PM 3582 POST 60 - Putzmeister Holding GmbH
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Titelstory<br />
Aufwändige Betonage bei komplizierter Brückenkonstruktion<br />
Die neue, 820 m lange Yahagigawa-Brücke verfügt pro Fahrtrichtung über drei Fahrspuren und beeindruckt schon von weitem durch ihre Architektur<br />
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In Japan befindet sich aufgrund des<br />
hohen Verkehrsaufkommens zwischen<br />
Tokio und Nagoya der sogenannte Second<br />
Tomei Expressway im Bau. Die neue<br />
Autobahnverbindung wird den bisherigen<br />
Tomei Expressway entlasten, der die beiden<br />
Großstädte verbindet. Im Zuge dieses<br />
Schnellstraßen-Baus wird über den<br />
Yahagigawa-Fluss eine 820 m lange<br />
Autobahnbrücke errichtet, die gleich mehrere<br />
Rekorde aufstellt. Interessant sind<br />
vor allem die Verfahren, mit denen die<br />
enormen Mengen des meist hochfesten<br />
Betons von stationären und mobilen <strong>PM</strong><br />
Betonpumpen und Verteilungssystemen in<br />
die Brückenpfeiler eingebaut und auf den<br />
Deckenschalungen der Fahrbahn verteilt<br />
werden.<br />
Bei der Yahagigawa-Flussbrücke handelt es<br />
sich um eine Schrägseil Brückenkonstruktion,<br />
die von zwei Pylonen getragen wird.<br />
Die Pylone weisen im Querschnitt die<br />
Form eines Tropfens auf, der sich etwa in<br />
11 bzw. 16 m Höhe in zwei filigrane<br />
Hälften teilt. Die in Fahrbahn-Mitte abgespannte<br />
6-spurige Trasse führt dazwischen<br />
hindurch. Etwa 84 m über Grund wachsen<br />
die beiden Bauteile wieder harmonisch<br />
zusammen und erreichen eine Höhe von ca.<br />
121 bzw. 126 m über den Fundamenten.<br />
Mit dieser imposanten Bauhöhe hält die<br />
Yahagigawa-Brücke einen japanischen<br />
Rekord. Der Auftrag für das Projekt wurde<br />
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<strong>PM</strong> <strong>3582</strong><br />
vom Bauherrn JAPAN HIGHWAY PUBLIC<br />
CORPORATION an die beiden renommierten<br />
Bauunternehmungen KAJIMA<br />
KENSETSU Co. Ltd. (Westseite) und<br />
ORIENTARU KENSETSU Co. Ltd.<br />
(Ostseite) vergeben. Baubeginn war im<br />
Oktober 2002, mit Abschluss der Arbeiten<br />
wird Ende 2004 gerechnet.<br />
Geteilte Pylone gleichzeitig betoniert<br />
Mit dem Betonieren der einzelnen<br />
Abschnitte der imposanten Autobahnbrücke<br />
wurde als Subunternehmer CHUO<br />
KENSETSU Co. Ltd. (vormals: TAKASA-<br />
GO KENSETSU Co. Ltd.) beauftragt, mit<br />
mehr als 20 <strong>Putzmeister</strong> Betonpumpen<br />
einer der größten Betonpumpendienste<br />
Japans. Nach Einschätzung der Bauleitung<br />
wäre keine Betonpumpe aus lokaler Fertigung<br />
in der Lage gewesen, den Betoneinbau<br />
auf dieser Baustelle durchzuführen.<br />
Denn auf fast allen Abschnitten und bis in<br />
etwa 120 m Höhe musste hochfester Beton<br />
gepumpt werden, der einen hohen Förderdruck<br />
erforderte. Insgesamt wird der<br />
Betonbedarf für die Pylone und die Fahrbahndecke<br />
der Yahagigawa-Brücke auf<br />
etwa 24.000 m 3 veranschlagt.<br />
Die mastlose Autobetonpumpe MOLI (mobile line pump)<br />
hat <strong>Putzmeister</strong> speziell für die Beton-Hochdruckförderungen<br />
durch lange Pumpleitungen ausgelegt – offensichtlich<br />
zur Zufriedenheit der beiden Maschinisten…<br />
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Systematische Darstellung der ersten Bauphase beim<br />
Betonieren mit den <strong>PM</strong> Hochdruckpumpen BSA 2110<br />
HP-D und BSF 2107 HP. Der Betoneinbau in die<br />
Pylone erfolgte mit zwei Deckenverteilern RV 10.<br />
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Der Pumpendienst CHUO KENSETSU<br />
löste das Problem, indem zwei speziell für<br />
hohe Förderdrücke ausgelegte <strong>Putzmeister</strong><br />
Betonpumpen des Typs BSF 2107 HP<br />
und eine Stationärpumpe des Typs<br />
BSA 2110 HP-D eingesetzt wurden. Bei<br />
den BSF 2107 HP (MOLI) handelt es sich<br />
um eine Autobetonpumpe ohne Verteilermast,<br />
die <strong>PM</strong> zur Betonförderung durch<br />
lange Rohrleitungen (d.h. für hohe Pumpdrücke)<br />
konzipiert hat und die vor allem in<br />
den Ländern Südostasiens häufig anzutreffen<br />
ist (MOLI = mobile line pump).<br />
Bereits im stangenseitigen Betrieb erreichen<br />
Maschinen dieser Baureihe Betondrücke<br />
von 150 bar bzw. Pumpmengen von<br />
68 m 3 /h. Auch die „ganz normale“ Stationärpumpe<br />
BSA 2110 HP-D ist übrigens im<br />
stangenseitigem Betrieb für Betondrücke<br />
bis 150 bar bzw. Fördermengen bis<br />
110 m 3 /h ausgelegt.<br />
An jedem der beiden Pylone hatte CHUO<br />
KENSETSU die Betonpumpen über hochdruckfeste<br />
ZX-Förderleitungen mit zwei<br />
mechanischen Beton-Rundverteilern des<br />
Typs RV 10 verbunden. Die horizontal<br />
schwenkbaren Betonverteiler verfügten<br />
über einen Arbeitsbereich von 10 m im<br />
Radius und wurden in dieser Bauphase<br />
jeweils auf einer Pylon-Hälften installiert,<br />
um den Beton möglichst zügig in die z.T.<br />
kompliziert geformten Schalungsabschnitte<br />
zu füllen.<br />
Hochdruckpumpen<br />
bis 220 bar Betondruck ausgelegt<br />
Als in etwa 80 m Höhe der Förderdruck<br />
auf 130 bar anstieg, stellte man sowohl bei<br />
den MOLIs, als auch bei der BSA 2110<br />
HP-D auf bodenseitigen Betrieb um. Alle<br />
Pumpen waren jetzt in der Lage, Beton mit<br />
bis zu 220 bar Druck zu fördern.<br />
Physikalisch bedingt verringerte sich dadurch<br />
natürlich die mögliche Fördermenge.<br />
Eingebaut wurden dennoch pro Tag etwa<br />
170 m 3 Beton, was einer täglichen Bauhöhe<br />
von ca. 4,5 m entsprach. Zum Betonieren<br />
des oberen Pylon-Bereichs genügte dann<br />
Mit zunehmender Bauhöhe wird zum Betonieren der<br />
Pylone nur noch jeweils eine Hochdruck-Betonpumpe<br />
und ein Beton-Rundverteiler benötigt<br />
nur noch eine Betonpumpe und lediglich<br />
ein Beton-Rundverteiler RV 10. Am Ende<br />
der Betonagen erfolgte die Reinigung der<br />
Rohrleitungen mit einer elektrisch betriebenen<br />
Hochdruck-Wasserpumpe, die von<br />
einem Baukran jedes Mal bis in Höhe der<br />
Einbaustelle gezogen wurde.<br />
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<strong>PM</strong> <strong>3582</strong><br />
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