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Patientenzufriedenheit und Mitarbeiterzufriedenheit in der ...

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THEORIE<br />

Mediatoren dieses Zusammenhangs zu identifizieren (Judge, Bono, Thoresen & Patton,<br />

2001; Schmidt, 2006).<br />

Konzeptuelle Arbeiten weisen aber darauf h<strong>in</strong>, dass es sich bei Arbeitszufriedenheit<br />

um e<strong>in</strong>en komplexen Sachverhalt handelt. Vor allem die Wechselwirkung mit verwandten<br />

Konstrukten ist bisher nicht gänzlich aufgeschlüsselt. Dabei wird e<strong>in</strong> durchgängig<br />

hoher Zusammenhang zwischen Arbeitszufriedenheit <strong>und</strong> Commitment angenommen<br />

(Felfe & Six, 2006). Während Arbeitszufriedenheit die Bewertung <strong>der</strong> gesamten Arbeitssituation<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelner Facetten <strong>der</strong> Arbeit abbildet, wird im Rahmen von Commitment<br />

erfasst, wie sich Mitarbeiter ihrem Unternehmen verb<strong>und</strong>en fühlen. Die Abgrenzung von<br />

Commitment, Arbeitszufriedenheit <strong>und</strong> Job Involvement wird von Mathieu <strong>und</strong> Zajac<br />

(1990) diskutiert. Im Gegensatz zum Commitment, das sich auf die Identifikation mit <strong>der</strong><br />

Organisation bezieht, repräsentiert Job Involvement die Identifikation e<strong>in</strong>es Mitarbeiters<br />

mit <strong>der</strong> Arbeitstätigkeit selbst.<br />

Ebenso vielfältig wie das Konzept selbst, äußert sich die E<strong>in</strong>schätzung des Stellenwertes<br />

von Zufriedenheitsdaten für die Organisationsdiagnostik (Büss<strong>in</strong>g, 1995). Dabei<br />

ist unklar, <strong>in</strong> welcher Form die Ergebnisse von Arbeitszufriedenheits-Erhebungen als Qualitätssicherung<br />

von mitarbeiterorientierten Interventionsmaßnahmen dienen können. Auch<br />

<strong>der</strong> Stellenwert als subjektiver Indikator für die Qualität des Arbeitslebens ist nicht h<strong>in</strong>reichend<br />

belegt. In den meisten Qualitätssicherungs- <strong>und</strong> Qualitätsmanagement-Konzepten<br />

gilt die Zufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeiter jedoch als eigenständiges Merkmal <strong>der</strong> Ergebnisqualität.<br />

Vor allem, da meist von e<strong>in</strong>em negativen Zusammenhang zwischen Absentismus<br />

<strong>und</strong> Arbeitszufriedenheit ausgegangen wird. Außerdem trägt die Arbeitszufriedenheit neben<br />

dem Alter <strong>und</strong> dem Commitment zur Varianzaufklärung von Kündigungsabsichten<br />

<strong>und</strong> Fluktuation bei (Six & Kle<strong>in</strong>beck, 1989).<br />

In <strong>der</strong> Arbeits- <strong>und</strong> Organisationspsychologie wird häufig e<strong>in</strong> Modell herangezogen,<br />

das mehrere Formen <strong>der</strong> Arbeitszufriedenheit beschreibt (Bruggemann, Groskurth &<br />

Ulich, 1975). Dabei wird angenommen, dass Mitarbeiter e<strong>in</strong>en Vergleich zwischen ihren<br />

situationsspezifischen Bedürfnissen <strong>und</strong> Erwartungen (Soll-Wert) <strong>und</strong> den tatsächlichen<br />

Befriedigungsmöglichkeiten dieser Bedürfnisse am Arbeitsplatz (Ist-Wert) herstellen (s.<br />

Abbildung 5). Aus diesem Abgleich resultiert e<strong>in</strong> Zufriedenheitsurteil, das je nach Ausprägung<br />

zu e<strong>in</strong>er Verän<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> Beibehaltung des Anspruchsniveaus e<strong>in</strong>es Mitarbeiters<br />

führen kann. Im Falle von Zufriedenheit wird es beibehalten o<strong>der</strong> sogar erhöht, im Falle<br />

von Unzufriedenheit wird es beibehalten o<strong>der</strong> gesenkt. Wird das Anspruchsniveau bei<br />

Unzufriedenheit gesenkt, ist dies als e<strong>in</strong>e Anpassung an den Ist-Zustand zu werten, die zu<br />

ke<strong>in</strong>er weiteren Verhaltensän<strong>der</strong>ung führt. Im Falle <strong>der</strong> Beibehaltung des Anspruchni-<br />

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