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LeistungsBERICHT 2012 - zuger fachstelle - punkto jugend und kind

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verein - <strong>punkto</strong> Jugend <strong>und</strong> <strong>kind</strong><br />

<strong>punkto</strong><br />

<strong>LeistungsBERICHT</strong> <strong>2012</strong>


Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser<br />

<strong>2012</strong> – JAHR DER WIRTSCHAFTLICHEN ENGPÄSSE<br />

Nachfolgend erhalten Sie einen Einblick in die Tätigkeiten<br />

der Fachstelle <strong>punkto</strong> im Jahr <strong>2012</strong>. Die Berichtsphase<br />

war wiederum geprägt von einer ausserordentlichen<br />

Nachfrage nach unseren vielfältigen Dienstleistungen.<br />

Die Tätigkeit des Vorstands konzentrierte sich derweil<br />

auf die Planung der Zukunft im Rahmen der Neuverhandlungen<br />

von Leis¬tungsvereinbarungen.<br />

Die Entwicklung von <strong>punkto</strong> kann als strategisches<br />

Erfolgsmodell der Zuger Regierung gelesen wer¬den.<br />

Durch deren Entscheid, im Jahr 2002 verschiedene<br />

staatliche Dienstleistungen r<strong>und</strong> um die Familie an<br />

eine private Trägerschaft auszulagern <strong>und</strong> bei <strong>punkto</strong><br />

unter einem Dach zu vereinen, ist ein hohes Synergiepotenzial<br />

entstanden. Dies gilt besonders seit dem<br />

Zusammenzug am Standort Baar im Jahr 2009. Seither<br />

haben die durch <strong>punkto</strong> erbrachten Dienstleistungen<br />

an der Zuger Bevölkerung um über 55% zugenommen.<br />

Sowohl in der freiwilligen Beratung von Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> Familien als auch in der Mandatsführung <strong>und</strong> in<br />

der aufsuchenden Gassenarbeit sind grosse Zuwachsraten<br />

zu verzeichnen (nähere Angaben dazu finden<br />

Sie in den Bereichsberichten).<br />

In der Privatwirtschaft wären Verwaltungsräte <strong>und</strong><br />

Eigner stolz über ein derartiges Wachstum. Im Sozialbereich<br />

hat eine solche Entwicklung aber auch eine<br />

Schattenseite. Während die Nachfrage nach Dienstleistungen<br />

in der Wirtschaft den Preis <strong>und</strong> damit die<br />

Einnahmen stimuliert, belastet eine analoge Entwicklung<br />

im Sozialen die vorhandenen Budgets. Budgets,<br />

die zum Teil Jahre vorher in Leistungsvereinbarungen<br />

festgelegt wurden. So steht unserem Dienstleistungswachstum<br />

von 56% in den vergangenen vier Jahren<br />

ein Wachstum des Gesamtaufwandes von 25% gegenüber.<br />

Die Leistungsentschädigung durch den Kanton<br />

hat in derselben Periode aber bloss um 19% <strong>und</strong> diejenige<br />

der Gemeinden um 20% zugenommen. Ein Teil<br />

der entstehenden Differenz konnte durch betriebliche<br />

Optimierungen aufgefangen werden. Mittelfristig<br />

drohen in diesem beachtlichen Wachstumsprozess<br />

aber strukturelle Defizite. So musste die Fachstelle<br />

im zweiten Halbjahr <strong>2012</strong> erfahren, wie ein markant<br />

grösserer Leistungserfolg plötzlich zu ernsthaften<br />

betriebswirtschaftlichen Problemen führen kann. Um<br />

überhaupt zahlungsfähig zu bleiben, mussten mit einer<br />

Charity-Aktion im Rahmen des 10-Jahr-Jubiläums<br />

zusätzliche finanzielle Mittel gesammelt werden. Kleine<br />

<strong>und</strong> grosse Spenden der Zuger Bevölkerung haben<br />

schliesslich geholfen, die Liquidität sicherzustellen.<br />

An dieser Stelle danken wir nochmals allen, die uns<br />

unterstützt haben. Zugleich bedauern wir, dass wir<br />

aus Ressourcengründen trotz dieses Zustupfs ab November<br />

erstmals die Annahme neuer Fälle ablehnen<br />

mussten.<br />

02


Entwicklung Kennzahlen 2009 bis <strong>2012</strong><br />

160%<br />

150%<br />

140%<br />

130%<br />

120%<br />

110%<br />

100%<br />

2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Kennzahlen Dienstleistungen (18 Indikat.)<br />

Finanzaufwand<br />

Gemeindebeiträge<br />

Kantonsbeiträge<br />

Einwohnerinnen <strong>und</strong> Einwohner Kanton zug<br />

156%<br />

126%<br />

120%<br />

119%<br />

104%<br />

Dank<br />

Ohne die Unterstützung <strong>und</strong> gute Zusammenarbeit mit<br />

den Auftraggebenden <strong>und</strong> den fachlichen Netzwerken<br />

im Kanton Zug wäre unsere Arbeit nicht zu leisten.<br />

Unser Dank gilt darum insbesondere der Direktion des<br />

Innern mit dem kantonalen Sozialamt, der Ges<strong>und</strong>heitsdirektion<br />

mit dem Ges<strong>und</strong>heitsamt, dem Beauftragten<br />

für Suchtfragen, den Zuger Gemeinden, dem<br />

Netzwerk SKAJ, der Fachkonferenz Jugendförderung,<br />

der Drogenkonferenz des Kantons Zug, dem Podium 41<br />

sowie den Mitgliedern der IG-NPO.<br />

Um den Herausforderungen nachhaltig <strong>und</strong> langfristig<br />

gewachsen zu sein, ist <strong>punkto</strong> auf motivierte, flexible<br />

<strong>und</strong> engagierte Mitarbeitende angewiesen. Auch im<br />

<strong>2012</strong> hat unser «Team» wiederum eine hohe Professionalität<br />

<strong>und</strong> grossen Einsatz bewiesen. Allen, die<br />

zum Gelingen der Arbeit bei <strong>punkto</strong> beigetragen haben<br />

<strong>und</strong> dies auch weiterhin engagiert tun, sei an dieser<br />

Stelle herzlich gedankt!<br />

Heinz Spichtig<br />

Geschäftsführer<br />

Martin Brun<br />

Präsident<br />

03


<strong>punkto</strong> – leistungsbericht <strong>2012</strong><br />

<strong>zuger</strong> <strong>fachstelle</strong><br />

<strong>punkto</strong> <strong>jugend</strong> <strong>und</strong> Kind<br />

Inhalt:<br />

06 Mütter- <strong>und</strong> Väterberatung<br />

12 Jugend- <strong>und</strong> Familienberatung<br />

18 Jugendförderung<br />

24 Zentrale Dienste<br />

26 Mitarbeitende <strong>2012</strong><br />

28 Jahresrechnung <strong>2012</strong><br />

10 Jahre Zuger Fachstelle - <strong>punkto</strong> Jugend <strong>und</strong> Kind<br />

Jubiläum<br />

Was vor zehn Jahren als kleine Unternehmung im<br />

Sozialbereich gestartet ist, hat sich zu einem kantonalen<br />

Kompetenzzentrum für Fragen r<strong>und</strong> um Kind,<br />

Jugend <strong>und</strong> Familie entwickelt.<br />

Am Anfang stand der Wunsch, im kleinen Kanton<br />

Zug die Bereiche Jugendförderung <strong>und</strong> Jugendschutz<br />

unter ein gemeinsames Dach zu bringen. Bereits im<br />

Jahr 2000 setzte die Zuger Regierung zusammen mit<br />

dem Vorstand der damaligen «Vereinigung für Jugendfragen<br />

im Kanton Zug» (VJZ) eine Arbeitsgruppe ein,<br />

die unter der fachk<strong>und</strong>igen Leitung von Dr. Christoph<br />

Häfeli ein neues Konzept für die Umsetzung im Kanton<br />

Zug erarbeitete.<br />

Als Ergebnis dieses Konzepts öffnete dann im November<br />

2002 die Zuger Fachstelle - <strong>punkto</strong> Jugend <strong>und</strong><br />

Kind am B<strong>und</strong>esplatz in Zug ihre Pforten. Trägerschaft<br />

der Fachstelle ist der Verein <strong>punkto</strong>, der im selben<br />

Jahr aus der VJZ hervorgegangen ist. 2005 konnte die<br />

Zuger Mütter- <strong>und</strong> Väterberatung als ideale Ergänzung<br />

zu den übrigen Dienstleistungen erfolgreich integriert<br />

werden. Seit 2009 befinden sich die Büroräumlichkeiten<br />

für alle Bereiche an der Bahnhofstrasse 6 in<br />

Baar.<br />

04


Ein Fest mit der Zuger Bevölkerung<br />

An drei Anlässen konnte <strong>punkto</strong> im Herbst mit über<br />

570 Kindern, Jugendlichen, Eltern, Fachpersonen <strong>und</strong><br />

Politikerinnen <strong>und</strong> Politikern diese 10 Jahre Arbeit<br />

feiern. Mit einem Konzertabend für Jugendliche, zwei<br />

Kinderkonzerten für Familien <strong>und</strong> Kinder sowie einem<br />

Anlass für die Mitarbeitenden mit geladenen Gästen<br />

aus Politik <strong>und</strong> Fachnetzwerken, wurden die Zielgruppen<br />

von <strong>punkto</strong> in dieses kleine Jubiläum eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Unser Jahresbericht ist mit Bildern aus diesen Anlässen<br />

gestaltet.<br />

Kompetenzzentrum<br />

<strong>punkto</strong><br />

Heute bietet <strong>punkto</strong> der Zuger Bevölkerung<br />

folgende Dienstleistungen an:<br />

Mütter- <strong>und</strong> Väterberatung<br />

Elternberatung<br />

Elternkurse<br />

wir feiern…<br />

Zuger familien feiern mit!<br />

A reason for party!<br />

Jugend- <strong>und</strong> Familienberatung<br />

Jugendberatung<br />

Erziehungs- <strong>und</strong> Familienberatung<br />

Elterncoaching<br />

Elternnotruf<br />

Fachberatung Kindesschutz, Kantonale<br />

Kindesschutzgruppe (KSG)<br />

Mandatsführung <strong>und</strong> Abklärung<br />

(Kindes- <strong>und</strong> Jugendschutz)<br />

Jugendförderung<br />

Jugendfragen<br />

Jugendwohnungen<br />

Gassenarbeit<br />

05


<strong>punkto</strong> – leistungsbericht <strong>2012</strong><br />

Mütter- <strong>und</strong><br />

Väterberatung<br />

Personal:<br />

Bereichsleitung 100% (75% Beratung)<br />

4 Mitarbeiterinnen 340%<br />

4 Vertreterinnen ca. 50%<br />

2 Kursleiterinnen<br />

Elternberatung<br />

Jahr der Veränderungen<br />

Im Gr<strong>und</strong>angebot kam es Anfang Jahr zu einer bedeutenden<br />

Veränderung. In allen Beratungsstellen wurde<br />

auf Gespräche mit Voranmeldung umgestellt <strong>und</strong><br />

pro Beratungssequenz eine halbe St<strong>und</strong>e eingeplant.<br />

Für die Eltern verkürzten sich dadurch Wartezeiten,<br />

während auf ihre Fragen gleichsam besser eingegangen<br />

werden konnte.<br />

Um den Bedürfnissen der Eltern bestmöglich gerecht<br />

zu werden, wurde neu auch die Telefonberatung angepasst.<br />

Von Montag bis Freitag ist jeden Morgen eine<br />

durchgehende Erreichbarkeit von 08.00 bis 12.00 Uhr<br />

gewährleistet.<br />

Die Beratungsstelle in Oberägeri fand <strong>2012</strong> ein neues<br />

Domizil. Seither findet die Mütter- <strong>und</strong> Väterberatung<br />

in den Praxisräumlichkeiten «X<strong>und</strong>heitszentrum Ägerisee»,<br />

in der Hausarztpraxis von Dr. med. Joachim<br />

Henggeler, statt.<br />

Im Januar übernahm Simone Kalt-Schwegler die Beratung<br />

in den Gemeinden Rotkreuz <strong>und</strong> Steinhausen, <strong>und</strong><br />

seit 1. Februar steht Sabrina Lütold in der Gemeinde<br />

Baar-Inwil sowie der Stadt Zug-Oberwil zur Verfügung.<br />

Eine weitere personelle Veränderung stand gegen<br />

Ende Jahr mit dem Mutterschaftsurlaub von Stefanie<br />

06


Dober-Wittwer an. Ihr Arbeitspensum <strong>und</strong> die Zuteilung<br />

der Gemeinden konnte auf verschiedene Teammitglieder<br />

verteilt werden.<br />

Branchenspezifische Software<br />

Das bereits im 2011 eingeführte elektronische Datenerfassungssystem<br />

hat seine «Kinderkrankheiten»<br />

überstanden. Die Anwendung gehört inzwischen zum<br />

Beratungsalltag <strong>und</strong> ist als Arbeitsinstrument nicht<br />

mehr wegzudenken.<br />

Leistungen Kerngeschäft<br />

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Geburtenzahl im<br />

Kanton Zug erneut um neun auf total 1217 Geburten,<br />

wovon 565 auf erstgeborene Kinder entfielen. Wie im<br />

Vorjahr wurden wiederum 23 Zwillingsgeburten verzeichnet.<br />

Auffallend war der Geburtenanstieg in der Gemeinde<br />

Walchwil; nach 29 Geburten im Jahr 2011, wurden im<br />

Berichtsjahr 41 gemeldet. Auch in anderen Gemeinden<br />

waren höhere Geburtenzahlen zu vermerken: In<br />

Menzingen, Zug-Oberwil <strong>und</strong> Baar-Inwil je plus zehn,<br />

in Hagendorn <strong>und</strong> Hünenberg je plus sieben <strong>und</strong> in<br />

Steinhausen plus sechs. Nach wie vor sind die Stadt<br />

Zug (287) <strong>und</strong> die Gemeinde Baar (238) die geburtenreichsten<br />

Gemeinden.<br />

2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Beratungen 4‘174 3‘729 3‘093 3‘642<br />

Zeitaufwand (Std.) 1‘912.75 1‘854.50 2‘232.50<br />

Hausbesuche 1‘279 1‘448 1‘270 1‘360<br />

Zeitaufwand (Std.) 1‘175.75 1‘141.75 1‘274.00<br />

Telefonberatungen 5‘426 5‘579 4‘944 5‘061<br />

Zeitaufwand (Std.) 1‘215.00 1‘094.75 998.75<br />

Total St<strong>und</strong>en 3‘990.00 4‘303.50 4‘091.00 4‘505.25<br />

Pro Juventute Elternbriefe<br />

Der Pro-Juventute-Elternbrief wurde im Berichtsjahr<br />

an 503 erstgebärende Elternpaare verschickt. Versandt<br />

wurden bedarfsweise Versionen in deutscher,<br />

italienischer oder französischer Sprache.<br />

07


Vernetzung <strong>und</strong> Projekte<br />

• Teilnahme an den Vernetzungstreffen Koordinationsstelle<br />

Elternbildung eff-zett<br />

• Fachaustausch mit den Pädiatern im Kanton Zug<br />

• Mitarbeit in der Fachgruppe Frühbereich, Projektleitung<br />

Ges<strong>und</strong>heitsamt des Kantons Zug<br />

• Regelmässige Vorstellung des Bereichs Mütter<strong>und</strong><br />

Väterberatung im Rahmen der «Informationsveranstaltungen<br />

für werdende Eltern» am Zuger<br />

Kantonsspital <strong>und</strong> in der AndreasKlinik Cham<br />

• Informationsaustausch zwischen verantwortlichen<br />

Personen «Familienergänzende Kinderbetreuung»<br />

Gemeinde Baar <strong>und</strong> den Krippenleiterinnen in der<br />

Gemeinde Baar<br />

Elternkurse<br />

Babymassage<br />

Statt wie bisher nur an Samstagen, wurden im Berichtsjahr<br />

auch Babymassagekurse während der Woche angeboten.<br />

2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

BabymassageKurse 15 13 14 13<br />

Teilnehmerinnen 132 125 130 96<br />

Interkultureller Krabbeltreff Plus<br />

Auch <strong>2012</strong> gab es wieder zwei Basiskurse, bestehend<br />

aus sechs Modulen. Daran nahmen 9 respektive 11 Eltern<br />

<strong>und</strong> 12 respektive 13 Kinder teil. Die beiden Fortsetzungskurse<br />

mit jeweils fünf Modulen wurden von je<br />

9 Müttern mit 9 respektive 10 Kindern besucht.<br />

Dank der finanziellen Unterstützung des Zuger Ges<strong>und</strong>heitsamts<br />

konnten vermehrt auch Eltern aus anderen<br />

Kulturen <strong>und</strong> einkommensschwachen Schichten<br />

erreicht werden. Oftmals handelte es sich um Familien,<br />

die sich ein solches Angebot nicht ohne Weiteres<br />

leisten können.<br />

Der Interkulturelle Krabbeltreff Plus wird in Zusammenarbeit<br />

mit der Elternbildung eff-zett organisiert.<br />

Er hat sich im Kanton Zug gut positioniert <strong>und</strong> bewährt<br />

sich als niederschwellige Elternbildung.<br />

08


Themen-Flash Mütter- <strong>und</strong> Väterberatung<br />

SORGEN ERKENNEN - ÜBERSETZUNGSARBEIT<br />

LEISTEN - BRÜCKEN BAUEN<br />

«Von Geburt an zur Ges<strong>und</strong>heit Sorge tragen», das ist<br />

der Slogan des Schweizerischen Berufsverbandes. Im<br />

Kanton Zug ist die Mütter- <strong>und</strong> Väterberatung bereits<br />

seit 70 Jahren aktiv. Am 15. September <strong>2012</strong> konnte<br />

sie gemeinsam mit Eltern <strong>und</strong> Kindern ihren r<strong>und</strong>en<br />

Geburtstag feiern (vgl. «Jubiläum» Seite 04).<br />

Wenn Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> -prävention mit der<br />

Geburt beginnen, dann sind die Mütter- <strong>und</strong> Väterberaterinnen<br />

für frisch gebackene Eltern oft die ersten<br />

Ansprechpartnerinnen, Übersetzerinnen <strong>und</strong> Brückenbauerinnen.<br />

Ihre Dienstleistungen stehen von der Geburt<br />

über das Säuglingsalter bis hin zum Schuleintritt<br />

der Kinder zu Verfügung.<br />

Der Beratungsfokus wird auf vielfältige Entwicklungsthemen<br />

<strong>und</strong> Förderungsbedingungen gerichtet. Zwar<br />

unterscheiden sich die Fragen, Bedenken <strong>und</strong> Ängste<br />

der Eltern nicht gr<strong>und</strong>legend von denjenigen vor 30<br />

oder mehr Jahren. Da sich die heutige Gesellschaft<br />

jedoch durch eine Vielfalt an Werten, Normen, Erziehungsstilen<br />

oder Familienmodellen kennzeichnet, ist<br />

die Orientierung für Eltern zunehmend anspruchsvoll<br />

geworden. Während pflegerisches Erfahrungswissen,<br />

erzieherische Haltungen <strong>und</strong> Konfliktlösungsmuster<br />

früher noch durch Grosseltern, Tanten <strong>und</strong> ältere Geschwister<br />

weitergegeben wurden, wirken heute unzählige<br />

Medien mit allen erdenklichen Ratschlägen<br />

<strong>und</strong> Empfehlungen auf die Eltern ein. Nebst wertvollen<br />

Informationen bieten Internet <strong>und</strong> Fachzeitschriften<br />

aber auch Raum für allerlei Ängste <strong>und</strong> Unsicherheiten.<br />

Gerade dann sind die Mütter- <strong>und</strong> Väterberaterinnen<br />

gefragt. Durch ihre individuelle <strong>und</strong> ganzheitliche Beratung<br />

tragen sie zur Klärung bei, helfen das Augenmerk<br />

auf Wesentliches zu richten, übersetzen, beruhigen<br />

bei übermässiger Sorge, bringen den Eltern Verständnis<br />

entgegen <strong>und</strong> bieten Orientierungshilfe.<br />

«Auf Nummer unsicher - überbesorgte Eltern gefährden<br />

die Ges<strong>und</strong>heit der Kinder»<br />

Diese Aussage aus einem Fachartikel lässt aufhorchen<br />

<strong>und</strong> stimmt nachdenklich.<br />

Überbehütendes Verhalten seitens der Eltern spiegelt<br />

sich bei den Kindern häufig durch übermässige Vorsicht,<br />

wenig Selbstvertrauen, Angst <strong>und</strong> Zurückhaltung.<br />

Es fehlt den Kindern zuweilen an positiven Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> somit an Bestätigung. Zur Verdeutlichung<br />

ein Einblick in eine Beratungssituation:<br />

Frau B. kam mit ihren beiden Kindern (zwei Jahre <strong>und</strong><br />

sechs Monate alt) in die Beratung. Nach Beratungsende<br />

rannte die zweijährige Tochter voraus Richtung<br />

09


Treppe. Mit Schreien <strong>und</strong> Panik versuchte die Mutter<br />

ihre Tochter zurückzuhalten. Offensichtlich hatte<br />

sie ihrem Kind beim Trepppensteigen bislang jegliche<br />

Selbsterfahrung verwehrt. Beim nachfolgenden<br />

Versuch, ihre Fertigkeit unter Beweis zu stellen,<br />

schaffte es die Zweijährige ohne Anstrengung <strong>und</strong><br />

Zwischenfall – zur eigenen Freude <strong>und</strong> mit stolzer<br />

Anerkennung der Mutter.<br />

Brücken bauen<br />

So, wie die Mütter- <strong>und</strong> Väterberaterinnen den Eltern<br />

<strong>und</strong> ihren Kleinen erste Brücken bauen, tut es <strong>punkto</strong><br />

mit zahlreichen weiteren Beratungsangeboten. Eines<br />

davon nennt sich Elterncoaching (vgl. Themen-Flash<br />

Jugend- <strong>und</strong> Familienberatung, Seite 15).<br />

Rita Herzog<br />

Überbesorgte Eltern sehnen sich nach mehr Sicherheit,<br />

<strong>und</strong> das in einer Welt, die noch nie so sicher war.<br />

Vorauseilend unterlassen viele Eltern keine Anstrengung,<br />

um ihren Kindern selbst kleinste Risiken aus<br />

dem Weg zu räumen. Doch absolute Sicherheit gibt<br />

es nicht. Unvorhergesehenes kann immer passieren.<br />

Leichte Verletzungen sind Warnzeichen, manchmal<br />

schmerzhaft, aber für die Entwicklung der Kinder<br />

gleichsam nötig. Kinder lernen dadurch ihre Grenzen<br />

kennen <strong>und</strong> erfahren sinnlich, was sie noch nicht<br />

können. Die kognitive Entwicklung ist eng mit dem Erwerb<br />

motorischer Fähigkeiten verknüpft. Motorische<br />

Fähigkeiten wirken sich auf die soziale Integration<br />

aus. Ungeschickte Kinder werden beim Spielen häufig<br />

zuletzt gewählt <strong>und</strong> zuerst getroffen. Kraft, Koordination<br />

<strong>und</strong> Ausdauer fördern das Selbstvertrauen<br />

– auch durch das Bewusstsein, dass der Körper ein<br />

grossartiges Werkzeug <strong>und</strong> Instrument ist.<br />

10


<strong>punkto</strong> – leistungsbericht <strong>2012</strong><br />

Jugend- <strong>und</strong><br />

Familienberatung<br />

Personal:<br />

Bereichsleitung 80%<br />

8 Mitarbeitende Beratung 575%<br />

1 Sachbearbeitung 60%<br />

1 Praktikantin 60%<br />

PRÄVENTION<br />

Seit dem sprunghaften Anstieg im Jahr 2010 ist das<br />

Bedürfnis nach Beratung in Erziehungs- <strong>und</strong> Familienfragen<br />

konstant hoch geblieben. Insgesamt sind die<br />

Fallzahlen im Berichtsjahr sogar leicht angestiegen.<br />

R<strong>und</strong> die Hälfte der Ratsuchenden ist durch Sozialdienste,<br />

Schulen, Ärzte <strong>und</strong> Informationsveranstaltungen<br />

auf unsere Beratungsangebote aufmerksam<br />

geworden. Ein Grossteil hat den Weg zur Fachstelle<br />

<strong>punkto</strong> aber auch durchs Internet oder anhand von<br />

Hinweisen aus Broschüren <strong>und</strong> Flyern gef<strong>und</strong>en. Zudem<br />

haben sich viele Eltern <strong>und</strong> Jugendliche durch<br />

Bekannte oder befre<strong>und</strong>ete Personen zu einer frühzeitigen<br />

Beratung ermuntern lassen.<br />

Dank rechtzeitiger <strong>und</strong> gezielter Hilfe ist es immer<br />

wieder gelungen, Eskalationen zu verhindern, tragfähige<br />

Lösungen zu erarbeiten <strong>und</strong> Schwierigkeiten<br />

erfolgreich zu meistern.<br />

2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Familienberatungen 62 82 74 76<br />

Zeitaufwand (Std.) 332.50 437.75 314.75 444.75<br />

Erziehungsberatungen 49 83 70 84<br />

Zeitaufwand (Std.) 172.75 410.25 217.75 334.25<br />

Jugendberatungen 29 37 45 47<br />

Zeitaufwand (Std.) 128.00 158.00 236.25 192.00<br />

12


ELTERNCOACHING<br />

Psychosoziale Beratung mit Themenfokus auf Säuglinge<br />

<strong>und</strong> Klein<strong>kind</strong>er (Kinder im Vorschul- resp. Vorpubertätsalter)<br />

Diese Dienstleistung wird seit 2010 – als Ergänzung<br />

zu derjenigen des Bereichs Mütter- <strong>und</strong> Väterberatung<br />

– speziell für Eltern der Gemeinden Baar, Cham, Neuheim,<br />

Unter- <strong>und</strong> Oberägeri, Walchwil <strong>und</strong> Zug angeboten.<br />

Trotz zurückhaltender Werbung ist die Nachfrage<br />

überaus hoch. Allein durch M<strong>und</strong>-zu-M<strong>und</strong>-Propaganda<br />

unter den beratenen Eltern <strong>und</strong> durch die Vermittlung<br />

der Mütter- <strong>und</strong> Väterberaterinnen, ist die Anzahl der<br />

Coachings massiv angestiegen. Ein Kapazitätsausbau<br />

dieses präventiv wirksamen Angebots dürfte sich in<br />

den nächsten Jahren aufdrängen (vgl. Themen-Flash<br />

Jugend- <strong>und</strong> Familienberatung, Seite 15).<br />

2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Telefon- <strong>und</strong> MailBeratungen 46 27 168<br />

DirektBeratungen in der Fachstelle 88 62 79<br />

Hausbesuche 36 19 32<br />

Elternnotruf<br />

In Notsituationen ausserhalb der <strong>punkto</strong>-Öffnungszeiten,<br />

können sich Eltern, Familien <strong>und</strong> Bezugspersonen<br />

an den Elternnotruf Zürich-Aargau-Bern-Zug<br />

wenden. Dadurch ist fachk<strong>und</strong>ige Beratung auch im<br />

Krisenfall <strong>und</strong> r<strong>und</strong> um die Uhr gewährleistet.<br />

Dank der guten Erreichbarkeit <strong>und</strong> Vielfalt der Zuger<br />

Beratungsangebote, sind die Hilferufe im Vergleich zu<br />

den Partnerkantonen in der Nacht <strong>und</strong> während Wochenenden<br />

weiterhin eher gering geblieben.<br />

2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Telefonberatungen 90 93 105 95<br />

Mailberatungen 5 2 3 6<br />

Direktberatungen 11 2 0 0<br />

Kindes- <strong>und</strong> Jugendschutz<br />

Die Anzahl der Fallberatungen in der Kantonalen<br />

Kindesschutzgruppe entspricht derjenigen der Vorjahre.<br />

Langfristig betrachtet sind die Zahlen rückläufig,<br />

was auf eine verbesserte Prävention <strong>und</strong> eine<br />

effiziente Vernetzung schliessen lässt (vermehrte<br />

Eins-zu-eins-Beratung in Kindesschutzfällen <strong>und</strong> intensivierte<br />

Fachberatung). Durch die flächendeckend<br />

eingeführte Schulsozialarbeit scheinen überdies viele<br />

Gefährdungssituationen bereits im Frühstadium erkannt<br />

<strong>und</strong> verringert werden zu können.<br />

Die Fallzahlen bei den Mandaten (Beistandschaften<br />

<strong>und</strong> Vorm<strong>und</strong>schaften im Auftrag von Zuger Gemein-<br />

13


den) sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich<br />

angestiegen. Im Berichtsjahr erreichten sie einen<br />

neuen Höchststand <strong>und</strong> hätten – ohne Annahmestopp<br />

im November wegen eingeschränkter Personalkapazitäten<br />

– wohl die Grenze von 200 überstiegen. Durch<br />

die Komplexität der Mandate hat sich der durchschnittliche<br />

Zeitaufwand weiter erhöht. Im Mittel mussten<br />

pro Fall annähernd 30 St<strong>und</strong>en/Jahr aufgewendet<br />

werden. Dies vor allem aufgr<strong>und</strong> der Vermittlung bei<br />

hochstrittigen Besuchsrechtsfragen oder wegen unvermeidbaren<br />

Platzierungen infolge schwerer psychosozialer<br />

Belastungen.<br />

2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Sitzungen<br />

Kindesschutzgruppe 9 11 9 9<br />

Zeitaufwand (Std.)<br />

- externe Mitglieder 104.00 93.00 113.75 81.50<br />

- <strong>punkto</strong> mitarbeitende 54.00 74.00 76.50 75.00<br />

Kindesschutzfälle 18 18 5 30<br />

Abklärungen 11 10 9 9<br />

Zeitaufwand (Std.) 245.25 66.50 201.00 159.00<br />

Mandate 123 159 177 188<br />

Zeitaufwand (Std.) 3‘329.50 3‘453.75 4‘613.50 5‘569.25<br />

Platzierungen 24 13 16 21<br />

Fachberatungen 43 45 47 57<br />

Zeitaufwand (Std.) 41.75 20.50 27.75 52.50<br />

Weitere Leistungen<br />

• Bekanntmachung der Fachstelle <strong>punkto</strong> – speziell<br />

des Bereichs Jugend- <strong>und</strong> Familienberatung <strong>und</strong> des<br />

Angebots der Kindesschutzgruppe – in Institutionen<br />

<strong>und</strong> Schulen<br />

• Organisation <strong>und</strong> Durchführung einer Fortbildungsveranstaltung<br />

für die Mitglieder der Kantonalen<br />

Kindesschutzgruppe zum Thema «stationäre Platzierungen<br />

von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen»<br />

• Referate zu Kindesschutzfragen (u. a. an der Fachhochschule<br />

für soziale Arbeit in Luzern <strong>und</strong> an der<br />

Höheren Fachschule für Kindererziehung in Zug)<br />

• Informationsveranstaltungen zum Thema «Chancen<br />

<strong>und</strong> Gefahren für Kids im Internet» (Fachinputs<br />

<strong>und</strong> Präsentationen im Rahmen von schulischen<br />

Elternabenden)<br />

• Engagement im Vorstand diverser Fachstellen <strong>und</strong><br />

Institutionen für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

• Regelmässiger Fachaustausch <strong>und</strong> Koordination<br />

mit Arbeitspartnern (Fachstellen, Institutionen) <strong>und</strong><br />

Netzwerken innerhalb des Kantons Zug <strong>und</strong> der Zentralschweiz<br />

• Weiterentwicklung von Konzepten sowie Optimierung<br />

<strong>und</strong> Standardisierung von internen Strukturen<br />

<strong>und</strong> Abläufen<br />

14


Themen-Flash Jugend- <strong>und</strong> Familienberatung<br />

ELTERNCOACHING – FRÜHE BERATUNG MIT<br />

NACHHALTIGER WIRKUNG<br />

Wie sich Kinder dereinst als Jugendliche entwickeln,<br />

welche Fähigkeiten sie entfalten <strong>und</strong> woran sie scheitern,<br />

ist wesentlich von den Lebensbedingungen <strong>und</strong><br />

Beziehungen in der frühen Kindheit abhängig. Für<br />

Eltern <strong>und</strong> Bezugspersonen ist es dabei oft sehr anspruchsvoll,<br />

einerseits den Herausforderungen des<br />

Alltags gerecht zu werden <strong>und</strong> andererseits ihren<br />

Kleinen Verständnis, Anregung <strong>und</strong> Halt zu bieten.<br />

Sich frühzeitig Rat zu holen, ist die Basis für eine<br />

erfolgreiche Erziehung in der Zukunft.<br />

Häufig lässt sich auffälliges Verhalten im Schulalter<br />

vermeiden, wenn Anzeichen <strong>und</strong> Ursachen für<br />

Schwierigkeiten bereits früh erkannt <strong>und</strong> angegangen<br />

werden.<br />

Ob Kinder einen konstruktiven Weg zwischen Mutlosigkeit<br />

<strong>und</strong> aggressivem Abreagieren finden, lernen sie<br />

mehrheitlich lange vor der Pubertät. Zudem bestimmen<br />

ihre Erfahrungen <strong>und</strong> Prägungen im Klein<strong>kind</strong>alter<br />

ursächlich mit, ob es ihnen als Jugendliche gelingt,<br />

mit den Versuchungen der Konsumwelt zurechtzukommen,<br />

den Einstieg in die Berufswelt zu meistern <strong>und</strong><br />

ihr Leben sinnstiftend zu gestalten.<br />

Idealerweise wird unsere Jugend- <strong>und</strong> Familienberatung<br />

bereits schon in Anspruch genommen, bevor<br />

Schwierigkeiten überborden, leidvolle Entwicklungen<br />

fortgeschritten <strong>und</strong> Konflikte verhärtet sind. Wir verstehen<br />

unseren Auftrag durchaus als präventiv. Aber<br />

auch in sehr schwierigen Situationen finden sich mit<br />

Engagement von Seiten der Familie <strong>und</strong> stützender<br />

Beratung noch tragfähige Lösungen. Zudem lässt sich<br />

durch fachk<strong>und</strong>ige Begleitung oftmals verhindern,<br />

dass am Ende die Behörden einschreiten müssen <strong>und</strong><br />

vorm<strong>und</strong>schaftliche Massnahmen angeordnet werden.<br />

In fast allen Fällen gilt allerdings: Je früher die Beratung,<br />

desto grösser ihr Nutzen.<br />

Im Wissen um die Wirksamkeit präventiver Hilfestellungen,<br />

bietet die Fachstelle <strong>punkto</strong> seit einiger Zeit<br />

spezifische Elterncoachings an. Deren Ziel ist die<br />

Förderung von günstigen Entwicklungsverläufen, wenn<br />

möglich schon im Säuglings-, Klein<strong>kind</strong>- <strong>und</strong> Vorpubertätsalter.<br />

Die Aufmerksamkeit richtet sich dabei auf<br />

die individuellen Bindungen innerhalb der Familie – auf<br />

deren vielfältige Störbarkeit durch Ängste, Krankheiten,<br />

soziale <strong>und</strong> wirtschaftliche Faktoren. Im Zentrum<br />

steht überdies die schrittweise Gestaltung von der<br />

Paarbeziehung zur elterlichen Partnerschaft hin zu<br />

einer tragfähigen Familienidentität. Und nicht zuletzt<br />

widmen sich die Elterncoachings auch den ausserfamiliären<br />

Bezügen, das heisst dem Aufbau der <strong>kind</strong>lichen<br />

Sprach-, Sozial- <strong>und</strong> Kulturkompetenzen.<br />

15


Bislang haben Eltern vor allem zu folgenden Themen<br />

Hilfe beansprucht (in absteigender Häufigkeit):<br />

• Erziehungs- <strong>und</strong> Konfliktstruktur in der Familie<br />

• Altersadäquate Bewältigung von Entwicklungsaufgaben<br />

(z.B. Autonomieentwicklung)<br />

• Anpassungs- <strong>und</strong> Regulationsstörungen (Essen,<br />

Schlafen, Schreien)<br />

• Bindungsstörungen (Erkennen von <strong>kind</strong>lichen<br />

Signalen)<br />

• Integration <strong>und</strong> Anpassung in Krippe, Spielgruppe,<br />

Kindergarten, Schule<br />

• Paarkonflikte<br />

• Geschwisterkonflikte<br />

• Soziale <strong>und</strong> kulturelle Integration in der Familie<br />

• Schwierigkeiten, sich gleichzeitig um Baby <strong>und</strong><br />

ältere Kinder zu kümmern<br />

• Erschöpfung<br />

• Schwierigkeiten im Kontakt mit Gleichaltrigen <strong>und</strong><br />

dem sozialem Umfeld (beissen, klammern)<br />

• Ängste, Hyperaktivität<br />

los. Mit den Ratsuchenden wird die Form bedarfsweise<br />

abgemacht. Wir begleiten sie sowohl telefonisch, im<br />

persönlichen Gespräch in der Fachstelle als auch in<br />

vertrauter Umgebung zu Hause.<br />

Markus Noser<br />

Die steigende Nachfrage nach unseren Coachings bestätigt<br />

deren Nutzen. Und die Kinder werden dabei<br />

langfristig nur gewinnen <strong>und</strong> erstarken.<br />

Für Eltern aus den Gemeinden Baar, Cham, Neuheim,<br />

Unter- <strong>und</strong> Oberägeri, Walchwil <strong>und</strong> Zug ist der unmittelbare<br />

<strong>und</strong> offene Zugang zu den Coachings kosten-<br />

16


<strong>punkto</strong> – leistungsbericht <strong>2012</strong><br />

Jugendförderung<br />

Personal:<br />

Bereichsleitung 80%<br />

5 Mitarbeitende 330%<br />

teilbereich<br />

Jugendfragen<br />

Erster Kantonaler Zuger Jugendpolittag<br />

Kostenfreie Nutzung des öffentlichen Verkehrs, mehr<br />

Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum, ein offener<br />

Mittagstisch in der Zuger City oder eine bessere<br />

Anbindung der Berggemeinden an den öffentlichen<br />

Verkehr – das waren nur einige der Forderungen der<br />

Teilnehmenden des Ersten Kantonalen Zuger Jugendpolittags<br />

vom 14. November <strong>2012</strong> im Kantonsratssaal.<br />

An der von <strong>punkto</strong> geleiteten Veranstaltung diskutierten<br />

über 50 Jugendliche ihre Anliegen <strong>und</strong> Forderungen<br />

mit gut 20 Gemeinde- <strong>und</strong> Kantonsrätinnen <strong>und</strong><br />

-räten. Die Politikerinnen <strong>und</strong> Politiker standen Red<br />

<strong>und</strong> Antwort <strong>und</strong> erklärten Prozesse <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

der politischen Einflussnahme. Dabei erlebten sie<br />

eine interessierte <strong>und</strong> aktive junge Generation. Der<br />

Dialog auf Augenhöhe gelang. Der nächste Kantonale<br />

Zuger Jugendpolittag ist bereits in Planung <strong>und</strong> findet<br />

am 14. November 2013 statt.<br />

Selbstbehauptungslager Cronus Camp<br />

In den Herbstferien führte <strong>punkto</strong> erstmals das Cronus<br />

Camp durch. Dieses Lager wurde vormals vom<br />

Kantonalen Sportamt als Gewaltpräventionslager angeboten.<br />

<strong>punkto</strong> hat das Programm überarbeitet <strong>und</strong><br />

mit der Selbstbehauptung eine ganzheitlichere The-<br />

18


menbetrachtung ins Zentrum gestellt. 25 Jugendliche<br />

verbrachten eine Woche im Seminarzentrum Chlotisberg<br />

(Gelfingen LU), übten sich gleichzeitig in Selbstverteidigung<br />

<strong>und</strong> Kommunikation <strong>und</strong> lernten diverse<br />

Teamsportarten kennen. Das Lager war ausgebucht.<br />

Die Evaluation zeigt, dass sich Form <strong>und</strong> Programminhalt<br />

des Lagers bewähren. Das nächste Cronus Camp<br />

findet vom 6. bis 11. Oktober 2013 statt.<br />

Jugendförderung Projektunterstützungsgelder<br />

Im Sinne der Jugendförderung stellt der Kanton Zug<br />

jährlich CHF 200‘000 aus dem Lotteriefond zur Verfügung.<br />

In diesem Rahmen können Jugendliche, junge<br />

Erwachsene <strong>und</strong> Jugendorganisationen Gelder für Projekte<br />

<strong>und</strong> Aktivitäten beantragen. Die Gesuche werden<br />

bei <strong>punkto</strong> eingereicht <strong>und</strong> zuhanden der zuständigen<br />

Fachkommission aufbereitet. Der im letzten Jahr homogenisierte<br />

Prozessablauf hat sich bewährt <strong>und</strong> wurde<br />

in diesem Jahr noch verfeinert. <strong>2012</strong> bearbeitete<br />

<strong>punkto</strong> 31 Gesuche, wovon 26 Gesuche den formellen<br />

Gesuchsprozess durchliefen <strong>und</strong> 5 Gesuche im Verlauf<br />

der Gesuchsaufbereitung von den Gesuchstellenden<br />

zurückgezogen oder zurückgestellt wurden.<br />

Kinderförderungsbericht<br />

Im Rahmen des neuen Kinder- <strong>und</strong> Jugendförderungsgesetzes<br />

(KJFG), welches per 1. Januar 2013 in Kraft<br />

getreten ist, wurde der Rahmen der bestehenden Gesetzgebung<br />

(vormals Jugendförderungsgesetz JFG)<br />

erstmals auch auf Kinder ab dem Kindergartenalter<br />

ausgeweitet. Diese Strategieänderung des B<strong>und</strong>es<br />

hat Einfluss auf entsprechende B<strong>und</strong>esprogramme<br />

<strong>und</strong> auf die Arbeit der Kantone <strong>und</strong> der Gemeinden. Im<br />

Auftrag der Direktion des Innern erarbeitete <strong>punkto</strong><br />

<strong>2012</strong> einen Kinderförderungsbericht, der nun im Frühling<br />

2013 vorgelegt wird. Der Bericht wird dem Kanton<br />

als Gr<strong>und</strong>lage für Fragen im Zusammenhang mit der<br />

Kinderförderung dienen.<br />

Coaching <strong>und</strong> Beratungen<br />

Im vergangenen Jahr durfte <strong>punkto</strong> verschiedene<br />

Organisationen bei ihrer Weiterentwicklung beraten,<br />

sie fachlich begleiten oder einen Themeninput leisten.<br />

Dazu gehörten die Jugendarbeit der Gemeinde<br />

Steinhausen, der grosse Kirchenrat der evangelischreformierten<br />

Kirchgemeinde des Kantons Zug oder die<br />

Fachstelle Soziokultur der Stadt Zug.<br />

Netzwerk SKAJ - Soziokulturelle Animation<br />

Das Netzwerk SKAJ, das von <strong>punkto</strong> koordiniert wird,<br />

traf sich im Berichtsjahr zu vier Konferenzen. Folgende<br />

Themen standen im Zentrum:<br />

• Gesetzliche Gr<strong>und</strong>lagen für die Verwendung von<br />

Musik im Kontext der Jugendarbeit (Januar <strong>2012</strong>, Referent:<br />

Reini Ruoss, Suisa, Zürich)<br />

• Alkoholaktionsplan <strong>2012</strong> bis 2018 des Kantons Zug<br />

<strong>und</strong> Rauschparcours (April <strong>2012</strong>, Referenten: Isabelle<br />

Egger <strong>und</strong> Martin Lang, Ges<strong>und</strong>heitsamt, Zug)<br />

19


• Werkkoffer für Migration-Integration (Juni <strong>2012</strong>, Referent:<br />

Jacinto Fitze, Voja, Bern)<br />

• Mitwirkungsprojekt «Freiraum» der Stadt Zug (Juni<br />

<strong>2012</strong>, Referentin: Regula Kaiser, Beauftragte für<br />

Stadtentwicklung <strong>und</strong> Stadtmarketing, Stadt Zug)<br />

• Qualitätsdebatte der offenen Jugendarbeit: Ein empirischer<br />

Beitrag aus Sicht der Soziokulturellen Animation<br />

<strong>und</strong> der ländlichen Gemeinden des Kantons<br />

Luzern (November <strong>2012</strong>, Referent: Beni Rindlisbacher,<br />

Jugendanimation Rothenburg)<br />

Die Arbeitsgruppe Mädchenarbeit des SKAJ führte im<br />

März zum siebten Mal das kantonale Mädchenweekend<br />

«Girls in Motion» durch. 65 Mädchen zwischen 12<br />

<strong>und</strong> 16 Jahren aus verschiedenen Zuger Gemeinden<br />

nahmen am Weekend in Vordemwald AG teil. Die Mädchen<br />

betätigten sich in kreativen Workshops wie Fotografieren,<br />

Tanzen, Malen, Kochen, Boxen <strong>und</strong> Theaterspielen.<br />

Nebst «Girls in Motion» hat die Arbeitsgruppe<br />

vorbereitende Abklärungen für ein neues Projekt zum<br />

Thema «Mädchen in typischen Männerberufen» gestartet.<br />

Die Arbeitsgruppe Gewaltprävention des SKAJ hat<br />

sich entschlossen, ihre Tätigkeiten einzustellen, bis<br />

Klarheit darüber besteht, welche Aktivitäten aus dem<br />

Projekt «Gemeinsam gegen Gewalt» von wem <strong>und</strong> in<br />

welcher Form weitergeführt werden.<br />

Teilbereich<br />

Jugendwohnungen<br />

Welchen Zusammenhang der bauliche Zustand einer<br />

Jugendwohnung mit der dort gelebten Kultur hat, zeigte<br />

sich eindrücklich am Beispiel der Wohnung Herti an<br />

der General-Guisan-Strasse 30 in Zug. Die Wohnung<br />

wird seit 1988 als Jugendwohnung genutzt, diente<br />

seither mehr als 80 Jugendlichen als Bleibe <strong>und</strong> befand<br />

sich schon länger in renovationsbedürftigem<br />

Zustand. Kleinere Reparaturen wurden laufend getätigt.<br />

Auf grössere Sanierungen musste jedoch immer<br />

wieder verzichtet werden. Der Linolboden war abgewetzt,<br />

Wände, Türen <strong>und</strong> Türzargen vergilbt <strong>und</strong> abgegriffen.<br />

Die Lust der Bewohnerinnen <strong>und</strong> Bewohner<br />

am Saubermachen hielt sich in Grenzen <strong>und</strong> bedurfte<br />

regelmässiger Interventionen von Seiten der Leitung.<br />

Mit der Stadt Zug als Eigentümerin konnte schliesslich<br />

ein Sanierungskonzept erarbeitet <strong>und</strong> umgesetzt werden.<br />

Während zwei Wochen glich die Wohnung einer<br />

Baustelle. Es war viel Improvisationskunst gefordert,<br />

aber das Resultat – eine topsanierte Wohnung – lässt<br />

sich sehen.<br />

Den Blick jedoch allein auf Bauliches zu richten, wäre<br />

falsch. Viel spannender ist zu beobachten, welche Auswirkung<br />

die Sanierung auf das Zusammenleben <strong>und</strong><br />

den gemeinsamen Reinigungsanspruch hat. Mindestens<br />

kurzfristig sind Interventionen seitens der Lei-<br />

20


tung jedenfalls kaum mehr nötig, <strong>und</strong> der Verbrauch<br />

an Reinigungsmittel ist sprunghaft angestiegen. Es<br />

dürfte interessant sein, die weitere Entwicklung zu<br />

beobachten.<br />

«AusZug»<br />

«AusZug» ist der zweideutige Titel eines Dokumentarfilms<br />

über das Leben in zwei Zuger Jugendwohnungen.<br />

Der Filmer Dominik Widmer begleitete die Bewohnerinnen<br />

<strong>und</strong> Bewohner von zwei Jugendwohnungen im<br />

Rahmen seiner Abschlussarbeit in Sozialantropologie<br />

während sechs Monaten. Entstanden ist ein authentisches<br />

Portrait der Jugendwohnungen <strong>und</strong> ihrer Bewohnerinnen<br />

<strong>und</strong> Bewohner. Für die Fachstelle <strong>punkto</strong><br />

bedeutet der Film eine Dokumentation ihrer Arbeit <strong>und</strong><br />

ist ein wertvolles Zeitdokument.<br />

Leistungen Kerngeschäft<br />

Insgesamt standen im Berichtsjahr 16 Zimmer in 4<br />

Wohnungen zur Verfügung. Die Auslastung sank minimalst.<br />

Die Fluktuation stieg im Vergleich zum Vorjahr<br />

leicht an.<br />

2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Auslastung 90% 98.7% 99.5% 98.5%<br />

Bewohnerinnen, Bewohner 25 23 24 25<br />

Wohnraumsuche<br />

Die Wohnraumknappheit betrifft im Kanton Zug nicht<br />

nur die Jugendlichen, aber diese Gruppe mit Sicherheit<br />

am härtesten! Mittlerweile ist es definitiv: Die Jugendwohnung<br />

an der Baarerstrasse in Zug fällt im Sommer<br />

2013 dem Baggerzahn zum Opfer.<br />

21


Teilbereich<br />

Gassenarbeit<br />

Erarbeitung Leitfaden<br />

Wenn verschiedene Organisationen im selben System<br />

arbeiten, bedarf es einer Klärung. Die Gassenarbeit<br />

übernimmt im Podium 41 eine wichtige Betreuungsfunktion<br />

<strong>und</strong> trägt damit zu einem geregelten Betrieb<br />

bei. Nebst der Trägerschaft GGZ <strong>und</strong> der Gassenarbeit<br />

sind mit der Zuger Polizei, der Mittagsbeiz <strong>und</strong> der<br />

Sicherheitsabteilung der Stadt Zug weitere Akteure<br />

im Podium 41 involviert. Die Beteiligten haben gemeinsam<br />

einen Leitfaden zum Umgang mit Drogen <strong>und</strong><br />

Gewalt erarbeitet <strong>und</strong> darin die verschiedenen Rollen,<br />

Funktionen <strong>und</strong> Aufgaben geklärt. Der Leitfaden wurde<br />

probehalber während eines halben Jahres eingesetzt<br />

<strong>und</strong> hat sich bestens bewährt. Die definitive Einführung<br />

ist 2013 geplant.<br />

Projekt Zuger Strassenkicker<br />

Das Projekt Zuger Strassenkicker wurde <strong>2012</strong> erfolgreich<br />

fortgeführt. Offensichtlich schätzten die Randständigen<br />

<strong>und</strong> Personen mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

das gemeinsame Training am Mittwochabend. Die regelmässige<br />

Sportsequenz kann durchaus als gelungene<br />

psychische <strong>und</strong> physische Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

betrachtet werden. Was im europäischen Fussball der<br />

Champions League-Final, das ist bei den Zuger Strassenkickern<br />

das Grümpelturnier Ende Sommer. Einmal<br />

mehr verlief der als Co-Projekt von <strong>punkto</strong>, Podium 41<br />

<strong>und</strong> GGZ@Work organisierte Sportanlass ohne nachhaltige<br />

Ges<strong>und</strong>heitsschäden. Die Teilnahme von zehn<br />

Teams – unter anderem ein kurdisches <strong>und</strong> ein arabisches<br />

Kollektiv – spricht für sich. Den dritten Rang sicherte<br />

sich dank eines unerwarteten Exploits übrigens<br />

das Team um den <strong>punkto</strong>-Gassenarbeitenden.<br />

Leistungen Kerngeschäft<br />

Die Zahl der im Rahmen der Gassenarbeit begleiteten<br />

Klientinnen <strong>und</strong> Klienten erhöhte sich im Berichtsjahr<br />

um 10 Prozent. Wegen der oftmals sehr vielschichtigen<br />

Problemstellungen, erhöhte sich die Anzahl der<br />

Beratungsgespräche gleichzeitig von 491 auf 785, ein<br />

Zuwachs von nahezu 60%. Die Betroffenen haben offensichtlich<br />

Vertrauen in den Nutzen der Gassenarbeit<br />

gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> lassen sich vermehrt auf mehrsequenzige<br />

Beratungsprozesse ein.<br />

2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Anzahl Klienten total 68 77 115 129<br />

männlich - - 91 104<br />

weiblich - - 24 25<br />

unter 25 Jahre - - 39 19<br />

über 25 Jahre - - 76 110<br />

Beratungsgespräche 348 464 491 785<br />

Unterstützung<br />

Wohnraumsuche 12 13 13<br />

Bons Mittagsbeiz 500 600 700 800<br />

22


<strong>punkto</strong> – leistungsbericht <strong>2012</strong><br />

Zentrale Dienste<br />

Personal:<br />

Geschäftsführung, Bereichsleitung 90%<br />

3 Mitarbeitende 200%<br />

1 LERNENDE 100%<br />

Gewachsene Organisation, personelle Erweiterung<br />

Mit Dynamik, Flexibilität <strong>und</strong> Offenheit auf die täglichen<br />

Anforderungen eingehen – das sind die Attribute,<br />

welche im vergangenen Jahr die Arbeit der Zentralen<br />

Dienste geprägt haben.<br />

Durch das betriebliche Wachstum waren die Aufgaben<br />

komplexer <strong>und</strong> zeitaufwändiger geworden. Damit die<br />

Teilbereiche administrativ zusammengeführt, deren<br />

Prozessabläufe angeglichen <strong>und</strong> Sicherheitsaspekte<br />

aus einem Audit integriert werden konnten, musste<br />

das Team personell verstärkt werden. Insbesondere<br />

am Empfang <strong>und</strong> beim Telefondienst drängte sich<br />

eine Entlastung auf, damit die anstehenden Arbeiten<br />

mit der nötigen Ruhe <strong>und</strong> Konzentration angegangen<br />

werden konnten. Dieses Ziel ist mit der Anstellung<br />

von Ines Schüpfer am 1. Februar <strong>2012</strong> verwirklicht<br />

worden.<br />

Nebst der Optimierung der Arbeitsorganisation <strong>und</strong> der<br />

fortdauernden Lehrlingsausbildung, hatte das Team<br />

der Zentralen Dienste aber auch die Gr<strong>und</strong>aufträge zu<br />

erfüllen: das Rechnungswesen, die Lohnbuchhaltung<br />

<strong>und</strong> die Personaladministration. Dies war insofern<br />

eine Herausforderung, als zahlreiche nebenherlaufende<br />

Projekte gleichermassen Ressourcen banden.<br />

Zu erwähnen gilt es etwa die Planung <strong>und</strong> Gestaltung<br />

des 10-Jahre-Jubiläums: Ohne den Beitrag der Zentralen<br />

Dienste <strong>und</strong> deren eingangs erwähnte Flexibilität<br />

24


<strong>und</strong> Dynamik, hätten die Veranstaltungen wohl kaum<br />

so erfolgreich durchgeführt werden können.<br />

Ausblick<br />

Zahlreiche mit der Neuorganisation verb<strong>und</strong>ene Aufgaben<br />

werden die Zentralen Dienste auch im kommenden<br />

Jahr noch beschäftigen. Bereits wurden aber auch<br />

viele Themen <strong>und</strong> Ideen in Bezug auf die Umsetzung<br />

des Leistungsauftrags 2013/14 angepackt. Als sicherlich<br />

grösstes Projekt gilt es, ein Konzept für die IT zu<br />

erarbeiten. Durch die Beratung an verschiedenen externen<br />

Standorten wird ein online-Zugriff auf die EDV<br />

zusehends wichtiger. Zeichen <strong>und</strong> Erfordernisse unserer<br />

Zeit, denen sich eine Organisation wie <strong>punkto</strong> nicht<br />

verschliessen kann. Die Planung solcher Entwicklungsschritte<br />

beginnt oft im Bereich der Zentralen Dienste,<br />

wo «alte» Lösungen losgelassen <strong>und</strong> neue Perspektiven<br />

aufgezeigt werden müssen.<br />

Themen-Flash ZENTRALE DIENSTE<br />

BERUFSINTEGRATION<br />

Am 1. Februar <strong>2012</strong> begann ich bei <strong>punkto</strong> mit einem<br />

dreimonatigen Praktikum im Sekretariat. Aus ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Gründen konnte ich meinen Beruf als Köchin<br />

nicht mehr ausüben, daher absolvierte ich eine Umschulung<br />

in einer zweijährigen Vollzeit-Handelsschule.<br />

Bei <strong>punkto</strong> bekam ich die Möglichkeit, erste Berufserfahrung<br />

im kaufmännischen Bereich zu sammeln. Nach<br />

dem Praktikum bot man mir eine Festanstellung an,<br />

mit viel Freude sagte ich zu. War es doch für mich nicht<br />

einfach, ohne Berufserfahrung eine Stelle zu finden.<br />

Der direkte K<strong>und</strong>enkontakt am Telefon <strong>und</strong> Empfang<br />

war für mich eine völlig neue Erfahrung, aus der ich<br />

aber viel gelernt habe. Nicht nur der K<strong>und</strong>enkontakt,<br />

sondern auch all die anderen Tätigkeiten am Empfang<br />

erledige ich mit grosser Freude. Mein Arbeitsgebiet<br />

hat sich im letzten Jahr kontinuierlich erweitert. Zudem<br />

habe ich mir im «Inhouse-Catering» einen Namen<br />

gemacht. Für Apéros <strong>und</strong> Sitzungen verköstige ich das<br />

Team mit feinen Sachen.<br />

Ich arbeite gerne bei <strong>punkto</strong>. Es ist eine vielseitige <strong>und</strong><br />

interessante Arbeit. Jeder Tag ist abwechslungsreich<br />

<strong>und</strong> keiner gleicht dem anderen.<br />

Ines Schüpfer<br />

25


<strong>punkto</strong> – leistungsbericht <strong>2012</strong><br />

Mitarbeitende <strong>2012</strong><br />

verein & Fachstelle<br />

<strong>punkto</strong> Jugend <strong>und</strong> Kind<br />

Vorstand<br />

Martin Brun, Präsident<br />

Rudy J. Wieser, Vizepräsident<br />

Luzia Gehrig-Okle, Finanzen, bis Mai <strong>2012</strong><br />

Jörg Halter, Controlling Kindesschutzgruppe,<br />

bis Mai <strong>2012</strong><br />

Stefan Hermann, Vertretung SOVOKO,<br />

ab Sept. <strong>2012</strong><br />

Monika Hürlimann-Iten, Vertretung SOVOKO,<br />

bis Mai <strong>2012</strong><br />

Andreas Huwyler<br />

Thomas Lötscher<br />

Jeannette Paul<br />

Susanna Peyer-Fischer, Personal<br />

Walter Wyss, Finanzen, ab Mai <strong>2012</strong><br />

Revision<br />

Alta Group AG vertreten durch:<br />

Albert Blattmann<br />

Christoph Widmer<br />

Geschäftsführung<br />

Heinz Spichtig, Geschäftsführer<br />

Markus Noser, Stellvertreter Geschäftsführer<br />

26


Mütter- <strong>und</strong> Väterberatung<br />

Rita Herzog, Bereichsleitung<br />

Stefanie Dober-Wittwer, Beratung<br />

Simone Kalt, Beratung, ab 1. Januar <strong>2012</strong><br />

Sabrina Lütold, Beratung, ab 1. Februar <strong>2012</strong><br />

Monika Schrepfer, Beratung, ab 1. April <strong>2012</strong><br />

Susanne Stucki, Beratung<br />

Nicole Sierra-Niederhauser, Stellvertretung<br />

Monika Strickler, Stellvertretung<br />

Kathrin Bossard, Kurse<br />

Jugend- <strong>und</strong> Familienberatung<br />

Renée Giger, Bereichsleitung, bis 29. Februar <strong>2012</strong><br />

Markus Noser, Bereichsleitung, ab 1. Februar <strong>2012</strong><br />

Ugo Bertona, Beratung / Mandatsführung,<br />

bis 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

Judith Dörflinger, Beratung / Mandatsführung,<br />

ab 1. Februar <strong>2012</strong><br />

Rainer Götz, Beratung / Mandatsführung<br />

Paula Good, Beratung / Mandatsführung<br />

Antonia Küng, Beratung / Elterncoaching<br />

Rita Kunz, Beratung / Mandatsführung,<br />

ab 1. Juli <strong>2012</strong><br />

Iris Nyfeler, Sachbearbeitung<br />

Tullia Spörri, Beratung / Mandatsführung,<br />

ab 1. Februar <strong>2012</strong><br />

Monika Strub, Beratung / Mandatsführung<br />

Claudia Ambühl, Praktikantin, bis 31. Juli <strong>2012</strong><br />

Petra Züsli, Praktikantin, ab 1. August <strong>2012</strong><br />

Jugendförderung<br />

Paddy Richmond, Bereichsleitung<br />

Bettina Bach, Fachspezialistin Jugendfragen<br />

Henning Börm, Gassenarbeiter<br />

Petra Greykowski, Fachspezialistin Jugendfragen,<br />

ab 1. August <strong>2012</strong><br />

Patrik Litscher, Leiter Jugendwohnungen<br />

Nina Meier-Kollros, Fachspezialistin Jugendfragen,<br />

bis 31. Oktober <strong>2012</strong><br />

Ricarda Rietberger, Gassenarbeiterin,<br />

ab 1. März <strong>2012</strong><br />

Zentrale Dienste<br />

Heinz Spichtig, Bereichsleitung<br />

Rolf Bürkli, Finanzen<br />

Claudia Meier, Personal<br />

Ines Schüpfer, ab 1. Februar <strong>2012</strong><br />

Meryem Alt<strong>und</strong>ag, Lernende<br />

27


<strong>punkto</strong> – Leistungsbericht <strong>2012</strong><br />

Jahresrechnung <strong>2012</strong><br />

Erfolgsrechnung <strong>punkto</strong> Jugend <strong>und</strong> Kind<br />

vom 01.01.<strong>2012</strong> – 31.12.<strong>2012</strong><br />

Eigenleistungen: Der Vorstand des Vereins <strong>punkto</strong> Jugend <strong>und</strong> Kind leistete <strong>2012</strong> ehrenamtliche<br />

Arbeit im Wert von CHF 45‘000.<br />

Ertrag Rechnung <strong>2012</strong> Budget <strong>2012</strong> Rechnung 2011<br />

Beiträge Direktion des Innern DI 1‘758‘000 1‘758‘000 1‘758‘000<br />

Rückführung Beiträge DI 0 0 0<br />

Beiträge Ges<strong>und</strong>heitsdirektion GD 348‘000 354‘900 348‘000<br />

Beiträge Gemeinden 358‘882 356‘500 352‘990<br />

Total Beiträge aus leistungsvereinbarung 2‘464‘882 2‘469‘400 2‘458‘990<br />

übrige beiträge 12‘868 51‘000 10‘950<br />

Beitrag Lotteriefonds zugunsten Jubiläum 13‘500 0 0<br />

Total übrige Beiträge 26‘368 51‘000 10‘950<br />

Ertrag aus leistungen 445‘125 380‘000 361‘875<br />

übriger ertrag 68‘155 36‘000 32‘200<br />

Ertragsminderungen - 8‘000 0 1‘000<br />

Total übriger Ertrag 505‘280 416‘000 395‘075<br />

Total Ertrag 2‘996‘530 2‘936‘400 2‘865‘015<br />

28


Aufwand Rechnung <strong>2012</strong> Budget <strong>2012</strong> Rechnung 2011<br />

Sachaufwand Jugendwohnungen, netto 15‘818 10‘000 10‘419<br />

Elternnotruf Zürich 18‘000 18‘000 18‘000<br />

Total Aufwand für Dienstleistungen 33‘818 28‘000 28‘419<br />

Personalaufwand 2665‘450 2‘604‘000 2‘349‘238<br />

Raumaufwand 199‘221 205‘100 191‘748<br />

Verwaltungs- <strong>und</strong> Informatikaufwand 80‘996 91‘700 93‘961<br />

Öffentlichkeitsarbeit / Projekte 117‘168 118‘500 104‘957<br />

Abschreibungen 157‘293 165‘600 158‘430<br />

Total betriebsAufwand 3‘220‘128 3‘184‘900 2‘898‘334<br />

Finanzerfolg 10‘258 10‘600 9‘447<br />

total aufwand 3‘264‘204 3‘223‘500 2‘936‘200<br />

Ergebnis vor Fondsveränderungen - 267‘674 - 287‘100 - 71‘185<br />

davon Ergebnis aus Leistungsvereinbarung GD - 61‘518 - 89‘000 - 34‘772<br />

davon Ergebnis übrige Bereiche - 206‘156 - 198‘100 - 36‘413<br />

Verwendung Fonds MVB 10‘552 4‘000 10‘000<br />

Verwendung übrige fonds 55‘189 20‘000 524<br />

Zuweisung an übrige Fonds - 3‘692 0 0<br />

JahresErgebnis - 205‘625 - 263‘100 - 60‘661<br />

davon Ergebnis aus Leistungsvereinbarung GD - 50‘967 - 85‘000 - 24‘772<br />

davon Ergebnis übrige Bereiche - 154‘658 - 178‘100 - 35‘889<br />

Verwendung JahresErgebnis<br />

Verbuchung auf Verlustvortrag aus Leistungsvereinbarung<br />

GD<br />

- 50‘967 - 24‘772<br />

Verbuchung auf Reserven aus Leistungsvereinbarung DI - 154‘658 - 35‘889<br />

Jahresergebnis - 205‘625 - 60‘661<br />

29


Bilanz <strong>punkto</strong> Jugend <strong>und</strong> Kind<br />

per 31.12.<strong>2012</strong> mit Vorjahr (nach Verbuchung des Ergebnisses)<br />

Aktiven 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Flüssige Mittel 168‘713 223‘688<br />

Forderungen aus leistungen 207‘153 174‘879<br />

Andere kurzfristige Forderungen 78‘968 77‘931<br />

Aktive Rechnungsabgrenzung 12‘244 5‘510<br />

Total Umlaufvermögen 467‘079 482‘008<br />

Mobile Sachanlagen 74‘040 85‘419<br />

Immobile Sachanlagen 441‘092 536‘092<br />

Total Anlagevermögen 515‘132 621‘511<br />

Total Aktiven 982‘211 1‘103‘519<br />

Passiven 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten 185‘844 171‘944<br />

Passive Rechnungsabgrenzung 210‘063 67‘885<br />

Total kurzfristige Verbindlichkeiten 395‘907 239‘829<br />

Darlehen Innenausbau 236‘250 281‘250<br />

Total langfristige Verbindlichkeiten 236‘250 281‘250<br />

Total Fremdkapital 632‘157 521‘079<br />

Fonds & Legate MVB 40‘832 40‘832<br />

übrige Fonds & Legate 139‘904 139‘904<br />

Total FondsKapital 153‘975 180‘736<br />

Vereinskapital 224‘742 224‘742<br />

Reserven aus Leistungsvereinbarung DI 113‘792 268‘451<br />

Verlustvortrag aus Leistungsvereinbarung GD - 142‘456 - 91‘489<br />

Total Organisationskapital 196‘079 401‘704<br />

Total Passiven 982‘211 1‘103‘519<br />

30


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