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Ausgabe - 48 - 2013 - Produktion

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Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />

<strong>Produktion</strong>Einzelpreis Euro 2,80<br />

28. November <strong>2013</strong> · Nummer <strong>48</strong> www.produktion.de<br />

Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />

Messe-Special<br />

Euromold<br />

Seiten 11 bis 16<br />

Exklusiv: China investiert<br />

in Autefas Wachstum<br />

(Fast) alle Roboter lassen<br />

sich jetzt vergleichen<br />

Konstruktion: Extrem<br />

langlebige Axialdichtung<br />

Chlor-<strong>Produktion</strong>:<br />

Sauerstoff spart Strom<br />

9<br />

17<br />

20<br />

28<br />

Im FoKUS<br />

Die Euromold baut ihr<br />

Themenspektrum aus<br />

InnoVation<br />

German Engineering: Ab nach China<br />

Frankfurt (sM). Die Euromold<br />

feiert ihr Jubiläum als Weltmesse<br />

für Werkzeug- und Formenbau,<br />

Design und Produktentwicklung.<br />

Veranstalter Demat rechnet<br />

mit 1 100 Ausstellern und<br />

rund 55 000 Besuchern. Seite 11<br />

Schneller Schleifen bei<br />

Rostfrei- und Alublechen<br />

CH-UZWIle (hI). Steelmaster-<br />

Blechbearbeitungsmaschinen<br />

erweitern die Technologien von<br />

Lissmac. Sie sorgen für eine<br />

schnelle Bearbeitung von Rostfrei-<br />

und Alu-Blechen. Seite 22<br />

Mehr Effizienz in der<br />

Leichtbau-<strong>Produktion</strong><br />

GÖppIngen (hI). Von Schuler<br />

kommen aktuell viele Neuheiten:<br />

Mit im Fokus des Unternehmens<br />

sind die neuesten Pressen<br />

und Automationskomponenten<br />

zur effizienteren <strong>Produktion</strong> von<br />

Leichtbauteilen. Seite 25<br />

EuroMold Frankfurt<br />

Halle 8.0 | Stand C70<br />

Das weltweit erste<br />

Hydro-Dehnspannfutter<br />

das Drehmomente<br />

bis 2.000 Nm überträgt<br />

www.de.schunk.com/TENDO-E-compact/DE<br />

MArEn KALkoWSkY<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong> , <strong>2013</strong><br />

Chinesische Kunden werden<br />

anspruchsvoller. So verschieben<br />

sich die Innovationsaktivitäten<br />

deutscher Industrieunternehmen<br />

immer stärker auch nach China.<br />

Wer nicht folgt, bleibt womöglich<br />

auf der Strecke.<br />

Landsberg/ShanghaI. ‚In the region<br />

for the region‘, damit dieses<br />

Versprechen des Automatisierungsspezialisten<br />

Festo auch in<br />

Erfüllung geht, hat das Unternehmen<br />

erst kürzlich stark in den Ausbau<br />

der lokalen Entwicklungskompetenzen<br />

in China investiert.<br />

Schon 2001 gründete Festo das<br />

Technical Engineering Centre<br />

Shanghai (TEC). Dies wurde stark<br />

erweitertert und ist seit Herbst in<br />

Betrieb. Mit bis zu 100 Ingenieuren<br />

will Festo seine Kapazitäten in der<br />

Produkt- und Systementwicklung<br />

in der Region Asien-Pazifik deutlich<br />

erhöhen. „Das neue TEC im<br />

Zentrum des chinesischen Marktes<br />

führt zu einer deutlichen Erleichterung<br />

der Kommunikation und<br />

verbessert unsere Reaktionszeit“,<br />

unterstreicht der Leiter des TEC<br />

Shanghai, Kenan Hafuz-Hasan.<br />

Der asiatische Markt stelle andere<br />

Anforderungen als der europäische.<br />

Mit dem TEC werde die Vorlaufzeit<br />

für Produktinnovationen<br />

nun deutlich reduziert. Weiterer<br />

Vorteil: Kostenvorteile durch eine<br />

Lokalisierung der Produkte lassen<br />

sich besser realisieren.<br />

Dass China zunehmend zum<br />

Innovationsstandort für deutsche<br />

Unternehmen wird, hat auch Dr.<br />

Ulrich Frenzel, Leiter Lean Innovation<br />

bei der Staufen AG, im Rahmen<br />

einer Studie festgestellt. „Die<br />

Firmen haben erkannt, dass es für<br />

den Erfolg in China nicht mehr<br />

reicht, Produkte ‚Designed in Germany‘<br />

eins zu eins auf den lokalen<br />

Markt zu übertragen oder lediglich<br />

leichte Anpassungen vorzunehmen“,<br />

meint Frenzel. Knapp 60 %<br />

der im Reich der Mitte von deutschen<br />

Unternehmen angemeldeten<br />

Patente basieren zumindestens<br />

teilweise auf lokalen F&E-Projekten.<br />

Das zeigt die Befragung, die die<br />

deutsche Handelskammer in China<br />

mit der Staufen AG durchgeführt<br />

hat. Bereits heute investieren<br />

viele Industrieunternehmen in<br />

China gemessen am Umsatz schon<br />

genauso viel in Innovationen wie in<br />

Deutschland. So geben mehr als<br />

35 % der Befragten mindestens fünf<br />

Prozent für ihre F&E-Tätigkeiten<br />

aus. Tendenz steigend: Denn für<br />

Die Anforderungen<br />

an die Automatisierungsprodukte<br />

unterscheiden<br />

sich oft<br />

von denen in Europa.<br />

Daher hat Festo<br />

in die Erweiterung<br />

des Technical Engineering<br />

Centre in<br />

Shanghai investiert.<br />

Bild: Festo<br />

rund 40 % spielen F&E in den kommenden<br />

fünf Jahren eine „sehr<br />

wichtige Rolle“, ein fast doppelt so<br />

hoher Wert wie in der jüngsten<br />

Vergangenheit. Doch noch entscheiden<br />

überwiegend deutsche<br />

Manager über Innovationen bei<br />

Produkten und Services. Beteiligt<br />

wird dabei meist die deutsche Muttergesellschaft,<br />

nicht aber lokale<br />

Fortsetzung auf S.2<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />

redaktion@produktion.de<br />

Superior Clamping and Gripping<br />

Zahl der Woche<br />

UM 260 %...<br />

...stieg der Kurs des Windkraftanlagenherstellers<br />

Nordex in<br />

den ersten drei Quartalen dieses<br />

Jahres. Warum? (Bericht Seite 4)<br />

ZiTierT<br />

„Der europäische Markt ist<br />

für Okuma wichtig, weil er<br />

technisch anspruchsvoll ist.“<br />

Yoshimaro Hanaki, CEO Okuma<br />

SerVice<br />

Redaktion:<br />

Tel.: (0 81 91)125-310, Fax: (0 81 91)125-312<br />

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SPS/IPC/DriVeS<br />

Bildverarbeitung und Automatisierung heiraten<br />

DiEtMAr PoLL<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong> , <strong>2013</strong><br />

Die SPS/IPC/Drives gibt in<br />

diesen Tagen einen kompletten<br />

Marktüberblick zur elektrischen<br />

Automatisierung. Neu hinzugekommen<br />

ist die Halle 11 mit dem<br />

Schwerpunkt ‚Software‘.<br />

Nürnberg. Mehr als 1 500 nationale<br />

und internationale Unternehmen<br />

stellen auf der diesjährigen<br />

SPS/IPC/Drives aus. Dem Messebesucher<br />

bietet sich auf über<br />

110 000 m² ein so umfangreicher<br />

Marktüberblick zur elektrischen<br />

Automatisierung wie nie zuvor.<br />

Schwerpunkt der neu hinzugekommenen<br />

Halle 11 ist ‚Software‘.<br />

Treffpunkt der Automatisierungsbranche ist mal wieder die Messe SPS/IPC/Drives<br />

in Nürnberg – mit neuer Halle und neuem Schwerpunktthema. Bild: Mesago<br />

Das Wachstum der Messe bringt<br />

zudem eine thematische Neuaufteilung<br />

einiger Hallen mit sich: die<br />

Halle 7A beherbergt jetzt ausschließlich<br />

die ‚Sensorik‘ und die<br />

Halle 7 ist nun ganz der ‚Steuerungstechnik‘<br />

gewidmet.<br />

Die Themen Bildverarbeitung<br />

und Automatisierung wachsen<br />

immer mehr zusammen, daher<br />

präsentieren sich viele Firmen,<br />

darunter auch Marktführer, mit<br />

eigener Standfläche auf der Messe.<br />

Oder eben Unternehmen, die<br />

ihren ersten Auftritt feiern. Dazu<br />

Thomas Vogel von Allied Vision<br />

Tec: „Die Automationsbranche<br />

bleibt dynamisch und zieht die<br />

industrielle Bildverarbeitung an.<br />

Allied Vision Tec präsentiert sich<br />

zum ersten Mal auf der SPS/IPC/<br />

Drives und will dort mit konkreten<br />

Lösungen am Puls der Endanwender<br />

von Bildverarbeitungssystemen<br />

sein. Dafür zeigen wir unsere<br />

leistungsstarken Digitalkameras.“<br />

Zur Förderung des Ingenieurnachwuchses<br />

wird zudem auf dem<br />

Kongress der Messe erstmalig der<br />

Innovationspreis der Automatisierungsindustrie<br />

verliehen.


2 · Nachrichten · <strong>Produktion</strong> · 28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong><br />

Fortsetzung von S.1<br />

Partner wie chinesische Universitäten<br />

und Forschungseinrichtungen.<br />

„Hier gilt es umzudenken und<br />

mehr auf lokale Führungskräfte<br />

sowie externe Partner zu setzen“,<br />

fordert Frenzel. „Chinesische Universitäten<br />

und Wissenschaftler<br />

schaffen es stetig, die Qualität ihrer<br />

Ergebnisse zu verbessern. So kann<br />

es Sinn machen, mit chinesischen<br />

Universitäten oder Forschungseinrichtungen<br />

zu kooperieren“, erklärt<br />

auch Dr. Philipp Sandner, Partner<br />

bei der Munich Innovation Group.<br />

Die Tsinghua University spiele bereits<br />

heute in einer Liga mit Top-<br />

US-Unis und werde oft in einer<br />

Reihe mit dem MIT genannt. Festo<br />

beschreitet diesen Wegs und kooperiert<br />

beispielsweise mit Unis in<br />

Tongji oder Shanghai.<br />

Es gibt auch ganz konkrete<br />

Gründe, die Maschinenbauer dazu<br />

zwingen, lokale Entwicklungskapazitäten<br />

aufzubauen. Denn<br />

Kunden erwarten zunehmend,<br />

dass Anbieter Engineering-Knowhow<br />

zur Verfügung stellen. Festos<br />

Kunde ABB Robotics China setzt<br />

auf sogenannte ‚Entwicklungspartnerschaften‘.<br />

So hat sich ABB<br />

Robotics mit Unternehmen verbündet,<br />

auf deren globale Engineering-Kompetenz<br />

sich bauen lässt.<br />

Festo gehört dazu.<br />

Bei uns im Internet<br />

Top geklickt auf www.produktion.de<br />

1. Ein Deutsches<br />

Konjunktur-Hoch „droht“<br />

2. Chinesische Staatskonzerne<br />

auf Einkaufstour<br />

3. Erneut wird Arbeit in<br />

Deutschland teurer<br />

4. Thema Handelsüberschuss<br />

erregt die Gemüter<br />

5. Energie: Dem KW pro Stück<br />

und Stunde auf der Spur<br />

6. Apps: Mehr „Spaß“<br />

für <strong>Produktion</strong>er?<br />

7. Hasco fertigt gemäß<br />

Industrie 4.0<br />

8. Hess AG: Gewinn um 45 Mio<br />

Euro künstlich aufgebläht<br />

9. Siemens: Motordesign mit<br />

innenliegenden Kühlrippen<br />

10. Schaeffler strukturiert<br />

das Asien-Geschäft neu<br />

Maschinen wieder<br />

stärker gefragt<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Nürnberg (pd). Im dritten Quartal<br />

<strong>2013</strong> stieg der Auftragseingang der<br />

deutschen Werkzeugmaschinenindustrie<br />

im Vergleich zum dritten<br />

Quartal 2012 um 9 %. Die Inlandsbestellungen<br />

zogen um 12 % an, die<br />

Auslandsbestellungen notierten<br />

6 % über Vorjahr. Für die ersten<br />

neun Monate <strong>2013</strong> gilt insgesamt<br />

ein Minus von 6 %. Dabei verlor das<br />

Inland ein Zehntel, das Ausland<br />

4 %. „Die Werkzeugmaschinennachfrage<br />

hat den lang erwarteten<br />

Turnaround geschafft“, kommentiert<br />

Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer<br />

des Branchenverbands<br />

VDW das Ergebnis.<br />

Maschinenbauer<br />

beklagen sich<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Frankfurt/M. (pd). Konstrukteure,<br />

Projektanten und Entwickler trafen<br />

sich zum Thema ‚Engineering im<br />

Maschinenbau‘ beim VDMA. Die<br />

Maschinenhersteller beklagten<br />

den fehlenden Datenfluss im Engineeringprozess<br />

über die verschiedenen<br />

Disziplinen hinweg. Der<br />

VDMA wollte deshalb den Maschinenherstellern<br />

eine Übersicht über<br />

die verfügbaren Schnittstellen der<br />

Engineering-Werkzeuge geben<br />

und deren Anwendung fördern.<br />

Henrik A. Schunk bleibt Chairman bei<br />

EUnited Robotics.<br />

Bild: Schunk<br />

Bild der Woche<br />

Und es werde Licht ... auch in Norwegen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Brüssel (sun). Henrik A. Schunk,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Schunk GmbH in Lauffen<br />

am Neckar, ist in seinem Amt als<br />

Vorstandsvorsitzender von EUnited<br />

Robotics bestätigt worden. Für<br />

weitere drei Jahre wird er die Aktivitäten<br />

des Europäischen Roboterverbands<br />

leiten. Als stellvertretender<br />

Vorsitzender ist Wilfried Eberhardt,<br />

Leiter Vertrieb & Marketing<br />

Lohr (pd). Erstmals wird in diesem<br />

Winter die Sonne auf die norwegische<br />

Stadt Rjukan scheinen. Die<br />

Stadt liegt in einem so engen Tal,<br />

dass die rund 3 500 Einwohner von<br />

Oktober bis März kein direktes Sonnenlicht<br />

haben. Seit diesem Jahr erleuchten<br />

drei große bewegliche<br />

Spiegel am gegenüberliegenden<br />

Hang den zentralen Marktplatz mit<br />

reflektierten Sonnenstrahlen. Jeder<br />

der 17 m 2 großen und rund 500 kg<br />

schweren Heliostaten folgt computergesteuert<br />

dem Sonnenlauf. Die<br />

Antriebs- und Steuerungslösung für<br />

den Verstellmechanismus sowie die<br />

Fernüberwachung hat Bosch Rexroth<br />

geliefert.<br />

Robotik<br />

Schunk ist EUnited Robotics Chairman<br />

der Kuka Roboter GmbH in Gersthofen,<br />

gewählt worden. EUnited<br />

Robotics werde sich weiterhin für<br />

industrierelevante Forschungsprojekte<br />

und Technologietransfer<br />

einsetzen und die europäische Öffentlich-Rechtliche<br />

Partnerschaft<br />

für die Robotik (Robotics PPP) unterstützen.<br />

Robotics PPP ist eine<br />

Initiative der Europäischen Kommission<br />

unter ‚Horizont 2020‘, dem<br />

Europäischen Rahmenprogramm<br />

Bild: Rexroth<br />

für Forschung und Innovation für<br />

2014 bis 2020, mit dem Ziel, die<br />

Zusammenarbeit von Wissenschaft<br />

und Industrie im Bereich der<br />

Robotik zu stärken. „Es ist viel Dynamik<br />

in der Robotik in Europa:<br />

vom baldigen Start der Robotik<br />

PPP, der Weiterentwicklungen in<br />

der Industrierobotik bis hin zum<br />

Vormarsch der Servicerobotik. Ich<br />

freue mich auf drei weitere spannende<br />

Jahre“, so Schunk.<br />

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Solarzellenfertigung<br />

Rekord beim Wirkungsgrad<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Stuttgart (pd). Bei der Suche<br />

nach günstigeren Materialien und<br />

Herstellverfahren für effiziente<br />

Dünnschichtsolarzellen hat ein<br />

Stuttgarter Forscherteam des Zentrums<br />

für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung<br />

(ZSW) einen<br />

vereinfachten <strong>Produktion</strong>sprozess<br />

für Kesterit-Dünnschichtsolarzellen<br />

entwickelt. Die Absorberschicht<br />

der Solarzellen enthält die<br />

gut verfügbaren und preiswerten<br />

Metalle Zink und Zinn. Die beste<br />

Zelle erreicht einen Wirkungsgrad<br />

von 10,3 % – ein neuer Bestwert in<br />

Europa. Das Forschungsinstitut hat<br />

die Grenze von 10 % Wirkungsgrad<br />

für Kesterit-Solarzellen überschritten.<br />

Der Wert kommt dem in den<br />

USA aufgestellten Weltrekord von<br />

11,1 % nahe – die amerikanische<br />

Dünnschichtsolarzelle mit der neuen<br />

Kesterit-Absorberschicht. Bild: ZSW<br />

Weltrekordzelle wurde allerdings<br />

mit einem aufwändigeren Prozess<br />

hergestellt. Die ZSW-Solarzelle hat<br />

mit 0,5 m 2 die Ausmaße von Standardversuchszellen.<br />

Der Wert wurde<br />

vom Fraunhofer-Institut für Solare<br />

Energiesysteme ISE bestätigt.


28. November <strong>2013</strong>· Nr. <strong>48</strong> · <strong>Produktion</strong> · Nachrichten · 3<br />

Off-Shore-Windenergie<br />

Planungssicherheit gefragt<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Frankfurt/M. (pd). Die Offshore-<br />

Windenergie-Branche fordert von<br />

der zukünftigen Bundesregierung<br />

Planungs- und Investitionssicherheit<br />

für den weiteren Ausbau der<br />

Offshore-Windenergie in Deutschland.<br />

„Offshore-Windenergie ist ein<br />

unverzichtbarer Baustein der Energiewende.<br />

Die neue Bundesregie-<br />

Schaeffler<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Herzogenaurach (pd). Schaeffler<br />

hat beschlossen, die bis dato zusammengehörenden<br />

Organisationseinheiten<br />

in China, Indien und<br />

den weiteren Ländern in der Region<br />

Asien/Pazifik ab 1. Januar 2014<br />

zu trennen. Mit rund 1,1 Mrd Euro<br />

Umsatz oder rund 43 % des Gesamtumsatzes<br />

der Region ist China<br />

bereits heute eines der Länder<br />

mit den stärksten Wachstumsraten<br />

innerhalb der Schaeffler Gruprung<br />

muss daher kurzfristig klare<br />

Rahmenbedingungen schaffen, um<br />

auf Industrieseite finale Investitionsentscheidungen<br />

für die in den<br />

Koalitionsverhandlungen als Ausbaupfad<br />

vorgesehenen 6,5 Gigawatt<br />

Offshore-Windparks bis 2020 auszulösen“,<br />

sagte Thorsten Herdan,<br />

Vizepräsident der Stiftung Offshore-<br />

Windenergie und Geschäftsführer<br />

VDMA Power Systems.<br />

China immer wichtiger<br />

pe. Somit wird China zukünftig als<br />

eigenständige Region geführt.<br />

Korea, Japan und die südostasiatischen<br />

Länder werden zukünftig<br />

zusammen mit Australien in einer<br />

neuen Region Asien/Pazifik zusammengefasst.<br />

Indien, das mit einem Umsatz<br />

von rund 300 Mio Euro nach China<br />

und Korea drittgrößte Land für die<br />

Schaeffler Gruppe in Asien, wird<br />

Teil der neuen Region EMEA (Europa,<br />

Naher Osten, Afrika und Indien).<br />

Conti-Chef bei<br />

Fabrik des Jahres<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Amberg (gk). Die Leiter der Siegerwerke<br />

bei der Fabrik des Jahres/<br />

GEO berichten am 1. und 2.4.2014<br />

in Amberg, wie sie es an die Spitze<br />

des härtesten Benchmark-Wettbewerbs<br />

für die ver arbeitende Industrie<br />

geschafft haben. Besonders die<br />

Vorträge des Gesamtsiegers Siemens,<br />

Gerätewerk<br />

Erlangen, und des<br />

Preisträgers des<br />

deutschen GEO<br />

Awards, Continental<br />

in Karben,<br />

dürften auf reges<br />

Interesse treffen. „Wettbewerbsfähig,<br />

wertschätzend, wertschöpfend:<br />

Die Zukunft industrieller Arbeit<br />

in Deutschland“, lautet der Titel<br />

der Key note des Continental-<br />

Vorstandsvorsitzenden Dr. Elmar<br />

Degenhart. Eine weitere Keynote<br />

hält Siemens-Vorstand Professor<br />

Dr. Siegfried Russwurm. Höhepunkt<br />

am zweiten Tag werden die<br />

Werksbesichtigungen bei Siemens<br />

sowie bei Continental in Regensburg<br />

sein. Das Regensburger Werk<br />

wird für sein ‚Hervorragendes <strong>Produktion</strong>ssystem‘<br />

ausgezeichnet.<br />

Anmeldung: www.fabrik-des-jahres.de,<br />

Tel. 08191 125 872.<br />

Editorial<br />

Tafelsilber ab nach China?<br />

Jetzt geht also auch noch das deutsche Engineering im großen<br />

Stil nach China. Weil es den Chinesen nicht mehr reicht, Made in<br />

Germany oder zumindest Engineered in Germany zu kaufen (siehe<br />

Titel). Während der Brain Drain deutscher Professoren dank<br />

milliardenschwerer Geldspritze (‚Exzellenzinitiative‘) gestoppt<br />

scheint, nimmt der Know How Transfer Richtung China richtig<br />

Fahrt auf. Aber - ist das eigentlich noch ein<br />

Verlust angesichts explodierender chinesischer<br />

Patent-Zahlen oder können es die Chinesen<br />

früher oder später einfach besser als<br />

die Deutschen? Nicht umsonst sind die (Taiwan-)Chinesen<br />

inzwischen Weltmarktführer<br />

bei vielen Computer-Bauteilen. Und, mal<br />

ehrlich, haben deutsche Firmen in China<br />

Eduard Altmann<br />

Chefredakteur<br />

überhaupt eine Wahl - siehe Automobilhersteller?<br />

Immerhin hat Mercedes jetzt sein erstes<br />

Motorenwerk in China eröffnete: Galt Motorenfertigung<br />

doch als ‚Tafelsilber‘ der sonst höchst zulieferaffinen<br />

Auto-OEMs. Vielleicht ist alles halb so schlimm mit dem<br />

Know How Verlust? Oder sogar mit dem Kauf durch einen Chinesen<br />

- siehe unsere Story über eine positive Erfahrung auf Seite 9.<br />

eduard.altmann@produktion.de<br />

Das im ContiLifeCycle-Werk anfallende Raumehl wird komplett in der an das<br />

Werk angeschlossenen Recyclinganlage verarbeitet.<br />

Bild: Continental<br />

Continental<br />

Heiße Reifen in Hannover<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Hannover (pd). Reifenhersteller<br />

und Automobilzulieferer Continental<br />

hat heute sein ContiLifeCycle-Werk<br />

in Hannover-Stöcken eröffnet.<br />

Das einzigartige Werk<br />

nimmt mit seinem integrierten<br />

Ansatz aus Heiß- und Kaltrunderneuerung<br />

für Lkw- und Busreifen<br />

sowie einer eigens entwickelten<br />

Gummirecycling-Anlage im Industriemaßstab<br />

eine Vorreiterrolle<br />

ein. Die von Continental entwickelte<br />

Technologie wurde vom<br />

Umweltinnovationsprogramm des<br />

deutschen Bundesumweltministeriums<br />

gefördert.<br />

Mit der Fertigung runderneuerter<br />

Reifen, deren Produktcharakteristika<br />

auf Augenhöhe mit Neureifen<br />

sind, unternimmt Continental<br />

einen strategisch wichtigen Schritt<br />

und schlägt gleichzeitig ein neues<br />

Kapitel für sein LifeCycle-Geschäft<br />

auf. „Als wir dieses Projekt gestartet<br />

haben, wollten wir unseren Life-<br />

Cycle-Ansatz näher an die Neureifenproduktion<br />

heranbringen. Von<br />

der Planung bis zur Fertigstellung<br />

benötigten wir weniger als 18 Monate<br />

und konnten dabei ein Werk<br />

errichten, was den Rahmen des<br />

technisch Möglichen ausreizt. Unsere<br />

Erfahrung aus der Entwicklung<br />

und Fertigung von Neureifen<br />

ist in das ContiLifeCycle-Werk<br />

eingeflossen, wodurch wir in Punkto<br />

Leistungsfähigkeit und Produkteigenschaften<br />

in der Lage sind,<br />

neue Maßstäbe zu setzen“, erklärt<br />

Nikolai Setzer, der im Continental-<br />

Vorstand für die Division Reifen<br />

verantwortlich ist.<br />

Diese herausragenden Charakteristika<br />

konnten durch den Einsatz<br />

von <strong>Produktion</strong>stechniken aus<br />

der Neureifenfertigung sowie der<br />

Verfeinerung bestehender Runderneuerungstechnologien<br />

erreicht<br />

werden.<br />

Das neue Runderneuerungswerk<br />

hat seinen Sitz in Hannover-<br />

Stöcken und wird bei voller Auslastung<br />

eine jährliche <strong>Produktion</strong>skapazität<br />

von 180 000 Reifen haben.<br />

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4 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong><br />

Maschinenbau-Aktien-IndeX<br />

Nordex schraubt Erwartungen hoch<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Der Windkraftanlagenhersteller Nordex, der in den ersten drei Quartalen<br />

seinen Aktienkurs um 260 % steigerte, erhöht die Prognose für den<br />

Auftragseingang erneut.<br />

Hamburg (DJ/gk). Windkraftanlagen<br />

von Nordex sind so gefragt wie<br />

nie. Vor diesem Hintergrund hofft<br />

Nordex in diesem Jahr nun auf<br />

noch mehr Bestellungen als bislang.<br />

Mit dem bisherigen Geschäftsverlauf<br />

zeigte sich der Tec-<br />

DAX-Konzern zudem sehr zufrieden<br />

und hält an seinen im Sommer<br />

erhöhten Zielen für dieses Jahr fest.<br />

Der Hamburger Konzern rechnet<br />

in diesem Jahr nun mit Ordereingängen<br />

von 1,4 bis 1,5 Mrd Euro.<br />

Zum Halbjahr hatte Nordex die<br />

Prognose für den Auftragseingang<br />

bereits auf 1,3 bis 1,4 Mrd Euro erhöht.<br />

Zuvor war die Gesellschaft<br />

lediglich von 1,2 bis 1,3 Mrd Euro<br />

an neuen Aufträgen ausgegangen.<br />

In den ersten neun Monaten <strong>2013</strong><br />

ist der Auftragseingang bereits um<br />

85 % auf 1,186 Mrd Euro in die Höhe<br />

geschnellt. Im vergangenen Jahr<br />

hatte Nordex mit 1,268 Mrd Euro<br />

den bislang höchsten Ordereingang<br />

in der Firmengeschichte verbucht.<br />

Mit knapp 1,1 Mrd Euro<br />

konnte Nordex von Januar bis Ende<br />

September 47 % mehr umsetzen<br />

als vor einem Jahr. Für dieses Umsatzplus<br />

war hauptsächlich die<br />

Stammregion EMEA (Europa plus<br />

Südafrika) verantwortlich. Hier erzielte<br />

Nordex 91 % seiner Umsätze.<br />

Ergebnisseitig trägt die Neuausrichtung<br />

des Windkraftanlagenbauers<br />

sichtbar Früchte: Nachdem<br />

der TecDAX-Konzern bereits im<br />

ersten Halbjahr die Rückkehr in<br />

die Gewinnzone geschafft hatte,<br />

schoss das Ergebnis vor Zinsen und<br />

Steuern von Januar bis September<br />

Der Windkraftanlagenhersteller<br />

Nordex<br />

schraubt die<br />

Prognose für<br />

seinen Ordereingang<br />

auf 1,4 bis<br />

1,5 Mrd Euro<br />

hoch.<br />

Bild: Nordex<br />

auf 31 von 2,3 Mio Euro in die Höhe.<br />

Auch unterm Strich verdiente Nordex<br />

Geld – nämlich 5,3 Mio Euro,<br />

nachdem vor einem Jahr noch ein<br />

Verlust von 15,6 Mio Euro zu Buche<br />

gestanden hatte. Auf dieser Grundlage<br />

ist die Nordex SE für das Gesamtjahr<br />

<strong>2013</strong> unverändert optimistisch<br />

und erwartet weiterhin<br />

einen Umsatz zwischen 1,3 und 1,4<br />

Mrd Euro sowie eine EBIT-Marge<br />

von 2,5 bis 3,5 %. Bis 2015 soll der<br />

Umsatz dann auf mindestens<br />

1,5 Mrd Euro und die Marge auf 5 %<br />

steigen.<br />

„Große Koalition scheint,<br />

Windenergie auszubremsen“<br />

Gegenwind hatten die Aktien<br />

der deutschen Windenergiebranche<br />

am 11.11. bekommen. Die<br />

Eini gung zwischen CDU und SPD<br />

in den Koalitionsverhandlungen<br />

über einen Abbau der ‚Überförderung‘<br />

beispielsweise bei der Windkraftgewinnung<br />

sorgt für deutlich<br />

nachgebende Kurse. So verloren<br />

die Papiere von Nordex 15,5 % an<br />

Wert und die Titel von PNE Wind<br />

13,3 %. Unmittelbar zu Start waren<br />

die Verluste sogar noch größer.<br />

„Die große Koalition scheint die<br />

Windenergie nun doch stärker auszubremsen,<br />

als bisher erwartet“,<br />

kommentierte ein Händler. Mittelfristig<br />

belaste die Kappung von<br />

Fördersätzen. „Es ist schon interessant,<br />

wie die Politik ganzen Branchen<br />

die Planungssicherheit entzieht“,<br />

ergänzt der Händler.<br />

Nordex<br />

Kursplus von 260 % !?<br />

Für die Aktie des drittgrößten deutschen Herstellers von<br />

Windenergieanlagen Nordex begann das Börsenjahr <strong>2013</strong> nahezu<br />

auf einem historischen Tiefstand von rund drei Euro. Gründe für<br />

das niedrigere Kursniveau waren Nachfragerückgänge als Folge<br />

der Finanz- und Staatsschuldenkrise,<br />

Kommentar<br />

Überkapazitäten im Windmarkt sowie<br />

unternehmensspezifische Fehlentwicklungen.<br />

Speziell durch die Einführung neuer<br />

Produkte gewann das Unternehmen zunehmend<br />

Marktanteile und war in der<br />

Lage, den Auftragseingang deutlich zu<br />

steigern. Erst relativ spät im Frühjahr<br />

<strong>2013</strong> honorierten die Anleger diesen Erfolg<br />

und wandten sich zunehmend der<br />

Nordex-Aktie zu.<br />

Walter Schneider,<br />

LBBW-Energie-Analyst<br />

Der positive Trend setzte sich über das Jahr <strong>2013</strong> fort und<br />

brachte weitere Großaufträge sowie eine stetige Verbesserung der<br />

operativen Entwicklung mit sich. Diese erfuhr ihren vorläufigen<br />

Höhepunkt bei der Vorlage überzeugender Zahlen im zweiten<br />

Quartal des Geschäftsjahres sowie mit der Anhebung der Unternehmensprognose<br />

im August diesen Jahres.<br />

Im September veranstaltete Nordex einen gelungenen Kapitalmarkttag,<br />

welcher der Aktie einen weiteren Schub verlieh. Mit<br />

einem beeindruckenden Kursplus von 260 % bis Ende September<br />

belegt die Nordex-Aktie den ersten Platz in dem diesjährigen<br />

Ranking der Fachzeitung <strong>Produktion</strong> und der LBBW.<br />

Der Maschinenbau-Aktien-IndeX der Fachzeitung <strong>Produktion</strong> und der<br />

LBBW ist jede Woche auf der letzten Seite der <strong>Produktion</strong> abgebildet. Ergänzt<br />

wird dieser durch einen aktuellen Kommentar der LBBW-Senior-Analysten<br />

Harald Rehmet und Stefan Maichl.<br />

Köhler+Partner Fachpressetage<br />

‚Besser und billiger‘ setzt KMU unter Druck<br />

Sabine Spinnarke, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Immer besser und billiger – unter diesem Druck leiden kleine Mittelständler<br />

besonders. Anlässlich der Köhler+Partner Fachpressetage<br />

zeigten sie, wie Strategien dagegen aussehen können.<br />

Hamburg. Im Hamburger Szene-<br />

Viertel St. Pauli trafen sich eine<br />

Reihe recht unterschiedlicher Unternehmen<br />

zu den Köhler+Partner<br />

Fachpressetagen.<br />

Auf den Druck, ihre Produkte<br />

immer besser und billiger anbieten<br />

zu müssen, reagierten die Unternehmen<br />

mit verschiedenen Strategien.<br />

Da wäre zum Beispiel Bopla,<br />

ein 170-Mann-starker Hersteller<br />

von Elektronikgehäusen. Mit den<br />

Worten „Wir sind ein typischer<br />

Mittelständler, ansässig im Herzen<br />

von Ostwestfalen – dort wo auch<br />

viele Steckverbinderhersteller sitzen“,<br />

eröffnete Produktmanager<br />

Mathias Bünte die Vortragsreihe.<br />

Solange sich Bopla auf seinen<br />

Stammmarkt in Deutschland beschränkte,<br />

gab es keine Probleme.<br />

Das Unternehmen belieferte seine<br />

Kunden mit Standardgehäusen,<br />

Eingabeeinheiten und maßgeschneiderten<br />

Gehäuselösungen –<br />

allerdings ausschließlich Kleinserien.<br />

Nun drängen jedoch weltweit<br />

immer mehr Unternehmen mit<br />

vergleichbaren Produkten auf den<br />

Markt. Bopla musste mithalten;<br />

verkürzte seine Innovationszyklen<br />

und individualisierte seine Standardprodukte<br />

– was zu kleineren<br />

Kleine Losgrößen sind<br />

schwierig zu fertigen<br />

Klaus Findling, Geschäftsführer der Findling Wälzlager GmbH, und Steffen<br />

Reinbold, Abteilungsleiter Forschung & Entwicklung.<br />

Bild: Sabine Spinnarke<br />

Losgrößen führte. Der Spagat zwischen<br />

kleinen Fertigungslosen,<br />

starkem Preisdruck und weltweiter<br />

Verfügbarkeit ist Bopla gelungen,<br />

indem sie sich der weltweit präsenten<br />

Phoenix Mecano Gruppe anschlossen.<br />

Bopla gewann so Zugang<br />

zu einem weltweiten Vertriebsnetz<br />

und konnte viele <strong>Produktion</strong>sprozesse<br />

optimieren. Außerdem<br />

bietet Bopla nun ein sehr<br />

breites Produktspektrum und setzt<br />

konsequent auf Lean-Fertigung –<br />

nicht unbedingt typisch für ein<br />

Unternehmen dieser Größenordnung.<br />

„Wir fertigen im Schnitt<br />

Aufträge in der Losgröße 50. Das ist<br />

eigentlich fertigungstechnisch eine<br />

Katastrophe. Unsere Mitarbeiter<br />

müssen extrem flexibel sein“,<br />

sagte Bokämper. Bopla beliefert<br />

inzwischen eine große Anzahl kleiner<br />

Kunden auf der ganzen Welt<br />

preisgünstig und schnell.<br />

Ein ganz anderes Geschäftsmodell<br />

entwickelte Findling. Der<br />

Wälzlager-Händler berichtete aus<br />

seinem Marktumfeld: Wälz- und<br />

Gleitlager werden in immer größerer<br />

Stückzahl immer kostengünstiger<br />

produziert. „Das führt dazu,<br />

dass bei Findling die Schere zwischen<br />

Stückzahl und Umsatzentwicklung<br />

immer weiter auseinanderklafft“,<br />

sagte Steffen Reinbold,<br />

Abteilungsleiter Forschung & Entwicklung.<br />

Findling knüpfte zu einer<br />

Reihe ausgewählter Lagerhersteller<br />

aus der ganzen Welt enge<br />

Bande und schuf das Dienstleistungskonzept<br />

ABEG (Advanced<br />

Bearing Expert Group). Um seine<br />

Kunden bedarfsgerecht bedienen<br />

zu können, werden alle angebotenen<br />

Produkte in Qualitätsklassen<br />

unterteilt. In ausgiebigen Vergleichstests<br />

und Audits beim Lieferanten<br />

vor Ort werden die Lager<br />

hinsichtlich Leistung, Herstellungstechnologie,<br />

Toleranzen, Material,<br />

Gleitschicht, Schmierung<br />

und Qualitätssicherung analysiert.<br />

„Für Einkäufer ist es nur begrenzt<br />

möglich, den Überblick über technische<br />

wie wirtschaftliche Entwicklungen<br />

zu behalten“, so Klaus<br />

Findling. „Mit ABEG ermöglichen<br />

wir dem Kunden, Angebote im<br />

Detail zu vergleichen und die individuell<br />

beste Lösung zu finden.“<br />

ABEG sicherte Findling so viele<br />

Kunden, dass sie ihr Konzept nun<br />

auf Gleitlager übertragen.<br />

Prof. Günter Hofmann, Dias Infrared<br />

mit einem Infrarot-System. Bild: Dias<br />

Dias Infrared hat zwar nur wenige<br />

Wettbewerber, sieht sich aber<br />

dennoch der Forderung nach besseren<br />

und billigeren Produkten<br />

ausgesetzt. „Das hat bei uns zur<br />

Entwicklung einer neuen Serie geführt.<br />

Die digitale Pyrometerbaureihe<br />

kostet nur wenige 100 Euro –<br />

ein vergleichbares Produkt hätte<br />

zuvor tausend Euro gekostet“, sagte<br />

Prof. Günter Hofmann, Geschäftsführer<br />

Dias Infrared. Das inhabergeführte<br />

Firma ist mit hochwertigen<br />

Infrarot-Produkten bekannt geworden.<br />

Die Pyrometer decken mehrere<br />

Spektralbereiche ab. „Das ist unser<br />

USP“, so Hofmann.


28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong> · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 5<br />

Interview<br />

Andreas Korn, Audi<br />

Automobilbauer zweifeln an Roboter-Prüfnorm<br />

Susanne Nördinger, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Der VDMA hat ein standardisiertes Verfahren zur Energieverbrauchsmessung<br />

von Robotern vorgelegt. Warum die Automobilbauer damit<br />

nicht zufrieden sind, erläutert Andreas Korn.<br />

Nach welchen Kriterien und mit<br />

welchen Mitteln wird bisher<br />

der Energieverbrauch von Industrierobotern<br />

bei Audi bewertet,<br />

Herr Korn?<br />

Im Karosseriebau hat der Roboter<br />

großen Einfluss auf den Gesamtverbrauch.<br />

Deshalb werden seit<br />

Jahren umfangreiche Untersuchungen<br />

zum Energieverbrauch<br />

von Robotern durchgeführt. Da<br />

die Aufgaben der Roboter sehr<br />

Vita<br />

Andreas Korn<br />

ist Industriemechaniker und Wirtschaftsingenieur<br />

(FH). Bei Audi<br />

stieg er 1996 im Fachbereich Beschaffung<br />

ein. Heute ist er im Fachbereich<br />

Planung für Fertigungsplanung/Automatisierungstechnik,<br />

Ressourcenmanagement,<br />

Energieeffizienz und LifeCycleCosting/TCO<br />

zuständig.<br />

komplex und vielseitig sind – vom<br />

einfachen Handling über Schweißen,<br />

Kleben oder Nieten – ist auch<br />

die Erfassung der Verbräuche differenziert<br />

zu betrachten. Derzeit<br />

entwickeln die Automobilhersteller<br />

gemeinsam einen ‚Norm-Prüfzyklus<br />

für Roboter‘. Für zukünftige<br />

Projekte wird der Energieverbrauch<br />

bereits frühzeitig in den<br />

Planungsprozess einfließen. Dazu<br />

werden die Werkzeuge der Digitalen<br />

Fabrik erweitert, um den Energiebedarf<br />

zu prognostizieren.<br />

Inwieweit entscheidet der Energieverbrauch<br />

über den Einsatz<br />

eines bestimmten Roboters?<br />

Der Roboter hat in erster Linie seine<br />

Aufgabe in der erforderlichen<br />

Präzision und in der optimalen<br />

Taktzeit zu erfüllen. Aus umfangreichen<br />

Untersuchungen wissen<br />

wir, wie sich unter anderem<br />

Größe, Reichweite, Traglast, Beschleunigung<br />

und Verfahrgeschwindigkeit<br />

sowie Ruheposition<br />

Die Automobilhersteller<br />

entwickeln<br />

derzeit gemeinsam einen<br />

Norm-Prüfzyklus<br />

für Roboter.“<br />

Andreas Korn, Audi<br />

des Roboters auf den Energieverbrauch<br />

auswirken. Ein um eine<br />

Traglastklasse kleinerer Roboter<br />

ermöglicht zum Beispiel etwa 10<br />

Prozent Energieeinsparung, und<br />

das bei kürzerer Taktzeit. Eine<br />

gleichmäßige Fahrweise mit angepassten<br />

Beschleunigungen und<br />

Bahngeschwindigkeiten sowie einer<br />

optimalen Ruheposition reduziert<br />

den Energieverbrauch ebenfalls<br />

erheblich.<br />

Wie wichtig sind im Vergleich<br />

zum Energieverbrauch die anderen<br />

Parameter des Roboters?<br />

Die Parameter Zuverlässigkeit,<br />

Bahn- und Wiederholgenauigkeit,<br />

Geschwindigkeit, Qualität und so<br />

weiter sind nach wie vor wichtige<br />

Standardanforderungen. Mit<br />

der Energieeffizienz kommt ein<br />

gleichwertiger Parameter hinzu,<br />

der nicht im Widerspruch zu den<br />

Gesamtanforderungen steht.<br />

Der VDMA hat im April <strong>2013</strong><br />

den Entwurf für ein Einheitsblatt<br />

zur Messung der Energieperformance<br />

von Robotern vorgelegt.<br />

Wie beurteilen Sie die<br />

dort festgeschriebenen Bewertungskriterien?<br />

Die Kriterien des Einheitsblatts<br />

spiegeln nur bedingt die realen<br />

<strong>Produktion</strong>sbedingungen beispielsweise<br />

eines Karosseriebaus<br />

wider. Ziel des von der Automatisierungsintiative<br />

deutscher Automobilhersteller,<br />

kurz AIDA, entwickelten<br />

Norm-Zyklus ist es, die<br />

bahn- und punktgebundenen Bewegungen<br />

realer Anwendungsfälle<br />

zu verdichten und daraus eine<br />

standardisierte Bahn für einen<br />

Prüfzyklus abzuleiten, der zusätzlich<br />

die Faktoren Warte- und Ruhezustände<br />

beinhaltet. Die dabei<br />

ermittelten Werte sind notwendige<br />

Daten für eine ganzheitliche,<br />

realistische Bewertung. Für eine<br />

ganzheitliche Betrachtung sind<br />

zudem der Wirkungsgrad der Peripherie<br />

und die Energiezustände<br />

der Maschine zu berücksichtigen<br />

und der Roboter sowohl in der Bewegungs-<br />

als auch in der Ruhephase<br />

in den energieeffizientesten<br />

Betriebsmodus zu bringen.<br />

Aus den Unternehmen<br />

Harting: Die Harting Technologiegruppe<br />

ist zum dritten Mal für ihre hohe Unternehmens-<br />

und Liefersicherheit vom Versicherer<br />

FM Global ausgezeichnet worden.<br />

Dieses Mal ging die begehrte Auszeichnung<br />

an die Tochtergesellschaft<br />

Harting Electric.<br />

Diese erhielt diese Auszeichnung, da das<br />

Espelkamper Familienunternehmen hinsichtlich<br />

der Risiken im höchsten Maß<br />

vorsorgt und „als zuverlässiger Lieferant<br />

das Ausfallrisiko für seine nationalen wie<br />

internationalen Kunden erheblich minimiert<br />

hat“, sagt die Jury.<br />

Jungheinrich: Im November <strong>2013</strong> wurde<br />

das Unternehmen mit dem ‚Ecodesign‘-<br />

Preis ausgezeichnet. Diesen erhielt Jungheinrich<br />

für das weltweit erste serienmäßig<br />

mit Lithium-Ionen-Technologie ausgestattete<br />

Flurförderzeug EJE 112i.<br />

Das Flurförderzeug wurde im Mai 2011<br />

auf der Weltleitmesse der Intralogistik,<br />

CeMAT, erstmals offiziell vorgestellt und<br />

ist bereits bei Kunden in mehreren Ländern<br />

erfolgreich im Einsatz.<br />

Der Preis zeichnet innovative Produkte,<br />

Dienstleistungen und Konzepte aus, die<br />

nach Angaben des Bundesumweltamtes<br />

„sowohl aus Design- als auch aus Umweltsicht<br />

überzeugen“.<br />

Konecranes: Der Anbieter für Kran- und<br />

Hebetechnik verzichtet dieses Jahr zugunsten<br />

einer Spende auf Kundengeschenke<br />

zu Weihnachten.<br />

Die Idee, den Ambulanten Kinderhospizdienst<br />

Region Hannover mit einer Spende<br />

zu unterstützen, hatten die Mitarbeiter.<br />

Nachdem sie 915 Euro gesammelt<br />

hatten, stockte die Geschäftsleitung den<br />

Bild: Konecranes<br />

Betrag auf 10 000 Euro auf – und übergab<br />

die Spende jetzt in Langenhagen.<br />

Lohmeier: Im September <strong>2013</strong> feierte<br />

der Schaltschrankhersteller Lohmeier<br />

sein 50stes Jubiläum. Die Firma entstand<br />

als ‚Garagenfirma‘: 1963 begann der Firmengründer<br />

Fritz Lohmeier damit, auf<br />

eigene Faust Baustromverteiler aus<br />

Stahlblech herzustellen. 1970 wurde die<br />

erste eigene Fabrik in Vlotho gebaut,<br />

1987 der heutige Firmensitz gekauft.<br />

2003 übergab Fritz Lohmeier die Geschäftsführung<br />

an seine Tochter Britta<br />

Lohmeier-Bloch.<br />

Bild: SKF<br />

SKF: Der Standort Schweinfurt ist nach<br />

der neuen ISO 50001-Norm zum Energiemanagement<br />

zertifiziert worden.<br />

Schweinfurt und die ihm umwelttechnisch<br />

angegliederte SKF-Niederlassung<br />

in Meckesheim haben die Anforderungen<br />

„ohne jegliche Abweichung“ erfüllt,<br />

heißt es im Bericht der Auditoren.<br />

Im Kern der Umweltschutz-Philosophie<br />

von SKF steht das ‚BeyondZero-Konzept‘,<br />

das nicht nur die eigene <strong>Produktion</strong>, sondern<br />

auch den Einsatz ihrer Produkte<br />

beim Kunden berücksichtigt.<br />

So soll der jährliche Energieverbrauch im<br />

Jahr 2016 um 5 % unter dem Niveau von<br />

2006 liegen. Außerdem ist geplant, das<br />

Verhältnis des Gesamtenergiebezugs zur<br />

Wertschöpfung jährlich um 5 % zu senken.<br />

Im Zuge dieser Pläne soll noch im<br />

laufenden Jahr auch das Werk Lüchow<br />

gemäß ISO 50001 zertifiziert werden. Die<br />

Standorte Leverkusen und Mühlheim<br />

folgen 2014, so SKF.<br />

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10/22/<strong>2013</strong> 2:44:01 PM


6 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong><br />

Interview<br />

Yoshimaro Hanaki, President & CEO Okuma Corporation<br />

Okuma setzt auf den Standortvorteil Japan<br />

Sebastian Moser, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Für Okuma-Chef Yoshimaro Hanaki ist Japan der ideale <strong>Produktion</strong>sstandort<br />

für hochwertige Werkzeugmaschinen. Im Interview<br />

mit <strong>Produktion</strong> erklärt er, warum das so ist.<br />

Herr Hanaki, warum setzen Sie<br />

auf Ihre <strong>Produktion</strong>sstätten in<br />

Japan?<br />

Wir glauben, dass dieser <strong>Produktion</strong>sstandort<br />

ideal für unsere hochwertigen<br />

Werkzeugmaschinen ist.<br />

Die Kombination von gut ausgebildeten<br />

Facharbeitern und modernster<br />

<strong>Produktion</strong>stechnologie<br />

ist typisch für Japan. Wir verfolgen<br />

daher keine Pläne, unsere <strong>Produktion</strong>sstätten<br />

in das Ausland zu verlagern.<br />

Selbst, wenn die Arbeitskosten<br />

dort niedriger sind und wir<br />

info<br />

Ein echter Global-Player<br />

Mit weltweit 3 160 Mitarbeitern<br />

und einem Jahresumsatz von zuletzt<br />

rund 1 Mrd Euro ist Okuma<br />

einer der weltweit größten Hersteller<br />

spanender Werkzeugmaschinen.<br />

Das Unternehmen ist<br />

weltweit vertreten und exportierte<br />

im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

64 % seiner Maschinen. Ziel ist eine<br />

Exportrate von 70 %.<br />

uns die Versandkosten ersparen.<br />

Um trotzdem wettbewerbsfähig zu<br />

bleiben, haben wir unsere neue<br />

zukunftsweisende <strong>Produktion</strong>sstätte<br />

DS1 hier am Firmensitz in<br />

Oguchi in Betrieb genommen. Außerdem<br />

gibt es seitens der japanischen<br />

Regierung Restriktionen,<br />

was den Export unserer Hochtechnologie<br />

in manche Schwellenländer<br />

angeht. Unsere Maschinen der<br />

Mittelklasse können wir dagegen<br />

in Taiwan und Korea herstellen.<br />

Was zeichnet Werkzeugmaschinen<br />

von Okuma aus?<br />

Okuma ist der einzige Werkzeugmaschinenhersteller,<br />

der Maschinen,<br />

CNC-Steuerungen, Motoren<br />

und Sensoren selbst entwickelt.<br />

Volle Verantwortung für das gesamte<br />

Produkt ist unser Markenzeichen<br />

und unsere Philosophie.<br />

Ich habe mich auch auf der letzten<br />

EMO Hannover mal bei unseren<br />

Wettbewerbern umgesehen. Ich<br />

habe den Eindruck, dass wir bei<br />

Okuma mit unseren intelligenten<br />

Technologien führend sind und<br />

Trends setzen.<br />

Wie wichtig ist der europäische<br />

Markt für Okuma?<br />

Sehr wichtig, weil er technisch besonders<br />

anspruchsvoll ist. Europäische<br />

Anwender verlangen<br />

höchste Qualität, Produktivität<br />

und Flexibilität. Deshalb zeichnen<br />

sich neue Trends in Europa schon<br />

sehr früh ab. Dem europäischen<br />

Markt kommt damit die Rolle eines<br />

Trendsetter zu. Wir sind mit<br />

unseren Maschinen ganz im oberen<br />

High-End-Bereich positioniert.<br />

Deshalb sind wir besonders<br />

„Die Kombination von<br />

gut ausgebildeten<br />

Facharbeitern und modernster<br />

<strong>Produktion</strong>stechnologie<br />

ist typisch<br />

für Japan.“<br />

Yoshimaro Hanaki<br />

President & CEO Okuma<br />

auch in Europa sehr erfolgreich.<br />

Zudem haben wir dort ein besonders<br />

dichtes Händlernetzwerk.<br />

Wie hoch ist die Eigenfertigungstiefe<br />

bei Okuma?<br />

Mit Rücksicht auf unsere Geschäftspartner<br />

möchte ich diese<br />

Frage nicht beantworten. Allerdings<br />

entwickeln und produzieren<br />

wir die wichtigsten Teile selbst.<br />

Beispiele sind Spindel, Werkzeugrevolver,<br />

Reitstock, Tisch und andere<br />

wichtige Bauteile. Beispiels-<br />

weise kaufen wir keine kompletten<br />

Werkzeugrevolver von den<br />

entsprechenden Anbietern. Eine<br />

Kernkompetenz von Okuma ist<br />

auch die Konstruktion und <strong>Produktion</strong><br />

der Spindel.<br />

Welche technischen Trends sehen<br />

Sie bei Werkzeugmaschinen?<br />

Ich glaube, dass die Maschinen<br />

der Zukunft über mehr Automatisierungslösungen<br />

zum mannarmen<br />

Betrieb verfügen werden.<br />

Auch Lösungen zur Steigerung der<br />

Energie-Effizienz werden kommen.<br />

Dazu kommt der Trend, unproduktive<br />

Neben- und Stillstandszeiten<br />

zu minmieren. Darauf<br />

haben wir bei Okuma mit unseren<br />

intelligenten Technologien<br />

die passenden Antworten.<br />

Was sind Ihre wichtigsten Kundenbranchen?<br />

Das variiert je nach Markt weltweit.<br />

Besonders attraktiv ist die<br />

Luftfahrtindustrie, die speziell in<br />

Europa und den USA stark wächst.<br />

Um deren Bedürfnisse zu befriedigen,<br />

müssen Werkzeugmaschinenhersteller<br />

mit den Herstellern<br />

von Präzisionswerkzeugen,<br />

Spannvorrichtungen und anderen<br />

zusammenarbeiten. Der Grund<br />

ist, dass die Endkunden alles aus<br />

einer Hand wollen.<br />

Verbundwerkstoffe<br />

Image der Composites stärken<br />

Susanne Bader, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Verbundwerkstoffe spielen in der Konstruktion eine immer größere<br />

Rolle. Deutschland ist bei den Composites führend. Nun tritt eine neue<br />

Wirtschaftsvereinigung an, die diesen Vorsprung konservieren hilft.<br />

„Deutschland hat eine weltweit<br />

führende Position im Automobilund<br />

Maschinenbau und mit Airbus<br />

im Flugzeugbau. Auf der K-Messe<br />

in Düsseldorf war sichtbar, dass wir<br />

auch beim Thema Composites als<br />

Werkstoff und seiner integrativen<br />

Fertigungstechnik führend sind“,<br />

sagt Dr. Michael Effing, AVK. Composites<br />

seien eine Schlüsseltechnologie<br />

in Deutschland. Dies müsse<br />

so bleiben.<br />

Aus diesem Grund haben die vier<br />

Organisationen AVK – Industrievereinigung<br />

Verstärkte Kunststoffe<br />

e. V. (AVK), Carbon Composites e.<br />

V. (CCeV), CFK-Valley Stade e. V.<br />

(CFK-Valley) und Forum Composite<br />

Technology im VDMA (VDMA)<br />

vor Kurzem die Wirtschaftsvereini-<br />

gung Carbon Composites gegründet,<br />

der die CFK-Aktivitäten in<br />

Deutschland bündeln soll.<br />

Treiber der Marktentwicklung<br />

der Composites seien die in<br />

Deutschland derzeit wichtigen<br />

Themen Ressourceneffizienz und<br />

Energiewende sowie die damit<br />

verbundenen Innovationen, sagt<br />

Dr. Reinhard Janta, CCeV: „Die<br />

Rahmenbedingungen ändern sich,<br />

was uns zwingt, nach neuen Lösungen<br />

zu suchen und unsere<br />

Ressourcen effizienter einzusetzen.<br />

Zusammen funktioniert das<br />

immer besser als alleine.“ Um CO 2<br />

zu sparen und die Elektromobilität<br />

möglich zu machen, müssten beispielsweise<br />

Autos leichter werden.<br />

Das funktioniere nur mit Leichtbau<br />

Die Herstellung<br />

von Carbonfaser-Gewebe<br />

(Bild) ist eines<br />

der Gebiete, auf<br />

denen Deutschland<br />

viel Kompetenz<br />

besitzt.<br />

Bild: SGL Carbon<br />

auf Basis von Verbundstrukturen,<br />

sagt Janta. Frank Peters vom VDMA<br />

weist darauf hin, dass das Image<br />

der Verbundwerkstoffe weiter gestärkt<br />

werden müsse: „Verbundwerkstoffe<br />

haben sich im Freizeitbereich<br />

ein positives Image erworben.<br />

Wie das Projekt i von BMW<br />

zeigt, ist die Bewerbung von Composites<br />

aber auch eine Chance, Attribute<br />

wie Innovation und Fortschritt<br />

für die Vermarktung eines<br />

Produktes zu nutzen.“<br />

Composites stehen für<br />

Innovation und Fortschritt<br />

Die Aufgaben des Composite<br />

Germany sind daher klar, so Michael<br />

Effing, AVK: „Composites<br />

Germany wird sich in erster Linie<br />

mit Öffentlichkeitsarbeit und Außendarstellung<br />

beschäftigen. Es<br />

geht uns darum, Innovationen und<br />

Technologien dieser aufstrebenden<br />

Industrie zu fördern.“<br />

Dazu seien einheitliche Aktivitäten<br />

geplant. So wollen die Partnerorganisationen<br />

gemeinsam alle<br />

halbe Jahre die Mitgliedsunternehmen<br />

zur Marktsituation befragen.<br />

Auch zum Thema Normung und<br />

Standardisierung soll es Aktivitäten<br />

geben, mit den Schwerpunkten<br />

Materialeigenschaften und Prüfverfahren.<br />

Unternehmen, die sich für diese<br />

Aktivitäten interessieren, könnten<br />

sich direkt an die Geschäftsstelle<br />

des Verbandes wenden, so Effing.<br />

Dieser hilft dann, Kontakte zu bereits<br />

existierende Netzwerken zu<br />

knüpfen.<br />

Seltene Erden<br />

Es gibt sie wieder:<br />

Neues Bergwerk eröffnet<br />

Claus Wilk<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Die Website ist ‚under construction‘,<br />

niemand hebt das Telefon<br />

ab: Den Betrieb haben die Erzgebirgischen<br />

Fluss- und Schwerspatwerke<br />

in Oberwiesenthal aber<br />

bereits aufgenommen.<br />

Oberwiesentahl. Dank kollegialer<br />

Hilfe der ‚Freien Presse Chemnitz‘<br />

verfügt die Fachzeitung <strong>Produktion</strong><br />

trotz ‚Kommunikationsschwierigkeiten‘<br />

über alle Fakten<br />

rund um das neue Bergwerk. Rund<br />

25 Mio Euro sind in den Untertagebetrieb<br />

im sächsischen Niederschlag<br />

geflossen. Bei Höchstauslastung<br />

können hier täglich 650<br />

Tonnen Rohspat gefördert werden,<br />

ein Material, dass Deutschland zur<br />

Zeit zu 85 % importieren muss. Mit<br />

dem Material aus Niederschlag<br />

ließe sich die Quote auf 70 % senken.<br />

Flussspatkonzentrat ist ein<br />

Nach 40 Jahren<br />

wurde in<br />

Deutschland<br />

wieder ein neues<br />

Bergwerk eröffnet.<br />

Bild: Bernd März<br />

wichtiger Bestandteil bei der <strong>Produktion</strong><br />

von Flusssäure, die für die<br />

Herstellung von Zahnpasta oder<br />

Kühlmitteln notwendig ist. Schwerspat<br />

wiederum dient als Basismaterial<br />

für Füllstoffe. Darüber hinaus<br />

ist das Bergwerk in der Lage, Sulfidkonzentrat<br />

herzustellen, das zur<br />

Gewinnung von Buntmetallen notwendig<br />

ist. Nach aktuellem Kenntnisstand<br />

reichen die Vorräte für 25<br />

Jahre aus.<br />

Im Bergwerk in Niederschlag<br />

sowie in der ebenfalls neu gebauten<br />

Aufbereitungsanlage in Aue<br />

wird im Dreischichtsystem gearbeitet.<br />

In beiden Betrieben sind 37<br />

neue Arbeitsplätze entstanden.<br />

Niederschlag verfügt unter anderem<br />

über ein Sprengmittellager,<br />

zwei Trafostationen, eine Brechund<br />

eine Siebanlage mit integrierter<br />

Nebengesteinssortierung; in<br />

Aue wurden Flotationsanlage, Filtration,<br />

die Chemikalienbehandlung<br />

sowie Kugelmühle und Siebmaschine<br />

untergebracht.


28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong> · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 7<br />

Automotive<br />

100. Werk: Volkswagen produziert blau in Mexiko<br />

Marina Reindl, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Der Automobilhersteller plant die Erweiterung seines 100. Werkes<br />

in Silao und baut damit sein Umweltprogramm ‚Think Blue. Factory‘<br />

weiter aus.<br />

LAndsberg (MR). Um das industrielle<br />

Engagement in Nordamerika<br />

weiter auszubauen, will VW sein<br />

Motorenwerk in Silao/Mexiko mit<br />

einer Investition von rund 118 Mio<br />

US Dollar erweitern. Dieses Werk<br />

ist das 100. des Automobilherstel-<br />

lers VW. Das Besondere daran: Es<br />

handelt sich um eine ‚Think Blue.<br />

Factory‘. Und die blaue Namensgebung<br />

hat einen grünen Zweck.<br />

Denn nach den verschärften Umweltstandards<br />

des gleichnamigen<br />

Programms sollen bis 2018 alle<br />

Volkswagen-Werke produzieren.<br />

Der Startschuss für dieses Umweltprogramm<br />

fiel Ende 2011. Ziel<br />

ist es, die vorhandenen Ressourcen<br />

effizienter zu nutzen und Emissionen<br />

in der <strong>Produktion</strong> zu verringern.<br />

Dafür werden Abfälle, Lösungsmittelemissionen,<br />

CO 2<br />

-Ausstöße<br />

sowie der Wasser- und Energieverbrauch<br />

pro Fahrzeug und<br />

pro gefertigtem Komponententeil<br />

um jeweils 25 Prozent gesenkt. Gemeinsam<br />

arbeiten alle Standorte<br />

und Zentralbereiche an dem anspruchsvollen<br />

Ziel und leisten so<br />

ihren Beitrag für die 25 Prozent.<br />

Derzeit greift das ganzheitliche<br />

Umweltprogramm bereits in 27<br />

Werken der Marke Volkswagen und<br />

Volkswagen Nutzfahrzeuge.<br />

Im Werk Silao genügen daher<br />

sämtliche <strong>Produktion</strong>sanlagen den<br />

neuesten Energieeffizienz-Standards.<br />

Ein spezielles Lichtkonzept<br />

sorgt in Kombination mit einer<br />

durchgehenden Energiespar-Be-<br />

leuchtung für die richtige Ausleuchtung<br />

durch natürliches Licht.<br />

Dieses sogenannte Solatubesystem<br />

leitet das Sonnenlicht durch<br />

Lichtschächte (Solatubes) in den<br />

Raum. Eine spezielle Kollektorlinse<br />

gewährleistet auch bei schwachen<br />

Lichtverhältnissen eine hohe<br />

Lichtausbeute. Wie das Werk, so<br />

das Produkt: Die TSI-Motoren aus<br />

Silao stehen für verbesserte Emissionswerte<br />

bei gleichzeitig verringertem<br />

Gesamtgewicht.<br />

Anzeige<br />

VOC-Emissionen reduzieren<br />

Warum der Fertigungsbereich neue<br />

Möglichkeiten zur Umsetzung von Lean bietet<br />

KraussMaffei in München: Einige Prozesse<br />

aus Treuchtlingen werden dorthin<br />

verlagert.<br />

Bild: KraussMaffei<br />

Neuausrichtung<br />

bei KraussMaffei<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

„Management arbeitet mit<br />

den Eigentümern zusammen“<br />

Treuchtlingen (GK/MR) Nachdem<br />

der Finanzinvestor Onex Corporation<br />

Ende 2012 den Maschinenbauer<br />

KraussMaffei Gruppe<br />

erworben hatte, startete die Gruppe<br />

im September eine Umstrukturierung.<br />

Unabhängig von der<br />

Gruppe gibt es noch das Rüstungsunternehmen<br />

Kraus-Maffei Wegmann<br />

und die Siemens-Krauss-<br />

Maffei-Lokomotiven GmbH. Der<br />

Standort Netstal der KraussMaffei<br />

Gruppe soll zum Premiumanbieter<br />

für Spritzgießmaschinen werden<br />

und Näfels zu einem ‚Kompetenzzentrum‘.<br />

Schrittweise wird<br />

die zerspanende Fertigung sowie<br />

die Baugruppen-Vormontage an<br />

Schwesterwerke in Deutschland<br />

und in der Slowakei übertragen. Im<br />

Oktober kündigte KraussMaffei<br />

die forcierte Neuausrichtung der<br />

Tochtergesellschaften in Europa,<br />

Asien und Lateinamerika an. Aktuell<br />

will KraussMaffei das Werk in<br />

Treuchtlingen schließen. Die Fertigungs-<br />

und Montageprozesse sollen<br />

an die Standorte Sucany in der<br />

Slowakei und München verlagert<br />

werden. Auf die Frage, ob die <strong>Produktion</strong><br />

in der Slowakei kostengünstiger<br />

sei, hieß es vom Unternehmen:<br />

„Es gibt viele Vorteile, die<br />

wir durch die Bündelung dort insgesamt<br />

sehen.“ Der Auftragseingang<br />

habe sich nicht verringert:<br />

Die KraussMaffei Gruppe verfüge<br />

über einen „stabilen Auftragseingang“.<br />

Zu dem Einfluss von Onex<br />

auf die Umstrukturierungen sagte<br />

der Sprecher: „Das Management<br />

fühlt sich in seiner Unternehmensführung<br />

wie auch in der Zeit vor<br />

Onex nicht durch die Eigentümer<br />

beeinflusst, sondern arbeitet vertrauensvoll<br />

mit diesen zusammen<br />

und tauscht sich regelmäßig aus.“<br />

Da Chemikalien und Lösungsmittel zum Alltag im Fertigungsbereich<br />

gehören, sind Emissionen von flüchtigen organischen Komponenten<br />

(VOC) und die damit einhergehenden Sicherheitsrisiken immer<br />

präsenter.<br />

Eine typische Fertigungsanlage<br />

verwendet jedes Jahr viele Tonnen<br />

an Lösungsmitteln, wodurch unzählige<br />

Arbeitnehmer gefährlichen<br />

oder giftigen Chemikalien<br />

ausgesetzt sind, die schwerwiegende<br />

gesundheitliche Probleme<br />

verursachen können. Deutlich<br />

wird die Größenordnung des Problems<br />

angesichts der etwa 32 Millionen<br />

Arbeitnehmer in der EU – fast<br />

einem Viertel der Gesamtzahl – die<br />

krebserregenden Stoffen ausgesetzt<br />

sind. Dies stellt eine Herausforderung<br />

dar, der sich die Unternehmen<br />

heute mehr denn je stellen<br />

müssen. Es überrascht deshalb<br />

nicht, dass die Arbeitnehmersicherheit<br />

einen direkten Einfluss<br />

auf die Produktivität und Rentabilität<br />

der Fertigung hat.<br />

Auch wenn die Einhaltung der<br />

Umweltvorschriften und die Produktivität<br />

scheinbar im Widerspruch<br />

zueinander stehen, gehen<br />

sie tatsächlich Hand in Hand.<br />

Durch die Minimierung der Emissionen<br />

lassen sich Verschwendung<br />

und Produktivitätsverlust deutlich<br />

reduzieren.<br />

Erfahrung kann durch nichts ersetzt<br />

werden und das erforderliche<br />

Qualifikationsniveau ist nicht zu<br />

unterschätzen. Es besteht also<br />

Gerade im mobilen Wartungsbereich sind sichere und effiziente Systeme<br />

hoch gefragt. Lean und Sicherheit ergänzen sich hier optimal.<br />

Prozesskontrolle und emissionsarme Wischvorgänge vereint durch<br />

effiziente Systeme.<br />

Schulungsbedarf, um das Verständnis<br />

der Arbeitnehmer zu erhöhen<br />

und ihre Kompetenzen und<br />

ihr Wissen zu verbessern.<br />

Eine angemessene Verwendung<br />

von PSA, wie etwa Atemmasken<br />

oder auch Entnahme- und Entsorgungslösungen<br />

zur Minimierung<br />

von VOC-Emissionen, sollten in<br />

dieser Schulung enthalten sein.<br />

Mit der richtigen Hilfestellung,<br />

Unterstützung und Anleitung kann<br />

ein einzelner Mitarbeiter viel tun,<br />

um seine Gesundheit zu schützen<br />

und dabei die Produktivität und<br />

Rentabilität zu erhöhen.<br />

PSA und Lean<br />

im Einklang<br />

Interne Unterstützung bei der<br />

Einhaltung der Vorschriften zu erhalten<br />

kann ein harter Kampf sein.<br />

Selbst bei den besten Absichten<br />

kann das Thema leicht an das Ende<br />

der Agenda rutschen. Doch Taten<br />

sagen mehr als Worte. Einfache<br />

Verfahren, die schnell übernommen<br />

werden können, werden<br />

schnell zur Routine und können<br />

dokumentiert werden, um neuen<br />

oder mit einem bestimmten Bereich<br />

oder Verfahren nicht vertrauten<br />

Arbeitnehmern zu helfen.<br />

Die schlanke <strong>Produktion</strong> (Lean)<br />

ist das wirkungsvollste System zur<br />

Verbesserung von Produktivität,<br />

Effizienz, Qualität und Rentabilität.<br />

Zwei kritische Bereiche werden bei<br />

Lean-Initiativen jedoch häufig<br />

übersehen: Verbrauchsmaterialien<br />

und PSA.<br />

Verbrauchsmaterialien & PSA<br />

für sichere Prozesse<br />

Kimberly-Clark Professional* ist<br />

an Ihrer Seite und unterstützt Ihre<br />

kontinuierlichen Verbesserungsprozesse<br />

durch Standortbewertungen,<br />

die sich auf die Schnittstelle<br />

von Mensch und Prozessen konzentrieren<br />

und auf den Lean-Prinzipien<br />

beruhen. Wir leihen Ihnen<br />

gerne unsere geschulten Augen als<br />

Kontrollinstanz und helfen Ihnen<br />

dabei Ihre Arbeitsplätze gesund,<br />

effizient und sicher zu gestalten.<br />

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VOC- Emissionen reduzieren:<br />

http://www.kcprofessional.de/lsungen/ausgezeichnete-arbeitsplaetze/<br />

voc-emissionen-reduzieren<br />

Quellen<br />

1 osha.europa.eu/en/publications/magazine/6<br />

2 travail-emploi.gouv.fr/IMG/pdf/2012-023.pdf<br />

3 http://www.baua.de/de/Informationen-fuer-die-<br />

Praxis/Statistiken/Arbeitsbedingungen<br />

4 osha.europa.eu/en/publications/magazine/8<br />

5 http://www.dguv.de/de/Zahlen-und-Fakten/Arbeitsund-<br />

Wegeunfallgeschehen/index.jsp


8 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong><br />

Interview<br />

Werner Struth, Geschäftsführer, Robert Bosch GmbH<br />

Gesucht: <strong>Produktion</strong>er, die ganzheitlich denken<br />

Sabine Spinnarke, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Bosch-Geschäftsführer Werner Struth erlebte über 20 Jahre Industriegeschichte<br />

bei Bosch. Wie Fertigung sich in dieser Zeit wandelte,<br />

berichtet er exklusiv in <strong>Produktion</strong>.<br />

Sie sind seit über 20 Jahren für<br />

Bosch tätig, welche Umbrüche<br />

erlebten Sie in dieser Zeit?<br />

Die wichtigsten Neuerungen der<br />

vergangenen Jahre sind die Einführung<br />

des Bosch <strong>Produktion</strong>ssystems<br />

und die intensivierte Zusammenarbeit<br />

von Entwicklung,<br />

Fertigung und Einkauf im Entwicklungsprozess.<br />

Vita<br />

Werner Struth, geboren 1956, ist<br />

verheiratet und hat drei Kinder.<br />

1982 beendete er sein Maschinenbau-Studium<br />

an der Rheinisch-<br />

Westfälischen Technischen Hochschule<br />

Aachen und trat in die<br />

Fraunhofer-Gesellschaft für <strong>Produktion</strong>stechnologie<br />

ein. 1988 promovierte<br />

er zum Thema Maschinenbau.<br />

Seit 1989 ist Struth bei Bosch.<br />

Wie hat sich die Art der Zusammenarbeit<br />

verändert?<br />

Anfang der 1990er Jahre haben wir<br />

die fünfte Generation des ABS<br />

erstmals nach einem neuen Organisationsprinzip<br />

entwickelt, dem<br />

International Simultaneous Engineering<br />

Center. Das war ein Meilenstein<br />

auf dem Weg zu unserer<br />

heutigen Organisationsform.<br />

Sequentielle Prozesse sind passé.<br />

Wie arbeiten Sie heute?<br />

Heute arbeiten wir hochgradig<br />

synchron und vernetzt. Im Automotive-Bereich<br />

sind das beispielsweise<br />

Funktionsentwickler, Produktentwickler,<br />

Konstrukteure,<br />

Applikation, Fertigung und Einkauf.<br />

Alle stimmen sich frühzeitig<br />

inhaltlich ab. Im Idealfall sitzen<br />

auch alle räumlich zusammen in<br />

einem Großraumbüro und entwickeln<br />

Funktion und <strong>Produktion</strong><br />

des Erzeugnisses simultan. Das<br />

heißt zum Beispiel, dass der Projekt-Einkäufer<br />

während der Konstruktionsphase<br />

zum Zulieferer geht<br />

und fragt, wie bestimmte Anforderungen<br />

an das Zulieferteil umgesetzt<br />

werden können. Diese intensive<br />

Zusammenarbeit und der<br />

Austausch finden weit vor dem<br />

Serienanlauf statt, so dass bei <strong>Produktion</strong>sbeginn<br />

ein sehr hoher<br />

Reifegrad vorliegt.<br />

Was mussten Ihre Mitarbeiter<br />

lernen?<br />

Wir alle mussten, nein wir durften<br />

lernen. Um die Entwicklung von<br />

„Heutzutage arbeiten<br />

wir hochgradig<br />

synchron und vernetzt.“<br />

Werner Struth, Geschäftsführer,<br />

Robert<br />

Bosch GmbH<br />

Funktion, Produkt und <strong>Produktion</strong><br />

miteinander zu verzahnen, bedarf<br />

es Menschen, die trotz ihrer funktionalen<br />

Expertise ganzheitlich<br />

denken und auch so zusammenzuarbeiten<br />

können. Alte Hasen<br />

mit Erfahrung und junge Köpfe<br />

konnten in einer Mannschaft dieselben,<br />

gemeinsamen Ziele verfolgen.<br />

Und Spaß machte das auch!<br />

Und was waren die größten<br />

technischen Veränderungen in<br />

dieser Zeit?<br />

Auch auf der technischen Seite hat<br />

sich in dieser Zeit viel getan. Wir<br />

können seitdem deutlich komplexere<br />

Fertigungsstrategien fahren,<br />

nicht zuletzt aufgrund gestiegenen<br />

Prozess-Know-hows und intelligenteren<br />

Maschinensteuerungen.<br />

Die Maschinen sind in ihrer<br />

Leistungsfähigkeit deutlich besser<br />

geworden. Aufgrund der gestiegenen<br />

Rechenkapazitäten kann ein<br />

Vielfaches an Prozess-Daten ausgewertet<br />

und wieder in einen Regelkreis<br />

zurückgeführt werden.<br />

Können denn <strong>Produktion</strong>sprozesse<br />

noch weiter beschleunigt<br />

werden?<br />

Natürlich. Ich sehe das Ende der<br />

Fahnenstange noch nicht. Ein Ansatzpunkt<br />

ist beispielsweise, mehrere<br />

Fertigungsschritte durch eine<br />

einzige, neue Technologie zu ersetzen.<br />

Zum Beispiel können mit<br />

Metal Injection Moulding heute<br />

hochkomplexe Baugruppen in nur<br />

einem Fertigungsschritt hergestellt<br />

werden.<br />

Was wollen Sie persönlich im<br />

Bereich der <strong>Produktion</strong> erreichen?<br />

Als <strong>Produktion</strong>stechniker will ich<br />

die Wirkzusammenhänge zwischen<br />

der Funktion eines Erzeugnisses,<br />

seiner <strong>Produktion</strong> und seinen<br />

Randbedingungen noch tiefer<br />

durchdringen. Wenn wir den gesamten<br />

Lebenszyklus eines Produktes<br />

noch intensiver als bisher<br />

betrachten – Stichwort Data Mining<br />

– also beispielsweise wie unsere<br />

Erzeugnisse im Markt funktionieren,<br />

wie die Nutzer mit ihnen<br />

umgehen oder wie äußere Einflüsse<br />

auf sie wirken, werden wir neue<br />

Ansatzpunkte für Verbesserungen<br />

finden. Davon mal abgesehen<br />

trimmen <strong>Produktion</strong>stechniker ihr<br />

System auf Effektivität und Effizienz.<br />

Das Ziel lautet daher: die verschwendungsfreie<br />

<strong>Produktion</strong>, die<br />

einen Nutzen für den Kunden<br />

schafft.<br />

Umsatzzahlen 3. Quartal<br />

Schaeffler mit guter Entwicklung<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Bei Schaeffler liegt der Umsatz mit rund 8,4 Mrd Euro auf Vorjahresniveau<br />

– ohne Währungseffekte stieg er sogar um rund 2 %. Vor allem<br />

das Automotive-Geschäft wuchs stärker als der Industrie-Sektor.<br />

Herzogenaurach (pd). Der Automobil-<br />

und Industriezulieferer<br />

Schaeffler hat sich in den ersten<br />

neun Monaten dieses Jahres behauptet.<br />

Der Umsatz per Ende<br />

September lag mit 8,4 Mrd Euro auf<br />

dem Niveau des Vorjahreszeitraums,<br />

war allerdings durch negative<br />

Währungseffekte beeinflusst.<br />

Ohne die Währungseffekte stieg<br />

der Umsatz um rund 2 %. Im Vergleich<br />

zum Vorjahresquartal erhöhte<br />

die Schaeffler Gruppe den<br />

Umsatz im dritten Quartal um<br />

1,5 % auf 2,8 Mrd Euro. Ohne Berücksichtigung<br />

der negativen Währungseffekte<br />

wuchs der Umsatz im<br />

dritten Quartal um rund 5 %.<br />

„Unser Geschäft hat sich im dritten<br />

Quartal weiter sehr robust entwickelt.<br />

Das Automotive-Geschäft<br />

wuchs erneut deutlich stärker als<br />

der Markt. Im Industrie-Geschäft<br />

sehen wir eine leichte Stabilisierung,<br />

allerdings noch keine Trendwende.<br />

Trotz der herausfordernden<br />

Rahmenbedingungen konnten wir<br />

unsere hohe Profitabilität halten“,<br />

sagte der Vorstandsvorsitzende der<br />

Schaeffler AG, Klaus Rosenfeld. Die<br />

Sparte Automotive steigerte den<br />

Umsatz aufgrund von neuen Kundenprojekten<br />

und Produktinnovationen<br />

erneut deutlich über dem<br />

allgemeinen Markttrend um rund<br />

Vorstandsvorsitzender der Schaeffler<br />

AG, Klaus Rosenfeld. Bild: Schaeffler<br />

7 % auf rund 6,1 Mrd Euro. Die Umsätze<br />

der Sparte Industrie sanken<br />

angesichts der marktbedingten Unsicherheiten<br />

und des anhaltend<br />

schwachen Investitionsklimas um<br />

rund 12 % auf 2,3 Mrd Euro.<br />

Das operative Ergebnis (EBIT)<br />

verringerte sich in den ersten neun<br />

Monaten <strong>2013</strong> im Vergleich zum<br />

Vorjahreszeitraum um 106 Mio Euro<br />

auf 1,0 Mrd Euro (Vorjahr: 1,1 Mrd).<br />

Der Rückgang liegt vor allem in der<br />

negativen Umsatzentwicklung der<br />

Sparte Industrie und einmaligen<br />

Aufwendungen in Höhe von <strong>48</strong> Mio<br />

Euro begründet, die im Rahmen<br />

von Restrukturierungsmaßnahmen<br />

an den <strong>Produktion</strong>sstandorten<br />

Schweinfurt und Wuppertal anfielen.<br />

Ziel der Effizienzsteigerungsprogramme<br />

ist es, die Kapazitäten<br />

an die veränderte Marktlage anzupassen<br />

sowie Organisations- und<br />

Kostenstrukturen zu optimieren.<br />

In der Sparte Automotive geht<br />

die Schaeffler Gruppe weiterhin<br />

von einer Umsatzentwicklung<br />

deutlich über dem Marktwachstum<br />

aus. Im Industriegüterbereich<br />

Markterholung noch<br />

nicht eingetreten<br />

ist die noch zur Mitte des Jahres<br />

erwartete Markterholung nicht<br />

eingetroffen. Eine Nachfrageerholung<br />

im Maschinen- und Anlagenbau<br />

ist insbesondere in Europa und<br />

der Region Asien/Pazifik auch im<br />

vierten Quartal <strong>2013</strong> noch nicht zu<br />

erwarten. „Wir rechnen in der<br />

Sparte Automotive für das Gesamtjahr<br />

<strong>2013</strong> mit einem Wachstum auf<br />

dem hohen Niveau der ersten neun<br />

Monate. Bei der Sparte Industrie<br />

erwarten wir eine weitere Stabilisierung<br />

des Umsatzniveaus zum<br />

Jahresende“, sagte Rosenfeld.<br />

Auf dieser Basis erwartet die<br />

Schaeffler Gruppe für das Gesamtjahr<br />

<strong>2013</strong> ein operatives Umsatzwachstum<br />

von rund ein bis zwei<br />

Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />

Einschließlich der Währungseffekte<br />

rechnet das Unternehmen mit<br />

einem Umsatz auf Vorjahresniveau.<br />

Datensicherheit<br />

Deutsche Firmen fühlen<br />

sich nicht geschützt<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Frankfurt. Fast die Hälfte der<br />

deutschen Firmen ist davon überzeugt,<br />

dass es keinen sicheren<br />

Schutz vor Überwachungsprogrammen<br />

wie PRISM und Co. gibt.<br />

38 % der befragten Unternehmen<br />

sehen einen vorsichtigen und sensiblen<br />

Umgang mit den eigenen<br />

Daten als besten Schutz vor Spähattacken<br />

an. Jeder Anwender und<br />

jedes Unternehmen sollte sich darüber<br />

im Klaren sein, welche Daten<br />

ins Netz gestellt werden müssen<br />

und welche Daten Cloud-Anbietern<br />

anvertraut werden. Zudem gilt<br />

es, die Anbieter von Cloud-Services<br />

besonders genau in puncto<br />

Datenschutz zu überprüfen (31 %).<br />

Dies geht aus einer Studie der NI-<br />

FIS Nationale Initiative für Informations-<br />

und Internet-Sicherheit<br />

e.V. hervor. Demnach meidet ein<br />

Viertel der deutschen Unternehmen<br />

derzeit US-amerikanische<br />

Ein Viertel der<br />

deutschen Unternehmen<br />

meidet<br />

derzeit amerikanische<br />

Cloud-Anbieter,<br />

um Spionage<br />

auszuschließen.<br />

Bild: fotogestoeber, Fotolia.com<br />

Anbieter, um Daten-Spionage ausschließen<br />

zu können. In den Augen<br />

der Unternehmen ist es notwendig,<br />

dass die Daten nicht auf Servern<br />

von Unternehmen gespeichert<br />

werden, die in den USA angesiedelt<br />

sind oder ihre Muttergesellschaft<br />

beziehungsweise andere Konzernunternehmen<br />

in den USA haben.<br />

15 % vertreten die Meinung, dass<br />

der vertrauensvolle Umgang mit<br />

Daten geschult werden müsse.<br />

„Das Ausmaß der jüngsten Überwachungsskandale<br />

zeigt sehr deutlich,<br />

dass auch jedes Unternehmen<br />

in Deutschland von Ausspähung<br />

bedroht ist“, meint Rechtsanwalt<br />

Dr. Thomas Lapp, Vorsitzender der<br />

NIFIS. „Umso wichtiger ist es daher,<br />

die sensiblen Informationen<br />

ausreichend zu schützen. Wenn es<br />

notwendig ist, Daten im Netz beziehungsweise<br />

in der Cloud zu<br />

speichern, dann sollten die Verantwortlichen<br />

genau prüfen, welchem<br />

Anbieter sie die Daten anvertrauen.“


28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong> · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 9<br />

Textilmaschinenbau<br />

Chinesen investieren in Wachstum von Autefa<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Die Zahl der Übernahmen deutscher Industrieunternehmen durch<br />

chinesische Eigentümer wächst kontinuierlich. „Dies kann eine sehr<br />

positive Erfahrung sein“, wie Dr. Stefan Schlichter von Autefa Solutions<br />

Germany GmbH berichtet.<br />

friedberg (kk). Die Farbe Rot dominiert<br />

an diesem Julitag in Wuxi<br />

im Osten Chinas. Rot die Gewänder,<br />

rot der Teppich, rot das Band,<br />

das Dr. Stefan Schlichter und<br />

Maoxin Ye gerade durchgeschnitten<br />

haben. Maoxin Ye, Vice President<br />

der China Hi Tech Group<br />

(CHTC), nimmt Platz, Dr. Schlichter<br />

begibt sich an das Rednerpult.<br />

Der Geschäftsführer der Autefa<br />

Solutions Germany GmbH ist hierher<br />

nach China gekommen, um<br />

eine Montagehalle einzuweihen,<br />

er wendet sich an die zahlreichen<br />

Gäste: „Design und Software sowie<br />

der Großteil der <strong>Produktion</strong> unserer<br />

Maschinen stammen aus Europa,<br />

die Montage erfolgt bei Autefa<br />

Solutions Wuxi.“ Immer öfter kaufen<br />

sich chinesische Unternehmen<br />

bei deutschen ein oder übernehmen<br />

sie komplett. Ein Beispiel dafür<br />

ist Autefa Solutions. Entstanden<br />

ist die heutige Autefa Solutions<br />

Group 2011 aus einer Übernahme<br />

von der Oerlikon-Gruppe. Alle Firmen<br />

waren erfolgreich im Textilmaschinenbau<br />

tätig und befinden<br />

sich im bayerischen Friedberg,<br />

dem heutigen Hauptsitz, Linz<br />

und Biella. Zum Produktspektrum<br />

gehören turnkey-Anlagen für<br />

die Nonwoven-Herstellung, Faserund<br />

Ballenpressen sowie Automatisierungslösungen.<br />

Die Vorteile<br />

der Zusammenarbeit erklärte Dr.<br />

Kombination aus deutscher<br />

und chinesischer Technologie<br />

Schlichter in seiner Rede so: „Zusätzlich<br />

zu unseren bewährten<br />

Maschinen für den Premiummarkt,<br />

die alle hohe Leistungs- und<br />

Qualitätsanforderungen erfüllen,<br />

bieten wir nun mit Autefa Solutions<br />

Wuxi auch von China aus Maschinen<br />

und Serviceleistungen für den<br />

lokalen chinesischen Markt an.<br />

Eröffnung der Autefa Solutions Wuxi durch Maoxin Ye, Vice President von<br />

CHTC, und Dr. Stefan Schlichter CEO Autefa Solutions. Bild: Autefa Solutions<br />

Aus technischer Sicht betrachtet,<br />

liefern wir in einer Kombination<br />

von europäischer und chinesischer<br />

Technologie erstmals Maschinen,<br />

die in China unter der<br />

Marke Autefa Solutions hergestellt<br />

werden.“ Dr. Schlichter ist bei Autefa<br />

Solutions Geschäftsführer<br />

(CEO). Nach der chinesischen<br />

Übernahme stieg Schlichter zum<br />

CEO der Autefa Solutions Group<br />

auf. Schlichter gibt zu, dass auch er<br />

anfängliche Zweifel hatte, die Sorge,<br />

dass es sich „um klassische Finanzinvestoren,<br />

die früher oder<br />

später doch nur wieder verkaufen<br />

wollten, sei jedoch unbegründet<br />

gewesen“.<br />

CHTC ist der größte Textilmaschinenbauer<br />

weltweit. Die Firma<br />

beschäftigt 70 000 Mitarbeiter und<br />

ist in den Bereichen Textilmaschinenbau,<br />

Textilherstellung und<br />

LKW <strong>Produktion</strong> tätig. CHTC sei an<br />

der „Autefa-Gesamtstruktur“ interessiert<br />

gewesen: das deutsche<br />

Know-how in Kombination mit der<br />

deutschen Forschungs- und Zuliefererlandschaft<br />

und der kritischen,<br />

aber technikbegeisterten Kundschaft.<br />

Zudem will CHTC das Unternehmen<br />

mit etwa 300 Mitarbei-<br />

tern weiter entwickeln. Seit dem<br />

Aufkauf wuchs der Umsatz von<br />

Autefa Solutions um 50 %. Im Juli<br />

wurde die neue Tochterfirma, die<br />

Autefa Solutions Wuxi, in Betrieb<br />

genommen. Autefa Solutions vertreibt<br />

von dort eine eigene Baureihe<br />

an Maschinen, welche speziell<br />

für den chinesischen Markt<br />

entwickelt und gebaut werden.<br />

Diese sind etwas preiswerter, verfügen<br />

allerdings über nicht ganz so<br />

„CHTC lässt uns ausreichend<br />

Handlungsspielraum“<br />

gute Leistungsmerkmale. Dennoch<br />

kann Autefa Solutions hier<br />

seinen bekannten Namen und sein<br />

Logo nutzen. In Deutschland sehen<br />

nicht alle das Engagement<br />

chinesischer Investoren so positiv.<br />

Für Schlichter, der zusammen mit<br />

Dr. Yujun Liu (COO) von der CHTC<br />

die Geschäftsführung der Autefa<br />

Solutions innehat, haben sich die<br />

Chinesen jedoch als Glücksgriff<br />

erwiesen. „CHTC lässt uns ausreichend<br />

Handlungsspielraum, sodass<br />

wir nachhaltige und schnelle<br />

Entscheidungen fällen können“. Er<br />

will mit Autefa Solutions weiter<br />

wachsen, in Europa und China.<br />

China Corner<br />

Harting baut Kapazitäten in<br />

China weiter aus (kk)<br />

Die Harting Technologiegruppe ist<br />

hinsichtlich der langfristigen Wachstumsperspektiven<br />

in Asien optimistisch<br />

und will daher in den nächsten<br />

Jahren ihr Engagement in China<br />

deutlich ausweiten. „Wir erwarten<br />

mittelfristig eine positive Entwicklung<br />

in China und in den anderen<br />

für uns relevanten Märkten in Asien.<br />

Daher werden wir unsere <strong>Produktion</strong>s-<br />

sowie unsere Forschungs- und<br />

Entwicklungskapazitäten in China<br />

fortlaufend ausbauen“, sagte Philip<br />

F. W. Harting, Senior Vice President<br />

Connectivity & Networks in Zhuhai<br />

(China). 1998 nahm dann eine Harting-Tochter<br />

in Zhuhai ihre <strong>Produktion</strong><br />

auf, die ständig ausgebaut wurde.<br />

Rund zwölf Mio Euro investierte<br />

die Technologiegruppe in Zhuhai.<br />

Siemens verkauft an Yitai<br />

Fördermaschinen (kk)<br />

Bild: Siemens<br />

Bild: Harting<br />

Die chinesische Yitai-Gruppe hat der<br />

Siemens-Division Drive Technologies<br />

einen Auftrag in zweistelliger Millionenhöhe<br />

erteilt. Dieser umfasst die<br />

Installation zweier Schachtfördermaschinen<br />

in einem neuen Kohlebergwerk.<br />

Die Antriebe für das Projekt<br />

Hong Qing He in der Inneren<br />

Mongolei werden laut Siemens die<br />

größten Fördermaschinen weltweit<br />

sein, die einen in die Trommel integrierten<br />

Motor haben. Das Projekt ist<br />

die erste Zusammenarbeit zwischen<br />

Siemens und der Yitai-Gruppe. Siemens<br />

wird zwei <strong>Produktion</strong>sfördermaschinen<br />

mit integrierten 9-MW-<br />

Motoren liefern. Die Inner Mongolia<br />

Yitai Group Company Limited ist eines<br />

der größten Privatunternehmen<br />

in China.<br />

Bild: Messe Stuttgart<br />

Fachmesse LogiMAT 2014<br />

erstmals in Nanjing (kk)<br />

Die LogiMAT, Internationale Fachmesse<br />

für Distribution, Materialund<br />

Informationsfluss, findet vom<br />

10. bis 12. April 2014 erstmals in<br />

China statt. Am Standort Nanjing, in<br />

der östlichen Provinz Jiangsu, veranstalten<br />

die Münchner Euroexpo<br />

Messe- und Kongress-GmbH und die<br />

Landesmesse Stuttgart GmbH die<br />

LogiMAT China 2014. Für die Logi-<br />

MAT China erwarten die Veranstalter<br />

circa 100 Aussteller und rechnen<br />

mit mehr als 5 000 Fachbesuchern.<br />

Mit über 80 Mio Einwohnern ist die<br />

Provinz Jiangsu eine der wichtigsten<br />

<strong>Produktion</strong>sstellen in China für chinesische<br />

und internationale Unternehmen.<br />

Bereits über 270 Logistikparks<br />

und -unternehmen haben sich<br />

in der Provinz Jiangsu angesiedelt.<br />

Mehr unter: www.logimat-china.<br />

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Foto zeigt einen Teil des FUCHS Industrie-Verkaufsinnendienstes.<br />

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1. FACHKONGRESS INDUSTRIE 4.0:<br />

VON DER STRATEGIE ZUR PRAXIS<br />

04. UND 05. DEZEMBER <strong>2013</strong>, NECKAR FORUM ESSLINGEN<br />

SCHWERPUNKTTHEMEN<br />

INDUSTRIE 4.0 IN DER PRAXIS<br />

Was bereits heute technologisch nötig und möglich ist<br />

DIE PRODUKTIONSWELT IM WANDEL<br />

Auswirkungen von Industrie 4.0 auf Deutschlands <strong>Produktion</strong>sbetriebe<br />

DIE VORTEILE DER ‘INTELLIGENTEN VERNETZUNG‘<br />

Wie Deutschlands <strong>Produktion</strong>er mit Industrie 4.0 die Zukunft sichern<br />

UNTER ANDEREM MIT:<br />

Prof. Dr. Karl-Heinz Büttner, Vice President Manufacturing Industrial Automation Systems, Siemens AG<br />

Dr. Bernd Häuser, Head of Corporate Department for Manufacturing Coordination, Robert Bosch GmbH<br />

Heinrich Nottbohm, Werkleiter Motorenwerk, Volkswagen Sachsen GmbH<br />

Dr. Heinz-Jürgen Prokop, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung, TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH & Co. KG<br />

MIT WERKSBESICHTIGUNG BEI DER FESTO AG & CO. KG IN ESSLINGEN<br />

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Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />

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Ein Beitrag zum Zukunftsprojekt »Industrie 4.0«<br />

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28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong> · <strong>Produktion</strong> · Euromold Messe-Special · 11<br />

Fachmessen<br />

Euromold baut Themenspektrum weiter aus<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Die Euromold feiert in diesem Jahr ihr zwanzigjähriges Jubiläum als<br />

Weltmesse für Werkzeug- und Formenbau, Design und Produktentwicklung.<br />

Der Messeveranstalter Demat rechnet mit 1 100 Ausstellern<br />

und mehr als 55 000 Fachbesuchern.<br />

Frankfurt (sm). Mit den neuen<br />

Sonderthemen Hybridtechnik,<br />

Hydroformen und Leichtbau erweitert<br />

die EuroMold das Spektrum<br />

an Ausstellern und Experten.<br />

Energie-Effizienz und Nachhaltigkeit<br />

zählen längst in nahezu allen<br />

produzierenden Unternehmen zu<br />

den wichtigsten Fragen unserer<br />

Zeit. Von der Automobilindustrie<br />

Gewichtseinsparung ist ein<br />

Megatrend in der Industrie<br />

über Flugzeugbau, Verpackungsund<br />

Bauindustrie, Medizintechnik,<br />

Haushaltsgeräteindustrie bis<br />

zur Telekommunikationsindustrie:<br />

Überall werden Lösungen zur<br />

Gewichtseinsparung, Energieeinsparung<br />

und Nachhaltigkeit gefordert.<br />

Weitere Sonderthemen der<br />

EuroMold sind in diesem Jahr:<br />

Rotationsformen, Drehen und Fräsen,<br />

Engineering Dienstleister, De-<br />

sign und Engineering, Schmuckindustrie,<br />

Werkstoffe, Simulation<br />

und Virtuelle Realität.<br />

Die EuroMold ist eine der weltweit<br />

führenden Fachmessen für<br />

Werkzeug- und Formenbau, Design<br />

und Produktentwicklung und<br />

findet <strong>2013</strong> wieder in Frankfurt am<br />

Main statt. Zur 20. EuroMold hat<br />

der Veranstalter, die Demat GmbH<br />

mit Sitz in Frankfurt am Main, bereits<br />

im Vorfeld einiges am Auftritt<br />

der traditionsreichen Messe verändert.<br />

„So hat die EuroMold unter<br />

anderem ein neues, modernes Logo,<br />

eine überarbeitete Website und<br />

professionelle Social-Media Auftritte<br />

erhalten. Auch inhaltlich haben<br />

wir unser Themenspektrum<br />

und damit den Blick auf die gesamte<br />

<strong>Produktion</strong>skette vom Design<br />

über den Prototyp bis zur Serie um<br />

neue, innovative Facetten erweitert“,<br />

erklärt Demat-Geschäftsführer<br />

Dr.-Ing. Eberhard Döring.<br />

Die Euromold ist traditionell sehr breit aufgestellt. Informationen gibt es nahezu<br />

zu jedem Thema der gesamten Prozesskette. <br />

Bild: Demat<br />

Das Messekonzept der Euro-<br />

Mold wurde von der Demat seit<br />

1994 schrittweise auf fünf Kontinente<br />

weitergetragen. <strong>2013</strong> tritt die<br />

Demat unter anderem in den USA,<br />

Japan, China, Indien, Russland,<br />

Südafrika und erstmalig auch in<br />

Ägypten als Veranstalter oder Mitveranstalter<br />

von Fachmessen für<br />

Werkzeug- und Formenbau, Design<br />

und Produktentwicklung auf.<br />

Mit dem Gastland Italien würdigt<br />

die EuroMold die Bedeutung italienischer<br />

Unternehmen in den Bereichen<br />

Werkzeug- und Formenbau,<br />

Design und Produktentwicklung.<br />

„Italien war über alle Jahre<br />

hinweg ein großes Ausstellerland<br />

und hat die EuroMold vor allem im<br />

Bereich des Werkzeugbaus und der<br />

Zulieferindustrie geprägt“, erläutert<br />

Döring. Schon 2012 war Italien<br />

das drittgrößte Ausstellerland der<br />

Messe mit 38 Ausstellern. <strong>2013</strong><br />

werden über 50 italienische Aussteller<br />

erwartet.<br />

Leichter Anstieg bei<br />

Besuchern und Ausstellern<br />

Die Besucher der EuroMold<br />

kommen traditionell aus allen Industriebereichen<br />

und reichen vom<br />

Designer über Entwicklungsingenieure<br />

und Konstrukteure bis zu<br />

<strong>Produktion</strong>sexperten. „Gegenüber<br />

den letzten Jahren verbreitet sich in<br />

<strong>2013</strong> wieder zunehmend Optimismus“,<br />

so Demat-Geschäftsführer<br />

Döring. „Wir sind zuversichtlich,<br />

dass wir gegenüber dem Vorjahr<br />

zum 20-jährigen Jubiläum einen<br />

leichten Anstieg bei Ausstellern<br />

und Fachbesuchern verzeichnen<br />

werden – und dabei dennoch die<br />

gewohnt hohe Qualität bei Ausstellern,<br />

Besuchern und Themen bieten<br />

können, was nach unserer Erfahrung<br />

für die Teilnehmer viel<br />

bedeutender ist.“<br />

www.euromold.com<br />

Lasersintern<br />

Modelle per Trockeneis<br />

äußerst effektiv reinigen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Mit dem kleinen Trockeneisstrahlgerät<br />

der Carbo Kohlensäurewerke<br />

GmbH & Co. KG lassen sich<br />

Pulverreste an Prototypen, die<br />

per Lasersintern erstellt wurden,<br />

effektiv entfernen.<br />

Sie wollen von über 50 Jahren Kompetenz<br />

im Maschinenbau profitieren?<br />

Dann arbeiten Sie mit der NSV Baureihe<br />

von Taiwans Zentrenhersteller Nr.1!<br />

Bad Hönningen (sm). Prototypen<br />

im Lasersinter-Verfahren herzustellen,<br />

wird immer einfacher<br />

und kostengünstiger. Mühsam und<br />

problematisch erscheinen jedoch<br />

die gängigen Methoden, die dem<br />

Produkt noch anhaftenden Pulverreste<br />

zu entfernen: Mit herkömmlichen<br />

Strahlverfahren beispielsweise<br />

könnte das Modell unbrauchbar<br />

werden, weil sich Kanten<br />

abrunden oder filigrane Teile<br />

abbrechen könnten.<br />

Dieses Reinigungsproblem will<br />

Dr. Jürgen Kraus, Geschäftsführer<br />

der Carbo Kohlensäurewerke<br />

GmbH & Co. KG, mit einem kleinen<br />

Trockeneisstrahlgerät lösen: Der<br />

ultrakompakte CARBOblaster<br />

kann Kraus zufolge verschiedenste<br />

Oberflächen äußerst effektiv mittels<br />

Trockeneispellets und Druckluft<br />

reinigen. „Wird mit minimalem<br />

Druck und winzigen Pellets – zum<br />

Beispiel mit einem Durchmesser<br />

von 0,1mm – gestrahlt, so lassen<br />

sich selbst bei sehr filigranen Konstrukten<br />

nur die unerwünschten<br />

Partikel entfernen“, so Kraus. Treppengeländer<br />

mit einer Dicke von<br />

Zehntelmillimetern, wie sie beispielsweise<br />

in winzigen Turmfiguren<br />

zu finden sind, bleiben unbeschädigt.<br />

Denn dank der individuellen<br />

Dosierbarkeit und des im<br />

Das kleine Trockeneisstrahlgerät<br />

CARBOblaster erleichtert die Reinigung<br />

von Modellen. <br />

Bild: Carbo<br />

Gerät integrierten Pellet-Mahlwerks<br />

lässt sich der CARBOblaster<br />

vielseitiger, effektiver und auch<br />

kleinflächiger einsetzen. Im Gegensatz<br />

zu den großen Carvex-Geräten,<br />

die sich hauptsächlich für<br />

großflächige Anwendungen in Industrie<br />

und Handwerk eignen,<br />

kann die Reinigung mit dem CAR-<br />

BOblaster quasi punktgenau erfolgen.<br />

Das nicht abrasive Trockeneis<br />

hat die Eigenschaft, an der Luft<br />

gasförmig zu werden und somit<br />

rückstandslos „zu verschwinden“<br />

– es entstehen somit keine Sekundärabfälle.<br />

Und nicht nur das: Im<br />

Vergleich zu herkömmlichen Trockeneisstrahlgeräten<br />

arbeitet der<br />

CARBOblaster zudem geräuscharm<br />

und äußerst energieeffizient.<br />

Halle 9.0, Stand E41<br />

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Telefax 06134/1845-50<br />

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Besuchen Sie uns auf der<br />

Halle 8.0<br />

Stand E 135<br />

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12 · Messe-Special Euromold · <strong>Produktion</strong> · 28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong><br />

GROSSBEARBEITUNGSZENTREN<br />

Günstig dank modularem Baukasten<br />

PRODUKTION NR. <strong>48</strong> , <strong>2013</strong><br />

Für seine Portalfräsmaschinen verspricht Hersteller F. Zimmermann<br />

höchste Leistungsfähigkeit bei modularem Aufbau. Davon können sich<br />

Besucher auf dem Messestand selbst überzeugen.<br />

NEUHAUSEN (SM). Die Besucher<br />

können sich über das Maschinenportfolio<br />

bis ins Detail informieren<br />

und sich so von der Leistungsfähigkeit<br />

und den Dimensionen der<br />

Anlagen überzeugen. Die maßgeschneiderten<br />

Gantry Maschinen<br />

sind auf einem modularen System<br />

aufgebaut. Damit erhält der Anwender<br />

schnell und kostengünstig<br />

eine passende Anlage. Grundlage<br />

ist immer eine kompetente Beratung.<br />

F. Zimmermann bietet Portalfräsmaschinen<br />

zur fünf- und<br />

sechsachsigen Bearbeitung von<br />

Bauteilen aus unterschiedlichen<br />

Materialien. Auf Grund der hohen<br />

Steifigkeit bei gleichzeitig gewichtsoptimierten<br />

bewegten Massen<br />

zeichnen sich die Anlagen<br />

durch Dynamik und Genauigkeit<br />

aus. Dies trifft insbesondere auf das<br />

Portal der Maschinen zu, welches<br />

eine außerordentlich hohe Torsions-<br />

und Biegesteifigkeit aufweist.<br />

Zimmermann entwickelt und fertigt<br />

zudem mehrachsige Fräsköpfe,<br />

die in den verschiedenen Baureihen<br />

der FZ Portalfräsmaschinen<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Fragen rund um Themen wie<br />

Fertigungs-, Prozess- und Portalfrästechnik<br />

sowie Servicedienstleistungen<br />

werden von Spezialis-<br />

Mit den Maschinen<br />

von F. Zimmermann<br />

können<br />

Bauteile aus unterschiedlichen<br />

Materialien bearbeitet<br />

werden.<br />

Bild: Zimmermann<br />

ten aus den Fachbereichen beantwortet.<br />

Damit bietet der Maschinenbauer<br />

für jeden Anwender eine<br />

Lösung, die individuell auf seine<br />

Anforderungen zugeschnitten ist.<br />

Halle 8, Stand L70<br />

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Die Revolution in<br />

der CNC-Fertigung !<br />

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Mit DesCAD3D<br />

schneller zum Modell<br />

Auf einen Blick<br />

▶ Interaktive und<br />

schnelle Flächenrückführung<br />

▶ Regelgeometrien<br />

▶ Umfassende CAD-<br />

Funktionalitäten<br />

▶ Präzise und schnelle<br />

Verifikation<br />

▶ Aussagekräftige<br />

Dokumentationen<br />

▶ Einmessen und<br />

Ausrichten<br />

▶ Schnelle und genaue<br />

Messungen<br />

▶ Fräsen mit hohem<br />

Durchsatz wird unterstützt<br />

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beim Fräsen um 70% und mehr<br />

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optimalen Schnitt bedingungen für die<br />

Bearbeitung!<br />

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PRODUKTION NR. <strong>48</strong> , <strong>2013</strong><br />

Auf der EuroMold in Frankfurt<br />

präsentiert die Wenzel Group<br />

die Version 5.0 der industriellen<br />

Design- und Styling-Software Des-<br />

CAD3D. Die Software ist geeignet<br />

für alle Modelleure und Designer.<br />

Über Wenzel<br />

Die Wenzel Group GmbH & Co. KG<br />

gehört zu den Marktführern in der<br />

Messtechnik. Die umfangreiche<br />

Produktpalette umfasst innovative<br />

Lösungen in den Bereichen Koordinaten-<br />

und Verzahnungsmesstechnik,<br />

Computertomographie sowie<br />

optisches High Speed Scanning.<br />

Die Wenzel Group beschäftigt<br />

mehr als 630 Mitarbeiter.<br />

WIESTHAL (SM). DesCAD3D ermöglicht<br />

das Digitalisieren geometrischer<br />

Elemente und Oberflächendaten<br />

an Werkstücken sowie<br />

die Flächenrückführung von Scandaten.<br />

Dabei können sowohl optische<br />

als auch flächenerfassende<br />

Sensoren eingesetzt werden. Die<br />

Daten werden wahlweise in CAD-,<br />

CAM- oder CAQ-Systeme exportiert.<br />

Daraufhin wird ein Fräsprogramm<br />

erstellt und der Fräslauf an<br />

3D Koordinatenmessmaschinen<br />

realisiert. Beim Fräsprozess können<br />

die Messdaten sowohl in vergrößertem<br />

als auch in verkleinertem<br />

Maßstab direkt auf die Modelle<br />

übertragen werden. Diese bestehen<br />

meist aus Hartschaum oder<br />

Industrieplastilin, auch Clay genannt.<br />

Das modular aufgebaute Softwaresystem<br />

verfügt über eine anwenderfreundliche<br />

und übersichtliche<br />

Bedienoberfläche. Die einzelnen<br />

Module können je nach<br />

Anforderung individuell zusammengestellt<br />

werden. Ein nachträgliches<br />

Update ist problemlos möglich.<br />

Zudem bietet DesCAD3D<br />

Multicore-Unterstützung mit voller<br />

64 Bit Leistung und ist Windows<br />

7 kompatibel.<br />

DesCAD3D ist das Herzstück des<br />

Stylingpakets von Wenzel. Als einer<br />

von wenigen Herstellern weltweit<br />

bietet Wenzel eine Stylinglösung<br />

für den kompletten Designprozess<br />

an. Alle Soft- und Hardware-Komponenten<br />

der Designlösung sind<br />

modular aufgebaut und aufeinander<br />

abgestimmt. Ziel ist es, den<br />

Fräsdurchsatz zu erhöhen, die Anzahl<br />

der notwendigen Iterationen<br />

zu optimieren und somit den gesamten<br />

Designprozess zu beschleunigen.<br />

Das Wenzel Designpaket<br />

wird seit vielen Jahren bei<br />

führenden Unternehmen, insbesondere<br />

aus der Automobilindustrie,<br />

eingesetzt.<br />

Halle 6, Stand A56<br />

www.wenzel-group.com<br />

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28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong> · <strong>Produktion</strong> · Euromold Messe-Special · 13<br />

Werkstückspannung<br />

Das Werkstück fest im Griff<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Schunk kommt mit zwei Neuheiten zur Euromold: Dem hochflexiblen<br />

Handspannfutter Rota-S flex und dem Hydro-Dehnspannfutter Tendo E<br />

compact.<br />

Rechts: Das preisleistungsoptimierte<br />

Schunk Hydro-<br />

Dehnspannfutter Tendo E<br />

compact gibt es nun auch<br />

zur Direktspannung von<br />

Werkzeugen mit Schaftdurchmesser<br />

16 mm.<br />

<br />

Bild: Schunk<br />

Gewichtseinsparung bei<br />

Rota-S flex bis zu 60 %<br />

Lauffen (sm). Speziell für Anwender,<br />

die auf Fräs-Drehmaschinen<br />

ein möglichst breites Werkstückspektrum<br />

bearbeiten wollen, hat<br />

das Unternehmen Schunk das<br />

hochflexible Handspannfutter Rota-S<br />

flex entwickelt. Es kombiniert<br />

bewährte Drehfutter der Baureihe<br />

Rota-S plus mit verlängerten Führungsbahnen<br />

und verwandelt diese<br />

in leichte und zugleich besonders<br />

flexibel einsetzbare Großfutter.<br />

Im Vergleich zu konventionellen<br />

Drehfuttern für große Spanndurchmesser<br />

sinkt das Gewicht mit<br />

Rota-S flex um bis zu 60 %.<br />

Bei identischer Tischbelastung<br />

lassen sich deutlich schwerere<br />

Werkstücke bearbeiten. Zudem<br />

bleibt aufgrund der geringen Bauhöhe<br />

jede Menge Platz für das<br />

Werkstück und für die Werkzeuge.<br />

Zur Bearbeitung kleiner Teile wie-<br />

derum können die verlängerten<br />

Führungsbahnen ganz einfach demontiert<br />

werden, wodurch die Zugänglichkeit<br />

der Werkstücke im<br />

Vergleich zur Spannung auf konventionellen<br />

Großfuttern deutlich<br />

verbessert wird. Ein spezielles<br />

Schmiersystem sorgt bei beiden<br />

Varianten für dauerhaft hohe<br />

Spannkräfte. Schmutzabdichtungen<br />

verhindern das Eindringen von<br />

Spänen und Staub.<br />

Rota-S flex lässt sich einfach auf<br />

dem Maschinentisch montieren<br />

und mithilfe des optimierten Backenschnellwechselsystems<br />

in Sekundenschnelle<br />

umrüsten. Es<br />

spannt kleine Teile ebenso zuverlässig<br />

wie große und gewährleistet<br />

dabei eine maximale Bediensicherheit.<br />

Die Spannlösung gibt es<br />

in den Baugrößen 700, 1000 und<br />

1200 für Rota-S plus und Rota-S<br />

plus 2.0 Handspannfutter der Größen<br />

315, 400 und 500. Ohne Aufsatzbacken<br />

wiegt sie 170 kg, 360 kg<br />

beziehungsweise 490 kg. Rota-S<br />

flex kann mit zahlreichen Spannbacken<br />

aus dem mit 1 200 Typen<br />

weltweit größten Standard-Spannbackenprogramm<br />

von Schunk<br />

kombiniert werden.<br />

Erweitert hat Schunk auch das<br />

Spektrum seiner leistungsdichten<br />

Tendo E compact Hydro-Dehnspannfutter:<br />

Ab sofort gibt es das<br />

besonders kräftige Hydro-Dehnspannfutter<br />

auch zur hochpräzisen<br />

Das Schunk Handspannfutter Rota-S flex<br />

wiegt bis zu 60 % weniger als konventionelle<br />

Drehfutter und deckt einen besonders großen<br />

Spannbereich ab.<br />

<br />

Bild: Schunk<br />

Direktspannung des unter wirtschaftlichen<br />

Aspekten besonders<br />

attraktiven Schaftdurchmessers<br />

16 mm. Nach Angaben von Schunk<br />

eröffnet die preisleistungsoptimierte<br />

Präzisionsaufnahme damit neue<br />

Effizienzpotenziale beim Downsizing<br />

von Werkzeugen. So ließen sich<br />

beispielsweise beim trochoiden<br />

Fräsen aufgrund der einzigartigen<br />

Kombination aus hoher Rundlauf-<br />

genauigkeit, hoher Drehmomentübertragung<br />

und optimaler Schwingungsdämpfung<br />

zum Teil sogar höhere<br />

Zeit-Span-Volumen erzielen<br />

als mit Schaftdurchmesser 20 mm.<br />

Halle 8.0, Stand C70<br />

www.schunk.com<br />

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Schnell und einfach<br />

auf 10 Mikrometer genau<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Der Werkzeugmaschinenhersteller<br />

Stama entschied sich jüngst<br />

für den Einsatz maßgefertigter<br />

Zwischenlagen von Martin. Sie<br />

ermöglichen eine Genauigkeit<br />

von 10 Mikrometer.<br />

Dietzenbach (sm). Die vertikalen<br />

Mehrspindel-Bearbeitungszentren<br />

von Stama ermöglichen die<br />

hochproduktive Parallelbearbeitung<br />

von bis zu acht gleichen Werkstücken<br />

in einem Arbeitsraum. Eine<br />

zentrale Komponente der Maschinen<br />

sind dabei Brückenträger<br />

zur Aufnahme mehrerer baugleicher<br />

Spannsysteme, deren gemeinsamer<br />

Nullpunkt werkseitig<br />

mit einer Genauigkeit von mindestens<br />

0,01 mm ausgerichtet ist.<br />

Um diese hohe Genauigkeit<br />

auch im Servicefall – also bei der<br />

Maßgefertige Zwischenlager von<br />

Martin sorgen für eine hohe Genauigkeit.<br />

<br />

Bild: Martin<br />

Mehrspindler von Stama gewährleisten<br />

die effektive Bearbeitung von<br />

mehreren Bauteilen. Bild: Martin<br />

turnusmäßigen Instandsetzung<br />

der Werkstückträger – zu gewährleisten,<br />

entschied sich Stama jüngst<br />

für den Einsatz maßgefertigter<br />

Zwischenlagen von Martin. Dabei<br />

handelt es sich um Hochpräzisions-Schichtbleche<br />

des Typs Laminum<br />

HP2. Diese manuell schälbaren<br />

Passbleche bestehen aus 20<br />

Stahlblechfolien der Dicke 0,05 mm<br />

sowie 5 Stahlblechfolien der Dicke<br />

0,01 mm. Zwischenlagen-Spezialist<br />

Martin liefert die kundenspezifisch<br />

ausgeführten Schichtbleche<br />

unter anderem als bereits angeschälte<br />

und mit Bohrungen versehene<br />

Segmente.<br />

Der Einsatz von Laminum HP2<br />

von Martin vereinfacht und beschleunigt<br />

die Instandsetzung der<br />

Brückenträger in den Bearbeitungszentren<br />

von Stama erheblich<br />

– ohne Einbußen bei der Genauigkeit.<br />

Während neue Passbleche<br />

zuvor mit großem Zeitaufwand<br />

und Inkaufnahme eines längeren<br />

Maschinenstillstands durch Planschleifen<br />

anzufertigen waren,<br />

muss der Monteur jetzt nur noch<br />

das Schichtblech passgenau abschälen<br />

und einsetzen.<br />

Halle 9, Stand C04<br />

www.georg-martin.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit ✔<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

AZ_<strong>2013</strong>_<strong>Produktion</strong>_Ausg_41_NEU_TOR_1<strong>48</strong>x201+3.indd 1 29.10.13 09:46


14 · Messe-Special Euromold · <strong>Produktion</strong> · 28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong><br />

Werkzeugvermessung<br />

Wirtschaftlicher Messtaster von Blum<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Mit dem 3D Tastkopf TC64-20 ergänzt Blum-Novotest seine Werkzeugtaster-Serie<br />

um ein hochpräzises, kabelloses System mit BRC-Funktechnologie<br />

zur Werkzeugeinstellung und -bruchüberwachung in drei Achsen.<br />

Ravensburg (sm). Winfried Weiland,<br />

Leiter Marketing bei Blum-<br />

Novotest, erklärt: „Der TC64-20 ist<br />

ein gleichermaßen universelles<br />

wie wirtschaftliches System zur<br />

automatischen Erfassung und<br />

Kontrolle von Werkzeuglänge,<br />

Werkzeugradius und Werkzeugbruch<br />

in CNC-Bearbeitungszentren.<br />

Eingesetzt wird er auf Maschinen<br />

im Werkzeug- und Formenbau<br />

und der Medizintechnik, aber auch<br />

in vielen anderen Industriebereichen.<br />

Sollen mehrere Systeme, wie<br />

beispielsweise ein Werkzeugtaster<br />

und ein Werkstücktaster, in einer<br />

Maschine betrieben werden, ist<br />

dies mit der im Taster integrierten<br />

BRC-Funktechnologie problemlos<br />

möglich. Der TC64-20 stellt im Übrigen<br />

auch eine hervorragende<br />

Lösung dar, wenn kabelgebundene<br />

Geräte nicht angebaut werden<br />

können, wie zum Beispiel bei Maschinen<br />

mit Palettenwechslern.“<br />

Mit nur einem Empfänger<br />

RC66 können bis zu<br />

sechs Messsysteme der<br />

Blum-Funkserie angesteuert<br />

werden. Dazu<br />

gehören alle Werkzeugund<br />

Werkstückmesstaster,<br />

aber auch die neu<br />

vorgestellten Digilog-<br />

Messtaster, Bohrungsmesskopf<br />

BG60, das<br />

Rauheitsmessgerät<br />

TC63-RG oder das Werkstück-Temperaturmessgerät<br />

TG81.<br />

Links: Der 3D Tastkopf TC64-20 von Blum ermöglicht dank seines patentierten<br />

shark360-Messwerks eine hochpräzise Radiusmessung in CNC-Bearbeitungszentren.<br />

Die Messung erfolgt bei rückwärts-drehendem Werkzeug.<br />

Rechts: Der universelle Tastkopf kann auch zur Werkzeuglängenmessung und<br />

-bruchüberwachung eingesetzt werden. <br />

Bilder: Blum<br />

Der kompakte Tastkopf zeichnet<br />

sich durch eine äußerst schnelle<br />

und robuste Datenübertragung<br />

aus. Anstatt der auf dem Markt üblichen<br />

Übertragung via Kanalsprungverfahren<br />

oder Kanalzuordnung,<br />

sendet er die erfassten<br />

Daten mittels Blum’s BRC-Technologie<br />

zum Empfänger. Der Vorteil<br />

dieser Technik liegt darin, dass jedes<br />

einzelne Bit eines Funksignals<br />

über die gesamte Breite des verwendeten<br />

Frequenzbandes läuft,<br />

was die Übertragung besonders<br />

unempfindlich gegen Störeinflüsse<br />

macht. Die Daten werden dann<br />

schnell und sicher an den Funkempfänger<br />

RC66 übertragen. Mit<br />

nur einem Empfänger können bis<br />

zu sechs Messsysteme aus der umfangreichen<br />

Funk-Familie von<br />

Blum angesteuert werden. Dazu<br />

gehören alle Werkzeug- und Werkstückmesstaster,<br />

aber auch die neu<br />

vorgestellten Digilog-Messsysteme,<br />

der Bohrungsmesskopf BG60,<br />

das Rauheitsmessgerät TC63-RG<br />

oder das Werkstück-Temperaturmessgerät<br />

TG81.<br />

Ein weiteres Highlight des TC64-<br />

20 stellt die integrierte shark360-<br />

Technologie dar. Das patentierte<br />

Messwerk bietet aufgrund der modifizierten<br />

Planverzahnung eine<br />

deutlich höhere Messgenauigkeit<br />

als vergleichbare Taster. Die Planverzahnung<br />

bewirkt während des<br />

Messvorgangs eine definierte Auslenkrichtung<br />

bei konstanten Auslenkkräften.<br />

Die dabei im Messwerk<br />

auftretende Torsionskraft<br />

wird durch die Verzahnung aufgenommen<br />

und hat somit keine Auswirkung<br />

auf das Messergebnis. Die<br />

Schaltpunkt-Wiederholgenauigkeit<br />

beträgt hochpräzise 0,4 µm.<br />

Ein weiterer Vorteil zeigt sich in<br />

der Generierung des Schaltsignals<br />

zur Erfassung der Achspositionen.<br />

Diese erfolgt nicht über einen mechanischen<br />

Kontakt, sondern optoelektronisch<br />

über die Schattierung<br />

einer Miniaturlichtschranke<br />

im Inneren des Tastkopfes. Dadurch<br />

arbeitet er absolut verschleißfrei<br />

und garantiert über<br />

viele Jahre höchste Zuverlässigkeit<br />

auch unter widrigsten Arbeitsbedingungen.<br />

Weitere Vorteile des<br />

TC64-20 sind die hohe Antastgeschwindigkeit<br />

sowie der sehr geringe<br />

Stromverbrauch. Gemessen<br />

werden können Werkzeuge ab einem<br />

Durchmesser von 1 mm (abhängig<br />

von Werkzeuggeometrie<br />

und -material).<br />

Die mechanisch robuste Konstruktion<br />

des kompakten Tastkopfes<br />

ist perfekt an die raue Umgebung<br />

einer Werkzeugmaschine nach Geräteschutzart<br />

IP68 angepasst. Das<br />

Über Blum:<br />

Die 1968 gegründete Blum-Novotest<br />

GmbH mit Sitz in Ravensburg<br />

gehört zu den weltweit führenden<br />

Herstellern von qualitativ hochwertiger<br />

Mess- und Prüftechnologie<br />

für die internationale Werkzeugmaschinen-,<br />

Luftfahrt- und<br />

Automobilindustrie. Das Familienunternehmen<br />

beschäftigt heute<br />

über 380 Mitarbeiter an insgesamt<br />

sechs Standorten in Europa sowie<br />

in den USA, China, Japan, Taiwan,<br />

Singapur, Korea, Indien, Brasilien,<br />

Thailand und Russland. Zusammen<br />

mit eigens geschulten System-Integratoren<br />

und regionalen Vertriebsbüros<br />

garantiert dieses Vertriebsund<br />

Servicenetzwerk die flächendeckende<br />

Unterstützung der Blum-<br />

Produkte.<br />

selbstzentrierende Antastelement<br />

erlaubt den Wechsel ohne erneute<br />

Tasterausrichtung per Messuhr.<br />

Zudem schützt eine optionale Sollbruchstelle<br />

das Tastsystem bei<br />

Fehlbedienung. „Der TC64-20 ist<br />

eine interessante kabellose 3D-Alternative<br />

zu unseren bereits etablierten<br />

und vielfach nachgeahmten<br />

lineargeführten Tastköpfen Z-Nano<br />

und Z-Pico. Wie auch bei diesen<br />

beiden Systemen bieten wir für den<br />

TC64-20 umfangreiches Zubehör<br />

an, wie zum Beispiel eine integrierte<br />

Abblaseinrichtung zur Reinigung<br />

des Werkzeugs und der Messfläche“,<br />

fasst Weiland zusammen.<br />

Halle 8.0, Stand C20<br />

www.blum-novotest.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit ✔<br />

Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Roemheld zeigt<br />

spannende Technik<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

EuroMold, Halle 9.0, Stand D 99<br />

<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Laubach (sm). Auf anwendungsspezifische<br />

Sonderzylinder zum<br />

Spannen von Werkzeugen in<br />

Schmieden und Gießereien will<br />

das Unternehmen Roemheld aus<br />

Laubach auf der Fachmesse Euromold<br />

<strong>2013</strong> das Besucherinteresse<br />

richten.<br />

Wie bereits im vergangenen Jahr<br />

bilden kundenspezifische Werkzeug-Spannlösungen<br />

für das Arbeiten<br />

unter schwierigen Bedingungen<br />

einen Schwerpunkt der<br />

Messepräsentation von Roemheld.<br />

Ergänzt wird der Messeauftritt<br />

durch einen Überblick über das<br />

umfassende Sortiment spanntechnischer<br />

Lösungen für vielfältige<br />

Anwendungen. Die Auswahl an<br />

Komponenten reicht vom einfachen<br />

Hebelspanner und Sensor zur<br />

Fern-Drucküberwachung über<br />

Schraubstöcke mit Manometer<br />

und 5-Achs-Spannsystemen bis<br />

hin zu großen Blockzylindern und<br />

Magnetspannplatten.<br />

Ergänzt wird die Präsentation<br />

durch einen neuen Werkzeugwagen<br />

für Gewichte bis 500 kg mit Sicherheits-Andockstation.<br />

Halle 8.0, Stand D110<br />

www.roemheld.de


28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong> · <strong>Produktion</strong> · Euromold Messe-Special · 15<br />

Trockeneisstrahlen<br />

Schnelle Reinigung per Trockeneis<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Cold Jet Deutschland stellt auf der EuroMold <strong>2013</strong> die neuesten Innovationen<br />

im Bereich der Trockeneisanwendungen vor.<br />

Weinsheim (sm). Cold Jet bietet<br />

das gesamte Spektrum des Trockeneisstrahlens<br />

im Bezug auf die<br />

Verwendung aller Trockeneisformate<br />

an. Als einziges Unternehmen<br />

am Markt verwendet Cold Jet<br />

die patentierte Abschabetechnologie<br />

(Partikelgröße < 0,1 mm), bei<br />

Überschall auf die Oberfläche gestrahlt<br />

und bieten laut Coldjet eine<br />

überlegene Leistung, da sie kraftvoll<br />

reinigen und dennoch behutsam<br />

sind. Sie bieten eine schnelle<br />

und ausgezeichnete Sauberkeit<br />

ohne Rückstände, heißt es.<br />

Die Anlagen reduzieren die Anschaffungskosten<br />

und erleichtern<br />

die Erfüllung der hohen Qualitätsstandards<br />

im Bereich Spritzguss,<br />

Formenreinigung, Teilereini­<br />

der schmale rotierende Messer einen<br />

Trockeneisblock (Pellets/Nuggets)<br />

in Schnee ähnliche Partikel<br />

Oberflächenvorbehandlung oder<br />

abschaben. Diese sind ideal, um<br />

Entgratung ohne Verwendung jeglicher<br />

empfindliche Substrate, schwierige<br />

Chemie oder abrasiver Mit­<br />

Geometrien und kleine Öffnungen<br />

tel<br />

zu reinigen. Hochkomprimier­<br />

Cold Jet’s Trockeneisstrahlsystetelte<br />

Anz_ASP_RFID_Pruefer_dt_A4_2014.qxd:Anz_ASP_RFID_Pruefer_dt_A4_2014<br />

Schneepartikel werden mit gung, Medizintechnik, sowie der me bieten eine<br />

19.11.<strong>2013</strong><br />

erhebliche Verbes­<br />

8:18 Uhr<br />

www.coldjet.com<br />

Seite 1<br />

Schnelle und<br />

ausgezeichnete<br />

Sauberkeit verspricht<br />

Hersteller<br />

Cold Jet für<br />

seine Trockeneisstrahlgeräte.<br />

<br />

Bild: Cold Jet<br />

serung (> 60 %) der Reinigungszeiten<br />

gegenüber anderen vergleichbaren<br />

Systemen und erhöhen die<br />

Ausstoßrate und Teilequalität.<br />

Halle 9.0, Stand B101<br />

W&R präsentiert auf der Euromold<br />

das Bearbeitungszentrum NXV 1020A<br />

von YCM. <br />

Bild: W&R<br />

Im Eilgang bis zu<br />

<strong>48</strong> m/min schnell<br />

RUD-ANSCHLAGPOWER<br />

...JEDE KONSTRUKTION SICHER IM GRIFF!<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

EUROMOLD in Frankfurt,<br />

Halle 9, Stand E25.<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Die W&R Industrievertretung<br />

GmbH präsentiert auf der Euro-<br />

Mold <strong>2013</strong> mit der NXV 1020A das<br />

neueste Bearbeitungszentrum der<br />

NXV-Reihe aus dem Hause YCM.<br />

Mainz-Kastel (sm). Die NX­<br />

V1020A besticht laut W&R durch<br />

eine hohe Geschwindigkeit bei<br />

gleichzeitig sehr guter Präzision.<br />

Im Eilgang X-Y-Z erreicht die Maschine<br />

<strong>48</strong> m/min. Die Beschleunigung<br />

von 1 g und die geringe Werkzeugwechselzeit<br />

von 1,8 Sekunden<br />

sorgen für eine sehr kurze Span-zu-<br />

Span-Zeit. Das Werkzeugmagazin<br />

mit bis zu 60 Werkzeugplätzen sowie<br />

die Spindeldrehzahl von<br />

12 000 min -1 ermöglichen eine hohe<br />

Flexibilität in der Fertigung.<br />

Auch bei den Abmessungen der<br />

Bearbeitungsteile sorgt die NXV<br />

1020A mit Verfahrwegen von 1 020<br />

x 520 x 540 mm für einen sehr großen<br />

Einsatzbereich. Die Maschine<br />

ist sowohl mit der Steuerung MXP<br />

200FA (0iMD) von Fanuc als auch<br />

mit der TNC 620 oder iTNC530 von<br />

Heidenhain lieferbar.<br />

Durch die eigene <strong>Produktion</strong> der<br />

wichtigsten Maschinenkomponenten<br />

garantiert YCM eine hohe<br />

Qualität. Die NXV 1020A ist ausgelegt<br />

für enge Toleranzen. Dafür<br />

sorgt unter anderem auch die präzise<br />

Guss-Bettstruktur, die ebenso<br />

für eine hohe Steifheit sorgt. Diese<br />

hohe Produktqualität zeigt sich<br />

auch bei der Spindel, die über eine<br />

Kupplung direkt vom Motor angetrieben<br />

wird. Die NXV 1020A sorgt<br />

für hohe Fertigungskapazitäten bei<br />

gleichzeitig minimalen <strong>Produktion</strong>skosten.<br />

Halle 8.0, Stand E135<br />

www.w-r-brother.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit ✔<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

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● spart Handling-Kosten<br />

● erhöht Arbeitssicherheit<br />

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Rieger & Dietz GmbH u. Co. KG<br />

73428 Aalen/Germany<br />

Tel. 07361 504-1370/-1262/-1351<br />

Fax 07361 504-1171<br />

info@rud.com · www.rud.com


16 · Messe-Special Euromold · <strong>Produktion</strong> · 28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong><br />

Tiefbohrzentrum<br />

Airbag schützt vor Kollisionen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Die aktuelle Generation der TFZ-Tiefbohrfräszentren von Samag überzeugt<br />

mit höherer Sicherheit, optimierter Soft- und Hardware sowie<br />

noch besseren Leistungsdaten.<br />

Saalfeld (sm). Die TFZ-Baureihe<br />

für die Vier-Seiten-Komplettbearbeitung<br />

kubischer Werkstücke bietet<br />

nicht nur große Verfahrwege<br />

und hohe Bohr- und Fräsleistungen.<br />

Auch in punkto Maschinensicherheit<br />

und 3D-Software soll sie<br />

überzeugen. Die TFZ 2L-1000 als<br />

stärkere Version der TFZ 2-1000<br />

erreicht in der X-Achse 1 600 mm<br />

und in der Y-Achse 1 250 mm sowie<br />

Bohrdurchmesser bis 36 mm. Bei<br />

Verwendung eines großen NC-<br />

Rundtisches ergibt sich eine Arbeitsebene<br />

von 1 500 x 1 100 mm.<br />

Wird die Option auf einen verstärkten<br />

Hauptspindelantrieb gewählt,<br />

sorgen 23 kW Antriebsleistung für<br />

eine deutliche Steigerung der Fräsleistung<br />

auf 700 cm 3 /min bei der<br />

Bearbeitung von Stahl mit der<br />

Werkstoffnummer 1.2312. Dadurch<br />

ergibt sich unter anderem<br />

eine schnellere Bearbeitung der<br />

Werkstücke.<br />

Natürlich bergen höhere Geschwindigkeiten<br />

und Drehmomente<br />

auch höhere Gefahren im<br />

Falle von Kollisionen. Deshalb<br />

werden die Lösungen für die Maschinensicherheit<br />

im Fokus stehen.<br />

Anhand der ausgestellten TFZ<br />

2-1000 wird der integrierte Maschi-<br />

Auf der EuroMold <strong>2013</strong> demonstriert<br />

Samag die Maschinensicherheit<br />

der Tiefbohr-Fräszentren anhand<br />

einer TFZ 2-1000. Bild: Samag<br />

nen-Airbag von Engineering3D in<br />

Aktion präsentiert. Er schützt das<br />

Tiefbohr-Fräszentrum in eventuellen<br />

Crash-Situationen mittels einer<br />

3D-Beschleunigungssensorik, die<br />

in weniger als einer Millisekunde<br />

eine Vollbremsung einleitet.<br />

Halle 8, Stand J70<br />

www.samag.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit ✔<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Flüssig-Silikon<br />

Kegelmann Technik<br />

setzt auf Flüssig-Silikon<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Flüssig-Silikon überzeugt durch<br />

einige hervorragende Materialeigenschaften.<br />

Darauf setzt jetzt<br />

auch das Unternehmen Kegelmann<br />

Technik.<br />

EuroMold, Frankfurt, Halle 9.0, Stand B 100 – C 101<br />

Rodgau-Jügesheim (sm). Eine hohe<br />

Temperaturbeständigkeit bis<br />

+280 °C, eine sehr gute Kälteflexibilität<br />

bis -80 °C und ein ausgesprochen<br />

positives Alterungsverhalten<br />

sowie ausgezeichnete elektrische<br />

Isoliereigenschaften, das sind vorrangig<br />

die Gründe, weshalb der<br />

Einsatz von LSR (Liquid Silicone<br />

Rubber/Flüssig-Silikon) weiter zunimmt.<br />

Auf Grund der universellen<br />

Materialeigenschaften ist LSR, das<br />

zu den vernetzbaren Kunststoffen<br />

zählt, vielseitig einsetzbar und so<br />

wird es mittlerweile in der Automobilindustrie<br />

beispielsweise bei<br />

Schalterabdeckungen, Regensensoren<br />

über Membranen bis hin zu<br />

Scheinwerferabdeckungen eingesetzt.<br />

In der Elektrotechnik dagegen<br />

wird bei Schaltmatten, Anodenkappen,<br />

Elektrosteckern bis<br />

hin zu Heatframes darauf zurückgegriffen.<br />

Für die Industrie der Elektrotechnik<br />

zählt das Unternehmen<br />

Kegelmann Technik in Rodgau seit<br />

Jahren zu einer der ersten Adressen,<br />

wenn es vor allem um die<br />

Herstellung hochkomplexer hybrider<br />

Prototypen-Bauteile aus<br />

Kunststoff und Metall geht. Deshalb<br />

zählt die lückenlose Beherrschung<br />

der kompletten Prozesskette<br />

als eine der wichtigsten Säulen<br />

seit der Firmengründung. Bei<br />

allen Vorteilen des LSR-Verfahrens<br />

Hier der Steuerungsdeckel mit LSR Dichtung.<br />

Niedrige Viskosität<br />

erfordert höchste Präzision<br />

setzt dessen Anwendung allerdings<br />

ein hohes Maß an Kompetenz<br />

voraus. Das heißt, speziell<br />

beim Einsatz in der Elektrotechnik<br />

fordert die Industrie, dass die Dichtungen<br />

an Bauteilen als Flüssig-Silikon<br />

anvulkanisiert werden. Bislang<br />

hatte Kegelmann Technik<br />

zwar die Formen hierfür gefertigt,<br />

musste aber die Musterungskapazitäten<br />

von Serienherstellern nutzen.<br />

Um künftig bei Formen und<br />

Prototypenteilen komplette Baugruppen,<br />

also inklusive Dichtungen<br />

liefern zu können, hat das Unternehmen<br />

aktuell in eine Allrounder<br />

Spritzgießmaschine von Arburg<br />

investiert.<br />

Detailliert angepasste Zylindermodule,<br />

wie beispielsweise die<br />

selbsttätig schließende Scheibenrückstromsperre,<br />

angussloses Arbeiten<br />

durch direktes Anspritzen<br />

Der fertige Stecker mit der LSR Dichtung. Der Einsatz von flüssigem Silikon<br />

(LSR) nimmt weiter zu.<br />

Bild: Kegelmann Technik<br />

Bild: Kegelmann Technik<br />

mit Einfach-Kaltkanaltauchdüse<br />

oder das sichere Evakuieren sollen<br />

damit die Bauteilqualität konstant<br />

sichern.<br />

Die extrem niedrige Viskosität<br />

des Werkstoffes erfordert beim<br />

Einspritzen in das Werkzeug allerdings<br />

nicht nur eine entsprechende<br />

Spritzgießmaschine und ausgereifte<br />

Werkzeugtechnologie, sondern<br />

auch höchste Präzision zur<br />

Verhinderung von Grat- und<br />

Schwimmhautbildungen.<br />

Der Kundenkreis, das Auftragsvolumen<br />

und nicht zuletzt der<br />

Einsatz innovativer Verfahren<br />

macht deutlich, dass man sich bei<br />

Kegelmann Technik neben dem<br />

Abbilden der gesamten Prozesskette<br />

auch bei der reproduzierbaren<br />

Präzision der Bauteile sowie bei<br />

der Qualitätssicherung deutlich<br />

von anderen Anbietern unterscheidet.<br />

Ein Aspekt, so scheint es,<br />

der bei einem überschaubaren<br />

Markt von besonderer Bedeutung<br />

sein könnte. Zumal man Kegelmann<br />

Technik wie kaum ein anderes<br />

Unternehmen mit innovativen<br />

Verfahren und hohen Qualitätsstandards<br />

verbindet. Die Tatsache,<br />

dass man vor Jahren gemeinsam<br />

mit einem großen Automobilkonzern<br />

für ein absolutes Premium-<br />

Fahrzeug im Bereich der generativen<br />

Fertigung (Adaptive Manufacturing)<br />

eigene Qualitätsstandards<br />

definiert hat, spricht laut Kegelmann<br />

Technik für sich.<br />

Halle 8, G 68<br />

www.ktechnik.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong> · <strong>Produktion</strong> · Trends & Reports · 17<br />

interview<br />

Roboternormung<br />

‚Man kann Roboter nun vergleichen‘<br />

Susanne Nördinger, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Eine neue VDMA-Richtlinie soll den Energieverbrauch von Robotern<br />

vergleichbar machen. Peter Klüger von Kuka erläutert, warum die Automobilhersteller<br />

die Richtlinie für nicht praktikabel erachten und was<br />

sich für den Roboterbauer selbst ändern wird.<br />

Derzeit liegt das VDMA-Einheitsblatt<br />

zur ‚Energieperformance<br />

von Industrierobotern‘<br />

als DIN-Vorschlag vor. Herr Klüger,<br />

wie zufrieden sind Sie mit<br />

der Richtlinie?<br />

Das ist schwer zu sagen. Im VD-<br />

MA-Roboterarbeitskreis hatten<br />

wir das Ziel, die Verbrauchsdaten<br />

vom Roboter im Datenblatt so<br />

darzustellen, dass sie vergleichbar<br />

sind. Um den Energieverbrauch<br />

des Roboters zu bestimmen, haben<br />

wir daher den sogenannten<br />

ISO-Würfel definiert. Den ISO-<br />

Würfel fahren wir bei Kuka ohnehin<br />

mit unseren Robotern ab, um<br />

Daten wie Bahn- oder Positioniergenauigkeit<br />

zu bestimmen. Jeder<br />

Roboter, egal ob groß oder klein,<br />

kann diesen ISO-Würfel fahren.<br />

Somit hätten wir ein für alle Roboter<br />

geltendes Messkriterium geschaffen,<br />

mit dem man Roboter<br />

vergleichen kann.<br />

Das klingt nach einem Haken.<br />

Die Sache ist so. Automobilhersteller<br />

fahren in der <strong>Produktion</strong> in<br />

den allerwenigsten Fällen diesen<br />

Würfel, sind aber die größten Abnehmer<br />

von Robotern. Daher arbeitet<br />

die Branche unter Führung<br />

der Automatisierungsinitiative<br />

deutscher Automobilhersteller,<br />

kurz AIDA, momentan an einer<br />

vita<br />

Peter Klüger<br />

studierte Germanistik und Philosophie<br />

an der LMU München und anschließend<br />

Elektrotechnik. Ab<br />

1989 betreute er bei Kuka Systems<br />

die Kommunikationstechnologie<br />

und neue Anlagenkonzepte. Seit<br />

1999 zeichnet er bei der Kuka Roboter<br />

GmbH verantwortlich für die<br />

strategische Produktentwicklung<br />

im Bereich Automobilindustrie<br />

weltweit.<br />

Karosseriebau-repräsentativen<br />

Bahn, die die Messung der Leistungsaufnahme<br />

eines Robotersystems<br />

im realistischen Einsatzfall<br />

ermöglicht. Hier entsteht jedoch<br />

das Problem, dass in Abhängigkeit<br />

von der Reichweite nicht alle Roboter<br />

diese Bahn abfahren können.<br />

Manche Roboter sind dafür<br />

einfach zu klein. Sobald uns diese<br />

Referenzbahn zur Verfügung steht,<br />

werden wir die AIDA-Bahn mit<br />

den passenden Kuka-Robotern<br />

abfahren und die Verbrauchsdaten<br />

auch an die Autobauer weitergeben.<br />

Allerdings werden wir diese<br />

Daten nicht in unser allgemeines<br />

Datenblatt aufnehmen. Denn<br />

das soll für die gesamte Industrie<br />

gelten. Da wollen wir einen Riegel<br />

vorschieben, ansonsten fordern<br />

weitere Anwenderbranchen eine<br />

eigene Bahn.<br />

Was ändert sich für Kuka ansonsten<br />

durch das VDMA-Einheitsblatt?<br />

Wir arbeiten momentan daran,<br />

diesen standardisierten Energieverbrauch<br />

für den ISO-Würfel<br />

nach dem vorgeschriebenen<br />

Messverfahren in unsere Datenblätter<br />

aufzunehmen. Das ist ein<br />

enormer Arbeitsaufwand für unsere<br />

rund 300 Robotermodelle.<br />

Um die Messungen durchzuführen<br />

und zu dokumentieren, benötigen<br />

wir für jedes Robotermodell<br />

circa drei Tage. Grundsätzlich<br />

herrscht bei uns ein enormer Entwicklungsdruck.<br />

Denn der Energieverbrauch<br />

im Datenblatt wird<br />

ein zusätzliches Kaufkriterium<br />

sein. Und da müssen wir alles tun,<br />

um unsere Verbrauchswerte im<br />

Vergleich zum Wettbewerb niedrig<br />

zu halten.<br />

Wo steht Kuka da momentan?<br />

Ein Vergleich ist noch nicht möglich,<br />

da bisher noch kein Roboterhersteller<br />

den standardisierten<br />

Energieverbrauch in seine Datenblätter<br />

aufgenommen hat. Interne<br />

Benchmarks haben jedoch gezeigt,<br />

dass Kuka im Bereich der<br />

Energie-Effizienz führend ist. Wir<br />

werden in Zukunft natürlich alles<br />

tun, um diese Spitzenposition zu<br />

halten.<br />

Was bieten Sie bisher zum Thema<br />

Energieeffizienz?<br />

Wir haben vor drei Jahren ein<br />

komplett neues Robotersystem<br />

auf den Markt gebracht. Dazu zählen<br />

eine Steuerung und 26 Robotermodelle.<br />

Wenn der Kunde alle<br />

Energie-Sparmaßnahmen umsetzt,<br />

die wir dabei anbieten, dann<br />

kann er den Energieverbrauch des<br />

Roboters im Vergleich zum Vorgängermodell<br />

um bis zu 35 Prozent<br />

senken. Unser Ziel ist es, diesen<br />

Verbrauch bis 2020 um 50 Prozent<br />

zu senken.<br />

Was haben Sie bisher von Anwendern<br />

zum Thema Energieeffizienz<br />

gehört?<br />

Die Rückmeldungen sind je nach<br />

Marktsegment sehr unterschiedlich.<br />

Man muss unterscheiden<br />

zwischen unseren Großkunden,<br />

die ein paar tausend Roboter kaufen<br />

und ein sehr großes Interesse<br />

an niedrigen Energiekosten haben,<br />

und Kunden, die nur wenige<br />

Roboter benötigen. Bei Letzteren<br />

ist der Energieverbrauch nicht<br />

ausschlaggebend, da zählt eher<br />

die Taktzeit. Ich habe jedoch eine<br />

Hochrechnung erstellt mit einer<br />

konkreten Applikation und das alte<br />

mit unserem neuen System verglichen.<br />

Wenn man dieselbe Applikation<br />

fährt, dann spart das<br />

neue System über ein Jahr gerechnet<br />

ungefähr den Verbrauch eines<br />

„Um den Energieverbrauch<br />

des Roboters<br />

zu bestimmen,<br />

haben wir im<br />

VDMA-Arbeitskreis<br />

den sogenannten<br />

ISO-Würfel definiert,<br />

den jeder Roboter<br />

fahren kann.“<br />

Peter Klüger,<br />

Kuka Roboter GmbH<br />

Zwei-Personen-Haushalts per Jahr<br />

ein. Das sind ungefähr 2500 KWh.<br />

Wann glauben Sie, kommen<br />

solche Energiesparmaßnahmen<br />

in der Industrie an?<br />

In der Automobilindustrie sind sie<br />

angekommen. Der Audi-Vorstand<br />

möchte zum Beispiel den Energieverbrauch<br />

im Karosseriebau bis<br />

2020 um 50 Prozent senken im<br />

Vergleich zum Verbrauch von<br />

2006. Und gerade im Karosseriebau<br />

stehen die meisten Roboter,<br />

rund 95 Prozent eines PKW-Werks.<br />

Trotzdem verbrauchen die Roboter<br />

innerhalb des Karosseriebaus<br />

nur rund 30 Prozent der Gesamtenergie.<br />

Der größere Teil mit rund<br />

50 Prozent der Gesamtenergie<br />

fließt in Gebäudeinfrastrukturen<br />

wie Klimaanlage oder Licht.<br />

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18 · F&E · <strong>Produktion</strong> · 28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong><br />

Datenfluss<br />

Weltrekord: Drahtlose Datenübertragung bei 100 Gbit/s<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Forscher haben im Projekt ‚Millilink‘ ein Verfahren entwickelt, das eine<br />

drahtlose Weltrekord-Datenübertragung mit einer Geschwindigkeit<br />

von 100 Gigabit pro Sekunde ermöglicht. Damit ist eine Alternative zu<br />

Glasfasernetzen denkbar.<br />

Karlsruhe (ba). In ihrem Rekordversuch<br />

haben die Wissenschaftler<br />

Daten mit einer Geschwindigkeit<br />

von 100 Gbit/s bei einer Frequenz<br />

von 237,5 GHz über eine Entfernung<br />

von 20 m im Labor übertragen.<br />

Im Rahmen des vom BMBF<br />

geförderten Projektes ‚Millilink‘<br />

hatten die Forscher in früheren<br />

Experimenten bereits 40 Gbit/s<br />

und Übertragungsdistanzen von<br />

über einem Kilometer im Freiland<br />

erzielt. Am Sender nutzten die Wissenschaftler<br />

nun gezielt ein photonisches<br />

Verfahren zur Erzeugung<br />

der Funksignale. Nach der Funkübertragung<br />

kamen am Empfänger<br />

vollintegrierte elektronische<br />

Schaltungen zum Einsatz.<br />

„Im Projekt stand die nahtlose<br />

Einbindung einer breitbandigen<br />

Richtfunkstrecke in faseroptische<br />

Systeme im Mittelpunkt“, erklärt<br />

Prof. Ingmar Kallfass. Er koordinierte<br />

das Projekt ‚Millilink‘ im<br />

Rahmen eines Shared-Professorship<br />

getragen vom Fraunhofer-Institut<br />

für Angewandte Festkörperphysik<br />

IAF sowie dem Karlsruher<br />

Institut für Technologie (KIT) und<br />

forscht seit Anfang <strong>2013</strong> an der<br />

Universität Stuttgart. „Besonders<br />

für den ländlichen Raum bietet<br />

diese Technologie eine kostengünstige<br />

und flexible Alternative zu<br />

Glasfasernetzen, deren Ausbau<br />

dort oft nicht ökonomisch ist.“ Darüber<br />

hinaus sieht Kallfass auch<br />

Datenströme umwandeln in<br />

hochfrequente Funksignale<br />

Weltrekordaufbau mit 100 Gbit/s: Die Empfängereinheit (links) nimmt das<br />

Funksignal auf, das vom Oszillsokop (rechts) aufgezeichnet wird. Bild: KIT<br />

Anwendungen für zu Hause: „Mit<br />

einer Datenrate von 100 Gigabit<br />

pro Sekunde könnte man in nur<br />

zwei Sekunden den gesamten Inhalt<br />

einer Blue-ray Disc oder von<br />

fünf DVDs per Funk zwischen zwei<br />

Geräten übertragen.“<br />

In den Experimenten wurden<br />

neueste photonische und elektronische<br />

Technologien miteinander<br />

kombiniert: Zuerst werden die<br />

Funksignale mit Hilfe eines optischen<br />

Verfahrens erzeugt. Mehrere<br />

Bits wurden dabei in sogenannten<br />

Datensymbolen zusammengefasst<br />

und gleichzeitig übertragen. Nach<br />

der Übertragung werden die Funksignale<br />

mit aktiven integrierten elektronischen<br />

Schaltungen empfangen.<br />

Der Sender erzeugte die Funksignale<br />

mittels eines sogenannten<br />

ultra-breitbandigen Photonenmischers<br />

der japanischen Firma<br />

NTT-NEL. Dabei werden zwei optische<br />

Lasersignale unterschiedlicher<br />

Frequenz auf einer Photodiode<br />

überlagert. Es entsteht ein elektrisches<br />

Signal, welches als Frequenz<br />

die Differenz beider optischer<br />

Signale, hier 237,5 GHz, besitzt.<br />

Das hochfrequente elektrische<br />

Signal wird anschließend<br />

über eine Antenne abgestrahlt.<br />

„Ein großer Vorteil des photonischen<br />

Verfahrens ist, dass damit<br />

Datenströme aus faseroptischen<br />

Systemen direkt in hochfrequente<br />

Funksignale umgewandelt werden<br />

können“, sagt Prof. Jürg Leuthold,<br />

der die hier realisierte photonische<br />

Erweiterung vorschlug. Der ehemalige<br />

Leiter des Instituts für Photonik<br />

und Quantenelektronik IPQ<br />

am KIT ist mittlerweile an der ETH<br />

Zürich tätig. „Dieser Vorteil macht<br />

die Einbindung von hochbitratigen<br />

Funkstrecken in Glasfasernetze<br />

noch einfacher und flexibler.“ Im<br />

Gegensatz zu einem rein elektronischen<br />

Sender entfalle der Umweg<br />

über eine elektronische Schaltung.<br />

„Aufgrund der großen Bandbreite<br />

und der guten Linearitätseigenschaften<br />

des Photomischers eignet<br />

sich das Verfahren zudem hervorragend,<br />

um höherwertige Modulationsformate<br />

mit mehreren Amplitudenzuständen<br />

zu übertragen.<br />

Das ist ein Muss in zukünftigen faseroptischen<br />

Systemen“, fügt<br />

Leuthold hinzu.<br />

Für den Empfang der Funksignale<br />

ist man weiter auf elektronische<br />

Schaltungen angewiesen. In dem<br />

Experiment kam ein Halbleiter-<br />

Chip zum Einsatz, der am Fraunhofer-Institut<br />

für Angewandte<br />

Festkörperphysik IAF im Rahmen<br />

des Projektes ‚Millilink‘ hergestellt<br />

wurde. Die Halbleitertechnologie<br />

basiert auf Transistoren mit hoher<br />

Ladungsträgerbeweglichkeit<br />

(high-electron-mobility transistor<br />

HEMT) und ermöglicht es, aktive,<br />

breitbandige Empfänger für den<br />

Frequenzbereich zwischen 200<br />

und 280 GHz in Form von kompakten,<br />

integrierten Schaltungen mit<br />

einer Chipgröße von wenigen Quadratmillimetern<br />

zu realisieren. Der<br />

Empfängerchip kommt außerdem<br />

mit höherwertigen Modulations-<br />

formaten zurecht, was eine bittransparente<br />

Einbindung der<br />

Funkstrecke in moderne Glasfasernetze<br />

ermöglicht.<br />

Bereits im Mai gelang dem Forscherteam<br />

mit dem rein elektronischen<br />

Vorgängersystem die erfolgreiche<br />

Langstreckendemonstration<br />

einer Datenrate von 40 Gbit/s<br />

im Labor, sowie eine Übertragung<br />

von Hochhaus zu Hochhaus in der<br />

Karlsruher Innenstadt über einen<br />

Kilometer Entfernung. „Die hohen<br />

Übertragungsdistanzen werden in<br />

‚Millilink‘ bisher von konventionellen<br />

Antennen ermöglicht, die in<br />

zukünftigen kompakten Systemen<br />

für den Indoor-Bereich durch voll<br />

integrierte miniaturisierte Antennenkonzepte<br />

ersetzt werden können“,<br />

sagt Prof. Thomas Zwick,<br />

Leiter des Instituts für Hochfrequenztechnik<br />

und Elektronik<br />

am KIT.<br />

Die Datenrate könnte<br />

erneut vervielfacht werden<br />

Aber auch bei der Datenrate gibt<br />

es noch Steigerungspotenzial.<br />

„Durch optische und elektrische<br />

Multiplexverfahren, also einer<br />

gleichzeitigen Übertragung von<br />

mehreren unterschiedlichen Datenströmen,<br />

und durch den Einsatz<br />

mehrerer Sende- und Empfangsantennen,<br />

könnte die Datenrate<br />

nochmals vervielfacht werden“,<br />

sagt Swen König vom Institut für<br />

Photonik und Quantenelektronik<br />

IPQ am KIT, der das aktuelle Weltrekord-Experiment<br />

konzipierte<br />

und durchführte. „Damit rücken<br />

Funksysteme mit einer Datenrate<br />

von einem Terabit pro Sekunde<br />

näher.“<br />

Reinigungstechnik<br />

Ein Labor für alle Reinigungsfälle<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Das Fraunhofer-Institut für <strong>Produktion</strong>stechnik und Automatisierung<br />

IPA hat ein Labor für die industrielle Reinigung gebaut, in dem erstmals<br />

Schmutzpartikel verschiedener Branchen analysiert werden können.<br />

München (ba). Industrielle Reinigungsprozesse<br />

sind äußerst unterschiedlich.<br />

Auch die Techniken zur<br />

Reinigungsbewertung unterscheiden<br />

sich: Für glatte Oberflächen<br />

wie Siliziumscheiben eignen sich<br />

optische Verfahren, um den<br />

Schmutz aufzuspüren. Bei hohlen<br />

Bauteilen müssen die Partikel erst<br />

herausgespült und filtriert werden,<br />

um sie zu analysieren. Verunreinigungen<br />

entstehen zum Beispiel<br />

durch Öle, den Metallabrieb von<br />

Maschinen und Bauteilen oder organisch.<br />

Am IPA beschäftigen sich die<br />

Wissenschaftler in der Abteilung<br />

‚Reinst- und Mikroproduktion‘ seit<br />

über 25 Jahren mit der Fertigung<br />

unter reinen Bedingungen. Markus<br />

Rochowicz beschreibt zwei aktuelle<br />

Herausforderungen: „Zum einen<br />

gibt es mittlerweile zwar an die<br />

1 000 Industrielabore, die Bauteile<br />

auf Verschmutzungen überprüfen.<br />

Ein branchenübergreifendes Konzept<br />

innerhalb eines durchgängigen<br />

Reinraums ist mir jedoch nicht<br />

bekannt. Zum anderen hat die Automobilindustrie<br />

wegen ihrer oft<br />

sehr komplexen Bauteilgeometrien<br />

Methoden entwickelt, von<br />

denen auch andere Branchen profitieren<br />

können. Mit seinem neuen<br />

Labor will das IPA dieses Wissen in<br />

andere reinheitssensible Industriezweige<br />

transferieren.“<br />

Branchenübergreifendes<br />

Konzept in einem Reinraum<br />

Die Forscher haben daher das<br />

‚CleanLab 2020‘ eröffnet, das diese<br />

Lücken bei der Analyse von<br />

Verunreinigungen schließt: Es<br />

schafft durch einen durchgängigen<br />

Reinraum für Reinigung, Extraktion<br />

und Analyse einen ununterbrochenen<br />

Materialfluss und<br />

bietet die komplette Bandbreite<br />

an aktuellen Techniken zur Analyse<br />

von Schmutzpartikeln an. Vor<br />

allem Spülkonzepte aus der Automobilindustrie<br />

können somit<br />

auch für andere Branchen genutzt<br />

werden.<br />

Das Labor ist über Schleusen mit<br />

den anderen Reinigungslaboren<br />

des IPA reinraumtechnisch verbunden.<br />

In den vergangenen Jahren<br />

haben die Stuttgarter Forscher<br />

vor allem umfangreiche Kapazitäten<br />

bei der Reinigung mit Kohlendioxid<br />

aufgebaut. Außerdem existiert<br />

hier der reinste Reinraum der<br />

Welt. Unterteilt ist das ‚CleanLab<br />

2020‘ in zwei wesentliche Laborbereiche:<br />

Im ersten wird der Schmutz<br />

der gelieferten Bauteile extrahiert,<br />

im zweiten filtriert und analysiert.<br />

Um die Partikel zu entfernen, können<br />

Rochowicz und seine Kollegen<br />

auf verschiedene Spritzkammern,<br />

Ultraschallbäder oder geschlossene<br />

Leitungssysteme, wie Spülstände,<br />

zurückgreifen. Zur Analyse<br />

stehen sechs verschiedene optische<br />

und rastermikroskopische<br />

Vom Motorblock<br />

bis zum Wischtuch:<br />

Das ‚Clean-<br />

Lab 2020‘ umfasst<br />

die gesamte<br />

Bandbreite<br />

der industriellen<br />

Reinigungstechnik<br />

in einem<br />

Reinraumkonzept.<br />

Bild: Fraunhofer IPA<br />

Systeme zur Verfügung, die Verunreinigungen<br />

geometrisch messen<br />

und komplett analysieren. Mit einem<br />

Mikrocomputertomographen<br />

können die Wissenschaftler die<br />

Partikel in drei Dimensionen abbilden<br />

und vermessen. Das erlaubt<br />

ihnen einen Blick in das Innere von<br />

Bauteilen. Ein ausgerichteter Luftstrom<br />

sorgt an allen Arbeitsplätzen<br />

für eine hochsaubere Umgebung.


28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong> · <strong>Produktion</strong> · F&E · 19<br />

Automobilindustrie<br />

Bessere Bondverbindungen für E-Fahrzeuge<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Ein Verbundprojekt beschäftigt sich mit der Robustheit von Bonds für<br />

E-Fahrzeuge. Die Forscher haben dazu ein neues Verfahren entwickelt.<br />

Fügen mittels des<br />

Laserstrahlmikroschweißens<br />

Aachen (ba). In leistungselektronischen<br />

Systemen stellen Bondverbindungen<br />

die zentrale elektrische<br />

Verbindung zwischen allen Anschlussflächen<br />

her. Diese Bondverbindungen<br />

sind von zentraler Bedeutung<br />

für die Zuverlässigkeit und<br />

Einsatzbereitschaft des Antriebs<br />

von Elektrofahrzeugen und gestalten<br />

somit maßgeblich die Elektrifizierung<br />

deutscher Automobile.<br />

Den Partnern des Verbundprojekts<br />

RoBE (Robustheit für Bonds in E-<br />

Fahrzeugen) ist es gelungen, die<br />

Lebensdauer von Bondverbindungen<br />

zuverlässig zu prognostizieren.<br />

Zudem haben sie ein alternatives<br />

Bondverfahren entwickelt, welches<br />

nun einsatzbereit ist. Als eigentlicher<br />

Fügeprozess wird hierbei das<br />

Laserstrahlmikroschweißen ver-<br />

wendet. Vor allem für Kupferwerkstoffe<br />

werden somit mehr Möglichkeiten<br />

für den Einsatz der Bondtechnologie<br />

geschaffen. Basierend<br />

auf dem Einsatz moderner Laserstrahlquellen<br />

mit einer sehr guten<br />

Strahlqualität können Kupfer- und<br />

Aluminiumwerkstoffe sehr präzise<br />

und reproduzierbar gefügt werden.<br />

Zusätzlich wird zum Design der<br />

Anbindungszone von Drähten und<br />

Bändchen der Laserprozess mit einem<br />

Oszillationsschweißprozess<br />

erweitert, welcher erhöhte Anbindungskräfte<br />

im Vergleich zum Fügen<br />

ohne Oszillation erreicht. Im<br />

Unabhängig werden vom<br />

Unterbau des Werkstücks<br />

Bondkopf mit Laserstrahlführung. Bilder: Fraunhofer ILT, Aachen Cu-Ribbonbond mit Laserschweißungen.<br />

Gegensatz zum herkömmlichen<br />

Bonden sind Oberflächengüte und<br />

Reinigungsprozesse weniger anspruchsvoll.<br />

Zudem wird durch<br />

diesen Prozess eine größere Unabhängigkeit<br />

vom Unterbau und<br />

Schwingungsverhalten des Werkstücks<br />

erreicht.<br />

Zur Kombination des Laserstrahlbondprozesses<br />

mit der bekannten<br />

Bondtechnologie wurde<br />

ein herkömmlicher Bonder umgerüstet.<br />

Dieser erlaubt nun das Fügen<br />

mittels Laserstrahlung. Der<br />

primäre Einsatzbereich dieser Anlage<br />

liegt im Bereich des Bändchenbondens<br />

unter anderem auf<br />

DCB-Substraten und Kupferterminals<br />

in Gehäusen von Leistungselektronikmodulen.<br />

Die Erweiterung der bestehenden<br />

Fügetechnologien und damit<br />

verbundene Designmöglichkeiten<br />

und Kostenabwägungen werden<br />

mit darüber entscheiden, ob sich<br />

Deutschland zu einem Leitanbieter<br />

für Elektromobilität entwickeln<br />

kann. Aus diesem Grund fördert<br />

das Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung (BMBF) dieses<br />

Verbundprojekt im Rahmen<br />

des Programms IKT 2020 im Themenfeld<br />

‚Schlüsseltechnologien<br />

für die Elektromobilität (STROM)‘<br />

mit 4,96 Mio Euro.<br />

Elektronik<br />

Kupfer-Innovationspreis für<br />

Saarbrücker Materialforscher<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Mit einer selbstheilenden Kupferschicht,<br />

dünner als das Zehntel<br />

einer Haaresbreite, konnten<br />

Saarbrücker Wissenschaftler das<br />

Verkupfern von Leiterplatten wesentlich<br />

erleichtern. Sie erhielten<br />

dafür den Innovationspreis des<br />

Deutschen Kupferinstituts.<br />

Christian Selzner<br />

und Dominik<br />

Britz zeigen die<br />

kupferbeschichtete<br />

Titanklammer,<br />

die die Leiterplatte<br />

hält.<br />

Bild: Bellhäuser / Das<br />

Bilderwerk<br />

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Saarbrücken (ba). Leiterplatten<br />

werden mit Hilfe von Galvanik gefertigt.<br />

Die Leiterplatte wird in eine<br />

kupferhaltige Säure, den Elektrolyt,<br />

getaucht. Extrem starker elektrischer<br />

Strom fließt durch die Platte<br />

und transportiert Kupfer auf die<br />

Oberfläche und in winzige Bohrlöcher<br />

für Bauteile und Kontakte<br />

vorgesehen. „Die Leiterplatte wird<br />

dadurch mit einer gleichmäßigen<br />

Kupferschicht überzogen, die dünner<br />

ist als ein Zehntel des Durchmessers<br />

eines menschlichen Haares“,<br />

Frank Mücklich, Professor für<br />

Funktionswerkstoffe der Universität<br />

des Saarlandes und Leiter des<br />

Steinbeis-Forschungszentrums für<br />

Werkstofftechnik (MECS).<br />

Säureresistente Titanklammern<br />

halten die Leiterplatten und leiten<br />

den Strom auf die Platte. „Diese<br />

Halterungen müssen eine enorme<br />

elektrische Energie auf wenigen<br />

Quadratmillimetern aushalten.<br />

Der extrem starke Strom schädigt<br />

sie bei jedem Durchlauf durch<br />

Funkenbildung, ähnlich wie ein<br />

Blitzeinschlag“, sagt Mücklich. Mit<br />

den Materialwissenschaftlern Dominik<br />

Britz und Christian Selzner<br />

untersuchte er die Schädigungsvorgänge<br />

im Elektronenmikroskop<br />

und mit Hilfe von Tomographen<br />

auch in Nanodimensionen und auf<br />

atomarer Ebene. „Wir mussten erkennen,<br />

dass die bisherige Strategie<br />

nicht greift. Es reicht nicht, neue<br />

Werkstoffe mit noch höherer Widerstandskraft<br />

gegen diese zerstörerischen<br />

Funken zu entwickeln“,<br />

sagt Mücklich. Denn auch sehr<br />

teure Edelmetalle wie Platin konnten<br />

diesen Prozess letztlich nur<br />

verzögern, nicht aufhalten. Stattdessen<br />

fanden die Materialforscher<br />

ein äußerst sparsames und<br />

zuverlässiges Verfahren.<br />

Recyclebare Verschleißschicht<br />

auf den Kontakten<br />

Wie in einem Karussell wandern<br />

die Kontakte in der <strong>Produktion</strong>sanlage<br />

im Kreis und werden wie die<br />

Leiterplatten immer wieder mit<br />

einer neuen dünnen Kupferschicht<br />

überzogen. „Damit erzeugen wir<br />

eine recycelbare Verschleißschicht<br />

auf den Kontakten, heilen aufgetretene<br />

Schäden sofort aus und verbessern<br />

die Leitfähigkeit der Halterungen<br />

um ein Vielfaches“, so<br />

Mücklich. Durch das neue Verfahren<br />

müssen die Halterungen in<br />

Zukunft nicht mehr aufwändig in<br />

den <strong>Produktion</strong>sstätten ausgebaut<br />

und ersetzt werden.<br />

Für ihre Materialanalysen nutzen<br />

die Saarbrücker Wissenschaftler<br />

verschiedene dreidimensionale<br />

Verfahren, um zum Beispiel die so<br />

genannte Elektroerosion an den<br />

Werkstoffen, die durch starke<br />

Stromflüsse ausgelöst wird, zu bewerten.<br />

„Wir haben dafür hoch<br />

auflösende Elektronenmikroskope<br />

sowie die Nano-Tomographie und<br />

Atomsonden-Tomographie eingesetzt.<br />

Die dabei erfassten Bildserien<br />

werden anschließend im<br />

Computer wieder zum exakten<br />

räumlichen Abbild zusammengefügt<br />

– bis hin zum einzelnen Atom“,<br />

erläutert Professor Mücklich. Bei<br />

der Suche nach robusten Materialien<br />

setzen die Wissenschaftler<br />

auch das Laserstrahlauftragsschweißen<br />

(Lasercladding) ein,<br />

um in mikroskopischen Lagen<br />

verschiedene Materialien auf einen<br />

Werkstoff aufzutragen. Außerdem<br />

bearbeiten die Saarbrücker<br />

Wissenschaftler Materialoberflächen<br />

mit dem so genannten Laserinterferenz-Verfahren,<br />

um Werkstoffe<br />

zum Beispiel härter und widerstandsfähiger<br />

zu gestalten.<br />

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20 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong><br />

Steuer- und Motorleitungen<br />

Reißverschluss für chainflex-Mantel<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Das CFRIP-Speed-Tool von Igus mantelt jetzt auch alle chainflex Steuerund<br />

Motorleitungsserien doppelt so schnell ab.<br />

Köln (pd). Der unter dem Namen<br />

CFRIP eingeführte reißfeste Igus-<br />

Faden zum schnellen Absetzen von<br />

chainflex-Leitungen ist jetzt in 230<br />

chainflex-Leitungstypen integriert:<br />

Die CFRIP-Abmantelhilfe wurde in<br />

allen Steuerleitungsserien mit PVC-<br />

Mantel sowie in der kompletten<br />

Motorleitungsfamilie ergänzt. Mithilfe<br />

des in bewegten Leitungen<br />

einzigartigen CFRIP-Prinzips lassen<br />

sich chainflex-Leitungen bei<br />

großen Längen schnell und sicher<br />

– ohne die Adern zu beschädigen –<br />

absetzen. Das Abmantel-Prinzip ist<br />

so einfach wie wirkungsvoll: Wie ein<br />

Reißverschluss wird der Mantel<br />

durch Ziehen am Reißfaden bis zur<br />

gewünschten Länge geöffnet. Anschließend<br />

können die entsprechenden<br />

Adern komfortabel aus<br />

dem Mantel genommen werden.<br />

Auf diese Weise sparen Installateure<br />

50 % der sonst für das Absetzen von<br />

Leitungen notwendigen Zeit ein.<br />

Außerdem ist spezifisches Abmantelwerkzeug<br />

unnötig. Die Konstruktion<br />

des in die Leitung integrierten<br />

Reißfadens verhindert eine Beschädigung<br />

des Verseilelementes beim<br />

Abmanteln. Neben den PVC-Steuerleitungen<br />

chainflex CF5, Reißfaden<br />

im Außenmantel, und der geschirmten<br />

Variante chainflex CF6,<br />

Reißfaden im Innenmantel, sind<br />

auch weitere Steuerleitungsserien<br />

wie chainflex CF 130 und CF 140<br />

sowie die kompletten Motorleitungsfamilien<br />

mit der Schnur ausgestattet.<br />

Zurzeit sind 230 chainflex-<br />

Leitungstypen mit eingearbeitetem<br />

CFRIP-Tool lieferbar.<br />

Dank CFRIP sparen Installateure 50 %<br />

der notwendigen Zeit für das Absetzen<br />

von Leitungen ein. Bild: Igus<br />

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<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

SKF stellt die Axialdichtung HRC1<br />

vor. Die Dichtung steigert die<br />

Zuverlässigkeit von Windenergieanlagen<br />

und verringert Instandhaltungskosten.<br />

Schweinfurt (pd). Die Axialdichtung<br />

HRC1 von SKF ist für schwierig<br />

Betriebsbedingungen an den<br />

Hauptwellen von Windenergieanlagen<br />

ausgelegt. So überzeugt die<br />

Dichtung durch extreme Langlebigkeit<br />

und schützt das Hauptwellenlager<br />

vor Verunreinigungen. Dadurch<br />

erhöht sich die Zuverlässigkeit der<br />

Anlage, während der Wartungsaufwand<br />

sinkt: Der Anwender minimiert<br />

das Risiko verschmutzungsbedingter<br />

Lagerausfälle, verringert<br />

ungeplante Stillstandszeiten und<br />

steigert letztlich die Produktivität<br />

der Anlage.<br />

Hervorragende Abriebund<br />

Verschleißfestigkeit<br />

Bisher standen der Windkraftindustrie<br />

nur handelsübliche Axialdichtungen<br />

aus elastomeren Werkstoffen<br />

zur Verfügung. Diese haben<br />

den Nachteil, dass sie kaum imstande<br />

sind, die Aufgaben an den<br />

Hauptwellen in Windkraftanlagen<br />

zu erfüllen. Hier verschließen die<br />

herkömmlichen Dichtungslösungen<br />

meist schnell an den teils rauen<br />

Gegenlaufflächen. Außerdem sind<br />

sie mit den nur begrenzt kontrollierbaren<br />

Schmierbedingungen an den<br />

Hauptwellen meist überfordert.<br />

Um genau diese Herausforderungen<br />

zu meistern, hat SKF die Axialdichtung<br />

HRC1 entwickelt, die aus<br />

H-Ecopur gefertigt wird, einem<br />

speziellen Polyurethan-Werkstoff.<br />

H-Ecopur zeichnet sich durch eine<br />

hervorragende Abrieb- und Verschleißfestigkeit<br />

aus.<br />

www.skf.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie Service ✔<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Die eigens für<br />

Hauptwellen<br />

von Windenergieanlagen<br />

entwickelte<br />

Axialdichtung<br />

HRC1 von SKF<br />

hält um ein<br />

Zigfaches länger<br />

als bislang<br />

übliche Gummi-Lösungen<br />

Bild: SKF<br />

MI_IK_1_1.indd 1 21.10.13 14:19


28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong> · <strong>Produktion</strong> · Fertigung · 21<br />

Wärmerückgewinnung<br />

Hocheffizient Wärme, Kälte und Strom sparen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Mit multifunktionalen Wärmerückgewinnungssystemen der SEW<br />

GmbH wandeln sich luft-, klima- und kältetechnische Anlagen vom<br />

einst größten Energieverbraucher zu einem Energiesparer für das<br />

ganze Gebäude.<br />

Kempen (ba). Luft- und Klimatechnik<br />

ist ein wichtiger Bestandteil<br />

moderner Gebäudetechnik. Wird<br />

dabei rechtzeitig Rückgewinnungstechnik<br />

eingeplant, ergeben<br />

sich große Vorteile bei Investitionen,<br />

Betriebskosten und Erhaltungsaufwand.<br />

Mit einer ausgereiften<br />

Technik können hocheffizient<br />

Wärme, Kälte und Strom eingespart<br />

werden.<br />

Weiter ermöglicht diese Technik<br />

eine weitgehend wärme- und kältetechnisch<br />

autarke Lüftungskonzeption,<br />

da aufgrund der hohen<br />

Wärmerückgewinnungswerte zur<br />

Erwärmung von Luft im Winter nur<br />

noch eine geringe Wärmemenge<br />

mit niedrigen Temperaturgraden<br />

von etwa nur 35 °C für eine Lufterwärmung<br />

auf 30 °C erforderlich ist.<br />

Im Kühlfall genügt 15 °C warmes<br />

Kühlwasser, um Luft auf 20 °C abzukühlen.<br />

Die Wärme kann dann<br />

energieeffizient an einen Niedertemperaturheizkreis<br />

angeschlossen<br />

werden, etwa an den Rücklauf<br />

der Heizungsanlage oder einer<br />

Kälteanlage.<br />

15 °C warmes Kühlwasser<br />

kühlt Luft auf 20 °C ab<br />

Auch für Wärmepumpen beziehungsweise<br />

für Blockheizkraftwerke<br />

sind diese geringen Wärme-/<br />

Kältepotenziale geeignet und auch<br />

hier besonders energieeffizient. Im<br />

Sommer wird durch Einsatz einer<br />

indirekt adiabaten Verdunstungskühlung<br />

die in der Fortluft erzeugte<br />

Verdunstungskälte über das WRG-<br />

Kreislaufsystem auf die Außenluft<br />

übertragen und so bis 100 % der für<br />

die Zuluftkühlung erforderlichen<br />

Kälte erzeugt. Eine gegebenenfalls<br />

erforderliche Restkälte wird zweckmäßig<br />

mit einem mechanischen<br />

Kälteaggregat Stand-by zum Lüftungsgerät<br />

erzeugt und in das<br />

Werden Wärmerückgewinnungssysteme<br />

rechtzeitig in<br />

Luft- und Klimatechnikanlagen<br />

eingeplant,<br />

können sich<br />

große Vorteile für<br />

Betriebskosten und<br />

den Erhaltungsaufwand<br />

ergeben.<br />

<br />

Bild: SEW GmbH<br />

WRG-Kreislaufsystem eingespeist.<br />

Die Rückkühlung der Kältemaschine<br />

erfolgt dann automatisch<br />

über den Fortluftteil der Rückgewinnungstechnik.<br />

Herkömmliche<br />

Rückkühlwerke entfallen ganz.<br />

Aus den früheren einfachen<br />

Wärmerückgewinnungssystemen<br />

ist durch die GSWT-Technologie<br />

von SEW ein intelligentes und multifunktionales<br />

WRG-/KRG-System<br />

entstanden. Aufgrund der Einsparungen<br />

von Wärme, Kälte und<br />

Strom werden die sonst vorzuhaltenden<br />

Heiz-, Kälte- und Rückkühlleistungen<br />

spürbar reduziert.<br />

Damit vermindert sich auf Dauer<br />

der Erhaltungsaufwand und die<br />

Erhaltungsaufwand kleiner,<br />

Betriebssicherheit größer<br />

Betriebssicherheit steigt. Damit<br />

steigt auch die Nutzungsqualität<br />

der lüftungstechnischen Anlagen<br />

erheblich.<br />

Die Rückgewinnungstechnik ist<br />

keim- und schadstoffübertragungsfrei<br />

und funktioniert im Störfall<br />

ohne Rauch- und Brandübertragung.<br />

Mit den seit 1983 von SEW<br />

ausgeführten Anlagen werden<br />

jährlich hochgerechnet rund<br />

660 Mio kWh an Wärme und Kälte<br />

eingespart, womit etwa 150 000 t<br />

CO 2<br />

/Jahr vermieden werden.<br />

Fügetechnik<br />

Schweißprozesse effizienter machen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

EWM bietet mit Multimatrix<br />

ein Konzept, das die komplette<br />

Prozesskette beim Schweißen optimieren<br />

soll. Dazu gehören unter<br />

anderem eine neue Steuerung<br />

und eine neue Drahtförderung.<br />

Müncersbach (sun). Die neue<br />

Steuerung Expert 2.0 trägt laut Hersteller<br />

EWM zur Effizienzsteigerung<br />

beim Schweißprozess bei. Sie<br />

ermögliche über ein großes LCD-<br />

Display mit Klartextanzeige ein<br />

noch einfacheres Ablesen und<br />

Steuern zahlreicher Schweißaufgaben.<br />

In einem Volltext-Menü<br />

habe der Schweißer sämtliche Parameter<br />

im Blick, die er über ein<br />

sogenanntes ClickWheel intuitiv<br />

und einfach steuern könne. Eine<br />

Matrix-Bedienung ermögliche den<br />

Das große LCD-Display und eine Klartextanzeige<br />

an der Steuerung Expert<br />

2.0 erleichtern das Ablesen und Steuern<br />

der Schweißaufgaben. Bild: EWM<br />

schnellen Wechsel zwischen verschiedenen<br />

Ebenen. Das neue<br />

Drahtvorschubgerät ‚drive 4X‘ hingegen<br />

ist mit einer präzisen Vier-<br />

Rollen-Antriebseinheit ausgestat-<br />

tet. Das Gerät ermögliche ein vollautomatisches<br />

Drahteinfädeln,<br />

den werkzeuglosen Wechsel von<br />

Drahtrollen und Zwischenschlauchpaketen,<br />

eine unverlierbare<br />

Rollenbefestigung und serienmäßige<br />

Zugentlastung. Durch<br />

das geringe Gewicht und die kompakte<br />

Bauweise sei der drive 4X<br />

ideal für enge Arbeitsplätze und<br />

schwer zugängliche Stellen geeignet.<br />

Das erleichterte Umrüsten ermögliche<br />

auch den Einsatz auf<br />

Baustellen. Mit der serienmäßigen<br />

Vorbereitung für den EWM-Zwischenantrieb<br />

miniDrive gewährleiste<br />

es zudem eine sichere Drahtförderung<br />

auch über größere Distanzen<br />

bis zu 50 Metern.<br />

www.ewm-group.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Fügetechnik<br />

Drehbarer Brenner senkt<br />

die Kabelbelastung<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Das Brennersystem Water Joint<br />

lässt sich endlos am Roboterhandgelenk<br />

drehen. Das reduziert die<br />

Brennerkabel-Beanspruchung.<br />

Kaiserslautern (sun). Die Hochstrom-<br />

sowie die Wasser-Drehdurchführungen<br />

des Brennersystems<br />

Water Joint lösen laut Hersteller<br />

SKS Welding Systems die sonst<br />

starre Einheit der Schlauchverbindungen<br />

zwischen Roboter und<br />

Schweißbrenner auf. Der robotergeführte<br />

Brenner könne sich endlos,<br />

das heißt auch über 360° hinaus<br />

um seine Achse drehen. Vom Brennersystem<br />

sonst hervorgerufene<br />

Torsionsbeanspruchungen des in<br />

der Hohlwelle des Roboters geführten<br />

Schweißbrennerkabels<br />

Endlos drehbar am Roboterhandgelenk:<br />

das Brennersystem Water Joint.<br />

Bild: SKS Welding Systems<br />

entfielen. Dies erhöhe dessen<br />

Standzeit und die Lebensdauer erheblich.<br />

www.sks-welding.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Service für alle<br />

Schweißgeräte<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Uhingen (sun). Rehm bietet seinen<br />

Schweißgeräte-Service auch<br />

für Geräte anderer Hersteller an. In<br />

Uhingen bei Stuttgart würden neben<br />

den eigenen Geräten auch andere<br />

Fabrikate gewartet und repariert.<br />

Wenn es dringend sei, geschehe<br />

das vor Ort beim Anwender.<br />

Um Ausfallzeiten zu überbrücken,<br />

gebe es ein Leihgerät von Rehm.<br />

Zum Service gehöre es, die<br />

Schweißgeräte zu kalibrieren und<br />

die gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Sicherheitsüberprüfung laut UVV<br />

durchzuführen. Auch Schweißbrenner-Reparaturen<br />

seien Teil<br />

des Rehm Serviceangebots.<br />

WEIHNACHTSMARKT IM CNC OUTLET CENTER<br />

4.12.<strong>2013</strong> - 6.12.<strong>2013</strong> 9:00 - 18:00 Uhr<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Anmeldungen per E-Mail an info@cnc-outlet.de<br />

CNC OUTLET CENTER GmbH<br />

Gewerbering 6 Tel : +49 (0)8142/4<strong>48</strong>7-200 E-Mail: info@cnc-outlet.de<br />

82140 Olching (bei München) Fax: +49 (0)8142/4<strong>48</strong>7-158 Internet: www.cnc-outlet.de


22 · Blechbearbeitung · <strong>Produktion</strong> · 28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong><br />

Schleifen<br />

Schneller Job bei Rostfrei- und Alu-Blechen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Steelmaster-Blechbearbeitungsmaschinen erweitern die Technologien<br />

von Lissmac um das Nassschleifen. Sie sorgen bei einem Anwender für<br />

eine schnelle Bearbeitung von Rostfrei- und Alu-Blechen.<br />

CH-Uzwil (hi). Gegründet am 10.<br />

Februar 1860 als Eisengießerei in<br />

Gupfen, ist die Bühler AG im<br />

Schweizer Uzwil weltweit anerkannter<br />

Spezialist und Technologiepartner<br />

für Maschinen, Anlagen<br />

und Services zur Verarbeitung<br />

von Grundnahrungsmitteln sowie<br />

zur <strong>Produktion</strong> hochwertiger Materialien.<br />

Folgerichtig sind im Uzwiler<br />

Stammwerk jede Menge<br />

Rostfrei- und Aluminium-Bleche<br />

zu bearbeiten. Dem Laserschneiden<br />

folgt die Entgratarbeit. Mit<br />

der Installation einer Steelmaster-<br />

Blechbearbeitungsmaschine vor<br />

gut zwei Jahren erfuhr die Bearbeitung<br />

eines erheblichen Anteils<br />

von lasergeschnittenen Blechen<br />

aus rostfreiem Stahl und Aluminium<br />

einen deutlichen Rationalisierungsschub.<br />

Wie die Bühler AG durch Automatisierung<br />

die Fertigungsprozesse<br />

rationalisiert und damit ergonomische<br />

Arbeitsplätze schafft, zeigt<br />

sich bereits zu Beginn der <strong>Produktion</strong>.<br />

Nach der Anlieferung gelangen<br />

die unterschiedlichsten Bleche<br />

ins automatisierte Blechlager. Dort<br />

lagern sie in speziellen Materialkassetten.<br />

Zum automatisierten<br />

Prozess gehören das Auslagern<br />

und die Bestückung der Schneide­<br />

Oberflächen dürfen kein<br />

Schleifbild zeigen<br />

tische der drei Laserschneidanlagen<br />

mit Hilfe eines Kommissioniergeräts,<br />

das auch die geschnittenen<br />

Teile entlädt und auf Spezialtransportwagen<br />

ablegt. „Insgesamt“,<br />

erläutert Fabian Brägger,<br />

Leiter Mechanische Blechbearbeitung,<br />

„verarbeiten wir pro Jahr<br />

etwa 5000 t Bleche in den unterschiedlichsten<br />

Materialsorten.<br />

Rund 50 Prozent davon sind Bleche<br />

aus Aluminium und rostfreiem<br />

Stahl. Wiederum die Hälfte davon<br />

nehmen den weiteren Bearbeitungsweg<br />

über die Steelmaster-<br />

Blechbearbeitungsmaschine mit<br />

der Bezeichnung SMW 545. Die<br />

andere Hälfte der lasergeschnittenen<br />

Rostfrei- und Aluminiumbleche<br />

wird manuell entgratet, weil<br />

die sichtbaren Oberflächen auftragsgemäß<br />

kein Schleifbild zeigen<br />

dürfen.<br />

Die lasergeschnittenen Rostfrei-<br />

und Aluminiumbleche gelangen<br />

nach dem Schneiden auf<br />

Spezialtransportwagen zur Steelmaster-Blechbearbeitungsmaschine<br />

. Dort werden sie manuell<br />

so aufgelegt, dass die Seite, die<br />

Der schnelle und einfache Schleifbandwechsel gibt den Blick auf die Rundbürstenaggregate<br />

frei. <br />

Bild: Lissmac<br />

beim Laserschneiden unten liegt,<br />

jetzt nach oben zeigt.<br />

Auftragsgemäß besitzt die Steelmaster-Blechbearbeitungsmaschine<br />

des Typs SMW 545 zur Nassbearbeitung<br />

vier Bearbeitungsaggregate.<br />

Die Maschine bietet eine Durchlassbreite<br />

von 1350 mm. Die Werkstücke<br />

müssen mindestens 0,5 mm<br />

dick sein. Maximal sind es 120 mm.<br />

Bei Bühler in Uzwil werden rostfreie<br />

Stahlbleche bis zu einer Dicke von<br />

20 mm verarbeitet, während die<br />

Aluminiumbleche maximal nur<br />

12 mm dick sind.<br />

Vor Beginn der Kantenbearbeitung<br />

wird das entsprechende Programm<br />

in der Steuerung aktiviert<br />

oder man gibt manuell die notwendigen<br />

Parameter ein. Die einfache<br />

Bedienung zeigt sich unter<br />

anderem durch eine gute Visualisierung<br />

der veränderbaren Betriebsparameter.<br />

So lassen sich<br />

beispielsweise die Blechdicke, der<br />

Vorschub und die Schleifbandgeschwindigkeit<br />

bequem einstellen<br />

oder verändern.<br />

Per Frequenzumrichter kann<br />

man die Schnittgeschwindigkeit<br />

im Bereich von 2 bis 18 m/s variieren,<br />

bei der Vorschubgeschwindigkeit<br />

sind es 1 bis 10 m/min. Die<br />

Steuerung bietet die Möglichkeit,<br />

insgesamt 1024 Bearbeitungsprogramme<br />

mit den entsprechenden<br />

Bearbeitungsparametern zu hinterlegen.<br />

Auf dieser Grundlage<br />

kann man beispielsweise einer<br />

Teilenummer die effizientesten<br />

Bearbeitungsparameter zuordnen.<br />

Dann brauchte man nur noch die<br />

Teilenummer eingeben und die<br />

Maschine stellt sich automatisch<br />

auf die zugehörenden Bearbeitungsparameter<br />

ein. Für einen<br />

vollautomatischen Prozess könnte<br />

der Programmaufruf sogar über<br />

einen Barcodeleser erfolgen. Für<br />

solche, vielleicht zukünftigen Automatisierungsmöglichkeiten<br />

ist<br />

schon jetzt die Grundlage gelegt:<br />

Die Höhe des Zuführbands<br />

bleibt bei 1 000 mm konstant.<br />

Wenn sich die Dicke des zu bearbeitenden<br />

Materials ändert, bewegt<br />

sich das Maschinenoberteil<br />

nach oben beziehungsweise nach<br />

unten. Diese Bewegungen werden<br />

durch vier Trapezgewindespindeln<br />

ausgeführt. Das Schleifband<br />

Rundbürstenaggregate<br />

arbeiten oszillierend<br />

schleift alle hochstehenden Grate,<br />

auch Bart anhänge genannt, ab.<br />

Wenn das Schleifband verbraucht<br />

ist oder aus technologischen Gründen<br />

ein Band mit einer anderen<br />

Körnung gefragt ist, lässt es sich<br />

mühelos innerhalb von zwei Minuten<br />

austauschen. Es folgen zwei<br />

Rundbürstenaggregate, die oszillierend<br />

arbeiten. Die elektromotorische<br />

Bürstenoszillation erfolgt<br />

mit einer Geschwindigkeit von 120<br />

Hüben pro Minute.<br />

www.lissmac.com<br />

Werkstoffe<br />

Präziser Schnitt für Rohre und Profile<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Die neue halbautomatische Universal-Gehrungskreissäge KKS 450 H<br />

von Kaltenbach sägt Massivmaterial, Rohre oder Profile mit gleichbleibend<br />

hoher Qualität, so das Unternehmen.<br />

Lörrach (hi). Die halbautomische<br />

Universal-Gehrungskreissäge KKS<br />

450 H ist eine der beliebtesten Maschinen<br />

aus der Kaltenbach Baureihe<br />

KKS. Alle halbautomatischen<br />

Kreissägen der Baureihe KKS sind<br />

echte Universalsägen, so wie auch<br />

die Vollautomaten der Kaltenbach<br />

Baureihe KKS NA.<br />

Egal ob Massivmaterial, Rohre<br />

oder Profile, alle Materialien werden<br />

mit derselben Leistung gesägt.<br />

Ein Blick in das Portfolio des mit 9<br />

Tochterfirmen und 17 Vertretungen<br />

weltweit tätigen Anbieters für<br />

Systemlösungen für die Stahlbranche<br />

mit dem Headquarter in Lörrach<br />

zeigt: Kaltenbach hat die<br />

richtige Maschine, um die Kundenanforderungen<br />

optimal zu erfüllen,<br />

so das Unternehmen.<br />

Verarbeitung von nahezu allen<br />

Profilarten und Vollmaterial sowie<br />

verschiedenste Stahlsorten, die<br />

Halbautomaten sind bestens für<br />

alle Anwendungen geeignet. Zuverlässig<br />

und sicher sind sie für<br />

Einzelschnitte und die Verarbeitung<br />

von Serien geeignet. Um ein<br />

Höchstmaß an präzisen Schnitten<br />

zu gewährleisten, sind sie mit einer<br />

stabile Anlagefläche ausgestattet<br />

und bieten dem Bediener somit<br />

Längenmess-Einrichtungen<br />

mit Abfuhrrollenbahnen<br />

einen Werkstückanschlag beidseitig<br />

vom Sägeblatt.<br />

Im Vordergrund bei den Neuentwicklungen<br />

der Maschinen steht<br />

bei Kaltenbach immer die einfache<br />

Bedienbarkeit und Programmierung<br />

sowie die platzsparende Aufstellungsmöglichkeit<br />

der Anlage.<br />

Zudem wurde größter Wert auf<br />

die gute Zugänglichkeit beim Sägeblattwechsel<br />

und Wartungsarbeiten<br />

gelegt. Die Bediener dürfen<br />

sich über einfache und freundliche,<br />

elektronische Steuerung direkt<br />

an der Maschine freuen und<br />

profitieren von den komfortablen<br />

Einstellungen vom Spannen, Sägen<br />

(inklusive Vorgaben zur<br />

Schnitthöhe) bis hin zum Rücklaufen<br />

und Öffnen über Drucktaster.<br />

Kluge Lösungen – dazu zählen<br />

bei Kaltenbach und dem Portfolio<br />

an Universal Gehrungskreissägen<br />

auch geeignete Längenmesseinrichtungen<br />

mit Abfuhrrollenbahnen.<br />

Die Kaltenbach Baukastensystematik<br />

ermöglicht die Abstimmung<br />

der Maschine auf die kundenspezifischen<br />

Anforderungen.<br />

Der Tisch lässt sich für Gehrungsschnitte<br />

auf jeden beliebigen Winkel<br />

im Bereich von 180 Grad drehen.<br />

Sie verfügt über einen<br />

Langhub-Spannzylinder, damit<br />

entfallen die manuellen Voreinstellungen<br />

der vertikalen Spanneinrichtung<br />

und der Maschinenbediener<br />

erzielt somit klare Vorteile<br />

bei häufigem Wechsel der zu sägenden<br />

Materialabmessungen.<br />

Die erhöhte Förderleistung des<br />

Hydraulikaggregates ermöglicht<br />

einen schnelleren Sägeblatt-Rücklauf,<br />

hierdurch wird eine Reduzierung<br />

der Taktzeiten erreicht. Als<br />

Die halbautomatische<br />

Gehrungskreissäge<br />

für Rohre<br />

und Profile ist<br />

eine der erfolgreichsten<br />

Maschinen<br />

aus der Baureihe<br />

KKS. <br />

Bild: Kaltenbach<br />

besonders beliebtes Feature bei<br />

den Kunden wurde die Kreissäge<br />

KKS 450 H mit einer CNC-Steuerung<br />

für die Einstellung des<br />

Schnittwinkels ausgestattet. Über<br />

ein Eingabe- und Diagnosepanel<br />

erfolgt somit die Bedienung und<br />

Programmierung auch per Knopfdruck<br />

und steigert so maßgeblich<br />

den Bedienkomfort und die Produktivität<br />

in der Fertigung. „Wir<br />

möchten unseren Kunden nicht<br />

nur eine Säge, sondern darüber<br />

hinaus eine komplette Lösung anbieten;<br />

kompetente und zuverlässige<br />

Systemberatung ist bei all un­<br />

seren Maschinen fest eingebaut“,<br />

erklärt Rene Eger, Head of Sales<br />

Universal Sawing Machines, und<br />

ergänzt: „Wir erstellen für unsere<br />

Kunden detaillierte Aufstellpläne,<br />

diese werden für jeden einzelnen<br />

Kunden individuell angefertigt, um<br />

so jedem einzelnen Kunden für<br />

seine spezifischen Anwendungen<br />

und Bedürfnisse eine maßgeschneiderte<br />

Lösung anzubieten.<br />

Gemeinsam mit dem Kunden besprechen<br />

wir mögliche Layout-Varianten<br />

und passen somit die Sägeanlage<br />

optimal an die örtlichen<br />

Gegebenheiten jeder einzelnen<br />

Prozessumgebung an.“<br />

Die Maschinen werden mit<br />

sämtlichen Komponenten komplett<br />

im Kaltenbach Werk in<br />

Deutschland, dem Headquarter in<br />

Lörrach, also Made in Germany,<br />

hergestellt. Das Engineering, der<br />

gesamte Prozess von der Entwicklung,<br />

Konstruktion bis hin zur <strong>Produktion</strong>,<br />

liegt somit in deutscher<br />

Hand. 2012 wurde das 125-jährige<br />

Firmenjubiläum gefeiert, welches<br />

CEO Valentin Kaltenbach in 4. Generation<br />

führt. Für das Unternehmen<br />

sind Leistung, Kundenorientierung<br />

und Qualitätsbewusstsein<br />

grundlegende Werte, teilt das Unternehmen<br />

mit.<br />

www.kaltenbach.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis Material ✔<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit ✔<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong> · <strong>Produktion</strong> · Blechbearbeitung · 23<br />

Lasertechnik<br />

Universal-Lösung für die<br />

2-D-Laserbearbeitung<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Die neue Funktion Bright Line fiber macht die TruLaser 5030 fiber mit<br />

einem 5-Kilowatt-Festkörperlaser zur Universalmaschine für die präzise<br />

2-D-Laserbearbeitung.<br />

Die Funktion ‚Bright Line‘ ermöglicht besonders kleine Bohrungen und Konturen<br />

im dicken Edelstahl und steigert die Produktivität bei Baustahl. Bild: Trumpf<br />

Ditzingen (hi). Fliegender Wechsel<br />

zwischen hoher Produktivität<br />

und Qualität im Dünnblech zu<br />

Qualitätsschnitten im Dickblech.<br />

Diese Flexibilität erreicht die ‚Tru-<br />

Laser 5030 fiber‘ mit der neuen<br />

Funktion ‚BrightLine fiber‘. Die<br />

neue 2-D-Lasermaschine von<br />

Trumpf schneidet mit einem 5-Kilowatt-Laser<br />

auch dicken Edelstahl<br />

bis 25 mm in Top-Qualität.<br />

‚BrightLine fiber‘ ermöglicht zudem<br />

besonders kleine Bohrungen<br />

und Konturen im dicken Edelstahl<br />

und steigert die Qualität und Produktivität<br />

beim Schneiden von<br />

Baustahl mit einer Blechdicke von<br />

15 bis 25 mm. Schnitte durch Aluminium<br />

sind bis 25 mm Blechdicke<br />

möglich. Damit kann die Maschine<br />

alle gängigen Materialarten und<br />

-dicken in sehr guter Qualität bearbeiten<br />

und ist mit einem Festkörperlaser<br />

eine echte Universalmaschine.<br />

Ein perfektes Zusammenspiel<br />

von Strahlerzeugung, -führung<br />

und -fokussierung sind ausschlaggebend<br />

für die Funktion ‚BrightLi-<br />

ne fiber‘. Bei Trumpf kommen all<br />

diese zentralen Komponenten der<br />

Maschine aus einer Hand, vom<br />

Laser über die Strahlführung bis<br />

hin zum Schneidkopf. Zudem baut<br />

das Unternehmen auf sein über<br />

Jahrzehnte erworbenes Prozess-<br />

Know-How. Damit kann Trumpf<br />

nach eigenen Angaben die einzelnen<br />

Elemente optimal aufeinander<br />

abstimmen – Voraussetzung für<br />

den Technologiesprung im Festkörper-Laserschneiden.<br />

Höhere Qualität im dickeren<br />

Baustahl und Edelstahl<br />

Ein wichtiger Vorteil ist die höhere<br />

Qualität im dickeren Baustahl<br />

und Edelstahl. Bisher konnte die<br />

‚TruLaser 5030 fiber‘ mit Festkörperlaser<br />

zwar auch Edelstahl bis 20<br />

und Baustahl bis 25 mm schneiden.<br />

Doch in höheren Materialstärken<br />

bildete sich ein Grat und<br />

die Schnittfläche war inhomogen.<br />

Im dicken Baustahl konnten zudem<br />

Schwankungen in der Materialgüte<br />

zu Fehlschnitten oder<br />

Schnittabriss führen. ‚BrightLine<br />

fiber‘ reduziert jetzt die Gratbildung<br />

sowie die Rauigkeitswerte<br />

der Schnittkante erheblich und erhöht<br />

die Prozessstabilität beim<br />

Schneiden von Baustahl. Zusätzlich<br />

zu der deutlich besseren<br />

Schnittqualität steigert die Maschine<br />

mit einem 5-Kilowatt-Laser die<br />

maximal schneidbare Blechdicke<br />

in Aluminium und Edelstahl von<br />

20 auf 25 mm.<br />

Ein neues mehrstufiges Einstechverfahren<br />

bietet in Kombination<br />

mit ‚BrightLine fiber‘ weitere<br />

Vorteile beim Schneiden von Edelstahl.<br />

Denn es verhindert den Aufwurf<br />

von Schlacke beim Einstechen<br />

des Laserstrahls in das Blech.<br />

Die Maschine muss dadurch die<br />

TruLaser 5030: minimale<br />

Konturdurchmesser<br />

Einstechstelle nicht wie bisher<br />

weiträumig umfahren, was noch<br />

filigranere Konturen als bisher ermöglicht.<br />

Die ‚TruLaser 5030 fiber‘<br />

erreicht so minimale Konturdurchmesser<br />

beispielsweise von 1 mm,<br />

wenn sie 12 mm dicken Edelstahl<br />

bearbeitet. Auch die Entnahme<br />

von Teilen wird durch die neue<br />

Funktion einfacher, da sie sich<br />

leichter aus dem Restgitter lösen.<br />

Das erspart beim manuellen Entladen<br />

Zeit und steigert die Prozesssicherheit<br />

bei der automatisierten<br />

Entnahme. meldet Trumpf.<br />

Mit der ‚TruLaser 5030 fiber‘ und<br />

der Funktion ‚BrightLine fiber‘ gelingt<br />

dem Festkör perlaser der<br />

Sprung in die universelle 2-D-Laserbearbeitung,<br />

so das Unternehmen.<br />

Denn die Produktivmaschine<br />

schneidet Baustahl, Edelstahl und<br />

Aluminium bis 25 mm in Top-<br />

Qualität. Die TruLaser eignet sich<br />

auch für die Bearbeitung von Buntmetallen<br />

bis je 10 mm Blechdicke.<br />

www.trumpf.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis Material ✔<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit ✔<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Pressen<br />

Tox Servo-Antrieb pusht<br />

Bau von Lagergehäusen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Der Sondermaschinenbauer<br />

Symacon erstellte mit Hilfe von<br />

Tox Electric-Drive-Servoantrieben<br />

eine komplexe, robotergestützte<br />

Montage- und Prüfanlage zur<br />

Fertigung von Lagergehäusen für<br />

die Autoindustrie.<br />

Weingarten (hi). Die mittelständische<br />

Symacon GmbH ist auf die<br />

Automatisierung von Fertigungsprozessen<br />

spezialisiert und realisiert<br />

für Kunden aus der Automobil-<br />

und Automobilzulieferindustrie<br />

unterschiedliche Anlagen mit<br />

Roboter-Integration. Dabei steht<br />

die Optimierung verschiedener<br />

Fertigungsprozesse zu einer hochautomatisierten<br />

und damit produktiven<br />

Komplettlösung im Vordergrund.<br />

Symacon sieht sich keineswegs<br />

nur als Roboter-Systemintegrator,<br />

weil man zum einen über verschiedene<br />

Prozess-Know-how und zum<br />

anderen über eine ausgewiesene<br />

Systemlösungs-Kompetenz verfügt.<br />

Ein Beispiel dafür stellt eine<br />

kombinierte Montage- und Prüfanlage<br />

auf Rundschalttisch-Basis<br />

dar, die für einen namhaften Zulieferer<br />

in der Automobilindustrie<br />

konzipiert und gebaut wurde. Die<br />

Montage- und Prüfanlage ist dadurch<br />

gekennzeichnet, dass sie<br />

drei zuvor parallel laufende Prozesse<br />

in einem integrierten Fertigungsprozess<br />

vereint. Dieser beinhaltet<br />

die Baugruppen-Montage<br />

durch Einpressen von Komponenten<br />

sowie die Teile- und Baugruppen-Prüfung<br />

und schließlich das<br />

Signieren.<br />

Symacon holt sich zur Unterstützung<br />

nach Bedarf auch Spezialisten<br />

ins Haus. Dazu zählt unter anderem<br />

die Tox Pressotechnik in<br />

Weingarten, wenn es um Füge-/<br />

Clinch- und Einpress- sowie Bearbeitungs-<br />

oder Montage-Operationen<br />

geht, die durch Presskraft-/<br />

Weg-Abläufe zu bewerkstelligen<br />

sind. Tox Pressotechnik verfügt<br />

sowohl über die Technologien als<br />

Das Bild zeigt eine Tox-Presse, die mit<br />

dem Antrieb Electric-Drive EPMR arbeitet.<br />

<br />

Bild: Tox Pressotechnik<br />

auch die entsprechenden Presskraft-Antriebe.<br />

Bei der robotergestützten<br />

Montage-, Prüf- und Signieranlage<br />

fiel die Wahl der Antriebssysteme<br />

für die Einpress-<br />

Operationen der zwei Anschlussstutzen<br />

auf die mechatronischen<br />

Servo-Antriebe Tox-ElectricDrive.<br />

Beim Einpressen des Verschlussdeckels<br />

in das Lagergehäuse wird<br />

der pneumohydraulische Antriebszylinder<br />

Tox-Kraftpaket eingesetzt.<br />

Die Servo-Antriebe ElectricDrive<br />

wurden aufgrund der reproduzierbaren<br />

Einpressgenauigkeit,<br />

der Dauer-Leistungsfähigkeit<br />

im vollautomatischen Mehrschichtbetrieb,<br />

der hohen Prozesssicherheit<br />

sowie der Möglichkeit<br />

der lückenlosen Dokumentation<br />

der Einpressqualität verwendet,<br />

urteilt das Unternehmen.<br />

www.tox-de.com<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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24 · Blechbearbeitung · <strong>Produktion</strong> · 28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong><br />

Lasertechnik<br />

Vielseitige Rohrbearbeitung per Laser<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Der neue, automatische Rohrlader für das Trocken- und Nassschneiden<br />

erweitert den StarCut Tube von Rofin zum vielseitigen Laser-Rohrbearbeitungszentrum<br />

für die automatisierte Serienproduktion.<br />

Starnberg (hi). Mikrometergenaue<br />

Schnitte oder Bohrungen in<br />

dünnwandigen Rohren oder Profilen<br />


28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong> · <strong>Produktion</strong> · Blechbearbeitung · 25<br />

Biegen<br />

Stabile Rollen für das Schwenkbiegen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Auf der Blechexpo stellte Dr. Tretter ein breites Produktspektrum an<br />

Maschinenelementen aus. Ein Schwerpunkt waren Kugelrollen und Laufrollenführungen,<br />

die in Schwenkbiegemaschinen eingebaut werden.<br />

Rechberghausen (hi). Diese bewährten<br />

Konstruktionselemente<br />

für Fördersysteme, Zuführungen<br />

oder Montageplätze bestehen aus<br />

einem Gehäuse mit einer gehärteten<br />

Kugelpfanne, auf der sich viele<br />

kleine Tragkugeln abwälzen, die<br />

ihrerseits die große Laufkugel tragen.<br />

Mit diesen Elementen lassen<br />

sich auch schwere Lasten mühelos<br />

bewegen.<br />

Gefertigt werden sie meistens<br />

aus Stahl, bei korrosiven Umgebungsbedingungen<br />

ist das Gehäuse<br />

beschichtet. Je nach Anforderung<br />

sind Kugelrollen mit Kunststoffkugel<br />

oder Kunststoffgehäusen<br />

erhältlich. Ebenfalls erhältlich<br />

sind gefederte Kugelrollen. Ausgelegt<br />

sind diese Maschinenelemente<br />

für Belastungen bis über 20 Kilonewton.<br />

Dr. Tretter hat damit ein<br />

breites Sortiment an Kugelrollen<br />

im Programm, mit dem sich nahezu<br />

alle Anwendungsfälle abdecken<br />

lassen. Ausgestellt wurden weiterhin<br />

die wirtschaftlichen Laufrollenführungen,<br />

die zum Beispiel in<br />

Abkant- oder Schwenkbiegemaschinen<br />

eingebaut werden. Die<br />

Laufwagen aus eloxiertem Aluminium<br />

sind mit vier Laufrollen ausgestattet.<br />

Um das Spiel einstellen<br />

zu können, sind zwei der Rollen<br />

exzentrisch gelagert. Auch die<br />

Mit den Konstruktionselementen<br />

lassen<br />

sich auch<br />

schwere Lasten<br />

mühelos<br />

bewegen,<br />

heißt es. <br />

Bild: Dr. Tretter<br />

Schienen bestehen aus eloxiertem<br />

Aluminium.<br />

www.tretter.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis Material ✔<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Umformtechnik<br />

Mehr Effizienz in der<br />

Leichtbau-<strong>Produktion</strong><br />

Shape.<br />

Join.<br />

Look ahead!<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Schuler präsentierte auf der<br />

Blechexpo in Stuttgart unter<br />

anderem die neuesten Pressen<br />

und Automationskomponenten<br />

zur effizienteren <strong>Produktion</strong> von<br />

Leichtbauteilen.<br />

Göppingen (hi). Unter dem Motto<br />

Innovation. Partnerschaft. Erfolg.<br />

stellte der weltgrößte Pressen-<br />

Hersteller seine jüngsten Entwicklungen<br />

aus dem Bereich der<br />

Blechumformung vor.<br />

Die Besucher sahen nicht nur die<br />

neue C-Gestell-Presse Flexline und<br />

den Crossbar Roboter zum Teile-<br />

Transport, sondern auch interaktive<br />

3D-Modelle der jüngst präsentierten<br />

Laser-Platinenschneidanlage<br />

und TwinServo-Presse. Zudem<br />

berichten die Experten von<br />

Schuler aus dem Vorführzentrum<br />

Schlüsselrolle für die<br />

Umform-Prozesse<br />

in Göppingen über erste Erfahrungen<br />

mit der kürzlich vorgestellten<br />

Servopresse MSD 250 für die Zulieferindustrie.<br />

„Es sind Innovationen wie diese,<br />

die Schuler auszeichnen“, sagt Vorstandsvorsitzender<br />

Stefan Klebert.<br />

„Doch nur in einer partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit mit unseren<br />

Kunden können wir diese Entwicklungen<br />

auch umsetzen, um<br />

gemeinsam davon zu profitieren<br />

In Stuttgart war unter anderem die<br />

neue C-Gestell-Presse Flexline zu sehen.<br />

<br />

Bild: Schuler<br />

Gemeinsam mit den Kunden entwickelt Schuler Lösungen, die auf den jeweiligen<br />

Einsatz exakt zugeschnitten sind.<br />

Bild: Schuler<br />

und Erfolg zu haben.“ Auf dem<br />

Stand spiegelten sich auch die aktuellen<br />

Trends in der Umformtechnik<br />

wider – wie zum Beispiel die<br />

zunehmende Verwendung von<br />

Leichtbau-Materialien wie hochfeste<br />

Stähle und Aluminium, die<br />

den Spritverbrauch neuer Fahrzeugmodelle<br />

reduzieren und das<br />

hohe Gewicht der Batterien für<br />

Elektro-Autos ausgleichen. „Den<br />

Umformprozessen kommt dabei<br />

eine Schlüsselrolle zu“, erklärt<br />

Chief Technology Officer Joachim<br />

Beyer. „Hochfeste Stähle etwa stellen<br />

besondere Anforderungen an<br />

die Umformmaschine. Mechanische<br />

Pressen mit ServoDirekt-<br />

Technologie eignen sich dafür besonders<br />

gut, sie ermöglichen die<br />

perfekte Anpassung der Stößelbewegung<br />

an Material, Werkzeug und<br />

Prozess.“ Hochfeste Stähle sorgen<br />

auch für eine Renaissance der Hydroforming-Anlagen.<br />

Eine nach wie vor starke Nachfrage<br />

kommt aus der Automobilund<br />

Zulieferindustrie für formgehärtete<br />

Bauteile, bei denen hydraulische<br />

Pressen eingesetzt werden.<br />

Durch eine starke Erhöhung<br />

des Anpressdrucks und die Optimierung<br />

des Werkzeugs ist es<br />

Schuler gelungen, die Zykluszeiten<br />

drastisch zu reduzieren (Pressure<br />

Controlled Hardening oder kurz<br />

PCH). Neben Bauteilen aus hochfesten<br />

und formgehärteten Stählen<br />

sind auf dem knapp 500 Quadratmeter<br />

großen Blechexpo-<br />

Stand von Schuler auch Komponenten<br />

aus Carbonfaser-verstärkten<br />

Kunst stoffen zu sehen, die<br />

ebenfalls auf Pressen des Herstellers<br />

gefertigt werden können.<br />

All diese Anlagen müssen aber<br />

nicht nur auf dem neuesten technischen<br />

Stand sein und den Kunden<br />

von Schuler eine hohe Produktivität<br />

und Flexibilität bieten, sondern<br />

auch möglichst stromsparend arbeiten<br />

– womit der zweite große<br />

Trend in der Umformtechnik benannt<br />

wäre: Energieeffizienz.<br />

Die mechanischen Pressen von<br />

Schuler mit ServoDirekt-Technologie<br />

sind im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Modellen ohnehin schon<br />

wesentlich sparsamer. Die Leistungsaufnahme<br />

der neu entwickelten<br />

Servopresse MSD 250 ist bei<br />

vergleichbaren Prozessparametern<br />

sogar um bis zu 30 Prozent geringer<br />

als beim Vorgänger-Modell.<br />

Energieausweise für viele<br />

Servopressen-Typen<br />

Für die meisten mechanischen<br />

Servopressen-Typen sind von<br />

Schuler inzwischen Energieausweise<br />

erhältlich, von denen die<br />

Energieaufnahme der Maschinen<br />

unter verschiedenen Bedingungen<br />

übersichtlich dargestellt wird. Unter<br />

dem Namen „Efficient Hydraulic<br />

Forming“ hat der Konzern außerdem<br />

einen Antrieb für hydraulische<br />

Pressen entwickelt, der im<br />

Vergleich zu herkömmlichen Anlagen<br />

zwischen 20 und 60 % Energie<br />

einspart, teilt das Unternehmen<br />

weiter mit.<br />

www.schulergroup.com<br />

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Handhabung Zeit ✔<br />

Lebensdauer<br />

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26 · Automatisierung · <strong>Produktion</strong> · 28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong><br />

Handhabung<br />

Sanft aber dennoch dynamisch greifen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Die Sauggreifer-Baureihe SPB4f ermöglicht die dynamische und sichere<br />

Handhabung von Beutelverpackungen aller Art. Das ermögliche einen<br />

flexiblen Einsatz in der Verpackungsindustrie.<br />

Glatten (sun). Um Beutel und<br />

andere flexible Verpackungen sicher<br />

zu bewegen, ist der Balgsauger<br />

SPB4f von Schmalz mit einer<br />

Dichtlippe ausgestattet, die sich<br />

besonders gut an das Werkstück<br />

anpasst. Sie dichte die Beutelverpackungen<br />

selbst bei starker Faltenbildung<br />

optimal ab. Um die<br />

Abdichteigenschaften weiter zu<br />

optimieren und die Haltekraft zu<br />

erhöhen, seien in der Dichtlippe<br />

Bünde (sp). Die beiden Gehäuseserien<br />

Bocube und Filotec der Bopla<br />

Gehäuse Systeme GmbH wurden<br />

um weitere Größen ergänzt.<br />

Die Gehäuse des Bocube-Systems<br />

bieten Einbauraum für geritzte<br />

Platinen und rechteckige Montageplatten.<br />

Freie Flächen garantieren<br />

genügend Platz für die<br />

Instal lation von Kabelverschraubungen,<br />

D-Sub-Steckern und anderen<br />

Anschlüssen. Dabei lassen<br />

sich aus wenigen Einzelteilen über<br />

100 unterschiedliche Bocube-Gehäusevarianten<br />

verwirklichen. Dafür<br />

sorgen die schwer entflammbaren<br />

Gehäusematerialien, elf Gehäusegrößen<br />

sowie zwei Deckelund<br />

Farbvarianten (Licht- oder<br />

Graphitgrau, Glasklar).<br />

Ergänzt werden diese Grundelemente<br />

durch eine Vielzahl von<br />

Bauteilen wie beispielsweise einem<br />

patentierten Scharnierschnellverschluss.<br />

Die Scharnierverschlüsse<br />

– sie verhindern den<br />

Verlust des Deckels – sind in vielen<br />

verschiedenen Farben lieferbar.<br />

Der Deckel verfügt über eine um<br />

2 mm abgesenkte Fläche für die<br />

Montage von Eingabeeinheiten<br />

wie Folientastaturen. Er ist in den<br />

Gehäusefarben Lichtgrau, Grasegmentierte<br />

Strömungslamellen<br />

integriert. Entscheidend sei das<br />

sofortige Greifen des Beutels, sobald<br />

ein leichter Kontakt mit der<br />

Werkstückoberfläche bestehe.<br />

Das schone das verpackte Produkt<br />

und beschleunige den Greif- beziehungsweise<br />

den Aufnahmevorgang.<br />

Ein verstärkter Saugerbalg<br />

mit 4,5 Falten ermögliche große<br />

Hubbewegungen und erzeuge einen<br />

sehr guten Dämpfungseffekt<br />

Beutelverpackungen müssen sanft gegriffen werden, damit die Verpackung<br />

und das verpackte Produkt nicht beschädigt werden. Bild: Schmalz<br />

Zugelassen auch für<br />

Lebensmittelanwendungen<br />

Die Verwendung sortenreiner<br />

Kunststoffe und der Verzicht auf<br />

eingespritzte Metallteile sorgen für<br />

die 100%-ige Recyclingfähigkeit<br />

der Bocube-Gehäuse.<br />

Die erweiterte Filotec-Gehäuseserie<br />

umfasst aktuell 100 unterschiedliche<br />

Gehäusevarianten in<br />

insgesamt fünf Baubreiten (30, 40,<br />

50, 70 und 100 mm), drei Bauhöhen<br />

(sechs in Größe F 10) und<br />

drei Aluminiumprofil-Typen in<br />

Standardlängen von 50 bis zu<br />

1000 mm. Sämtliche Gehäuse bebeim<br />

Greifen der Produktverpackung.<br />

Ein integrierter Beutelstabilisator<br />

halte das Werkstück sicher<br />

in der Position und verhindere<br />

das Einziehen von besonders<br />

dünnen Folien.<br />

Das Anbindungselement mit<br />

großem Nenndurchmesser ermögliche<br />

hohe Volumenströme und ist<br />

für den Betrieb mit Pumpen, Gebläsen<br />

und Mehrstufenejektoren<br />

ausgelegt. Für den SPB4f seien je<br />

nach Anwendungsfall verschiedene<br />

Gewinde erhältlich. Er könne<br />

aber auch direkt auf ein Rohr gesteckt<br />

und mit einem Schlauchbinder<br />

fixiert werden. Dichtlippe und<br />

Balg seien aus FDA-konformem<br />

Silikon gefertigt und lösten auch im<br />

Lebensmittelbereich jede Handhabungsaufgabe<br />

mit Beuteln und<br />

flexiblen Verpackungen sicher und<br />

zuverlässig. Der Werkstoff lasse<br />

sich bei Verschmutzung einfach<br />

und schnell reinigen. Erhältlich sei<br />

der Sauggreifer SPB4f in Baugrößen<br />

mit 30, 40 und 50 mm Durchmesser.<br />

www.schmalz.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Handhabung<br />

Schneller und genauer<br />

Pick-and-Place-Vorgang<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Mit über 100 Takten/min bricht<br />

das Pick-and-Place-Modul HP70<br />

laut Weiss sämtliche Geschwindigkeitsrekorde<br />

in seiner Disziplin.<br />

Zudem erzielt es eine Wiederholgenauigkeit<br />

von 0,01 mm.<br />

Buchen (sun). Das Pick-and-<br />

Place-Modul HP70 ist schneller,<br />

genauer und schmaler als Konkurrenzprodukte,<br />

verpspricht Hersteller<br />

Weiss. Durch sein kompaktes<br />

Design mit nur 60 mm Breite spare<br />

es Platz und ermögliche die doppelte<br />

Anzahl an Arbeitsstationen in<br />

der Anlage. Seine freiprogrammierbaren<br />

Linearmotorachsen mit<br />

70 mm Vertikal- und bis zu 325 mm<br />

Horizontalhub böten dem Anwender<br />

eine hohe Flexibilität. Ab sofort<br />

erfülle das HP70 auch den Kundenwunsch<br />

nach einer flexiblen Einbaulage;<br />

für die Anwendung eröffne<br />

sich dadurch ein hoher Gestaltungsspielraum.<br />

Das Pick-and-<br />

Place-Modul arbeite auf den Kopf<br />

gestellt, über Kopf, hängend oder<br />

liegend in jeder Lage. Wenn es an<br />

der Wand hängt, hat es einen langen<br />

Vertikal- und einen kurzen<br />

Horizontalhub – eine Position, die<br />

optimal sei für das Handling an<br />

Das Pick-and-Place-Modul arbeitet in<br />

jeder Lage.<br />

Bild: Weiss<br />

Spritzgussmaschinen oder für<br />

längliche Teile wie etwa Stifte. Mit<br />

der eingebauten Haltebremse würden<br />

auch im stromlosen Zustand<br />

Crashs ausgeschlossen. Arbeitet<br />

die Einheit auf den Kopf gestellt,<br />

befinden sich die Linearachsen<br />

näher am Boden. Diese Position sei<br />

sinnvoll, wenn etwa nur eine geringe<br />

Distanz zwischen Greifer- und<br />

Tischplatte gegeben ist. Über Kopf<br />

ist das HP70 für die Montage über<br />

Zuführschienen geeignet.<br />

www.weiss-gmbh.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit ✔<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Thermografie<br />

Verbundwerkstoffe sicher<br />

und zerstörungsfrei prüfen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Verbundwerkstoffe werden<br />

inzwischen auch im Turbinen- und<br />

Schiffbau eingesetzt. Zuverlässige<br />

Verfahren zur Qualitätsprüfung<br />

werden immer wichtiger. Infrarotkameras<br />

von Dias Infrared bieten<br />

sich für die zerstörungsfreie<br />

Prüfung an.<br />

Dresden (sp). Haarrisse, Lufteinschlüsse<br />

oder andere <strong>Produktion</strong>sfehler<br />

lassen sich bei Verbundwerkstoffen<br />

nur schwer zuverlässig<br />

visuell, magnetisch oder elektrodynamisch<br />

erkennen. Ein geeignetes<br />

Verfahren ist die aktive Thermografie,<br />

wie sie Dias Infrared bietet. Bei<br />

dieser wird ein Wärme- oder Ultraschallfluss<br />

im Verbundwerkstoff<br />

angeregt und mit einer hochauflösenden<br />

Infrarotkamera gemessen.<br />

Materialfehler werden dabei aufgrund<br />

ihres atypischen Wärmeverhaltens<br />

von den Dias-Kameras sicher<br />

detektiert. Beispiele aus der<br />

Praxis sind die regelmäßige Prü-<br />

fung auf kleinste Einschlagspuren<br />

bei Flugzeugen oder die Wartung<br />

von Kraftwerkturbinen.<br />

Bei dem Projekt des Fraunhofer<br />

IZFP kam eine ungekühlte Infrarotkamera<br />

PYROVIEW 380L compact<br />

von Dias zum Einsatz, je nach Prüflingsmaterial<br />

sind aber auch Kameras<br />

mit anderen Temperaturbereichen<br />

und Messspektren erhältlich.<br />

Die IR-Kameras von Dias für<br />

den industriellen Einsatz eignen<br />

sich dabei sowohl für die Dunkelals<br />

auch für die Hellfeldthermografie.<br />

Bei ersterer wird per Ultraschallschwinger<br />

eine Ultraschallwelle<br />

erzeugt, die sich im Prüfling<br />

ausbreitet und an Materialfehlern<br />

durch Reibung zu Temperaturerhöhungen<br />

führt. Diese werden<br />

dann entsprechend gemessen. Bei<br />

der Hellfeldthermografie hingegen<br />

wird von einem Infrarotstrahler<br />

eine Wärmewelle im Prüfobjekt<br />

erzeugt. Aufgrund ihrer spezifischen<br />

Wärmeleiteigenschaften<br />

werden dann eventuell vorhandene<br />

Materialfehler durch die Kameramessung<br />

erkannt.<br />

www.dias-infrared.de<br />

Verbundwerkstoffe<br />

aus Kohleoder<br />

Glasfaser<br />

werden längst<br />

nicht mehr nur<br />

in der Luft- und<br />

Raumfahrt eingesetzt,<br />

sondern<br />

beispielsweise<br />

auch im Turbinenbau.<br />

Bild: Dias<br />

Industrieelektronik<br />

Über 100 Gehäusevarianten<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Bopla Gehäuse Systeme stellt das<br />

patentierte Industriegehäusesystem<br />

Bocube sowie die Aluminiumprofil-Gehäuseserie<br />

Filotec vor.<br />

Aus wenigen Einzelteilen lassen<br />

sich über 100 unterschiedliche<br />

Gehäusevarianten verwirklichen.<br />

Bopla Gehäuse Systeme entwickelt seit mehr als 40 Jahren Elektronik-Gehäuse<br />

sowie Eingabeeinheiten für industrielle Anwendungen.<br />

Bild: Bopla<br />

phitgrau oder in einer glasklaren<br />

Version lieferbar, die den Blick auf<br />

die eingebaute Elektronik ermöglicht.<br />

Der Deckel kann wahlweise<br />

links oder rechts aufgeklappt werden.<br />

Dies erleichtert die Montage<br />

und ermöglicht ein Zugreifen auf<br />

die Elektronik auch im späteren<br />

Einsatz. Optionales Zubehör rundet<br />

das Angebot ab.<br />

Die Bopla-Gehäuse<br />

sind zu 100 % recycelbar<br />

stehen aus zwei durch Deckel<br />

miteinander verbundene Profilhalbschalen.<br />

Auf der Innenseite<br />

der Gehäuseprofile sind serienmäßig<br />

Nuten zur einfachen und<br />

sicheren Fixierung von Leiter- und<br />

Montageplatten eingearbeitet.<br />

Der modulare Aufbau der Gehäuse<br />

gestattet zusätzlich zu den Standardausführungen<br />

auf Anfrage<br />

auch die schnelle und unkomplizierte<br />

Umsetzung weiterer Varianten.<br />

Sonderlängen oder kundenspezifisch<br />

gefertigte Frontplatten<br />

sowie eine individuelle Bearbeitung<br />

beziehungsweise Bedruckung<br />

des Gehäuses und der<br />

Frontplatte sind ebenso möglich<br />

wie beliebige Kombinationen der<br />

Halbschalen. Der Deckel ist bedruckbar<br />

und bietet zudem Möglichkeiten<br />

zum Anbringen von<br />

Steckverbindern und Ähnlichem.<br />

www.bopla.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis Material ✔<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong> · <strong>Produktion</strong> · Praxis · 27<br />

Fräswerkzeuge<br />

Schneller Vorschub, kurze Durchlaufzeit<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Mit dem Werkzeugsystem PXM der OSG Deutschland GmbH konnte<br />

Zimmermann Formenbau beim Schlichten nicht nur die Vorschubgeschwindigkeit<br />

verdoppeln, sondern auch die Standzeit und Prozesssicherheit<br />

steigern.<br />

Göppingen/Fils (rm). Zunächst<br />

sah man bei Zimmermann keine<br />

Notwendigkeit, etwas zu ändern.<br />

Denn mit den bis dahin eingesetzten<br />

zweischneidigen Vollhartmetallfräsern<br />

WXS von OSG war man<br />

trotz des hohen Schlichtaufwands<br />

zufrieden. Hoher Schlichtaufwand<br />

deshalb, weil in Gladenbach im<br />

Wesentlichen Großwerkzeuge für<br />

den Exterieur-Bereich hergestellt<br />

werden. Das reine Schlichten, ohne<br />

das Abtragen des Restmaterials,<br />

nimmt für ein Werkzeug für einen<br />

mittleren Stoßfänger zirka 120<br />

Stunden in Anspruch.<br />

Neue Maschine verspricht<br />

noch längere Standzeiten<br />

Dabei waren bislang zirka 60 %<br />

für das Abarbeiten des Restmaterials<br />

und 40 % für das Schlichten<br />

eingeplant. Weil Zimmermann<br />

ständig seine Prozesse verbessert,<br />

wollte man über das neue Werkzeugsystem<br />

PXM mehr wissen.<br />

Es vereint die Vorteile von Vollhartmetallfräsern<br />

sowie Wendeschneidplatten-Werkzeugen<br />

und<br />

erreicht mit drei Schneiden eine<br />

höhere Zerspanleistung, so OSG.<br />

Dreischneidige Fräser wurden<br />

bei Zimmermann bis dahin allerdings<br />

schon einige getestet. Das<br />

Ergebnis war meist ernüchternd,<br />

weil der Verschleiß immer – speziell<br />

an der Kugelmitte – unverhältnismäßig<br />

groß war. Nicht so beim<br />

PXBE, dem einschraubbaren Kugelwechselkopf<br />

von OSG. Der Fräser<br />

wurde neun Stunden an einer<br />

Kontur (Werkzeugstahl 1.2738) getestet<br />

und sah danach noch aus wie<br />

neu. Zimmermann verdoppelte<br />

bei diesem Test die Vorschubgeschwindigkeit<br />

von 3 000 auf 6 000<br />

mm/min. Nach dem Einsatz des<br />

Werkzeuges PXBE mit 12 mm<br />

Durchmesser mit einer Drehzahl<br />

von 8 500 min -1 und dem Zahnvorschub<br />

von 0,24 mm/Umdrehung<br />

beeindruckte der einwandfreie Zustand<br />

des Fräsers.<br />

OSG nennt als Grund für dieses<br />

positive Ergebnis neben dem verwendeten<br />

HM-Substrat und der<br />

hochhitzeverträglichen Beschichtung<br />

unter anderem auch die<br />

Schneidengeometrie. Zudem hat<br />

Mit dem dreischneidigen<br />

Werkzeugsystem<br />

PXM<br />

konnte Zimmermann<br />

Formenbau<br />

die Vorschubgeschindigkeit<br />

beim<br />

Schlichten verdoppeln,<br />

ohne an<br />

Standzeit einzubüßen.<br />

Nach neun<br />

Stunden Bearbeitung<br />

an einer Kontur<br />

sieht man an<br />

dem Fräser nahezu<br />

keine Verschleißspuren.<br />

Bild:<br />

OSG Deutschland GmbH<br />

das Werkzeug eine hohe Laufruhe,<br />

denn die Rundlaufabweichung im<br />

eingeschraubten Zustand bei laufender<br />

Spindel beträgt maximal<br />

0,015 mm. Das ist nicht nur für die<br />

Standzeit des Werkzeugs wichtig,<br />

sondern auch für eine gleichmäßige<br />

Konturgenauigkeit und die hohe<br />

Oberflächenqualität.<br />

Beim Wechselfräser arbeitet<br />

OSG mit einem Sägegewinde, mit<br />

dem das Werkzeug in die Plananlage<br />

gezogen wird und so eine große<br />

Rundlaufgenauigkeit erreicht. Außerdem<br />

sind der Einschraubteil<br />

des Halters und die Hartmetallstange<br />

zentrisch verlötet, was eine<br />

Sollbruchstelle – wie bei V-Lötstellen<br />

– vermeidet und ebenfalls das<br />

Rundlaufverhalten fördert. Für die<br />

Praxis bedeutet das, dass der Kugelwechselkopf<br />

einfach und ohne<br />

erneutes Einmessen in der Spindel<br />

gewechselt werden kann.<br />

Die gewonnene Einsparung<br />

von 10 min beim Werkzeugwechsel<br />

ist allerdings untergeordnet<br />

gegen über der Zeiteinsparung<br />

beim Schlichten. Das gilt vor allem<br />

für große Konturbearbeitungen.<br />

Rechnet man die Halbierung der<br />

Bearbeitungszeit bei Zimmermann<br />

pro Werkzeug hoch, sind das<br />

beim genannten Beispiel <strong>48</strong> Stunden<br />

Schlichten, mit dem PXBE-<br />

Kugelwechselkopf künftig also nur<br />

Großes im Blick<br />

Zimmermann Formenbau gehörte<br />

von 2005 bis Ende 2012 mit Werkzeugen<br />

bis zu 120 t Gewicht zur japanischen<br />

ARRK Corporation.<br />

Nach der Übernahme durch Uwe<br />

Kreuter, Hartmut Mack und Nikolaos<br />

Pallis ist das Unternehmen<br />

seit 1. Januar <strong>2013</strong> wieder inhabergeführt<br />

und produziert mit 140<br />

Mitarbeitern Großwerkzeuge für<br />

die Automobilindustrie sowie die<br />

Verpackungs- und Entsorgungstechnik.<br />

Den Schwerpunkt bilden<br />

z.B. Spritzgießwerkzeuge.<br />

noch 24 Stunden. Zimmermann<br />

geht davon aus, dass die Standzeit<br />

des PXBE in den Regionen des WXS<br />

liegt und damit 30 h erreichen wird.<br />

Gegenüber Vollhartmetallwerkzeugen<br />

wird als Verschleißteil nur<br />

noch der Kugelkopf gewechselt.<br />

Das Werkzeugsystem PXM wurde<br />

zunächst auf einer älteren Maschine<br />

erprobt. Noch längere<br />

Standzeiten wären bei einer stabileren<br />

und schwingungsärmeren<br />

Ausführung möglich.<br />

www.osg-germany.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit ✔<br />

Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Treffen Sie die Besten<br />

auf dem Kongress zum Wettbewerb <strong>2013</strong><br />

am 01. und 02. April 2014 in Amberg!<br />

Die Sieger <strong>2013</strong><br />

Aussteller:<br />

Die Fabrik des Jahres<br />

Siemens AG, Werk Erlangen<br />

Deutscher GEO-Award<br />

Continental AG, Werk Karben<br />

Hervorragende Standortentwicklung<br />

IFA Rotorion – Powertrain GmbH, Werk Haldensleben<br />

Hervorragende Großserienfertigung<br />

Volkswagen AG, Werk Bratislava<br />

Hervorragendes Veränderungsmanagement<br />

Silit-Werke GmbH, Werk Riedlingen<br />

Hervorragendes <strong>Produktion</strong>ssystem<br />

Continental AG, Werk Regensburg<br />

Zukunftspreis<br />

Otto Bock HealthCare GmbH, Werk Duderstadt<br />

www.fabrik-des-jahres.de<br />

Unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Technologie (BMWi)<br />

Bundesministerium<br />

für Wirtschaft<br />

und Technologie


▶<br />

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28 · Energie-Effizienz · <strong>Produktion</strong> · 28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong><br />

Chemische industrie<br />

Chlor-<strong>Produktion</strong>: Sauerstoff spart Strom<br />

Michaela Neuner, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Rund drei Prozent des deutschen Stromverbrauchs entfallen auf ein<br />

Dutzend Unternehmen, die damit vor allem ein Produkt herstellen:<br />

Chlor. Ein neues Verfahren könnte den Energiebedarf für die Chlorgewinnung<br />

um bis zu 30 % reduzieren.<br />

Landsberg. Salz und Strom sind<br />

die Hauptkomponenten für die<br />

Herstellung eines der wichtigsten<br />

Grundstoffe der chemischen Industrie:<br />

Chlor wird fast ausschließlich<br />

per Elektrolyse gewonnen. Wie viel<br />

elektrische Energie aufgewendet<br />

werden muss, hängt vom Verfahren<br />

ab. Der Branchenverband Euro-<br />

Chlor geht derzeit von durchschnittlich<br />

3,4 MWh/t aus.<br />

Spar-Kathode für Elektrolyse<br />

und Zink-Luft-Batterien<br />

Bayer MaterialScience (BMS) und<br />

ThyssenKrupp Uhde/Uhdenora haben<br />

vor kurzem mit der Sauerstoff-<br />

Verzehrkathode (SVK) eine Technologie<br />

auf den Markt gebracht die<br />

das Potenzial hat, den Strombedarf<br />

für die Chlorgewinnung drastisch<br />

zu reduzieren: „Wenn das<br />

neue Verfahren beispielsweise in<br />

Deutschland flächendeckend eingesetzt<br />

würde, könnte der gesamte<br />

Stromverbrauch des Landes um einen<br />

Prozentpunkt gesenkt werden“,<br />

sagt BMS-Vorstand Dr. Tony Van<br />

Osselaer. „Das entspricht dem Verbrauch<br />

einer Großstadt wie Köln“,<br />

verdeutlicht er.<br />

Die SVK-Demonstrationsanlage von Bayer in Krefeld benötigt 30 % weniger<br />

Strom zur Chlorgewinnung als die derzeit üblichen Membrananlagen. Bild: BMS<br />

Bayer selbst könnte seine Stromrechnung<br />

durch das neue Verfahren<br />

erheblich senken: Rund zwei Drittel<br />

des Stromverbrauchs von BMS gehen<br />

auf das Konto der Chlorgewinnung.<br />

Etwa 1,9 Mio Tonnen stellt das<br />

Unternehmen jährlich von der<br />

Grundchemikalie her, die es zur<br />

Fertigung von 80 % seiner Produkte<br />

benötigt. Chlor spielt eine wichtige<br />

Rolle bei der Synthese der überwiegenden<br />

Mehrzahl aller chemischen<br />

Erzeugnisse – von Pflanzenschutzmitteln<br />

über Medikamente bis hin<br />

zu Kunststoffen.<br />

Zur Gewinnung von Chlor werden<br />

derzeit vor allem drei Verfahren<br />

eingesetzt: das Amalgam-, das<br />

Diaphragma- und das Membran-<br />

Verfahren. Von der <strong>Produktion</strong>skapazität<br />

von rund 4,8 Mio Tonnen/<br />

Jahr in Deutschland Anfang 2011<br />

entfielen 18,2 % auf das Amalgam-,<br />

23,6 % auf das Diaphragma- und<br />

58,3 % auf das Membranverfahren.<br />

Das auf Quecksilber basierende<br />

Amalgam-Verfahren verliert dabei<br />

stetig an Bedeutung. So dürfte eine<br />

Best-Practice-Richtlinie der EU,<br />

die 2014 in Kraft treten soll, einen<br />

weiteren Betrieb von Amalgam-<br />

Anlagen ab 2017 quasi ausschließen.<br />

Sie greift damit einer freiwilligen<br />

Selbstverpflichtung der chemischen<br />

Industrie vor, die ohnehin<br />

einen Ausstieg für 2020 vorsah.<br />

Wasser statt Wasserstoff<br />

reduziert die Zellspannung<br />

Die meisten Amalgam-Anlagen<br />

werden durch Membran-Elektrolysen<br />

ersetzt, die nicht nur ohne das<br />

hochgiftige Quecksilber auskommen,<br />

sondern auch rund 30 % weniger<br />

Strom als erstere verbrauchen.<br />

Weitere Energieeinsparungen verspricht<br />

nun das neue SVK-Verfahren<br />

von Bayer und ThyssenKrupp<br />

Uhde. Es soll nur halb so viel Energie<br />

wie Amalgam- und Diaphragma-<br />

Verfahren benötigen und 30 % weniger<br />

als das Membran-Verfahren.<br />

Bei diesem Verfahren entsteht aus<br />

Salz und Wasser in der Regel Chlor,<br />

Natronlauge und Wasserstoff.<br />

Das SVK-Verfahren entspricht<br />

vom technischen Prinzip her<br />

dem Brennstoffzellenprozess, wobei<br />

über die Sauerstoff-Verzehrkathode<br />

gasförmiger Sauerstoff eingespeist<br />

wird. Dies hat zur Folge, dass<br />

an der Kathode anders als beim<br />

Membran-Verfahren kein Wasserstoff<br />

mehr entsteht, sondern Wasser.<br />

Dadurch sinkt die Zellspannung<br />

von drei auf zwei Volt, was rund ein<br />

Drittel der benötigten elektrischen<br />

Energie einspart, denn die Elektrolyse<br />

kann bei gleicher Stromdichte<br />

mit einer deutlich geringeren Spannung<br />

betrieben werden.<br />

Eine der weltweit ersten Anlagen<br />

im industriellen Maßstab, die mit<br />

dem SVK-Verfahren betrieben wird,<br />

nahm 2011 bei BMS in Krefeld-<br />

Uerdingen ihren Betrieb auf – zunächst<br />

als Demonstrationsanlage<br />

mit einer <strong>Produktion</strong>skapazität von<br />

20 000 Tonnen Chlor pro Jahr. Nachdem<br />

der Testbetrieb Mitte diesen<br />

Jahres erfolgreich abgeschlossen<br />

wurde, wollen BMS und Thyssen-<br />

Krupp Uhde die neue Technik nun<br />

weltweit anbieten.<br />

Auch weitere Einsatzmöglichkeiten<br />

für die Sauerstoff-Verzehrkathode<br />

zeichnen sich bereits ab. „Ein<br />

aktuelles Beispiel ist die Speicherung<br />

elektrischer Energie aus erneuerbaren<br />

Quellen mit Hilfe von<br />

Zink-Luft-Batterien“, sagt BMS-Forschungsleiter<br />

Prof. Hans-Wilhelm<br />

Engels. Zu diesem Thema lief 2012<br />

ein neues Forschungsprojekt an.<br />

Im Vergleich zu anderen elektrochemischen<br />

Systemen arbeiten<br />

Zink-Luft-Batterien mit einer hohen<br />

spezifischen Energiedichte von<br />

1100 Wh/kg. Zink und Kaliumhydroxid<br />

seien umweltverträglich,<br />

preiswert und stünden in großen<br />

Mengen zur Verfügung, so Engels.<br />

Während bisherige Versuche mit<br />

Zink-Luft-Batterien nicht immer<br />

zum Erfolg führten, könnte sich<br />

„mit einem fließenden Elektrolyten<br />

sowie spezieller Elektroden entsprechend<br />

der SVK-Technologie ein<br />

Durchbruch“ erzielen lassen, hoffen<br />

die Entwickler bei BMS.<br />

www.materialscience.bayer.com<br />

Energie-Spar-Tipp<br />

Spitzenausgleich für <strong>2013</strong> sichern<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Produzierende Unternehmen sollten noch rechtzeitig vor Jahresende<br />

prüfen, ob ihnen über den sogenannten Spitzenausgleich ein Teil der<br />

Stromsteuer erstattet wird. Sieben Tipps für KMU.<br />

Hamburg (mn). Seit August diesen<br />

Jahres können nur noch Firmen<br />

Stromsteuererstattungen über den<br />

Spitzenausgleich beantragen, die<br />

nachweislich ein System zur Steigerung<br />

ihrer Energie-Effizienz einführen.<br />

„Viele mittelständische Unternehmen<br />

sind über die neuen<br />

Regelungen noch nicht ausreichend<br />

informiert und verschenken<br />

bis zu mehrere tausend Euro Rückerstattung“,<br />

ist die Erfahrung von<br />

Klaus Gründler, Referent der TÜV<br />

Nord Akademie. Sein Rat an Unternehmen<br />

lautet:<br />

▶▶<br />

1. Prüfen, ob der Energieverbrauche<br />

stark gestiegen ist bzw.<br />

die Mitarbeiterzahlen merklich<br />

gesunken sind. Lag für 2012 kein<br />

Anspruch auf Spitzenausgleich<br />

vor, wird bei etwa gleich bleibender<br />

Produktivität auch für <strong>2013</strong><br />

keine Rückzahlung erfolgen.<br />

▶▶<br />

2. Wenn in 2012 schon ein Anspruch<br />

auf Spitzenausgleich<br />

vorlag: Prüfen, wie hoch der Anspruch<br />

in <strong>2013</strong> und 2014 ist.<br />

▶ 3. Feststellen, ob das Unternehmen<br />

nach der Empfehlung der<br />

EU-Kommission (2006/361/EG)<br />

zu den KMU gezählt wird.<br />

▶ 4. Richtwert für Nicht-KMU bewerten:<br />

Für große Unternehmen,<br />

deren Spitzenausgleich bei über<br />

50 000 Euro pro Jahr liegt, macht<br />

die stufenweise Einführung von<br />

Energiemanagementsystemen<br />

nach DIN EN ISO 50 001 oder<br />

Öko-Audit-Verordnung voraussichtlich<br />

allein aus monetären<br />

Gründen Sinn.<br />

▶ 5. Richtwert für KMU bewerten:<br />

Für kleine und mittlere Unternehmen,<br />

deren Spitzenausgleich<br />

bei über 5 000 Euro pro<br />

Jahr liegt, ist die stufenweise<br />

Einführung von alternativen<br />

Einen Anspruch auf Spitzenausgleich<br />

können seit diesem<br />

Jahr viele Unternehmen nur<br />

dann geltend machen, die<br />

ein zertifiertes Energie-Management-System<br />

nachweisen<br />

können.<br />

<br />

Bild: Oliver Boehmer/Fotolia<br />

Systemen wie dem Energieaudit<br />

nach DIN EN 16247-1 oder Anlage<br />

2 der Spitzenausgleichs-Effizienzsystemverordnung<br />

sehr<br />

wahrscheinlich wirtschaftlich<br />

sinnvoll.<br />

▶ 6. Faktor Zeit berücksichtigen:<br />

Für das Antragsjahr <strong>2013</strong> muss<br />

mit der Implementierung des<br />

alternativen Systems zur Steigerung<br />

der Energie-Effizienz jetzt<br />

begonnen werden, damit das<br />

Testat hierüber noch <strong>2013</strong> beauftragt<br />

und fehlende Unterlagen<br />

bis Jahresende nachgereicht<br />

werden können.<br />

▶ 7. Entscheiden, ob die Anforderungen<br />

aus der Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung<br />

mit Bordmitteln erfüllt<br />

werden können, ob Lehrgänge<br />

das vorhandene Wissen ergänzen<br />

oder externe Expertise eingeholt<br />

wird.<br />

Was beim Spitzenausgleich oft unbeachtet<br />

bleibt: Durch die gesunkenen<br />

Arbeitgeberanteile zur Rentenversicherung<br />

sinkt oft auch der<br />

Erstattungsanspruch aus dem Spitzenausgleich.<br />

„Nach unseren Berechnungen<br />

sinkt der Spitzenausgleich<br />

für viele Unternehmen um<br />

die Hälfte oder mehr“, erklärt<br />

Gründler. „Das bedeutet, dass Unternehmen<br />

ihren Anspruch daher<br />

rechtzeitig vor Jahresende prüfen<br />

sollten, um gegebenenfalls Rückstellungen<br />

in entsprechender Höhe<br />

zu bilden“, empfiehlt er.<br />

www.tuev-nord.de<br />

Produkt der Woche<br />

Halbiert den Energiebedarf<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

St. Augustin (mn). Bei der Neuentwicklung<br />

im Dosiermaschinen-<br />

Lineup für die zweikomponentige<br />

Hochdruckverarbeitung von Polyurethan<br />

verfolgt Hersteller Hennecke<br />

den Anspruch, eine kosten- und<br />

energieeffizient Anlage anzubieten,<br />

die keine Abstriche bei der Dosiergenauigkeit,<br />

der Rezepturtreue<br />

oder der präzisen Einhaltung der<br />

Teilegewichte macht.<br />

Die neue Highline-Maschine bedient<br />

eine breite Palette zweikomponentiger<br />

Anwendungen.Durch<br />

den vergleichsweise moderaten Anschaffungspreis<br />

und die hochwertigen<br />

Komponenten und Zusatzausstattungen<br />

lohne sie sich für „unzählige<br />

denkbare Anwendungen“,<br />

so Hennecke, von der Kleinserien-<br />

<strong>Produktion</strong> über diverse handgeführte<br />

Anwendungen bis hin zu<br />

hochautomatisierten Prozessen.<br />

Die neue Hochdruck-<br />

Dosiermaschine<br />

Highline von Hennecke<br />

ist breit einsetzbar. <br />

Bild: Hennecke/picasa<br />

Von Grund auf neu entwickelt wurden<br />

auch das Bedienkonzept und<br />

wichtige Komponenten der Maschinen-Automatisierung.<br />

Dies beinhaltet<br />

unter anderem ein intelligentes<br />

Energie-Management, das den<br />

Stromverbrauch unter üblichen <strong>Produktion</strong>sbedingungen<br />

um bis zu<br />

50 % reduzieren kann. Die Highline<br />

ist kompakt aufgebaut. Dass Behälter<br />

und Hydraulik auf einem Gestell<br />

untergebracht sind, spart Platz in<br />

der <strong>Produktion</strong> und vereinfacht das<br />

Aufstellen der Maschine, die bei Bedarf<br />

auch unkompliziert per Stapler<br />

bewegt werden kann.<br />

Der Gesamtaustragsleistungsbereich<br />

liegt in Abhängigkeit der eingesetzten<br />

Axialkolbenpumpen bei<br />

25-2 500 g/s bei 50 Hz Netzfrequenz<br />

beziehungsweise bis zu 3 000 g/s<br />

bei 60 Hz. Zur Grundausstattung gehören<br />

Arbeitsbehälter mit 250 Litern<br />

Fassungsvermögen.<br />

www.hennecke.com


28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong> · <strong>Produktion</strong> · Management · 29<br />

Factoring<br />

Auf Finanzierungsalternative frühzeitig vorbereiten<br />

Manfred Godek, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Factoringanbieter können Unternehmen ‚schnelles Geld‘ bieten – aber<br />

erst nach gründlicher Prüfung. Deshalb ist es sinnvoll, Factoring nicht<br />

erst ins Auge zu fassen, wenn eine Liquiditätskrise aufgetreten ist.<br />

Landsberg (gk). Factoringunternehmen<br />

zahlen eingereichte<br />

Rechnungen in der Regel binnen<br />

<strong>48</strong> Stunden aus. Allerdings dauert<br />

es nach aktuellen Angaben des<br />

Internetportals factoringbroker in<br />

der Regel sechs bis acht Wochen,<br />

bis man im Geschäft ist und seine<br />

Forderungen einreichen kann. In<br />

Einzelfällen könne sich die Antragsprüfung<br />

bis zu einem halben<br />

Jahr hinziehen; ein Monat gilt als<br />

ausgesprochen ‚schnell‘. Deshalb<br />

sollte Factoring nicht erst in einer<br />

bereits eingetretenen Liquiditätskrise<br />

ins Auge gefasst werden,<br />

warnt Portalbetreiber Manfred<br />

Gerold.<br />

„Die Forderungsabtretung ist für<br />

Unternehmen eine strategische<br />

Option, die unabhängig von der<br />

wirtschaftlichen Situation ausgeübt<br />

werden kann; gerade in Wachstumsphasen<br />

kann erhöhter Finanzbedarf<br />

bestehen“, betont Susanne<br />

Lechner, Finanzierungsspezialistin<br />

beim Deutschen Industrie-<br />

und Handelskammertag<br />

(DIHK). Am besten sei es, wenn das<br />

Instrument sozusagen ‚standby‘<br />

zur Verfügung stehe.<br />

„Gut geführte Unternehmen<br />

sind grundsätzlich über alle Möglichkeiten<br />

beziehungsweise Alternativen<br />

der Liquiditätssteuerung<br />

im Bilde und mit möglichen Partnern,<br />

also auch mit Factoring-Anbietern,<br />

im Gespräch“, so Gerd Georg,<br />

Geschäftsführer der Close<br />

Brothers Factoring GmbH, ein auf<br />

Factoring für mittelständische Firmen<br />

spezialisierter Anbieter. So<br />

könne sich der Factor ein Bild von<br />

dem angehenden Kunden machen<br />

Factoringgesellschaften<br />

prüfen gründlich wie Banken<br />

und die wichtigen Unterlagen in<br />

Ruhe prüfen. Dazu gehören neben<br />

Informationen zum Unternehmen<br />

im Allgemeinen, die Produkte und<br />

Dienstleistungen, vor allem der<br />

letzte Jahresabschluss, eine aktuelle<br />

Betriebswirtschaftliche Auswertung<br />

(BWA), natürlich Informationen<br />

über die offenen Forderungen<br />

und die offenen Verbindlichkeiten,<br />

sowie eine Übersicht über den Auftragsbestand<br />

und Planzahlen. „Allein<br />

um diese Dokumente zusammenzustellen,<br />

benötigt mancher<br />

Mittelständler deutlich mehr als<br />

sieben Tage“, so Georg. „Die Factoringgesellschaften<br />

prüfen ebenso<br />

gründlich wie eine Bank und fordern<br />

zum Beispiel die Jahresabschlüsse<br />

der letzten beiden Geschäftsjahre“,<br />

weiß DIHK-Expertin<br />

Lechner. Dies nehme einige Zeit in<br />

Anspruch und ein positives Ergebnis<br />

sei keineswegs garantiert.<br />

KMU brauchen eine Woche, um<br />

Dokumente für einen Antrag zu<br />

erstellen. Bild: Robert Kneschke - Fotolia.com<br />

Ob ein Produkt passt, lässt<br />

sich an Details erkennen<br />

Es gibt in Deutschland über 200<br />

Factoringanbieter. Viele Gesellschaften<br />

sind auf große Umsatzvolumen<br />

spezialisiert und nicht selten<br />

auch auf spezielle Wirtschaftszweige<br />

oder Branchen. Ein kleines<br />

Unternehmen sei beispielsweise<br />

bei einem kleineren Anbieter gut<br />

aufgehoben, weiß Gerold. Ob die<br />

angebotenen Produkte überhaupt<br />

dem Bedarf des Interessenten entsprechen,<br />

lässt sich ohnehin erst an<br />

Details erkennen. Zum Beispiel an<br />

einer eventuellen Verpflichtung,<br />

sämtliche Rechnungen verkaufen<br />

zu müssen, an Höchstgrenzen und<br />

natürlich nicht zuletzt an der Factoring-Gebühr,<br />

die je nach Vertragsstruktur<br />

aktuell zwischen<br />

0,1 % und 5 % vom Umsatz liegt.<br />

Schließlich ist die Frage entscheidend,<br />

inwieweit der Factor das<br />

Ausfallrisiko übernimmt.<br />

„Wer sich erst im Fall eines Falles<br />

auf die Suche nach einem passenden<br />

Partner macht, findet womöglich<br />

nicht die optimale Lösung“, so<br />

Lechner.<br />

Wertanalytiker<br />

Branchenübergreifende Weiterbildung<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Mit der Ausbildung zum Wertanalytiker VDI beziehungsweise zum<br />

Professional Value Management erweitern Teilnehmer ihr Methodenwissen<br />

und verbessern die Marktorientierung ihrer Firma.<br />

Landsberg (gk). „Die Ausbildung<br />

zum zertifizierten ‚Wertanalytiker<br />

VDI‘ beziehungsweise zum ‚Professional<br />

Value Management‘ nach EN<br />

12 973 ist in jeder Hinsicht eine<br />

rentable Sache sowohl für Arbeitgeber,<br />

als auch für Arbeitnehmer“,<br />

meint Trainer Reiner Wiest. Bislang<br />

habe es „noch niemand bereut“,<br />

sich den „Strategien“ des Ausbildungsprogramms<br />

zu unterzeihen.<br />

Die VDI-Gesellschaft Produkt- und<br />

Prozessgestaltung (GPP) bietet eine<br />

Weiterbildungsmöglichkeit für<br />

Führungskräfte an, die einen mehrfachen<br />

Nutzen hat. In den Lehrgangsphasen<br />

Modul 1 und Modul 3<br />

erweitern die Teilnehmer ihren<br />

Wissenshorizont für ein praxisgerechtes,<br />

Effizienz erzeugendes und<br />

Innovation förderndes methodisches<br />

Vorgehen bei der Bewältigung<br />

von komplexen Aufgabenstellungen<br />

an Produkten, Prozessen<br />

und Dienstleistungen. Da zwischen<br />

den Lehrgangsphasen Modul<br />

1 und Modul 2 praktische Erfahrung<br />

durch aktive Beteiligung<br />

an wertanalytischen Projektstudien<br />

vorausgesetzt beziehungsweise<br />

eingebracht werden muss, können<br />

sich die Teilnehmer für den<br />

menschlichen und methodischen<br />

Umgang in der Praxis von teamorientierter<br />

Projektarbeit überzeugen.<br />

Den Unternehmen wird Gelegenheit<br />

geboten, während des<br />

Qualifizierungsweges wertanalytische<br />

Projektstudien mit realen<br />

Aufgabenstellungen aus dem operativen<br />

Betriebsgeschehen durchführen<br />

zu lassen. Hierbei sollten<br />

die Aufgabenstellungen und Zielsetzungen<br />

für die Projektstudien<br />

durch das Management der Unternehmen<br />

vorgegeben werden, so<br />

dass die Lehrgangsteilnehmer die<br />

Moderation der interdisziplinären<br />

Projektteamarbeit übernehmen<br />

und ihr in den Lehrgangsstufen<br />

erworbenes Methodenwissen praxisorientiert<br />

übender Weise direkt<br />

‚on the job‘ anwenden können.<br />

Teilnehmer führen parallel<br />

Projekte in ihrer Firma durch<br />

In den Lehrgangsstufen Modul 2<br />

und Modul 3 werden unter anderem<br />

die Ergebnisse der von den<br />

Teilnehmern darzustellenden Projektstudien<br />

nach wertanalytischen<br />

Kriterien bewertet. Wenn pro Projektstudie<br />

nicht ein Kosteneinsparungs-Effekt<br />

von mindestens 10 %<br />

hinsichtlich des relevanten Kostenvolumens<br />

realisierbar nachzuweisen<br />

ist, muss das Ergebnis in<br />

Bezug auf eine konsequente Anwendung<br />

des wertanalytischen<br />

Vorgehens und der Methodeninstrumente<br />

in Frage gestellt werden.<br />

Die persönliche Beteiligung beziehungsweise<br />

die eigenverant-<br />

Trainer sind durch<br />

den VDI zertifiziert<br />

wortliche Durchführung der Lehrgangsteilnehmer<br />

an den Projektstudien<br />

ist in dem Qualifizierungsprogramm<br />

zum ‚Wertanalytiker<br />

VDI‘ ein unverzichtbarer Bestandteil,<br />

weil hierdurch die praktische<br />

Wirksamkeit der Wertanalyse in<br />

der Unternehmenspraxis selbst erlebt<br />

wird.<br />

Das Qualifizierungsprogramm<br />

zum Wertanalytiker VDI ist in sich<br />

schlüssig strukturiert und in didaktisch<br />

sich ergänzende Lehrgangs-<br />

Module gegliedert. Die Schulungsinhalte<br />

der einzelnen Module entsprechen<br />

der erfolgreichen Praxis-<br />

Erfahrung bei vielfältigen Wertanalyse-Projekten,<br />

bei denen es<br />

darum ging, Produkte, Prozesse<br />

und Dienstleistungen nicht nur effizienter,<br />

sondern auch marktgerecht<br />

zu machen.<br />

Das Ausbildungsprogramm wird<br />

von Trainern in öffentlich ausgeschriebenen<br />

oder in unternehmensspezifischen<br />

Inhouse-Veranstaltungen<br />

durchgeführt. Die Trainer<br />

sind durch die Zertifizierungsstelle<br />

(Cert Board) des VDI-GSP<br />

Kompetenzfeldes Wertanalyse/<br />

Value Management für die Durchführung<br />

der Lehrgangsstufen Modul<br />

1 bis Modul 3 zertifiziert beziehungsweise<br />

autorisiert.<br />

Mit der Ausbildung zum Wertanalytiker<br />

VDI beziehungsweise<br />

Reiner Wiest<br />

bietet die Weiterbildung<br />

zum<br />

Wertanalytiker<br />

VDI an.<br />

zum ‚Professional Value Management‘<br />

können zwei Fliegen auf einen<br />

Schlag getroffen werden: Die<br />

teilnehmenden Personen erweitern<br />

ihr in der Praxis verwertbares<br />

Methodenwissen und leisten ausbildungssimultan<br />

einen wichtigen<br />

Beitrag für die Schaffung von Effizienz<br />

und Marktorientierung in ihren<br />

Unternehmen. Bei einem namhaften<br />

Unternehmen der Konsumgüterindustrie<br />

in Deutschland<br />

konnten durch die Ausbildung von<br />

zehn Personen zum Wertanalytiker<br />

VDI und zum ‚Professional Value<br />

Management‘ in einem 18-monatigen<br />

Zeitrahmen realisierte Kosteneinsparungen<br />

bei Produkten und<br />

Prozessen von nahezu 2 Mio Euro<br />

erzielt werden.<br />

<br />

Bild: Leikep


30 · Initiative Pro Standort Deutschland · <strong>Produktion</strong> · 28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong><br />

Eine Initiative der Zeitung <strong>Produktion</strong><br />

Funkenerosion<br />

www.wattsindustries.de<br />

Intelligente Lösungen für die Gebäudetechnik<br />

www.ZAE.de<br />

Deutschland ist besser als sein Ruf. Die Initiative „PRO Standort Deutschland“ setzt sich für Erhalt, Stärkung und Ausbau des Industriestandortes Deutschland ein.<br />

Haben Sie auch Interesse? Mehr Infos bei Bettina Fischer, Tel.-Nr. 0 81 91/125-844.


28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong> · <strong>Produktion</strong> · Office Tools · 31<br />

Technische Details<br />

Bildschirmdiagonale: 102 cm<br />

2.1 Audiosystem<br />

kompatibel durch zwei CI+ Schnittstellen<br />

zum Empfang verschlüsselter Sat- oder<br />

Kabelbouquets wie HD+, Sky, Unitymedia,<br />

Kabel BW und Kabel Deutschland<br />

Unterstützung von Universal Plug and Play<br />

Material: gebürstetes Aluminium<br />

Preis: 1 499,00 Euro<br />

Kontakt: www.technisat.de<br />

Immer auf dem neuesten Nachrichtenstand<br />

TechniSat bringt mit dem TV-Gerät TechniLine 40 ISIO Exklusiv ein Sondermodell<br />

mit integriertem 2.1 Audiosystem und Subwoofer auf den Markt.<br />

Das Gerät verfügt über einen integrierten Doppel-QuattroTuner zum Empfang<br />

von DigitalSat, Kabel und DVB-T und eine digitale Videorekorder-Funktion<br />

via USB.<br />

Zudem ist es für Videokonferenzen und zum Abruf von Nachrichten geeignet.<br />

Der Anwender kann Apps, Mediatheken oder Video-on-Demand-Angebote<br />

nutzen und mit dem integrierten Browser im Internet surfen.<br />

Koffer für mobiles Drucken<br />

Technische Details<br />

Passendes Tablet oder Smartphone:<br />

Geräte mit Micro USB Anschluss wie<br />

Samsung Galaxy Tab 3 8", HTC Butterfly,<br />

LG Optimus G, Sony Xperia Tablet Z, mit<br />

MHL Adapter und Micro USB Kabel<br />

Stromanschluss: 220 Volt<br />

Material: Hartplastik<br />

Leergewicht: 2,6 kg<br />

Abmessungen: 410 x 330 125 mm<br />

Preis: 599,00 Euro<br />

Kontakt: www.dicota.com<br />

Dicota stellt mit dem Koffer Data-Smart Print & Tablet S eine neue Lösung<br />

für mobiles Arbeiten vor.<br />

Der Koffer ermöglicht den Transport eines mobilen Druckers und einer externen<br />

Bluetooth-Tastatur. Mit Smartphone oder Tablet-PC wird er zum<br />

Komplett-Büro im Außendienst oder auf Geschäftsreisen. Er verfügt über integrierte<br />

Kabelbäume für den Anschluss und die Verbindung der Geräte.<br />

Die Stromversorgung beziehungsweise das Aufladen erfolgt über einen<br />

zentralen Stromanschluss an der Außenseite.<br />

Technische Details<br />

Auflösung: 1 920 x 1 080 Pixel<br />

Bildformat: 16:9<br />

Zoom: 1,3:1<br />

Farben : 1,07 Mrd.<br />

Abmessungen: 312 x 104 x 244 mm<br />

Preis: 959,00 Euro<br />

Kontakt: www.benq.com<br />

Tablet bringt Tastatur und Hülle gleich mit<br />

Archos stellt das 10,1 Zoll große Tablet<br />

Archos 101 XS 2 vor. Das Gerät ist miteinem<br />

10,1 Zoll großen, mit 1280 x 800<br />

Pixeln auflösenden IPS-Display ausgestattet.<br />

Ein zugehöriges Coverboard<br />

dient als Schutz, als Dock zum Aufladen,<br />

zum Aufstellen des Tablets in einem<br />

passenden Betrachtungswinkel<br />

und als Tastatur. Eine Chiclet-Tastatur<br />

und Android Tastatur-Kürzel ermöglichen<br />

dem Anwender schnelleres Tippen<br />

und Arbeiten, so Archos.<br />

Mit der vorinstallierten OfficeSuite<br />

Pro6-App lassen sich Word-, Excel-, PowerPoint-<br />

und PDF-Dateien erstellen<br />

und bearbeiten.<br />

Guter Schutz fürs Tablet mit Tastatur<br />

Technische Details<br />

Belkin stellt die Ultimate Tastaturhülle für das Samsung<br />

Tab 3 10,1 Zoll vor.<br />

Die Hülle verbindet einen widerstandsfähigen Aluminium-Corpus<br />

mit einer Tastatur zu einem Gesamtgehäuse,<br />

das der Nutzer zur Aktenansicht oder zum Lesen zusammenfalten<br />

kann. Die Tastaturhülle verfügt über eine<br />

Smart-Sensing-Technologie, mit der die Tastatur bei Gebrauch<br />

automatisch an- und bei Nicht-Gebrauch ausgeschaltet<br />

werden kann und die Batterie geschont wird.<br />

Zudem fixieren Neodym-Magnete das Tab 3 und sorgen<br />

dafür, dass es sicher im richtigen Blickwinkel stehen<br />

bleibt und nicht verrutschen kann.<br />

Prozessor: 1,6 GHz<br />

Speicherkapazität: 2 Gb<br />

Display: 1 280 x 800 Pixel; IPS-Display mit<br />

HD-Auflösung<br />

Zubehör: zwei Stereo-Lautsprecher; zwei<br />

Kameras; magnetisches Coverband<br />

Betriebssystem: Android 4.2 Jelly Bean<br />

Preis: 269,00 Euro<br />

Kontakt: www.konstant.de<br />

Technische Details<br />

Gehäuse: Aluminiumlegierung<br />

Dicke: 2 cm<br />

Android spezifische Funktionstasten<br />

Batterielaufzeit: bis zu 6 Monate<br />

TrueType Tasten<br />

Preis: 129,00 Euro<br />

Kontakt: www.belkin.com<br />

Technische Details<br />

Weitere Schnittstellen: Gigabit-Ethernet,<br />

Sound<br />

Videoschnittstellen: Videoausgang 1:<br />

HDMI, Display Port; Videoausgang 2:<br />

HDMI, DVI, VGA<br />

USB: 4 x USB 3.0, 2 x USB 2.0<br />

Gewicht: 720 g<br />

Abmessungen: 380,9 x 149 x 31,5 mm<br />

Preis: ab 249,00 Euro<br />

Kontakt: www.toshiba.de<br />

Docking-Lösung für<br />

Business-Notebooks<br />

Der Hi-Speed Port Replicator III<br />

von Toshiba ist kompatibel zu verschiedenen<br />

Notebook-Serien und<br />

eignet sich besonders für Unternehmen,<br />

die ihre Mitarbeiter mit<br />

unterschiedlichen Notebooks ausstatten.<br />

Das Gerät ist in der Version<br />

mit 120-beziehungsweise<br />

180-Watt-Netzteil erhältlich. Es integriert<br />

neben der Kombination<br />

aus Display-Port und HDMI-<br />

Schnittstelle eine Anschlusskombination<br />

zur <strong>Ausgabe</strong> von Bildsignalen.<br />

Zudem verfügt es über USBund<br />

Gigabit LAN-Schnittstellen.<br />

Kabellos präsentieren<br />

Der Projektor MH680 hat eine Lichtstärke von 3 000 ANSI Lumen und projiziert<br />

mithilfe der DLP-Technologie gute Bilder in Konferenzräumen mit Tageslichteinfall.<br />

Die maximale Bilddiagonale beträgt dabei bis zu 7,62 m. Mit<br />

der integrierten Wireless-Display-Funktion kann der Nutzer eine drahtlose<br />

Verbindung zwischen Projektor und PC oder Tablet herstellen.<br />

Das Gerät kann entweder als mobiles Tischgerät genutzt oder an die Decke<br />

montiert werden.<br />

Zur Ausstattung gehört zudem eine Wandfarbkorrektur, die den Farbton<br />

der Projektionsfläche in verbesserter Form darstellt. BrilliantColor-Technologie<br />

sorgt für eine umfangreiche Farbpalette.<br />

Dilbert<br />

ICH WERDE EINE<br />

AIRLINE OHNE<br />

FLUGZEUGE<br />

GRÜ NDEN.<br />

ICH KNÖ PFE DEN LEUTEN<br />

IHR GELD AB UND STOPFE<br />

SIE IN EINEN Ü BERFÜ LLTEN<br />

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UND WAS, WENN DIE<br />

LEUTE MERKEN, DASS<br />

DU KEINE<br />

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DAS NENNE<br />

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” TECHNISCHE<br />

SCHWIERIGKEITEN“ .<br />

Dilbert for ever!<br />

Das Buch „Dilbert<br />

und die Stunde des<br />

Wiesels“<br />

(350 S., € 19,90,-) ist<br />

erschienen bei Redline<br />

Wirtschaft im<br />

verlag moderne industrie,<br />

Landsberg.<br />

Zu bestellen unter<br />

Fax: 08191/125- 293;<br />

www.redline-wirtschaft.de<br />

Impressum<br />

Redaktion(08191-125-310)<br />

Chefredakteur:<br />

Eduard Altmann (verantwortlich)<br />

stellv. Chefredakteur:<br />

Claus Wilk (-329) E-Mail: redaktion@produktion.de<br />

Redaktion (Print und Online):<br />

Susanne Bader (ba) -812, Maren Kalkowsky<br />

(kk) -696, Gunnar Knüpffer (gk) -107,<br />

Sebastian Moser (sm) -443, Susanne<br />

Nördinger (sun) -493, Dietmar Poll (pd) -695,<br />

Sabine Spinnarke (sp) -445,<br />

Sekretariat:<br />

Tel. 08191/125-310, -442, -370, -303<br />

Fax: 08191/125-312<br />

E-Mail: sekretariat@produktion.de<br />

Internet: www.produktion.de<br />

Content Manager Online:<br />

Andreas Karius (ks) -839<br />

Anzeigen(08191-125-370)<br />

Anzeigenleitung:<br />

Michael Klotz -167<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Klaus Peter Egger -497, Erich Elster -816,<br />

Bettina Fischer -844,<br />

Verena Förg -366, Christina Karge -224,<br />

Bernadette Kraus -231, Gerald Zasche -337<br />

E-Mail: anzeigen@produktion.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Renate Guggemos -323<br />

E-Mail: anzeigenverwaltung@produktion.de<br />

Verlag(08191-125-0)<br />

Geschäftsführung:<br />

Fabian Müller<br />

Verlagsleitung:<br />

Stefan Waldeisen<br />

Leitung Online-Dienste:<br />

Gerhard Brauckmann -478<br />

Vertrieb:<br />

Stefanie Ganser<br />

Leitung Vertriebsadministration:<br />

Annette Tabel -3<strong>48</strong><br />

Abo/Leser-Service:<br />

E-Mail: leserservice@mi-verlag.de,<br />

Tel.: 06123/9238-257, Fax: 06123/9238-244<br />

Leitung Zentrale Herstellung:<br />

Hermann Weixler -344<br />

Leitung Herstellung Fachzeitschriften:<br />

Horst Althammer<br />

Art Director: Jürgen Claus<br />

Herstellung/Layout:<br />

Andrea de Paly, Wolfgang Scheidle,<br />

Vera Fassbender<br />

Druck:<br />

westermann druck GmbH, Braunschweig<br />

Erscheinungsweise:<br />

wöchentlich, 51. Jahrgang<br />

ISSN: 0344-6166<br />

Anschrift für Verlag, verantwortlichen<br />

Redakteur und verantwortlichen<br />

Anzeigenleiter:<br />

verlag moderne industrie GmbH<br />

86895 Landsberg;<br />

Tel.: 08191/125-0, Fax: 08191/125-444<br />

E-Mail: journals@mi-verlag.de<br />

Internet: www.mi-fachzeitschriften.de<br />

Handelsregister-Nr./Amtsgericht:<br />

HRB 22121 Augsburg<br />

Bedingungen für Anzeigen,<br />

Vertrieb und Redaktion:<br />

Anzeigentarif nach Preisliste Nr. 52<br />

gültig seit 1. 10. 2012<br />

Jahresabonnement:<br />

Inland Euro 149,80 , Ausland Euro 171,20,<br />

(jeweils inkl. Versandkosten). Einzelpreis<br />

Euro 2,80 zuzüglich Versandkosten.<br />

Der Studenten rabatt beträgt 35%.<br />

Kündigungsfrist:<br />

Jederzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum<br />

Monatsende. Nachdruck, Übersetzung und<br />

Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />

Für zugesandte Manuskripte,<br />

Bildmaterial und Zuschriften wird keinerlei<br />

Gewähr übernommen; für die vollständige<br />

oder teilweise Veröffent lichung in der Zeitschrift,<br />

die Verwertung in digitalisierter<br />

Form im Wege der Vervielfältigung und<br />

Verbreitung z. B. auf CD-ROM oder Internet<br />

wird das Einverständnis vorausgesetzt.<br />

Bankverbindungen:<br />

Sparkasse Landsberg<br />

BLZ 70052060, Konto-Nr. 37754<br />

IBAN: DE02 7005 2060 0000 0377 54<br />

SWIFT (BIC): BYLADEM1LLD<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />

Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung<br />

der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e.V.<br />

Italien:<br />

Casiraghi Pubblicità Internazionale<br />

Via Cardano 81, 22100 Como<br />

Tel. 0039 031 261407, Fax 031 261380<br />

E-Mail: info@casiraghi.info<br />

USA<br />

Tompkins Media LLC, Mr. Ray Tompkins,<br />

18 Tredington Street, Sugar Land,<br />

TX 77479-2992, USA<br />

Tel. 001 281 3131004, Fax 001 281 4943742<br />

E-Mail: rtompkinsjr@comcast.net<br />

Datenschutz:<br />

Ihre Angaben werden von uns für die Vertragsabwicklung<br />

und für interne Marktforschung<br />

gespeichert, verarbeitet und genutzt und um<br />

von uns und per Post von unseren Kooperationspartnern<br />

über Produkte und Dienstleistungen<br />

informiert zu werden. Wenn Sie dies nicht<br />

mehr wünschen können Sie dem jederzeit mit<br />

Wirkung für die Zukunft unter leserservice@<br />

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32 · Wirtschaftsfakten · <strong>Produktion</strong> · 28. November <strong>2013</strong> · Nr. <strong>48</strong><br />

Maschinenbau-Aktien-indeX<br />

Quartalsberichte enttäuschen<br />

Harald Rehmet,<br />

Senior Analyst<br />

der LBBW<br />

Dow Jones<br />

Stuttgart (ilk). Positive Meldungen aus den USA<br />

und China verhalfen dem DAX zu einem neuerlichen<br />

Allzeithoch. Demgegenüber setzte der Maschinenbau-Aktien-indeX<br />

von <strong>Produktion</strong> und LBBW<br />

seine in der Vorwoche eingeleitete Korrektur mit<br />

einem Minus von 1,1 % fort. Einerseits wirkten die<br />

teilweise enttäuschenden Quartalsberichte noch<br />

nach, andererseits mangelte es nach dem Ende der<br />

Berichtssaison an neuen Impulsen. Die gab es jedoch<br />

bei ThyssenKrupp, wonach Verhandlungen<br />

zum Verkauf des Stahlwerks in den USA zur Verschiebung<br />

der Bilanzvorlage führten. Daraus wurde<br />

implizit auf ein Scheitern des Verkaufs in Brasilien<br />

geschlossen, was die Aktie unter Druck brachte.<br />

Einer der Wochengewinner war GEA, deren<br />

Kurs von Meldungen über den Startschuss zum<br />

Verkauf des Wärmetauschergeschäfts profitierte.<br />

Bei KION setzte sich die Erkenntnis durch, dass die<br />

jüngsten Zahlen doch nicht so schlecht waren, so<br />

dass sich der Aktienkurs um 4,3 % erholen konnte.<br />

Euro Stoxx<br />

So hoch sind die Lasten für Europas Mittelständler<br />

Quelle: PriceWaterhouseCoopers<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

Landsberg (ilk). Gegen den weltweiten<br />

Trend ist die Steuer- und Abgabenlast<br />

für mittelständische Unternehmen<br />

in Deutschland einer<br />

Studie zufolge im vergangenen Jahr<br />

gestiegen. Der Anteil aller Steuern<br />

und Abgaben (‚Total Tax Rate‘) am<br />

Gewinn habe sich von 46,8 % auf<br />

49,4 % erhöht.<br />

Im europaweiten Vergleich nimmt<br />

Deutschland damit keine Spitzenposition<br />

ein. Der Fiskus in Italien,<br />

Frankreich, Spanien aber auch im<br />

Nachbarland Österreich schlägt allerdings<br />

noch härter zu.<br />

16100<br />

15980<br />

15860<br />

15740<br />

15620<br />

15500<br />

Maschinenbau-Aktien-indeX vs DAX<br />

520<br />

500<br />

<strong>48</strong>0<br />

460<br />

440<br />

420<br />

400<br />

380<br />

360<br />

340<br />

320<br />

28.10.<br />

04.11.<br />

Hang Seng<br />

23800<br />

23560<br />

23320<br />

23080<br />

22840<br />

22600<br />

28.10.<br />

04.11.<br />

11.11.<br />

11.11.<br />

18.11.<br />

18.11.<br />

25.11.<br />

25.11.<br />

Maschinenbau-<br />

Aktien-indeX<br />

DAX 30<br />

3080<br />

3068<br />

3056<br />

3044<br />

3032<br />

3020<br />

TecDax<br />

1155<br />

1147<br />

1139<br />

1131<br />

1123<br />

1115<br />

N D J F M A M J J A S O N<br />

Maschinenbau-Aktien-indeX<br />

Name<br />

Indexmitglied<br />

Kurs<br />

(eur)<br />

14.11.<br />

28.10.<br />

28.10.<br />

Kurs<br />

(eur)<br />

21.11.<br />

04.11.<br />

04.11.<br />

Wochen<br />

performance<br />

(in %)<br />

11.11.<br />

11.11.<br />

18.11.<br />

18.11.<br />

1 Jahr<br />

520<br />

500<br />

<strong>48</strong>0<br />

460<br />

440<br />

420<br />

400<br />

380<br />

360<br />

340<br />

320<br />

Marktkapitalisierung<br />

(in Mio.)<br />

AIXTRON (XET) TecDAX 9,68 9,73 0,5% 1094<br />

BAUER (XET) SDAX 17,99 18,17 1,0% 311<br />

DEUTSCHE BET. (XET) SDAX 19,80 19,88 0,4% 272<br />

DEUTZ (XET) SDAX 6,65 6,14 -7,7% 742<br />

DUERR (XET) MDAX 63,84 64,94 1,7% 2247<br />

GEA GROUP (XET) MDAX 32,70 34,10 4,3% 6563<br />

GESCO (XET) SDAX 73,28 71,79 -2,0% 239<br />

DMG MORI SEIKI (XET) MDAX 23,02 22,77 -1,1% 1795<br />

HEIDELBERGER DRUCK (XET) SDAX 2,84 2,73 -3,7% 640<br />

JENOPTIK (XET) TecDAX 12,81 12,37 -3,5% 708<br />

JUNGHEINRICH PFS. (XET) SDAX 46,00 46,86 1,9% 750<br />

KION GROUP (XET) SDAX 27,75 28,95 4,3% 2857<br />

KOENIG & BAUER (XET) SDAX 12,90 12,72 -1,4% 210<br />

KRONES (XET) MDAX 63,50 63,30 -0,3% 2000<br />

KUKA (XET) MDAX 34,50 35,12 1,8% 1191<br />

LPKF LASER & ELTN. (XET) TecDAX 17,90 17,93 0,1% 399<br />

MAN (XET) MDAX 89,18 89,26 0,1% 12583<br />

MTU AERO ENGINES (XET) HLDG. MDAX 72,66 71,40 -1,7% 3713<br />

NORDEX (XET) TecDAX 12,04 10,62 -11,8% 781<br />

NORMA GROUP (XET) MDAX 38,30 37,25 -2,8% 1187<br />

PFEIFFER VACUUM (XET) TECH. TecDAX 90,93 90,92 0,0% 897<br />

RATIONAL (XET) MDAX 233,35 230,25 -1,3% 2618<br />

SALZGITTER (XET) MDAX 32,02 31,11 -2,8% 1869<br />

SCHALTBAU HOLDING (XET) SDAX 44,11 44,25 0,3% 272<br />

SIEMENS (XET) DAX 96,98 95,94 -1,1% 84523<br />

SUESS MICROTEC (XET) TecDAX 6,40 6,18 -3,5% 118<br />

THYSSENKRUPP (XET) DAX 19,32 18,72 -3,1% 9631<br />

VOSSLOH (XET) SDAX 72,85 73,30 0,6% 977<br />

WACKER NEUSON (XET) SDAX 11,75 12,02 2,3% 843<br />

WINCOR NIXDORF (XET) MDAX 49,95 <strong>48</strong>,46 -3,0% 1603<br />

25.11.<br />

25.11.<br />

Quelle: Datastream, LBBW Research, <strong>Produktion</strong><br />

Bemerkung: Es handelt sich hierbei um XETRA-Schlusskurse vom vergangenen Donnerstag.<br />

Stammdaten zum Index: Anzahl der Werte: 30, Startpunkt 1.1.2000, Startwert 100, Indexart: Preisindex,<br />

Gewichtung: Gleichgewichtung;<br />

Werte, die nach dem 1.1.2000 notiert sind: Bauer, Nordex, Wacker Neuson, Wincor Nixdorf, Deutsche Beteiligungen,<br />

MTU Aero Engines, Schaltbau Holding, LPKF Laser & Electronics sowie Kion Group.<br />

Energie & Rohstoffe<br />

Entwicklung Ölpreis /<br />

Barrel (159 l)<br />

110<br />

109<br />

108<br />

107<br />

106<br />

105<br />

107,10<br />

28.10.<br />

04.11.<br />

11.11.<br />

18.11.<br />

108,61<br />

25.11.<br />

OPEC-Rivalen produzieren<br />

mehr Erdöl als erwartet<br />

Wien (DJ/ilk). Die Organisation<br />

der Erdöl exportierenden Länder<br />

(OPEC) räumt in ihrem Monatsbericht<br />

ein, dass ihre Rivalen dieses<br />

Jahr mehr Öl fördern werden als<br />

erwartet. Besonders die USA und<br />

Kanada haben ihre <strong>Produktion</strong><br />

deutlich ausgebaut. Demnach<br />

werden die Nicht-Opec-Länder<br />

pro Tag 35 000 Fass Erdöl mehr auf<br />

den Markt werfen als bisher angenommen,<br />

wie die OPEC in ihrem<br />

neuesten Monatsbericht meldet.<br />

Rohstoffpreise<br />

Aluminium je Tonne: 1782,50 $<br />

Kupfer je Tonne: 7097,85 $<br />

Gold je Feinunze: 1232,45 $<br />

Silber je Feinunze: 19,64 $<br />

Nickel je Tonne: 13493,06 $<br />

Zinn je Tonne: 22849,18 $<br />

Umrechnungskurse<br />

€ 1,35 $ € 84,68 Rupie<br />

€ 137,9 Yen € 44,34 Rubel<br />

€ 8,26 Yuan € 4,20 Zloty<br />

€ 0,83 £ € 298,58 Forint<br />

Konjunktur und Märkte<br />

Japans Exporte machen<br />

im Oktober einen Satz<br />

Tokio (DJ/ilk). Die solide Nachfrage<br />

nach japanischen Autos in den<br />

USA hat im Oktober die Exporte<br />

Japans beflügelt. Der Export blieb<br />

damit zu Beginn des vierten Quartals<br />

Treiber der Erholung Nippons.<br />

Insgesamt summierten sich die japanischen<br />

Ausfuhren auf rund<br />

6,1 Bio Yen, was rund 45 Mrd Euro<br />

entspricht.<br />

Containerumschlag<br />

Welthandel wiederbelebt<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>48</strong>, <strong>2013</strong><br />

Köln (ilk). Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index<br />

hat sich im<br />

Oktober leicht von 116,5 auf 117,0<br />

verbessert. Das deutet darauf hin,<br />

dass das Volumen des internationalen<br />

Warenaustauschs in den<br />

vergangenen Monaten etwas beschleunigt<br />

zugenommen hat. In<br />

den Index gehen die vom Institut<br />

Branchenbarometer Europa<br />

Wirtschaftsentwicklung<br />

Importe 2012 Investitionen <strong>2013</strong><br />

Land (reale Veränd. geg. Vorjahr in %)<br />

Belgien -0,2 0,0<br />

Dänemark -0,6 0,6<br />

Finnland -0,2 0,3<br />

Frankreich 0,0 0,0<br />

Irland 0,9 1,1<br />

Italien -2,4 -1,3<br />

Kroatien -2,0 -1,0<br />

Niederlande -0,9 -1,0<br />

Norwegen 3,2 2,6<br />

Österreich 0,8 0,6<br />

Polen 1,9 1,1<br />

Portugal -3,2 -2,3<br />

Schweden 0,8 1,5<br />

Schweiz 1,0 1,4<br />

Slowakei 2,0 1,2<br />

Spanien -1,4 -1,3<br />

Tschech. Republik -1,3 0,0<br />

Ungarn -1,7 0,5<br />

Ver. Königreich 0,3 0,9<br />

Quelle: Germany Trade and Invest, Bonn<br />

Autoabsatz in China auf<br />

Neun-Monats-Höchststand<br />

Peking (DJ/ilk). Auf dem chinesischen<br />

Automarkt geht es wieder<br />

kräftig bergauf. Im Oktober kletterten<br />

die Pkw-Verkäufe auf den<br />

höchsten Stand seit neun Monaten.<br />

Der Gesamtabsatz von Pkw<br />

wie Kompaktwagen, SUVs, Limousinen<br />

kletterte im Oktober um<br />

knapp ein Viertel auf 1,6 Mio Fahrzeuge.<br />

für Seeverkehrswirtschaft und Logistik<br />

(ISL) im Rahmen seiner<br />

Marktbeobachtung fortlaufend erhobenen<br />

Angaben zum Containerumschlag<br />

in 73 Häfen ein, die rund<br />

60 % des weltweiten Containerumschlags<br />

tätigen. Da der internationale<br />

Handel im Wesentlichen per<br />

Seeschiff abgewickelt wird, lassen<br />

diese Containerumschläge zuverlässige<br />

Rückschlüsse zu<br />

Marktpotenzial<br />

Automobil<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

Gemischte Karten in Sachen Automotive: Die europäischen Teilmärkte scheinen<br />

weniger aufnahmebereit zu sein als beispielsweise Asien. Höhere Bedarfe<br />

gibt es noch in Ungarn, der Slowakei und Finnland.<br />

Deutsche Industrie<br />

schaltet einen Gang rauf<br />

Berlin (DJ/ilk). Die deutsche<br />

Wirtschaft kann im Schlussquartal<br />

mit einer deutlichen Belebung<br />

rechnen. Die Einkaufsmanagerindizes<br />

(PMIs) des Datendienstleisters<br />

Markit zeigen im November in<br />

den Wirtschaftszweigen kräftig<br />

nach oben. Der PMI für die Industrie<br />

kletterte gegenüber Oktober um<br />

0,8 Zähler auf 52,5 Punkte.

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