Hardtwaldklinik II - Qualitätsmanagement und Evaluation der Wicker ...
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Vorgesetzten aus. An<strong>der</strong>e haben massive Übergriffe körperlicher o<strong>der</strong> seelischer Art<br />
erlebt, in <strong>der</strong>en Folge sie an quälenden „seelischen Erinnerungsabszessen“ leiden, die<br />
sich symptomatisch in Form von Alpträumen, Angstattacken o<strong>der</strong> unerklärlichen Körperreaktionen<br />
zeigen können.<br />
Nach unserer Gr<strong>und</strong>überzeugung ist die Basis jeglicher Psychotherapie eine tragfähige<br />
therapeutische Beziehung. Dies stellt für uns, vor allen an<strong>der</strong>en Ansprüchen an unsere<br />
Arbeit, eine Selbstverpflichtung zu einem respektvollen <strong>und</strong> wertschätzenden Umgang<br />
mit unseren Patienten dar.<br />
Eine wichtige Rolle in <strong>der</strong> Rehabilitationsbehandlung kommt dem ärztlichen o<strong>der</strong> psychologischen<br />
Bezugstherapeuten zu. Unterstützt durch einen in <strong>der</strong> psychosomatischen Rehabilitation<br />
erfahrenen Oberarzt, erstellt er die Rehabilitationsdiagnosen, unterstützt die<br />
Patienten bei <strong>der</strong> Formulierung <strong>der</strong> Therapieziele, verordnet <strong>und</strong> koordiniert die unterschiedlichen<br />
Therapiemaßnahmen. Der Bezugstherapeut übernimmt eine Lotsenfunktion<br />
im therapeutischen Prozess. Wöchentliche Einzelgespräche sind zumeist realitätsorientiert.<br />
Sie dienen dazu, Therapiefortschritte zu bewerten <strong>und</strong> bei Stagnation im Rehabilitationsprozess<br />
Hilfestellung zu geben. Eine Einzelpsychotherapie im Sinne <strong>der</strong> ambulanten<br />
Richtlinienpsychotherapie ist konzeptionell nicht vorgesehen. Hochfrequente psychotherapeutische<br />
Einzelgespräche können in <strong>der</strong> Rehabilitation nur in begründeten Ausnahmefällen<br />
durchgeführt werden.<br />
Unterschiedliche Formen <strong>der</strong> Gruppentherapie bilden das Kernstück unserer Behandlung.<br />
Patienten werden einer Basisgruppe zugeordnet, die gemeinsam den gesamten<br />
Rehabilitationsprozess durchläuft. Diese Basistherapie ist immer eine Kombination aus<br />
ärztlich bzw. psychologisch geleiteter Gesprächstherapie <strong>und</strong> Kreativtherapie bzw. Ergotherapie.<br />
Durch die fixe Kombination dieser Gruppentherapien wird die größtmögliche<br />
personelle Kontinuität im Gruppenprozess erreicht. Nach unserer Überzeugung kann die<br />
therapeutische Gruppe nur in <strong>der</strong> Vertrautheit mit An<strong>der</strong>en ihre volle Wirksamkeit entfalten.<br />
Wesentliche Wirkfaktoren dieser Gruppentherapie sind zunächst die Vermin<strong>der</strong>ung<br />
von Isolation <strong>und</strong> eine Reduktion von Schuld-, Scham- <strong>und</strong> Versagensgefühlen.<br />
In <strong>der</strong> therapeutischen Gruppe wird Solidarität erfahrbar. Mitzuerleben, dass auch an<strong>der</strong>e<br />
Menschen psychisch belastet sind, verbindet <strong>und</strong> entlastet. Die Gruppe bietet zudem<br />
einen geschützten Rahmen, welcher es ermöglicht, sich im Spiegel <strong>der</strong> An<strong>der</strong>en selbst<br />
zu erfahren <strong>und</strong> korrigierende, interaktionelle <strong>und</strong> emotionale Erfahrungen zu machen.<br />
Die Gruppenpsychotherapie ist das Wertvollste was wir in <strong>der</strong> psychosomatischen Rehabilitation<br />
anbieten können.<br />
1.2.3.1.2 Spezifische Behandlungsbausteine<br />
Aus konzeptuellen Gründen nehmen im Regelfall Patienten mit unterschiedlicher klinischer<br />
Symptomatik an unserer Gruppenpsychotherapie teil.<br />
Um gezielte Informationen zu Krankheitsbil<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Problemen zu vermitteln, haben wir,<br />
über die Basisgruppenpsychotherapie hinausgehend, folgende zusätzlichen Gruppen<br />
eingerichtet, die informatorischen bzw. psychoedukativen Charakter haben <strong>und</strong> allen<br />
Patienten unserer Klinik offen stehen:<br />
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