br />
sind mehr als zwei Drittel der deutschen<br />
Maschinen- und Anlagenbauer<br />
von Produkt- oder Markenpiraterie<br />
betroffen. Der dadurch<br />
entstandene Schaden betrage laut<br />
einer Studie jährlich 7,9 Mrd Euro.<br />
Ein Umsatz in dieser Höhe würde<br />
der Branche knapp 37 000 Arbeitsplätze<br />
sichern, so der VDMA. Die<br />
Menge der Plagiate aus China habe<br />
abgenommen, die Zahl der Produktkopien<br />
aus Deutschland würden<br />
aber steigen. Am stärksten betroffen<br />
sind mit 91 % die Branchen<br />
Textilmaschinen, Kompressoren,<br />
Druckluft- und Vakuumtechnik sowie<br />
Kunststoff- und Gummimaschinen.<br />
Am häufigsten wurden<br />
der Untersuchung zufolge Komponenten<br />
plagiiert, bei ganzen Maschinen<br />
ist laut VDMA wieder ein<br />
Zuwachs zu verzeichnen. Als Maßnahmen<br />
gegen Produktpiraterie<br />
setzen 40 % der Unternehmen Pro-<br />
Großer Schaden durch<br />
Produktpiraterie<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
%<br />
Quelle: VDMA<br />
% % %<br />
% %<br />
<br />
© <strong>Produktion</strong><br />
Zwei Drittel aller Unternehmen<br />
sind von Plagiatismus betroffen.<br />
duktkennzeichnungen, zum Beispiel<br />
Hologramme oder RFID-<br />
Funketiketten ein. Hierbei werden<br />
statt unternehmensspezifischen<br />
Schutzmaßnahmen auf dem Markt<br />
erhältliche Standards bevorzugt.<br />
Halle 7,<br />
Stand 7326<br />
Mit QS-Loop, unserer strukturierten Strategie zur Qualitäts sicherung,<br />
sparen Sie über 50 % Ihrer Arbeitsschritte ein. Sie erkennen Prozessprobleme<br />
bereits während der Montage und können sie jederzeit sicher<br />
und schnell beurteilen. Mit QS-Loop senken Sie Ihre Kosten, Ihr Risiko<br />
und Ihre Ausfälle – und verbessern Ihre Qualität.<br />
Wie, das zeigen wir Ihnen gern auf der Control in Halle 7, Stand 7326.<br />
Atlas Copco Tools Central Europe GmbH<br />
www.atlascopco.de
4 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
ZVEI<br />
Energie-Effizienz im Fokus<br />
Bosch Rexroth<br />
Aus für die Pneumatik<br />
Sabine Spinnarke<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Auf der Pressekonferenz des ZVEI<br />
anlässlich der Hannover Messe<br />
betonte ZVEI-Präsident Friedhelm<br />
Loh die enorme Bedeutung<br />
des Themas Energie-Effizienz<br />
für Deutschland, das vor einem<br />
„gewaltigen Umbau seiner Energieversorgung<br />
steht.“ Insgesamt<br />
seien die Konjunkturaussichten<br />
der Elektroindustrie „außerordentlich“<br />
positiv.<br />
Hannover (gk). Der wachsende<br />
Energiebedarf der Weltbevölkerung,<br />
der Trend hin zu Megacities<br />
und industriellen Ballungszentren,<br />
insbesondere auch in den Schwellenländern,<br />
führt zu Versorgungsund<br />
Klimaproblemen. Momentan<br />
entstehen auf gerade einmal 2 %<br />
der Erdoberfläche über 80 % der<br />
weltweiten Treibhausgasemissionen.<br />
Die hier entstehenden Themen<br />
greift die Hannover Messe unter<br />
dem diesjährigen Leitthema<br />
‚Greentelligence‘ auf. „Energie<br />
darf nicht zu einem Luxusgut werden“,<br />
betonte Dr. Klaus Mittelbach,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
des Zentralverband Elektrotechnik<br />
und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI)<br />
in Frankfurt am Main.<br />
Um dem vorzubeugen, konzentrieren<br />
sich viele der ausstellenden<br />
Elektronik-Unternehmen auf Energie-Effizienz-Lösungen.<br />
„Die deutsche<br />
Elektroindustrie ist die Energieeffizienz-Industrie<br />
par excellence“,<br />
betonte Friedhelm Loh, der<br />
Präsident des ZVEI. Allein durch<br />
energieeffiziente Geräte ließen<br />
sich in Deutschland jährlich rund<br />
70 Mrd Kilowattstunden Strom<br />
einsparen. Das entspricht fast der<br />
Hälfte des Stromverbrauchs aller<br />
privaten Haushalte hier zu Lande.<br />
Als eine der dringendsten Aufgaben<br />
auf dem Weg zu einem wirkungsvollen<br />
Klimaschutz sieht Loh<br />
den Aufbau eines Smart Grid in<br />
Deutschland. Dazu aber müsse<br />
man die Genehmigungsverfahren<br />
deutlich beschleunigen und zentralistische<br />
transparente Strukturen<br />
schaffen. „Wenn das nicht<br />
passiert, sehe ich das Ziel 2020 zu<br />
erreichen kritisch“, mahnte der<br />
ZVEI-Präsident Friedhelm Loh abschließend.<br />
Wirtschaftlich steht<br />
die deutsche Elektroindustrie der-<br />
„Allein durch<br />
energieeffiziente<br />
Geräte ließen sich<br />
in Deutschland<br />
jährlich rund<br />
70 Mrd Kilowattstunden<br />
Strom<br />
einsparen!“<br />
ZVEI-Präsident<br />
Friedhelm Loh<br />
<br />
Bild: Andreas Karius<br />
zeit gut da: Das <strong>Produktion</strong>svolumen<br />
hat im vergangenen Jahr um<br />
13 % zugenommen, die Umsätze<br />
sind um 9 % auf 178 Mrd Euro gestiegen<br />
und das Exportgeschäft<br />
umfasst inzwischen ein Volumen<br />
von rund 155 Mrd Euro.<br />
„Die Prozesse entwickeln sich<br />
auch in Zukunft weiter in Richtung<br />
Asien“, bestätigte der ZVEI-Präsident,<br />
der auch in den Schwellenländern<br />
einen stark wachsenden<br />
Bedarf an innovativen Technologien<br />
beobachtet.<br />
Eine Prognose für das Jahr <strong>2012</strong><br />
zu stellen, sei auf Grund der Finanzkrise<br />
schwierig, meinte der<br />
ZVEI-Präsident. Dennoch gehe der<br />
ZVEI von einem Wachstum von 5 %<br />
aus. „Die Stimmung der ZVEI-Mitgliedsunternehmen<br />
ist außerordentlich<br />
gut. 93 % der Unternehmen<br />
gehen von steigenden Erlösen<br />
in <strong>2012</strong> aus“, so Loh.<br />
Dietmar Poll<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Bosch Rexroth will den Pneumatik-Bereich<br />
an einen industriellen<br />
Interessenten verkaufen. Das<br />
Unternehmen teilte mit, dass die<br />
Pneumatik nicht mehr optimal zu<br />
der Unternehmensstrategie passe.<br />
Hannover. Karl Tragl, Vorsitzender<br />
des Vorstands, erklärte auf der<br />
Hannover Messe, dass Rexroth in<br />
Bereiche desinvestiere, „die nicht<br />
mehr optimal zu unserer auf Märkte<br />
und Branchen fokussierten Strategie<br />
passen“. Den Bereich Pneumatik<br />
habe Rexroth in den vergangenen<br />
Jahren erfolgreich restrukturiert.<br />
Tragl: „Wir sehen aber, dass die<br />
Pneumatik als Teil von Multitechnologielösungen<br />
in unseren fokussierten<br />
Zielbranchen der Fabrikautomation<br />
nur einen geringen Differenzierungsbeitrag<br />
leistet.” Dagegen<br />
lägen erhebliche Differenzierungsund<br />
Wachstumschancen außerhalb<br />
der von Rexroth fokussierten Zielbranchen,<br />
beispielsweise in Medizintechnik,<br />
Schwerindustrie oder<br />
als Zulieferer für Lkw. Darum mache<br />
es Sinn zu prüfen, ob es für die<br />
Pneumatik eine dafür besser geeignete<br />
Umgebung gibt, so Tragl.<br />
„Derzeit befinden wir uns in Gesprächen<br />
mit einem Interessenten,<br />
der den Pneumatik-Bereich von<br />
Bosch Rexroth akquirieren will“,<br />
sagte der Vorsitzende. „Dabei ist ein<br />
entscheidendes Kriterium für uns<br />
die Tragfähigkeit der Konzepte, um<br />
die Kunden noch besser bedienen<br />
zu können und die Arbeitsplätze<br />
Dr. Tragl, Vorsitzender des Vorstands<br />
von Bosch Rexroth, will den Pneumatik-Bereich<br />
verkaufen. Bild: Bosch Rexroth<br />
langfristig zu sichern. Dazu gehört<br />
auch, dass wir weiterhin die Entwicklung<br />
neuer Produkte energisch<br />
vorantreiben. So präsentiert die<br />
Pneumatik auf dieser Messe eine<br />
völlig neue Ventil-Generation. Sie ist<br />
wesentlich kompakter und leichter<br />
als alle Wettbewerbsprodukte und<br />
damit auch deutlich effizienter.”<br />
Gleichwohl hat die Bosch Rexroth<br />
AG ihr Wachstumsziel 2011 übertroffen<br />
und erzielte einen Umsatz<br />
von 6,443 Mrd Euro. Das entspricht<br />
einem Plus von 27,2 % gegenüber<br />
2010 und ist der höchste Umsatzwert<br />
der Unternehmensgeschichte.<br />
„Das Geschäftsjahr 2011 beweist,<br />
dass Bosch Rexroth mit der strategischen<br />
Neuausrichtung 2010 den<br />
richtigen Weg eingeschlagen hat.<br />
Wir haben in allen Regionen und<br />
Business Units deutlich zulegen<br />
können“, betonte Tragl.<br />
Hannover Messe<br />
Warum Besucher<br />
nach Hannover gehen<br />
„Ich möchte mich in meinem Schwerpunktbereich<br />
Energietechnik auf den<br />
neuesten Stand bringen, dazu ist die<br />
Hannover Messe die erste Adresse. Zudem<br />
suche ich Firmen für meine Masterarbeit<br />
und eventuell darüber hinaus als<br />
potenzielle Arbeitgeber.“<br />
Anna Klages, Maschinenbau Master, Uni Siegen<br />
„Ich suche nach neuen Ideen und innovativen<br />
Konzepten im Bereich der Fertigung.<br />
Was ich bis jetzt gesehen habe, war<br />
sehr interessant und spannend. Ich denke,<br />
dass ich nächstes Jahr wiederkommen<br />
werde.“<br />
Michael Canty, President & CEO, Alloy Ballows &<br />
Precision Welding, Cleveland, Ohio, USA<br />
„Potenzielle Anwendungen meines Forschungsschwerpunkts<br />
sind medizinische<br />
Apparate und Geräte für die Sicherheitskontrollen<br />
von Fluggepäck. Auf der<br />
Messe suche ich Unternehmen, um<br />
eventuell eine Zusammenarbeit zu beschließen.“<br />
Oleg Sidletskiy, Head of Laboratory, Institute for<br />
Scintillation Materials NASU, Kharkiv, Ukraine<br />
Automatisierung<br />
Energiemanagament per SPS<br />
Daniela Hoffman<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Die billigste Energie ist die, die<br />
man einspart. Dabei helfen Energiemanagement-Systeme,<br />
die auf<br />
der Steuerungsebene ansetzen.<br />
Die Automatisierungshersteller<br />
schreiben das Thema ganz groß<br />
auf ihre Fahnen.<br />
Frank Knafla von Phoenix Contact:<br />
Einfach mal abschalten.<br />
<br />
Bild: Daniela Hoffmann<br />
Hannover (gk). Aktuell ist die SPS<br />
als Ausgangspunkt für das Energiemanagement<br />
noch eine Zukunftsvision.<br />
Bisher geht es um ein Energie-Monitoring,<br />
um überhaupt den<br />
Verbrauch einzelner Prozessschritte<br />
zu erfassen. „Energiedatentransparenz<br />
ist entscheidend – nur so<br />
wird ersichtlich, wo die größten<br />
Potenziale zu heben sind“, sagt<br />
Frank Knafla, Master Specialist<br />
Energy Efficiency bei Phoenix Contact.<br />
Ganz wesentlich sei das Energiesparen,<br />
indem Maschinen und<br />
Anlagen in der nicht-produktiven<br />
Zeit ausgeschaltet werden. Eine<br />
Idee, bei der so manchem geneigten<br />
Leser der Schreck in die Glieder<br />
fahren dürfte. „Anlagen sind häufig<br />
so komplex, dass sich kaum jemand<br />
traut, sie auszuschalten. Um<br />
Ein- und Ausschaltprozesse so zu<br />
programmieren, wie es für die <strong>Produktion</strong><br />
nötig ist, müssten einzelne<br />
Prozesse abgeschaltet werden können“,<br />
so Knafla. Ein geregeltes<br />
Runter- und Hochfahren wie beim<br />
PC, salopp gesagt. Doch hier steht<br />
man mit einem integrierten Ansatz<br />
noch am Anfang. Die Innovationsallianz<br />
Green Carbody überlegt<br />
derzeit entsprechende Konzepte.<br />
„In drei bis vier Jahren wird sich das<br />
Thema in der Anlagensteuerung<br />
wiederfinden“, schätzt Knafla. Die<br />
große Nachfrage nach Lösungen<br />
werde angeschoben, weil sich nur<br />
mit einer Zertifizierung ab 2013<br />
Steuervorteile im Energieeinkauf<br />
realisieren lassen könnten. „Energiemanagement<br />
beginnt schon<br />
beim Design der Maschine, indem<br />
Pierre Bürkle Schneider Electric:<br />
Energieeinsparungen von 30 Prozent<br />
möglich.<br />
Bild: Daniela Hoffman<br />
mit Simulation und Motion Control<br />
der Energieverbrauch einbezogen<br />
wird“, meint Pierre Bürkle,<br />
Energieeffizienz-Spezialist bei<br />
Schneider Electric. So ließen sich<br />
ganze <strong>Produktion</strong>sstraßen simulieren,<br />
um im Vorfeld den Carbon<br />
Footprint zu ermitteln. Etwa 30 %<br />
Einsparungen könnten Unternehmen<br />
mit Energiemanagement erzielen.<br />
„Der Endkunde wird immer<br />
mehr nach dem Energiebedarf der<br />
Systeme fragen“, so Bürkle. Wie<br />
heute beim Kühlschrank mit der<br />
Bestnote A+++ werde sich ein solcher<br />
Ansatz auch für Maschinen<br />
und Anlagen durchsetzen.
MOTUS® Weniger ist mehr.<br />
Weniger Verschleiß, mehr Lebensdauer.<br />
Durch die Hybridschalttechnik, einer Kombination der Vorzüge robuster Relaistechnik und verschleißfreier<br />
Halbleiterschalter, hat der MOTUS®ContactronControl eine deutlich längere Lebensdauer – 10-mal länger<br />
als herkömmliche Schützen.<br />
www.woehner.com<br />
120405_<strong>Produktion</strong>_249x371_Nr.<strong>18</strong>_03.05.12.indd 1 05.04.12 09:49
6 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
Siemens<br />
„Aus weniger mehr machen“<br />
Festo<br />
Esslingen wird F&E-Zentrale<br />
Dietmar Poll<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Siemens will mit effizienten<br />
<strong>Produktion</strong>slösungen die Energiewende<br />
stützen. Dadurch soll<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der<br />
Siemens-Kunden gestärkt werden.<br />
Hannover „Mehr Effizienz muss<br />
dabei nicht zu Lasten der Produktivität<br />
gehen. Vielmehr sind beide<br />
Ziele vereinbar“, sagte Siegfried<br />
Russwurm, CEO des Sektors Industry.<br />
Eine moderne, nachhaltige<br />
<strong>Produktion</strong> könne durch die erzielbaren<br />
Einsparungen einen wichtigen<br />
Beitrag zur Energiewende leisten<br />
und dabei gleichzeitig die<br />
Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen<br />
steigern.<br />
Vor allem die stärkere Vernetzung<br />
der einzelnen <strong>Produktion</strong>sschritte<br />
durch Industriesoftware bietet noch<br />
große Potenziale zur Optimierung<br />
von <strong>Produktion</strong>sprozessen. „Mit<br />
den hierfür notwendigen Technologien<br />
erweitern wir unser Portfolio<br />
kontinuierlich. Alleine im letzten<br />
halben Jahr haben wir uns mit fünf<br />
Anbietern industrieller IT und Software<br />
verstärkt“, so Russwurm.<br />
„Unsere Kunden<br />
wollen mit weniger<br />
Ressourcen mehr<br />
Output erzielen.“<br />
Siegfried Russwurm,<br />
CEO des Sektors Industry,<br />
Siemens.<br />
In Industrieländern wie Deutschland<br />
entfallen fast 30 % des Endenergieverbrauchs<br />
auf industrielle<br />
Anlagen. Auf Grund der steigenden<br />
Energie- und Rohstoffpreise wird<br />
Ressourceneffizienz immer mehr<br />
zu einem bestimmenden Wettbewerbsfaktor.<br />
Laut Russwurm müssen<br />
deswegen neben dem Ausbau<br />
erneuerbarer Energien auch klare<br />
Rahmenbedingungen zur Entwicklung<br />
und Förderung von Effizienzund<br />
Speichertechnologien geschaffen<br />
werden: „Was noch fehlt, um aus<br />
‚weniger‘ ‚mehr‘ zu machen, ist eine<br />
bessere Einbindung industrieller<br />
Verbraucher und intelligenter Speichermöglichkeiten<br />
in die Energieund<br />
Umweltpolitik“. Entscheidend<br />
ist dabei, dass das Einsparpotenzial<br />
über den kompletten Lebenszyklus<br />
von Produkten realisiert wird. „Unsere<br />
Kunden wollen mit weniger<br />
Ressourcen mehr Output erzielen.<br />
Wir zeigen, wie wir diesen Anspruch<br />
in einer ganzheitlichen Betrachtung<br />
über die gesamte Wertschöpfung<br />
umsetzen“, so Russwurm.<br />
Gunnar Knüpffer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Esslingen. Die Festo-Gruppe will<br />
in diesem Jahr den Umsatz um 6 bis<br />
7 % steigern. „Wir wollen weltweit<br />
wachsen, an allen Standorten und<br />
auch ganz intensiv in Deutschland“,<br />
sagte der Vorstandsvorsitzende<br />
Dr. Eberhard Veit. So soll die<br />
Firmenzentrale in Esslingen mit<br />
ihren technologischen Kompetenzfeldern<br />
in den nächsten Jahren<br />
zum Hochtechnologiestandort für<br />
Forschung & Entwicklung und die<br />
Zentralfunktionen für die gesamte<br />
Festo-Gruppe ausgebaut werden.<br />
Die deutschen Global Production<br />
Centre (GPC) will Festo in den<br />
nächsten Jahren hochautomatisiert<br />
zu modernsten Technologiefabriken<br />
ausbauen. Im Leitwerk für<br />
die Zylinderfertigung wird ein Erweiterungsbau<br />
errichtet, um neben<br />
pneumatischen Antrieben für<br />
die wachsenden Bereiche elektrische<br />
Antriebe sowie Prozessautomatisierung<br />
zu produzieren.<br />
Die Fertigung, Montage und Logistik<br />
am Stammsitz wird an den<br />
nahegelegenen Standort Scharnhausen<br />
verlegt. Dort entsteht ein<br />
neuer Gebäudekomplex mit Technikzentrale,<br />
Hochregallager und<br />
Dr. Eberhard Veit, Vorstandsvorsitzender<br />
der Festo AG, mit der so genannten<br />
ExoHand.<br />
Bild: Festo<br />
innovativen <strong>Produktion</strong>sflächen.<br />
Eine kooperative Technologie- und<br />
Produktentwicklung, eine moderne<br />
Fertigung und optimierte Prozesse<br />
sollen nochmals die Effizienz<br />
steigern und die Produkteinführungszeit<br />
verkürzen.<br />
Wir kalibrieren alle Ihre Messmittel.<br />
Bei uns im Labor oder bei Ihnen vor Ort. Gern auch im<br />
Hol-und-bring-Service. Wir sind DKD-akkreditiert,<br />
ISO-9001- und ISO-14001-zertifiziert, unsere Trainings und<br />
Fachseminare sind TÜV-geprüft.<br />
Und: Wir sind auf der Control und freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Halle 7<br />
Stand 7326<br />
Weidmüller<br />
„Feuerwerk an<br />
neuen Produkten“<br />
Sabine Spinnarke<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Weidmüller erzielt mit 620 Mio<br />
Euro den höchsten Umsatz in der<br />
Firmengeschichte (+16%). Verantwortlich<br />
dafür sei ein „wahres<br />
Feuerwerk an neuen Produkten“,<br />
so Finanzvorstand Vogelsang.<br />
Hannover (gk). Weidmüller-Finanzvorstand<br />
Harald Vogelsang<br />
begründete das Umsatzwachstum<br />
des Spezialisten für Energie-, Daten-<br />
und Signalübertragung mit<br />
dem Launch von „fast 2 000 neuen<br />
Produkten – inklusive verschiedener<br />
Produktvarianten“. Des weiteren<br />
läge die Ausbildungsquote mit<br />
11 % deutlich über dem Durchschnitt.<br />
Die geplanten Investitionen<br />
bewegten sich „weiterhin auf<br />
hohem Niveau“, so Vogelgesang.<br />
Laut Vertriebsvorstand Volpert Briel<br />
ist China das größte Wachstumsland<br />
von Weidmüller. Dort gab es<br />
ein Umsatzplus von 23 %, Haupttreiber<br />
seien die Branchen Energie,<br />
Windkraft und Bahntechnik. „China<br />
tritt derzeit in eine zweite Phase<br />
und wird durch innovative Technologien<br />
und Energie-Einsparungen<br />
wachsen“, berichtet Victor Wan,<br />
President Greater China. Bis 2030<br />
plane die chinesische Regierung<br />
30 % des Energiebedarfes aus „sauberen<br />
Quellen“ zu decken. „Der<br />
Verlauf von <strong>2012</strong> hängt stark von<br />
der Entwicklung der Weltwirtschaft<br />
ab“, sagte Vogelsang. „Entscheidende<br />
Faktoren sind die Eurokrise<br />
sowie politische Reaktionen und<br />
Maßnahmen darauf. Unser Ziel ist<br />
es, weiterhin über Branchendurchschnitt<br />
zu wachsen – derzeit gehen<br />
wir von einem Wachstum im einstelligen<br />
Bereich aus.“<br />
TBB Industrial Tools Services GmbH · www.kalibrierdienst.de · www.tbb-its.de<br />
Weidmüller feiert ein Rekordjahr: Volpert Briel, Vertriebsvorstand, Victor<br />
Wan, President Greater China, Dr. Peter Köhler, Vorstandssprecher der Weidmüller-Gruppe<br />
und Finanzvorstand Harald Vogelsang (v.l.). Bild: Andreas Karius
3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 7<br />
Hannover Messe<br />
Undercover-Missionen auf der Messe<br />
Daniela Hoffman<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Es herrscht großes Interesse, was<br />
die 500 chinesischen Anbieter auf<br />
der Hannover Messe im Gepäck<br />
haben: Undercover-Missionen<br />
deutscher Unternehmen treffen<br />
auf chinesische Anbieter, die das<br />
Wettbewerbsumfeld erkunden.<br />
Rund 500 chinesische Aussteller zeigten<br />
ihre Produkte auf der weltweit<br />
größten Industriemesse.<br />
<br />
Bild: Daniela Hoffman<br />
Chinesen und Deutsche stecken auf der Hannover Messe die Köpfe zusammen.<br />
Hannover (gk). Mal schauen, was<br />
die chinesische Konkurrenz macht,<br />
Kontakte knüpfen zu potenziellen<br />
chinesischen Zulieferern: Viele Besucher<br />
und auch die Aussteller<br />
selbst schnuppern rein bei den<br />
Anbietern aus China. Meist sind<br />
die Produkte, die chinesische Aussteller<br />
im Gepäck haben, eher<br />
kleinteilig. Die meisten Aussteller<br />
warten in den kleinen Messeboxen,<br />
Trennwand an Trennwand,<br />
auf ihre Gäste. Nur in Halle 6 wird<br />
es großzügiger, da zeigen die großen<br />
Anbieter auf einer staatlich<br />
organisierten Ausstellungsfläche<br />
ihre Glanzstücke, von der Roboterhand<br />
bis zur nachhaltigen Stadtplanung.<br />
Mehr Show als Geschäft,<br />
denn der Raum fehlt, um mit Interessenten<br />
zusammenzusitzen.<br />
Ein fleißiger Besucher der China-<br />
Stände ist Joachim Röcker, Geschäftsführer<br />
der Beratung KRC,<br />
die sich auf das Consulting zu China-Aktivitäten<br />
spezialisiert hat.<br />
„Angesichts zunehmender Lohnsteigerungen<br />
in vielen Branchen<br />
geht es nicht mehr darum, China<br />
als Low-Cost-Land zu sehen, sondern<br />
um einen zweiten Markteintritt:<br />
diesmal, um den chinesischen<br />
Markt zu erschließen“, so der Berater.<br />
Sein Eindruck auf der Messe:<br />
„Es gibt schon noch Berührungsängste<br />
bei vielen Unternehmen,<br />
weil man sich praktisch die ‚Konkurrenz<br />
ins Haus holt‘“. „Scheu haben<br />
wir gar nicht“, sagt hingegen<br />
Frank Richter, Leiter Technische<br />
Entwicklung beim Spare-Parts-<br />
Hersteller PE Automotive, der sich<br />
auf der HMI nach neuen Lieferanten<br />
umschaut. Mit 30 chinesischen<br />
Lieferanten arbeitet Richter zusammen,<br />
zum Teil bereits seit zehn<br />
Jahren. „Die Kunst ist, den richtigen<br />
Partner in China zu finden, der<br />
sowohl Qualität als auch preisliche<br />
Vorteile bietet“, so Richter.<br />
Firmen wollen neue<br />
chinesische Zulieferer finden<br />
Auch Udo Liesenfeld, Repräsentant<br />
von Mitteldeutsche Stahl,<br />
nutzt die Messe, um weitere chinesische<br />
Lieferanten für oberflächenbearbeitete<br />
Metallteile zu finden.<br />
„Es fällt auf, dass chinesische Unternehmen<br />
die höchste Reaktionsgeschwindigkeit<br />
haben, wenn wir<br />
Anfragen aus Ausschreibungsplattformen<br />
veröffentlichen“, so<br />
Liesenfeld. Als Handicap sieht er<br />
jedoch die Finanzierung der Ware,<br />
chinesische Anbieter wollten 30 %<br />
Anzahlung und die restlichen 70 %<br />
nach dem Verladen der Ware auf<br />
dem Schiff: Bei großen Volumen<br />
sei das eine ernstzunehmende finanzielle<br />
Größe. „Viele Leute haben<br />
Respekt davor – es gehört unternehmerisches<br />
Fingerspitzengefühl<br />
dazu“, meint Liesenfeld.<br />
„Im deutschen Maschinen- und<br />
Anlagenbau ist es noch nicht so<br />
verbreitet, Zulieferteile aus China<br />
zu kaufen, der Trend geht häufig<br />
sogar dahin, wieder mehr selbst zu<br />
machen“, meint Ulrich Ackermann,<br />
vom VDMA. Bei der Sorge vor dem<br />
harten chinesischen Wettbewerb,<br />
die viele Unternehmen beschäftigt<br />
– siehe Solar- und Windkraftanlagen<br />
– winkt Ackermann jedoch ab.<br />
„Man muss es relativeren und genau<br />
hinschauen, gezaubert wird in<br />
China auch nicht“.<br />
Interessiert sind auch die Maschinen-<br />
und Anlagenbauer, die in<br />
Hannover ausstellen. „Einige Mitarbeiter<br />
schauen sich auf der Messe<br />
um, was die chinesischen Wettbewerber<br />
so machen“, sagt Nicole<br />
Schmidt aus dem Marketing von<br />
Wittenstein. Um die Konkurrenz<br />
aus Fernost nicht auf Tuchfühlung<br />
kommen zu lassen, setzt der Antriebstechnikhersteller<br />
auf Pionierleistungen.<br />
Bisher ist das Un-<br />
Bild: Daniela Hoffman<br />
ternehmen mit einer Vertriebsgesellschaft<br />
in China vertreten, doch<br />
das soll sich bald ändern.<br />
Zylinderhersteller aus China<br />
mit selbstentwickeltem Stand<br />
Und wie fühlt sich Hannover<br />
aus chinesischer Sicht an? „In<br />
diesem Jahr gibt es weniger Standbesucher<br />
als im letzten Jahr“, sagt<br />
ein vereinsamter Hersteller von<br />
Gear-Reducer-Systemen etwas<br />
enttäuscht. Das geht einigen Anbietern<br />
so, doch nicht immer stehen<br />
Geschäftsabschlüsse im Fokus.<br />
So mancher deutscher Hersteller<br />
mit Sitz in China nutzt die<br />
Messe auch, um seinen chinesischen<br />
Kunden zu zeigen, was<br />
deutsche Qualität bedeutet. „Die<br />
Hannover Messe ist ein guter Ort,<br />
um unsere Produkte weltweit bekannt<br />
zu machen, meint wiederum<br />
Samil Ouyang vom Solar-Inverter-Hersteller<br />
SAJ. Zu den wenigen<br />
Firmen, die einen größeren<br />
Stand haben, gehört der Zylinderhersteller<br />
Jiangsu Longcheng, der<br />
Systeme mit Hydraulikpumpen<br />
und Steuerung produziert. In Eigenregie<br />
hat die Firma den Stand<br />
entwickelt und aus China mitgebracht.<br />
„Wir sind das erste Mal auf<br />
einer Messe im Ausland, wir kommen,<br />
um unsere Unternehmenskultur<br />
zu zeigen und um Neues zu<br />
lernen“, sagt Vertriebsleiter Zhao<br />
Xiaobo.<br />
China-Corner<br />
Kuka/Augsburg (DJ): Der Roboterund<br />
Anlagenbauer Kuka liefert<br />
weitere Industrieroboter in den für<br />
ihn zweitgrößten Absatzmarkt China.<br />
Die chinesische Huaheng bekommt<br />
<strong>2012</strong> weitere 300 Industrieroboter.<br />
Der Wert des Auftrags<br />
liege im hohen einstelligen Millionen-Euro-Bereich,<br />
teilte das Augsburger<br />
Unternehmen mit. Die Lieferungen<br />
an diesen Kunden summierten<br />
sich mit dem neuen Auftrag<br />
auf insgesamt 800 Robotereinheiten.<br />
Vestas/Kopenhagen (DJ/ah): Die chinesischen<br />
Unternehmen Sinovel<br />
Wind Group Co und Xinjiang Goldwind<br />
Science & Technology Co<br />
greifen laut einem Zeitungsbericht<br />
nach dem führenden Hersteller<br />
von Windkraftanlagen Vestas. Die<br />
Nachricht verlieh der Aktie am<br />
Montag vor zwei Wochen deutlichen<br />
Auftrieb, sie stieg um 12 %<br />
auf gut 54 dänische Kronen. Das<br />
Unternehmen hat derzeit einen<br />
geschätzen Marktwert von 10 Mrd<br />
Kronen (etwa 1,35 Mrd Euro).<br />
ZTE/Shenzhen (ah): Der chinesische<br />
Entwickler, Hersteller und Anbieter<br />
von Telekommunikationstechnik<br />
und Netzwerklösungen ZTE ist mit<br />
einem Anteil von 40,9 % am Weltmarkt<br />
zum weltweit führenden<br />
Anbieter von Optical Line Terminals<br />
(OLTs) für passive optische<br />
Netze aufgestiegen. Dies besagt<br />
ein Report des Marktforschungs-<br />
Unternehmens Ovum. Dieser attestiert<br />
ZTE zudem einen Zuwachs<br />
beim Marktanteil von 14,6 % gegenüber<br />
dem Vorjahr. China erlebte<br />
bei Glasfasertechnologien (FT-<br />
Tx) auch im Jahr 2011 eine starke<br />
Wachstumsdynamik und beansprucht<br />
in diesem Bereich mehr als<br />
die Hälfte des Weltmarktes.<br />
XCMG will Schwing<br />
übernehmen<br />
Treffpunkt in Leipzig: 26. Februar bis 1. März 2013<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Herne (ah). Der Betonpumpenhersteller<br />
Schwing braucht eigenen<br />
Angaben zufolge Geld, um den Betrieb<br />
fortzuführen und die notwendigen<br />
Investitionen zu finanzieren.<br />
Der chinesische Maschinenbaukonzern<br />
XCMG plane den Einstieg<br />
in das Unternehmen. Die Verhandlungen<br />
seien bereits sehr fortgeschritten,<br />
es fehle lediglich noch die<br />
Genehmigung aus China. Schwing<br />
hat in den vergangenen beiden<br />
Jahren einen Verlust in dreistelliger<br />
Millionenhöhe eingefahren, der<br />
Stammsitz in Herne gilt als defizitär.<br />
Im Januar wurde bereits der Konkurrent<br />
Putzmeister von der chinesischen<br />
Firma Sany übernommen.<br />
Die erfolgreiche internationale Messeplattform<br />
für die Zulieferindustrie – im Fokus stehen Fahrzeugindustrie<br />
und Maschinenbau sowie weitere<br />
Wachstumsbranchen.<br />
www.zuliefermesse.de<br />
Der Branchenauftakt 2013 für die metallbearbeitende<br />
Industrie – vom High-Tech-Exponat<br />
bis zur innovativen Sonderlösung.<br />
Kompetenz im Markt.<br />
www.messe-intec.de<br />
Leipziger Messe GmbH, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig, Germany, Tel.: +49 (0) (3 41) 6 78 - 80 90, info@zuliefermesse.de, info@messe-intec.de
Live im Internet:<br />
Expertenrunde Cloud Computing<br />
Am . Mai ab : Uhr unter www.produktion.de/cloud<br />
Es diskutieren:<br />
Moderation:<br />
Klaus Berle,<br />
Manager Cloud<br />
Competence Center,<br />
Hewlett-Packard GmbH<br />
Wolfgang Brehm,<br />
Direktor Mittelstand,<br />
Distribution und Fachhändler,<br />
Microsoft GmbH<br />
Dr. Kai Bender,<br />
Partner,<br />
Oliver Wyman<br />
Frank Strecker,<br />
Director of<br />
Cloud Computing,<br />
IBM Deutschland<br />
Claus Wilk,<br />
stellv. Chefredakteur<br />
<strong>Produktion</strong><br />
Die Industrie zeigte sich bislang wenig euphorisch in<br />
Sachen Cloud-Computing. Einige vertrauen bereits<br />
der neuen IT-Technologie und profitieren von ausgelagerten<br />
Programmen, Daten und hoher Skalierbarkeit.<br />
Andere begründen ihre Zurückhaltung mit<br />
Furcht vor Sicherheitsrisiken, mangelndem Service<br />
und schlechter Verfügbarkeit. Doch kommt die Industrie<br />
am Thema Cloud vorbei?<br />
Top Experten stellen sich den wichtigsten Fragen.<br />
powered by<br />
www.hp.com/de/cloud<br />
www.microsoft.de/cloud<br />
Erfahren Sie alles zum Thema Cloud Computing in der Industrie.<br />
Selbstverständlich berücksichtigen wir auch Ihre online gestellten Fragen.<br />
Wann? Am . Mai um : Uhr. Wo?<br />
Live unter www.produktion.de/cloud<br />
Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />
verlag moderne industrie GmbH<br />
Justus-von-Liebig-Str. <br />
Landsberg<br />
Tel. /-<br />
Fax /-<br />
www.mi-verlag.de<br />
pro_expertenrunde_cloud_249x371.indd 2 20.04.<strong>2012</strong> 11:32:44
3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Messe-Special Control · 9<br />
Highspeed-Kameras<br />
Nach Real-Time folgt die Web-Lösung<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Optronis ermöglicht webbasierte Kamera-Steuerung für die Prüfstands-<br />
Automatisierung. Die Analysesoftware TimeBench vereinfacht den<br />
Einsatz von Hochgeschwindigkeitskameras im industriellen Umfeld.<br />
Kehl (sp). Das Unternehmen erweitert<br />
die Software TimeBench<br />
um einen Webservice zur plattformunabhängigen<br />
Steuerung der<br />
Highspeed-Kameras und ergänzt<br />
damit das Portfolio an optischen<br />
Lösungen für die Systemintegration<br />
und Qualitätssicherung.<br />
„Der Einsatz unserer Kameras<br />
wird so einfach wie ein privater<br />
Video-Dreh.“<br />
Dr. Bernd Reinke, Bereichsleiter<br />
Industrielle Kameras, Optronis.<br />
TimeBench ist die Analysesoftware<br />
für die Highspeed-Kameras<br />
der Optronis. Die Software wurde<br />
vor allem für die Kamera-Systeme<br />
im Imaging-Bereich (CR-Serie)<br />
entwickelt, um beispielsweise Fehler<br />
im Prozessablauf zu analysieren<br />
oder Daten zur Instandsetzung<br />
einzuholen. Die grundlegenden<br />
Features wurden jetzt um weitere<br />
Tools erweitert. Unter anderen ein<br />
Webservice, der es erlaubt Messungen<br />
an Prüfständen zu automatisieren.<br />
Bis dato war die Steuerung von<br />
Highspeed-Kameras in der Qualitätssicherung<br />
nur von einem direkt<br />
an die Kamera angeschlossenem<br />
PC aus möglich. Mit dem<br />
neuen Release der Analysesoftware<br />
TimeBench wird die Imaging-Kamera<br />
– je nach Anwendungsfall<br />
– wie eine handelsübliche<br />
Video- oder Fotokamera platziert<br />
und an einen PC vor Ort angebunden,<br />
auf dem die Software<br />
TimeBench installiert ist. Dieser<br />
PC dient als Server. Zur Anbindung<br />
weiterer Geräte liefert Optronis<br />
mit der TimeBench standardmäßig<br />
einen Webservice,<br />
ähnlich eines speziellen Software<br />
Development Kits (SDK), aus.<br />
Der Webservice von TimeBench ermöglicht die Ansteuerung der Kameras vor<br />
Ort über SmartPhones, externe Computer oder iPads.<br />
Bilder: Optronis<br />
Hierüber können unterschiedliche<br />
Geräte, wie SmartPhones,<br />
weitere Computer oder auch<br />
iPads, angebunden werden. Der<br />
Anwender kann nun über die integrierten<br />
Geräte webbasiert auf die<br />
TimeBench vor Ort zugreifen. Damit<br />
lassen sich Aufnahmen in Industrieanlagen<br />
oder Prüfständen<br />
ortsunabhängig steuern. So kann<br />
beispielsweise die Qualitätssicherung<br />
direkt vom Arbeitsplatz aus<br />
Analysen durchführen und die<br />
Kamera in der <strong>Produktion</strong> steuern,<br />
Daten triggern und speichern.<br />
Oder aber Instandhaltungsmaßnahmen<br />
eines Mitarbeiters vor Ort<br />
werden direkt über angebundene<br />
Mitarbeiter im Büro ausgewertet.<br />
Die Hochgeschwindigkeitskameras<br />
der Optronis GmbH zeichnen<br />
je nach Kameramodell bis zu 4<br />
Millionen Bildpunkte bei einer<br />
Bildrate von 500 Bildern pro Sekunde<br />
auf. Mit diesen hohen Bilddaten<br />
und Bildwiederholraten liefern die<br />
Kameras detailreiche Einblicke.<br />
„Hochgeschwindigkeitskameras<br />
geben unseren Kunden oft Aufschluss<br />
über Vorgänge oder auch<br />
Details, die über herkömmliche<br />
Messmethoden nicht erkannt hätten<br />
werden können“, erläutert Dr.<br />
Bernd Reinke, Leiter des Geschäftsbereichs<br />
Industrielle Kameras bei<br />
der Optronis GmbH. „Dabei ist der<br />
Aufwand derartiger Messungen mit<br />
den vorhandenen Lösungen verschwindend<br />
gering und wir arbeiten<br />
beständig daran, dass der Einsatz<br />
der Kameras so einfach wird,<br />
wie ein privater Video-Dreh.“<br />
Die Imaging-Kameras werden<br />
dabei längst nicht nur im industriellen<br />
Umfeld, sondern auch in der<br />
Endoskopie, Mikroskopie oder<br />
Wissenschaft und Forschung eingesetzt.<br />
Abstand-, Winkel- oder<br />
Geschwindigkeitsanalysen<br />
Das neue Release der TimeBench<br />
ist im Kaufpreis jeder Imaging-Kamera<br />
(CR-Kamera) der Optronis<br />
GmbH enthalten. Zur Grundinstallation<br />
ist ein handelsüblicher PC<br />
erforderlich mit den empfohlenen<br />
Betriebssystemen MS Windows<br />
Vista und MS Windows 7.<br />
Zur genauen Analyse bietet<br />
TimeBench bereits Abstand-, Winkel-<br />
oder Geschwindigkeitsanalysen<br />
wie auch eine einfache Projektverwaltung.<br />
Mit dem Release 2.3<br />
wird die Anwendung um weitere<br />
Features, wie Keyframes, Overlays<br />
und einer Reporting-Funktion erweitert.<br />
www.optronis.com<br />
Halle 1, Stand 1421<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service<br />
Handhabung<br />
Zeit ✔ Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Härteprüfung<br />
Erweiterter Hauptlastbereich<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Als Vertriebspartner des Härteprüferherstellers Qness stellt Hahn+Kolb<br />
den Kleinlast-Härteprüfer Q30 vor. Er bietet Härteprüfung nach Vickers,<br />
Knoop und Brinell mit erweitertem Hauptlastbereich.<br />
Stuttgart (sp). Den Härteprüfer<br />
Q30 gibt es in verschiedenen Ausbaustufen,<br />
von der manuellen bis<br />
zur vollautomatischen Version.<br />
Der Hauptlastbereich wurde erweitert<br />
auf 0,98–294,3 N (Laststufe<br />
1–30). Der automatische Messrevolver<br />
bietet Platz für mehrere<br />
Eindringkörper und Objektive. Das<br />
Nachfokussieren gehört dank dem<br />
schnellen Autofokus mittels Abtastung<br />
der Werkstückoberfläche der<br />
Geschichte an. Durch die bedienerfreundliche<br />
Software QPix für<br />
Der Hauptlastbereich<br />
des Kleinlast-Härteprüfer<br />
Q30 wurde erweitert<br />
auf 0,98 –<br />
294,3 N.<br />
Bild: Hahn+Kolb<br />
Q30M und QPix Control für Q30A+<br />
mit innovativen Menü- und Messfunktionen<br />
lassen sich beispielsweise<br />
normgerechte Eindruck-<br />
Auswertungen schnell erstellen.<br />
Die Datenverwaltung sowie die<br />
Statistik- und Exportfunktionen<br />
können mit wenigen Klicks abgerufen<br />
und organisiert werden.<br />
Ein weiteres Exponat auf dem<br />
Hahn+Kolb-Messestand ist ein<br />
Produkt aus dem Hause Tesa: das<br />
optoelektronische Messgerät Tesa-<br />
Scan 52 Reflex-Click. Mit ihm können<br />
rotationssymmetrische Teile<br />
ohne vorherige Programmierung<br />
schnell gemessen werden. Tesa-<br />
Reflex Scan, die Software des Geräts,<br />
bietet zwei Funktionalitäten,<br />
die mit dem Reflex-Click-Knopf<br />
aktiviert werden können. Zum einen<br />
wird das zu prüfende Teil in<br />
einem Scan-Vorgang abgetastet,<br />
wodurch die Vorprogrammierung<br />
entfällt. Zum anderen werden die<br />
Werkstücke anhand ihrer Geometrie<br />
erkannt und das entsprechende<br />
Programm geladen. So wird beispielsweise<br />
der oft heikle Messvorgang<br />
von Außengewinden ein<br />
schneller und einfacher Prozess.<br />
Außengewinde schnell<br />
und einfach messen<br />
Alle Durchmesser und Längen<br />
werden unmittelbar in einem Protokoll<br />
dargestellt und die Messergebnisse<br />
im Vergleich zu den im<br />
Prüfplan angegebenen Nennwerten<br />
ausgegeben. Tesa-Scan 52 gibt<br />
es in zwei Varianten für die statische<br />
und dynamische Messung.<br />
Diese einmaligen Funktionalitäten,<br />
die dem Tesa-Reflex-Konzept<br />
eigen sind, machen das Gerät zu<br />
einem bedienerfreundlichen und<br />
wirkungsvollen Prüfmittel im fertigungsnahen<br />
Werkstattbereich.<br />
www.hahn-kolb.de<br />
Halle 5, Stand 5205<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service Handhabung ✔<br />
Zeit<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Innenraum-Inspektionssystem<br />
Mehrere Objekte<br />
ansteuern und vermessen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Das neue Innenraum-Inspektionssystem<br />
von Isis sentronics zur<br />
automatisierten Qualitätssicherung<br />
erfasst Messparameter wie<br />
Durchmesser, Rundheit, Ovalität,<br />
Konizität und Koaxialität.<br />
Die Messsysteme von Isis sentronics<br />
zur berührungslosen Qualitätssicherung<br />
werden in verschiedenen Branchen<br />
eingesetzt. Bild: Isis sentronics<br />
Mannheim (sp). Mit dem kompakten<br />
Tischgerät ‚i-Dex tf’ können<br />
Innenräume von Freiformobjekten<br />
mit sub-µm Genauigkeit dreidimensional<br />
erfasst werden. Das bis<br />
zu 80 mm hohe Bauteil wird zur<br />
vibrationsfreien Messung auf einer<br />
luftgefederten Messplatte befestigt.<br />
Die Messungen erfolgen mit<br />
dem integrierten Sensorkopf Ray-<br />
Dex cr und mit externer Aktorik.<br />
Messparameter sind unter anderem<br />
Durchmesser, Rundheit, Ovalität,<br />
Konizität und Koaxialität.<br />
Auch technische Rauheitswerte bis<br />
zu einer minimalen Rauheit (Rz =<br />
0.5 µm) lassen sich mit ‚i-Dex tf’<br />
ermitteln.<br />
Durch die Software ‚TopoLine’<br />
können gleich mehrere Objekte auf<br />
einer Palettiereinheit zielgerichtet<br />
in nur einem Schritt angesteuert<br />
und gleichzeitig vermessen werden.<br />
Dabei werden automatisch<br />
die unterschiedlichen Parameter<br />
in nur einem Messdurchgang ersichtlich.<br />
Ebenso liefert die<br />
‚TopoLine’-Software eine intelligente<br />
Schnittstelle zu kundenspezifischer<br />
Auswerte-Software wie<br />
gängigerweise ‚Microsoft-Excel’<br />
oder auch das komplexere<br />
‚PolyWorks’-Programm. Für die<br />
schnelle Auswertung der Messergebnisse<br />
reicht der Anschluss eines<br />
externen Laptops. So sind auch<br />
statistische Auswertungen der u.a.<br />
oben beschriebenen Parameter<br />
möglich. Soll-Ist Vergleiche zu vorgegebenen<br />
3D Daten oder einem<br />
3D Referenzdatensatz lassen sich<br />
ebenfalls schnell und intuitiv darstellen<br />
sowie auswerten.<br />
www.isis-sentronics.de<br />
Halle 3 Stand 3310<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service Handhabung ✔<br />
Zeit ✔ Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>
10 · Messe-Special Control · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
Interview<br />
Christian Klostermann, Prokurist, Klostermann GmbH<br />
„Unsere Kunden kämpfen mit engen Toleranzen“<br />
Sabine Spinnarke, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Die Klostermann GmbH hat sich auf die 3D-Messtechnik spezialisiert<br />
und bietet hierzu Maschinen, Service und Lohnmesstechnik an. Was<br />
sich auf diesem Gebiet tut, erläutert Christian Klostermann <strong>Produktion</strong>.<br />
Herr Kostermann, was macht<br />
die Firma Klostermann?<br />
Zum einen verkaufen wir 3D-<br />
Messmaschinen; darüberhinaus<br />
bieten wir als akkreditiertes Unternehmen<br />
Service-Dienstleistungen<br />
für Messmaschinen an und zum<br />
anderen erbringen wir messtechnische<br />
Dienstleistungen, sprich<br />
Lohnmesstechnik.<br />
Was sind die typischen Aufgabenstellungen<br />
die Ihre Kunden<br />
Ihnen entgegentragen?<br />
Es sind immer komplexe Aufgabenstellungen,<br />
die an uns herangetragen<br />
werden. Das Teilespektrum<br />
ist dabei sehr vielfältig: Angefangen<br />
von sämtlichen Automotive-Bauteilen<br />
wie Motorenkomponenten,<br />
Sitzgestellen oder Dekorelementen<br />
aus dem Fahrzeuginnenraum bis<br />
hin zu Turbinenschaufeln, Getränkedosen,<br />
oder medizintechnischen<br />
Bauteilen. Wir erstellen Erstmusterprüfberichte;<br />
durchstrahlen<br />
Bauteile mittels CT oder führen für<br />
unsere Kunden prozessbegleitende<br />
Serienmessungen mit hunderten<br />
von Bauteilen durch.<br />
Vita<br />
Christian Klostermann<br />
studierte nach dem Abitur Wirtschaftsingenieurwesen;<br />
Im Jahr<br />
2004 stieg er in das elterliche Unternehmen<br />
ein. Aktuell ist Christian<br />
Klostermann als Prokurist zuständig<br />
für Marketing und Vertrieb.<br />
Haben sich die Einsatzgebiete<br />
der 3D-Messtechnik verändert,<br />
wenn ja, wodurch?<br />
Die Qualitätsanforderungen werden<br />
immer höher. Produkte werden<br />
in immer kürzeren Entwicklungszeiten<br />
auf ‚marktfähig‘ getrimmt.<br />
Wir müssen uns mit geringen<br />
Spaltmaßen, feineren Oberflächen,<br />
passgenaueren Komponenten<br />
immer mehr abgrenzen gegenüber<br />
dem Wettbewerb aus<br />
dem Rest der Welt. Somit steigen<br />
die Qualitätsanforderungen immer<br />
weiter.<br />
Das ist hart, auch für Ihre Kunden...?<br />
Unsere Kunden haben zum Teil<br />
mit extrem engen Toleranzen zu<br />
kämpfen.<br />
Haben sich die technischen<br />
Möglichkeiten der Messtechnik<br />
verändert?<br />
Neue Technologien ermöglichen<br />
messtechnische Analysen, die vor<br />
10 Jahren noch undenkbar waren.<br />
Ich denke hier an optische Digitalisiersysteme<br />
und die industrielle<br />
Computertomografie. Die rasante<br />
technische Entwicklung in diesen<br />
Bereichen zeigt, was da noch möglich<br />
ist. Haben wir vor 8 Jahren für<br />
das Postprocessing einer Punktewolke<br />
der Größe von vielleicht 200<br />
MB noch eine Rechenzeit von<br />
mehreren Stunden benötigt, so erledigt<br />
dies ein heutiges PC- System<br />
bei dreifacher Größe (600 MB) in<br />
wenigen Minuten.<br />
Was kann man an Hand der<br />
Punktewolke erkennen?<br />
Die 3D-Punktewolke beispielsweise<br />
eines Kunststoff-Spritzgussteils<br />
zeigt Unregelmäßigkeiten und<br />
Lunker (Lufteinschlüsse). Wenn<br />
ein Kunststoffteil Poren aufweist<br />
an Stellen, die vollkommen unkritisch<br />
sind, dann ist es nur gut zu<br />
wissen, dass sie da sind. Erkennt<br />
der Kunde aber beispielsweise im<br />
Verbauversuch, dass Rasthaken<br />
beim Zusammenbau abbrechen,<br />
dann können wir in ‚3D‘ darstellen,<br />
wieso das so ist; weil genau an<br />
diesen Stellen auch Poren im<br />
Werkstoff vorhanden sind.<br />
„Neue Technologien<br />
ermöglichen<br />
messtechnische<br />
Analysen, die vor<br />
10 Jahren noch undenkbar<br />
waren.“<br />
Christian Klostermann,<br />
Klostermann GmbH<br />
Obwohl ihre Kunden häufig<br />
eigene Messmaschinen haben,<br />
kommen Sie zu Ihnen?<br />
Kapazitätsengpässe machen häufig<br />
einen Dienstleister erforderlich.<br />
Aber Kunden kommen auch mit<br />
Spezial-Anwendungen zu uns. Wir<br />
halten auf allen Messmaschinen<br />
umfangreiche Software-Ausstattungen<br />
vor, zum Beispiel Schnittstellen<br />
zu allen gängigen CAD-<br />
Formaten. Dies würde sich bei<br />
unseren Kunden nicht amortisieren.<br />
Zudem können wir mache<br />
Aufgabenstellungen mit einer<br />
Kombination unserer Technologien<br />
schneller lösen, als nur mit ei-<br />
ner Messmethode. Wir sind Ansprechpartner<br />
für alle messtechnischen<br />
Anforderungen, die auf einer<br />
technischen Zeichnung stehen.<br />
Wir bieten zum Beispiel auch<br />
REM-Analysen (Rasterelektronen-<br />
Mikroskop), Hochpräzisions-<br />
Schliffe als auch Werkstoffanalysen<br />
an.<br />
Was war bislang Ihre kniffeligste<br />
Messaufgabe?<br />
Wir arbeiten häufig unter strikten<br />
Geheimhaltungsvereinbarungen,<br />
weil wir Produkte messtechisch<br />
bearbeiten, die erst in vielen Monaten<br />
auf dem Markt erhältlich<br />
sind oder in den nächsten Automobil-Generationen<br />
verbaut werden.<br />
Dennoch kann ich von einem<br />
Beispiel erzählen: Es ging hierbei<br />
um Wendeschneidplatten, die von<br />
4 Seiten gemessen werden müssen.<br />
Mit ein paar Spezial-Prismen<br />
in einer bestimmten geometrischen<br />
Anordnung konnten wir realisieren,<br />
dass man die Wendeschneidplatte<br />
von allen vier Seiten<br />
messen kann – in nur einer einzigen<br />
Aufspannung und mit nur einer<br />
Kamera, die senkrecht von<br />
oben auf das Bauteil schaut.<br />
...Ihre originellste Spannvorrichtung?<br />
Beim Thema Spanntechnik geht<br />
es in nicht erster Linie um die professionellste<br />
Lösung, sondern darum<br />
eine sichere und vor allem<br />
schnelle Spannvorrichtung zu finden.<br />
Bei unseren optischen Multisensor-Messmaschinen<br />
setzten<br />
wir oftmals LEGO als Spannsystem<br />
ein. Für berührungsfreies<br />
Messen ist das transparente Kunststoff-Spielzeug<br />
bestens geeignet.<br />
Halle 5, Stand 5204 und Halle 1,<br />
Stand 1110<br />
Inspektionen im<br />
Werkstattbereich<br />
Messen von Drehmoment, Drehwinkel, Kraft und mehr …<br />
· Beleuchtetes Display<br />
· Programmierbare Softkeys<br />
· Integrierter Datenspeicher<br />
(1000 Messwerte und 50 Messverläufe)<br />
· Programmierbarer Tiefpass (1Hz ... 4kHz)<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf der CONTROL!<br />
08.-11. Mai<br />
Halle 7 / Stand 7313<br />
Neue Messe Stuttgart<br />
· Anschlüsse für DMS-Sensoren,<br />
aktive Sensoren (0 ... 10V) und Barcode<br />
· Datenübermittlung via RS 232,<br />
USB-Adapter oder Bluetooth®<br />
· Digitale Ein-/Ausgänge (Messung Start, OK, NOK)<br />
1987-<strong>2012</strong><br />
25<br />
INSPIRING<br />
INNOVATION<br />
Y E A R S<br />
SCHATZ®-INSPECT<br />
Prüfen, kalibrieren, analysieren,<br />
abspeichern, aufzeichnen, statistisch<br />
auswerten, Datenausgabe an Software:<br />
Excel®, testXpert® oder CEUS®<br />
Vereinbaren Sie einen Vorführtermin<br />
in Ihrem Hause mit uns!<br />
0 21 91 698-0<br />
info@schatz-mail.de<br />
www.schatz.ag<br />
INSPIRING<br />
INNOVATION<br />
DKD-K-<br />
09301<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Leinfelden-Echterdingen (sp).<br />
Creaform präsentiert auf der Control<br />
seine portablen 3D-Messsysteme:<br />
Die handgeführten 3D-Messgeräte<br />
erlauben Inspektionen direkt<br />
im Werkstattbereich. Das 3D-<br />
Abtastsystem HandyPROBE und<br />
der 3D-Laserscanner MetraSCAN<br />
sind für die dreidimensionale Kontrolle<br />
von Bauteilen gedacht. Mit<br />
dem dynamischen Trackingmodul<br />
VXtrack, ist es möglich, die simultane,<br />
kontinuierliche und sehr<br />
präzise Messung von Positionen<br />
und die Orientierung im Raum zu<br />
kontrollieren und den Montageprozess<br />
zu steuern. Mit dem handgeführten<br />
3D-Scanner Handyscan<br />
3D lassen sich kleine und große<br />
Teile präzise digitalisieren. Die<br />
Handyscanner werden unter anderem<br />
für CAD-Vergleiche, 3D-Inspektion,<br />
Reverse Engineering und<br />
die Finite-Elemente-Methode<br />
(FEM) eingesetzt.<br />
Im Bereich Engineering Service<br />
bietet Creaform neben Scandienstleistungen<br />
auch die Flächenrückführung,<br />
Finite-Element-Analysen<br />
und CAD-Dienstleistungen.<br />
www.creaform3d.com<br />
Halle 5, Stand 5108
3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Messe-Special Control · 11<br />
Koordinatenmessung<br />
Flexibles Messen dank Schwenk- und Drehgelenken<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Mit den neuen Sensorköpfen erschließt die Werth Messtechnik GmbH<br />
das flexible Messen mit Bildverarbeitung an Schwenk- und Drehgelenken,<br />
auch für große Koordinatenmessgeräte.<br />
Giessen (sp). Die Sensorköpfe IP<br />
40 T und IP 110 T verfügen über<br />
eine telezentrische Optik und integrierter<br />
Zoomfunktion. Der IP 40 T<br />
ist mit 4facher oder 1,5facher Vergrößerung<br />
bei einem Arbeitsabstand<br />
von 40 mm erhältlich. Auf<br />
Grund seiner kompakten Bauweise<br />
bietet er brillante Bildqualität,<br />
bei einem flachem Einstrahlwinkel<br />
für das Dunkelfeld-Auflicht. Durch<br />
seine geringe Baulänge verliert<br />
man in eingeschwenktem Zustand<br />
sehr wenig Messbereich.<br />
Der IP 110 T bietet eine 1,5fache<br />
Vergrößerung bei 110 mm Arbeitsabstand.<br />
Tiefer liegende Merkmale<br />
können mit ihm ohne Kollisionsrisiko<br />
gemessen werden.<br />
Beide Messköpfe können sowohl<br />
über die automatische Wechselschnittstelle<br />
am Renishaw Dreh-/<br />
Schwenkgelenk PH10M oder am<br />
Werth-Schwenkgelenk – an der Pinole<br />
des Koordinatenmessgerätes<br />
– aufgenommen und gegen schaltende<br />
und messende Tastsysteme<br />
ausgetauscht werden. Eine leistungsstarke<br />
Hellfeld-Auflichtbeleuchtung<br />
ist in den Strahlengang<br />
integriert. Die in 8-Segment Schaltung<br />
ausgeführte Dunkelfeld-Auflichtbeleuchtung<br />
ermöglicht die<br />
Einstellung bestmöglicher Kontraste.<br />
Das Antastprinzip der Sensorköpfe<br />
basiert auf der Konturbildverarbeitung<br />
von Werth mit hoch-<br />
Die Konturbildverarbeitung ermög-<br />
Image-Ads_70x297 19.08.10 10:19 Seite 1<br />
genauem Autofokus.<br />
www.werth.de<br />
Halle 7, Stand 7102<br />
licht das Messen von Regelgeometrieelementen<br />
und das Scannen von<br />
Konturen.<br />
Bild: Werth<br />
3D-Oberflächenanalyse<br />
Technische Oberflächen<br />
automatisiert Messen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
NanoFocus optimiert Fertigungsabläufe<br />
bei einem führenden<br />
Automobilzulieferer mit dem<br />
Inspektionssystem ‚µsprint‘.<br />
Oberhausen (sp). Das automatisierte<br />
Inspektionssystem ‚µsprint‘<br />
ermittelt dreidimensionale Charakteristika<br />
von 60 µm dünnen, per<br />
Siebdruck aufgebrachten Dichtungsbahnen<br />
und von deren Träger,<br />
einer 0,1 m 2 kleinen Aluminiumplatine.<br />
Verglichen mit taktilen<br />
Profilometern benötigt µsprint nur<br />
einen Bruchteil der Messzeit. Außerdem<br />
erfasst das System die<br />
Oberflächenstrukturen im niedrigen<br />
µm-Bereich berührungslos<br />
und genau. Es kann innerhalb weniger<br />
Minuten sowohl die Eigenschaften<br />
der Dichtungen über die<br />
Fläche der gesamten Platine messen<br />
als auch unterschiedliche Daten<br />
über deren Beschaffenheit ermitteln.<br />
Das Anwendungsspektrum<br />
des automatisierten optischen<br />
Messsystems auf die Kontrolle aller<br />
flächiger Produkte mit Oberflächenprofilen<br />
bis zu 2,5 mm Höhe,<br />
wie z.B. Metalloberflächen, Automobilbauteile<br />
oder Erzeugnisse<br />
der Halbleiterindustrie.<br />
System erfasst Strukturen<br />
im niedrigen µm-Bereich<br />
Die Messfläche des Inspektionssystems<br />
beträgt 400 x 400 mm. Darauf<br />
legen die Experten des Automobilzulieferers<br />
die Messobjekte,<br />
hier Platinen. Eine rund 4 m lange<br />
Dichtungsbahn umschließt knapp<br />
100 Bohrungen. Von der Zuverlässigkeit<br />
und Funktionssicherheit<br />
der Dichtung an jeder Stelle der<br />
Bahn hängt unter anderem die<br />
Langlebigkeit der Getriebeautomatik<br />
im Fahrzeug ab. Kurze Messzeiten<br />
– nur knapp sechs Minuten<br />
Eine Laserlichtquelle emittiert 128<br />
parallele Strahlen, die im µsprint<br />
gemeinsam mit einer schwingenden<br />
Stimmgabel über eine Millionen<br />
Messungen pro Sekunde ausführen.<br />
für eine vollflächige Messung und<br />
weniger als zwei Minuten für 100<br />
vordefinierte Messstellen – bilden<br />
die Basis für ein perfektes Qualitätsmanagement<br />
im parallel laufenden<br />
Fertigungstakt. Der vollautomatisierte<br />
Messablauf wird direkt<br />
aus den CAD-Daten der Platinen<br />
generiert.<br />
NanoFocus entwickelt µsprint<br />
jeweils kundenspezifisch. Das System<br />
arbeitet mit der hochauflösenden<br />
konfokalen Mikroskoptechnologie.<br />
Eine Laserlichtquelle kombiniert<br />
mit einem schnellen Oszillator<br />
wirft bis zu 128 Fokuspunkte auf die<br />
Oberfläche und realisiert mehr als<br />
eine Mio Messungen pro Sekunde.<br />
Die hohe Dynamik des Sensorsystems<br />
ermöglicht im Fallbeispiel die<br />
gleichzeitige Detektion der tiefschwarzen<br />
Dichtungsbahn und der<br />
hochglänzenden Aluminiumplatine.<br />
Das Mess- bzw. Inspektionsobjekt<br />
entnimmt der Anwender dem<br />
<strong>Produktion</strong>sprozess.<br />
www.nanofocus.de<br />
Halle 7, Stand 73<strong>18</strong><br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service<br />
Handhabung<br />
Zeit<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Automatisiert<br />
erzeugt µsprint<br />
ein µm-genaues<br />
3D-Abbild der<br />
Werkstückoberfläche.<br />
Der Anwender<br />
gewinnt<br />
Daten zu Höhe,<br />
Breite, Profil der<br />
0,1 mm dünnen<br />
Dichtungsbahnen<br />
sowie Form<br />
und Welligkeit<br />
der Trägerplatine.<br />
Bilder: Nanofokus<br />
f l u<br />
xop<br />
hob<br />
e b e<br />
s c h<br />
icht<br />
ung<br />
Wir machen komplexe Sachverhalte<br />
regelmäßig transparent. Zuverlässig<br />
und mit höchster redaktioneller<br />
Qualität. Deshalb sind die Fachzeitschriften<br />
und Online-Portale von<br />
moderne industrie in vielen Bereichen<br />
von Wirtschaft und Industrie absolut<br />
unverzichtbar für Fach- und Führungskräfte.<br />
verlag moderne industrie GmbH<br />
Justus-von-Liebig-Str. 1<br />
D-86899 Landsberg<br />
Tel. +49(0)8191/125-0<br />
Fax +49(0)8191/125-444<br />
www.mi-verlag.de<br />
Witte.<br />
Perfect Fixturing.<br />
Führend im<br />
modularen<br />
Vorrichtungsbau<br />
Horst Witte<br />
Gerätebau Barskamp KG<br />
Horndorfer Weg 26-28<br />
D-21354 Bleckede • Germany<br />
Tel.: +49 (0)5854/89-0<br />
Fax: +49 (0)5854/89-40<br />
Email: info@horst-witte.de<br />
www.horst-witte.de<br />
Wir stellen aus: Control, Stuttgart,<br />
8. Bis 11. Mai <strong>2012</strong>, Halle 5, Stand 5106<br />
mi_image_Woerter_72x280mm.indd 1 10.03.2011 Unbenannt-1 09:08:141 20.02.<strong>2012</strong> 14:59:38
12 · Messe-Special Control · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
Anwesenheitserkennung<br />
Vision-Sensoren per Touch-Panel einstellen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Die neuen Vision-Sensoren von Keyence sind besonders benutzerfreundlich:<br />
Bedienschritte wurden zusammengefasst und Referenzbilder<br />
angeboten, um optimale Werte zu erreichen.<br />
Neu-Isenburg (sp). Keyence, mit<br />
langjähriger Erfahrung im Bereich<br />
der industriellen Bildverarbeitung,<br />
entwickelte eine neue Baureihe<br />
von Vision-Sensoren: die kostengünstigen<br />
Bildverarbeitungssensoren<br />
der Reihe IV bieten laut<br />
Keyence eine hohe Prozessstabilität.<br />
Bisher ließen sich hochkomplexe<br />
Abfragen nur schwer und mittels<br />
aufwändiger Sensorik erfassen und<br />
lösen. Probleme zeigen sich oft<br />
durch verwendete Materialien,<br />
Farben, Oberflächenbeschaffenheit<br />
und Winkel der Werkstücke.<br />
Mit dem neuen Vision-Sensor lassen<br />
sich nun komplexeste Aufgaben<br />
einfach realisieren. Die Grundlage<br />
für eine stabile und sichere<br />
Objekterfassung stellt ein scharfes<br />
Bild da. Bereits in der Standardversion<br />
der neuen Bildverarbeitungssensoren<br />
besitzen die Systeme ein<br />
präzises Objektiv und eine integrierte<br />
Beleuchtung, welche für<br />
scharfe und optimal ausgeleuchtete<br />
Bilder sorgen. Anwenderfreundlichkeit<br />
zeichnet sich hierbei bereits<br />
durch die automatische Fokussierung<br />
aus. Ebenso einfach<br />
werden die Belichtungszeiten und<br />
die Beleuchtungsstärke dank eines<br />
neu entwickelten Algorithmus in<br />
nur einem einzigen Bedienschritt<br />
abgeschlossen. Somit kann nun<br />
jeder Anwender ohne Hindernisse<br />
klare Aufnahmen als Grundlage für<br />
die Lösung seiner Applikationen<br />
erstellen.<br />
Die Einrichtung des kompletten<br />
Systems erfolgt mittels einfachster<br />
Navigation auf einem separaten<br />
Touch-Panel, oder per Navigationssoftware<br />
auf Ihrem PC. Hierbei<br />
folgt der Anwender einfach dem<br />
Einrichtungsablauf von der ‚One-<br />
Touch-Aufnahme‘ bis zum Konfigurieren<br />
der <strong>Ausgabe</strong>. Der gesamte<br />
Vision-Sensor ist so intuitiv aufgebaut,<br />
dass ein Start der Abfrage<br />
bereits nach ungefähr einer Minute<br />
erfolgen kann, ohne Handbücher<br />
zu Rate ziehen zu müssen.<br />
Intuitives Parametrieren des<br />
Sensors in wenigen Schritten<br />
In der automatischen Systemeinstellung<br />
unterteilt der Anwender<br />
mehrere Referenzbilder in<br />
i.O./n.i.O.-Bilder, wodurch der Vision-Sensor<br />
Grenzwerte und Parameter<br />
ganz automatisch auf die<br />
optimalsten Werte einstellt. Die<br />
verwendeten Bilder der Abfrage<br />
können hierbei direkt aufgenommen<br />
werden, oder von einem USB-<br />
Speicher eingelesen werden.<br />
Die Auswertung der Bildinformation<br />
basiert auf einer der beiden<br />
folgenden Grundlagen. Die Umrissbeurteilung<br />
überprüft den Grad<br />
der Übereinstimmung eines Objekts<br />
mittels der registrierten Umrissinformationen<br />
aus einem Referenzbild.<br />
Helligkeitsunterschiede<br />
oder individuelle Abweichungen<br />
bei der Oberflächenbeschaffenheit<br />
werden automatisch erkannt und<br />
verlieren hierdurch ihren störenden<br />
Einfluss. Bei der Flächenerkennung<br />
wird die Pixelanzahl zur<br />
hinterlegten Referenzfläche ausgewertet.<br />
Bei der Verwendung des<br />
Farbsystems basiert die Auswertung<br />
anhand der festgelegten Farbe,<br />
beim S/W System wird die Helligkeit<br />
anhand der binärisierten<br />
Flächen beurteilt.<br />
Positionskorrektur bei<br />
hoher Geschwindigkeit<br />
Für eine korrekte und fehlerfreie<br />
Auswertung verfügt der Keyence-<br />
Vision-Sensor über eine automatische<br />
Positionskorrektur. Diese<br />
greift auch bei hohen Geschwindigkeiten<br />
ein, sobald das Objekt<br />
nicht optimal ausgerichtet ist und<br />
korrigiert die Aufnahme optimal<br />
für eine fehlerfreie Auswertung.<br />
Die Modellreihe IV lässt sich per<br />
Ethernet einrichten und überwachen,<br />
oder über ein separat erhältliches<br />
Touch-Panel einstellen und<br />
bedienen. Zusätzlich lässt sich eine<br />
Statistikfunktion einrichten,<br />
welche die Ergebnisse der Erkennungen<br />
selbst bei laufenden Prozessen<br />
aufzeigt.<br />
Der Keyence Vision-Sensor entspricht<br />
der Schutzart IP67 und<br />
lässt sich somit in staubiger und<br />
feuchter Umgebung problemlos<br />
einsetzten. Bei den vier angebotenen<br />
Modellen lassen sich Erfassungsabstände<br />
von 50 mm bis zu<br />
2000 mm realisieren. Um Schwierigkeiten<br />
bei der Objekterfassung<br />
zu minimieren, bietet Keyence<br />
zusätzlich für eine homogene<br />
Ausleuchtung einen Domlichtaufsatz<br />
an, sowie je nach Anwendung<br />
einen Polarisationsfilter- oder Infrarot-Polarisationsfilteraufsatz<br />
an. Neben der Ethernet Schnittstelle<br />
verfügt alle Systeme zusätzlich<br />
über sechs Eingänge und vier<br />
Die neuen<br />
Sensoren von<br />
Keyence fokussieren<br />
automatisch,<br />
darüberhinaus<br />
lassen sich<br />
Belichtungszeit<br />
und Beleuchtungsstärke<br />
in<br />
nur einem Bedienschritt<br />
einstellen.<br />
Bild: Keyence<br />
Ausgängen, welchen spezielle<br />
Aufgaben und Funktionen zugewiesen<br />
werden können.<br />
Keyence entwickelt Produkte<br />
für die industrielle Fabrikautomation<br />
im Bereich der optischen<br />
Sensorik und Hochpräzisions-<br />
Messtechnik. Weltweit erzielte das<br />
Unternehmen einen Umsatz von<br />
rund 1 Mrd. Euro (Stand Juli 2005)<br />
und beschäftigt mehr als 3000<br />
Mitarbeiter.<br />
Das Produktportfolio umfasst<br />
Sensoren, Messsysteme, industrielle<br />
Bildverarbeitung, Lasermarkiersysteme,<br />
Profilprojektoren<br />
und digitale Mikroskope.<br />
www.keyence.de<br />
Halle 1, Stand 13<strong>18</strong><br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service<br />
Handhabung<br />
Zeit<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Werkstoff- und Bauteilprüfung<br />
Hart, weich, elastisch oder spröde<br />
V I B R A T I O N T E C H N O L O G Y<br />
VIBRATION TECHNOLOGY<br />
WIR BEKÄMPFEN IHRE<br />
MASCHINENSCHWINGUNGEN<br />
Bilz Vibration Technology AG<br />
Böblinger Str. 25<br />
D-71229 Leonberg<br />
Fon +49 (0) 71 52 / 30 91- 0<br />
Fax +49 (0) 71 52 / 30 91-10<br />
info@bilz.ag · www.bilz.ag<br />
Isolier-Verbundplatten<br />
Präzisions-Keilschuhe<br />
FAEBI ® Gummi-Luftfedern<br />
BiAir ® Membran-Luftfedern<br />
Schwingungsisolierte Tische<br />
VITAP ® Tischplattformen<br />
Prüfstände<br />
Isolier-Verbundplattensätze<br />
Schwing-Fundamente<br />
Sonderkonstruktionen<br />
AIS<br />
Messtechnik<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Erstmals präsentieren sich fünf<br />
Mitglieder aus der Test and Measurement<br />
Group von Illinois Tool<br />
Works (ITW) unter einem Dach.<br />
Pfungstadt (sp). ITW bietet konzentrierte<br />
Informationen in Sachen<br />
Werkstoff- und Bauteilprüfung,<br />
von hart bis weich, von elastisch bis<br />
spröde. Die Tochterunternehmen<br />
Instron, NSI, Tiede, Wilson und<br />
Buehler präsentieren ihr Produktportfolio<br />
und Neuentwicklungen.<br />
▶▶ Instron Deutschland stellt in<br />
den Mittelpunkt seines Messeauftritts<br />
seine kostensparenden<br />
Aktualisierungspakete EXTEND<br />
zur Modernisierung von Instron-Prüfmaschinen.<br />
▶▶ North Star Imaging (NSI) stellt<br />
Röntgenprüfsysteme sowie<br />
Computer-Tomographen zur<br />
dreidimensionalen Darstellung<br />
der inneren Beschaffenheit von<br />
Bauteilen aus nahezu allen Industriewerkstoffen<br />
her. Für mittlere<br />
bis große Prüflinge stellt NSI<br />
auf der Control <strong>2012</strong> erstmals<br />
das neu entwickelte X-View CT-<br />
System X25 vor.<br />
▶▶ ITW Tiede Non-destructive-testing<br />
produziert und liefert weltweit<br />
Geräte und Zubehör für die<br />
Oberflächen-Rissprüfung an<br />
magnetisierbaren und nicht magnetisierbaren<br />
Bauteilen mit<br />
Hilfe des Magnetpulver- oder<br />
des Eindringprüfverfahrens.<br />
Selbst bei nicht<br />
mehr wartungsfähigen<br />
Systemen<br />
lohnt sich<br />
das Retrofit von<br />
Instron – es beinhaltet<br />
eine<br />
Modernisierung<br />
der Steuerelektronik<br />
und eine<br />
Aktualisierung<br />
der Prüfsoftware.<br />
Bild: ITW<br />
▶▶ Wilson Hardness ist ein Hersteller<br />
von Maschinen zur Härteprüfung<br />
nach Rockwell, Knoop /<br />
Vickers und Brinell. Die Marke<br />
Wilson Hardness vereint die drei<br />
Hersteller Reicherter, Wolpert<br />
und Wilson. Das Unternehmen<br />
setzt einen Messe-Schwerpunkt<br />
auf komplexe und zugleich benutzerfreundliche<br />
Automatisierungssysteme<br />
für die Härtemessung,<br />
die helfen, Zeit und Kosten<br />
einzusparen. Im Mittelpunkt<br />
steht dabei eine einfach und intuitiv<br />
benutzbare Software, die<br />
in der <strong>Produktion</strong> und im Labor<br />
bei der Erledigung zunehmend<br />
komplexer Prüfaufgaben unterstützt.<br />
▶▶ Die Schleif- und Poliergeräte der<br />
Baureihe EcoMet/AutoMet von<br />
Buehler sind für den Einsatz bei<br />
hohem Probenaufkommen ausgelegt.<br />
www.itw.com<br />
Halle 1, Stand 1522
3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Trends & Reports · 13<br />
Erneuerbare Energien<br />
Energiespeicherung mittels ‚power to gas‘<br />
Thomas Isenburg<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
‚Power-to-Gas‘ steht dafür, mit<br />
überschüssigem Strom per Elektrolyse<br />
aus Wasser Wasserstoff<br />
zu produzieren und diesen in synthetisches<br />
Methan umzuwandeln.<br />
Als Speicher für dieses Methan<br />
könnte die bestehende Erdgasinfrastruktur<br />
verwendet werden.<br />
Landsberg (pd). Die Wasserstoffelektrolyse<br />
ist eine schon seit Langem<br />
bekannte Möglichkeit, Wasserstoff<br />
zu produzieren. Nun soll<br />
sie eine bedeutungsvolle Renaissance<br />
erfahren, indem diese Elektrolyse<br />
ein Schlüsselschritt bei der<br />
Speicherung von Energie aus Sonnen-<br />
und Windkraftwerken wird.<br />
Dieses ist notwendig, da Sonne<br />
und Wind, abhängig von der Jahres-<br />
und Tageszeit, fluktuierend<br />
Energie liefern. Schon 2050 soll der<br />
Strom nach dem Willen der Bundesregierung<br />
zu 80 % aus erneuerbaren<br />
Energien bestehen.<br />
Hierzu sind Speichertechnologien<br />
notwendig, die die fluktuierende<br />
Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />
Energien abpuffern. Zuerst<br />
muss weiter in Forschung und Entwicklung<br />
von Speichertechnologien<br />
investiert werden, so das Bundesministerium<br />
für Bildung und<br />
Forschung. Daher sind Energiespeicher<br />
auch im Fokus des neuen<br />
Energieforschungsprogramms der<br />
Bundesregierung, dessen Mittel zu<br />
diesem Zweck auf 3,5 Mrd Euro<br />
(2011–2014) aufgestockt wurden.<br />
Michael Sterner vom Fraunhofer<br />
Institut für Windenergie und<br />
Windenergiesystemtechnik<br />
(IWES) meint, dass ein auf regenerativen<br />
Energien basierendes<br />
Stromversorgungssystem ohne<br />
Speicher nicht denkbar ist: „Selbst<br />
ein idealer Netzausbau in Deutschland<br />
und Europa könne die Fluktuationsprobleme<br />
erneuerbarer<br />
Energien nicht lösen.“<br />
Der Begriff ‚Power-to-Gas‘ steht<br />
dabei für ein Konzept, bei dem<br />
überschüssiger Strom verwendet<br />
wird, per Elektrolyse aus Wasser<br />
Wasserstoff zu produzieren und<br />
diesen bei Bedarf in einem zweiten<br />
Schritt zusammen mit Kohlendioxid<br />
(CO 2<br />
) in synthetisches Methan<br />
(CH 4<br />
) umzuwandeln. Als<br />
Speicher für dieses Methan und<br />
auch für einen Anteil des Wasserstoffs<br />
könnte die bestehende Erdgasinfrastruktur<br />
verwendet werden,<br />
also das Gasnetz mit den angeschlossenen<br />
Untertagespeichern.<br />
Ein Blick auf die zur Verfügung<br />
stehenden Speicherkapazitäten<br />
schafft Klarheit. So meint Michael<br />
Sterner vom Fraunhofer IWES,<br />
dass das Speicherreservoir unseres<br />
Gasnetzes bei mehr als 200<br />
TWh liegt. Der Speicherbedarf für<br />
regenerativ erzeugten Strom betrage<br />
im Jahr 2020 maximal 40<br />
TWh – abhängig von den gemachten<br />
Annahmen. „Technisch gesehen<br />
liegt der entscheidende Vorteil<br />
in der meist um eine Größenordnung<br />
höheren Aufnahme- und<br />
Leistungskapazität von Gasnetzen“,<br />
so Sterner. Im Vergleich dazu<br />
würden Batteriespeicher, selbst<br />
wenn sie in 45 Mio Elektrofahrzeugen<br />
zur Verfügung stünden, nur<br />
auf 0,45 TWh kommen.<br />
Idee stammt bereits<br />
aus den achtziger Jahren<br />
Diese Idee für ‚Power to Gas‘<br />
wird schon länger verfolgt. Sie<br />
nahm in den Visionen um eine<br />
regenerative Energiewirtschaft in<br />
den achtziger Jahren einen breiten<br />
Raum ein. Technisch ist das Problem<br />
gelöst. Zunächst wird Wasser<br />
per Elektrolyse in Wasserstoff und<br />
Sauerstoff gespalten. Dann wird<br />
der Sauerstoff mit Kohlendioxid in<br />
Methan umgewandelt. Ein solches<br />
Verfahren hat die Solar Fuel<br />
GmbH zusammen mit dem Zentrum<br />
für Sonnenenergie und Wasserstoffforschung<br />
Baden Württemberg<br />
(ZWOS) entwickelt. Herausforderungen<br />
entstehen bei der<br />
Der größte Erdgasspeicher<br />
Westeuropas<br />
von Wingas in<br />
Rehden kann 4,2 Mrd<br />
m 3 Erdgas speichern.<br />
Das ist rund ein Fünftel<br />
der in Deutschland<br />
verfügbaren<br />
Speicherkapazität.<br />
Demnach besteht die<br />
Infrastruktur zur<br />
Energiespeicherung<br />
in Gasform bereits.<br />
Bild: BASF<br />
Energieumwandlung aus den regenerativen<br />
Quellen in die chemischen<br />
Formen sowie dann wieder<br />
in elektrische Energie. Denn ohne<br />
sehr günstigen Strom ist Wasserstoff<br />
im Vergleich zum Erdgas zu<br />
teuer, da der Wirkungsgrad bei den<br />
Energieumwandlungen noch zu<br />
gering ist.<br />
Seit Herbst vergangen Jahres<br />
kann Greenpeace Energy aus Hamburg<br />
bereits Windgas liefern. Mit<br />
einem Aufpreis von 0,5 Cent pro<br />
gelieferter kWh werden Elektrolysesysteme<br />
aufgebaut, um ab 2013<br />
Wasserstoff in das Netz einzuspeisen.<br />
Ende 2013 rechnet das Unternehmen<br />
mit einem Mix von 2 %<br />
Wasserstoff und 98 % Erdgas.<br />
Die juwi Holding AG hat jetzt als<br />
eines der ersten Unternehmen die<br />
Möglichkeit der Umwandlung von<br />
Strom in Methangas aufgegriffen<br />
und sich mit 5 % an der Solar-Fuel<br />
GmbH beteiligt. In Moosbach wurde<br />
bereits am 21. März 2011 eine<br />
25-kW-Methanisierungsanlage offiziell<br />
in Betrieb genommen. An<br />
diesem Standort soll getestet werden,<br />
wie eine solche Methanisie-<br />
rungsanlage mit den tatsächlichen<br />
Gegebenheiten regenerativer<br />
Stromerzeugung klarkommt. In<br />
Stuttgart laufe eine Anlage unter<br />
Laborbedingungen, erläutert Stephan<br />
Rieke, Mitglied der Geschäftsführung<br />
von der Solar Fuel<br />
GmbH. In Moorbach werde sie<br />
dagegen in der realen Energielandschaft<br />
getestet. Dabei sei für juwi,<br />
so Pressesprechern Christian<br />
Hinsch, klar, dass die Technologie<br />
auch eine weitergehende, unternehmerische<br />
Perspektive eröffnen<br />
solle.<br />
Power to Gas mittelfristig und<br />
flächendeckend verfügbar<br />
Mit der Audi AG testet ein großes<br />
Automobilunternehmen das Konzept<br />
unter dem Namen ‚e-gas-<br />
Projekt‘. So hat sich das Unternehmen<br />
entschieden, vier Offshore<br />
Windkrafträder zu kaufen. Diese<br />
sind Bestandteil des ‚e-gas-Projekts‘<br />
des Unternehmens. Gebaut<br />
werden soll eine Elektrolyseanlage,<br />
die 1000 t des Gases pro Jahr<br />
liefert. Geplant ist der Baubeginn<br />
in diesem Frühjahr. Das Gas soll<br />
dann zum Fahrzeugantrieb genutzt<br />
werden. Dabei ist die Reichweite<br />
deutlich größer als bei vergleichbaren<br />
Elektromobilen. Im<br />
Vergleich zum in Deutschland verbrauchen<br />
Kraftstoff auf fossiler<br />
Basis, ist dies jedoch nur ein kleiner<br />
Beitrag.<br />
Anke Tuschek vom Bundesverband<br />
der Energie- und Wasserwirtschaft<br />
e. V. (BDEW) meint, dass<br />
Strom und Gasindustrie zusammenwachsen<br />
müssen, denn das<br />
Konzept Power to Gas ist mittelfristig<br />
und flächendeckend verfügbar.<br />
Nach Aussagen der Bundesnetzagentur<br />
ist dabei die Politik gefordert,<br />
um gleichzeitig die Rahmenbedingungen<br />
für volkswirtschaftlich<br />
und betriebswirtschaftlich<br />
sinnvolle Lösungen zu schaffen.<br />
Elektromobilität<br />
Herausforderung ideales Leichtgewicht<br />
Lothar Lochmaier<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Angesichts der hohen Initialkosten in der Batterietechnologie liegen<br />
Leichtbaumaterialien bis dato noch kaum im Blickfeld der Automobilindustrie.<br />
Dabei gibt es auch hier einige Stellschrauben, um der Elektromobilität<br />
neuen Auftrieb zu verleihen.<br />
Berlin (ba). Welche Rolle der Einsatz<br />
von Naturfasern schon heute<br />
in der Automobilindustrie spielt,<br />
skizziert Andreas Rabe, Geschäftsführer<br />
beim Full-Service-Anbieter<br />
Rabe design & engineering GmbH.<br />
Bei dem Entwicklungsspezialisten<br />
stehen vor allem Kosten- und Gewichtsvorteile<br />
in Verbindung mit<br />
der Elektromobilität auf der konstruktiven<br />
Agenda. Und hier seien<br />
neben den beiden Materialien<br />
Holz und Kunststoffe mittlerweile<br />
auch nachwachsende Rohstoffe<br />
eine gefragte Größe.<br />
Zum Einsatz kommen diese beispielsweise<br />
in der Innenraumausstattung.<br />
Das Ziel: Bares Geld einsparen<br />
und gleichzeitig der Wohl-<br />
fühlkomfort steigern. „Bei einem<br />
Mittelklasse-Fahrzeug ist durch<br />
konsequenten Einsatz von Naturfaserwerkstoffen<br />
ein um 45 Kilogramm<br />
reduziertes Gewicht gegenüber<br />
dem Spritzguss möglich“,<br />
sagt Rabe.<br />
Der Entwicklungsexperte sieht<br />
perspektivisch beim Elektrofahrzeug<br />
das größte Potenzial in der<br />
sinnvollen funktionalen Verbindung<br />
von Faser- und Kunststoffbauteilen<br />
sowie Schaumelementen.<br />
Selbst bei teureren Modellvarianten<br />
sei die Naturfaser etwa in<br />
Kombination mit Leder eine bereits<br />
für die Serie einsatzfähige<br />
Gestaltungsoption. Aus dem Blickwinkel<br />
der Hersteller in der Bedeu-<br />
tungsskala noch höher angesiedelt<br />
dürfte die Frage sein, welches Einsparpotenzial<br />
etwa beim metallischen<br />
Leichtbau im Elektrofahrzeug<br />
möglich ist.<br />
Jedoch ist hier mit<br />
wenigen Ausnahmen<br />
keine Revolution<br />
in der Materialtechnik<br />
in<br />
Sicht. So wiesen<br />
Fachleute auf einer<br />
Tagung des Forums<br />
Elektromobilität<br />
e. V. in Berlin darauf<br />
hin, dass sich Ansätze wie beispielsweise<br />
ein SpaceFrame mit<br />
Metall- oder Kunststoff-Beplankung<br />
nicht auf breiter Front durchgesetzt<br />
hätten.<br />
Stattdessen trieben Automobilhersteller<br />
die Modularisierung<br />
weiter voran. Eine Renaissance erlebt<br />
auch das Chassis, als Crashstruktur<br />
und „Drive-Modul“. Der<br />
Anteil an integrativen Bauweisen<br />
etwa auf Basis der Gusstechnik<br />
wächst. „Die Hersteller zerlegen<br />
Das batteriebetrieben<br />
Einpersonen-Fahrzeug<br />
„Colibri“ der Innovative<br />
Mobility Automobile<br />
GmbH, Jena.<br />
Bild: Innovative Mobilty GmbH<br />
das Fahrzeug in Module, was sich<br />
im Bereich der Elektromobilität<br />
aber auch bei den konventionellen<br />
Fahrzeugenkonzepten in Mischoder<br />
Schalenbauweise als pragmatisch<br />
und zielführend erweisen<br />
kann“, sagt Frank Preller, Leiter<br />
Sonderkonstruktion und Leichtbau<br />
bei der B&W Fahrzeugentwicklung<br />
GmbH.<br />
Auch die Philosophie, dass die<br />
Hersteller für jedes eingesparte<br />
Kilogramm Kosten in Kauf nehmen,<br />
sieht Preller als überholt an.<br />
Neben Zink als einem der unterschätzten<br />
Materialien der Gusstechnik<br />
setzt Preller bei den umformenden<br />
Fertigungsverfahren vor<br />
allem auf die Schmiedetechnik.<br />
Ein hohes Potenzial für hoch integrative<br />
Bauteile liege hier in bionischen<br />
Strukturen mit angepassten<br />
Materialstärken und Verrippungen<br />
bei einem durchgehenden „Faser“-<br />
Verlauf plus der verfahrensbedingten<br />
Verfestigung.
14 · F&E · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
LEICHTBAU<br />
Entscheider lesen<br />
<strong>Produktion</strong><br />
Technik und Wirtschaft<br />
für die deutsche Industrie<br />
DIE SANFTEN<br />
SCHWER-<br />
ARBEITER.<br />
TOX ® -Pressen<br />
von 2 - 2000 kN<br />
TOX ®<br />
Pressenprogramm<br />
• C-Gestell-Pressen<br />
• Säulenpressen<br />
• Tischpressen<br />
Antriebsvarianten<br />
• pneumohydraulisch<br />
• hydraulisch<br />
• elektromechanisch<br />
Entwickelt zum<br />
• Fügen<br />
• Stanzen<br />
• Einpressen<br />
• Umformen<br />
Sicherheitssteuerungen<br />
Auf dem Weg in die Großserie<br />
BRITTA WIDMAN<br />
PRODUKTION NR. <strong>18</strong> , <strong>2012</strong><br />
Autos und Flugzeuge müssen abspecken<br />
– etwa indem möglichst<br />
viele Bauteile aus kohlenstofffaserverstärktem<br />
Kunststoff CFK<br />
gefertigt werden. Bisher wurden<br />
diese Bauteile per Hand hergestellt.<br />
Nun gibt es automatisierte<br />
Fertigungsverfahren, die sich auch<br />
für Großserien im Automobilbau<br />
eignen.<br />
MÜNCHEN (BA). Autobauer und<br />
Flugzeughersteller achten penibel<br />
auf das Gewicht ihrer Modelle: Je<br />
leichter sie sind, desto weniger<br />
Sprit verbrauchen sie und desto<br />
weniger Kohlendioxid pusten sie in<br />
die Luft. Speckt ein Wagen 100 kg<br />
ab, so lassen sich je nach Typ und<br />
Fahrweise zwischen 0,3 und 0,6 l<br />
Kraftstoff pro 100 km einsparen.<br />
Das entspricht pro Kilometer sieben<br />
bis zwölf Gramm weniger<br />
Kohlendioxid-Emissionen.<br />
Neue Materialien, Fügetechniken<br />
und Leichtbaukonzepte sollen<br />
den Autos beim Abnehmen helfen.<br />
Besonders vielversprechend sind<br />
kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe,<br />
kurz CFK: Sie sind um 60 %<br />
leichter als Stahl und etwa 30 %<br />
leichter als Aluminium. Zudem<br />
rostet das Material nicht und kann<br />
in crashrelevanten Strukturen eingesetzt<br />
werden, also in Karosseriebauteilen.<br />
Ihre Stabilität erhalten<br />
die Materialien durch Kohlenstofffasern,<br />
die in die Kunststoffmatrix<br />
eingebettet sind. Die Fasern können<br />
je nach Anforderung in mehreren<br />
Lagen und verschiedenen Ausrichtungen<br />
übereinander gelegt<br />
werden. Bei Flugzeugen und Rennwagen<br />
der Formel 1 sind ein Großteil<br />
der Bauteile bereits aus CFK<br />
gefertigt.<br />
Bislang ist es allerdings noch<br />
recht aufwändig, die Bauteile aus<br />
dem verstärkten Kunststoff herzustellen<br />
– viele Arbeitsschritte müssen<br />
per Hand gemacht werden. Bei<br />
den automatisch durchgeführten<br />
PRODUKTION NR. <strong>18</strong> , <strong>2012</strong><br />
Mit dem neuartigen Anlagenkonzept lassen sich CFK-Bauteile am laufenden<br />
Band produzieren.<br />
Bild: Fraunhofer ICT<br />
Schritten bedarf es häufig manueller<br />
Nacharbeit. Einen großen<br />
Schritt vorwärts macht BMW mit<br />
dem neuen Modell I3, das 2013<br />
vom Band rollen soll und dessen<br />
Karosserie nahezu komplett aus<br />
CFK besteht.<br />
Neue Herstellungsverfahren,<br />
geeignet für die Großserie<br />
72 Unternehmen, Bildungs- und<br />
Forschungseinrichtungen sowie<br />
unterstützende Organisationen<br />
aus der Region München-Augsburg-Ingolstadt<br />
haben sich in der<br />
Spitzenclusterinitiative MAI Carbon<br />
zusammengetan, um die kohlenfaserverstärkten<br />
Kunststoffe für<br />
die Serienreife fit zu machen. Das<br />
Cluster zählt zu den Gewinnern im<br />
Spitzencluster-Wettbewerb des<br />
Bundesministeriums für Bildung<br />
und Forschung. Es wird mit 40 Mio<br />
Euro vom BMBF gefördert, weitere<br />
40 Mio Euro stammen von der Industrie.<br />
Ein maßgeblicher Partner<br />
im Cluster ist neben Audi und<br />
BMW die Fraunhofer-Projektgruppe<br />
„Funktionsintegrierter Leichtbau“.<br />
Sie wurde 2009 als Außenstelle<br />
des Fraunhofer-Instituts für Chemische<br />
Technologie ICT in Augsburg<br />
gegründet. Sie wird vom Land<br />
POLYMERSYNTHESE<br />
Fraunhofer PAZ wächst<br />
Das Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum für Polymersynthese und -verarbeitung<br />
PAZ in Schkopau (Sachsen-Anhalt) erweitert seine Arbeitsgebäude<br />
um eine Logistikhalle mit Büroräumen<br />
Bayern gefördert und soll sich in<br />
den kommenden Jahren zu einem<br />
eigenständigen Institut entwickeln.<br />
„Unser Ziel ist, die Herstellungskosten<br />
von CFK-Bauteilen in den<br />
fünf Jahren der Projektlaufzeit um<br />
90 Prozent zu reduzieren. Das wollen<br />
wir vor allem über neue Herstellungsverfahren<br />
erreichen, die<br />
sich auch für Großserien eignen“,<br />
sagt Prof. Dr.-Ing. Klaus Drechsler,<br />
Leiter der Fraunhofer-Projektgruppe<br />
und Inhaber des Lehrstuhls für<br />
Carbon Composites an der TU<br />
München. Zuvor arbeitete Drechsler<br />
einige Jahre bei Daimler-Chrysler,<br />
bevor er zum Stuttgarter Institut<br />
für Flugzeugbau wechselte.<br />
Für die Automobilindustrie haben<br />
die Augsburger Forscher bereits<br />
ein neuartiges Herstellungsverfahren<br />
entwickelt. Dabei kombinieren<br />
sie die Flechtmaschine,<br />
die üblicherweise im Textilbereich<br />
verwendet wird, mit einer Pultrusionsanlage,<br />
die am Fraunhofer-Institut<br />
für Chemische Technologie<br />
ICT weiterentwickelt wurde. Die<br />
Flechtmaschine bringt die trockenen<br />
Carbonfasern in die richtige<br />
Form, die Pultrusionsmaschine<br />
ummantelt sie mit Harz. Das Besondere:<br />
Während bisher alles per<br />
Hand erledigt werden musste – die<br />
Fasern in das Werkzeug legen, ausrichten<br />
und Harz einspritzen – laufen<br />
nun alle Schritte vollautomatisch.<br />
Bei der Handarbeit konnten<br />
die einzelnen Bauteile nur Schritt<br />
für Schritt in einer bestimmten<br />
Länge gefertigt werden. Die Kombinationsanlage<br />
dagegen fertigt<br />
die Bauteile kontinuierlich, rein<br />
theoretisch könnte sie also unendlich<br />
lange Teile herstellen. Gefördert<br />
wird das Projekt vom BMBF,<br />
Entwicklungspartner sind Audi<br />
und die Maschinenbaufirma<br />
Voith.<br />
Roboter greift Carbonfasern<br />
und legt sie auf Werkzeug ab<br />
Auch für die Luftfahrindustrie<br />
hat die Fraunhofer-Projektgruppe<br />
einiges zu bieten: So entwickeln die<br />
Forscher unter anderem ein vollautomatisches<br />
Fertigungsverfahren<br />
für große CFK-Bauteile, gemeinsam<br />
mit ihren Kollegen von<br />
Premium Aerotec und Eurocopter.<br />
Kern der Technologie ist ein Roboter<br />
mit einem Legekopf: Er greift<br />
die mit Harz ummantelten Carbonfasern<br />
und legt sie auf dem<br />
Werkzeug ab. Hier werden die Fasern<br />
dann ausgehärtet. Bisher wurde<br />
dieser Schritt per Hand gemacht<br />
– eine aufwändige Angelegenheit,<br />
bei der viel Verschnitt entsteht und<br />
die Qualität nicht immer optimal<br />
ist.<br />
Das automatisierte Verfahren<br />
eignet sich dagegen für Großserien<br />
und liefert gute und gleichbleibende<br />
Qualität. Zudem entsteht kein<br />
Verschnitt, es wird also jeder Millimeter<br />
der Fasern genutzt. Momentan<br />
arbeitet der Roboter Tag und<br />
Nacht im Augsburger Labor. Die<br />
Bauteile, die er herstellt, werden<br />
bei Airbus geprüft. „Das Verfahren<br />
hat gute Chancen, in die Serienfertigung<br />
des Verkehrsflugzeugbaus<br />
aufgenommen zu werden, die in<br />
etwa zwei Jahren startet“, sagt<br />
Drechsler. Das Projekt wird vom<br />
BMWI im Rahmen von Luftfahrtforschungsprogrammen<br />
gefördert,<br />
das Projektvolumen beträgt weit<br />
über eine Million Euro.<br />
TOX ® PRESSOTECHNIK<br />
GmbH & Co. KG<br />
Riedstraße 4<br />
D-88250 Weingarten<br />
Tel. 0751 5007-0<br />
Fax 0751 52391<br />
www.tox-de.com<br />
SCHKOPAU (BA). Das Zentrum ist<br />
eine gemeinsame Initiative des<br />
Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik<br />
IWM und des Fraunhofer<br />
für Angewandte Polymerforschung<br />
IAP. Erarbeitet werden hier<br />
Lösungen für Fragestellungen zur<br />
Optimierung der Prozesskette vom<br />
Syntheserohstoff bis zum Bauteil<br />
nach Maß.<br />
In der 400 m 2 großen Erweiterungshalle<br />
werden Materialien wie<br />
Granulate und Holzfasern gelagert<br />
sowie im Fraunhofer PAZ hergestellte<br />
Produkte für die Kunden<br />
zwischengelagert. Zudem werden<br />
zusätzlich auf 150 m 2 neue Büro-<br />
räume für acht Arbeitsplätze bereitgestellt.<br />
»Das ist für unser<br />
Wachstum wie auch für die Region<br />
ein hervorragendes Signal«, betont<br />
Professor Ralf B. Wehrspohn, Institutsleiter<br />
des Fraunhofer IWM die<br />
zusätzliche Schaffung von Büroräumen.<br />
„Wir freuen uns, dass wir den<br />
Logistikprozess mit der neuen Halle<br />
nun vollständig optimiert haben<br />
und unseren Partnern einen noch<br />
schnelleren Ablauf garantieren<br />
können“, sagt der Institutsleiter des<br />
Fraunhofer IAP, Professor Hans-<br />
Peter Fink. Die Erweiterungshalle<br />
wurde mit 1,3 Mio Euro aus den<br />
Die neue Erweiterungshalle des Fraunhofer PAZ im Dow ValuePark Schkopau<br />
ist vor kurzem eröffnet worden.<br />
Bild: Egbert Schmidt<br />
Mitteln des Bundes, des Landes<br />
Sachsen-Anhalt und aus Fraunhofer-Mitteln<br />
im Rahmen des Konjunkturpaketes<br />
II erbaut. Anteilig<br />
erfolgt die Finanzierung über<br />
500 000 Euro vom Land Sachsen-<br />
Anhalt und 800 000 Euro aus Fraunhofer-Mitteln.<br />
Die Schwerpunkte des Fraunhofer<br />
PAZ im Bereich Synthese sind<br />
die Entwicklung neuer Polymersysteme<br />
und ihre Überführung<br />
vom Labor- in den Pilotanlagenmaßstab,<br />
die Verfahrensentwicklung<br />
und -optimierung sowie die<br />
Synthese von Mustermengen. Im<br />
Bereich Verarbeitung liegt der<br />
Schwerpunkt in der Entwicklung<br />
anwendungsspezifischer Thermoplast-Compounds<br />
und prototypischer<br />
Bauteile unter besonderer<br />
Berücksichtigung der Einflüsse der<br />
Verarbeitung auf die Werkstoffund<br />
Bauteileigenschaften.<br />
Pressen_47x280_de.indd 1 02.04.12 10:28
3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · F&E · 15<br />
E-MOBILITÄT<br />
Volle Kraft voraus<br />
dank der Rückspeisung<br />
PRODUKTION NR. <strong>18</strong> , <strong>2012</strong><br />
Ihr soll die Zukunft gehören, doch noch blockiert neben der Batterietechnik<br />
vor allem die fehlende Infrastruktur den Siegeszug der<br />
Elektromobilität. Forscher der Energiesystemtechnik und Leistungsmechatronik<br />
an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) um Prof. Dr.-Ing.<br />
Constantinos Sourkounis haben jetzt an entscheidenden Stellen den<br />
Weg für den Ausbau der Ladeinfrastruktur geebnet.<br />
BOCHUM (BA). In Kooperation mit<br />
der aeras GmbH sind eine 50-kW-<br />
Schnellladesäule und ein mobiler<br />
Ladesäulentester entstanden. Mithilfe<br />
der neuen Ladesäule wird<br />
auch die Langstreckentauglichkeit<br />
von Elektrofahrzeugen erprobt.<br />
Mit einer Höhe von 130 cm und<br />
einem Durchmesser von 70 cm ist<br />
die Schnellladesäule ‚iQ-PIT‘ kompakt<br />
gebaut. Von anderen Modellen<br />
auf dem Markt unterscheidet<br />
sie sich durch ihre Wandlungsfähigkeit<br />
und die Möglichkeit der<br />
Rückspeisung. „Je nach Bedarf<br />
können wir neben CHAdeMO – das<br />
ist der Handelsname einer elektrischen<br />
Schnittstelle – auch andere<br />
standardisierte Ladeverfahren wie<br />
den Typ-2-Stecker implementieren“,<br />
sagt Prof. Sourkounis. Zukunftssicher<br />
sei die Schnellladesäule<br />
durch den integrierten Umrichter,<br />
der in einem intelligenten<br />
Stromnetz („Smart Grid“) auch eine<br />
Energierückspeisung in das<br />
Versorgungsnetz erlaube.<br />
„Für eine flächendeckende Infrastruktur<br />
sind kosten- und zeiteffiziente<br />
Funktionstests nach der<br />
Installation sowie bei späteren<br />
Wartungen erforderlich“, berichtet<br />
Sourkounis. Der ebenfalls an der<br />
Ruhr-Uni entwickelte mobile Ladesäulentester<br />
ermöglicht Vor-Ort-<br />
Prüfungen von Ladesäulen, die das<br />
Die an der<br />
Ruhr-Universität<br />
Bochum<br />
entwickelte<br />
Schnellladesäule<br />
mit Elektrofahrzeug.<br />
Bild: EneSys RUB<br />
CHAdeMO-Protokoll unterstützen.<br />
„Unser Testgerät bildet das<br />
Verhalten eines Fahrzeugs nach<br />
und kommuniziert mit der Ladesäule“,<br />
sagt Sourkounis. „Es fordert<br />
Stromverläufe an, spielt Fehlerszenarien<br />
durch und kontrolliert dabei<br />
den ordnungsgemäßen Betrieb.“<br />
Der neue Ladesäulentester<br />
sei für jeden anderen Standard erweiterbar.<br />
Die Bochumer Forscher erprobten<br />
die Schnellladesäule im Projekt<br />
„Alltagstauglichkeit von Elektromobilität<br />
– Bausteine für eine Technologie<br />
Roadmap: Infrastruktur –<br />
Fahrzeug – Sicherheit“, das die<br />
Grundlage einer umfassenden Erforschung<br />
der Elektromobilität an<br />
der Ruhr-Universität bildet. Das<br />
Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau und Stadtentwicklung fördert<br />
das Vorhaben. Nach der erfolgreich<br />
beendeten Testphase wird die<br />
Schnellladesäule ‚iQ-PIT‘ seit diesem<br />
Frühjahr zur Untersuchung<br />
der Langstreckentauglichkeit von<br />
Elektrofahrzeugen eingesetzt.<br />
PHYSIK<br />
Das Einfangen von Licht<br />
in Echtzeit verfolgen<br />
DR. CORINNA DAHM-BREY<br />
PRODUKTION NR. <strong>18</strong> , <strong>2012</strong><br />
Einem deutsch-japanischen Forscherteam<br />
um Prof. Dr. Christoph<br />
Lienau, Physiker an der Universität<br />
Oldenburg, ist es gelungen,<br />
das Einfangen von Licht in künstlichen<br />
Nanostrukturen in Echtzeit<br />
zu verfolgen.<br />
OLDENBURG (BA). In der Mai-<strong>Ausgabe</strong><br />
der Fachzeitschrift Nature<br />
Photonics zeigen die Oldenburger<br />
Physiker in enger Zusammenarbeit<br />
mit Wissenschaftlern der Universitäten<br />
Tokyo und Ilmenau erstmals,<br />
wie lange sich Licht in einer zufälligen<br />
Anordnung von winzig kleinen<br />
Nadeln aus Zinkoxid speichern<br />
lässt. „Man kann sich diese Nadeln<br />
wie einen Irrgarten für Licht vorstellen:<br />
Wenn Lichtstrahlen erstmal<br />
hineingelangt sind, haben sie<br />
Mühe wieder herauszufinden“, erläutert<br />
der Oldenburger Physiker<br />
Martin Silies, der das Experiment<br />
koordiniert hat. Um dem Licht auf<br />
die Spur zu kommen, haben die<br />
Wissenschaftler ein neues Mikroskop<br />
mit extrem hoher Zeitauflösung<br />
entwickelt. Der entscheidende<br />
Trick bestehe darin, Lichtimpulse<br />
in die Zinkoxid-Struktur einzukoppeln,<br />
die kürzer sind als seine<br />
Speicherzeit, erläutert Silies. „So<br />
können wir direkt messen, wie lange<br />
die Lokalisierung andauert.“<br />
Die Erkenntnisse sind vielfach<br />
anwendbar. „Wir erwarten zum<br />
Beispiel, dass Solarzellen verbessert<br />
werden können, wenn es gelingt,<br />
das in sie einfallende Sonnenlicht<br />
länger zu speichern“, erklärt<br />
Lienau. „Unsere Experimente<br />
zeigen, wie diese Lichtspeicherung<br />
im Detail abläuft – und dieses Verständnis<br />
wird uns helfen, die Lichtspeicherung<br />
noch effizienter zu<br />
machen.“ Die neuen Ergebnisse<br />
sind erst ein Anfang. Die durch die<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) und die Japan Science<br />
and Technology Agency geförderte<br />
Zusammenarbeit der Forschergruppen<br />
aus Oldenburg, Ilmenau<br />
und Tokyo habe hervorragend<br />
funktioniert, sagt Lienau. „Wir werden<br />
sie fortsetzen und hoffen, dass<br />
unsere Arbeit nicht nur zur Verbesserung<br />
von Solarzellen führen<br />
wird, sondern auch zur Entwicklung<br />
von ganz neuen Nanolasern.“<br />
Die Idee, Licht<br />
einzufangen, fasziniert<br />
Forscher<br />
seit Jahrhunderten.<br />
Das Problem<br />
ist seine Geschwindigkeit:<br />
In<br />
Nanostrukturen<br />
hält es sich nur<br />
wenige Femtosekunden<br />
lang auf,<br />
den billiardsten<br />
Teil einer Sekunde.<br />
Bild: Kybele / Fotolia.com<br />
www.produktion.de<br />
Technik und<br />
Wirtschaft<br />
für die<br />
deutsche<br />
Industrie<br />
| F | G | H<br />
12 | 11 | 10 | 9 | 8 | 7<br />
Moderne<br />
Vielzweckräume<br />
Mehr Raum mit mobilen<br />
Lösungen von ELA Container –<br />
mit Büro-, Wohn-, Mannschafts-<br />
oder Sanitärcontainern.<br />
CONTROL Stuttgart Halle 5 / Stand 5204<br />
Messen Sie Ihre Turbinenschaufeln auch schon<br />
mit Lichtgeschwindigkeit?<br />
Mit dem optischen High Speed Messgerät CORE findet Ihre<br />
Bauteilprüfung direkt in der <strong>Produktion</strong> statt:<br />
• Temperaturstabil<br />
• Schmutzresistent<br />
• Oberflächenunabhängig<br />
• Vollständig automatisiert<br />
WENZEL ScanTec GmbH | Mettendorfer Weg 24 | D-91171 Greding<br />
Telefon +49 8463 61 99 900 | info@wenzel-scantec.de | www.wenzel-scantec.de<br />
40<br />
info@container.de<br />
ELA Container GmbH<br />
Zeppelinstr. 19-21<br />
49733 Haren (Ems)<br />
Tel: (05932) 5 06-0
16 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
Servokontroller<br />
Effiziente Ansteuerung von Motoren<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Nach der Lancierung von Escon im Herbst 2011 gesellt sich nun mit<br />
dem Escon 50/5 das zweite Mitglied zur neuen Servokontroller-Baureihe<br />
von Maxon Motor.<br />
CH-Sachseln (pd). Wie sein kleineres<br />
Pendant besticht der Escon<br />
50/5 laut Hersteller durch Benutzerfreundlichkeit<br />
und außerordentliches<br />
Leistungsspektrum. Der<br />
kompakte, leistungsstarke 4-Quadranten-PWM-Servokontroller<br />
ist<br />
für die effiziente Ansteuerung von<br />
permanentmagneterregten bürstenbehafteten<br />
DC-Motoren und<br />
bürstenlosen EC-Motoren mit<br />
Hall-Sensoren bis ca. 250 Watt ausgelegt.<br />
Als Teil der Escon-Familie<br />
stehe er für hohe Leistungsdichte<br />
in der Servokontroller-Technologie.<br />
Mehr Komfort, Funktionalität,<br />
Schutz und Leistung seien laut<br />
Hersteller heute kaum erreichbar.<br />
Der Escon 50/5 besitze ausgezeichnete<br />
Reglereigenschaften<br />
und einen sehr schnellen digitalen<br />
Stromregler mit enormer<br />
Bandbreite zur optimalen Motorstrom-/Drehmomentkontrolle.<br />
Das driftfreie, gleichzeitig extrem<br />
dynamische Drehzahlverhalten<br />
erlaubt einen Drehzahlbereich<br />
zwischen 0 und 150 000 min -1 . Der<br />
Servokontroller verfügt über umfangreiche<br />
Funktionalitäten mit<br />
frei konfigurierbaren digitalen<br />
und analogen Ein- und Ausgängen<br />
und kann in diversen Betriebsmodi<br />
(Drehzahlregler, Drehzahlsteller,<br />
Stromregler) betrieben<br />
werden. Perfekt auf Maxon-Motoren<br />
abgestimmt macht der Escon<br />
50/5 dynamische Antriebslösungen<br />
möglich.<br />
Einfache Inbetriebnahme und<br />
komfortable Bedienbarkeit<br />
Der kompakte Servokontroller<br />
wird über einen analogen Sollwert<br />
kommandiert. Dieser kann mittels<br />
analoger Spannung, externem oder<br />
internem Potentiometer, einem<br />
Fixwert oder mittels PWM-Signal<br />
mit variablem Tastverhältnis vorgegeben<br />
werden. Weitere interessante<br />
Funktionalitäten sind beispielsweise<br />
die drehrichtungsabhängige<br />
Freigabe (Enable) oder<br />
Sperrung (Disable) der Endstufe<br />
oder das Beschleunigen und Abbremsen<br />
mittels definierter Drehzahlrampe.<br />
Die Drehzahl kann<br />
mittels digitalem Inkremental-Encoder<br />
(2 Kanal mit/ohne Line Driver),<br />
DC-Tacho oder Hall-Sensoren<br />
geregelt werden.<br />
Der Escon 50/5 verfügt über umfangreiche Funktionalitäten mit frei konfigurierbaren<br />
digitalen und analogen Ein- und Ausgängen.<br />
Bild: Maxon<br />
Höchstleistung sollte sich nicht<br />
erst nach langem Üben einstellen.<br />
Daher ist der Servokontroller ganz<br />
auf einfache Inbetriebnahme und<br />
komfortable Bedienbarkeit ausgelegt,<br />
ohne dass dazu vertieftes<br />
Wissen über Antriebstechnik nötig<br />
wäre.<br />
Über die USB-Schnittstelle mit<br />
dem PC verbunden wird der Servokontroller<br />
mittels der graphischen<br />
Benutzeroberfläche ‚Escon Studio‘<br />
einfach und sehr effizient parametriert.<br />
Eine Vielzahl von Funktionen<br />
und bedienerfreundliche Assistenten,<br />
sowie ein automatisches<br />
Verfahren zur Regler-Abstimmung<br />
helfen während der Inbetriebnahme<br />
und bei der Konfiguration der<br />
Ein- und Ausgänge, Überwachung,<br />
Datenaufzeichnung und Diagnose.<br />
Hardwareseitig kommt der<br />
Escon 50/5 als ‚Alles-was-esbraucht-Paket‘.<br />
So sind beispielsweise<br />
für den Betrieb keine zusätz-<br />
lichen externen Filter oder Motordrosseln<br />
notwendig.<br />
Der Escon 50/5 verfügt über<br />
Schutzbeschaltungen gegen Überstrom,<br />
Übertemperatur, Unter- und<br />
Überspannung, gegen Spannungstransienten<br />
und Kurzschluss der<br />
Motorleitung. Ebenso verfügt er<br />
über geschützte digitale Ein- und<br />
Ausgänge und eine einstellbare<br />
Strombegrenzung zum Schutz von<br />
Motor und Last. Motorstrom und<br />
Ist-Drehzahl der Motorwelle können<br />
mittels analoger Ausgangsspannung<br />
überwacht werden.<br />
Flexibler Betrieb in fast<br />
allen Antriebsapplikationen<br />
Der großzügige Bereich von Eingangsspannung<br />
und Einsatztemperatur<br />
erlauben einen flexiblen<br />
Betrieb in fast allen Antriebsapplikationen;<br />
in der Automatisierungstechnik,<br />
im Kleingeräte- und Gerätebau<br />
oder in der Mechatronik. Für<br />
mobile, hocheffiziente und verbrauchsoptimierte<br />
Anwendungen<br />
ist der preisgünstige Escon 50/5 mit<br />
seinem hohen Wirkungsgrad von<br />
95 % laut Herstellerangaben eine<br />
Wahl erster Güte.<br />
www.maxonmotor.ch<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service Handhabung ✔<br />
Zeit<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Siemens präsentiert die zweite<br />
Generation des dezentralen Frequenzumrichters<br />
Sinamics G120D.<br />
Dieser verfügt über Positionierfunktionalität<br />
sowie erweiterte<br />
Sicherheitsfunktionen.<br />
Nürnberg (pd). Die Anforderungen<br />
an Flexibilität, Sicherheit und<br />
Energie-Effizienz im Industriebetrieb<br />
steigen. Vor diesem Hintergrund<br />
hat Siemens den dezentralen<br />
Frequenzumrichter Sinamics<br />
G120D weiterentwickelt. Die zweite<br />
Generation dieses Umrichters<br />
vervollständigt die IP65-Produktserie<br />
und zeichnet sich insbesondere<br />
durch integrierte Positionierfähigkeit<br />
aus, die sowohl mittels inkrementalem<br />
als auch mittels absolutem<br />
Wegmesssystem möglich ist.<br />
Die zweite Generation<br />
des dezentralen<br />
Frequenzumrichters<br />
Sinamics<br />
G120D verfügt<br />
über Positionierfunktionalität<br />
und zeichnet<br />
sich durch erweiterte<br />
Sicherheitsfunktionen<br />
sowie sichere<br />
Ein- und Ausgänge<br />
aus.<br />
Bild: Siemens<br />
Umrichter<br />
Hohe Positionierfähigkeit<br />
und Energie-Effizienz<br />
Die bereits vorhandenen digitalen<br />
I/Os wurden zudem um analoge<br />
Eingänge erweitert. Darüber hinaus<br />
stehen erweiterte Sicherheitsfunktionen<br />
sowie fehlersichere<br />
Ein- und Ausgänge zur Verfügung.<br />
Die neue Version des Sinamics<br />
G120D-Umrichters weist eine besonders<br />
flache Bauform, ein robustes<br />
Metallgehäuse und gleiche<br />
Bohrmaße für alle Leistungen auf.<br />
Per USB-Schnittstelle kann die Inbetriebnahme<br />
besonders leicht<br />
erfolgen. Darüber hinaus wird<br />
durch die verbesserte sensorlose<br />
Vektorregelung (SLVC) und die<br />
Vektorregelung mit Inkrementalgeber<br />
(VC) eine Performancesteigerung<br />
erreicht.<br />
www.siemens.com<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material Energie ✔<br />
Service<br />
Handhabung<br />
Zeit<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
HEIDENHAIN<br />
auf der CONTROL<br />
in Stuttgart<br />
08.05. bis 11.05.<strong>2012</strong><br />
Halle 1, Stand 1409
3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Fertigung · 17<br />
Schleifen<br />
Gute Qualität auch bei großen Durchmessern<br />
Dr. Frank Reichel, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Die Nachfrage nach großen Verzahnungsschleifmaschinen bis 8 000<br />
mm Werkstückdurchmesser hat nach Angaben von Niles Werkzeugmaschinen<br />
in letzter Zeit zugenommen. Ausschlaggebend seien unter<br />
anderem höhere Qualitäten und einfachere Nachbearbeitungen.<br />
Coburg (hi). Bisher war dieser<br />
Bereich den Verzahnungsfräsmaschinen<br />
vorbehalten, da die Werkstücke<br />
selten gehärtet werden, die<br />
erforderliche Verzahnungsqualität<br />
nicht sehr hoch ist und die Werkstücke<br />
häufig mehrteilig ausgeführt<br />
werden, wodurch die<br />
Schleifqualität in der Montage<br />
schwierig reproduziert werden<br />
kann.<br />
Welche Motivation steckt also<br />
hinter den Anfragen nach solch<br />
großen Schleifmaschinen? Die<br />
gewünschten Qualitäten verbessern<br />
sich auch in diesem Bereich,<br />
heißt es bei Niles. Es wird über<br />
Härteverfahren nachgedacht. Die<br />
Bearbeitung soll auf möglichst wenig<br />
Maschinen erfolgen. Hier bieten<br />
neue Bearbeitungszentren die<br />
Möglichkeit neben Bohr-, Drehund<br />
Fräsoperationen auch die<br />
Vorbearbeitung von Verzahnungen<br />
durchzuführen. Die Verzahnungsfertigbearbeitung<br />
erfolgt<br />
dann auf der Schleifmaschine. Für<br />
sehr große Module sind die Fräswerkzeuge,<br />
die Verzah-<br />
nungsendqualität gewährleisten,<br />
sehr teuer und haben eine lange<br />
Lieferzeit. Vorbearbeitungswerkzeuge<br />
und Schleifschleifscheiben<br />
sind dagegen günstiger, flexibel<br />
einsetzbar und sehr schnell verfügbar.<br />
Nacharbeiten sind deutlich einfacher<br />
zu realisieren, so das Unternehmen.<br />
Die Schleifmaschinen<br />
bieten darüber hinaus die Möglichkeit<br />
des Messens auf der Maschine.<br />
Auf Grund der hohen<br />
Dauergenauigkeit der Schleifma-<br />
Elektrischer Direktantrieb<br />
mit Torquemotor<br />
schinen ist die Vertrauenswürdigkeit<br />
dieser Messung für die erforderlichen<br />
Qualitäten ausreichend.<br />
Neben der Verzahnungsbearbeitung<br />
können auch weitere Feinbearbeitungsoperationen<br />
durchgeführt<br />
werden wie das Anschleifen<br />
eines Ausrichtbundes.<br />
Diese Vorteile überzeugten die<br />
Firma Tianshan Heavy in China<br />
und es wurde ein Auftrag über eine<br />
ZP80, also eine Verzahnungsschleifmaschine<br />
bis 8000 mm, erteilt.<br />
Das Maschinenkonzept basiert<br />
auf der bewährten ZP-Baureihe.<br />
Der komplette Ständer konnte<br />
übernommen werden. Für das<br />
Herzstück einer solchen Maschine<br />
– dem Rundtisch - werden zwei<br />
Varianten angeboten – bis 70 000<br />
kg bzw. bis 130 000 kg Rundtischbelastung.<br />
Nach eingehender Prüfung<br />
des zu erwartenden Werkstückspektrums<br />
entschied sich der<br />
Kunde für die deutlich kostengünstigere<br />
70-t-Version. Dieser Rundtisch<br />
ist hydrostatisch gelagert und<br />
besitzt einen elektrischen Direktantrieb<br />
mit einem Torquemotor.<br />
Mit dieser Lösung ist kein mechanischer<br />
Kontakt im Rundtisch<br />
mehr vorhanden und somit eine<br />
hohe Dauergenauigkeit gewährleistet.<br />
Mit dem Basisrundtisch<br />
wird ein Aufsatz mit einem Durchmesser<br />
von 4 700 mm fest verbunden.<br />
Auf diesen Aufsatz können<br />
dann die kundenspezifischen<br />
Spannmittel aufgebaut werden.<br />
Eine große Herausforderung<br />
stellte die Einhausung der Maschine<br />
dar. Nach heutigen Sicherheitsstandards<br />
kommt nur eine<br />
Komplettverkleidung infrage. Neben<br />
der Öldichtheit müssen der<br />
Schutz bei Schleifköperbruch sowie<br />
bei Verpuffungen und Bränden<br />
sichergestellt werden. Gelöst<br />
wurde dies durch die bewährte<br />
Profilrahmen-Bauweise, die auch<br />
Die von den<br />
Kunden gewünschten<br />
Qualitäten<br />
sind mit<br />
Verzahnungsschleifmaschinen<br />
gewährleistet.<br />
<br />
<br />
Bild: Niles<br />
optisch gelungen ist, heißt es. Die<br />
Maschine konnte intensiv getestet<br />
werden, obwohl dafür nur ein relativ<br />
kurzer Zeitraum zur Verfügung<br />
stand. Zwei europäische Interessenten<br />
hatten aktuelle Bedarfsfälle<br />
und stellten die Zahnräder<br />
zur Verfügung.<br />
Ein Anwendungsfall war das<br />
Nachschleifen eines Mühlenrades<br />
von etwa 7 000 mm Außendurchmesser<br />
bei Modul 28 und einer<br />
Werkstückmasse von 36 000 kg.<br />
Allein das Aufbringen, Ausrichten<br />
und Spannen dieses geteilten<br />
Werkstückes war eine außerordentliche<br />
Herausforderung. Die<br />
Schleifergebnisse übertrafen unterdessen<br />
die Anforderungen bei<br />
weitem, so das Unternehmen.<br />
Dickenmessung<br />
Weltgrößter Messschieber<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Woran erkennt man mess technisches<br />
Fingerspitzengefühl?<br />
Um unter tausenden von Menschen den richtigen herauszufinden, müssen<br />
Sie nur seine Finger ansehen. Doch worauf muss man achten, wenn<br />
man die beste Mess- und Steuertechnik sucht? HEIDENHAIN erkennen<br />
Sie an vielen Eigenschaften, vor allem aber an unserer Leidenschaft<br />
für Präzision. Vom einfachen Messgerät in der Werkzeugmaschine bis<br />
zum nanometergenauen Längenkomparator – seit mehr als 120 Jahren<br />
ist HEIDENHAIN der Maßstab für Genauigkeit. In diesen technischen<br />
Unterschied investieren wir kontinuierlich. Und Sie profitieren von Produkten,<br />
die nicht nur innovativ, wirtschaftlich und zuverlässig sind, sondern<br />
bis in die Fingerspitzen geprägt von unverwechselbarer Präzision.<br />
DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH, 83292 Traunreut, Deutschland,<br />
Tel.: +49 8669 31-0, http://www.heidenhain.de, E-Mail: info@heidenhain.de<br />
Winkelmessgeräte Längenmessgeräte Bahnsteuerungen Positionsanzeigen Messtaster Drehgeber<br />
OPW nahm vor Kurzem einen<br />
Messschieber mit einer lichten<br />
Weite von 3 000 mm zwischen<br />
den Messschenkeln in Betrieb.<br />
Oberndorf/a.n. (sp). Auftraggeber<br />
ist ein chinesischer Hersteller<br />
von Walzen für die Stahlblechherstellung.<br />
Mit dem Messschieber<br />
wird im Prozess, während des<br />
Schleifens der Walzen, deren Dicke<br />
gemessen. Der Messschieber ist<br />
direkt mit dem Schleifkopf verbunden<br />
und fährt bei dessen Bewegung<br />
entlang der Zylinderachse mit. Die<br />
geschliffene Dicke wird kontinuierlich<br />
erfasst und dient zur Regelung<br />
der Position des Schleifkopfes.<br />
Der Verfahrweg des Schlittens ist<br />
auf 12 000 mm ausgelegt und definiert<br />
damit die maximale Länge<br />
der Walzen. Die Besonderheit des<br />
Messschiebers ergibt sich aus der<br />
für ein Messgerät dieser Größe sehr<br />
filigranen und damit leichten Gesamtkonstruktion<br />
einerseits und<br />
der hohen Dynamik des Gesamtsystems<br />
andererseits. Die sehr<br />
langen Schenkel des Messschiebers<br />
sind beweglich, die gesamte<br />
Messbrücke ist ebenfalls über den<br />
Schlitten beweglich. Zum einen<br />
benötigen die Führungen ein gewisses<br />
Spiel, zum anderen bringen<br />
die Antriebe dynamische Kräfte in<br />
das Gesamtsystem. Beide Einflussfaktoren<br />
sowie die Krafteinwirkung<br />
durch den Schleifkopf beeinflussen<br />
die Messgenauigkeit ungünstig<br />
und müssen daher konstruktiv abgefangen<br />
werden. Entwickelt wurde<br />
die Lösung von der OPW-<br />
Schwester OPW Engineering.<br />
Mit dem 12 000<br />
mm breiten<br />
Messschieber<br />
wird die Dicke<br />
von Walzen<br />
während deren<br />
Herstellung kontrolliert.<br />
OPW<br />
und Auftraggeber<br />
versprechen<br />
sich deutlich<br />
größere Genauigkeiten<br />
hinsichtlich<br />
Formtoleranzen<br />
und<br />
Durchmessertoleranzen.<br />
Bild: OPW
<strong>18</strong> · Fertigungstechnik · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
Werkstoffe<br />
Laminierung von Carbon-Preforms mit Ultraschall<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Ein thermoplastisches Schmelzvlies macht es möglich: Aktiviert durch<br />
Ultraschall lassen sich damit die Kohlenstofffaser-Lagen reproduzierbar<br />
verbinden und formen. Interessant ist für die Industrie das Einsparpotenzial<br />
durch den höheren Automationsgrad, die Energie- und Zeitreduktion.<br />
Karlsbad (mg). Neben metallischen<br />
Leichtbauwerkstoffen wie<br />
Aluminium und Titan gelten Faserverbundwerkstoffe<br />
als klassische<br />
Leichtbaumaterialien, darunter<br />
zunehmend Kohlenstofffaserverstärkte<br />
Kunststoffe, auch Carbon<br />
oder CFK genannt. Carbon ist 80 %<br />
leichter als Stahl und viermal belastbarer<br />
als Aluminium. Die Vorteile<br />
im Maschinen- und Fahrzeugbau<br />
sind die niedrige Masse und<br />
die gute Ermüdungsfestigkeit. Aber<br />
noch sind CFK teuer, die Herstellung<br />
und Weiterverarbeitung aufwändig<br />
und unflexibel. Zu einem<br />
wettbewerbsfähigen Einsatz müssen<br />
sowohl die Herstellung, als<br />
auch die Be- und Verarbeitungstechnologien<br />
weiterentwickelt und<br />
verbessert werden.<br />
Bei der Herstellung von Carbon-<br />
Preforms unterscheidet man zwei<br />
Prozessschritte: Die Lamination<br />
der einzelnen Lagen nennt man<br />
„Preform Activation oder „compaction“.<br />
Als nächster Schritt werden<br />
die verbundenen Lagen zu<br />
Bauteil-Vorstufen weiterverarbeitet.<br />
Das ist die sogenannte „Preform<br />
assembly“. Beides ist neben<br />
den etablierten Verfahren Kleben,<br />
Nähen und Heizrollen auch mit<br />
Ultraschall möglich.<br />
Das Ultraschall-Schweißen selber<br />
ist ein erprobtes Verfahren zum<br />
thermischen Fügen von Thermoplasten<br />
und thermoplastischen<br />
Verbunden. Elektrische Spannung<br />
wird in mechanische Vibration in<br />
einer Ultraschall-Frequenz umgewandelt.<br />
Ein Schweißwerkzeug,<br />
Sonotrode genannt, leitet die Vibration<br />
unter Druck in den Werkstoff<br />
ein. Im industriellen Einsatz sind<br />
Ultraschall-Frequenzen von 20 – 35<br />
kHz üblich, mit Amplituden (Werkzeugbewegungen)<br />
von 10 – 200<br />
Mikrometer. Bei 20 kHz bewegt<br />
sich das Werkzeug 20 000 Mal pro<br />
Sekunde, allerdings beträgt die<br />
Wegstrecke weniger als die Dicke<br />
eines menschlichen Haares. Für<br />
die kontinuierliche Verarbeitung<br />
kann eine klassische stehende Sonotrode<br />
oder eine rotierende Walzensonotrode<br />
eingesetzt werden.<br />
Neben den Verfahren<br />
Kleben,<br />
Nähen und Heizrollen<br />
lässt sich<br />
auch die Ultraschall-Technik<br />
(Schema) einsetzen.<br />
Das Gegenstück ist der sogenannte<br />
Amboss. Hat dieser ein Gravurdesign,<br />
erreicht man Punktverschweißungen<br />
oder Prägungen. Die<br />
Schmelzhitze entsteht erstens<br />
durch eine Grenzflächenreibung,<br />
welche eine abnehmende Viskosität<br />
herbeiführt, und zweitens aufgrund<br />
der daraus entstehenden<br />
Molekülbewegungen im fließenden<br />
Polymer. Studien erlauben je-<br />
<br />
<br />
Bild: Herrmann<br />
Ultraschalltechnik<br />
Gute Ergebnisse aus<br />
großem Laborprojekt<br />
doch den Rückschluss, dass beim<br />
Einsatz von Ultraschall für Carbon-<br />
Verbunde nur die Grenzflächenreibung<br />
zwischen den Filamenten die<br />
Wärme erzeugt.<br />
Die AB-Tec GmbH produziert in<br />
Deutschland thermoplastische,<br />
wärmeaktivierbare Klebstoffe von<br />
der Rolle. Der hier verwendete<br />
Hightech-Binder auf Polymer-Basis<br />
kann in verschiedenen Breiten<br />
und Gewichten hergestellt werden.<br />
Seine Struktur ähnelt einem Parallelvliesstoff,<br />
das bedeutet, er hat<br />
keine einheitliche Oberfläche, sondern<br />
weist kleine Zwischenräume<br />
auf. Ermöglicht wird dadurch ein<br />
flexibler, atmungsaktiver Verbund.<br />
Ultraschallspezialist Herrmann<br />
Ultraschalltechnik GmbH hat zusammen<br />
mit AB-Tec den Einsatz<br />
des Schmelzvlieses in der Ultraschall-Lamination<br />
von Carbonfasermatten<br />
in einem großen Laborprojekt<br />
erforscht und gute Ergebnisse<br />
erzielt, teilt das Unternehmen<br />
mit.<br />
www.herrmannultraschall.com<br />
Gase, Service<br />
und Know-how<br />
Runden-Rekord.<br />
Mit Ekonor Rohre schneller schweißen.<br />
Zeit sparen: Mit dem patentierten Ekonor-Schweißverfahren.<br />
Rohrverbindungen bis 5 mm in einer Lage ohne Zusatz steigern<br />
die Wirtschaftlichkeit. Die regelbare Kühlung senkt gezielt die<br />
Temperatur in Schweißnaht und Wärmeeinflusszone. Das reduziert<br />
Wartezeiten zwischen den Lagen. Zudem vermeidet das<br />
Verfahren Anlauffarben, minimiert die Korrosionsgefahr und erlaubt<br />
durch die integrierte Kamera direkte Qualitätskontrolle.<br />
Und wann soll’s bei Ihnen richtig rund gehen? —<br />
Rufen Sie an, schreiben, faxen oder mailen Sie.<br />
Westfalen AG · Technische Gase · 48136 Münster<br />
Fon 02 51/6 95-0 · Fax 02 51/6 95-1 29<br />
www.westfalen-ag.de · info@westfalen-ag.de<br />
Robotik<br />
igm Robotersysteme<br />
zum Leitbetrieb gekürt<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Die igm Robotersysteme AG in<br />
St. Pölten wurde jüngst mit dem<br />
Prädikat „Leitbetrieb – leading<br />
company“ ausgezeichnet. Damit<br />
wurde das Unternehmen in die<br />
Riege von knapp 1 000 führenden<br />
Unternehmen in ganz Österreich<br />
aufgenommen.<br />
A-Wiener Neudorf (mg). Die Begründung<br />
für die Entscheidung,<br />
igm zu einem Leitbetrieb zu machen,<br />
wurde seitens der Wirtschaftkammer<br />
wie folgt gegeben:<br />
„Die igm Robotersysteme AG ist<br />
Österreichs einziger Schweißroboter-Hersteller<br />
und weltweit der<br />
einzige Produzent, der die gesamte<br />
Schweiß- und Schneideautomatisierung<br />
vom Lichtbogen über Laser<br />
bis zum Elektronenstrahl abdeckt.<br />
Mit einem Exportanteil von<br />
über 95 % ist das Unternehmen<br />
weltweit tätig. Im Besonderen anzuführen<br />
ist der hohe Anteil an<br />
Wissen und Know-how, an Wertschöpfung<br />
sowie die steile ‚Exportkarriere‘<br />
von igm.“<br />
Die Auszeichnung wird von der<br />
Wirtschaftskammer Österreich<br />
vergeben und nach Bundesländern<br />
und Branchen unterteilt. Die<br />
Kriterien für eine Aufnahme sind<br />
Innovationskraft und Know-how<br />
sowie wirtschaftliche Nachhaltigkeit,<br />
Kontinuität und Stabilität sowohl<br />
als Wirtschaftspartner als<br />
auch als Arbeitgeber.<br />
Das Prädikat ‚Leitbetrieb‘ darf<br />
ein Unternehmen für zwei Jahre<br />
tragen. Danach wird es erneut einer<br />
Evaluierung seitens des Leitbetriebe-Instituts<br />
unterzogen, die das<br />
Prädikat dann weiter verleihen<br />
kann. Laut Statuten ist die Zahl der<br />
Leitbetriebe in Österreich mit 1 000<br />
limitiert, um einer inflationären<br />
Vergabe oder Verwendung des<br />
Prädikats vorzubeugen.<br />
Und das Unternehmen, das 1967<br />
in Wiener Neudorf gegründet wurde,<br />
hat nach Auffassung der Wirtschaftskammer<br />
Pionierleistungen<br />
im Bereich der Schweißrobotertechnologie<br />
weltweit erbracht.<br />
www.igm.at<br />
Ing. Martin Merstallinger<br />
(CEO<br />
igm Robotersysteme<br />
AG, links)<br />
und Dr. Hannes<br />
Franner (CFO<br />
igm Roboter Systeme<br />
AG) mit<br />
dem Zertifkat<br />
der Leitbetriebe<br />
Österreich.<br />
<br />
Bild: igm<br />
TG14_4_Runden_Rekord_148x201.indd 1<br />
27.08.2010 14:07:52 Uhr
3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Fertigungstechnik · 19<br />
Verbindungstechnik<br />
Sichere Klebverbindungen bis zu 1 370 °C<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Kager hat jüngst den Hightech-Kleber ‚Ceramabond 890‘, speziell ausgelegt<br />
für die Werkstoff-Paarungen Keramik-Keramik und Keramik-Graphit,<br />
vorgestellt. Mit diesem 1K-Siliziumkarbid-Klebstoff lassen sich chemisch<br />
und mechanisch belastbare Hochtemperatur-Verbindungen erstellen.<br />
Dietzenbach (mg). Dieser Siliziumkarbid-Kleber<br />
ist maßgeschneidert<br />
für das sichere Verbinden von<br />
Keramik- und Graphit-Bauteilen in<br />
Hochvakuum-Einrichtungen. Ceramabond<br />
890 eignet sich für füge-<br />
technische Anwendungen mit Betriebstemperaturen<br />
von bis zu<br />
1 370 °C. Das Ein-Komponentensystem<br />
eignet sich laut Kager auch<br />
zur Montage und elektrischen Isolation<br />
von Keramik- und Graphit-<br />
Komponenten sowie als Schutzüberzug.<br />
Es empfiehlt sich überdies<br />
für den Bau von Hochtemperatur-Gehäusen<br />
für Öfen und Boiler.<br />
Die maximale thermische Ausdehnung<br />
des Keramik-Klebers beträgt<br />
bei 1 370 °C gerade mal 4,4<br />
10-6 K und seine dynamische Viskosität<br />
bei 49 000 mPas. Seine<br />
Dichte gibt Kager mit 2,<strong>18</strong> g/cm 3<br />
an. Seine Drehmoment-Festigkeit<br />
liegt mit 14,24 Nm im mittleren<br />
Bereich. Die Feuchtigkeits-, Alkali-<br />
und Säurebeständigkeit von Ceramabond<br />
890 gilt jeweils als gut,<br />
heißt es. Nach bereits einer Stunde<br />
ist Ceramabond 890 luftgetrocknet;<br />
die Aushärtung ist in der Regel<br />
nach etwa zwei Stunden abgeschlossen.<br />
Die Lagerfähigkeit liegt<br />
bei sechs Monaten.<br />
www.kager.de<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service<br />
Handhabung<br />
Zeit Lebensdauer ✔<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Das Ein-Komponenten-System Ceramabond<br />
890 eignet sich für Fügetechnik-Anwendungen<br />
mit Betriebstemperaturen<br />
von bis zu 1370 °C. Bild: Kager<br />
WIG-Schweißen<br />
automatisiert<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Mit den modularen Rohr-an-<br />
Rohr-Schweißzangen vom Typ OP<br />
präsentiert Orbitalum die nach<br />
eigenen Angaben weltweit kompakteste<br />
Lösung zum automatisierten<br />
WIG-Orbitalschweißen mit<br />
Zusatzdraht für un-, niedrig- und<br />
hochlegierte Rohre sowie deren<br />
Schwarz-Weiß-Verbindungen.<br />
Modulare Rohr-an-Rohr-Schweißzange,<br />
Typ OP: Die kompakteste Lösung<br />
zum automatisierten WIG-Orbitalschweißen<br />
mit Zusatzdraht.Bild: Orbitalum<br />
Singen (mg). Die OP-Baureihe<br />
umfasst drei Zangentypen mit nahezu<br />
baugleicher Basismaschine<br />
und Kaltdrahteinheit. Den Unterschied<br />
bestimmt der maximal<br />
schweißbare Rohraußendurchmesser<br />
des Zangenmoduls (46, 51<br />
oder 102 mm). Der Anwender kann<br />
bei den Typen 51 und 102 die zusätzliche<br />
Ausstattung mit automatischer<br />
Regelung des Lichtbogenabstandes<br />
und integrierter Pendelung<br />
des Brenners wählen. Damit<br />
lassen sich Rohre bis zu 12 mm<br />
Wandstärke verbinden, so Orbitalum.<br />
Zangenkörper, Brenner und<br />
Spannbacken der OP-Baureihe seien<br />
wassergekühlt, sodass auch bei<br />
hohen Strömen stets reproduzierbare,<br />
qualitativ hochwertige<br />
Schweißnähte garantiert seien. Die<br />
Grundkonstruktion der Zangen ist<br />
sehr robust. Eine spezielle Konstruktion<br />
der federleichten Versorgung<br />
erlaubt es dem Bediener, die<br />
Zange zu positionieren, den<br />
Schweißvorgang zu starten und<br />
eigenständig ablaufen zu lassen.<br />
www.orbitalum.com<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service Handhabung ✔<br />
Zeit Lebensdauer ✔<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Die TruLaser Cell 3000.<br />
Einzigartig universell.<br />
Der neue Standard für die wirtschaftliche Laserbearbeitung kleiner und mittlerer Bauteile<br />
heißt TruLaser Cell 3000. Mit der vielseitigen 5-Achs-Maschine schneiden und schweißen<br />
Sie beste Qualität in 2-D und 3-D, vom Prototyp bis zur Großserie. Dank des modularen<br />
Aufbaus und innovativer technischer Details passen Sie das Multitalent flexibel an neue<br />
Einsatzbedingungen an – und sichern auf Dauer Ihren Produktivitätsvorsprung.<br />
www.trumpf-laser.com<br />
Trumpf_TruLaser_Cell3000_210x297_<strong>Produktion</strong>.indd 1<br />
17.04.<strong>2012</strong> 10:03:56 Uhr
www.konstruktion.de<br />
Einzelpreis 15,- €<br />
März <strong>2012</strong><br />
22424<br />
Mechatronik . autoMation . Mobilität . erneuerbare energie<br />
ke_U1_<strong>2012</strong>_Titelseite.indd 1 07.03.<strong>2012</strong> 11:07:55<br />
ELEKTRISCHE ANTRIEBSTECHNIK Einzelantriebstechnik in Druckmaschinen Seite <strong>18</strong><br />
MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK Entwicklungstrends bei Linearführungen Seite 44<br />
ANTRIEBSAUTOMATISIERUNG Großer Hannover Messe-Vorbericht Seite 66<br />
www.konstruktion.de<br />
anp-001-U1_Titelseite.indd 1 02.04.<strong>2012</strong> 14:37:46<br />
29. März <strong>2012</strong> · Nummer 13 www.produktion.de<br />
Studie: Deutsche Zulieferer<br />
verdienen das Vertrauen<br />
<br />
Vakuumabscheidung<br />
senkt Kosten für Solar<br />
. Die Heliatek ist<br />
jetzt mit der weltweit ersten Pro-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Redaktion:<br />
Tel.: (0 81 91)125-310, Fax: (0 81 91)125-312<br />
Anzeigen:<br />
Tel.: (0 81 91) 125-497, Fax: (0 81 91)125-304<br />
Abo-Service:<br />
Tel.: (0 61 23)9238-257, Fax: (0 61 23)9238-258<br />
Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />
Werkzeugmaschinen:<br />
China ist das Zugpferd<br />
5<br />
8<br />
<br />
<br />
duktionsanlage, die das Verfahren<br />
der Vakuumabscheidung zur<br />
. , <br />
Die Fabrik des Jahres 2022 wird<br />
Herstellung flexibler, organischer<br />
Solarmodule nutzt, an den fehlertolerant, vernetzt, digital<br />
Start gegangen. Seite 7 optimiert, low-cost-automatisiert<br />
und nachhaltig sein. Zudem finden<br />
täglich Verbesserungen statt,<br />
Schrauben beschichten<br />
ohne Chrom(VI)-Gehalt prognostiziert A.T. Kearney-Vice-<br />
President Dr. Günter Jordan.<br />
. Der Nutzfahrzeughersteller<br />
MAN setzt beim Oberflächenschutz<br />
von hochfesten von Volkswagen, Professor Werner<br />
. Der Markenvorstand<br />
Verbindungselementen ab sofort<br />
auf einen Chrom(VI)-freien<br />
Beschichtungsaufbau. Seite 20<br />
Lagerverwaltung:<br />
Logistik exakt abgestimmt<br />
. Die Software<br />
SAP Extended Warehouse<br />
Management (EWM) macht aus<br />
dem herkömmlichen Lager ein<br />
modernes Logistik-Dienstleistungszentrum<br />
mit genau abgestimmten<br />
Prozessen. Seite 30<br />
<br />
...<br />
ist die Umsatzmarke, die Zulieferer<br />
Schaeffler jetzt erstmals<br />
knackte. Das Wachstum soll sich<br />
<strong>2012</strong> fortsetzen.<br />
<br />
„In China investiert man nicht<br />
primär aus Kostengründen.“<br />
Gerhard Hein,<br />
Leiter Wirtschaft im VDW<br />
Einzelpreis Euro 2,80<br />
Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />
Intelligente Verschraubung:<br />
So werden Kosten optimiert<br />
Professor Werner Neubauer, Markenvorstand<br />
von VW: „Toyota wird wieder zurückkommen.“<br />
Bild: Anna McMaster/<strong>Produktion</strong><br />
Neubauer, hat vor der Toyota-Welt<br />
einen Riesen-Respekt. Diese sei<br />
jederzeit zu großen Leistungen fähig,<br />
sagte der für den Bereich Komponente<br />
zuständige Vorstand beim<br />
Kongress Fabrik des Jahres/GEO in<br />
Dresden. Toyota hat nach wie vor<br />
weltweit einen Marktanteil von<br />
10 %, in Japan von 41 %, in den USA Logik jedoch genau der Grund, gleichen technischen Anforderungen<br />
einkaufen können, was enor-<br />
von 13 % und in Deutschland von warum andere Unternehmen vor<br />
3 %. In der restlichen Welt lag der Volkswagen zittern. Die aufeinander<br />
abgestimmte Standardisierung ist die technische Länge bei Ihrem<br />
me Skaleneffekte ermöglicht. „Was<br />
Anteil mal bei 5 bis 6 %, jetzt seien<br />
es 4 %. Toyota sei etwas ins Stottern von Produkt- und Prozessarchitektur<br />
beschränke die Prozessvarianz die fast 400 Werksleiter, Geschäfts-<br />
Produkt?“, fragte Professor Schuh<br />
geraten mit der Qualitätsproblematik,<br />
sagte Neubauer. „Das hat sie und ermögliche durch Skalen- und führer und <strong>Produktion</strong>sfachleute<br />
ein bisschen geschüttelt, aber wir Synergieeffekte ein ‚Produktfeuerwerk‘.<br />
Die Produktarchitektur wird <strong>Produktion</strong> habe das Baukasten-<br />
bei dem Kongress. Auch für die<br />
sind sicher, sie werden wieder zurückkommen.“<br />
Bei Volkswagen dabei durch eine Fixierung konstituierender<br />
Merkmale im Produkt dürften sich die Einmal- und<br />
system enorme Vorteile. Damit<br />
müsse man jetzt aufpassen, dass<br />
man mit dem Baukasten-Prinzip standardisiert, zum Beispiel durch Stückkosten um 20 % reduzieren,<br />
nicht in ein Falle tappe. „Wenn da die einheitliche technische Länge die Fertigungszeit soll sich um 30 %<br />
etwas schief geht, dann ist das wie der modularen Baukästen des VW- verkürzen, so Professor Schuh. Die<br />
eine Grippe, wie ein Virus, der sich Konzerns.<br />
Abstimmung von <strong>Produktion</strong>ssystem<br />
und Produkt soll es sogar mög-<br />
bei uns über alle Marken ausbreitet“,<br />
warnte Neubauer.<br />
zwischen Gaspedal und vorderer lich machen, die Fixkosten durch<br />
Das ist zum Beispiel die Länge<br />
Nach Ansicht von Professor Günther<br />
Schuh ist diese Baukasten- Volkswagen 6,3 Mio Teile mit den um 80 % und die<br />
Radmitte. Auf diese Weise soll die Nutzung von Skaleneffekten<br />
Entwicklungszeit<br />
für entsprechde Honmaschinen<br />
um 60 % zu senken.<br />
Einen noch weiteren Blick in die<br />
Zukunft wagte A.T. Kearney Vice<br />
President Dr. Günter Jordan, der<br />
zusammen mit der Fachzeitung<br />
<strong>Produktion</strong> den Wettbewerb Fabrik<br />
des Jahres/GEO verantwortet.<br />
Seiner Prognose zu Folge ist die<br />
Fabrik des Jahres 2022 fehlertolerant,<br />
low-cost-/high-flex-automatisiert,<br />
vernetzt, digital optimiert,<br />
nachhaltig und täglich besser. Seiner<br />
Meinung nach sollten sich Unternehmen<br />
deshalb stärker vernetzen.<br />
Wenn Facebook bereits einen<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />
redaktion@produktion.de<br />
. , <br />
µsurf custom sehr gut zur Qualitätsüberwachung<br />
sowie Prozesssteuerung<br />
in der industriellen Fer-<br />
Das Messtechnik-Unternehmen<br />
Nanofocus wurde jüngst für sein<br />
tigung, zum Beispiel beim Gleitschleifen<br />
hochempfindlicher Im-<br />
optisches 3D-Messsystem ‚µsurf<br />
custom‘ mit dem begehrten<br />
plantate. Nanofocus erhielt die<br />
Auszeichnung mit dem MEDTEC<br />
MEDTEC EMDT Innovations Award<br />
Award dank der besonderen Eigenschaften<br />
von µsurf custom: hohe<br />
in der Kategorie Outstanding<br />
‚Contribution to the Industry‘<br />
Messgeschwindigkeit, äußerste<br />
Oberflächenmessung eines Stents aufgenommen mit Nanofocus-Messtechnik. Genauigkeit und optionale umfassende<br />
Dokumentation der Messer-<br />
ausgezeichnet.<br />
Bild: Nanofocus<br />
gebnisse. Das System überzeugte<br />
. Zahnreplikate, ren solcher Innovationen bildet Dabei ermittelt es die absoluten die Preisjuroren auch durch Robustheit,<br />
Zuverlässigkeit, die hohe<br />
Gelenk- und Dentalimplantate sowie<br />
Stents zählen heute zu selbst-<br />
Oberflächen. Hier verwirklicht sich reich. Bei dem berührungslosen optische Auflösung sowie durch<br />
das optimierte Qualifizieren von Maße bis in den Nanometer-Beverständlichen<br />
Mitteln der modernen<br />
Medizin. Neue Entwicklungen Oberflächenmesssystem analytom<br />
entfällt ein Vorbereiten der schnelle. Der flexible Allroundein-<br />
der Nutzen von ‚µsurf custom‘. Das optischen Verfahren des µsurf cus-<br />
echte 3D-Messwerte in Sekunden-<br />
führen hier zu immer wirksameren siert die Rauheit und stellt die Prüfobjekte. Die Messergebnisse satz erhöht für den Nutzer die<br />
Therapie- und Heilungsmethoden. dreidimensionale Struktur sowie liegen bereits nach wenigen Sekunden<br />
vor. Deshalb eignet sich automatisierten<br />
Wirtschaftlichkeit; besonders in<br />
Eine Voraussetzung zum Realisie-<br />
das Aussehen der Oberfläche dar.<br />
Anwendungen.<br />
17<br />
Lean-Management: Vier<br />
Augen sichern Qualität<br />
Seite 01-02 Titelseite PRO_<strong>2012</strong>_13.indd 1 26.03.<strong>2012</strong> 11:24:33<br />
29<br />
20 · Automatisierung · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
Qualitätssicherung<br />
Wolfsburg, Detroit, Timbuktu: Für jeden<br />
Einsatzfall eine eigene Messrobotik-Zelle<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Die Vorstellung der OEM, an jedem Fertigungsstandort der Welt auf konstant<br />
hohem Qualitätsniveau zu produzieren, ist verlockend: Doch die Praxis<br />
ist geprägt von großen regionalen Qualitätsunterschieden. Mit einer<br />
innovativen, mobilen Messrobotik-Zelle will man Fehlerquellen künftig<br />
schneller aufspüren und Qualitätsstrategien schnell global umsetzen.<br />
Bayreuth (mg). Einheitlich hohe<br />
Qualitätsstandards über alle Fertigungsstätten<br />
weltweit hinweg –<br />
dieses Ziel der OEM rückt mit der<br />
mobilen Messrobotik-Zelle<br />
‚Rob6D‘ in greifbare Nähe. Die zum<br />
Patent angemeldete Entwicklung<br />
kommt vom Messrobotic-Spezialisten<br />
Battenberg aus Marburg und<br />
ist die Antwort auf permanente<br />
Anfragen aus der Automobilindustrie<br />
nach praktikablen Lösungen<br />
für weltweite Qualitätsprüfungen<br />
unter konstanten Bedingungen.<br />
Günter Battenberg, Geschäftsführer<br />
des gleichnamigen Messrobotic-Unternehmens,<br />
bringt es auf<br />
den Punkt: „Mit Rob6D bieten wir<br />
eine mobile Messrobotik-Zelle mit<br />
Präzisionsroboter, der in Eigenregie<br />
programmierte Messungen in<br />
jeder Fertigungsumgebung mit der<br />
gleichen Präzision durchführt. Ob<br />
in Wolfsburg, Detroit oder Timbuktu<br />
– Rob6D liefert unter allen Bedingungen<br />
verlässliche Messergebnisse.“<br />
In diese Neuentwicklung<br />
flossen jahrzehntelange Erfahrung<br />
und Know-how des Messrobotic-<br />
Spezialisten. Die universelle Standardzelle<br />
Rob6D, zielt auf die flexible<br />
Bauteilvermessung von Formteilen<br />
aus Blech oder Kunststoff mit<br />
Genauigkeitsanforderungen bis<br />
100 Mikrometer. Zu den typischen<br />
Anwendungen gehören Messun-<br />
gen von Karosserieteilen wie Türen,<br />
Hauben, Kotflügel bis hin zu<br />
Mittelkonsolen und Cockpits. Auch<br />
für die Prüfung von Sitzen eignet<br />
sich Rob6D perfekt. Seine Grenzen<br />
findet die mobile Messtechnik<br />
überall dort, wo es um die Vermessung<br />
von Bauteilen im Toleranzbereich<br />
weniger Mikrometer geht.<br />
Positioniergenauigkeit im<br />
Bereich weniger Mikrometer<br />
Messrobotik-Zelle<br />
‚Rob6D‘ ist als Standardzelle konzipiert,<br />
die in unterschiedlichen Bauweisen<br />
kundenspezifisch individualisiert<br />
werden kann. Je nach Ausführung<br />
beansprucht die Zelle eine<br />
Grundfläche von drei auf drei oder<br />
drei auf vier Metern und darf damit<br />
als kompakt gelten. Rob6D passt in<br />
Standard-Container, ist einfach zu<br />
transportieren und schnell vor Ort in<br />
Betrieb zu nehmen.<br />
Messrobotik-Zelle Rob6D: Die Messaufgabe<br />
übernimmt ein TX90L-<br />
Sechsachs-Roboter von Stäubli.<br />
<br />
Bild: Stäubli<br />
Standortübergreifende<br />
QS-Standards weltweit<br />
Die Messaufgaben in der Zelle<br />
übernimmt ein Präzisionsroboter<br />
aus dem Hause Stäubli. Um die<br />
geforderte Absolutgenauigkeit zu<br />
erreichen, kommt ein stationäres<br />
Laser-Trackingsystem zum Einsatz,<br />
das die Positionierung des<br />
Stäubli ‚TX90L‘ übernimmt. In Verbindung<br />
mit der vorbildlichen<br />
Echtzeitsteuerung des Roboters<br />
und eines mehrachsigen Kräfte-<br />
Momenten-Sensors gelingt es, den<br />
Sechsachser im Bereich weniger<br />
Mikrometer zu positionieren und<br />
die geforderte Messunsicherheit<br />
von kleiner 100 Mikrometer prozesssicher<br />
einzuhalten.<br />
Zwar wird die Kinematik des<br />
Roboters durch den Lasertracker<br />
nahezu mikrometergenau kontrolliert,<br />
der Präzision und der Bewegungsregelung<br />
des Roboters<br />
kommt aber beim präzisen Antasten<br />
dennoch eine Schlüsselrolle<br />
zu. Letztendlich muss die Mechanik<br />
des Roboters in der Lage sein,<br />
kleinste Befehle des Lasertrackers<br />
für die Positioniervorgänge in präzise<br />
mechanische Mikrobewegungen<br />
umzusetzen. Hier hat sich die<br />
Stäubli-eigene JCM-Antriebstechnologie,<br />
bei der Motor und Getriebe<br />
eine Einheit bilden, als extrem<br />
präzise herausgestellt. So bedarf es<br />
nur sehr kurzer Regelintervalle,<br />
ehe der Roboter seine Messpositionen<br />
erreicht. Die Folge sind schnelle,<br />
prozesssichere Messfahrten.<br />
Aber der Stäubli TX90 ist nicht<br />
nur aufgrund seiner überragenden<br />
Performance optimal für die mobile<br />
Messrobotik geeignet, sondern<br />
vor allem auch wegen seiner kompakten<br />
Bauweise, seines niedrigen<br />
Gewichtes und seiner großen<br />
Reichweite. „Was wir darüber hinaus<br />
schätzen, ist die geschlossenen<br />
Struktur des Sechsachsers mit innenliegender<br />
Verkabelung und<br />
Schutzart IP64. Highlight für unsere<br />
Applikation ist aber die Leistungsfähigkeit<br />
der Steuerung mit<br />
ihrem hervorragenden Echtzeitverhalten“,<br />
so Battenberg. Mit der<br />
mobilen Messrobotic-Zelle können<br />
weltweit, standortübergreifende<br />
QS-Standards realisiert werden:<br />
„In der mobilen Zelle wurden<br />
alle Messzyklen exakt nach Herstellervorgaben<br />
festgelegt. Die beispielsweise<br />
am Stammsitz in<br />
Deutschland klar definierten und<br />
programmierten QS-Vorgaben lassen<br />
sich mit der mobilen Messrobotik<br />
an allen Fertigungsstandor-<br />
ten weltweit unter identischen<br />
Kriterien überprüfen“, sagt Geschäftsführer<br />
Battenberg.<br />
Auch die Erfassung der Messwerte<br />
und deren Auswertung erfolgen<br />
ohne Fehlinterpretationen direkt<br />
nach den mathematischen Algorithmen<br />
der hauseigenen Qualitätssicherung.<br />
Die ermittelten Ergebnisse<br />
erlauben eine sofortige<br />
Beurteilung der Fertigungsqualität<br />
vor Ort und tragen im N.I.O.-Fall<br />
entscheidend zur schnellen Ursachenbehebung<br />
bei.<br />
Der Anwender bedient die Anlage<br />
über das Battenberg Tool Rob-<br />
Point ohne jedwede Programmierkenntnisse.<br />
Darüber hinaus besteht<br />
die Möglichkeit, aus vorgegebenen<br />
CAD-Daten der Bauteile<br />
Messpunkte und entsprechende<br />
Bahnen zu generieren.<br />
www.staubli.com/robotik<br />
Konstruktions-Kompetenz<br />
zur AUTOMATICA <br />
3 / <strong>2012</strong><br />
TECHNIK IN BEWEGUNG<br />
02/12<br />
April · B67993 · Einzelpreis 15,00 €<br />
<strong>Produktion</strong><br />
Me sehighlights<br />
Metav<br />
S. 9-11<br />
Einpresselemente<br />
. – . Mai <br />
KONSTRUKTION & ENGINEERING<br />
TITELTHEMA: HYDRAULISCHES KOMPLETTPAKET<br />
Dienstleistungen und Komponenten von Hansa-Flex 88<br />
ELEKTROMOBILITÄT<br />
Vom Elektrostapler bis zum weltschne lsten E-Kart 52<br />
SPEZIAL HANDHABUNGSTECHNIK<br />
Karusse ldrehtische, Pneumatikgreifer und mehr 115<br />
So sieht die Fabrik der Zukunft aus<br />
ab Seite 31<br />
Extreme<br />
Bedingungen<br />
Hochtemperaturfeste<br />
Motoren für den Einsatz in<br />
Tiefenbohrungen Seite 14<br />
Spezial<br />
Verpackungsmaschinen<br />
Seite 76<br />
<br />
Innovationspreis für Oberflächenmesssystem<br />
Besuchen Sie<br />
uns in Halle B,<br />
Stand <br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Konstruktions-Kompetenz kostenlos abholen!<br />
ke NEXT: Fachwissen kompakt für Konstrukteure und Entwickler<br />
antriebspraxis: Die Fachzeitschrift für elektrische und mechanische Antriebstechnik<br />
<strong>Produktion</strong>: Die schnellsten News aus Technik, Wirtschaft und Management<br />
verlag moderne industrie GmbH<br />
Justus-von-Liebig-Str. <br />
Landsberg<br />
Vertretungsberechtigt: Fabian Müller<br />
Tel.: /-<br />
Fax /-<br />
www.mi-verlag.de<br />
HRB Augsburg <br />
Automatisierung<br />
anzeige@autoriv.com<br />
pro_konstruktion_hannover_198x137.indd 1 02.04.<strong>2012</strong> 17:01:33
3. Mai <strong>2012</strong> · Nummer <strong>18</strong><br />
<strong>Produktion</strong><br />
Automatica-Special<br />
Mit Sensorik von Leuze<br />
Materialfluss sicherstellen<br />
22<br />
Reis Robotics entwickelt<br />
Fertigungslinie für Solar-Fabrik<br />
Motoren von SEW-Eurodrive<br />
bewegen Solarpanel<br />
23 24<br />
DATEN & FAKTEN<br />
Automatica – 5. Internationale Fachmesse<br />
für Automation und Mechatronik<br />
Termin:<br />
Dienstag, 22. - Freitag, 25. Mai <strong>2012</strong><br />
Veranstaltungsort:<br />
Neue Messe München,<br />
Eingang West, Messegelände,<br />
8<strong>18</strong>23 München<br />
Hallen:<br />
A1, A2, B1, B2, B3<br />
Öffnungszeiten:<br />
täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr<br />
Eintrittspreise:<br />
Vor-Ort Tageskarte: 29 Euro<br />
Vor-Ort Dauerkarte: 44 Euro<br />
Vor-Ort Tageskarte Schüler/Studenten:<br />
19 Euro<br />
STATEMENT<br />
Dieses Automatica-<br />
Special widmet sich<br />
voll und ganz der Photovoltaik-Industrie.<br />
Bild: 01_gt_bu_qu<br />
Handlingsysteme für empfindliche Werkstoffe<br />
MÜNCHEN (SP). Für die Montage- und Handhabungstechnik sind zahlreiche Wachstumstreiber auszumachen: Flachdisplay-Fertigung, Automobilindustrie,<br />
Elektronikindustrie, Metallindustrie und Maschinenbau, Medizintechnik und alle Branchen rund um erneuerbare Energien setzen verstärkt auf automatisierte<br />
Montage. Eine besondere Herausforderung bei der Herstellung von Wafern, Displays oder Photovoltaik-Modulen ist das Handling der sensiblen, zerbrechlichen<br />
Materialien.<br />
Bild: ABB<br />
PHOTOVOLTAIK-INDUSTRIE<br />
Automation in schwierigem Umfeld<br />
Photovoltaik als Teil<br />
des neuen Energiemix<br />
„Sicherlich wird der Bereich<br />
Photovoltaik als Absatzmarkt<br />
für Hersteller von Single Equipment<br />
und Gesamtanlagen zunehmend<br />
schwierig. Wer jetzt<br />
noch in diesen Markt einsteigen<br />
will, muss einen klaren Mehrwert<br />
bieten. Andererseits ist<br />
diese Energieart im weltweiten<br />
Mix nicht mehr wegzudenken.<br />
Auch künftig werden sich daher<br />
Marktpotenziale eröffnen, die<br />
für etablierte und international<br />
aufgestellte Unternehmen<br />
Chancen bieten. Auf Grund des<br />
erhöhten Rationalisierungsdruckes<br />
bei zugleich steigenden<br />
Qualitätsanforderungen ist<br />
hierbei insbesondere die Automatisierungsbranche<br />
gefragt.“<br />
Dr. Michael Wenzel,<br />
Geschäftsführer Reis Group Holding.<br />
RALF HÖGEL, PRODUKTION NR. <strong>18</strong> , <strong>2012</strong><br />
Dass die Solarbranche trotz massiver wirtschaftlicher Schwierigkeiten noch<br />
immer ein interessanter Markt ist, wird sich auf der Automatica zeigen.<br />
Deutsche Anlagentechnik ist nach wie vor gefragt, vor allem in Asien.<br />
Die Modullinien der Firma Reis Robotics finden auch unter wirtschaftlich<br />
schwierigen Bedingungen Abnehmer in aller Welt.<br />
Bild: Reis Robotics<br />
MÜNCHEN (MG). Noch vor einigen<br />
Jahren galt die Photovoltaik-Industrie<br />
als der Wachstumsmarkt für die<br />
Robotik + Automation. Doch Überkapazitäten,<br />
Dumpingpreise und<br />
Förderkürzungen haben den Photovoltaik-Markt<br />
zumindest hierzulande<br />
abstürzen lassen. Dennoch<br />
wird sich die Photovoltaik-Industrie<br />
langfristig als Wachstumsbranche<br />
erweisen. Die Notwendigkeit<br />
zum Ausbau der Solarenergie als<br />
tragende Säule der Energiewirtschaft<br />
steht außer Frage. Alternative<br />
Energieformen erfahren weltweit<br />
Beachtung. In vielen Ländern<br />
gibt es große Solarprojekte, die<br />
neue Energiekapazitäten und Unabhängigkeit<br />
schaffen sollen.<br />
Um Solarstrom preiswert erzeugen<br />
zu können, sind hocheffiziente<br />
<strong>Produktion</strong>stechnologien gefragt.<br />
Sowohl in der Solarzellen- als auch<br />
in der Modulfertigung punkten<br />
insbesondere deutsche Anlagenbauer<br />
mit Know-how und überlegenen<br />
<strong>Produktion</strong>sverfahren. Wie<br />
sich der Spagat zwischen High<br />
Speed und schonender Handhabung<br />
der hauchdünnen Siliziumscheiben<br />
bewerkstelligen lässt,<br />
verrät der Systemintegrator Baumann<br />
auf der Automatica. Dessen<br />
Anlagen sind weltweit gefragt und<br />
setzen Benchmarks bei den Faktoren<br />
Taktzeit, Bruchrate und Verfügbarkeit.<br />
State-of-the-art-Automatisierung<br />
in der Modulfertigung will<br />
Reis Robotics auf der Automatica<br />
zeigen. Die Obernburger Spezialisten<br />
haben weltweit bereits über 100<br />
Modullinien installiert. Reis-Anlagen<br />
punkten mit einer extrem geringen<br />
Zellbruchrate über alle Stationen<br />
hinweg sowie hoher Verfügbarkeit<br />
bei gleichzeitig kürzesten<br />
Taktzeiten. Dank dieser überlegenen<br />
Performance finden die Modullinien<br />
auch unter wirtschaftlich<br />
schwierigen Bedingungen Abnehmer<br />
in aller Welt. Wie hoch entwickelt<br />
Komponenten und Gesamtanlagen<br />
für die PV-Industrie heute<br />
generell sind, wird sich auf einer<br />
Reihe von Messeständen der einschlägigen<br />
Anbieter auf der Automatica<br />
zeigen.<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />
redaktion@produktion.de
22 · Automatica-Special: Photovoltaik · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
Sicherheitstechnik<br />
Wafer-Herstellung mittels Drahtsägemaschine<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Sicherheitstechnik von Euchner mit integriertem ‚AS Interface Safety at<br />
Work‘-Anschluss ermöglicht ein flexibles, modulares Sicherheitskonzept<br />
bei der sensiblen Waferproduktion.<br />
Linkes Bild: Sicherheitsschalter<br />
an der<br />
Schutztüre zum Sägeraum.<br />
technik wurde vonseiten der Firma<br />
Meyer Burger AG höchste Ansprüche<br />
gestellt, um die Fertigung von<br />
hohen Stückzahlen effizient und<br />
fehlerfrei zu gestalten und dabei<br />
alle sicherheitstechnischen Anforderungen<br />
abzudecken. Zudem ist<br />
das Schneidemittel wegen des Glykols<br />
aggressiv und flüchtig.<br />
Um eine effiziente Herstellung<br />
zu ermöglichen, ist es wichtig, den<br />
Montage- und Verdrahtungsaufwand<br />
auf ein Minimum zu reduzieren.<br />
Speziell an den Schutztüren<br />
musste darauf geachtet werden,<br />
dass Schalter mit Zuhaltung zum<br />
Einsatz kommen, die flexibel in der<br />
Anbringung sowie problemlos den<br />
rauen Umgebungsbedingungen<br />
standhalten. Weiterhin sollte ein<br />
unkontrolliertes Öffnen der Schutzeinrichtungen<br />
verhindert werden,<br />
um Drahtrisse und eine irreversible<br />
Zerstörung des Bricks zu<br />
vermeiden. Aufgrund dieser<br />
speziellen Rahmenbedingungen<br />
entschied sich die<br />
Meyer Burger AG für den<br />
Einsatz von AS-Interface Safety<br />
at Work, welches über ein sicheres<br />
Protokoll verfügt und durch<br />
das herstellerunabhängige ASi-<br />
Konsortium entwickelt wurde.<br />
Durch die Übergabe der Signale<br />
Leinfelden-Echterdingen (sp).<br />
Zulieferer innovativer <strong>Produktion</strong>sanlagen<br />
und Systeme für die<br />
Herstellung von PV-Wafern ist die<br />
Technologiegruppe Meyer Burger.<br />
Als Spezialist für die Verarbeitung<br />
von Silizium zu dünnsten Wafern,<br />
bietet das Unternehmen Drahtsägemaschinen<br />
ausgerüstet mit<br />
Euchner Sicherheitstechnik an.<br />
Bei der Herstellung von Wafern<br />
werden Siliziumblöcke (so genannte<br />
Bricks) mittels einer Drahtsägemaschine<br />
in dünnste Scheiben<br />
(140 – <strong>18</strong>0 µm) geschnitten.<br />
Dazu wird ein Draht über Drahtführungsrollen<br />
(DFR) geführt und<br />
durchläuft dabei bis zu 3 000 Rillen<br />
der DFR, um schließlich ein komplettes<br />
Drahtfeld zu bilden. Eine<br />
Suspension, eine Mischung aus<br />
Siliziumkarbid und Polyethylenglykol<br />
(Slurry), wird durch Düsen<br />
auf das sich bewegende Drahtfeld<br />
aufgegeben und verursacht einen<br />
mechanischen Abrieb. Während<br />
das zu trennende Werkstück in das<br />
Drahtfeld abgesenkt wird, schneiden<br />
die mit Suspension behafteten<br />
Drähte das Material in Scheiben<br />
(Wafer), deren Dicke durch den<br />
Abstand der Berillung der DFR<br />
vorgegeben ist. Bei der Auswahl<br />
der zu verwendenden Sicherheitsüber<br />
einen ASi-DP-Link direkt via<br />
Profisafe an die sichere SPS und<br />
damit an die sicheren Antriebssysteme<br />
hat sich jegliche konventionelle<br />
Verdrahtung erübrigt. Auch<br />
die Diagnose des gesamten Systems<br />
ist über die Busse ASi und<br />
Profibus sehr anwenderfreundlich<br />
ausgefallen. ASi benötigt eine Zykluszeit<br />
von max. 5 ms und<br />
ermöglicht in einem Strang<br />
eine Länge bis zu 100 m, die<br />
sehr einfach auf bis zu 300m<br />
erweitert werden kann. Maximal<br />
sind bis zu 31 Teilnehmer<br />
(Slaves) wie Sicherheitsschalter,<br />
Not-Aus, usw. an einem ASi-<br />
Strang möglich. Auf der Suche nach<br />
dem passenden Sicherheitsschalter<br />
fiel die Wahl auf den elektrome-<br />
chanischen Sicherheitsschalter TP<br />
und STP mit integrierter ASi-<br />
Schnittstelle von Euchner. Diese<br />
Ausführung zeichnen sich durch<br />
ihre robuste aber schlanke und<br />
Platz sparende Bauweise aus. Das<br />
glasfaserverstärkte Kunststoffgehäuse<br />
mit Schutzart IP67 erlaubt<br />
den Einsatz in rauer Umgebung.<br />
Die schmale Bauform und einstellbare<br />
Anfahrrichtungen ermöglichen,<br />
dass die ASi-Schalter flexibel<br />
an den verschiedenen Schutztüren<br />
der Drahtsägemaschine gleichermaßen<br />
eingesetzt werden können.<br />
Die Anbindung der TP- und STP-<br />
Schalter an den ASi-Bus erfolgt<br />
über die übliche 4-polige M12-<br />
Leitung. Alle sicherheitsrelevanten<br />
Signale und natürlich auch die<br />
Rechtes Bild: Sägeraum<br />
mit vier Bricks<br />
beim Sägevorgang.<br />
Das ASi-Safety-System<br />
erreicht die Sicherheitkategorie<br />
Kat.4 und erfüllt die<br />
Forderungen für<br />
PLe. <br />
Bilder: Euchner<br />
Meldesignale wie beispielsweise<br />
die Stellung der Schutztür oder<br />
auch Fehlermeldungen stehen<br />
dem ASi-Master und in diesem Fall<br />
auch der SPS zur Verfügung. Die<br />
integrierte Zuhaltung der STP- und<br />
TP-ASi-Schalter mit Zuhaltungsüberwachung<br />
und Zuhaltekräften<br />
von bis zu 2500 N verhindert, dass<br />
während der Waferherstellung unkontrolliert<br />
eine der Schutzeinrichtungen<br />
geöffnet werden kann.<br />
Durch die Kombination aus dem<br />
AS Interface Safety at Work und den<br />
Sicherheitsschalter TP und STP ASi<br />
von Euchner können alle Sicherheits-Anforderungen<br />
der Meyer<br />
Burger AG erfüllt werden.<br />
www.euchner.de<br />
Halle B3, Stand 303<br />
Materialfluss<br />
Empfindliche Wafer über 1000 Meter schonend transportieren<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Sensortechnik von Leuze electronic<br />
ermöglicht zuverlässigen<br />
Materialfluss in der modernsten<br />
Soloarmodulfabrik der Welt.<br />
Auf ihrem Weg durch die Fertigung<br />
passieren die Transportboxen über<br />
80 Senkrechtförderer. Bild: Leuze<br />
Frankfurt/Oder (sp). In ihrer<br />
Solarmodulfabrik in Frankfurt<br />
(Oder) hat Conergy alle drei Fertigungsschritte<br />
vom Wafer über die<br />
Zelle bis zum Modul zusammengefasst.<br />
Für den schonenden Transport<br />
der sehr empfindlichen Wafer<br />
und Zellen hat Förster & Krause ein<br />
vollautomatisches innerbetriebliches<br />
Fördersystem installiert, in<br />
dem Sensorik von Leuze electronic<br />
zu einem zuverlässigen und sanften<br />
Materialfluss beiträgt.<br />
Die sehr wertvollen, hauchdünnen<br />
Wafer-Rohlinge sind auf Grund<br />
ihrer Materialeigenschaften empfindlich<br />
gegen Beschädigung. Entsprechend<br />
sorgfältig hat deren<br />
Handhabung und Transport von<br />
Prozess zu Prozess zu erfolgen. Dieter<br />
W. Krause hat mit seinem Team<br />
der Förster & Krause GmbH, Remscheid,<br />
die Planung und Realisierung<br />
des vollautomatischen, innerbetrieblichen<br />
Transportsystem<br />
übernommen. Zielsetzung war dabei<br />
die Reduzierung der sonst üblichen<br />
Bruchraten durch sanften<br />
Transport und gleichzeitig die Verbindung<br />
aller Prozessschritte zu einer<br />
voll integrierten Massenproduktion<br />
auf einer <strong>Produktion</strong>sfläche<br />
von 35 000 m 2 . „Vom Ingot bis zum<br />
fertigen Modul verbinden rund<br />
1000 Meter Förderstrecke die Prozessstationen“,<br />
ergänzt Krause aus<br />
Sicht des Logistikspezialisten. Über<br />
80 Senkrechtförderer verbinden die<br />
Maschinen mit den Förderstrecken.<br />
Die Waferboxen werden in automatischen<br />
Kleinteilelagern (AKL) nach<br />
Qualitäten sortiert zwischengelagert.<br />
Zusätzlich zu rund 100 Riemenumsetzern<br />
für 90°-Verzweigungen<br />
in den Förderstrecken, sind über<br />
Leuze-Lichtschranken helfen dabei, die Waferboxen unbeschadet über 1000 m Förderstrecke zu transportieren.Bild: Leuze<br />
den vier parallelen Zell-<strong>Produktion</strong>slinien<br />
so genannte Überkopf-<br />
Puffer installiert. An jeder Entscheidungsstation<br />
sorgen Reflexions-<br />
Lichtschranken PRK 3B oder, wenn<br />
aus Platzgründen kein Reflektor<br />
anzubringen ist, Reflexions-Lichttaster<br />
HRTR 3B für sicheres Erkennen<br />
der Waferboxen. Beide Produkte<br />
lobt Krause neben der<br />
kompakten Bauform vor allem<br />
für ihre exzellente Hintergrundausblendung:<br />
„In<br />
den modernen, lichtdurchfluteten<br />
Räumen kann es zu<br />
starker Sonneneinstrahlung kommen,<br />
die zumindest teilweise eine<br />
sehr helle Umgebung schafft. Die<br />
Leuze-electronic-Sensoren meistern<br />
diese Anforderung auch bei<br />
hohem <strong>Produktion</strong>stempo zuverlässig“,<br />
attestiert Krause. Ergänzend<br />
sind Datenlichtschranken von Leuze<br />
electronic im Einsatz. Sie werden<br />
zur Kommunikation zwischen den<br />
Regalbediengeräten der AKL und<br />
dem Lagerverwaltungssystem (LVS)<br />
von Förster & Krause verwendet.<br />
Die optische Datenübertragung<br />
mit Infrarot-Laserlicht ist kontaktlos<br />
und verschleißfrei. Die Datenlichtschranken<br />
DDLS 200 zeichnen<br />
sich ebenfalls durch geringe Störempfindlichkeit<br />
gegen Lichtquellen<br />
aus. Datenlichtschranken<br />
bestehen aus einem<br />
Gerätepaar und kommunizieren<br />
bidirektional, da<br />
jedes Gerät als Sende- und<br />
Empfangseinheit arbeitet. Netzwerkdaten<br />
werden kontaktlos, abhörsicher,<br />
verschleißfrei und ohne<br />
Störeinflüsse auf eine Entfernung<br />
von bis zu 500 Meter übertragen.<br />
Die kurzen Förderstrecken sind<br />
an den Übergabeköpfen zu den<br />
Senkrechtförderern nicht komplett<br />
eingehaust, sondern einseitig offen<br />
und stattdessen mit Sicherheits-<br />
Lichtvorhängen SOLID-2E von<br />
Leuze electronic geschützt. „Auf<br />
Grund der schmalen Förderstrecken<br />
sind die Sicherheits-Lichtvorhänge<br />
notwendig, um das Durchgreifen<br />
des Mitarbeiters in den gegenüberliegenden<br />
Senkrechtförderer<br />
zu verhindern“, erklärt Krause.<br />
Der Sicherheits-Lichtvorhang<br />
SOLID-2E ist ein selbstüberwachender<br />
Sicherheits-Lichtvorhang<br />
und bietet mit seinem schlanken<br />
und trotzdem robusten Aluminiumgehäuse<br />
eine große Variantenvielfalt<br />
an Schutzhöhen und Auflösungen.<br />
Sensorik von Leuze electronic<br />
liefert über die gesamte Länge<br />
der Fördertechnik 1000-fach entscheidende<br />
Signale, die den sanften<br />
Transport der wertvollen Wafer und<br />
Zellen zuverlässig gewährleisten.<br />
www.leuze.de<br />
Halle B1, Stand B1 307
3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Automatica-Special: Photovoltaik · 23<br />
Robotik<br />
Lasergestütztes Löten für perfekte Solarmodule<br />
Stephan H. Gursky<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
In einer von Reis Robotics entwickelten<br />
Fertigungslinie für die<br />
Firma Solar-Fabrik übernehmen<br />
Roboter sogar Aufgaben, die zuvor<br />
als nicht automatisierbar galten.<br />
Ein Highlight ist dabei die Querverschaltung<br />
der Strings mit einem<br />
lasergestützten Lötverfahren.<br />
Obernburg (mg). Ziel von Solar-<br />
Fabrik war es, in dem neuen Werk<br />
mindestens 60 MW Solarstromleistung<br />
jährlich zu produzieren. In einem<br />
neuen Werk in Freiburg mit<br />
15 000 m² Fläche entstand eine der<br />
modernsten <strong>Produktion</strong>slinien für<br />
Solarstrom-Module weltweit.<br />
Solar-Fabrik kauft Photovoltaikzellen<br />
und die anderen Modulkomponenten<br />
auf dem internationalen<br />
Markt ein. Die Kernkompetenz des<br />
Unternehmens liegt in der Entwicklung<br />
und <strong>Produktion</strong> von Solarstrom-Modulen.<br />
Diese entstehen<br />
in drei wesentlichen <strong>Produktion</strong>sschritten:<br />
Erster Schritt ist die Verbindung<br />
der einzelnen Solarzellen<br />
zu Reihen – so genannten Strings. In<br />
der zweiten Prozessgruppe erfolgt<br />
die Querverschaltung der Strings,<br />
das Einkapseln hinter Glas zum<br />
kompletten Modul sowie Rahmung<br />
und das Aufkleben der Anschlussdose.<br />
Den dritten Schritt bilden<br />
Qualitätssicherung und Leistungssowie<br />
Sicherheitstests.<br />
Auf die Glasscheibe wird eine<br />
lichtdurchlässige Zwischenfolie aus<br />
Ethyl-Vinyl-Acetat (EVA) aufgelegt,<br />
Der Lötvorgang ist verbunden mit einer<br />
integrierten Prozessüberwachung<br />
und Auswertung der Lötqualität.<br />
Bilder: Reis Robotics<br />
Kameras überprüfen<br />
auf Qualität und Haarrisse<br />
die sich nach dem späteren Laminieren<br />
mit den Zellen und dem Glas<br />
luftdicht verbindet. Roboter nehmen<br />
die vorgefertigten Strings auf<br />
und legen sie in Reihen auf der vorbereiteten<br />
Scheibe ab. Bei dem so<br />
genannten Lay-up der Strings<br />
kommt es auf höchste Genauigkeit<br />
an. Aus diesem Grund setzt Reis hier<br />
modernste digitale Bildverarbeitung<br />
ein und stattet den Roboter mit<br />
einem Kamerasystem von Vitronic<br />
aus, das die Strings auf optische<br />
Qualität und Haarrisse in den Zellen<br />
überprüft und die Position exakt<br />
vermisst. Der Roboter verwendet<br />
diese Lageinformation dann, um<br />
den String mit höchster Präzision<br />
auf der Glasscheibe abzulegen. Daraufhin<br />
wird das vorbereitete Panel<br />
in eine geschlossene Lötzelle weiter<br />
transportiert, wo die eigentliche<br />
Querverschaltung erfolgt.<br />
Die Verbindung mit den<br />
Anschlussbändchen erfolgt<br />
auch heute noch in vielen<br />
<strong>Produktion</strong>en von Hand.<br />
Nicht so bei Solar Fabrik.<br />
Weil gerade bei der Kontaktierung<br />
so genannte ‚single points of failure‘<br />
entstehen können, die ein gesamtes<br />
Panel unbrauchbar machen, galt es,<br />
eine bessere Lösung zu finden. Diese<br />
besteht aus einem lasergestützten<br />
Lötsystem, das bei Reis für diese<br />
Spezialanwendung zur Serienreife<br />
geführt wurde. Dazu wurden zwei<br />
Linear-Roboter zum Verlöten der<br />
verzinnten Lötbändchen optimiert.<br />
Neben dem eigentlichen Lötvorgang<br />
geht es darum, das Lay-up<br />
möglichst gering mechanisch zu<br />
belasten. Ähnliches gilt für die eingebrachte<br />
Energie. Neben einer<br />
perfekten, elektrisch leitenden Verbindung<br />
der Kontaktbändchen<br />
ist zu berücksichtigen,<br />
dass keine Schäden an der<br />
Folie entstehen, die bei Wärmeeinwirkung<br />
polymerisiert.<br />
Die genaue Temperaturregelung<br />
erfolgt deshalb durch<br />
einen integrierten Sensor im Laser-<br />
Lötkopf, der die Einhaltung der optimalen<br />
Löttemperatur und damit<br />
eine dauerhafte Verbindung sicherstellt.<br />
Oder anders gesagt: Der Lötvorgang<br />
ist verbunden mit einer integrierten<br />
Prozessüberwachung und<br />
Auswertung der Lötqualität. „Da<br />
der Wärmeeintrag des Lasers exakt<br />
geregelt ist, können wir die Verlötung<br />
direkt auf der EVA-Folie<br />
durchführen, was den Lötprozess<br />
erheblich vereinfacht. Die Prozessüberwachung<br />
gibt uns außerdem<br />
die Sicherheit, alle ‚verdächtigen’<br />
Lötstellen identifizieren und einer<br />
weiteren Kontrolle unterwerfen zu<br />
können“, so Andreas Blochel.<br />
Lötstellen erreichen<br />
sehr hohe Abzugskräfte<br />
Wie aber werden die genauen<br />
Lötpositionen ermittelt? Dazu sind<br />
die beiden Linear-Roboter von Reis<br />
neben dem eigentlichen Laser-Lötkopf<br />
mit einer hochauflösenden<br />
Kamera bestückt. „Die Kameras ermitteln<br />
die Kreuzungspunkte zwischen<br />
Querverschaltungsbändchen<br />
und den Anschlussbändchen“<br />
der Strings, ergänzt Steffen Günther,<br />
Verkaufsleiter Solar bei Reis Robotics.<br />
„Im nächsten Schritt drückt<br />
eine bewegliche Vorrichtung neben<br />
dem Laser die beiden Bändchen<br />
leicht auf ihre Unterlage und löst<br />
erst dann den eigentlichen Lötvorgang<br />
durch den Laserstrahl aus.<br />
Damit stellen wir sicher, dass sich<br />
die erwärmten Bändchen nicht<br />
mehr lösen können.“<br />
Das Ergebnis sind perfekte Lötstellen,<br />
die den hohen Garantiezusagen<br />
der Solar-Fabrik Rechnung<br />
tragen. Die Lötstellen erreichen<br />
sehr hohe Abzugskräfte – mehr als<br />
10 N, ermittelt nach DIN EN<br />
50461:2006. Eine zusätzliche FDA-<br />
Zertifizierung macht es dem internationalen<br />
Unternehmen Reis Robotics<br />
möglich, diese neue Technologie<br />
auch in Märkten wie den<br />
USA anbieten zu können.<br />
www.reisrobotics.de<br />
Halle B3, Stand 103<br />
Robotik<br />
Solarmodule dürfen nicht aus dem Rahmen fallen<br />
Gerd Trommer, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Nach dem Laminierprozess von Solarzellen steht noch das Verschließen<br />
der Stirnseiten des Solarpaketes durch die Rahmung an. Diesen Prozess<br />
hat Conergy mithilfe von ABB Robotics perfektionieren können.<br />
Friedberg (mg). Die Conergy Solarmodule<br />
GmbH betreibt in Frankfurt/Oder<br />
eine der modernsten<br />
<strong>Produktion</strong>sstätten für Solarmodule.<br />
„Unsere Ziele der kontinuierlichen<br />
Qualitätsverbesserung<br />
und Produktivitätssteigerung<br />
können wir nur mit automatisierten<br />
Prozessen und<br />
ständigen Optimierungen<br />
erreichen“, sagt René Kuster,<br />
Automationsplaner in der Modulfertigung.<br />
Das gelte auch für die<br />
wichtigen Arbeitsgänge nach dem<br />
Laminierprozess von Solarzelle,<br />
Glas- und Kunststofffolien. „Denn<br />
das absolut dichte allseitige Verschließen<br />
der Stirnseiten des lami-<br />
Solarmodule<br />
Conergy produziert in Frankfurt<br />
(Oder) mono- und polykristalline<br />
Module. 6x10 Zellen in einem Modul<br />
ergeben aktuell 1650x980 mm Fläche.<br />
Die <strong>Produktion</strong>slinie ist flexibel<br />
auch auf andere Zellenkombinationen<br />
und Modulgrößen einstellbar.<br />
nierten Schichtpaketes und das anschließende<br />
Umschließen mit dem<br />
schützenden Rahmen sind stark für<br />
die 20-jährige Lebensdauergewährleistung<br />
verantwortlich“, so Kuster.<br />
Er ist davon überzeugt, dass<br />
die tatsächliche Lebensdauer<br />
noch weit darüber hinaus<br />
reicht. Rund um die Uhr arbeitet<br />
die ‚Tape-Zelle‘ zum<br />
Auftragen der doppelseitigen<br />
Klebebänder. Ganz im Sinne durchgehender<br />
Automation und transparenter<br />
Prozesse sind alle Steuerungsabläufe<br />
voll in das Leitsystem<br />
der <strong>Produktion</strong>slinie integriert.<br />
In die Fertigungsprozesse und<br />
ihre Realisierung fließen außer von<br />
ABB Know-how und Komponenten<br />
von Lohmann sowie Eutomation &<br />
Scansys ein. Je ein Roboter IRB 6640<br />
hält und bewegt das laminierte<br />
Schichtpaket des Solarmoduls an<br />
den Tape-Applikatoren entlang. Sie<br />
bestehen aus dem Abspulgerät, einer<br />
Stanzeinheit mit Servomotoren,<br />
Andrück- und Benetzungseinheit<br />
sowie der Schutzeinhausung. Der<br />
Roboter fährt die vier zu beschichtenden<br />
Stirn- und Längsflächen so<br />
Den komplexen Tape-Prozess führen Industrieroboter gemeinsam mit Applikatoren<br />
und weiteren Geräten als integrierte automatisierte Lösung aus. Bild: Conergy<br />
an dem Applikator vorbei, dass das<br />
doppelseitige Acrylatschaum-Klebeband<br />
umlaufend U-förmig aufgebracht<br />
wird. Parallel dazu zieht ein<br />
sogenannter Splicer die Schutzfolie<br />
des Klebebandes ab. An den Ecken<br />
des laminierten Moduls angelangt,<br />
stanzt eine Vorrichtung Material<br />
aus dem Band heraus. Die passgenaue<br />
Ausstanzung gewährleistet,<br />
dass das aufgetragene Band lückenfrei<br />
anschließt und so dauerhaft<br />
dichtet. Bevor der IRB 6640 das Modul<br />
zum Rahmen übergibt, führt er<br />
es an einer Einheit entlang, die das<br />
Band fest andrückt und befeuchtet.<br />
Bisher wurde das Handling des<br />
Moduls sowie die Tape-Bereitstellung<br />
und der Tape-Auftrag getrennt<br />
ausgeführt. Die integrierte Lösung<br />
von ABB vereint dies jetzt über die<br />
Robotersteuerung IRC5 und die in-<br />
tegrierte SPS AC 500 zu einem System.<br />
Die IRC5 übernimmt so auch<br />
die Steuerung des Tape-Applikators<br />
mit den Stanzmessern für die Eckschlitze<br />
und zum Kappen des Klebebandes.<br />
Die exakte Bahnplanung<br />
des Roboters stellt sicher, dass die<br />
Schnitte genau an der richtigen<br />
Stelle gesetzt werden. Die AC 500<br />
steuert das restliche Umfeld des<br />
Tape-Applikators. So verschmelzen<br />
die bislang getrennten Systeme zu<br />
einer steuerungstechnischen Einheit<br />
und erzeugen einen hochpräzisen,<br />
schnellen Auftrag mit exakter<br />
Ausstanzung des Klebebandes.<br />
Wechsel vom Pilotin<br />
den Serienbetrieb<br />
„Anfang 2011 gingen wir mit dieser<br />
Lösung in den Pilotbetrieb.<br />
Seitdem haben wir einzelne Arbeitsschritte,<br />
die Koordination der<br />
sich beeinflussenden Prozesse und<br />
die alle Abläufe steuernde Software<br />
optimiert. So haben wir die Qualität<br />
gesichert und gleichzeitig den<br />
Durchsatz erhöht. Inzwischen ist<br />
alles voll in das Leitsystem der <strong>Produktion</strong>slinie<br />
integriert. Noch vor<br />
Ende des zweiten Quartals <strong>2012</strong><br />
werden wir vom Pilot- in den Serienbetrieb<br />
übergehen“, sagt Kuster.<br />
www.abb.de/robotics<br />
Halle B2, Stand 321
24 · Automatica-Special: Photovoltaik · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
Solartracker-Positionierung<br />
Getriebemotoren für die Energie der Zukunft<br />
Gunthart Mau<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Eine Photovoltaikanlage im<br />
Norden von Karlsruhe bildet ein<br />
neues Wahrzeichen der Stadt.<br />
Um eine hohe Stromausbeute zu<br />
erzielen, werden die Solarpanel in<br />
Form von Segeln durch Getriebemotoren<br />
von SEW-Eurodrive der<br />
Sonne nachgeführt.<br />
Bruchsal (pd). Die Senkung des<br />
globalen CO 2<br />
-Ausstoßes ist eine<br />
Aufgabe, die durch vielfältigste<br />
Maßnahmen unterstützt werden<br />
kann. Dabei ist die Nutzung von<br />
Sonnenenergie eine gesellschaftlich<br />
akzeptierte und geförderte<br />
Form der Energiegewinnung. Aus<br />
dem Erscheinungsbild vieler Städte<br />
und Dörfer sind Photovoltaik-<br />
Anlagen mittlerweile nicht mehr<br />
wegzudenken. Auch die Stadtwerke<br />
Karlsruhe bieten ihren Kunden<br />
mit Naturstromangeboten die<br />
Möglichkeit, einen persönlichen<br />
Beitrag zur Förderung regenerativer<br />
Stromerzeugung zu leisten.<br />
„Engagierte Kunden können sich<br />
schon seit über zehn Jahren aktiv<br />
am Ausbau regenerativer Energien<br />
Kompaktsteuerung: In Abhängigkeit<br />
der Einflussfaktoren ‚Aufstellungsort‘<br />
und ‚Datum‘ wird der zugehörige<br />
Sonnenverlauf mit Hilfe einer IEC-<br />
1131-programmierbaren Steuerung<br />
MoviPLC exakt berechnet. Mit der<br />
Nachführtechnik erhöht sich der Solarertrag<br />
um etwa 20 Prozent.<br />
<br />
Bild: SEW Eurodrive<br />
Je zwei Getriebemotoren der Baureihe RF<br />
aus dem Baukastensystem von SEW-Eurodrive<br />
sorgen für die präzise Nachführung<br />
eines Solarsegels nach dem Sonnenstand<br />
und die zuverlässige Verstellung bei hoher<br />
Windstärke. <br />
Bild: SEW Eurodrive<br />
Mit Naturstromangeboten, zum Beispiel aus Solarenergie, ermöglichen die Stadtwerke Karlsruhe ihren Kunden, einen<br />
persönlichen Beitrag zur Förderung regenerativer Stromerzeugung zu leisten. Überdies stellt die Photovoltaikanlage<br />
in Form großer Solarsegel ein architektonisches und technisches Highlight dar.<br />
Bild: Stadtwerke Karlsruhe<br />
in Karlsruhe beteiligen, indem sie<br />
einen Aufschlag auf den Bezugspreis<br />
bezahlen. Wir legen dabei<br />
besonderen Wert darauf, mit diesen<br />
Beiträgen technisch herausragende<br />
und besonders innovative<br />
Projekte zu finanzieren“, erläutert<br />
Harald Rosemann, kaufmännischer<br />
Geschäftsführer der Stadtwerke<br />
Karlsruhe.<br />
Das Versorgungsunternehmen<br />
ist Eigentümer dreier Solarsegel,<br />
die auf dem Betriebsgelände des<br />
Baudienstleisters Vollack in<br />
Karlsruhe installiert wurden.<br />
Diese Firma hat den Anspruch<br />
eines funktional wie<br />
architektonisch attraktiven<br />
Erscheinungsbildes. 2008 errichtete<br />
sie in Karlsruhe ein neues<br />
Verwaltungsgebäude. Gemeinsam<br />
mit den Stadtwerken wurde beraten,<br />
wie man hier eine Photovoltaikanlage<br />
mit außergewöhnlichem<br />
Design – in Form eines Segels – installieren<br />
kann. Das Ergebnis der<br />
gemeinsamen Bemühungen ist ein<br />
architektonisches und technisches<br />
Highlight. Die Firma fc.ingenieure<br />
GmbH in Ettlingen/Karlsruhe,<br />
Spezialist für die Planung von technischer<br />
Gebäudeausrüstung, entwarf<br />
die Form der Anlage. Die Igatec<br />
GmbH in Speyer am Rhein, eine<br />
international operierende Ingenieurgesellschaft,<br />
erstellte die Vorund<br />
Ausführungsplanung und<br />
montierte die Anlage. Zusammen<br />
mit SEW-Eurodriv wurde die Antriebslösung<br />
für die Solarsegel<br />
entwickelt.<br />
Jedes Segel hat eine Bauhöhe<br />
von gut 13 m, die Masse beträgt<br />
4,4 t. Für die Unterkonstruktion<br />
und Fundamentierung war die<br />
Firma Vollack zuständig.<br />
Jedes der drei Solarsegel<br />
liefert etwas über 5 kW Spitzenleistung.<br />
Die Steuerung<br />
der Photovoltaikanlage befindet<br />
sich im Keller des<br />
nahen Vollack-Gebäudes. Die Firma<br />
Igatec sorgte für den elektrischen<br />
Anschluss und übernahm<br />
den Aufbau und die Montage der<br />
Unterkonstruktion, der Getriebe,<br />
Photovoltaik-Module sowie die Inbetriebnahme<br />
der Wechselrichter,<br />
die sich direkt am Mast des Segels<br />
befinden.<br />
Um die Energieausbeute zu maximieren,<br />
müssen die Solarsegel<br />
der Sonne nachgeführt werden.<br />
Durch die einachsige Nachführ-<br />
technik erhöht sich der Solarertrag<br />
um etwa 20 %, wie man rechnerisch<br />
ermitteln kann. Hierzu erläutert<br />
Harald Rosemann: „Der Nachweis<br />
im praktischen Alltagsbetrieb über<br />
mindestens 20 Jahre ist eines unserer<br />
Ziele. Über den reinen Erkenntnisgewinn<br />
hinaus wollen wir mit<br />
diesen weithin sichtbaren ‚Vorzeigeobjekten‘<br />
auch Maßstäbe setzen<br />
und Nachahmer anregen, umweltund<br />
klimafreundliche Energietechnik<br />
in anspruchsvolle architektonische<br />
Konzepte zu integrieren.“<br />
Der Mast ist um den feststehenden<br />
Winkel von 15° geneigt und<br />
stellt somit sehr hohe Anforderungen<br />
an die Gesamtkonstruktion.<br />
Um die hohen Kipplasten zu beherrschen,<br />
insbesondere wenn<br />
Wind auf das Segel drückt, wurde<br />
ein spezieller Schwenktrieb der<br />
Firma Imo aus Gremsdorf bei<br />
Nürnberg eingesetzt. Die Antriebskraft<br />
liefern je zwei Getriebemotoren<br />
der Baureihe RF87 DRS80 von<br />
SEW-Eurodrive. Es handelt sich<br />
hierbei um ein mehrstufiges Stirnradgetriebe<br />
in Flanschausführung<br />
mit einem Standard-Drehstrommotor<br />
der Baugröße 80. Ein Motor<br />
ist mit einem Absolutwertgeber<br />
ausgerüstet.<br />
Energieausbeute der<br />
Photovoltaik-Anlage steigern<br />
In Abhängigkeit der Einflussfaktoren<br />
‚Aufstellungsort‘ und ‚Datum‘<br />
wird der zugehörige Sonnenverlauf<br />
exakt berechnet und die<br />
Achse der Segel in Ost-West-Richtung<br />
das ganze Jahr über der Sonne<br />
nachgeführt. Das erhöht die Effizienz<br />
der Photovoltaik-Anlage und<br />
die Energieausbeute der Solarmodule.<br />
Nachts verharren sie in einer<br />
Ruhestellung parallel zur vorbeiführenden<br />
Straße.<br />
Ab einer Windstärke von 12,9<br />
m/s verstellen sich die Segel innerhalb<br />
von 30 s um 90° zur Windangriffsfläche.<br />
Zur Messung der<br />
Windstärke wurde auf dem hinteren<br />
Segel ein Sensor installiert.<br />
Zusätzlich befindet sich auf dem<br />
Dach des Vollack-Gebäudes ein<br />
Die Segel sind 13 Meter hoch, drehbar<br />
und wenden sich immer genau<br />
der Sonne zu.<br />
Bild: SEW<br />
Windrichtungsmesser. Beide<br />
Messwerte werden minütlich abgefragt,<br />
um die Segel bei veränderter<br />
Windrichtung nachzuführen.<br />
Selbst bei einem kompletten Spannungsausfall<br />
kann die Position der<br />
Segel durch die eingesetzten Absolutwertgeber<br />
ohne zeitaufwändige<br />
Referenzfahrt ermittelt werden.<br />
Steuerung und Getriebemotor<br />
erfüllen alle Anforderungen<br />
Die Berechnungen erfolgen mit<br />
Hilfe einer nach IEC 1131 programmierbaren<br />
Kompaktsteuerung<br />
MoviPLC DHE41B. Neben dieser<br />
Steuerung bietet SEW-Eurodrive<br />
mit seinem millionenfach kombinierbaren<br />
Getriebemotor-Baukastensystem<br />
die passende technische<br />
Lösung für alle Anforderungen aus<br />
dem Bereich der regenerativen<br />
Energien. Ob man Photovoltaik-<br />
Tracker ausrüsten will, Heliostaten<br />
oder Solarthermie-Parabolrinnen-<br />
Kraftwerke – der Bruchsaler Antriebsautomatisierer<br />
findet für seine<br />
Kunden die optimale technischwirtschaftliche<br />
Lösung.<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
Halle B1, Stand 502<br />
Antriebssysteme<br />
SEW Eurodrive liefert individuelle<br />
Antriebssysteme. Das Unternehmen<br />
bietet Lösungen für zahlreiche<br />
Applikationsbereiche, denn es<br />
verfügt über ein durchgängiges<br />
Baukastensystem von Getriebemotoren,<br />
Steuer- und Regelungstechnik,<br />
Software und Zubehör.<br />
Je nach Anforderung oder Branche<br />
bietet SEW individuelle Lösungen<br />
mit Getriebemotoren und Frequenzumrichtern,<br />
Servo-Antriebssystemen,<br />
Dezentralen Antriebssystemen<br />
und Industriegetrieben.<br />
Dabei reicht die Bandbreite vom<br />
kleinsten Getriebemotor bis zum<br />
Industriegetriebe und der Antriebselektronik.<br />
Der Hersteller wirbt außerdem mit<br />
maßgeschneidertem Service für<br />
das gesamte Produktspektrum.
3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Praxis · 25<br />
Arbeitsplatzbeleuchtung<br />
Mehr Sehqualität an Prüfarbeitsplätzen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Beim Gerätehersteller Theben AG erfordert die 100-prozentige Endkontrolle<br />
der Produkte Genauigkeit und geeignete Arbeitsmittel wie<br />
Lupenleuchten. Da diese neben einer ausreichenden Vergrößerung<br />
auch Aspekten der Lichtqualität und der Effizienz genügen müssen, hat<br />
sich das Unternehmen für eine LED-Beleuchtungslösung von Waldmann<br />
entschieden.<br />
Besser sehen<br />
Mit Lupenleuchten von Waldmann<br />
hat Theben die Sichtverhältnisse<br />
an seinen Arbeitsplätzen verbessert<br />
und spart Energie:<br />
▶▶ LED-Lebensdauer etwa 50.000 h<br />
▶▶ Weniger Wartungsaufwand<br />
▶▶ Kleinste Fehler erkennbar<br />
▶▶ Lichtfeld mit 153 mm Durchmesser<br />
▶▶ Vergrößerung bis 3,5 Dioptrien<br />
▶▶ Einfache Positionseinstellung<br />
▶▶ Dimmbar bis auf 10 %<br />
brauch sowie die CO 2<br />
-Emissionen<br />
zu reduzieren. Dies gilt auch für<br />
das eigene Unternehmen, weswegen<br />
man neben anderen Maßnahmen<br />
auch auf effiziente Beleuchtungslösungen<br />
umgestellt hat.<br />
Die Prüfarbeitsplätze daher mit<br />
LED-Lupenleuchten Tevisio von<br />
Waldmann ausgestattet. Die lange<br />
LED-Lebensdauer von bis zu 50<br />
000 h und mehr macht zudem Wartungen<br />
und damit verbundene<br />
Ausfallzeiten überflüssig. Mit 48<br />
Multichip-LEDs spart die Beleuchtungslösung<br />
im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Lupenleuchten bei<br />
identisch hoher Lichtleistung 40 %<br />
Energie, so Waldmann.<br />
Hintergrund der Umstellung auf<br />
die Leuchten war auch der bei Theben<br />
eingeführte Kontinuierliche<br />
Verbesserungsprozess. Die Mitarbeiter<br />
haben laut dem Hersteller<br />
Mit dieser Lupenleuchte lassen sich durch eine Visualizer-Funktion kleinste<br />
Fehler auf filigranen Leiterplatten noch besser erkennen. Bild: Herbert Waldmann<br />
Villingen-Schwenningen (rm).<br />
Theben-Produkte wie Zeitschaltgeräte,<br />
Beleuchtungs- und Klimasteuerungen<br />
sowie Komponenten<br />
der Gebäudesystemtechnik sind<br />
darauf ausgelegt, den Energieverdadurch<br />
die Möglichkeit, eine bessere<br />
Gestaltung ihrer Arbeitsumgebung,<br />
der Abläufe und Produktverbesserungen<br />
einzufordern, um<br />
insgesamt eine effizientere Produktbereitstellung<br />
zu erreichen.<br />
Ein Teilaspekt war die Beleuchtung<br />
an den Prüfarbeitsplätzen für die<br />
hochempfindlichen Leiterplatten<br />
von Theben. Eine vorausgehende<br />
maschinelle Kontrolle wird an die-<br />
sen Arbeitsplätzen von den Mitarbeitern<br />
spezifiziert, um die hohen<br />
Qualitätsstandards zu sichern.<br />
Hervorragendes Sehen ist hier ein<br />
Muss, um die auf kleinsten Unterschieden<br />
beruhenden Fehler zu<br />
erkennen und zu beurteilen. Auch<br />
das Nachlöten bei Bedarf erfordert<br />
eine hohe Präzision und dazu notwendige<br />
Voraussetzungen wie optimales<br />
Sehen. Die Lupenleuchte<br />
erfüllt die Theben-Anforderungen<br />
an eine Beleuchtung für Hochpräzisionsaufgaben.<br />
Kleinste Fehler<br />
auf den filigranen Leiterplatten<br />
können insbesondere durch die<br />
Visualizer-Funktion der Leuchte<br />
nun noch besser erkannt werden.<br />
Die Funktion erlaubt eine getrennte<br />
Schaltung von vier Lichtsegmenten,<br />
wodurch strukturbetonende<br />
Effekte entstehen, die feinste Unterschiede<br />
optisch deutlicher hervorheben.<br />
Weiteres Kriterium war die Ergonomie.<br />
Die LED-Lupenleuchte<br />
trägt mit ihrem Design dazu bei.<br />
Mit Hilfe der hohen Lichtqualität,<br />
der großen Lupe mit 153 mm Sichtfeld<br />
und 3,5 Dioptrien Vergrößerung<br />
werden die Augen der Mitarbeiter<br />
bei der Arbeit entlastet. Außerdem<br />
ist das Design an die Arbeitsabläufe<br />
angepasst. Beispielsweise<br />
sind die Griffbereiche ergonomisch<br />
ausgeformt. Zudem kann<br />
das Gestänge einfach über sechs<br />
Drehachsen in fast jede Position<br />
eingestellt und fixiert werden.<br />
www.waldmann.com<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material Energie ✔<br />
Service ✔ Handhabung<br />
Zeit ✔ Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Mit ihren 225 mm<br />
breiten Klarsichtlamellen<br />
erfüllen<br />
die Schnelllauftore<br />
ihre Funktion.<br />
<br />
Bild: Efaflex GmbH<br />
Prozesssicheres Verschrauben<br />
Schnelllauftore<br />
Design und Technik<br />
im Einklang<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Die Frerichs Glas GmbH in Verden<br />
setzt Efaflex-Tore in einer modernen<br />
Glasfassade ein, in die sie sich<br />
harmonisch einfügen.<br />
Bruckberg (rm). Frerichs hat mit<br />
seinem neuen <strong>Produktion</strong>sgebäude<br />
ein gläsernes Werk geschaffen,<br />
das Unternehmensvisionen, Ästhetik<br />
und Lebensqualität für die<br />
Mitarbeiter auch nach außen widerspiegeln<br />
soll. Industrieschnelllauftore<br />
von Efaflex sind harmonisch<br />
in die Glasfassade integriert.<br />
Da die Außenwände des Gebäudes<br />
fast komplett aus Glas bestehen,<br />
wird die Halle selbst bei trübem<br />
Wetter von Tageslicht durchflutet;<br />
künstliches Licht muss kaum<br />
zugeschaltet werden. Vor Wind<br />
und Wetter geschützt arbeiten die<br />
Betriebsangehörigen fast wie im<br />
Freien. Die Efaflex-Tore unterstützen<br />
mit ihren 225 mm breiten Klarsichtlamellen<br />
dieses Konzept. Der<br />
Fassade verschaffen sie damit ein<br />
durchgängiges Erscheinungsbild.<br />
Die Tore schaffen günstige Lichtverhältnisse,<br />
denn sie sind durch<br />
den Einsatz von Acrylglas SAN<br />
lichtdurchlässiger als Glas. Das<br />
Acrylglas hat zudem nur einen<br />
Bruchteil des Glasgewichtes und<br />
bleibt dauerhaft transparent.<br />
Technik und Schnelligkeit der<br />
Tore waren für Frerichs ebenso<br />
wichtig, wie das hochwertige Design.<br />
Die Laufgeschwindigkeit<br />
wurde als entscheidend eingestuft,<br />
denn der Luftaustausch zwischen<br />
draußen und drinnen durfte nur<br />
gering ausfallen. Die Tore EFA-STT<br />
öffnen mit einer Geschwindigkeit<br />
von mehr als 3,0 m/s und schließen<br />
mit 0,75 m/s. Auf diese Weise kann<br />
eine günstige Innenraumtemperatur<br />
ohne große Wärmeverluste<br />
aufrechterhalten werden. Abgesehen<br />
von einer positiven Energiebilanz<br />
werden auch unangenehme<br />
Zugerscheinungen verhindert. Die<br />
Turbotore sind ohne Einschränkung<br />
bis zu einer Windgeschwindigkeit<br />
bis 120 km/h einsetzbar.<br />
Ihre zuverlässige und stabile Konstruktion<br />
ist für über 250 000 Öffnungszyklen<br />
pro Jahr ausgelegt.<br />
www.efaflex.com<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service<br />
Handhabung<br />
Zeit ✔ Lebensdauer ✔<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
NAVITIGHT ®<br />
Durch die verjüngte Spitze richtet sich die<br />
Schraube aus.<br />
NAVITIGHT ® steht für:<br />
■ Prozesssicheres Verschrauben<br />
■ Ergonomische Verarbeitung durch optimalen<br />
Verschraubungswinkel bei manueller Montage<br />
■ Auch automatisiertes Verschrauben möglich<br />
NAVITIGHT ® ist für sämtliche Kopf- und<br />
Antriebsformen sowie Abmessungen erhältlich.<br />
Nähere Informationen erhalten Sie unter:<br />
Telefon +49 (0)5 21/44 82-952<br />
dienstleister@boellhoff.com
26 · Energie-Effizienz · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
Energie-Spar-Tipp<br />
Innerbetriebliches Benchmarking lohnt sich<br />
Michaela Neuner<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Nur wer seine Energieverbräuche kennt und zu deuten weiß,<br />
kann sie auch optimieren. Eine solide Basis dafür schaffen Energiekennzahlen<br />
und innerbetriebliches Energie-Benchmarking.<br />
Landsberg. „Ein Großteil<br />
der Maßnahmen, die durch<br />
Energie-Benchmarking<br />
identifiziert werden können,<br />
sind sehr wirtschaftlich“,<br />
stellt Dr. Clemens<br />
Rohde vom Fraunhofer-Institut<br />
für System- und Innovationsforschung<br />
ISI in Darmstadt<br />
immer wieder fest. Der<br />
Leiter des Geschäftsfelds Energie-<br />
Effizienz empfiehlt Energie-Benchmarking<br />
als wirksames Instrument<br />
zum Aufdecken und Analysieren<br />
von Schwachstellen.<br />
Im Vergleich zeigen sich Optimierungspotenziale,<br />
die im täglichen<br />
Betrieb leicht untergehen.<br />
Um jedoch die Energieverbräuche<br />
über längere Zeiträume, an verschiedenen<br />
<strong>Produktion</strong>slinien<br />
oder mehreren Standorte überhaupt<br />
erst vergleichbar zu machen,<br />
ist ein methodisches Vorgehen erforderlich.<br />
„Der erste Schritt ist immer, Ziel<br />
und Untersuchungsrahmen fest-<br />
Innerbetriebliches Benchmarking deckt ineffiziente Energieverbräuche auf.<br />
Doch vergleichbare Kennzahlen zu finden ist häufig nicht einfach. Bild: Fotolia.<br />
zulegen“, rät Rohde. Danach richtet<br />
sich wo, wann und wie häufig gemessen<br />
werden muss. Der Rahmen<br />
berücksichtigt auch Kriterien wie<br />
die Ausfallsicherheit einer Maschine,<br />
Taktzeiten oder die Produktqualität<br />
und er gibt vor, wie die Energiekennzahlen<br />
gebildet werden.<br />
Als Bezugsgrößen zur Bildung<br />
der Kennzahlen bieten sich vor allem<br />
physische Einheiten wie Stückzahlen<br />
oder <strong>Produktion</strong>smengen<br />
an. Nur wenn das nicht möglich ist,<br />
beispielsweise beim Vergleich verschiedener<br />
Unternehmensteile,<br />
kommen auch wirtschaftliche Größen<br />
wie die Bruttowertschöpfung<br />
in Frage.<br />
Auch in zeitlicher Hinsicht stellt<br />
der Untersuchungsrahmen Vergleichbarkeit<br />
her, sowohl bei den<br />
Zeiträumen als auch bei den Messintervallen.<br />
Schwankt der Energieverbrauch<br />
stark – etwa bei Prozes-<br />
sen mit kurzen Arbeitszyklen – sind<br />
mehr Messungen in kürzeren Abständen<br />
erforderlich, um beispielsweise<br />
Leerlaufverbräuchen auf die<br />
Spur zu kommen.<br />
Mit dem Schritt zu einem Energie-Management<br />
entsteht schließlich<br />
ein Regelkreis aus kontinuierlichem<br />
Messen, Überwachen und<br />
Handeln. „Punkte an einer Stelle<br />
mal zu messen oder zu benchmarken,<br />
wird dem Ziel nur bedingt gerecht“,<br />
rät Rohde ab – nicht zuletzt<br />
weil sich die Energie-Effizienz kontinuierlich<br />
verbessern lässt: „Die<br />
Potenziale sind da, sie müssen nur<br />
erkannt werden.“ Die Maßnahmen<br />
dürfen sich auch nicht allein auf<br />
technische Aspekte beschränken,<br />
die Mitarbeiter sind genauso wichtig.<br />
„Wenn ich die Sensibilisierung<br />
der Mitarbeiter nicht aufrechterhalte,<br />
dann schläft das relativ<br />
schnell wieder ein“, betont er.<br />
Auf Länderebene und bei einfacheren<br />
Maschinen oder Geräten<br />
funktioniert der Vergleich von<br />
Energiekennzahlen bereits. „Das<br />
innerbetriebliche Energie-Benchmarking<br />
ist jedoch im Moment<br />
noch ein relativ unbestelltes Feld“,<br />
bedauert Rohde. Hier gibt es noch<br />
keine fertigen Systeme die detailliert<br />
die nötige Vorgehensweise<br />
beschreiben.<br />
Eine solide organisatorische<br />
Struktur bieten lediglich Energie-<br />
Management-Systeme (EnMS).<br />
Darin eingebettet machen Energiekennzahlen<br />
Schwachstellen<br />
sichtbar und decken auf, wo eine<br />
relativ niedrige Wertschöpfung mit<br />
einem verhältnismäßig hohen<br />
Energieverbrauch stattfindet.<br />
Energiekennzahlen gewinnen<br />
zunehmend an Bedeutung<br />
Im Schnitt machen die Energiekosten<br />
im verarbeitenden Gewerbe<br />
zwar nur rund zwei Prozent des<br />
Bruttoproduktionswerts aus. Sie<br />
im Blick zu behalten lohnt sich jedoch<br />
trotzdem. Häufig bringen<br />
bereits einfache Maßnahmen eine<br />
gute Rendite. Zudem werden ab<br />
2013 steuerliche Vergünstigungen<br />
wie der Spitzenausgleich an belegbare<br />
Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Energie-Effizienz gekoppelt.<br />
In der Diskussion ist derzeit<br />
vor allem die verbindliche Einführung<br />
von Energie-Managment-<br />
Systemen. „Mit dem Aufkommen<br />
von Energie-Managment-Systemen<br />
wird auch die Bedeutung der<br />
Kennzahlen und des Benchmarks<br />
innerbetrieblich zunehmen“, prognostiziert<br />
Rohde.<br />
www.effizienzfabrik.de<br />
Windkraftbranche<br />
Keine Bange vor den Chinesen<br />
Produkt der Woche<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Nach Ansicht des Präsidenten<br />
des Bundesverband Windenergie<br />
Albers befindet sich die deutsche<br />
Windindustrie in einer herausragenden<br />
Position. Er reagierte<br />
damit auf Berichte über einen<br />
rasanten Aufholprozess der<br />
Chinesen.<br />
Ihm sei wegen der<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
der europäischen<br />
Windindustrie<br />
nicht bange,<br />
sagte der Präsident<br />
des Bundesverbands<br />
Windenergie Hermann<br />
Albers.<br />
<br />
Bild: Fotolia<br />
Hart im Nehmen<br />
Mit der LED Duris P 5<br />
müssen Leuchten nicht<br />
hermetisch gekapselt<br />
werden, um sie vor<br />
Korrosion zu schützen.<br />
Bild: Osram<br />
Hannover (DJ/gk/mn). Die deutsche<br />
Windindustrie lässt sich von<br />
der wachsenden chinesischen<br />
Konkurrenz nicht einschüchtern.<br />
Die Unternehmen seien gut auf die<br />
stärker werdenden Wettbewerber<br />
aus dem Reich der Mitte vorbereitet<br />
und würden ihren Kunden nach<br />
wie vor die fortschrittlichste Technik<br />
anbieten, sagte der Präsident<br />
des Bundesverbands Windenergie,<br />
Hermann Albers, am Rande der<br />
Hannover Messe. „Die europäische<br />
und insbesondere die deutsche<br />
Windindustrie sind in einer<br />
herausragenden Position,“ sagte<br />
Albers. „Wir sind nach wie vor<br />
Technologieführer auch bei der<br />
Anbindung der Windanlagen an<br />
das Stromnetz“. Deshalb sei ihm<br />
wegen der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der europäischen Windindustrie<br />
auch nicht bange, fügte er hinzu.<br />
Mit seinen Äußerungen reagierte<br />
Albers auf einen Bericht der Financial<br />
Times Deutschland. Mit Verweis<br />
auf die TÜV Rheinland Group<br />
hatte die Zeitung über die wachsende<br />
technische Kompetenz der<br />
Chinesen berichtet und den Aufholprozess<br />
mit der ruinösen Entwicklung<br />
in der Solarbranche verglichen.<br />
„Wenn die Marktentwicklung<br />
weiter fairen Wettbewerbsregeln<br />
folgt, mache ich mir um die<br />
europäische Windindustrie keine<br />
Sorgen,“ sagte Albers. Anders als in<br />
der Solarbranche, in der der hohe<br />
Expansionsdrang der Chinesen vor<br />
allem auf die hohen Staatssubventionen<br />
zurückzuführen sei, würde<br />
sich die chinesische Windindustrie<br />
bisher fast ausschließlich auf den<br />
Heimatmarkt konzentrieren. „In<br />
Deutschland ist der Marktanteil<br />
der Chinesen gleich Null und in<br />
Europa nahe Null,“ erklärte der<br />
Präsident. Westliche Konzerne seien<br />
allerdings ebenso wenig auf<br />
dem chinesischen Markt aktiv, fügte<br />
er hinzu.<br />
Trotz ihrer Schwäche im Ausland<br />
komme die Hälfte der zehn<br />
weltgrößten Windanlagenbauer<br />
aus China. Der Grund dafür sei die<br />
immense Größe des chinesischen<br />
Marktes, sagte Albers.<br />
Der weltweite Windenergiemarkt<br />
hatte von 2005 bis 2009 mit<br />
explosionsartigen Steigerungsraten<br />
bei neu installierter Windkraftkapazität<br />
geglänzt. Sie beliefen sich<br />
auf durchschnittlich 35 % pro Jahr,<br />
was zu einer Zunahme von 11,5 GW<br />
auf rund 38,3 GW führte. Seither<br />
aber ticken die Uhren anders, ergab<br />
eine Studie von Oliver Wyman<br />
(Titel <strong>Ausgabe</strong> 17). Im Windschatten<br />
der Finanzkrise rutschte die<br />
Branche in die Stagnation. So stieg<br />
zwischen 2009 und 2011 die neu<br />
installierte Leistung im Schnitt<br />
jährlich um gerade mal 3,9 % auf<br />
41,2 GW. Einzig Asien zeigte in diesem<br />
Zeitraum mit einem durchschnittlichen<br />
Plus von jährlich<br />
17,4 % kräftiges Wachstum – dabei<br />
tat sich vor allem China hervor.<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Regensburg (mn). Immer mehr<br />
professionelle Leuchten werden<br />
mit LED ausgestattet. Das gilt sowohl<br />
für Lichtlösungen im Innen-<br />
wie im Außenbereich. Die<br />
Duris P 5 von Osram bietet eine<br />
Lichtausbeute von bis zu<br />
110 lm/W (bei einer Farbtemperatur<br />
von 3000 K) sowie eine<br />
durchschnittliche Lebensdauer<br />
von mehr als 50 000 Stunden,<br />
auch bei großen Stromstärken<br />
und hohen Temperaturen.<br />
Sie ist die erste hocheffiziente<br />
LED der mittleren Leistungsklasse<br />
auf dem Markt, die gegen widrige<br />
Umgebungsbedingungen<br />
besonders resistent ist: Langzeittests<br />
mit korrosiven Gasen, wie<br />
beispielsweise Schwefel oder<br />
Chlor, überstand die LED schadlos,<br />
ohne dass ein signifikanter<br />
Lichtstromrückgang beobachtet<br />
wurde. Auch Langzeittests unter<br />
Sauna-Bedingungen mit beträchtlichen<br />
Temperaturen und<br />
hohen Luftfeuchtigkeiten fügten<br />
der Duris P 5 keinen Schaden zu.<br />
Die neue LED eignet sich bestens<br />
für Linear- und Flächenleuchten,<br />
wie sie beispielsweise in Büros<br />
und Geschäften oder in der<br />
Leuchtreklame zum Einsatz<br />
kommen. Die Duris P 5 ermöglicht<br />
eine homogene Ausleuchtung<br />
ohne herausstechende helle<br />
Einzellichtpunkte. Da in typischen<br />
Leuchten oftmals mehr als<br />
hundert LED mittlerer Leistungsklasse<br />
gleichzeitig zum Einsatz<br />
kommen, sind geringe Ausfallraten<br />
der eingesetzten LED besonders<br />
wichtig, um eine hohe Qualität<br />
der Leuchte über die Lebensdauer<br />
sicherzustellen.<br />
Eine erhöhte Korrosionsstabilität,<br />
wie sie die Duris P 5 bietet, ist<br />
nicht nur bei Außenanwendungen<br />
ein wichtiger Faktor. Auch bei<br />
Innenleuchten sind LED korrosiven<br />
Einflüssen, wie sie beispielsweise<br />
von Platinen-Materialien,<br />
Dichtungsgummis oder Klebstoffen<br />
erzeugt werden, ausgesetzt.<br />
Ein erhöhter Widerstand<br />
gegen Korrosion ist daher ein<br />
weiterer Garant für die Langlebigkeit<br />
professioneller Beleuchtungslösungen.<br />
www.osram-os.com
3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Management · 27<br />
Fertigung<br />
Die Zentrale gibt weltweit die Richtung vor<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Aspekte der Organisation sind<br />
bei der Fertigung erfolgskritisch.<br />
In der BCG-Studie „The High-<br />
Performance Manufacturing<br />
Organization“ werden Schritte zu<br />
einer effizienten Fertigungsorganisation<br />
beschrieben.<br />
München (gk). Globalisierung,<br />
<strong>Produktion</strong>snetzwerke, Fusionen<br />
und Übernahmen sorgen für eine<br />
zunehmende Komplexität in der<br />
Fertigung. Neben einer qualifizierten<br />
Belegschaft und einer stringenten<br />
Unternehmensführung ist dabei<br />
Organisation der zentrale<br />
Schlüssel zur Effizienz. Gerade<br />
beim Thema optimale Fertigungsorganisation<br />
sucht man aber vergeblich<br />
Patentlösungen. Zu branchenspezifisch<br />
ist die Fertigung.<br />
Ausgangspunkt für eine optimale<br />
Organisation der <strong>Produktion</strong> ist die<br />
spezifische Strategie eines Unternehmens.<br />
Dabei gilt es, die Bereiche<br />
ökonomische Faktoren, Märkte<br />
und Kunden sowie Technologien<br />
und Fähigkeiten zu bedenken: Die<br />
ökonomischen Faktoren sind stark<br />
unternehmens- und branchenabhängig.<br />
So sind hohe Skaleneffekte<br />
ein typisches Merkmal von Chemie-<br />
und metallverarbeitender Industrie.<br />
Standardisierte Prozesse<br />
sind das A und O für Effizienz. Für<br />
Einen Trend zu zentralen Entscheidungen in einer globalen Fertigungsorganisation<br />
stellt die Boston Consulting Group in einer Studie fest.<br />
Bild: Fotolia<br />
anlagenintensive Branchen wie<br />
Automobil oder Pharma ist ein<br />
hoher Grad an Kapazitätsauslastung<br />
entscheidend. Im Bereich<br />
Märkte und Kunden sind wesentliche<br />
Treiber der Endkundenmarkt<br />
und das Ausmaß der Produktindividualität<br />
für bestimmte Kundengruppen<br />
und regionale Märkte. Für<br />
Maschinen- und Anlagenbauer<br />
beispielsweise ist eine stark kundenspezifische<br />
Ausrichtung wichtig,<br />
in der Baustoffbranche eher die<br />
regionale Nähe. Schließlich muss<br />
die <strong>Produktion</strong>sstrategie die spezifischen<br />
Technologien und Fähigkeiten<br />
des Unternehmens berücksichtigen.<br />
Bei stark kundenspezifischen<br />
Produkten sind bestimmte<br />
Prozesse, Technologien und Kompetenzen<br />
gefordert. Übergreifender<br />
Erfahrungsaustausch oder<br />
zentralisierte Steuerung spielen<br />
eine eher untergeordnete Rolle. Bei<br />
stärker standardisierten Produkten<br />
wie zum Beispiel in der Halbleiterindustrie<br />
und in vielen Prozessindustrien<br />
ist ein solcher Austausch<br />
dagegen von entscheidender Bedeutung.<br />
Unter Berücksichtigung<br />
Regionale Organisaton bei<br />
unterschiedlichen Produkten<br />
dieser drei Faktoren sind strukturelle<br />
Entscheidungen bezüglich<br />
der optimalen Organisation in drei<br />
Bereichen zu treffen: Organisationsdesign,<br />
funktionale Integration<br />
sowie werksspezifische Rollen und<br />
Verantwortlichkeiten. Das Organisationsdesign<br />
bestimmt, ob produktionsbezogene<br />
Entscheidungen<br />
global, regional oder lokal getroffen<br />
werden und ob die <strong>Produktion</strong><br />
als zentrale Unternehmensfunktion<br />
oder in jedem Geschäftsbereich<br />
individuell angesiedelt<br />
wird. Unsere Analysen belegen einen<br />
Trend hin zur globalen Fertigungsorganisation<br />
mit zentraler<br />
Entscheidungskompetenz für Produkte,<br />
Technologien und Prozesse<br />
bei der Notwendigkeit von hochstandardisierten<br />
Prozessen oder<br />
Anlagenausnutzung. Dies ist jedoch<br />
nicht für alle Firmen sinnvoll:<br />
Wenn die Produktangebote in unterschiedlichen<br />
Märkten stark variieren,<br />
empfiehlt sich eine lokale<br />
oder regionale Organisation der<br />
Fertigung, um besser auf Kundenbedürfnisse<br />
einzugehen. Bei der<br />
funktionalen Integration geht es<br />
darum, fertigungsnahe Funktionen<br />
wie Planung und Steuerung,<br />
Asset-Management oder Instandhaltung,<br />
organisatorisch zu verbin-<br />
den. Entscheidungen können<br />
schneller getroffen, bestehende<br />
Synergien besser genutzt werden.<br />
In anlagenintensiven Branchen<br />
beispielsweise führt die optimale<br />
Verknüpfung von Instandhaltung,<br />
Asset-Management und <strong>Produktion</strong><br />
zu verringerten Ausfallzeiten,<br />
einer höheren Anlagenproduktivität<br />
und verminderten Engpässen<br />
entlang der Wertschöpfungskette.<br />
Die den Werken zugeteilten Rollen<br />
und Verantwortlichkeiten beeinflussen<br />
die <strong>Produktion</strong>sleistung<br />
Die passende Struktur – eine<br />
Entscheidung mit Tragweite<br />
ebenfalls: Spielen etwa werksübergreifende<br />
Synergien aufgrund eines<br />
stark regionsspezifischen Produktangebots<br />
keine strategische<br />
Rolle, so ist eine organisatorische<br />
Unabhängigkeit der einzelnen<br />
Werke häufig zielführend. Ist hingegen<br />
ein übergreifender Wissensund<br />
Erfahrungsaustausch wichtig,<br />
empfiehlt sich ein Werksverbund<br />
mit spezifischen Rollenzuweisungen<br />
für jedes einzelne Werk, wie<br />
zum Beispiel die Benennung einzelner<br />
Werke als „Centers of Competence“<br />
für bestimmte Prozesse.<br />
Die Autoren Dr.-Ing. Frank Lesmeister<br />
und Daniel Spindelndreier sind <strong>Produktion</strong>sexperten<br />
bei der Boston Consultung<br />
Group.<br />
Die norddeutsche Art.<br />
Wer hält Ihre Bilanz in Balance?<br />
Ihre Bank sollte nicht nur Kreditgeber sein,<br />
sondern Ihnen als unternehmerisch denkender<br />
Partner auch beratend zur Seite stehen.<br />
Deshalb helfen Ihnen unsere Lösungen dabei,<br />
Grenzen und Möglichkeiten Ihrer Bilanz- und<br />
Kapitalstruktur zu erkennen, Liquidität freizusetzen<br />
und sich bestmöglich vor Risiken<br />
abzusichern. Mit individuell strukturierten<br />
Konzepten sorgen wir dafür, dass Finanzprodukte<br />
ihre Wirkung optimal entfalten und<br />
Sie Ihr Unterneh men zukunftsorientiert ausrichten<br />
können. Mehr zu unseren Struk tu -<br />
rierungs- und Beratungsleistungen nden Sie<br />
unter www.nordlb.de/firmenkunden.<br />
Interessiert?<br />
Ich bin für Sie da:<br />
Dirk Renziehausen<br />
Leiter Firmenkundengeschäft<br />
Telefon 0511-361 65 00<br />
rmenkundenservice@nordlb.de<br />
www.nordlb.de
28 · Management · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
Bertram Elektrotechnik<br />
Durchgängiges Engineering für Losgröße Eins<br />
Thomas Michels<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Die Bertram Elektrotechnik hat<br />
ihre ECAD-Werkzeuge zu einem<br />
durchgängigen System weiterentwickelt.<br />
Als nächstes soll die mechanische<br />
Konstruktion integriert<br />
werden.<br />
Bertram Elektrotechnik in Bevern will mit der Software von Eplan eine durchgängige<br />
Planung realisieren.<br />
Bild: Eplan<br />
Bevern (ilk/gk). Die Bertram<br />
Elektrotechnik GmbH in Bevern<br />
bei Holzminden stellte sich frühzeitig<br />
die Frage, wie man Einzelprojekte,<br />
für die das Unternehmen<br />
das Elektro-Engineering und die<br />
Schaltschrankfertigung übernimmt,<br />
möglichst effektiv in der<br />
Elektrokonstruktion abbildet und<br />
das Know-how, das man mit jedem<br />
einzelnen Projekt gewinnt, für Folgeaufgaben<br />
bestmöglich verwertet.<br />
Die Antwort gibt Jendrik Bertram,<br />
geschäftsführender Gesellschafter:<br />
„Zu unserer Strategie gehört<br />
es, ein leistungsfähiges ECAD-<br />
System einzusetzen und dieses<br />
System tief in den Planungs-, Engineering-<br />
und <strong>Produktion</strong>s-Workflow<br />
einzubinden.“<br />
Deshalb arbeiten die Elektrokonstrukteure<br />
seit vielen Jahren<br />
mit Eplan in der jeweils neuesten<br />
Version. Im Jahr 2008 migrierten<br />
sie auf die neue Plattform mit Eplan<br />
Electric P8. Dadurch kam man dem<br />
Ziel der durchgängigen Planung<br />
einen großen Schritt näher. Christoph<br />
Zurawka, Leiter CAE-Projektierung:<br />
„Während der Migration<br />
von Eplan 5.70 auf P8 haben wir<br />
eine einheitliche Datenbasis geschaffen,<br />
die alle Bereiche der<br />
Elektrokonstruktion umfasst – von<br />
der Schaltplanerstellung bis zur<br />
Fertigung der Schaltschränke.“<br />
Konkret heißt das: Wenn die Elektrokonstrukteure<br />
mit der Planung<br />
fertig sind, können sie die vollständige<br />
Dokumentation inklusive<br />
Montagezeichnungen und vorbereiteter<br />
Datensätze an die NC-Automaten<br />
in der Fertigung geben,<br />
die dann selbsttätig die Blechbearbeitung<br />
der Schaltschränke übernimmt.<br />
Auch die Drahtkonfektionierung<br />
wird mit ECAD-Daten<br />
versorgt. Und für die BMK- beziehungsweise<br />
Kabelbeschriftung<br />
nach kundenspezifischen Standards<br />
hat ein Mitarbeiter einen eigenen<br />
Konverter geschrieben, der<br />
die Eplan-Daten für den Beschriftungsautomaten<br />
aufbereitet.<br />
Verknüpfung von ECAD und<br />
PPS führt zu Zeitersparnis<br />
Die Anbindung an das PPS-System<br />
greift ebenfalls auf diese Datenbasis<br />
zurück. Damit spart man<br />
sich unrationelle Mehrfacheingaben,<br />
vereinfacht das Controlling<br />
und kann in vielen Fällen auch die<br />
<strong>Produktion</strong>szeit verkürzen. Christoph<br />
Zurawka: „Durch die Verknüpfung<br />
von ECAD und PPS erkennt<br />
der Einkauf sehr frühzeitig<br />
Bauteile, die eventuell eine längere<br />
Lieferzeit haben, und kann diese<br />
Teile sofort bestellen.“ Die Zeitersparnis,<br />
die das durchgängige Konstruieren<br />
auf der Eplan-Plattform<br />
bietet, setzt sich beim Schaltschrankbau<br />
fort. Die Konstrukteure<br />
erstellen mit Eplan Aufbaupläne<br />
mit Schaltschranklegenden und<br />
Klemmenaufreihplänen sowie<br />
Verdrahtungslisten der manuell zu<br />
erstellenden Verbindungen für die<br />
Kollegen. Somit benötigt man den<br />
„eigentlichen“ Schaltplan erst im<br />
Prüffeld, und das Personal in der<br />
Fertigung muss nicht in den umfangreichen<br />
Schaltplänen und<br />
Stücklisten nachschlagen, was zu<br />
tun ist. Aber auch die Konstrukteure<br />
haben es leichter, zumal Bertram<br />
die Tools, die Eplan Electric P8 bietet,<br />
an die eigenen Bedürfnisse<br />
angepasst hat.<br />
Seitdem sie auf Eplan Electric P8<br />
migriert haben, hinterlegen die<br />
Konstrukteure auf der Eplan-Plattform<br />
geprüfte Baugruppen. Damit<br />
schafft man die Voraussetzung für<br />
eine standardisierte und modular<br />
aufgebaute Konstruktionsweise<br />
nach dem Baukastenprinzip, bei<br />
der komplette Schaltplanabschnitte<br />
einschließlich aller Artikel- und<br />
Verdrahtungsinformationen in die<br />
jeweilige Konstruktion eingefügt<br />
werden. Diese Konstruktionsbasis<br />
wird stetig erweitert. Neben Elektrokonstruktion<br />
und Schaltschrankbau<br />
setzt Bertram mit Eplan Fluid<br />
auch in der Fluid-Projektierung auf<br />
die Eplan-Plattform. Die gemeinsame<br />
Datenbasis der Gewerke<br />
schafft eine wichtige Voraussetzung<br />
für eine durchgängige Konstruktion.<br />
So sind die Stücklisten in<br />
einem gemeinsamen Projekt hinterlegt,<br />
es gibt gemeinsame Aufbaupläne,<br />
und dank der Verweise<br />
in beide Richtungen werden auch<br />
bei nachträglichen Änderungen<br />
Inkonsistenzen zwischen Elektro-<br />
und Fluidkonstruktion vermieden.<br />
Die Durchgängigkeit der Konstruktion<br />
bezieht auch die SPS-<br />
Programmierung mit ein, die Bertram<br />
im eigenen Hause erledigt. Die<br />
„Softwerker“ bereiten eine standardisierte<br />
Excel-Liste vor, die<br />
nicht nur die Baugruppenaufteilung<br />
in Schaltschränken definiert,<br />
sondern auch E/A-, Peripherieund<br />
Busadressen, BMKs und Dip-<br />
Schalter-Stellungen enthält. Diese<br />
Liste wird in das Programmier-Tool<br />
HW Konfig eingelesen und als<br />
XML-Datei an Eplan übergeben.<br />
SPS-Seiten lassen sich in Schaltplangenerierung<br />
einbeziehen<br />
Auf diese Weise lassen sich die SPS-<br />
Seiten in die automatische Schaltplangenerierung<br />
einbeziehen. Als<br />
Konsequenz verwenden die drei<br />
Gewerke der Elektrokonstruktion,<br />
SPS-Programmierung und Visualisierung<br />
identische Texte – das vereinfacht<br />
die Übersetzung.<br />
Die in Eplan generierten Schaltschrank-Ansichten erleichtern der Fertigung<br />
die Arbeit und eignen sich auch für die Dokumentation.<br />
Bild: Eplan<br />
> Deutschland > Frankreich > Österreich > Polen > Rumänien > Russland<br />
> Slowakei > Tschechien > Ungarn<br />
All you can<br />
lease<br />
Nichts ist unmöglich, wenn wir<br />
Ihre Unternehmungen mit ausgereiften<br />
Leasing-Konzeptionen<br />
so richtig ins Rollen bringen.<br />
Nutzen Sie unsere Objekt kompetenz<br />
und Marktübersicht.<br />
Schließlich zählt die IKB Leasing<br />
zu den größten deutschen Leasing-<br />
Gesellschaften mit jahrzehntelanger<br />
Erfahrung im Maschinen-, Anlagen- und<br />
Autoleasing – national wie international.<br />
Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne: Tel. 040 23626 - 5161<br />
IKB Leasing – die Unternehmer-Leasinggesellschaft<br />
>> Branchen-Know-how und Leasing-Kompetenz<br />
seit fast 40 Jahren<br />
>> Maßgeschneiderte Leasing-Konzepte<br />
>> Deutschlandweite Präsenz mit 13 Geschäftsstellen<br />
>> Internationales Engagement in 8 Ländern<br />
IKB Leasing GmbH, Gertrudenstraße 2, 20095 Hamburg<br />
Telefon: + 49 40 23626 - 0, Fax: + 49 40 23626 - 5278<br />
zentrale@ikb-leasing.de, www.ikb-leasing.com<br />
Geschäftsreisen<br />
10 Tipps für Langstreckenflüge<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Troisdorf (gk). Um lange Flüge<br />
bei Geschäftsreisen so angenehm<br />
wie möglich zu gestalten, hat die<br />
Metasuchmaschine Renego 10<br />
Tipps zusammengestellt.<br />
1. Online-Check-In nutzen<br />
So kann man mit wenigen Mausklicks<br />
die Schlange am Check-In-<br />
Schalter umgehen.<br />
2. Trockene Haut verhindern<br />
Trockene Luft belastet den Körper,<br />
die Haut droht auszutrocknen.<br />
Feuchtigkeitscreme hilft.<br />
3. Auf Bewegung achten<br />
Das Sitzen erhöht das Tromboserisiko.<br />
Man sollte auf Bewegung achten<br />
und sich häufiger die Beine<br />
vertreten. Auch Trombosestrümpfe<br />
helfen.<br />
4. Warme Kleidung mitbringen<br />
Durch die Klimaanlage kann es im<br />
Flugzeug kühl werden. Wer keine<br />
Lust auf eine Erkältung hat, sollte<br />
Pullover und Schal im Handgepäck<br />
haben.<br />
5. Kontaktlinsen vermeiden<br />
Die trockene Luft macht Kontaktlinsenträgern<br />
das Leben schwer.<br />
Eine Brille ist praktisch.<br />
6. Keine Chance dem Jetlag<br />
Wenn möglich, sollte man einen<br />
Nachtflug buchen. So findet man<br />
Schlaf, und vor Ort hat der Körper<br />
Zeit, sich auf die Zeitverschiebung<br />
einzustellen.<br />
7. Schlaf finden<br />
Plätze an Notausgängen bieten<br />
mehr Beinfreiheit, auch Fensterplätze<br />
eignen sich zum Schlafen.<br />
Wichtige Hilfsmittel sind Schlafbrille<br />
und Ohrstöpsel.<br />
8. Viel trinken<br />
Pro Flugstunde sollte mindestens<br />
ein Viertel Liter Wasser getrunken<br />
werden. Tipp: Glas zwischendurch<br />
auffüllen lassen.<br />
9. Auf das Essen achten<br />
Wer bestimmte Speisen meidet,<br />
sollte schon bei der Flugbuchung<br />
eine dementsprechende Mahlzeit<br />
buchen .<br />
10. Die Platzwahl beachten<br />
Fensterplätze bieten neben der<br />
besseren Aussicht auch mehr Bequemlichkeit:<br />
Man muss nicht<br />
aufstehen, wenn der Nachbar auf<br />
Toilette möchte. Der Gangplatz<br />
bietet dafür etwas mehr Beinfreiheit.<br />
Wer eine lange Geschäftsreise<br />
plant,<br />
sollte ein paar Vorbereitungen<br />
treffen,<br />
um nicht gerädert<br />
anzukommen. <br />
<br />
Bild: Fotolia<br />
• RZ_PD_97x137.indd 1 19.01.12 15:59
3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Management/Logistik · 29<br />
Kennzeichnung<br />
Zuverlässige Produktverfolgung schützt vor Strafe<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Ist ein Produkt nicht ausreichend gekennzeichnet, gilt es rechtlich als<br />
nicht geliefert. Zum Schutz vor Vertragsstrafen setzt die Firma Aumund<br />
robuste Etiketten von S + P Samson erfolgereich ein.<br />
Rheinberg (hi). Vertragsstrafen im<br />
fünfstelligen Bereich – für die meisten<br />
mittelständischen Unternehmen<br />
ist dies kaum zu stemmen.<br />
Doch ein unverschuldeter Vertragsbruch<br />
kann schneller passieren als<br />
man denkt: Ist ein Produkt nicht<br />
ausreichend gekennzeichnet, gilt es<br />
rechtlich gesehen als nicht geliefert.<br />
Und auch den Zoll darf die Ware<br />
ohne exakte Kennzeichnung nicht<br />
passieren. Dieses Risiko wollte die<br />
Aumund Fördertechnik GmbH<br />
nicht mehr eingehen.<br />
Das Unternehmen liefert Förderanlagen,<br />
Komponenten und Ersatzteile<br />
in die ganze Welt und suchte<br />
daher nach einer professionellen<br />
Lösung für die eindeutige Kennzeichnung<br />
aller Versandstücke.<br />
Fündig wurde die Firma bei den<br />
Spezialisten der S+P Samson GmbH.<br />
Das Unternehmen entwickelte besonders<br />
witterungsbeständige Etiketten,<br />
die auch gegenüber mechanischer<br />
und chemischer Beanspru-<br />
chung resistent sind. Bei Aumund<br />
sind diese Etiketten jetzt seit einigen<br />
Monaten erfolgreich im Einsatz.<br />
„Bei der Rohstoffgewinnung, in<br />
Zement- und Stahlwerken, aber<br />
auch in den Ex- und Importterminals<br />
der großen Häfen herrschen<br />
zum Teil raue Bedingungen“, erläutert<br />
Ralf Schmitz, <strong>Produktion</strong>sleiter<br />
bei Aumund, die Ausgangslage.<br />
Daher müsse nicht nur die Anlage<br />
selbst, sondern auch die Kennzeichnung<br />
sehr robust sein. „Sonne,<br />
Wind, Salzwasser, Schnee und Eis<br />
müssen die Etiketten ebenso überstehen,<br />
wie den Kontakt mit Reinigungsmitteln<br />
oder Ölen.“<br />
Wie viele andere Unternehmen,<br />
hat auch Aumund seine Etiketten<br />
lange selbst produziert: das bedruckte<br />
Papier wurde dazu auf ein<br />
Trägermaterial aufgebracht, das<br />
dann mit Ösen versehen wurde, um<br />
das Etikett befestigen zu können.<br />
Neben dem Beschädigungsrisiko<br />
dieser Kennzeichnungslösung<br />
Für das neue Barcode-Etikett wurde eine Folie mit einer speziellen Beschichtung<br />
zum Schutz vor Verkleben gewählt. <br />
Bild: Aumund<br />
machte man sich von zwei Zulieferern<br />
abhängig. Kam es zu Lieferverzögerungen,<br />
konnten die Etiketten<br />
nicht rechtzeitig gedruckt und die<br />
Ware nicht ausgeliefert werden.<br />
Für das neue Barcode-Etikett aus<br />
Graphiplast wurde eine PET-Folie<br />
gewählt und mit einer speziellen<br />
Antistatik-Beschichtung versehen.<br />
Dadurch kleben die einzelnen Etiketten<br />
beim Druck nicht aneinander<br />
und gewährleisten auch bei<br />
hohem Druckvolumen einen störungsfreien<br />
Ablauf. Die Rückseite<br />
wurde mit einem partiellen Klebefeld<br />
mit hoher Grammatur von 80g/<br />
m 2 behaftet. Damit dennoch kein<br />
Klebstoff austritt, wurde ein Spezialkleber<br />
verwendet, der Drucktemperaturen<br />
von bis zu 200 °C standhält<br />
und sich nicht verflüssigt. Somit ist<br />
die Folie auch mit handelsüblichen<br />
Laserdruckern bedruckbar.<br />
Abgleich mit Datenbank<br />
gewährleistet Zuordnung<br />
„Um eine ideale Gesamtlösung zu<br />
entwickeln, haben wir in mehreren<br />
Tests die einzelnen Komponenten<br />
der Kennzeichnung wie Trägermaterial<br />
und Druckertyp sowie Druckverfahren<br />
aufeinander abgestimmt“,<br />
erklärt Karl Tochtermann, Geschäftsführer<br />
von S+P Samson. Nur<br />
so ist gewährleistet, dass der Barcode<br />
jederzeit lesbar ist. Der barcode-gestützte<br />
Abgleich mit einer<br />
Datenbank gewährleistet die korrekte<br />
Zuordnung und Verfolgung<br />
der Teile – vergleichbar mit der Sendungsverfolgung<br />
von Paketdiensten.<br />
Allerdings liefert Aumund auch<br />
in Gegenden, die nur rudimentär<br />
oder gar nicht mit einer solchen Infrastruktur<br />
ausgestattet sind. Hier<br />
wird ein Abgleich klassisch anhand<br />
von Ident-Nummern und Listen<br />
vorgenommen, die auch die schnelle<br />
und einfache Bestellung von Ersatzteilen<br />
ermöglicht, teilt das Unternehmen<br />
mit.<br />
Über individuell<br />
verlegbare<br />
Transportstrecken<br />
können die<br />
energiesparenden<br />
Shuttles pro<br />
Stunde 1 000 Behälter<br />
befördern.<br />
Bild: Ylog<br />
Lagerorganisation<br />
Shuttle-System mit<br />
Energiespar-Potenzial<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Ylog entwickelte ein innovatives<br />
Shuttle-System, das als führerloses<br />
Transportsystem im Lager für<br />
Energieeinsparung sorgt und für<br />
hohe Ausfallsicherheit steht, so<br />
das Unternehmen.<br />
A-Dobl (hi). Das iSC Intelligent<br />
Stacking Center von Ylog ist ein<br />
führerloses Transportsystem, bei<br />
dessen Grundvariante zwei Hublifte<br />
und 14 autonome Roboter (AIV-<br />
Shuttles) über individuell verlegbare<br />
Transportstrecken pro Stunde<br />
1000 Behälter befördern.<br />
Im Vergleich zum durchschnittlichen<br />
Leistungsverbrauch von 20<br />
Kilowatt für ein Regalbediengerät<br />
ist der Shuttle-Roboter mit 100<br />
Watt geradezu ein Sparer, abgesehen<br />
davon, dass nicht für jede noch<br />
so kleine Lagerbewegung ein<br />
2-Tonnen-Regalbediengerät in Bewegung<br />
gesetzt wird. „Im Gegensatz<br />
zum Regalbediengerät ist jedoch<br />
auch bei 1 000 Behältern pro<br />
Stunde noch lange nicht Schluss“,<br />
so Ylog-Geschäftsführer Martin<br />
Trummer, „denn die Anlage kann<br />
ohne weiters um zusätzliche Lifte<br />
und Roboter erweitert werden.“<br />
„Wer Ruhe und Kontinuität in seinem<br />
Wesen vereint, kommt für gewöhnlich<br />
schneller ans Ziel als der<br />
Hastige und Eilige: die iSC-Behälter<br />
eben mit moderater Fahrgeschwindigkeit,<br />
aber dafür im Parallelbetrieb,<br />
der übrigens auch für<br />
die extrem hohe Ausfallssicherheit<br />
von 99,6% verantwortlich ist“, heißt<br />
es. Denn wie beim Straßenverkehr<br />
wird auch hier das Gesamtsystem<br />
praktisch nicht berührt, wenn ein<br />
einzelnes Fahrzeug ausfällt.<br />
Ylog gilt als das weltweit erste Unternehmen,<br />
das AKL mit führerlosen<br />
Transportsystemen baut. Im<br />
Gegensatz zu starren Regalbediengeräten,<br />
die nur in einer Gasse aufund<br />
abfahren können, funktioniert<br />
das iSC-System nach dem Prinzip<br />
vieler kleiner Helfer.<br />
www.ylog.at<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material Energie ✔<br />
Service ✔ Handhabung<br />
Zeit ✔ Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Ausschreibung<br />
des Günter-Spur-Preises<br />
<strong>Produktion</strong> und A.T. Kearney schreiben im<br />
Rahmen des Wettbewerbs Fabrik des Jahres/<br />
GEO den Günter-Spur-Preis aus. Der Günter-<br />
Spur-Preis ist nach einem der Väter der<br />
<strong>Produktion</strong>stechnik in Deutschland benannt:<br />
Univ.-Prof.em. Dr.-Ing. Günter Spur. Ausgezeichnet<br />
werden herausragende wissenschaftliche<br />
Arbeiten des Nachwuchses, die sich mit<br />
der praktischen Verbesserung des <strong>Produktion</strong>sprozesses<br />
in der verarbeitenden Industrie<br />
In Kooperation mit<br />
beschäftigen. Eingereicht werden können<br />
Doktor-, Diplom- und Masterarbeiten aus unterschiedlichen<br />
Fakultäten wie Maschinenbau,<br />
Wirtschaftsingenieurwesen oder Wirtschaftswissenschaften.<br />
Eingesendet werden können<br />
die Nachwuchsarbeiten zusammen mit dem<br />
Bewerbungsbogen (www.fabrik-des-jahres.de)<br />
von den Unternehmen, in denen die Arbeiten<br />
geschrieben wurden, und von den Nachwuchswissenschaftlern<br />
selbst an:<br />
A. T. Kearney, Janine Marquis,<br />
Lenbachplatz , München,<br />
Tel. / .<br />
Einsendeschluss<br />
ist der<br />
. Mai <br />
www.fabrik-des-jahres.de<br />
pro_FDJ_Günter_Spur_<strong>2012</strong>_148x201.indd 1 08.03.<strong>2012</strong> 10:45:35
30 · Initiative Pro Standort Deutschland · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
Eine Initiative der Zeitung <strong>Produktion</strong><br />
A Division of Watts Water Technologies Inc.<br />
www.wattsindustries.de<br />
Deutschland ist besser als sein Ruf. Die Initiative „PRO Standort Deutschland“ setzt sich für Erhalt, Stärkung und Ausbau des Industriestandortes Deutschland ein.<br />
Haben Sie auch Interesse? Mehr Infos bei Bettina Fischer, Tel.-Nr. 0 81 91/125-844.
3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Office Tools · 31<br />
Technische Details<br />
14 Megapixel effektive Auflösung<br />
Abmessungen:<br />
98,9 mm x 61,5 mm x 22,2 mm<br />
Gewicht: 100 g (ohne Batterie und<br />
SD-Karte)<br />
Datenanschluss: USB 2.0<br />
Filmaufnahme: 720p<br />
Preis: 109,00 Euro<br />
Kontakt: www.benq.de<br />
Schutzt für vertrauliche Aufnahmen<br />
Das Diktiergerät DS-7000 von Olympus soll die Anforderungen von professionellen<br />
Anwendern erfüllen. Mit Farbdisplay und Metallgehäuse<br />
vereine es einfache Bedienung und gute Aufnahmequalität. Dank PIN<br />
und 256-bit-Echtzeitverschlüsselung sind vertrauliche Daten geschützt.<br />
Wasserdichte Kamera<br />
BenQ stellt seine neue Digital Kamera LM100 vor, die mit einem 4-fach optischen<br />
Zoom, einer Super-Makro-Funktion, einem 25-mm-Weitwinkelobjektiv<br />
und einem 2,7 Zoll großen Farb-Display ausgestattet ist. Das Gerät ist<br />
laut Hersteller wasserdicht, so dass sogar Unterwasseraufnahmen bis zu 5<br />
Metern Tiefe möglich wären. Das Gehäuse der Kamera ist stoßfest und<br />
staubgeschützt, so BenQ. Dank HDR-Technologie werde die automatische<br />
Einstellung von Helligkeit und Kontrast übernommen.<br />
Technische Details<br />
Abmessungen:<br />
158 mm x 163,6 mm x 82,7 mm<br />
Effektive Pixel: <strong>18</strong>,10 Megapixel<br />
Bildraten von 24, 25, 30, 50 und 60 p<br />
Display: 3,2 Zoll<br />
Wasser - und staubresistent<br />
verfügbar ab Oktober <strong>2012</strong><br />
Kontakt: www.canon.de<br />
Technische Details<br />
Display: 2 Zoll<br />
256 Bit-Echtzeitverschlüsselung<br />
Stromversorgung: Lithium-<br />
Ionen-Akku<br />
Laufzeit: bis zu 21 Stunden<br />
2 Gb interner Speicher<br />
Preis: auf Nachfrage<br />
Kontakt: www.olympus.de<br />
Videos in hoher Qualität drehen<br />
Canon kündigt die neue Spiegelreflexkamera EOS-1D C an. Diese sei durch<br />
ihre Lichtempfindlichkeit und einen hohen, dem klassischen Filmmaterial<br />
sehr ähnlichen Dynamikbereich besonders für das Anfertigen von Videos<br />
geeignet. Die Kamera zeichnet 4K-Video mit 4 096 x 2 160 Pixeln und einer<br />
4 : 2 : 2-Farbabtastung auf und biete so einen großen kreativen Spielraum. Daten einfach sichern<br />
TrekStors neue Festplatte DataStation pocket iTravel ist laut Hersteller eine<br />
gute Lösung, um Daten schnell und einfach vom Mac oder PC zu sichern.<br />
Großer Speicherplatz bei niedrigem Stromverbrauch<br />
Western Digital präsentiert<br />
die WD Scorpio Blue7 mm Festplatte<br />
mit 2,5-Zoll-Laufwerk<br />
und Energieverbrauch von<br />
maximal 1,4 Watt. Dieser soll<br />
durch verbessertes Powermanagement<br />
und optimierte<br />
Algorithmen zur Datensuche<br />
gewährleistet werden. Das<br />
Single-Platter-Laufwerk der Festplatte verfügt über eine Erschütterungsresistenz<br />
mit Schutz bis zu 400 G und ist mit einer Kapazität von 500 GB oder<br />
320 GB erhältlich.<br />
Technische Details<br />
02,5-Zoll-Laufwerk<br />
Treiber-Kompatibilität mit 9,5 mm Slots<br />
leiser Betrieb durch WhisperDrive-Technologie<br />
ShockGuard-Technologie schützt vor Erschütterungen bis zu 400 G<br />
Kapazität bis 500 Gb<br />
Preis: ab 69,99 Euro<br />
Kontakt: www.wdc.com/de<br />
Dank Vorformatierung (FAT32) sei die TrekStor-Platte sofort einsatzbereit<br />
und bleibe während des Betriebes flüsterleise. Dabei informiert eine weiße<br />
LED über den Status des aktuellen Vorgangs. Die durchschnittliche Zugriffszeit<br />
der Speicherlösung liegt bei ca. 15,3 ms.<br />
Eine zusätzliche Stromversorgung benötigt<br />
die DataStation pocket iTravel<br />
nicht.<br />
DILBERT<br />
ALSO, WAS HALTEN<br />
SIE VON MEINEM<br />
PLAN?<br />
BRILLANT!<br />
DAS IST DER<br />
BESTE PLAN<br />
ALLER ZEITEN!<br />
WOW!! SIE SIND<br />
EIN GENIE!!<br />
GENAU DIE ART AUF-<br />
RICHTIGEN FEEDBACKS<br />
BRAUCHEN<br />
WIR .<br />
ICH LIEBE ES,<br />
WENN SIE IN<br />
MEINE RICHTUNG<br />
AUSATMEN.<br />
Leicht zu befestigender<br />
Camcorder<br />
Bei dem Camileo Clip von Toshiba<br />
handelt es sich um einen schlanken<br />
digitalen Action Camcorder<br />
mit Full-HD-Auflösung. Er ist mit<br />
einem robusten Clip an der Rückseite<br />
ausgestattet, mit dem er an<br />
einer Jacke oder einem Hemd angebracht<br />
werden kann. So wird es<br />
dem Anwender möglich, Momente<br />
festzuhalten, ohne den Camcorder<br />
nach Aktivierung noch einmal in<br />
die Hand nehmen zu müssen.<br />
Technische Details<br />
Abmessungen: 43 mm x 80 mm x 16 mm<br />
Gewicht: 85 g<br />
Videoauflösung: Full-HD 1920 x 1080<br />
(30 fps)<br />
1,5 Zoll LCD-Display<br />
Konnektivität: MiniHDMI, Mini-USB 2.0<br />
Preis: 99,00 Euro<br />
Kontakt: www.toshiba.de<br />
Technische Details<br />
Abmessungen:<br />
115 mm x 75,5 mm x 12,5 mm<br />
Gewicht: 200 g<br />
Speicherplatz: bis 1 Tb<br />
kompatibel mit USB 3.0, USB 2.0<br />
und USB 1.1<br />
keine zusätzliche Stromversorgung<br />
Preis: ab 129,99 Euro<br />
Kontakt: www.trekstor.de<br />
Dilbert for ever!<br />
Das Buch „Dilbert<br />
und die Stunde des<br />
Wiesels“<br />
(350 S., € 19,90,-) ist<br />
erschienen bei Redline<br />
Wirtschaft im<br />
verlag moderne industrie,<br />
Landsberg.<br />
Zu bestellen unter<br />
Fax: 08191/125- 293;<br />
www.redline-wirtschaft.de<br />
IMPRESSUM<br />
REDAKTION (08191-125-310)<br />
Chefredakteur:<br />
Eduard Altmann (verantwortlich)<br />
stellv. Chefredakteur:<br />
Claus Wilk (-329)<br />
E-Mail: redaktion@produktion.de<br />
Redaktion (Print und Online):<br />
Susanne Bader (ba) -812, Klaus Hiemer (hi) -359,<br />
Maren Kalkowsky (kk) -696, Gunnar Knüpffer<br />
(gk) -107, Annika Mentgen (mg) -493, Sebastian<br />
Moser (sm) -443, Dietmar Poll (pd) -695,<br />
Sabine Spinnarke (sp) -445,<br />
Sekretariat:<br />
Tel. 08191/125-310, -442, -370, -303<br />
Fax: 08191/125-312<br />
E-Mail: sekretariat@produktion.de<br />
Internet: www.produktion.de<br />
Content Manager Online:<br />
Andreas Karius (ks) -839<br />
ANZEIGEN (08191-125-370)<br />
Anzeigenleitung:<br />
Michael Klotz -167<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Klaus Peter Egger -497, Erich Elster -816,<br />
Bettina Fischer -844,<br />
Verena Förg -366, Christina Karge -224,<br />
Bernadette Kraus -231, Gerald Zasche -337<br />
E-Mail: anzeigen@produktion.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Renate Guggemos -323<br />
E-Mail: anzeigenverwaltung@produktion.de<br />
VERLAG (08191-125-0)<br />
Geschäftsführung:<br />
Fabian Müller<br />
Verlagsleitung:<br />
Stefan Waldeisen<br />
Leitung Online-Dienste:<br />
Gerhard Brauckmann -478<br />
Vertrieb:<br />
Stefanie Ganser<br />
Leitung Vertriebsadministration:<br />
Annette Tabel -348<br />
Leser-Service:<br />
E-Mail: leserservice@mi-verlag.de,<br />
Tel.: 06123/9238-257, Fax: 06123/9238-258<br />
Abonnement-Service:<br />
E-Mail: aboservice@mi-verlag.de,<br />
Tel.: 06123/9238-257, Fax: 06123/9238-258<br />
Leitung Zentrale Herstellung:<br />
Hermann Weixler -344<br />
Leitung Herstellung Fachzeitschriften:<br />
Horst Althammer<br />
Art Director: Jürgen Claus<br />
Herstellung/Layout:<br />
Andrea de Paly, Carmen Lauter,<br />
Druck:<br />
westermann druck GmbH, Braunschweig<br />
Erscheinungsweise:<br />
wöchentlich, 50. Jahrgang<br />
ISSN: 0344-6166<br />
Anschrift für Verlag, verantwortlichen<br />
Redakteur und verantwortlichen<br />
Anzeigenleiter:<br />
verlag moderne industrie GmbH<br />
86895 Landsberg;<br />
Tel.: 08191/125-0, Fax: 08191/125-444<br />
E-Mail: journals@mi-verlag.de<br />
Internet: www.mi-fachzeitschriften.de<br />
Handelsregister-Nr./Amtsgericht:<br />
HRB 22121 Augsburg<br />
Bedingungen für Anzeigen,<br />
Vertrieb und Redaktion:<br />
Anzeigentarif nach Preisliste Nr. 51<br />
gültig seit 1. 10. 2011<br />
Jahresabonnement:<br />
Inland Euro 99,80 , Ausland Euro 104,00 ,<br />
(jeweils inkl. Versandkosten). Einzelpreis<br />
Euro 2,80 zuzüglich Versandksten.<br />
Der Studenten rabatt beträgt 35%.<br />
Kündigungsfrist:<br />
Jederzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum<br />
Monatsende. Nachdruck, Übersetzung und<br />
Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />
Für zugesandte Manuskripte, Bildmaterial<br />
und Zuschriften wird keinerlei Gewähr<br />
übernommen; für die vollständige<br />
oder teilweise Veröffent lichung in der Zeitschrift,<br />
die Verwertung in digitalisierter<br />
Form im Wege der Vervielfältigung und Verbreitung<br />
z. B. auf CD-ROM oder Internet<br />
wird das Einverständnis vorausgesetzt.<br />
Bankverbindungen:<br />
Sparkasse Landsberg<br />
BLZ 70052060, Konto-Nr. 37754<br />
Postbank München<br />
BLZ 70010080, Konto-Nr. 78613-801<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />
Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />
zur Feststellung<br />
der Ver breitung von<br />
Werbeträgern e.V.<br />
Italien:<br />
Casiraghi Pubblicità Internazionale<br />
Via Cardano 81, 22100 Como<br />
Tel. 0039 031 261407, Fax 031 261380<br />
E-Mail: info@casiraghi.info<br />
Datenschutz:<br />
Ihre Angaben werden von uns für die Vertragsabwicklung<br />
und für interne Marktforschung<br />
gespeichert, verarbeitet und genutzt<br />
und um von uns und per Post von unseren<br />
Kooperationspartnern über Produkte<br />
und Dienstleistungen informiert zu werden.<br />
Wenn Sie dies nicht mehr wünschen können<br />
Sie dem jederzeit mit Wirkung für die<br />
Zukunft unter leserservice@mi-verlag.de<br />
widersprechen.
32 · Beruf und Karriere · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
Fachkräftemangel<br />
Was tun mit 13000 Bewerbern aus dem Süden?<br />
Christiane Siemann, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Sie kamen, sahen und schrieben: Sieben Journalisten aus dem Süden<br />
Europas, eingeladen von der Stadt Schwäbisch Hall anlässlich des 2.<br />
Deutschen Kongresses der Weltmarktführer, berichteten in ihren Heimatländern<br />
über den Fachkräftemangel und über die wirtschaftliche<br />
Boom-Region Hohenlohe.<br />
Schwäbisch Hall (gk). Innerhalb<br />
von einem Monat schickten mehr<br />
als 13 000 Portugiesen, Spanier und<br />
Griechen eine Bewerbung zur<br />
Agentur für Arbeit, davon rund<br />
1400 zu Ziehl-Abegg, 700 zu Optima,<br />
350 erhielt die Stadt Schwäbisch<br />
Hall, rund 130 Würth, zahlreiche<br />
das portugiesische Generalkonsulat<br />
in Stuttgart – und täglich<br />
werden es noch mehr. Der Grund:<br />
Die zu 90 % portugiesischen Bewerber<br />
lasen nicht nur in der Zeitung<br />
von den hervorragenden Arbeitsmöglichkeiten,<br />
sondern sahen<br />
ebenso im portugiesischen<br />
TV-Sender T1 einen Beitrag, der<br />
zeitgleich auf Facebook gepostet<br />
wurde. Dort fand er Tausende von<br />
Freunden. „Das erklärt die Dynamik<br />
der extrem großen Nachfrage,<br />
denn auch jetzt lässt der Bewerbungseingang<br />
kaum nach. Aus<br />
Griechenland und Spanien erhielten<br />
wir jeweils nur 30 Bewerbungen<br />
auf Grund der Zeitungsartikeln“,<br />
so Guido Rebstock, Leiter der<br />
Agentur für Arbeit in Schwäbisch<br />
Hall. Und nicht nur per Post und<br />
Mail kommen Bewerbungen, sondern<br />
Portugiesen fahren auch persönlich<br />
bei der Arbeitsagentur vor.<br />
Einerseits haben sie sich wohl<br />
durch den TV-Beitrag überzeugen<br />
lassen, den Reiseweg auf sich zu<br />
nehmen: Postkartenidylle pur. Die<br />
malerische Altstadt dient als Hintergrund<br />
für Aussagen von Interviewpartnern,<br />
die betonen, wie<br />
dringend Fachkräfte gesucht werden<br />
und dass mangelnde Sprachkenntnisse<br />
kein Problem in deutschen<br />
Unternehmen seien. Andererseits<br />
lockte wohl auch die Aussage<br />
des Fernsehsenders, nach der<br />
das Durchschnittsgehalt in<br />
Deutschland bei 3 000 Euro brutto<br />
liege und damit um einiges höher<br />
als in Portugal.<br />
Auf Vermittlung<br />
Arbeitsloser konzentriert<br />
13 000 Bewerbungen aus Südeuropa kamen in Schwäbisch Hall an, nachdem<br />
die Stadt Journalisten auf einen Fachkräftemangel hingewiesen hatte. B.: Fotolia<br />
Was tun mit den vielen Bewerbungen?<br />
„Von den 10 000 Bewerbungen,<br />
die bei uns angekommen<br />
sind, konzentrieren wir uns auf das<br />
Viertel der arbeitslosen Bewerber,<br />
denn wir haben nicht vor, Portugals<br />
Arbeitskräfte abzuwerben, nur weil<br />
den Bewerbern die Angebote hier<br />
attraktiver erscheinen“, betont Guido<br />
Rebstock. Die Bewerbungen<br />
spiegeln das gesamte Qualifikationsniveau<br />
wieder: Von Architekten<br />
und Ingenieure über Hotelfachleute<br />
und ungelernte Kräfte sind alle<br />
Bereiche vertreten. Überwiegend<br />
haben sich die 20- bis 30 jährigen<br />
beworben. Acht Mitarbeiter der<br />
Agentur sind aus anderen Abteilungen<br />
abgezogen worden, sie arbeiten<br />
derzeit quasi Tag und Nacht<br />
an der Sichtung und Beantwortung<br />
der Bewerbungen. Und nicht nur<br />
die Arbeitsagentur muss die Berge<br />
der Zuschriften in angemessener<br />
Zeit beantworten, auch die angeschriebenen<br />
Unternehmen versuchen<br />
auf die Fülle der Anfragen reagieren.<br />
Überrascht über den hohen Zuspruch<br />
aus Portugal ist auch Ramona<br />
Blankenstein. Die Personalreferentin<br />
von Ziehl-Abegg, das derzeit<br />
50 Stellen zu besetzen hat: „Von<br />
den mehr als 1350 Anschreiben<br />
haben wir bisher die Hälfte sichten<br />
können, 90 Kandidaten kommen<br />
unseren Anforderungsprofilen<br />
sehr nahe.“ Dass nur ganz wenige<br />
Bewerber Deutsch sprechen können,<br />
sei zwar ein Nachteil, aber<br />
wenn die Qualifikation stimme,<br />
gäbe man dem potenziellen Mitarbeiter<br />
auch die Möglichkeit zur<br />
Sprachschulung. Die Feinabstimmung<br />
mit den Abteilungsleitern<br />
stehe noch aus, so dass jetzt noch<br />
keine Aussage möglich sei, ob und<br />
wie viele Einstellungen vorgenommen<br />
würden; eine realistische An-<br />
nahme liege bei einem bis fünf<br />
Mitarbeitern. Heinz Unfried, Personalleiter<br />
der Optima Group, die<br />
weltweit 1400 Mitarbeiter beschäftigt,<br />
zählt zu den jetzt schon vorliegenden<br />
700 Bewerbungen täglich<br />
Dutzende von neuen: „Wir sichten<br />
momentan, was noch Zeit in Anspruch<br />
nehmen wird. Aktuell erscheinen<br />
rund fünf bis zehn Bewerbungen<br />
vielversprechend.<br />
Arbeitsagentur: Gezielte<br />
Anwerbung ist sinnvoller<br />
Wenn Bewerbungen nicht in die<br />
Profile passen, werden sie an andere<br />
Betriebe in der Region weitergeleitet,<br />
die dann beispielsweise Stellen<br />
wie einen ‚Waschmaschinenaufsteller‘<br />
offen haben.“ Dass sich<br />
nun mehr als 0,1% der erwerbsfähigen<br />
Bevölkerung Portugals in eine<br />
Provinzregion beworben haben,<br />
sieht der Leiter der Agentur für Arbeit<br />
mit gemischten Gefühlen. Die<br />
Größendimension sei nicht zu unterschätzen<br />
und könne durchaus<br />
zu diplomatischen Verwicklungen<br />
führen. So brauchen beispielweise<br />
Firmen in Porto oder Lissabon<br />
selbst qualifizierte Ingenieure oder<br />
Fachkräfte zur Metallverarbeitung<br />
und sind wahrscheinlich wenig<br />
glücklich darüber, wenn plötzlich<br />
eine Massen-Auswanderung ihrer<br />
Mitarbeiter ins Hohenloher Land<br />
stattfindet. Gezielte Anwerbung sei<br />
sinnvoller und erfolgsversprechender,<br />
betont Guido Rebstock von der<br />
Arbeitsagentur.<br />
Spezialisten<br />
Karl kennt jeden Kniff<br />
Michael Sudahl, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Immer mehr Beschäftigte machen als Spezialisten Karriere. Diese Fachleute<br />
lassen sich mit speziellen Weiterbildungsprogrammen qualifizieren.<br />
Wissenswikis können deren Know-how im Unternehmen sichern<br />
Robert-Bürkle-<br />
Chef Joachim<br />
Bender hat den<br />
Spezialisten<br />
Norbert Damm<br />
eingestellt, der<br />
ohne Entwicklerteam<br />
arbeitet.<br />
Stuttgart (gk). An 100 Tagen im<br />
Jahr lebt Hubert Karl aus dem Koffer.<br />
Dann pendelt er zwischen Brasilien,<br />
Mexiko und Fridingen an<br />
der Donau hin und her. Als Key-<br />
Accounter des Spritzguss-Maschinenbauers<br />
Desma ist er in der Firma<br />
der Experte für Lateinamerika<br />
schlechthin. Kein Angebot wird<br />
ohne ihn geschrieben, keine Maschine<br />
verlässt ohne das Wissen<br />
des gelernten Werkzeugmachers<br />
das Werk. Diesen Status hat sich<br />
der 44-Jährige, der fließend schwäbisch<br />
und spanisch spricht, hart<br />
erarbeitet. Als junger Ingenieur<br />
sammelte er drei Jahre lang in Mexiko<br />
Erfahrungen in einer Druckgießerei.<br />
Heute betreut er ein Umsatzvolumen<br />
von bis zu sechs Mio<br />
Euro pro Jahr. Dabei geht es Karl<br />
nicht um Macht oder Eitelkeiten.<br />
Vielmehr ist sein Wissen über<br />
Land, Leute, Verhandlungskniffe<br />
oder Einfuhrbestimmungen bei<br />
den Kollegen gefragt, die von<br />
Deutschland aus für diese Region<br />
arbeiten. Karl weiß, wie ein Argentinier<br />
tickt oder warum in Brasilien<br />
die Uhren etwas anders laufen als<br />
in Europa. Innerhalb des Unternehmens<br />
gilt er als kleiner Guru.<br />
Auch, weil er nach der Lehre als<br />
Monteur bei Desma komplexe Anlagen<br />
in aller Welt aufbaute und bis<br />
heute auf dieses technisch-praktische<br />
Basiswissen zurückgreifen<br />
kann. Karl kennt jede Schraube,<br />
jede Einstellung an den Maschinen.<br />
Eins unterscheidet ihn jedoch<br />
von anderen Führungskräften in<br />
der Firma. Er hat keine Mitarbeiter.<br />
Stattdessen ist er die Karriereleiter<br />
als Fachexperte hinaufgeklettert.<br />
Mit Fortbildung werden aus<br />
Fachkräften Experten<br />
„Mittlerweile gibt es immer mehr<br />
Beschäftigte, die als Spezialisten<br />
Karriere machen“, hat Stefan Janssen<br />
beobachtet. Der Europa-Chef<br />
des E-Learning-Anbieters Skillsoft<br />
entwickelt für Firmen Fortbildungskonzepte.<br />
„Neben dem klassischen,<br />
hierarchischen Aufstieg<br />
und der dazugehörigen Personalverantwortung<br />
bilden Unternehmen<br />
heute gezielt Fachexperten<br />
aus“, verdeutlicht Janssen. Der Hintergrund<br />
dafür ist einleuchtend:<br />
Weil sich Technologien rasant entwickeln<br />
und selbst Mittelständler<br />
wie Desma mit gerade einmal 440<br />
Mitarbeitern inzwischen weltweit<br />
präsent sein müssen, suchen sie<br />
Leute, die über eine ausgewiesene<br />
Expertise verfügen. Oder sie stellen<br />
ihre Fortbildungsprogramme so<br />
zusammen, dass aus Fachkräften<br />
Fachexperten werden können.<br />
Auch Norbert Damm gilt beim<br />
Schwarzwälder Maschinenbauer<br />
Robert Bürkle als Koryphäe. Allerdings<br />
ohne Titel. „Wir suchten einen<br />
erfahrenen Querdenker, der<br />
unser Know-how beim Pressen,<br />
Beschichten und Laminieren von<br />
Holzwerkstoffen und Elektronikteilen<br />
in andere Branchen transferiert“,<br />
erzählt Unternehmenschef<br />
Joachim Bender. Damm erfüllt<br />
diese Kriterien. Sein erster Auftrag:<br />
Einen Warmluftofen entwickeln,<br />
der frisch beschichtete Leiterplatten<br />
gleichmäßig trocknet. Ein paar<br />
Jahre später plant Bürkle, in die<br />
Wichtig ist es, das Wissen von<br />
Experten weiterzugeben<br />
Solarindustrie einzusteigen.<br />
Damms Job ist es, einen Fertigungsprozess<br />
zu entwickeln, der<br />
aus Glas, Solarzelle und Folie Sonnenmodule,<br />
wie sie etwa auf Hausdächern<br />
zu finden sind, laminiert.<br />
Ein Entwicklerteam hat der gelernte<br />
Werkzeugmacher Damm<br />
dafür nicht zur Verfügung. „Je nach<br />
Branche arbeiten mir Kollegen aus<br />
den Fachabteilungen zu“, beschreibt<br />
Damm seinen Job. Er tüftelt<br />
an Maschinen, telefoniert mit<br />
Fraunhofer-Forschern oder diskutiert<br />
mit Lieferanten über alternative<br />
Materialien und deren physikalische<br />
Eigenschaften. „Eine Standardfortbildung<br />
für mich gibt es<br />
nicht“, lacht Damm auf die Frage,<br />
woher er sein Wissen hat. „Recherchieren<br />
und ausprobieren“ ist seine<br />
Antwort. Wichtig seien eine gute<br />
Kommunikation: Das Reden mit<br />
Kollegen und ein intaktes Netzwerk<br />
innerhalb der Branche und in<br />
die Wissenschaft hinein. Was mit<br />
seinem Wissen passiert, wenn er in<br />
Rente geht, macht dem umtriebigen<br />
Ingenieur etwas Sorgen.<br />
„Diese Situation haben viele Unternehmen,<br />
wenn Fachexperten<br />
ausscheiden“, bestätigt Janssen<br />
und erklärt, wie schmal der Grat ist:<br />
Je mehr Spezialisten eine Firma<br />
beschäftigt, umso stärker könne sie<br />
sich vom Wettbewerb abgrenzen.<br />
Problematisch werde es, wenn<br />
„diese Leute in Rente gehen“, so der<br />
Lernexperte. Dann gehe deren<br />
Know-how oft mit in den Ruhestand.<br />
Helfen könne ein Wissenswiki.<br />
Ähnlich wie bei Facebook & Co.<br />
würden mittlerweile die Spezialisten<br />
in firmeninternen Online-<br />
Netzwerken Profile erstellen, in<br />
denen sie einerseits als Experten<br />
befragt werden können, „andererseits<br />
ihr Wissen posten und verlinken“,<br />
wie Janssen weiß.<br />
<br />
Bild: Bürkle
3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Beruf und Karriere · 33<br />
Jobsuche<br />
Facebook ist en vogue<br />
Gunnar Knüpffer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Deutsche Schüler suchen ihren<br />
Ausbildungsplatz immer häufiger<br />
über Kommunikationsnetzwerke<br />
wie Facebook, Twitter & Co.<br />
Gummersbach. Facebook ist aus<br />
dem Alltag deutscher Schüler nicht<br />
mehr wegzudenken. Auch bei der<br />
Suche nach einem Ausbildungsplatz<br />
entdecken die Jugendlichen<br />
nun die sozialen Netzwerke: 82 %<br />
aller Schüler befürworten es, dass<br />
Unternehmen mit eigenen Karriereseiten<br />
in sozialen Netzwerken<br />
vertreten sind. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt die ‚Social-Media-<br />
Studie“‘der Kommunikationsagentur<br />
Kienbaum Communications,<br />
die das Azubi-Marketing in privaten<br />
sozialen Netzwerken und die<br />
Erwartungen der Zielgruppe untersucht<br />
hat. „Die Umfrage zeigt,<br />
Internet ist wichtigste Informationsquelle<br />
der Zielgruppe<br />
dass Social-Media-Plattformen zu<br />
einem ernstzunehmenden Faktor<br />
werden, wenn es darum geht, als<br />
Arbeitgeber mit Schülern zu kommunizieren<br />
und sie über die Ausbildungsmöglichkeiten<br />
im Unternehmen<br />
zu informieren“, sagt Iris<br />
Kürfgen, Seniorberaterin bei Kienbaum<br />
Communications. Bereits<br />
60 % der Schüler haben eine Karriere-Page<br />
eines Unternehmens in<br />
einem sozialen Netzwerk besucht<br />
und zwei Drittel der Studienteilnehmer<br />
empfinden diese bei der<br />
Ausbildungsplatzsuche als nützlich<br />
und hilfreich. Dabei schätzen<br />
die Teenager besonders die direkte<br />
Ansprache und die Schnelligkeit<br />
des Mediums: So versprechen sich<br />
73 % der Nutzer eine schnelle Kontaktaufnahme<br />
mit dem Unternehmen.<br />
69 % sehen den Vorteil in den<br />
direkten Informationen, die sie<br />
über die Karriere-Pages in sozialen<br />
Netzwerken erhalten. Trotz der<br />
wachsenden Beliebtheit von Social<br />
Media nutzen die deutschen Schüler<br />
hauptsächlich klassische On-<br />
Soziale Netzwerke<br />
werden sich<br />
nach Einschätzung<br />
von Kienbaum-Spezialistin<br />
Kürfgen<br />
beim Recruitung<br />
etablieren.<br />
line-Kommunikationskanäle zur<br />
Information über potenzielle Berufsfelder<br />
und Arbeitgeber: Von<br />
den fast 90 % der Jugendlichen, die<br />
sich im Internet über einen Ausbildungsplatz<br />
oder ein Duales Studium<br />
informieren, nutzen 80 % Suchmaschinen,<br />
55 % informieren sich<br />
direkt auf der Website des Unternehmens<br />
und 44 % suchen in Jobbörsen<br />
nach geeigneten Stellenangeboten.<br />
Als zweitwichtigste Informationsquelle<br />
nach dem Internet<br />
nennen die befragten Schüler<br />
Freunde gefolgt von der Familie auf<br />
Platz drei. Auch Berufsmessen und<br />
das Berufsinformationszentrum<br />
werden von mehr als der Hälfte der<br />
Jugendlichen genutzt.<br />
„Jedoch deutet die verstärkte<br />
Akzeptanz und das zunehmende<br />
Interesse der Schüler an einer Jobsuche<br />
über soziale Netzwerke darauf<br />
hin, dass sich im kommenden<br />
Jahr neben den klassischen Online-Kommunikationskanälen<br />
Social<br />
Media zunehmend als Informationsquelle<br />
für die Jobsuche<br />
etablieren werde“, sagt Kürfgen.<br />
<br />
Bild: Fotolia<br />
Studienanfänger<br />
Interesse an Technik und<br />
Naturwissenschaften steigt<br />
Gunnar Knüpffer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Mit 516 890 Studienanfängern haben<br />
sich für das Studienjahr 2011<br />
so viele junge Leute an deutschen<br />
Hoschulen eingeschrieben wie nie<br />
zuvor.<br />
Köln. Besonders beliebt sind nach<br />
Einschätzung des IW Köln die sogenannten<br />
MINT-Fächer bei den<br />
Erstsemestern: Allein bei den Ingenieurwissenschaften<br />
betrug der<br />
Zuwachs gegenüber dem Vorjahr<br />
24%. Für Mathematik und Naturwissenschaften<br />
schrieben sich 21 %<br />
mehr ein. Grund für den Studienanfängerboom<br />
sind nicht nur die<br />
doppelten Abiturientenjahrgänge<br />
in Bayern und Niedersachsen, sondern<br />
auch die gestiegene Studierneigung<br />
– nicht zuletzt bei Bewerbern<br />
aus der beruflichen Bildung.<br />
Seit 2009 gilt nämlich auch ein<br />
Meister- oder Fachwirtabschluss<br />
als allgemeine Hochschulreife. Der<br />
enorme Anstieg in den technischen<br />
Fächern hängt nicht zuletzt<br />
mit dem Wegfall der Wehrpflicht<br />
zusammen. Außerdem wächst der<br />
Zustrom von Studienbewerbern<br />
aus dem Ausland, die sich ebenfalls<br />
besonders häufig in Ingenieurstudiengänge<br />
einschreiben.<br />
Der Aufwärtstrend bei den Studienanfängerzahlen<br />
dürfte sich noch<br />
eine Weile fortsetzen: In diesem<br />
Die Unis erleben derzeit einen Ansturm<br />
von Studenten, auch bei den<br />
MINT-Fächern. Bild: Uwe Annas, Fotolia<br />
Jahr verlassen in Baden-Württemberg,<br />
Berlin, Bremen, Brandenburg<br />
und zum Teil auch in Hessen doppelte<br />
Abiturientenjahrgänge die<br />
Schulen. Bleibt die Studierneigung<br />
weiterhin so stabil, so werden die<br />
Anfängerzahlen noch bis mindestens<br />
2021 auf diesem hohen Niveau<br />
bleiben.<br />
Auch in den industriellen Metall-<br />
und Elektro-Berufen war die<br />
Zahl der neu geschlossenen Ausbildungsverträge<br />
2011 deutlich um<br />
12,6 % gestiegen, teilte Gesamt-<br />
Metall mit. Der Anstieg liege deutlich<br />
über dem bundesweiten<br />
Durchschnitt für die Ausbildungsverträge<br />
in allen Berufen, die das<br />
Statistische Bundesamt mit 1,2 %<br />
beziffert habe.
34 · Beruf und Karriere · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
Entscheider lesen<br />
<strong>Produktion</strong><br />
Technik und Wirtschaft<br />
für die deutsche Industrie<br />
390 PS, Autopilot und<br />
viel zu schade für die Straße.<br />
Talent? Zu Fendt.<br />
Sie sind echte Hightech-Boliden, ein Ausbund an Kraft und Ausdauer und finden sich vorzugsweise abseits befestigter Straßen.<br />
Sie haben Designpreise errungen und fahren die Spritkosten auf Acker und Wiese auf ein Minimum herunter, um landwirtschaftliche<br />
Produkte auch in Zukunft bezahlbar zu halten: die Traktoren, Mähdrescher und Feldhäcksler von Fendt. Doch sie wären nichts ohne<br />
die Frauen und Männer von Fendt, die sie designen, konstruieren, produzieren, vermarkten. Und weil unsere Kollegen das sehr<br />
erfolgreich machen, brauchen wir nun Sie:<br />
Entwicklungsingenieur (m/w)<br />
Versuchsingenieur (m/w)<br />
<strong>Produktion</strong>singenieur (m/w)<br />
Vertriebsingenieur (m/w)<br />
Area Sales Manager (m/w)<br />
Personalreferent (m/w)<br />
Nähere Informationen zu diesen Stellen und weitere Karrieremöglichkeiten bei uns finden Sie im Internet unter www.talent-zu-fendt.de<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
AGCO GmbH<br />
Johann-Georg-Fendt-Straße 4<br />
D-87616 Marktoberdorf/Allgäu<br />
Telefon: +49 8342 77-0 I www.fendt.com
3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Beruf und Karriere · 35<br />
www.produktion.de<br />
Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />
Was können Sie bei uns als Ingenieur (m/w)<br />
auf keinen Fall entwickeln?<br />
a) Großdieselmotoren<br />
b) Einspritzsysteme<br />
c) Notstromaggregate d) Antriebslosigkeit<br />
Berechnungsingenieur (m/w)<br />
Strukturmechanik<br />
Neues schaffen. Weiter denken. Vorwärtskommen.<br />
Aus faszinierenden Ideen machen unsere rund 10.000 Mitarbeiter kraftvolle Technik – vom 9.100-<br />
kW-Dieselmotor bis zum klimafreundlichen Blockheizkraftwerk. Mit den Marken MTU und MTU<br />
Onsite Energy ist Tognum einer der weltweit führenden Anbieter von Motoren, kompletten Antriebssystemen<br />
und dezentralen Energieanlagen. Innovative Einspritzsys teme von L’Orange vervollständigen<br />
unser Technologie-Portfolio rund um den Antrieb. Bewegen auch Sie mit uns die Welt!<br />
Ihre Leistung. <br />
<br />
stellen<br />
Ihre Kompetenz. Studienabschluss in Maschinenbau mit Vertiefung in Kontinuumsmechanik oder Betriebsfestigkeit<br />
<br />
<br />
Willkommen bei der Tognum AG in Friedrichshafen.<br />
Senden Sie uns Ihre aussagekräftige Bewerbung – ganz unkompliziert über unsere Online-Stellenbörse.<br />
<br />
www.tognum.com
36 · Beruf und Karriere · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
Be a Pioneer,<br />
Partner,<br />
Professional.<br />
OMV Refining & Marketing<br />
Maschinenbauingenieur (w/m)<br />
Schwerpunkt Rotating Equipment/Großm-Maschinen<br />
OMV Refining & Marketing<br />
Ihre Aufgaben:<br />
Sicherstellen der Funktions- und Werterhaltung aller rotierenden Groß-Maschinen (Turbinen, Verdichter etc.)<br />
der Raffinerien und Kraftwerke<br />
Gewährleisten der Anlagenintegrität und der mechanischen Verfügbarkeit<br />
Umsetzen einer einheitlichen Betreiberphilosophie im Bereich Rotating Equipment in den Raffinerien<br />
und Kraftwerken<br />
Erstellen und Implementieren von einheitlichen Engineering Standards<br />
Technical und Engineering Authority in Projekten<br />
Optimieren und kontinuierliches Verbessern von Instandhaltungsprozessen für den<br />
Bereich Rotating Equipment<br />
Aktives Performance Management von Instandhaltungs- und Service-Partnerfirmen<br />
Entscheider<br />
lesen<br />
<strong>Produktion</strong><br />
Technik und<br />
Wirtschaft<br />
für die<br />
deutsche<br />
Industrie<br />
Ihr Profil:<br />
Abgeschlossenes technisches Studium (Master), vorzugsweise Maschinenbau<br />
Mindestens 5 Jahre Erfahrung idealerweise im Raffinerie- bzw. Kraftwerksbereich<br />
Erfahrung in den Bereichen Maintenance, Operations oder Asset Development<br />
Gute Kommunikationsfähigkeit sowie Verhandlungsgeschick<br />
Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse sowie Reisebereitschaft<br />
Wir bieten Ihnen:<br />
Gehalt: € 61.500,00 all-in sowie diverse OMV Benefits, je nach Erfahrung auch mehr<br />
Die Möglichkeit, Ihre Expertise in einem internationalen Unternehmen einzubringen und dessen<br />
Erfolg mitzusteuern<br />
Wollen Sie mehr bewegen? Dann freuen wir uns<br />
über Ihre Bewerbung unter der Ref.Nr. ATE11.R13<br />
online unter www.omv.com/at/jobs<br />
Ihre Ansprechpartnerin: Silja Köbrunner<br />
OMV Aktiengesellschaft, Trabrennstraße 6-8, A-1020 Wien<br />
Die Salinen Austria AG sucht<br />
LeiterIn <strong>Produktion</strong> Solegewinnung<br />
mit einschlägiger Erfahrung<br />
Aufgaben:<br />
Leitung der operativen Abteilung Gewinnung Sole im Bergbau Salzkammergut mit den<br />
drei Standorten Altaussee, Hallstatt, Bad Ischl<br />
Personalführung und -verantwortung von ca. 45 Mitarbeitern im Schichtbetrieb<br />
Verantwortung für Zielerreichung, Einhaltung des Budgets sowie kontinuierliche<br />
Effizienzsteigerung der Abteilung<br />
Aktive und selbstständige Umsetzung von laufenden Change Management Prozessen<br />
Anforderungen:<br />
Universitätsabschluss Fachrichtung Bergwesen oder vergleichbare Ausbildung<br />
Mehrjährige Berufspraxis im Bergbau<br />
Mehrjährige Führungserfahrung<br />
Hohe Zielorientierung und Managementstärke<br />
Dynamische, durchsetzungsstarke und kraftvolle Persönlichkeit<br />
Entlohnung:<br />
Jahresgehalt: € 93.000,– brutto inkl. Prämien<br />
Sie suchen eine neue Herausforderung? Wenden Sie sich bitte vorerst mit Ihren kompletten<br />
und aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen an unsere Beraterin, Frau Dr. Eva Schlader<br />
(e.schlader@pendlpiswanger.at), die Ihnen volle Diskretion garantiert. Code „76.941“<br />
Dr. Pendl & Dr. Piswanger<br />
A-1010 Wien, Bartensteingasse 5, Tel. +43 1 402 76 08-21<br />
www.pendlpiswanger.at
3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Beruf und Karriere · 37<br />
CI Tech Components AG ist ein etablierter international tätiger Technologielieferant für Hersteller von<br />
Endgeräten für selbstbediente Bank- und Bezahlanwendungen.<br />
Die Unternehmung ist ein Joint-Venture der beiden Konzerne Giesecke & Devrient und Wincor Nixdorf<br />
und beschäftigt rund 160 Mitarbeitende. Der Hauptsitz befindet sich in der Schweiz, zusätzlich besteht<br />
eine Niederlassung in München.<br />
Das weltweit lieferbare Leistungsangebot umfasst attraktive Produkte und Dienstleistungen rund<br />
um die Banknoten- und Scheckerkennung, -prüfung und den Banknotentransport. Neben Sensorik zur<br />
Erkennung, Echtheitsprüfung und Fitnessbewertung von nahezu allen weltweit vorhandenen Banknoten<br />
beinhaltet unser Angebot auch Module zur Ein- und/oder Auszahlung von Banknoten und Schecks.<br />
Zur Verstärkung der Abteilung Forschung & Entwicklung in Dornach bei München<br />
suchen wir einen<br />
Entwickler Elektronik (m/w)<br />
Ihre Aufgaben<br />
Sie konzipieren und entwickeln elektronische Schaltungen zur analogen Signalerfassung sowie zur<br />
analogen bzw. digitalen Signalverarbeitung in der Sensorik und Steuerungstechnik.<br />
Sie treffen die Auswahl der Bauteile, erstellen die Schaltpläne und betreuen das Layout. Sie führen<br />
die Inbetriebnahme und Tests durch. Weiter erstellen Sie die dazugehörige Dokumentation und schreiben<br />
die Prüfspezifikationen. Sie überführen die Komponenten und Baugruppen in die <strong>Produktion</strong>sumgebung.<br />
Ihr Profil<br />
Sie verfügen über ein erfolgreich abgeschlossenes Studium (FH/Uni) in Elektrotechnik.<br />
In der Entwicklung elektronischer Baugruppen konnten Sie bereits Berufserfahrung sammeln.<br />
Sie kennen sich aus im Aufbau analoger Schaltungen zur Signalerfassung und -verarbeitung<br />
sowie mikrocontrollerbasierten Schaltungen. EMV-Kenntnisse sind erwünscht.<br />
Sie zeichnen sich durch eine selbständige und strukturierte Arbeitsweise aus. Die Arbeit in einem<br />
interdisziplinären Team macht Ihnen Spaß. Gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift sind<br />
selbstverständlich.<br />
Interessiert?<br />
Dann freuen wir uns über Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen.<br />
Frau Josiane Zaugg job4you@citech.com<br />
Oberburgstr. 103400 BurgdorfSchweizTelefon +41 (0)34 420 88 33
38 · Beruf und Karriere · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
Ich forsche schon heute an den<br />
Materialien von morgen. Das ist<br />
wie ein kleiner Blick in die Zukunft.<br />
Studiert habe ich Luft- und Raumfahrttechnik. Meine Abschlussarbeit habe ich<br />
aber bei Audi geschrieben. Denn hier habe ich die Chance, neuartige Materialien<br />
zu erforschen und damit eine Basis für zukünftige Fahrzeugkonzepte zu schaffen.<br />
Dass Audi mir im Anschluss sogar eine Promotionsstelle anbot, zeigt mir, wie<br />
sehr meine Arbeit wertgeschätzt wird.<br />
Benjamin Bender<br />
Diplomand Aluminium- und Leichtbauzentrum<br />
Studium: Luft- und Raumfahrttechnik<br />
Mehr erfahren und selbst magische<br />
Momente erleben: www.audi.de/karriere
3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong> · <strong>Produktion</strong> · Beruf und Karriere · 39<br />
Der Kongress von<br />
Stuttgart<br />
KOMPLEXE HERAUSFORDERUNGEN MEISTERN<br />
. AUTOMOBIL FORUM <br />
Forum am Schlosspark, Ludwigsburg . und . Mai <br />
Um im automobilen Wettbewerb bestehen zu können, ist globales Agieren unerlässlich. Nachhaltiges<br />
Wachstum kann nur durch eine langfristige globale Produktstrategie generiert werden. Mit der Anzahl<br />
der potenziellen Käufer aus verschiedenen Regionen, die unterschiedliche Ansprüche an ein Fahrzeug<br />
haben, wächst auch die Komplexität – sowohl in der Fertigung als auch in der Produktplanung.<br />
Top-Entscheider gewähren Einblicke in die erfolgsversprechenden Strategien der Automobil-Branche:<br />
Jean-Marc Gales,<br />
CEO CLEPA<br />
(European Association of<br />
Automotive Suppliers)<br />
Dr. Klaus Zehender,<br />
Leiter Einkauf Mercedes-Benz<br />
Cars und Vans, Daimler AG<br />
Michael Macht,<br />
Mitglied des Vorstands der<br />
Volkswagen AG, Geschäftsbereich<br />
„Konzern <strong>Produktion</strong>“<br />
Maria-Elisabeth Schaeffler,<br />
Gesellschafterin und<br />
Stellvertretende Vorsitzende<br />
des Aufsichtsrates der<br />
Schaeffler AG<br />
Wolfgang Schäfer, Mitglied<br />
des Vorstands, Finanzen,<br />
Compliance, Recht,<br />
Controlling und IT,<br />
Continental AG<br />
ANMELDUNG<br />
www.automobil-forum.de<br />
Für Rückfragen: Tina Drexler<br />
Tel.: /- oder<br />
tina.drexler@sv-veranstaltungen.de<br />
<br />
apr_forum_<strong>2012</strong>_vers2_210x297.indd 1 02.04.<strong>2012</strong> 17:00:22
40 · Wirtschaftsfakten · <strong>Produktion</strong> · 3. Mai <strong>2012</strong> · Nr. <strong>18</strong><br />
Maschinenbau-Aktien-indeX<br />
Aktien-analyse<br />
Dürr beflügelt die Branche<br />
Harald Rehmet,<br />
Senior Analyst<br />
der LBBW.<br />
Stuttgart (ilk). Ein Mix aus positivem Ifo-Geschäftsklima,<br />
rückläufigem Einkaufsmanagerindex,<br />
mehrheitlich positiven Quartalsberichten dies- und<br />
jenseits des Atlantiks sowie den politischen Turbulenzen<br />
in Frankreich und den Niederlanden sorgten<br />
für ein Wechselbad der Gefühle (und Kurse). Damit<br />
waren in der Berichtswoche sowohl der DAX (-0,4 %)<br />
als auch der Maschinenbau-Aktien-indeX von <strong>Produktion</strong><br />
und LBBW (-0,7 %) per saldo im Minus. Der<br />
Wochengewinner Krones (+8,9 %) konnte mit seinem<br />
Ausblick für <strong>2012</strong> wieder Zuversicht vermitteln,<br />
nachdem das Unternehmen in den letzten Monaten<br />
eher enttäuschende Meldungen veröffentlichte. Der<br />
von Lackieranlagenhersteller Dürr (+0,6 %) gemeldete,<br />
starke Auftragseingang im ersten Quartal beflügelte<br />
die ganze Branche, wovon auch Kuka (+8,3 %)<br />
profitierte. Bahntechnikhersteller Schaltbau (+1,8 %)<br />
meldete zum Jahresauftakt sogar einen neuen Rekordwert<br />
beim Auftragseingang.<br />
Exportweltmeister China<br />
Quelle: WTO<br />
© <strong>Produktion</strong><br />
Landsberg (ilk). Der Welthandel<br />
ist im vergangenen Jahr wieder kräftig<br />
gewachsen. Weltweit wurden<br />
Waren im Wert von 17,8 Bio Dollar<br />
exportiert; das war ein Fünftel mehr<br />
als im Jahr 2010. Mit Ausfuhren in<br />
Höhe von 1 899 Mrd Dollar konnte<br />
China den Titel ‚Export-Weltmeister‘<br />
verteidigen. Die USA lagen mit Exporten<br />
in Höhe von 1 481 Mrd Dollar<br />
ganz knapp vor Deutschland (1 474<br />
Mrd Dollar) auf Platz zwei. Zusammen<br />
vereint dieses Spitzentrio des<br />
Welthandels mehr als ein Viertel der<br />
weltweiten Ausfuhren auf sich. Weitere<br />
Handelsriesen sind Japan, die<br />
Niederlande und Frankreich.<br />
Dow Jones<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
..<br />
..<br />
Hang Seng<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
..<br />
..<br />
..<br />
Maschinenbau-Aktien-indeX vs DAX<br />
Maschinenbau-<br />
Aktien-indeX<br />
DAX 30<br />
Maschinenbau-Aktien-indeX<br />
Name<br />
..<br />
..<br />
..<br />
..<br />
..<br />
Indexmitglied<br />
Euro Stoxx<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
..<br />
TecDax<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kurs<br />
(eur)<br />
19.04.<br />
..<br />
Kurs<br />
(eur)<br />
25.04.<br />
..<br />
..<br />
Wochen<br />
performance<br />
(in %)<br />
..<br />
..<br />
..<br />
..<br />
..<br />
..<br />
1 Jahr<br />
Marktkapitalisierung<br />
(in Mio.)<br />
AIXTRON (XET) TecDAX 13,62 12,73 -6,5% 1295<br />
BAUER (XET) SDAX <strong>18</strong>,70 <strong>18</strong>,67 -0,2% 320<br />
CENTROTHERM PHTO. (XET) TecDAX 7,21 7,35 2,0% 156<br />
DEUTSCHE BET. (XET) SDAX 16,29 16,83 3,3% 230<br />
DEUTZ (XET) MDAX 5,09 5,24 2,9% 633<br />
DUERR (XET) MDAX 48,68 48,97 0,6% 847<br />
GEA GROUP (XET) MDAX 26,05 24,57 -5,7% 4515<br />
GESCO (XET) SDAX 63,57 64,13 0,9% 213<br />
GILDEMEISTER (XET) MDAX 14,83 14,98 1,0% 901<br />
HEIDELBERGER DRUCK (XET) SDAX 1,39 1,28 -7,6% 300<br />
JENOPTIK (XET) TecDAX 5,99 6,04 0,9% 346<br />
JUNGHEINRICH PFS. (XET) SDAX 25,40 25,10 -1,2% 402<br />
KOENIG & BAUER (XET) SDAX 12,02 12,15 1,0% 200<br />
KRONES (XET) MDAX 36,94 40,24 8,9% 1270<br />
KUKA (XET) MDAX 16,31 17,67 8,3% 599<br />
MAN (XET) DAX 101,60 97,14 -4,4% 13694<br />
MTU AERO ENGINES (XET) HLDG. MDAX 61,78 62,55 1,2% 3253<br />
NORDEX (XET) TecDAX 4,15 3,42 -17,5% 251<br />
NORMA GROUP (XET) SDAX 19,50 20,23 3,7% 645<br />
PFEIFFER VACUUM (XET) TECH. TecDAX 88,15 88,30 0,2% 871<br />
RATIONAL (XET) MDAX <strong>18</strong>8,80 <strong>18</strong>8,60 -0,1% 2144<br />
SALZGITTER (XET) MDAX 39,82 39,12 -1,8% 2351<br />
SCHALTBAU HOLDING (XET) SDAX 82,20 83,72 1,8% 172<br />
SIEMENS (XET) DAX 71,14 70,53 -0,9% 64479<br />
SINGULUS TECHS. (XET) TecDAX 2,38 2,37 -0,5% 116<br />
SUESS MICROTEC (XET) TecDAX 10,23 9,77 -4,4% <strong>18</strong>6<br />
THYSSENKRUPP (XET) DAX <strong>18</strong>,53 17,80 -3,9% 9155<br />
VOSSLOH (XET) MDAX 76,60 75,47 -1,5% 1006<br />
WACKER NEUSON (XET) SDAX 12,31 12,44 1,1% 873<br />
WINCOR NIXDORF (XET) MDAX 29,85 28,97 -2,9% 958<br />
Quelle: Datastream, LBBW Research, <strong>Produktion</strong><br />
Bemerkung: Es handelt sich hierbei um XETRA-Schlusskurse vom vergangenen Donnerstag.<br />
Stammdaten zum Index: Anzahl der Werte: 30, Startpunkt 1.1.2000, Startwert 100, Indexart: Preisindex,<br />
Gewichtung: Gleichgewichtung;<br />
Werte die nach dem 1.1.2000 notiert sind: Bauer, Centrotherm Phto., Nordex, Wacker Neuson, Wincor Nixdorf,<br />
Deutsche Beteiligungen, MTU Aero Engines sowie Schaltbau Holding.<br />
Energie & Rohstoffe<br />
Entwicklung Ölpreis /<br />
Barrel (159 l)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
123,15<br />
..<br />
..<br />
..<br />
Rosneft/Eni: Gemeinsame<br />
Sache vor Russlands Küste<br />
Moskau (DJ/ilk). Russlands größter<br />
Ölkonzern Rosneft holt sich zur<br />
Erschließung von Ölvorkommen<br />
in der Barentssee und im Schwarzen<br />
Meer mit der italienischen Eni<br />
einen Partner mit ins Boot. Gemeinsam<br />
wollen beide Felder erschließen,<br />
deren gewinnbare Reserven<br />
auf 36 Mrd Barrel Öläquivalent<br />
beziffert werden. Eni werde ein<br />
Drittel an dem Gemeinschaftsunternehmen<br />
halten und 2 Mrd US-<br />
Dollar investieren.<br />
Rohstoffpreise<br />
..<br />
Aluminium je Tonne: 2086,00 $<br />
Kupfer je Tonne: 8356,00 $<br />
Gold je Feinunze: 1652,43 $<br />
Silber je Feinunze: 30,96 $<br />
Nickel je Tonne: 13692,09 €<br />
Zinn je Tonne: 16806,65 €<br />
€ 1,32 $ € 69,38 Rupie<br />
€ 106,32 Yen € 38,73 Rubel<br />
€ 8,29 Yuan € 4,<strong>18</strong> Zloty<br />
€ 0,82 £ € 288,98 Forint<br />
Konjunktur und Märkte<br />
Regierung erhöht<br />
Konjunkturprognose<br />
119,4<br />
..<br />
Umrechnungskurse<br />
Berlin (DJ/gk). Die Bundesregierung<br />
wird ihre Konjunkturerwartungen<br />
für 2013 voraussichtlich<br />
leicht erhöhen. In ihrer Frühjahrsprognose<br />
rechnet die Regierung<br />
mit einem Wirtschaftswachstum<br />
zwischen 1,6 und 1,9 % für das Jahr<br />
2013, wie die ‚Die Welt‘ berichtet.<br />
Bisher wurde ein Wachstum von<br />
1,6 % prognostiziert.<br />
Konjunktur<br />
Industrie nimmt Fahrt auf<br />
Claus Wilk<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>18</strong>, <strong>2012</strong><br />
Berlin. Im zweiten Quartal wird<br />
die deutsche Wirtschaft wieder<br />
Fahrt aufnehmen. Darauf deutet<br />
das Konjunkturbarometer des<br />
Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />
(DIW Berlin)<br />
vom April hin. Nachdem die deutsche<br />
Wirtschaft im ersten Vierteljahr<br />
wohl nur geringfügig mehr<br />
produziert hat als im Schlussquartal<br />
2011, ist im zweiten Quartal<br />
wieder mit einem Zuwachs von<br />
0,4 % gegenüber dem Vorquartal zu<br />
rechnen; für das erste Quartal <strong>2012</strong><br />
zeigt das Konjunkturbarometer ein<br />
Plus von 0,1 % an. „Die Eurokrise<br />
belastet die deutsche Wirtschaft<br />
immer noch, das Wachstum in<br />
Deutschland stützt sich deshalb<br />
Branchenbarometer Amerika<br />
Wirtschaftsentwicklung<br />
BIP 2011 BIP <strong>2012</strong><br />
Land (reale Veränd. geg. Vorjahr in %)<br />
Argentinien 7,5 4,0<br />
Brasilien 3,0 3,7<br />
Chile 6,2 4,2<br />
Kanada 2,3 2,1<br />
Kolumbien 5,7 4,7<br />
Mexiko 4,0 3,5<br />
Peru 6,8 5,5<br />
USA 1,8 2,2<br />
Quelle: Germany Trade and Invest, Bonn<br />
Deutsch-chinesischer<br />
Handel soll stark wachsen<br />
Hannover (DJ/gk). Bis 2015 soll<br />
das bilaterale Handelsvolumen<br />
zwischen China und Deutschland<br />
auf 280 Mrd US-Dollar steigen,<br />
sagte Premierminister Wen Jiabao.<br />
Das Handelsvolumen betrug 2011<br />
190 Mrd Dollar. Auch Kanzlerin<br />
Angela Merkel sieht großes Potenzial<br />
für eine Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen.<br />
zur Zeit vor allem auf die Inlandsnachfrage<br />
und die Exporte in die<br />
Schwellenländer“, sagt DIW-Konjunkturchef<br />
Ferdinand Fichtner.<br />
„Die Aufträge für die deutsche<br />
Industrie aus den europäischen<br />
Krisenländern sind hingegen<br />
merklich zurückgegangen“, so<br />
Fichtner. „Nachdem sich die Krise<br />
zuletzt wieder etwas verschärft hat,<br />
ist auch vorerst nicht mit einer<br />
deutlichen Erholung der Exporte in<br />
den Euroraum zu rechnen.“<br />
„Die Inlandsnachfrage wird die<br />
Wirtschaft anschieben“, sagt DIW-<br />
Konjunkturexperte Simon Junker.<br />
Auch die Investitionstätigkeit dürfte<br />
– gestützt durch das günstige Finanzierungsumfeld<br />
– kräftig ausfallen.<br />
Hierauf deutet auch das<br />
Umsatzplus bei den inländischen<br />
Investitionsgütern hin.<br />
Marktpotenzial<br />
Chemie<br />
© <strong>Produktion</strong><br />
Nach wie vor auf Grün stehen für die Ausrüster der Chemieindustrie die Signale<br />
am amerikanischen Markt. Zwar hat sich das Wachstum in den Wirtschaftsregionen<br />
etwas verlangsamt, doch stehen die Chancen in Kernmärkten<br />
wie den USA oder in Randmärkten wie Peru für Geschäfte nicht schlecht.<br />
Ordereingang langlebiger<br />
Güter bricht in USA ein<br />
Washington (DJ/gk). Der Auftragseingang<br />
langlebiger Güter in<br />
den USA ist im März überraschend<br />
eingebrochen. Wie das US-Handelsministerium<br />
berichtete, fielen<br />
die Orders gegenüber dem Vormonat<br />
um 4,2 %, der stärkste Rückgang<br />
seit mehr als drei Jahren. Der Vormonatswert<br />
wurde auf 1,9 % (vorläufig:<br />
2,4 %) nach unten revidiert.