Berufsorientierung und Potenzialanalyse in der Kooperation mit ...

Berufsorientierung
&
Potenzialanalysen
in der Kooperation mit Schulen
Lars Kaboth
Berufsbildungszentrum Euskirchen

In letzter Zeit taucht kaum ein Wort in der Personalentwicklung
so häufig auf wie der Begriff „Potenzial".
Was verbirgt sich hinter dem Modebegriff?
Eine exakte Definition gibt es nicht, am häufigsten wird er mit
„noch nicht entfalteten Möglichkeiten und Anlagen" beschrieben.

Das Dilemma der Potenzialanalyse ist nun, dass Potenzial sich
erst in der Zukunft herausbildet - aber nur etwas gemessen
werden kann, das vorhanden ist.
Was zeigt der Schüler?
Was beobachten wir?

Mittels einer Vielzahl von verschiedenen Wegen und Instrumenten
wird nun in der Personalentwicklung versucht, diesen „dunklen"
Bereich zu erhellen und die vermuteten Schätze zu heben.
Die Angebote am Markt dazu sind Schwindel erregend, sind doch
auch viele Ansätze zweifelhaft und sogar oft unseriös.
Es gibt mehr als 200 Instrumente, mehr als 2000
Persönlichkeitseigenschaften, mehr als 500 Motive und mehr als
1000 Verhaltenskonstrukte.

Für die POA zentral:
Welche Techniken muss ein Schüler beherrschen, um die Schule /
Ausbildung erfolgreich durchlaufen zu können?
Was muss getan werden, damit der Schüler seine Schwächen
akzeptiert, aber auch daran arbeitet und so sein „Potenzial“
überhaupt ausschöpfen kann?
Was definieren wir als „normal“?

„normale“ Erwartungen:
aufmerksam zuhören und zusehen
lesen
nachdenken
versuchen umzusetzen
eigene Schwächen erkennen können
mit anderen zusammenarbeiten und sich einfügen
die Rolle eines Ausbilders akzeptieren
die Rolle des Auszubildenden akzeptieren
sich kritisieren / korrigieren lassen
Willen, von vorne zu beginnen (falls erforderlich)

Nur wenn sich ein Jugendlicher in die
Position eines Lernenden begeben kann,
können wir uns auch mit seinen
Potenzialen beschäftigen.

Der Jugendliche lenkt die Aufmerksamkeit der Beobachter.
Der Jugendliche erhält eine Rückmeldung, welchen Eindruck er
hinterlässt und welche Rückschlüsse Fremde ziehen.

Tendenziell finden wir den Lernenden eher in
- Klassen vom Land
- Klassen mit einer engen Bindung an den Klassenlehrer
- kleinen Klassen
Die Erfahrung zeigt ferner:
- Schüler nehmen enge Führung an.
- Schüler haben ein Gespür für gestandene Ausbilder, die hinter ihrem
Beruf stehen