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Hardtwaldklinik II - Qualitätsmanagement und Evaluation der Wicker ...

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<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Qualitätsbericht<br />

für das Jahr 2010<br />

<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Fachklinik für psychogene Erkrankungen<br />

Werner <strong>Wicker</strong> KG<br />

Hardtstraße 32<br />

34596 Bad Zwesten


Anschrift<br />

<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> - Fachklinik für psychogene<br />

Erkrankungen<br />

Werner <strong>Wicker</strong> KG<br />

Hardtstrasse 32, 34596 Bad Zwesten<br />

Geschäftsführer: Werner Wilhelm J. <strong>Wicker</strong><br />

Handelsregister Kassel HRA 11106<br />

Steuernummer: 26 381 30103<br />

Tel.: 0 56 26 / 88-0<br />

Fax: 0 56 26 / 88-11 11<br />

E-Mail: Info@hardtwaldklinik2.de<br />

Internet: www.hardtwaldklinik2.de<br />

Kostenfreies Servicetelefon<br />

08 00 / 9 14 63 60<br />

Ansprechpartner<br />

Für alle Fragen, per Post, telefonisch o<strong>der</strong> per E-Mail, stehen zur Verfügung:<br />

Verwaltungsleitung<br />

Frau Janowski-Luedtke<br />

Dipl. Betriebswirtin (FH)<br />

Patientenanmeldung<br />

Frau Kunz<br />

Telefon: 0 56 26 / 88 - 1705<br />

Sekretariat<br />

Frau Böswald<br />

Telefon: 0 56 26 / 88 – 17 84<br />

Telefax: 0 56 26 / 88 – 18 84<br />

Boeswald@hwk2.de<br />

Ärztlicher Direktor<br />

Herr Dr. med. Schäfer<br />

Sekretariat<br />

Frau Jäger-Berge<br />

Telefon: 0 56 26 / 88 – 17 02<br />

Telefax: 0 56 26 / 88 – 18 33<br />

Jaeger-Berge@hwk2.de<br />

Krankenhausabteilung<br />

Frau Lobert-Speck, Oberärztin<br />

Sekretariat<br />

Telefon: 0 56 26 / 88 – 17 03<br />

Lobert-Speck@hwk2.de<br />

Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie,<br />

Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie<br />

Herr Dr. med. Knupp, leiten<strong>der</strong> Abteilungsarzt<br />

Sekretariat<br />

Telefon: 056 26 / 88 – 1757<br />

Telefax: 056 26 / 88 - 1857<br />

Weber@hwk2.de<br />

Dieser Qualitätsbericht für das Jahr 2010 bezieht sich auf die im Berichtszeitraum vom<br />

01.01. bis 31.12. 2010 entlassenen Patienten.<br />

Seite 2


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

Vorwort<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

für das Kalen<strong>der</strong>jahr 2000 wurde in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> zum ersten Mal ein Qualitätsbericht<br />

erstellt <strong>und</strong> intern veröffentlicht. Seit 2009 veröffentlichen wir unseren Qualitätsbericht<br />

im Internet, um Ihnen die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Klinik darzulegen.<br />

Die Geschäftsführung <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe beschloss bereits 1998 in allen Kliniken ein<br />

internes Qualitätsmanagementsystem einzuführen. Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist seit 1999<br />

nach den Richtlinien <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für medizinischen Rehabilitation (DE-<br />

GEMED) zertifiziert.<br />

Wesentliches Element <strong>der</strong> externen Qualitätssicherung ist die obligatorische Teilnahme<br />

am Qualitätssicherungsprogramm unseres Hauptbelegungsträgers, <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung<br />

B<strong>und</strong>, mit den Elementen: Beschwerdebesserung, Leistungsdichte (KTL<br />

Maßnahmen), Patientenzufriedenheit, Patientenbeschwerden, Peer Review <strong>und</strong> Berichtslaufzeiten.<br />

Der vorliegende Qualitätsbericht glie<strong>der</strong>t sich in drei Teile:<br />

Teil I:<br />

Teil <strong>II</strong>:<br />

Teil <strong>II</strong>I:<br />

Allgemeine Informationen zur Klinik sowie zum Behandlungs- <strong>und</strong> Rehhabilitationskonzept.<br />

In Anlehnung an die gesetzlichen Vorgaben für Akutkrankenhäuser werden<br />

Leistungsdaten <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> übersichtlich dargestellt.<br />

Fern- <strong>und</strong> Nahziele <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong>, Ergebnisse <strong>der</strong> Qualitätspolitik,<br />

Zufriedenheit unserer Interessenspartner.<br />

Der Qualitätsbericht wird jährlich neu erstellt <strong>und</strong> weiterentwickelt. Für ergänzende Informationen<br />

<strong>und</strong> natürlich auch für Anregungen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.<br />

Mit den besten Wünschen<br />

Die Klinikleitung <strong>der</strong><br />

<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Seite 3


INHALTSVERZEICHNIS<br />

VORWORT 3<br />

1 REHABILITATION – KONZEPTE, ERGEBNISSE, ENTWICKLUNGEN 4<br />

1.1 Die Klinik 5<br />

1.1.1 Lage <strong>der</strong> Klinik <strong>und</strong> Ausstattung 5<br />

1.1.2 Träger <strong>der</strong> Einrichtung 6<br />

1.1.3 Beleger, Zulassungen <strong>und</strong> Verträge 6<br />

1.2 Das Behandlungs- <strong>und</strong> Rehabilitationskonzept 6<br />

1.2.1 Qualitätsverständnis 6<br />

1.2.2 Leistungsspektrum/Therapie- <strong>und</strong> Rehabilitationsangebote 8<br />

1.2.3 Rehabilitationskonzepte 9<br />

1.2.4 Beson<strong>der</strong>e Betreuungsstrukturen 19<br />

1.2.5 Ergebnisqualität 19<br />

1.2.6 Fallzahl behandelter Patientinnen <strong>und</strong> Patienten 20<br />

1.2.7 Weiterentwicklung <strong>der</strong> Rehabilitationskonzepte 20<br />

1.2.8 Zertifizierung 21<br />

2 DOKUMENTATION – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 22<br />

2.1 Mitarbeiter <strong>und</strong> medizinisch-technische Leistungen 22<br />

2.1.1 Mitarbeiter 22<br />

2.1.2 Medizinisch-technische Leistungen <strong>und</strong> apparative Versorgung 23<br />

2.1.3 Medizinische Notfallversorgung 25<br />

2.2 In <strong>der</strong> Klinik behandelte Krankheitsbil<strong>der</strong> 25<br />

2.2.1 Psychotherapie <strong>und</strong> Psychosomatik 25<br />

3 QUALITÄTSPOLITIK UND QUALITÄTSSICHERUNG 35<br />

3.1 Qualitätspolitik <strong>der</strong> Einrichtung 35<br />

3.1.1 Strategische <strong>und</strong> operative Ziele 35<br />

3.1.2 Umsetzung von Leitlinien 35<br />

3.1.3 Umsetzung spezifischer rechtlicher Anfor<strong>der</strong>ungen 36<br />

3.2 Qualitätssicherung für die Einrichtung 37<br />

3.2.1 Internes Qualitätsmanagement 37<br />

3.2.2 Qualifizierung <strong>der</strong> Mitarbeiter 38<br />

3.2.3 Externe Qualitätssicherung 38<br />

3.2.4 Ergebnisse <strong>der</strong> internen Qualitätssicherung 42<br />

3.2.5 Weiterentwicklung von Versorgungskonzepten 45<br />

4 AKTIVITÄTEN UND VERANSTALTUNGEN 46<br />

4.1 Vermittlung von Konzepten <strong>und</strong> Erfahrungen 46<br />

4.2 Sonstige Aktivitäten <strong>der</strong> Einrichtung 47<br />

5 AUSBLICK UND AKTUELLES 48<br />

6 GLOSSAR 49<br />

7 IMPRESSUM 52<br />

Seite 4


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

1 Rehabilitation – Konzepte, Ergebnisse, Entwicklungen<br />

1.1 Die Klinik<br />

Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist eine seit vielen Jahren etablierte Rehabilitationsklinik für Psychosomatische<br />

Medizin <strong>und</strong> Psychotherapie. Sie wurde im Januar 1977 als achte Klinik<br />

<strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe eröffnet <strong>und</strong> wird seit dem in privater Trägerschaft geführt.<br />

Im Jahr 2010 verfügte die Klinik über insgesamt 331 aufgestellte Betten. Davon stehen<br />

15 Betten <strong>der</strong> im April 2009 eröffneten Krankenhausabteilung zur Verfügung, die im<br />

Krankenhausplan des Landes Hessen ausgewiesen ist.<br />

Zum 1. Januar 2010 wurde die vormalige Dependance <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> I, als Abteilung<br />

für „Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie“<br />

in die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> integriert. Diese Abteilung verfügt über 50 Betten.<br />

1.1.1 Lage <strong>der</strong> Klinik <strong>und</strong> Ausstattung<br />

Bad Zwesten liegt zwischen den Universitätsstädten Marburg/Lahn <strong>und</strong> Kassel im reizvollen<br />

kurhessischen Bergland. Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> steht auf einem Hügel, mit Blick auf<br />

den Ortskern von Bad Zwesten <strong>und</strong> das Schwalmtal. Die Infrastruktur des Ortes bietet<br />

viele Freizeitaktivitäten, wie Ausflugsfahrten, geführte Wan<strong>der</strong>ungen, Sprachkurse <strong>und</strong><br />

Vortragsveranstaltungen. Ein Besuch des nahe gelegenen E<strong>der</strong>sees bietet die Möglichkeit<br />

zum Schwimmen, Surfen, Segeln <strong>und</strong> Tauchen. In <strong>der</strong> Sport- <strong>und</strong> Kulturhalle <strong>der</strong><br />

<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> werden kulturelle Veranstaltungen durchgeführt. Das hessische Staatsbad<br />

Bad Wildungen <strong>und</strong> die Domstadt Fritzlar sind jeweils 15 km entfernt.<br />

Weitere Informationen über den Kurort erhalten sie durch die Kurverwaltung, Ringstraße<br />

1 in 34596 Bad Zwesten, www.badzwesten.de .<br />

Entsprechend ihrem breiten therapeutischen Angebot verfügt die Klinik über großzügige<br />

Räumlichkeiten <strong>und</strong> ist technisch angemessen ausgestattet. Für die Behandlung stehen<br />

unter an<strong>der</strong>em zur Verfügung:<br />

• ein großes Hallenbad mit 25 m Bahnen <strong>und</strong> angeglie<strong>der</strong>ter Sauna<br />

• eine große Sport- <strong>und</strong> Kulturhalle<br />

• Einzelgesprächs- <strong>und</strong> Gruppenräume<br />

• Gymnastikhalle<br />

• Raum für Funktionelles Training <strong>und</strong> Ergometertraining<br />

• Behandlungsräume für:<br />

• Ergotherapie<br />

• Gestaltungstherapie<br />

• Bewegungstherapie<br />

• Musiktherapie<br />

• Physiotherapie<br />

• eine Lehrküche<br />

• ein Bereich für die ergotherapeutische Freizeitgestaltung<br />

Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> verfügt über 331 Einbettzimmer, die mit eigener Dusche <strong>und</strong> WC<br />

ausgestattet sind, 315 Zimmer haben einen direkten Zugang zum Balkon.<br />

Seite 5


1.1.2 Träger <strong>der</strong> Einrichtung<br />

Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist eine zur <strong>Wicker</strong>-Gruppe gehörende Fachklinik für Psychosomatische<br />

Medizin <strong>und</strong> Psychotherapie. Die Unternehmensgruppe in privater Trägerschaft<br />

umfasst zwölf Rehabilitationskliniken <strong>und</strong> vier Krankenhäuser bzw. Krankenhausabteilungen<br />

in Hessen, Nordrhein-Westfalen <strong>und</strong> Thüringen.<br />

1.1.3 Beleger, Zulassungen <strong>und</strong> Verträge<br />

Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> galt im Jahr 2010 als Vorsorge- <strong>und</strong> Rehabilitationseinrichtung nach<br />

§ 111 Sozialgesetzbuch (SGB) V mit 316 vollstationären Behandlungsplätzen.<br />

Hauptbelegungsträger <strong>der</strong> Klinik ist die Deutsche Rentenversicherung B<strong>und</strong> (DRB).<br />

Rehabilitationsmaßnahmen werden weiterhin durchgeführt zu Lasten <strong>der</strong> Regionalträger<br />

<strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung, <strong>der</strong> Gesetzlichen Krankenkassen nach § 40 Abs. 2<br />

SGB V sowie <strong>der</strong> Berufsgenossenschaften<br />

Seit Januar 2009 verfügt die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> über fünfzehn vollstationäre Behandlungsplätze<br />

im Krankenhausbereich, die im Krankenhausplan des Landes Hessen aufgenommen<br />

sind.<br />

Im Krankenhausbereich <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> werden Versicherte des gesamten Spektrums<br />

<strong>der</strong> Gesetzlichen Krankenkassen behandelt.<br />

Für die Privaten Krankenversicherungen führt die Klinik medizinisch notwendige Heilbehandlungen/Krankenhausbehandlungen<br />

nach § 4 (5) <strong>der</strong> Allgemeinen Versicherungsbedingungen<br />

<strong>der</strong> privaten Krankenversicherer durch. Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist beihilfefähig<br />

nach § 6 Abs. 1 <strong>und</strong> § 7 <strong>der</strong> Beihilfeverordnung des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> eine anerkannte<br />

private Krankenanstalt gemäß § 30 <strong>der</strong> Gewerbeordnung.<br />

1.2 Das Behandlungs- <strong>und</strong> Rehabilitationskonzept<br />

1.2.1 Qualitätsverständnis<br />

Die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe haben sich selbst hohe Maßstäbe<br />

gesetzt. Das spiegeln die „Unternehmensleitlinien“ <strong>und</strong> die „Leitsätze für das Miteinan<strong>der</strong>“<br />

innerhalb <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe wi<strong>der</strong>. Unser Ziel ist es, auch in Zukunft ein kompetenter<br />

<strong>und</strong> zuverlässiger Partner für Patientinnen <strong>und</strong> Patienten sowie für die Leistungsträger<br />

zu sein.<br />

Seite 6


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

Die Unternehmensphilosophie <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

• Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen immer die Patientin <strong>und</strong> <strong>der</strong> Patient.<br />

• Alles was wir tun, können wir noch besser machen.<br />

• Gute Ergebnisse erzielen wir nur gemeinsam.<br />

• Je<strong>der</strong> einzelne trägt an seiner Stelle Verantwortung.<br />

• An<strong>der</strong>e führen heißt, mit gutem Vorbild vorangehen.<br />

Unser Weg zum Ziel:<br />

• <strong>Wicker</strong>-Kliniken sind ausgerichtet auf Patientinnen <strong>und</strong> Patienten.<br />

• <strong>Wicker</strong>-Kliniken sind ausgerichtet auf ihre Kooperationspartner.<br />

• <strong>Wicker</strong>-Kliniken sind ausgerichtet auf Qualität.<br />

• <strong>Wicker</strong>-Kliniken sind ausgerichtet auf Ertrag.<br />

• <strong>Wicker</strong>-Kliniken sind ausgerichtet auf Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

Nähere Informationen zur Unternehmensphilosophie finden Sie unter:<br />

http://www.wicker.de/weg-zum-ziel.html<br />

Seite 7


1.2.2 Leistungsspektrum/Therapie- <strong>und</strong> Rehabilitationsangebote<br />

Die therapeutische Hauptausrichtung <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist traditionell tiefenpsychologisch.<br />

Seit 1996 ist eine verhaltenstherapeutische Station integriert. Zum 1. Januar 2010<br />

übernahm die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> die Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie,<br />

Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie von <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> I. Als große Fachklinik<br />

mit nun 267 vollstationären Behandlungsplätzen im Rehabilitationsbereich hält die HWK<br />

<strong>II</strong> ein differenziertes Therapiekonzept vor <strong>und</strong> bietet ihren Patienten ein umfangreiches<br />

Spektrum verschiedener Behandlungsmaßnahmen.<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Lebens- <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen führen zu einem Wandel psychosomatischer<br />

Krankheitsbil<strong>der</strong>. In enger Zusammenarbeit mit dem Hauptbelegungsträger,<br />

<strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung B<strong>und</strong>, entwickelt die Klinik Behandlungskonzepte<br />

kontinuierlich weiter, um auch in Zukunft den Anfor<strong>der</strong>ungen an eine mo<strong>der</strong>ne psychosomatische<br />

Rehabilitation gerecht zu werden. Erkenntnisse <strong>der</strong> Psychotherapieforschung<br />

gehen in die Konzeptentwicklung ebenso ein wie die Ergebnisse aus routinemäßig durchgeführten<br />

Nachbefragungen unserer Patienten.<br />

Überdurchschnittliche Ergebnisse sowohl bezüglich <strong>der</strong> Patientenzufriedenheit als auch<br />

<strong>der</strong> Symptombesserung werden in <strong>der</strong> Klinik als Bestätigung <strong>der</strong> bisherigen Arbeit <strong>und</strong><br />

zugleich als Ansporn verstanden.<br />

Behandlungsspektrum<br />

• Angststörungen (Panikstörung, Agoraphobie, soziale Angststörung, spezifische Phobien,<br />

generalisierte Angststörung)<br />

• Anpassungs- <strong>und</strong> Belastungsstörungen (insbeson<strong>der</strong>e wenn diese im beruflichen<br />

Kontext auftreten, wie z. B. Burnout, Gratifikationskrisen, Mobbing)<br />

• Arbeitsstörungen<br />

• Depressionen, depressive Episoden, rezidivierende depressive Störungen, chronisch<br />

depressive Verstimmungen im Sinne einer Dysthymia, depressive Reaktionen auf<br />

bedeutsame lebensgeschichtliche Ereignisse<br />

• Essstörungen<br />

• Persönlichkeitsstörungen<br />

Bor<strong>der</strong>line-Persönlichkeitsstörungen sowie abhängige, ängstlich-vermeidende,<br />

histrionische, narzisstische, schizoide <strong>und</strong> zwanghafte Persönlichkeitsstörungen<br />

• Psychosomatische Erkrankungen im engeren Sinne, z. B. Magen-Ulcus, Colitis ulcerosa,<br />

Morbus Crohn, Asthma bronchiale<br />

• Somatoforme Störungen<br />

Chronische Schmerzsyndrome, funktionelle körperliche Beschwerden des Herz-<br />

Kreislaufsystems, des Magen-Darm-Systems, <strong>der</strong> Atmungsorgane, Konversionsstörungen<br />

<strong>und</strong> Hypochondrie.<br />

• Zwangsstörungen<br />

Seite 8


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

Behandlungsschwerpunkte<br />

• Depressive Erkrankungen<br />

• Angsterkrankungen<br />

• Traumafolgestörungen<br />

• Somatisierungsstörungen<br />

• Persönlichkeitsstörungen<br />

• Arbeitsstörungen<br />

Kontraindikationen<br />

• Min<strong>der</strong>jährige Patienten<br />

• Pflegebedürftigkeit<br />

• Abhängigkeit von Alkohol, Drogen <strong>und</strong> suchterzeugenden Medikamenten<br />

• Psychosen im akuten Zustand<br />

• Demenzerkrankungen<br />

• Akute Suizidgefährdung<br />

1.2.3 Rehabilitationskonzepte<br />

Im Folgenden werden die Rehabilitationskonzepte <strong>der</strong> HWK <strong>II</strong> beschrieben. Es erfolgt<br />

eine getrennte Darstellung des Konzeptes <strong>der</strong> Abteilung Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie,<br />

Rehastationen eins bis vier, <strong>und</strong> <strong>der</strong> Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie,<br />

Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie.<br />

1.2.3.1 Rehabilitationskonzept <strong>der</strong> Abteilung Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie,<br />

Stationen I bis IV<br />

1.2.3.1.1 Basistherapie<br />

Das Behandlungskonzept <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> basiert auf einem ganzheitlichen Menschenbild.<br />

Unserem Ges<strong>und</strong>heitsverständnis liegt ein bio-psycho-soziales Ges<strong>und</strong>heits-<br />

Krankheitsmodell zugr<strong>und</strong>e. Je nach individueller Problemlage zielen therapeutische<br />

Interventionen in unterschiedlichem Ausmaß auf körperliche, seelische o<strong>der</strong> soziale<br />

Krankheitsaspekte ab. Psychotherapeutische Behandlungsmaßnahmen stehen meist im<br />

Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. Sie werden ergänzt um körperbezogene Maßnahmen, wie z.B. Sport, Physiotherapie<br />

o<strong>der</strong> Medikamente. Maßnahmen, die auf sozialer Ebene eine Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Teilhabe am Erwerbsleben <strong>und</strong> am Leben in <strong>der</strong> Gemeinschaft för<strong>der</strong>n, kommt ein<br />

beson<strong>der</strong>er Stellenwert zu, wie z.B. <strong>der</strong> Verordnung von Rehabilitationsnachsorge, <strong>der</strong><br />

Einleitung stufenweiser beruflicher Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Initiierung berufsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />

Maßnahmen. Psychosomatische Rehabilitation ist in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> von<br />

daher stets mehr als nur eine intensive stationäre Psychotherapie.<br />

Bei psychosomatischen Erkrankungen spielen zwischenmenschliche Probleme immer<br />

eine bedeutsame Rolle. Viele unserer Patienten hatten in prägenden Jahren ihrer Entwicklung<br />

schwerwiegende Konflikte mit wichtigen Bezugspersonen. Konnten diese seinerzeit<br />

nicht befriedigend gelöst werden, wirken sie sich jetzt oft nach Jahren <strong>und</strong> Jahrzehnten<br />

in stören<strong>der</strong> Weise in <strong>der</strong> Beziehung zu Ehepartnern, Kin<strong>der</strong>n, Kollegen o<strong>der</strong><br />

Seite 9


Vorgesetzten aus. An<strong>der</strong>e haben massive Übergriffe körperlicher o<strong>der</strong> seelischer Art<br />

erlebt, in <strong>der</strong>en Folge sie an quälenden „seelischen Erinnerungsabszessen“ leiden, die<br />

sich symptomatisch in Form von Alpträumen, Angstattacken o<strong>der</strong> unerklärlichen Körperreaktionen<br />

zeigen können.<br />

Nach unserer Gr<strong>und</strong>überzeugung ist die Basis jeglicher Psychotherapie eine tragfähige<br />

therapeutische Beziehung. Dies stellt für uns, vor allen an<strong>der</strong>en Ansprüchen an unsere<br />

Arbeit, eine Selbstverpflichtung zu einem respektvollen <strong>und</strong> wertschätzenden Umgang<br />

mit unseren Patienten dar.<br />

Eine wichtige Rolle in <strong>der</strong> Rehabilitationsbehandlung kommt dem ärztlichen o<strong>der</strong> psychologischen<br />

Bezugstherapeuten zu. Unterstützt durch einen in <strong>der</strong> psychosomatischen Rehabilitation<br />

erfahrenen Oberarzt, erstellt er die Rehabilitationsdiagnosen, unterstützt die<br />

Patienten bei <strong>der</strong> Formulierung <strong>der</strong> Therapieziele, verordnet <strong>und</strong> koordiniert die unterschiedlichen<br />

Therapiemaßnahmen. Der Bezugstherapeut übernimmt eine Lotsenfunktion<br />

im therapeutischen Prozess. Wöchentliche Einzelgespräche sind zumeist realitätsorientiert.<br />

Sie dienen dazu, Therapiefortschritte zu bewerten <strong>und</strong> bei Stagnation im Rehabilitationsprozess<br />

Hilfestellung zu geben. Eine Einzelpsychotherapie im Sinne <strong>der</strong> ambulanten<br />

Richtlinienpsychotherapie ist konzeptionell nicht vorgesehen. Hochfrequente psychotherapeutische<br />

Einzelgespräche können in <strong>der</strong> Rehabilitation nur in begründeten Ausnahmefällen<br />

durchgeführt werden.<br />

Unterschiedliche Formen <strong>der</strong> Gruppentherapie bilden das Kernstück unserer Behandlung.<br />

Patienten werden einer Basisgruppe zugeordnet, die gemeinsam den gesamten<br />

Rehabilitationsprozess durchläuft. Diese Basistherapie ist immer eine Kombination aus<br />

ärztlich bzw. psychologisch geleiteter Gesprächstherapie <strong>und</strong> Kreativtherapie bzw. Ergotherapie.<br />

Durch die fixe Kombination dieser Gruppentherapien wird die größtmögliche<br />

personelle Kontinuität im Gruppenprozess erreicht. Nach unserer Überzeugung kann die<br />

therapeutische Gruppe nur in <strong>der</strong> Vertrautheit mit An<strong>der</strong>en ihre volle Wirksamkeit entfalten.<br />

Wesentliche Wirkfaktoren dieser Gruppentherapie sind zunächst die Vermin<strong>der</strong>ung<br />

von Isolation <strong>und</strong> eine Reduktion von Schuld-, Scham- <strong>und</strong> Versagensgefühlen.<br />

In <strong>der</strong> therapeutischen Gruppe wird Solidarität erfahrbar. Mitzuerleben, dass auch an<strong>der</strong>e<br />

Menschen psychisch belastet sind, verbindet <strong>und</strong> entlastet. Die Gruppe bietet zudem<br />

einen geschützten Rahmen, welcher es ermöglicht, sich im Spiegel <strong>der</strong> An<strong>der</strong>en selbst<br />

zu erfahren <strong>und</strong> korrigierende, interaktionelle <strong>und</strong> emotionale Erfahrungen zu machen.<br />

Die Gruppenpsychotherapie ist das Wertvollste was wir in <strong>der</strong> psychosomatischen Rehabilitation<br />

anbieten können.<br />

1.2.3.1.2 Spezifische Behandlungsbausteine<br />

Aus konzeptuellen Gründen nehmen im Regelfall Patienten mit unterschiedlicher klinischer<br />

Symptomatik an unserer Gruppenpsychotherapie teil.<br />

Um gezielte Informationen zu Krankheitsbil<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Problemen zu vermitteln, haben wir,<br />

über die Basisgruppenpsychotherapie hinausgehend, folgende zusätzlichen Gruppen<br />

eingerichtet, die informatorischen bzw. psychoedukativen Charakter haben <strong>und</strong> allen<br />

Patienten unserer Klinik offen stehen:<br />

Seite 10


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

Informationsgruppe: Depression<br />

Vermittelt werden Informationen zur Symptomatik depressiver Erkrankungen, unter beson<strong>der</strong>er<br />

Berücksichtigung von Frühsymptomen. Typische Verlaufsformen werden erläutert,<br />

Fragen <strong>der</strong> Erblichkeit <strong>und</strong> Prognose diskutiert. Ein för<strong>der</strong>licher Umgang mit depressiv<br />

erkrankten Menschen im Fre<strong>und</strong>eskreis <strong>und</strong> am Arbeitsplatz wird ebenso vorgestellt<br />

wie die Chancen psychotherapeutischer <strong>und</strong> medikamentöser Behandlung.<br />

Informationsgruppe: Psychosomatik<br />

Schwerpunkt dieser Gruppe ist die Veranschaulichung leib-seelischer Zusammenhänge<br />

in allgemein verständlicher Form. Somatisierungsstörungen unterschiedlicher Organsysteme<br />

werden erklärt. Der Schwerpunkt dieser Gruppe liegt auf <strong>der</strong> Erläuterung psychosomatischer<br />

Zusammenhänge bei chronischem Schmerz, den Chancen einer psychotherapeutischen<br />

Behandlung sowie den Chancen <strong>und</strong> Risiken einer Analgetikatherapie.<br />

Informationsgruppe: Arbeitsstörungen<br />

Unterschiedliche Arbeitsstile werden hinsichtlich ihrer jeweiligen Stärken <strong>und</strong> Risiken<br />

vorgestellt. Das Stresskonzept wird erläutert. Burnout wird in realistischer Weise thematisiert,<br />

sowohl als Reaktion auf objektivierbare äußere Anfor<strong>der</strong>ungen, als auch im Hinblick<br />

auf eine Selbstüberfor<strong>der</strong>ung bei überhöhten eigenen Leistungsidealen <strong>und</strong> zugleich<br />

mangeln<strong>der</strong> Abgrenzung <strong>und</strong> Ressourcenpflege. Coping Strategien werden aufgezeigt.<br />

Burnoutgruppe für Lehrer<br />

Die Berufsgruppe <strong>der</strong> Lehrer ist spezifischen Belastungen im Beruf ausgesetzt. Eine indikative<br />

Burnoutbewältigungsgruppe für diese Klientel wird angeboten. Spezifische Belastungen<br />

im Lehrerberuf werden analysiert <strong>und</strong> auf ihre individuelle Bedeutung für den einzelnen<br />

Teilnehmer untersucht.<br />

Spezifische verhaltenstherapeutische Behandlungsbausteine<br />

Die verschiedenen verhaltenstherapeutischen Behandlungsbausteine <strong>der</strong> HWK <strong>II</strong> sind:<br />

• Angstbewältigungsgruppe<br />

• Depressionsbewältigungsgruppe<br />

• Training sozialer Kompetenzen<br />

• Problemlösegruppe<br />

• Genussgruppe<br />

Kreative Psychotherapieverfahren<br />

In <strong>der</strong> Gestaltungstherapie eröffnet <strong>der</strong> kreative Umgang mit bildnerischen Mitteln oftmals<br />

einen neuen Zugang zu inneren Bil<strong>der</strong>n <strong>und</strong> den damit in Verbindung stehenden Gefühlen.<br />

Unsere Patienten werden angeleitet mit Farben, Ton <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Materialien <strong>der</strong><br />

eigenen Erlebniswelt einen sichtbaren Ausdruck zu verleihen.<br />

In <strong>der</strong> Konzentrativen Bewegungstherapie werden bewusste <strong>und</strong> unbewusste Einstellungen,<br />

Haltungen <strong>und</strong> Verhaltensweisen erlebbar gemacht. Die Konzentration auf den eigenen<br />

Körper <strong>und</strong> seine Bewegungsmöglichkeiten führt zu einer verbesserten Wahrnehmung<br />

psychosomatischer Funktionszusammenhänge.<br />

In <strong>der</strong> Musiktherapie ermöglicht das freie Spiel auf Instrumenten, auch ohne jegliche musikalische<br />

Vorkenntnisse, sich eigener, den Alltag bestimmen<strong>der</strong> Erlebens- <strong>und</strong> Verhaltensmuster<br />

bewusst zu werden. Die meist unbewussten Hintergründe für das eigene<br />

Seite 11


Verhalten werden im Rahmen <strong>der</strong> Musiktherapie in gemeinsamen Gruppengesprächen<br />

aufgearbeitet.<br />

Als Gr<strong>und</strong>prinzip unserer Behandlung ist je<strong>der</strong> Basispsychotherapiegruppe jeweils ein<br />

Kreativverfahren zugeordnet. Damit wird <strong>der</strong> gesamte Gruppenprozess für alle Teilnehmer<br />

nachvollziehbar <strong>und</strong> besprechbar.<br />

Sport<br />

Sport hat in <strong>der</strong> medizinischen Rehabilitation traditionell einen hohen Stellenwert zur<br />

Steigerung körperlicher Fitness, zum Training des Herz-Kreislauf-Systems, <strong>und</strong> zur Unterstützung<br />

einer Gewichtsreduktion.<br />

In <strong>der</strong> psychosomatischen Behandlungskonzeption werden Sporttherapien darüber hinaus<br />

gezielt eingesetzt um psychotherapeutisch Prozesse zu unterstützen. Dass sportliche<br />

Betätigung das psychische Wohlbefinden steigert, ist hinlänglich bekannt. Wissenschaftlich<br />

erwiesen ist, dass regelmäßiger Ausdauersport bei Depressionen eine antidepressive<br />

Wirksamkeit entfaltet, die oftmals einer medikamtösen Behandlung gleichzusetzen<br />

ist. Hilfreich sind sportliche Betätigungen zudem bei allen Formen von Angsterkrankungen,<br />

weil das Zutrauen in die Funktionsfähigkeit des eigenen Körpers gesteigert wird,<br />

was allgemein entängstigend wirkt.<br />

An Sporttherapien werden in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> angeboten:<br />

• Terrainwan<strong>der</strong>n<br />

• Jogging<br />

• Nordic Walking<br />

• Stretching<br />

• Fitnessgymnastik<br />

• Fahrra<strong>der</strong>gometertraining<br />

• Gruppengymnastik auf unterschiedlichem Anfor<strong>der</strong>ungsniveau<br />

• Sportliche Spiele auf unterschiedlichem Anfor<strong>der</strong>ungsniveau<br />

• Wassergymnastik<br />

• Schwimmunterricht bei Wasserangst<br />

Ges<strong>und</strong>heitstraining<br />

Das Ges<strong>und</strong>heitstraining hat einen hohen Stellenwert in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong>. In einführenden<br />

Vorträgen weisen wir alle Rehabilitanden unmittelbar nach Anreise auf unsere<br />

Schulungsprogramme hin. Diese richten sich einmal an Rehabilitanden, die bereits ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Probleme haben, ausdrücklich aber auch an Menschen, die die Angebote<br />

im Sinne <strong>der</strong> Primärprävention nutzen möchten. Alle Schulungen sind praxisnah gestaltet.<br />

Sie beinhalten Vortragselemente <strong>und</strong> bieten Raum für Fragen. Um die vermittelten<br />

Inhalte im Alltag besser umsetzen zu können, hat gemeinsames praktisches Üben jeweils<br />

einen hohen Stellenwert.<br />

Um allen Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen, werden die mehrstündigen Trainingsprogramme<br />

zur Rückenges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> zur ges<strong>und</strong>en Ernährung kontinuierlich in<br />

verschiedenen Zeitkorridoren angeboten.<br />

Die Schulung zur ges<strong>und</strong>en Ernährung beinhaltet Übungen zur Schätzung des Kalorien<strong>und</strong><br />

Nährstoffgehaltes von Lebensmitteln, das Erstellen definierter Probemahlzeiten <strong>und</strong><br />

die Teilnahme an Schulungsbuffets. Ein fachinternistischer Vortrag informiert über Lang-<br />

Seite 12


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

zeitfolgen von Fehlernährung. Die großzügig ausgestattete Lehrküche <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong><br />

<strong>II</strong> bietet gute Möglichkeit <strong>der</strong> gemeinsamen Umsetzung des Erlernten.<br />

In <strong>der</strong> Rückenschulung werden die vermittelten theoretischen Inhalte an einem Skelett<br />

veranschaulicht. Übungen für den Rücken werden vorgestellt. Gemeinsame praktische<br />

Übungen sind zentraler Bestandteil je<strong>der</strong> Schulungseinheit.<br />

Ergotherapie<br />

Ergotherapeutische Behandlungen ergänzen die Psychotherapie <strong>und</strong> leisten einen wichtigen<br />

Beitrag zur psychosomatischen Rehabilitation. Ergotherapeutische Maßnahmen<br />

sind realitätsorientiert <strong>und</strong> zielen in direkter Weise auf die Verbesserung von Gr<strong>und</strong>arbeitsfähigkeiten<br />

sowie von beruflicher Kommunikation <strong>und</strong> Interaktion ab.<br />

Im Konzentrationstraining werden vor allem Bearbeitungsgeschwindigkeit, Merkfähigkeit,<br />

Verarbeitungskapazität, Einfallsreichtum, Visumotorik, Auffassungs- <strong>und</strong> Reaktionsvermögen<br />

trainiert. Neben konventionellen Techniken stehen acht Computerarbeitsplätze<br />

mit standardisierter Software zur Verfügung.<br />

Die Projektgruppe för<strong>der</strong>t die Teilnehmer hinsichtlich ihrer berufsbezogenen Kommunikation<br />

<strong>und</strong> Interaktion. Für den Berufsalltag wichtige soziale Fähigkeiten wie Teamarbeit,<br />

Kritikfähigkeit <strong>und</strong> Verantwortungsübernahme werden gestärkt. Weiterhin werden Aspekte<br />

<strong>der</strong> Arbeitsplanung <strong>und</strong> -strukturierung thematisiert.<br />

Die klinikinterne berufliche Belastungserprobung bietet eine Chance zur besseren Standortbestimmung<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> beruflichen Leistungsfähigkeit. Längere Zeit erkrankte<br />

o<strong>der</strong> arbeitslose Patienten profitieren meist in beson<strong>der</strong>er Weise, da sie in ihrer Selbsteinschätzung<br />

oftmals stark verunsichert sind. Die Maßnahme wird als indikationsgeleitete<br />

Arbeitstherapie in Kleingruppen angeboten. Die Belastungserprobung hat sowohl diagnostischen<br />

als auch therapeutischen Charakter. Die Ergebnisse werden als ein wichtiger<br />

Baustein zur sozialmedizinischen Beurteilung <strong>der</strong> Arbeits- <strong>und</strong> <strong>der</strong> beruflichen Leistungsfähigkeit<br />

herangezogen.<br />

Sozialberatung<br />

In <strong>der</strong> psychosomatischen Rehabilitation zielt die Sozialberatung auf eine Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Teilhabe am Erwerbsleben <strong>und</strong> am Leben in <strong>der</strong> Gemeinschaft ab. Nach Möglichkeit<br />

wird eine Rückkehr <strong>der</strong> Rehabilitanden in den bisherigen Kontext von Leben <strong>und</strong> Arbeit<br />

angestrebt. Seitens <strong>der</strong> Sozialberatung werden die Voraussetzungen hierfür abgeklärt<br />

<strong>und</strong> erfor<strong>der</strong>liche för<strong>der</strong>nde Maßnahmen eingeleitet.<br />

Wir nutzen die spezifische Fachkompetenz <strong>der</strong> Sozialberatung in beruflichen <strong>und</strong> sozialrechtlichen<br />

Fragen zu einer Erweiterung <strong>der</strong> Berufs- <strong>und</strong> Sozialanamnese. Die Ergebnisse<br />

fließen in die wöchentlichen Rehabilitationsbesprechungen ein. In enger Rückkopplung<br />

mit dem Behandlungsteam <strong>und</strong> in Übereinstimmung mit <strong>der</strong> sozialmedizinischen<br />

Einschätzung <strong>der</strong> Arbeits- <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit, zeigt die Sozialberatung individuelle<br />

Lösungswege auf. Die Interventionen sind beratend, im engeren Sinne nicht therapeutisch.<br />

Schwerpunktthemen <strong>der</strong> Sozialberatung sind u. a.:<br />

• Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />

• Einglie<strong>der</strong>ungshilfen<br />

• Qualifizierungsmaßnahmen<br />

Seite 13


• Berufliches Trainingszentrum (BTZ)<br />

• Rehabilitation psychisch Kranker (RPK)<br />

• Stufenweise berufliche Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung (sogen. Hamburger Modell)<br />

• Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen über die B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit<br />

• Berufliche Neuorientierung<br />

• Berufliche Rehabilitationsmaßnahmen<br />

• Arbeitslosengeld I <strong>und</strong> <strong>II</strong><br />

• Klärung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Sicherheit<br />

• Themen <strong>der</strong> Selbsthilfe<br />

1.2.3.2 Rehabilitationskonzept <strong>der</strong> Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie,<br />

Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie (VI G)<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Die jetzige Abteilung VI G <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> wurde 1978 als „Abteilung Psychotherapie<br />

<strong>und</strong> Psychosomatik“ in <strong>der</strong> zur <strong>Wicker</strong>-Gruppe gehörenden <strong>Hardtwaldklinik</strong> I in Bad<br />

Zwesten gegründet. Auf Anregung <strong>der</strong> damaligen B<strong>und</strong>esversicherungsanstalt für Angestellte<br />

als ursprünglich fe<strong>der</strong>führendem Kostenträger erfolgte die therapeutische Ausrichtung<br />

nach tiefenpsychologisch f<strong>und</strong>ierter <strong>und</strong> integrativ gestalttherapeutischer Konzeption.<br />

Seitdem werden hier mit hoher Effektivität psychisch <strong>und</strong> psychosomatisch Kranke im<br />

Rahmen eines multimodalen Rehabilitationskonzeptes behandelt. Aufgr<strong>und</strong> zunehmen<strong>der</strong><br />

Belegungszahlen wurde die Abteilung bereits bald nach ihrer Gründung als Dependance<br />

in die Räumlichkeiten <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ausgelagert. Der gestalttherapeutische<br />

Ansatz wurde nachfolgend kontinuierlich im Hinblick auf Zielorientierung, Bedarfsanpassung<br />

<strong>und</strong> Effektivität als anspruchsvolles <strong>und</strong> umfangreiches Rehabilitationskonzept weiterentwickelt.<br />

Bereits seit Ende <strong>der</strong> neunziger Jahre verfügt die Abteilung über ein spezielles Konzept<br />

zur Rehabilitation von Menschen mit traumabedingten Folgestörungen. Durch fortlaufende<br />

externe Weiterbildungen <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter sowie die konzeptionelle<br />

Ausrichtung an den sich rasch weiterentwickelnden Standards einer qualifizierten Traumatherapie<br />

konnte sich die Abteilung über die Jahre eine große Zufriedenheit <strong>und</strong> Wertschätzung<br />

bei Betroffenen <strong>und</strong> Zuweisern sichern. Hinzu kam die Einführung eines geschlechtsspezifischen<br />

Therapieangebotes für Männer in beson<strong>der</strong>en beruflichen <strong>und</strong><br />

psychosozialen Belastungssituationen.<br />

Parallel hierzu wird neben <strong>der</strong> allgemeinen berufsbezogenen Rehabilitationsausrichtung<br />

innerhalb <strong>der</strong> einzelnen Therapiemodule zusätzlich seit Anfang 2000 ein spezielles Behandlungsangebot<br />

für Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden mit arbeitsbezogenen Störungen,<br />

Mobbing <strong>und</strong> Burn Out vorgehalten. Hierbei werden vor allem die systemischen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> Gestalttherapie <strong>und</strong> <strong>der</strong>en erfahrungsorientierte übende Ansätze genutzt.<br />

Zur Optimierung <strong>der</strong> Abläufe in Administration, Personalführung <strong>und</strong> Qualitätsmanagement<br />

erfolgte zum 01. Januar 2010 <strong>der</strong> Betriebsübergang <strong>der</strong> Abteilung als ehemalige<br />

Dependance aus <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> I in die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong>. Hier wird die Abteilung<br />

jetzt unter eigenständiger ärztlicher Leitung von Herrn Dr. B. Knupp als „Abteilung für<br />

Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie“ (Abt. VI<br />

G) geführt.<br />

Seite 14


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

Individuelle <strong>und</strong> flexible Therapieplanung<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Rehabilitation werden die wirksamen Behandlungsansätze <strong>der</strong> tiefenpsychologischen-psychodynamischen<br />

Therapie <strong>und</strong> <strong>der</strong> weiterentwickelten Gestalttherapie<br />

als Gesamtkonzept genutzt <strong>und</strong> bei <strong>der</strong> individuellen Problematik <strong>der</strong> Rehabilitandinnen<br />

<strong>und</strong> Rehabilitanden angewandt. Hierzu verfügt die Abteilung über ein umfangreiches<br />

Angebot an Psychotherapie-Gruppen (konfliktzentriert-psychodynamisch, stabilisierendtraumafokussiert,<br />

geschlechts-spezifisch-interaktionell, systemischarbeitsplatzfokussiert).<br />

Während <strong>der</strong> Rehabilitation sind je nach Behandlungsverlauf,<br />

Verfassung <strong>und</strong> Motivation des Patienten sowohl eine Intensivierung des Vorgehens als<br />

auch Wechsel von Verfahrensweisen möglich. Zur För<strong>der</strong>ung von Selbstverantwortlichkeit,<br />

Motivation <strong>und</strong> Aktivität werden die Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden in die<br />

Zielvereinbarung <strong>und</strong> Planungen im Verlauf <strong>der</strong> Rehabilitation kontinuierlich mit eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Verän<strong>der</strong>ung durch übende Erfahrung<br />

Wie aus <strong>der</strong> Namensgebung <strong>der</strong> Abteilung ersichtlich ist, liegt dem Rehabilitationskonzept<br />

eine tiefenpsychologisch-psychodynamische <strong>und</strong> integrativ gestalttherapeutische<br />

Ausrichtung zugr<strong>und</strong>e.<br />

Die klassische Gestalttherapie wurde in den letzten Jahren im Hinblick auf Effektivität <strong>und</strong><br />

Bedarfsanpassung kontinuierlich weiterentwickelt. Dabei wurden zum einen wirksame<br />

<strong>und</strong> lösungsorientierte systemische Ansätze bei berufsbezogenen Problemfel<strong>der</strong>n intensiver<br />

verfolgt. Zum an<strong>der</strong>en wurden die Erfolge <strong>der</strong> Prozesserfahrungs-Therapie als Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> Gestalt- <strong>und</strong> Gesprächspsychotherapie vor allem bei psychosozialen<br />

Belastungs- <strong>und</strong> Anpassungsstörungen sowie bei affektiven Störungen berücksichtigt.<br />

Die hierbei gemachten Erfahrungen decken sich mit den aktuellen wissenschaftlichen<br />

Ergebnissen <strong>der</strong> neurobiologischen Forschung. Diese zeigen, dass nachhaltige Verän<strong>der</strong>ungen<br />

des Denkens, Fühlens <strong>und</strong> Verhaltens im Wesentlichen durch wie<strong>der</strong>holte neue<br />

Erfahrungen mit positiver emotionaler Resonanz möglich sind. Psychische Erkrankungen<br />

beinhalten in unterschiedlicher Ausprägung Störungen des Selbsterlebens, <strong>der</strong> Emotionen,<br />

Kognitionen <strong>und</strong> des Verhaltens. Hieraus ergeben sich Einschränkungen des funktionalen<br />

Leistungsvermögens sowie <strong>der</strong> Kontakt- <strong>und</strong> Beziehungsfähigkeit mit erheblichen<br />

Folgen für die Arbeits- <strong>und</strong> Erwerbsfähigkeit. Der Schwerpunkt <strong>der</strong> Rehabilitation in <strong>der</strong><br />

Abteilung Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie liegt daher in einem aktiv übenden <strong>und</strong> erfahrungsbezogenen<br />

Vorgehen unter Einbeziehung kognitiver, emotionaler, körperlicher <strong>und</strong><br />

sozialer Bereiche.<br />

Im Rahmen des tiefenpsychologisch f<strong>und</strong>ierten <strong>und</strong> beson<strong>der</strong>en gestalttherapeutischen<br />

Rehabilitationsansatzes können so vor allem solche Funktionseinschränkungen <strong>und</strong> psychogene<br />

Erkrankungen effektiv behandelt werden, welche auf psychosozialen Stress,<br />

interpersonelle Konflikte, Kränkungen <strong>und</strong> Verluste zurückzuführen sind.<br />

Gestalttherapeutisch arbeiten wir dabei ressourcenorientiert, lösungszentriert <strong>und</strong> erfahrungsbezogen.<br />

Unter Berücksichtigung ihrer biographischen Erfahrungen werden die<br />

Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden in systemischen Rollenspielen <strong>und</strong> interaktiven<br />

Übungen in ges<strong>und</strong>heitsbewussten <strong>und</strong> funktionalen Bewältigungsstrategien ihrer jeweiligen<br />

beruflichen <strong>und</strong> sozialen Belastungsfaktoren trainiert. Die För<strong>der</strong>ung von Selbstwert<br />

<strong>und</strong> Selbstverantwortlichkeit, sozialer Kompetenz <strong>und</strong> Motivation steht dabei im Mittelpunkt<br />

<strong>der</strong> Behandlung.<br />

Traumaspezifische Rehabilitation<br />

Die Bedeutung traumatischer Erfahrungen bei <strong>der</strong> Entwicklung psychischer <strong>und</strong> psychosomatischer<br />

Erkrankungen ist bekannt. Die sich daraus ergebenden Einschränkungen in<br />

Seite 15


Bezug auf körperliche, seelische <strong>und</strong> soziale Fähigkeiten sowie auf Aktivität <strong>und</strong> Teilhabe<br />

im beruflichen <strong>und</strong> sozialen Bereich sind erheblich. Bei fehlen<strong>der</strong> o<strong>der</strong> zu später adäquater<br />

Behandlung sind lange Arbeitsunfähigkeitszeiten, Arbeitsplatzverlust, bleibende Behin<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>und</strong> Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Erwerbsfähigkeit die Folgen.<br />

So wie die strukturbezogene Psychotherapie unterschiedliche therapeutische Vorgehensweisen<br />

bei konflikt-neurotischen <strong>und</strong> strukturellen Störungen vorsieht, bedürfen<br />

traumabedingte Störungen auch spezialisierte Behandlungsformen. In dem traumatherapeutischen<br />

Setting <strong>der</strong> Abteilung richten wir uns nach den Behandlungsleitlinien <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>der</strong> wissenschaftlich medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) <strong>und</strong><br />

den fortlaufend aktualisierten Empfehlungen <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie<br />

(DeGPT).<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich werden als wesentliche Behandlungsschwerpunkte bei posttraumatischen<br />

Belastungsstörungen die Bereiche Stabilisierung, Traumaexposition <strong>und</strong> Integration beschrieben.<br />

Wie die klinische Arbeit mit traumatisierten Menschen zeigt <strong>und</strong> die Forschung<br />

zu traumabedingten Folgestörungen zunehmend belegt, sind Therapieansätze mit einer<br />

strengen Abgrenzung dieser Bereiche <strong>und</strong> einem ausschließlich linearen Ablauf im Sinne<br />

einer Phasenbehandlung weniger effektiv <strong>und</strong> nachhaltig. Stattdessen ist erkennbar,<br />

dass ein integratives <strong>und</strong> prozessorientiertes Vorgehen zur nachhaltigen Gewährleistung<br />

von Aktivität <strong>und</strong> Teilhabe im sozialen <strong>und</strong> beruflichen Kontext bevorzugt werden sollte.<br />

In unserer Abteilung wird seit Jahren ein <strong>der</strong>artiger integrativer Behandlungsansatz mit<br />

gutem Erfolg umgesetzt. Dabei werden vor allem die ressourcenorientierten <strong>und</strong> selbstwertstärkenden<br />

Verfahren aus <strong>der</strong> Gestalttherapie genutzt. Das Wie<strong>der</strong>erlangen eines<br />

basalen Sicherheitsgefühls, die Selbstregulation überschießen<strong>der</strong> Affekte in sozialen<br />

Interaktionen <strong>und</strong> die Entwicklung funktionaler Bewältigungs-Strategien bei psychosozialer<br />

Belastung sind wesentliche Ziele <strong>der</strong> Behandlung. Bei ausreichen<strong>der</strong> Stabilisierung<br />

können zur weiteren Reduktion einer posttraumatischen Belastungssymptomatik zusätzlich<br />

auch klassische Traumaexpositionstechniken wie EMDR o<strong>der</strong> Screen-Technik angewandt<br />

werden.<br />

Traumaspezifische Rehabilitation bedeutet nach unserer Konzeption die För<strong>der</strong>ung aller<br />

verfügbarer Potentiale <strong>und</strong> ein gegenwarts-bezogenes, handlungs- <strong>und</strong> zielorientiertes<br />

Vorgehen mit <strong>der</strong> Absicht weitgehen<strong>der</strong> sozialer <strong>und</strong> beruflicher Integration.<br />

Geschlechtsspezifische Rehabilitation<br />

In den letzten Jahren wird zunehmend die Bedeutung geschlechts-spezifischer Aspekte<br />

bei <strong>der</strong> Entstehung <strong>und</strong> Behandlung psychogener <strong>und</strong> psychosomatischer Erkrankungen<br />

hervorgehoben. Dabei finden die unterschiedlichen Erlebens- <strong>und</strong> Bewältigungsformen<br />

von Frauen <strong>und</strong> Männern bei sozialem <strong>und</strong> beruflichem Stress <strong>und</strong> die divergenten sozialen<br />

Realitäten hinsichtlich Berufswahl <strong>und</strong> Mobilität beson<strong>der</strong>e Beachtung. Hinzu kommen<br />

die sich zunehmend verän<strong>der</strong>nden Rollenverständnisse <strong>der</strong> Geschlechter <strong>und</strong> sich<br />

daraus ergebenden Konfliktkonstellationen. Schließlich haben die unterschiedlichen Einstellungen<br />

zur eigenen Körperlichkeit erheblichen Einfluss auf das jeweilige Ges<strong>und</strong>heitsverhalten<br />

von Frauen <strong>und</strong> Männern.<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> genannten, nicht selten deutlichen Unterschiede liegt eine Integration geschlechtsspezifischer<br />

Behandlungsmodule in <strong>der</strong> medizinischen Rehabilitation nahe. In<br />

<strong>der</strong> Abteilung wird dieser Ansatz bereits seit über zehn Jahren mit guten Erfahrungen<br />

umgesetzt. Dabei zeigt sich, dass im Rahmen einer geschlechtshomogenen Gruppenzusammensetzung<br />

geschlechtspezifische Themen mit hoher Intensität <strong>und</strong> Vertrautheit<br />

behandelt werden können.<br />

Konflikte <strong>und</strong> Kränkungen am Arbeitsplatz sowie offene o<strong>der</strong> latente partnerschaftliche<br />

Konfliktkonstellationen stehen dabei oft im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. Hiervon ausgehend werden<br />

Seite 16


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

dann die damit verb<strong>und</strong>enen scham- <strong>und</strong> schuldbesetzten Affekte sowie tiefergehende<br />

Selbstwert- <strong>und</strong> Identitätskrisen angesprochen. Die Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden<br />

erleben in <strong>der</strong> geschlechtshomogenen Gruppe Verständnis <strong>und</strong> Solidarität, aber<br />

auch kritische <strong>und</strong> korrigierende Rückmeldungen. Hierdurch werden Einstellungen <strong>und</strong><br />

Verhaltensmuster bezüglich beruflicher <strong>und</strong> sozialer Problemfel<strong>der</strong> korrigiert <strong>und</strong> verän<strong>der</strong>t.<br />

Auch selbstschädigende <strong>und</strong> passive Lebenshaltungen werden vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

eines übernommenen o<strong>der</strong> angelernten Rollen-verständnisses kritisch reflektiert. Das<br />

Verhältnis zum eigenen Körper, zu Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Krankheit wird von Männern unter<br />

Männern <strong>und</strong> von Frauen unter Frauen häufig offener <strong>und</strong> ehrlicher thematisiert als in<br />

Gruppen mit beiden Geschlechtern.<br />

Die positiven Erfahrungen in den geschlechtshomogenen Therapiegruppen führen bei<br />

vielen Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden zur Reaktivierung stützen<strong>der</strong> gleichgeschlechtlicher<br />

Fre<strong>und</strong>schaften im sozialen <strong>und</strong> beruflichen Umfeld. Nicht selten werden<br />

im Anschluss an die Rehabilitation auch geschlechtshomogene Selbsthilfegruppen am<br />

Wohnort aufgesucht.<br />

Abteilungsspezifische Behandlungsmodule<br />

Im Folgenden werden nur die speziellen Behandlungsbausteine beschrieben, welche auf<br />

<strong>der</strong> Abteilung Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie neben den oben beschriebenen<br />

allgemeinen Angeboten wie Sport, Ges<strong>und</strong>heitstraining, Ergotherapie <strong>und</strong> Sozialberatung<br />

<strong>der</strong> Gesamtklinik vorgehalten werden.<br />

Zur raschen Einleitung <strong>der</strong> fokussierten Therapie <strong>und</strong> zur Einbindung in die therapeutische<br />

Gemeinschaft erfolgt die Teilnahme an <strong>der</strong> ersten Therapiesitzung in <strong>der</strong> Bezugsgruppe<br />

bereits am Tag nach <strong>der</strong> Aufnahme. Die Kombination einer psychodynamischgestalttherapeutischen<br />

bzw. einer stabilisierend-traumatherapeutischen Gruppe mit jeweils<br />

einer Kreativtherapiengruppe (Kunst <strong>und</strong> Gestaltung o<strong>der</strong> Körper <strong>und</strong> Bewegung)<br />

o<strong>der</strong> einer ergotherapeutischen Projektgruppe bildet den Schwerpunkt <strong>der</strong> Rehabilitation<br />

in unserer Abteilung. Für Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden mit posttraumatischen<br />

Belastungsstörungen sowie mit an<strong>der</strong>en Trauma bedingten Folgestörungen ist das mehr<br />

stabilisierende <strong>und</strong> stützende Gruppenangebot vorgesehen. Zusätzlich besteht neben <strong>der</strong><br />

Integration in eine <strong>der</strong> genannten Basisgruppen die Möglichkeit <strong>der</strong> Teilnahme an indikationsspezifischen<br />

Gruppenangeboten. In den therapeutischen Einzelgesprächen mit einer<br />

festen Bezugstherapeutin o<strong>der</strong> einem festen Bezugstherapeuten werden die in den<br />

Gruppentherapien angeregten Themenbereiche vertiefend reflektiert <strong>und</strong> bearbeitet.<br />

Psychodynamisch-gestalttherapeutische Gruppe<br />

Die psychodynamisch-gestalttherapeutische Gruppentherapie richtet sich an Rehabilitandinnen<br />

<strong>und</strong> Rehabilitanden mit Anpassungsstörungen, neurotischen Störungen, Persönlichkeitsstörungen<br />

<strong>und</strong> psychosomatischen Erkrankungen. Dabei steht die Bewältigung<br />

von Lebens- <strong>und</strong> Sinnkrisen, von aktuellen <strong>und</strong> chronischen Beziehungsproblemen <strong>und</strong><br />

die Verbesserung von Selbstwert <strong>und</strong> Selbstwirksamkeit im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Therapie.<br />

Auf <strong>der</strong> Basis einer tiefenpsychologischen Sichtweise werden aktuelle Probleme <strong>und</strong><br />

Funktionseinschränkungen ressourcen- <strong>und</strong> lösungsorientiert bearbeitet. In Rollenspielen<br />

<strong>und</strong> aktivierenden Übungen werden die Gruppenmitglie<strong>der</strong> unter therapeutischer Anleitung<br />

einbezogen. Neue, körpernahe <strong>und</strong> emotional getragene Erfahrungen werden in <strong>der</strong><br />

Beziehung zu sich selbst <strong>und</strong> zu an<strong>der</strong>en reflektiert <strong>und</strong> im interaktionellen Gruppenprozess<br />

erprobt. Damit ist die Gruppenausrichtung realitäts- <strong>und</strong> zukunftsorientiert <strong>und</strong> hat<br />

konkreten Bezug zur privaten <strong>und</strong> beruflichen Alltagssituation.<br />

Seite 17


Traumabewältigungs- / Stabilisierungsgruppe<br />

Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden mit akuten <strong>und</strong> chronischen traumaassoziierten<br />

Störungen erlernen in dieser Gruppe unter therapeutischer Anleitung Fertigkeiten zur<br />

inneren Distanzierung von Flash-Backs <strong>und</strong> Intrusionen, zum Dissoziationsstop, zur Affekt-<br />

<strong>und</strong> Impulskontrolle <strong>und</strong> zu einer funktionalen Kontakt- <strong>und</strong> Beziehungsgestaltung.<br />

Körperorientierte Stabilisierungstechniken werden dabei ebenso eingesetzt wie psychoimaginative<br />

Verfahren. Zusätzlich werden durchgehend im Gruppenprozess Informationen<br />

zur Entstehung <strong>und</strong> Symptomatik posttraumatischer Belastungsstörungen, traumabedingter<br />

somatoformer Störungen sowie zu Selbstwert- <strong>und</strong> Beziehungsstörungen nach<br />

traumatischen Erfahrungen gegeben. Die Erörterung von Sinnfragen <strong>und</strong> individueller<br />

Resilienzfaktoren sowie das Erleben von Vertrauen <strong>und</strong> Verständnis in <strong>der</strong> Gruppe helfen<br />

bei <strong>der</strong> Integration traumatischer Erfahrungen. Hiervon ausgehend werden mit den Rehabilitandinnen<br />

<strong>und</strong> Rehabilitanden konkrete Handlungsschritte bezüglich <strong>der</strong> weiteren<br />

privaten <strong>und</strong> beruflichen Perspektive erarbeitet.<br />

Selbsthilfegruppen<br />

Zur Aktivierung <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung sozialer Kompetenzen, Selbstvertrauen <strong>und</strong> Eigenständigkeit<br />

dienen die Selbsthilfegruppen als obligate Ergänzung <strong>der</strong> psychodynamischgestalttherapeutischen<br />

Bezugs-gruppen. Die Gruppenmitglie<strong>der</strong> kennen sich aus den<br />

therapeutisch geleiteten Bezugsgruppen <strong>und</strong> können selbstständig in <strong>der</strong> vertrauten<br />

Gruppenatmosphäre neue Formen <strong>der</strong> Interaktion erproben. Dabei gelten die strukturierenden<br />

Regeln für Selbsthilfegruppen innerhalb einer festgelegten Zeit. In den therapeutisch<br />

geführten Basisgruppen an den Tagen vor <strong>und</strong> nach <strong>der</strong> Selbsthilfegruppe werden<br />

Themen vorbereitet bzw. wie<strong>der</strong> aufgegriffen <strong>und</strong> nachgearbeitet. Als Vorbereitung für<br />

den Alltag bieten die Selbsthilfegruppen den Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden die<br />

Gelegenheit, diese Form <strong>der</strong> sozialen Unterstützung für sich zu erproben. Bei entsprechen<strong>der</strong><br />

Indikation werden bereits während <strong>der</strong> Rehabilitation wohnortnahe Kontaktadressen<br />

zu störungsspezifischen Selbsthilfegruppen vermittelt.<br />

Psychotherapeutische Männergruppe<br />

Zur Bearbeitung geschlechtsspezifischer Themen wird in <strong>der</strong> psychotherapeutischen<br />

Männergruppe nach einem gestalttherapeutisch-psychodynamischen Modell gearbeitet.<br />

Schambesetzte Probleme zu Körperlichkeit <strong>und</strong> Intimität, Selbstwert <strong>und</strong> Identität sowie<br />

aktuell belastende Beziehungskonflikte, Trennung <strong>und</strong> Scheidung können in den geschlechtshomogenen<br />

Gruppen in beson<strong>der</strong>er Weise angesprochen werden. Auch die<br />

Bearbeitung berufsbezogener Themen wie z. B. Konflikte mit Kolleginnen, Kollegen o<strong>der</strong><br />

Vorgesetzten <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> geschlechtsspezifischer Rollenzuschreibungen ist dabei oft<br />

freier <strong>und</strong> mit mehr Offenheit <strong>der</strong> Beteiligten möglich. Durch therapeutisch angeleitete,<br />

fokussierte Rollenspiele o<strong>der</strong> Gruppenübungen erleben die Rehabilitanden sich selbst<br />

neu mit ihren individuellen Ressourcen <strong>und</strong> Potentialen. Verständnis aber auch kritische<br />

Rückmeldung von Gruppenmitglie<strong>der</strong>n gleichen Geschlechts ermöglichen dabei einen für<br />

alle Beteiligten fruchtbaren Prozess zur Verbesserung des Selbstwertgefühls, <strong>der</strong> Kritikfähigkeit<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Selbstverantwortlichkeit in sozialen Bezügen.<br />

Gruppe Stress- <strong>und</strong> Spannungsreduktion<br />

Spezielle Imaginationsübungen <strong>und</strong> körperbezogene Stabilisierungstechniken sind Standardelemente<br />

<strong>der</strong> ressourcen-orientierten <strong>und</strong> stützenden Traumatherapie. Die Übungen<br />

sind zusätzlich wirksam zur Spannungsreduktion <strong>und</strong> zum Stressabbau bei nicht traumaassoziierten<br />

Störungen. Schützende, kraftvolle <strong>und</strong> aufbauende innere Vorstellungen<br />

helfen negative Kognitionen wie bei depressivem Grübeln o<strong>der</strong> destruktiven Traumaintro-<br />

Seite 18


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

jekten zu durchbrechen <strong>und</strong> durch selbstwertsteigernde, distanzierende <strong>und</strong> beruhigende<br />

Inhalte zu ersetzen. Körperorientierte Stabilisierungstechniken (Atemübungen, Klopftechnik)<br />

dienen zur Verankerung in <strong>der</strong> Realität <strong>und</strong> zur Beruhigung bei überwältigenden Affekten.<br />

Die Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden werden angeleitet, die für sie wirksamsten<br />

Techniken zu erproben <strong>und</strong> im Verlauf auch selbstständig einzuüben.<br />

Körperwahrnehmungsgruppe<br />

Sowohl Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden mit somatoformen <strong>und</strong> psychosomatischen<br />

Beschwerden als auch mit trauma- o<strong>der</strong> strukturbedingten Störungen des Körpererlebens<br />

<strong>und</strong> des Körperschemas werden in <strong>der</strong> Körperwahrnehmungsgruppe angeleitet,<br />

einen neuen, hilfreichen Zugang zum eigenen Körpererleben zu finden. Mit <strong>der</strong> körperlichen<br />

Erfahrung von Kraft <strong>und</strong> eigener Stabilität werden Aktivität <strong>und</strong> Selbstsicherheit<br />

geför<strong>der</strong>t. Durch die angeleitete Fokussierung auf angenehmes Körperempfinden wird<br />

zugleich die Aufmerksamkeit auf positive Bereiche gelenkt <strong>und</strong> zentriert. Ziel ist die Vermittlung<br />

von selbst anzuwendenden Körperwahrnehmungsübungen zum Spannungs<strong>und</strong><br />

Stressabbau <strong>und</strong> zur Stärkung von Selbstwert <strong>und</strong> Selbstbewusstsein in belastenden<br />

Alltagssituationen.<br />

1.2.4 Beson<strong>der</strong>e Betreuungsstrukturen<br />

Mit einer Vielzahl von Maßnahmen unterstützt die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> über die rehabilitative<br />

Kernbehandlung hinaus den Weg zurück in Alltag <strong>und</strong> Berufsleben. Um Ziele festzulegen,<br />

Verän<strong>der</strong>ungen, aber auch Konflikte zu erkennen, befragen wir unsere Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zu<br />

Beginn <strong>und</strong> am Ende <strong>der</strong> Rehabilitation, werten die Ergebnisse aus <strong>und</strong> besprechen sie<br />

mit ihnen. Eine kompetente Sozialberatung unterstützt alle Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />

bei <strong>der</strong> Kontaktaufnahme für Maßnahmen <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung (z.B. stufenweise<br />

Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung) <strong>und</strong> bei Trainingsmaßnahmen in Beruflichen Bildungszentren.<br />

Auch Arbeitserprobungen in hausinternen Bereichen wie Hauswirtschaft, Pflege <strong>und</strong> Service<br />

sind im Klinik-Verb<strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe möglich. In vielen Fällen wird, um die<br />

Nachhaltigkeit <strong>der</strong> Reha-Maßnahme zu sichern, eine ambulante Therapie im Rahmen <strong>der</strong><br />

intensiven Rehabilitationsnachsorge (IRENA) eingeleitet.<br />

1.2.5 Ergebnisqualität<br />

Allen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist es wichtig, dass unsere<br />

Patienten erfolgreich behandelt werden. Mit verschiedenen Verfahren kontrollieren <strong>und</strong><br />

dokumentieren wir deshalb die Behandlung; denn nur, was erfasst wird, kann auch verbessert<br />

werden.<br />

Zu Beginn <strong>und</strong> am Ende <strong>der</strong> Rehabilitation erfassen wir wesentliche Patientendaten mit<br />

dem BADO-Verfahren (Basis-Dokumentation), die wir hinsichtlich <strong>der</strong> Ergebnis- <strong>und</strong> Prozesskriterien<br />

<strong>der</strong> Behandlung auswerten. Die Nachhaltigkeit unserer Behandlung wird<br />

durch Katamnesen in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Weitere interne Ergebnismessungen<br />

erfolgen über Patientenfragebögen <strong>und</strong> Reha-Zielgespräche. Die <strong>Hardtwaldklinik</strong><br />

<strong>II</strong> nimmt außerdem am externen Qualitätssicherungsverfahren <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung<br />

B<strong>und</strong> teil, in dem die Dimensionen <strong>der</strong> Struktur-, Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität<br />

sowie die Patientenzufriedenheit gemessen werden. Die jährlichen Ergebnisprotokolle<br />

werden sorgfältig ausgewertet.<br />

Seite 19


1.2.6 Fallzahl behandelter Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />

Im Jahr 2010 wurden im Rehabilitationsbereich unserer Klinik als Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />

behandelt <strong>und</strong> entlassen:<br />

Indikationen<br />

AHB/AR<br />

Anschlussheilbehandlung<br />

/Anschlussrehabilitation<br />

Medizinische<br />

Rehabilitation<br />

Ganztags<br />

ambulant<br />

Anzahl<br />

Anzahl<br />

Anzahl<br />

Verweildauer<br />

Verweildauer<br />

Verweildauer<br />

Psychosomatik<br />

<strong>und</strong><br />

Psychotherapie<br />

0 0 1781 39,99 0 0<br />

Quelle: Statistikgenerator <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> Stand April 2011<br />

Indikationen<br />

AHB/AR<br />

Anschlussheilbehandlung<br />

/Anschlussrehabilitation<br />

Medizinische<br />

Rehabilitation<br />

Ganztags<br />

ambulant<br />

Abteilung Tiefenpsychologische<br />

Psychotherapie,<br />

Integrative<br />

Gestalt<strong>und</strong><br />

Traumatherapie<br />

Anzahl<br />

Anzahl<br />

Anzahl<br />

Verweildauer<br />

Verweildauer<br />

Verweildauer<br />

0 0 372 41,38 0 0<br />

Quelle: Statistikgenerator <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> Stand April 2011<br />

1.2.7 Weiterentwicklung <strong>der</strong> Rehabilitationskonzepte<br />

Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> entwickelt ihre Rehabilitationskonzepte ständig weiter <strong>und</strong> verbessert<br />

sie fortlaufend. In den letzten Jahren wurde die Struktur <strong>der</strong> Therapiezeiten gr<strong>und</strong>legend<br />

verän<strong>der</strong>t, um den Patienten <strong>der</strong> Klinik die Möglichkeit zu eröffnen an zusätzlichen<br />

Veranstaltungen zur aktiven Ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> zu Veranstaltungen <strong>der</strong> so genannten<br />

Psychoedukation teilzunehmen. Ebenso wurde <strong>der</strong> Tatsache Rechnung getragen,<br />

dass immer mehr Menschen in <strong>der</strong> Klinik aufgenommen werden, die im Laufe ihrer<br />

Lebensgeschichte schwere seelische Verletzungen erlitten: Insgesamt vier Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> absolvierten eine umfangreiche Weiterbildung<br />

zum Thema Traumatherapie. Relevante Inhalte wurden ins Weiterbildungskurrikulum <strong>der</strong><br />

Klinik aufgenommen <strong>und</strong> so den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern des therapeutischen<br />

Bereichs <strong>und</strong> des Pflegebereichs nahe gebracht.<br />

Zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beziehungsarbeit wurde auf zwei Station <strong>der</strong> Klinik das Pflegesystem<br />

auf Bezugspflege umgestellt. Bezugspflege bedeutet, dass es für eine Patientengruppe<br />

eine fest zugeordnete Bezugsperson im Pflegebereich gibt. Von den Pflegenden dieser<br />

Seite 20


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

Station werden ebenso seit Herbst 2007 regelmäßig Stabilisierungsgruppen für Patienten<br />

durchgeführt. In diesen Gruppen erlernen Menschen Imaginationsübungen. Bei den verschiedenen<br />

Imaginationsübungen nutzt man die menschliche Vorstellungskraft zur Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Selbstheilungskräfte. Imaginationsübungen unterstützen Menschen im<br />

Umgang mit z.B. <strong>der</strong> sie überflutenden Symptomatik im Rahmen von Alpträumen.<br />

Eine letzte gr<strong>und</strong>legende Überarbeitung des Klinikkonzepts erfolgte im November 2008.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Zugehörigkeit <strong>der</strong> Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative<br />

Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie zur HWK <strong>II</strong> wurde für diese Abteilung ein eigenes,<br />

neues Konzept entwickelt. Hier sind die beson<strong>der</strong>en gestalttherapeutischen, traumatherapeutischen<br />

<strong>und</strong> geschlechtsspezifischen Behandlungsansätze hervorgehoben.<br />

1.2.8 Zertifizierung<br />

Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> verfügt über ein Qualitäts-Management-System nach DIN EN ISO<br />

9001 <strong>und</strong> ist durch eine Zertifizierungsstelle nach den Qualitätsgr<strong>und</strong>sätzen <strong>der</strong> Deutschen<br />

Gesellschaft für medizinische Rehabilitation (DEGEMED) zertifiziert. Seit 1999<br />

verfügt die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> über die entsprechenden Zertifikate. Die Erfüllung <strong>der</strong> strengen<br />

Vorgaben <strong>der</strong> Norm <strong>und</strong> <strong>der</strong> DEGEMED sowie die kontinuierliche Verbesserung <strong>und</strong><br />

Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystems werden alljährlich durch eine unabhängige<br />

Zertifizierungsstelle im zeitlichen Rahmen von drei bis vier Manntagen überprüft.<br />

Seite 21


2 Dokumentation – Zahlen, Daten, Fakten<br />

Im folgenden Kapitel haben wir als weitere Informationsgr<strong>und</strong>lagen detaillierte Zahlen,<br />

Daten <strong>und</strong> Fakten unseres Hauses zusammengestellt.<br />

Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist im Handelsregister als Fachklinik für psychogene Erkrankungen.<br />

eingetragen Sie glie<strong>der</strong>t sich in die drei im Folgenden genannten Bereiche:<br />

1. Rehabilitationsbereich: Stationen I bis IV<br />

Im Rehabilitationsbereich, welcher die Stationen I bis IV umfasst, werden vorwiegend<br />

Maßnahmen <strong>der</strong> medizinischen Rehabilitation für Patienten <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung<br />

B<strong>und</strong> erbracht.<br />

2. Rehabilitationsbereich: Station VI<br />

Im Rehabilitationsbereich, welcher ausschließlich aus <strong>der</strong> Abteilung Tiefenpsychologische<br />

Psychotherapie, Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie, <strong>der</strong> Station VI, besteht,<br />

werden Maßnahmen <strong>der</strong> medizinischen Rehabilitation für Patienten <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherungen<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er Leistungsträger erbracht. Dieser Bereich gehörte<br />

bis zum 31. Dezember 2009 zur <strong>Hardtwaldklinik</strong> I. Zum 1. Januar 2010 erfolgte die<br />

Übernahme durch die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong>.<br />

3. Krankenhausabteilung<br />

Die Krankenhausabteilung wurde zum 1. April 2009 mit 15 Betten eröffnet.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Leistungsdaten werden, wo sinnvoll <strong>und</strong> möglich, in den folgenden Kapiteln<br />

die unter 1. <strong>und</strong> 2. genannten Bereiche separat dargestellt. Für die unter 3. genannte<br />

Krankenhausabteilung wurde für das Jahr 2010 ein strukturierter Qualitätsbericht nach<br />

SGB V erstellt. Sie erfährt daher in diesem Bericht keine detaillierte Würdigung.<br />

2.1 Mitarbeiter <strong>und</strong> medizinisch-technische Leistungen<br />

Die für die Indikationen relevanten Kriterien aus dem gemeinsamen Strukturerhebungsbogen<br />

<strong>der</strong> Gesetzlichen Renten- <strong>und</strong> Krankenversicherung werden erfüllt.<br />

2.1.1 Mitarbeiter<br />

Im Rehabilitationsbereich, Stationen I bis IV, <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong>, zeigt sich hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Vollstellen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Qualifikationen das folgende Bild.<br />

Berufsgruppe<br />

Ärzte<br />

Anzahl<br />

Vollzeitstellen<br />

Leiten<strong>der</strong> Arzt 1,00<br />

Oberärzte 4,70<br />

Assistenzärzte 15,20<br />

Qualifikationen<br />

Facharzt für: Psychosomatische Medizin <strong>und</strong> Psychotherapie,<br />

Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie<br />

Zusatzbezeichnung: Psychoanalyse, Sozialmedizin, Rehabilitationswesen<br />

Facharzt für: Psychosomatische Medizin <strong>und</strong> Psychotherapie,<br />

Psychiatrie, Innere Medizin<br />

Zusatzbezeichnung: Psychoanalyse, Psychotherapie, Rehabilitationswesen,<br />

Sozialmedizin, Rettungsmedizin,<br />

Facharzt für: Psychosomatische Medizin <strong>und</strong> Psychotherapie,<br />

Psychiatrie, Kin<strong>der</strong>heilk<strong>und</strong>e, Allgemeinmedizin<br />

Seite 22


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

Berufsgruppe<br />

Pflegedienst<br />

Pflegedienstleitung<br />

Examinierte<br />

Krankenschwestern<br />

Nicht-examinierte<br />

Pflegekräfte<br />

Therapeuten<br />

Psychologen in<br />

Leitungsfunktion<br />

Psychologischer<br />

Psychotherapeut<br />

Diplom-<br />

Psychologinnen<br />

Physiotherapeuten<br />

Anzahl<br />

Vollzeitstellen<br />

1,00<br />

15,08<br />

4,00<br />

2,00<br />

3,61<br />

3,32<br />

1,91<br />

Ergotherapeuten 4,94<br />

Sporttherapeuten 3,43<br />

Qualifikationen<br />

Zusatzbezeichnung: Notfallmedizin, Palliativmedizin, Psychotherapie,<br />

Sozialmedizin<br />

Zusatzausbildung: Traumatherapie<br />

Dipl. Pflegewirtin<br />

Fachkrankenschwester in <strong>der</strong> Rehabilitation, Stationsleitung,<br />

Psychotraumatologie <strong>und</strong> Traumaberatung, Praxisanleiterin,<br />

Interne WB für Aufgaben <strong>der</strong> Pflegenden in den Fachbereichen<br />

Psychotherapie <strong>und</strong> Psychosomatik, Qualifizierung<br />

Psychotherapie<br />

Interne WB für Aufgaben <strong>der</strong> Pflegenden in den Fachbereichen<br />

Psychotherapie <strong>und</strong> Psychosomatik<br />

Psychologischer Psychotherapeut, Klinischer Psychologe,<br />

BDB, Verhaltenstherapeutin, IFT, Supervisorin<br />

Klinischer Psychologe, BDB, Verhaltenstherapeutin<br />

in Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin<br />

Zusatzausbildung Atemtherapie, KBT, Akupressur<br />

Ausbildung in Gesprächspsychotherapie, Zusatzausbildung<br />

Soziotherapeut, Dipl. Kunsttherapeut<br />

Masseure<br />

Ausbildung Bewegungstherapie, Sozialpädagogin, Dipl.<br />

Sportlehrer, Erzieherin, Übungsleiterin Freizeit- <strong>und</strong> Breitensport<br />

Diplom-<br />

Sozialarbeiter<br />

Diplom-<br />

Sozialpädagogen<br />

Ernährungsberatung<br />

Kreativtherapeuten<br />

3,07<br />

1,85<br />

1,42<br />

Sozialpädagogin, Soziotherapeutin<br />

staatlich geprüfte Diätassistentin<br />

Dipl. Sozialpädagoge, Musiktherapie<br />

Quelle: Qualifikationsprofil <strong>der</strong> HWK <strong>II</strong> Stand 31.12.2010<br />

Seite 23


Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht <strong>der</strong> Vollzeitstellen <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative Gestalt- <strong>und</strong><br />

Traumatherapie.<br />

Berufsgruppe<br />

Ärzte<br />

Anzahl<br />

Vollzeitstellen<br />

Leiten<strong>der</strong> Arzt 1,00<br />

Oberärzte 1,00<br />

Qualifikationen<br />

Facharzt für: Psychosomatische Medizin <strong>und</strong> Psychotherapie,<br />

Innere Medizin<br />

Zusatztitel: Psychotherapie<br />

Facharzt für: Psychiatrie <strong>und</strong> Neurologie<br />

Zusatzbezeichnung: Psychotherapie<br />

Assistenzärzte 2,80 Gestalttherapeutin, EMDR-Therapeutin<br />

Pflegedienst<br />

Pflegedienstleitung<br />

Examinierte<br />

Krankenschwestern<br />

Nicht-examinierte<br />

Pflegekräfte<br />

Therapeuten<br />

Diplom-<br />

Psychologen<br />

4,24 Dipl. Pflegewirtin. Fachkrankenschwester in <strong>der</strong> Rehabilitation,<br />

Interne WB für Aufgaben <strong>der</strong> Pflegenden in den Fachbereichen<br />

Psychotherapie <strong>und</strong> Psychosomatik<br />

1,70<br />

2,60<br />

0,50<br />

Klinische Psychologin, WB in Gestalttherapie<br />

Zusatzausbildung Atemtherapie, KBT, Akupressur<br />

Ergotherapeuten 1,50 Dipl. Sozialpädagogin, Soziotherapeutin, Dipl. Yogalehrerin<br />

Sporttherapeuten 0,80 Dipl. Motologe, Sportlehrer<br />

Masseure 1,5<br />

Physiotherapeuten<br />

Diplom-<br />

Sozialarbeiter<br />

Diplom-<br />

Sozialpädagogen<br />

Ernährungsberatung<br />

Kreativtherapeuten<br />

0,28<br />

0,5<br />

0,1<br />

Dipl. Sozialarbeiterin<br />

WB Integrative klinische Musiktherapie<br />

Quelle: Qualifikationsprofil <strong>der</strong> HWK <strong>II</strong> Stand 31.12.2010<br />

2.1.2 Medizinisch-technische Leistungen<br />

<strong>und</strong> apparative Versorgung<br />

Ruhe- <strong>und</strong> Belastungs-EKG, 24-St<strong>und</strong>en-Blutdruckmessung <strong>und</strong> abdominelle Sonografie<br />

werden in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> durchgeführt.<br />

Weiterführende diagnostische Maßnahmen, wie spezifische Laboruntersuchungen, CT,<br />

MRT, an<strong>der</strong>e bildgebende Verfahren <strong>und</strong> neurophysiologische Untersuchungen können<br />

über den Klinikverb<strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe durchgeführt werden.<br />

Seite 24


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

2.1.3 Medizinische Notfallversorgung<br />

Alle Patientinnen <strong>und</strong> Patienten werden am Anreisetag über das Notrufsystem <strong>der</strong> Klinik<br />

informiert. Das Notfallmanagement <strong>der</strong> Klinik ist Bestandteil <strong>der</strong> jährlichen Pflichtschulungen<br />

für Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter des ärztlichen <strong>und</strong> pflegerischen Dienstes.<br />

Ein Bereitschaftsdienst von Arzt <strong>und</strong> Pflege ist r<strong>und</strong> um die Uhr in <strong>der</strong> Klinik erreichbar.<br />

2.2 In <strong>der</strong> Klinik behandelte Krankheitsbil<strong>der</strong><br />

2.2.1 Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie, Stationen I bis IV<br />

In ihrer therapeutischen Arbeit ist die Klinik überwiegend tiefenpsychologisch ausgerichtet.<br />

Eine verhaltenstherapeutische Abteilung ist fachlich eigenständig organisiert.<br />

Abteilungsübergreifend wird in <strong>der</strong> Basisversorgung ein Therapeut (Arzt/Psychologe) für<br />

neun Patienten vorgehalten. Die von einem Psychologen behandelten Patienten werden<br />

in fester Kooperation jeweils von einem Stationsarzt medizinisch mitbetreut. Diese Zusammenarbeit<br />

ist in einer Kleinteamstruktur organisiert.<br />

In <strong>der</strong> Klinik gibt es eine Privatstation, die unter Leitung des Chefarztes organisiert ist.<br />

2.2.1.1 Therapiekonzepte<br />

Die Therapiekonzepte wurden gemeinsam im Rehabilitationsteam <strong>der</strong> Ärzte, Therapeuten<br />

<strong>und</strong> Pflege erarbeitet. Sofern Leitlinien für die Behandlung von Krankheitsbil<strong>der</strong>n vorliegen,<br />

werden die Behandlungskonzepte darauf abgestimmt <strong>und</strong> die Patienten entsprechend<br />

dieser Leitlinien behandelt. Diagnosen werden nach ICD-10 GM (Internationale<br />

Klassifikation <strong>der</strong> Krankheiten) kodiert.<br />

2.2.1.2 Hauptdiagnosen<br />

Hauptdiagnosen sind die im ärztlichen Entlassungsbericht an ersten Stelle genannten<br />

Diagnosen. Im Rehabilitationsbereich, Stationen I bis IV wurden im Zeitraum 01.01.2010<br />

bis 31.12.2010 insgesamt 1600 Patienten entlassen. Es wurden 5829 Diagnosen gestellt,<br />

was 3,64 Diagnosen pro Patient im statistischen Mittel ergibt.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Hauptdiagnosen mit einem Anteil größer 3% von 1600 ergibt sich das<br />

folgende Bild.<br />

Die Gesamtheit beträgt n = 1600 Entlassungen.<br />

In n = 17 Fällen wurde eine somatische Hauptdiagnose gestellt.<br />

ICD-10<br />

Code<br />

Diagnose<br />

Datenbasis N= 1600<br />

Anzahl<br />

Prozent<br />

F32 Depressive Episode 430 26,88<br />

F33 Rezidivierende depressive Störung 397 24,81<br />

F43<br />

Reaktionen auf schwere Belastungen <strong>und</strong> Anpassungsstörungen<br />

387 24,19<br />

F41 An<strong>der</strong>e Angststörungen 96 6,00<br />

F48 An<strong>der</strong>e neurotische Störungen 77 4,81<br />

F40 Phobische Störungen 53 3,31<br />

Seite 25


Quelle: Statistikgenerator <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> Stand Juli 2011<br />

2.2.1.3 Nebendiagnosen<br />

Nebendiagnosen werden im ärztlichen Entlassungsbericht an zweiter bis fünfter Stelle<br />

genannt. Bezogen auf die Nebendiagnosen zeigt sich die folgende Verteilung. Auch hier<br />

ist nur <strong>der</strong> Anteil größer 3% von 1600 berücksichtigt.<br />

ICD-10<br />

Code<br />

Diagnose<br />

Datenbasis N= 1600<br />

Anzahl<br />

Prozent<br />

I10 Essentielle (primäre) Hypertonie 433 27,06<br />

M54 Rückenschmerzen 367 22,94<br />

F45 Somatoforme Störungen 347 21,69<br />

E66 Adipositas 315 19,69<br />

F43<br />

E78<br />

Reaktionen auf schwere Belastungen <strong>und</strong> Anpassungsstörungen<br />

Störungen des Lipoproteinstoffwechsels <strong>und</strong><br />

sonstige Lipidämien<br />

162 10,13<br />

154 9,63<br />

F60 Spezifische Persönlichkeitsstörungen 124 7,75<br />

M53<br />

Sonstige Krankheiten <strong>der</strong> Wirbelsäule <strong>und</strong> des<br />

Rückens, an<strong>der</strong>enorts nicht klassifiziert<br />

102 6,38<br />

G43 Migräne 92 5,75<br />

E03 Sonstige Hypothyreose 90 5,63<br />

F41 An<strong>der</strong>e Angststörungen 75 4,69<br />

F34 Anhaltende affektive Störungen 69 4,31<br />

F48 An<strong>der</strong>e neurotische Störungen 63 3,94<br />

F32 Depressive Episode 61 3,81<br />

F61<br />

H93<br />

E11<br />

Kombinierte <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Persönlichkeitsstörungen<br />

Sonstige Krankheiten des Ohres, an<strong>der</strong>enorts<br />

nicht klassifiziert<br />

Nicht primär insulinabhängiger Diabetes mellitus<br />

[Typ-2-Diabetes]<br />

61 3,81<br />

57 3,56<br />

56 3,50<br />

J45 Asthma bronchiale 56 3,50<br />

F33 Rezidivierende depressive Störung 50 3,13<br />

F40 Phobische Störungen 49 3,06<br />

Quelle: Statistikgenerator <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> Stand Juli 2011<br />

2.2.1.4 Kombinationen von Haupt- <strong>und</strong> Nebendiagnosen<br />

Es wurde keine dahingehenden Feststellungen getroffen.<br />

Seite 26


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

2.2.1.5 Sozialmedizinische <strong>und</strong> Soziodemographische Merkmale <strong>der</strong> Patienten<br />

Laut des Berichts zur Qualitätssicherung <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung B<strong>und</strong> bildete<br />

sich die Rehabilitandenstruktur hinsichtlich <strong>der</strong> soziodemografischen Daten im Jahr<br />

2007 wie folgt ab:<br />

Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie<br />

Datenbasis N= 1264, Angaben in Prozent<br />

GESCHLECHT<br />

Anteile <strong>der</strong> Geschlechter<br />

ALTER<br />

absolut<br />

prozentual<br />

Frauen Männer Gesamt<br />

989<br />

75 %<br />

326<br />

35%<br />

1315<br />

100,0%<br />

18 bis 29 Jahre 5% 3% 5%<br />

30 bis 39 Jahre 14% 14% 14%<br />

40 bis 49 Jahre 39% 37% 39%<br />

50 bis 59 Jahre 40% 42% 40%<br />

60 Jahre <strong>und</strong> älter 3% 3% 3%<br />

Durchschnittsalter in Jahren 47,3 48,2 47,5<br />

HÖCHSTE SCHULBILDUNG<br />

<strong>der</strong>zeit in Schulausbildung<br />

ohne Schulabschluss abgegangen<br />

Son<strong>der</strong>schulabschluss<br />

Haupt-/Volksschulabschluss<br />

Realschulabschluss / Polytechnische Oberschule<br />

(Fach-) Hochschulreife / Abitur<br />

an<strong>der</strong>er Abschluss<br />

STELLUNG IM BERUF<br />

Auszubilden<strong>der</strong> 1% 1% 1%<br />

Arbeiter / Angestellter / Beamter 90% 89% 89%<br />

Selbstständiger / Freiberufler 2% 2% 2%<br />

sonstige Erwerbspersonen (z.B. Wehrdienst, Elternzeit,<br />

mithelfende Familienangehörige)<br />

in beruflicher Rehabilitation (Leistungen zur Teilhabe<br />

am Arbeitsleben)<br />

arbeitslos nach SGB <strong>II</strong>I (Bezug von ALG-I) 6% 7% 6%<br />

arbeitslos nach SGB <strong>II</strong>I (Bezug von ALG-<strong>II</strong>)<br />

Schüler / Student 1% 1% 1%<br />

Hausfrau / Hausmann 1% 1% 1%<br />

Rentner / Pensionär<br />

sonstige Nichterwerbspersonen (z.B. SGB X<strong>II</strong>) 9% 11% 10%<br />

ARBEITSUNFÄHIGKEIT VOR REHA<br />

Arbeitsfähig<br />

Arbeitsunfähig<br />

Seite 27


Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie<br />

Frauen Männer Gesamt<br />

Datenbasis N= 1264, Angaben in Prozent<br />

Keine Beurteilung erfor<strong>der</strong>lich<br />

STATUS ARBEITSFÄHIGKEIT BEI ENTLASSUNG<br />

Arbeitsfähig 61% 59% 61%<br />

Arbeitsunfähig 38% 40% 38%<br />

Keine Beurteilung erfor<strong>der</strong>lich 1% 0% 0%<br />

Quelle: Bericht zur Reha-Qualitätssicherung, DRB, Rehabilitandenstruktur 2009<br />

Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie<br />

Entlassungsform<br />

(nach ärztlichem Reha-Entlassungsbericht)<br />

Datenbasis N= 1263, Angaben in Prozent<br />

Frauen Männer Gesamt<br />

regulär 90% 87% 90%<br />

vorzeitig auf ärztliche Veranlassung 1% 1% 1%<br />

vorzeitig mit ärztlichem Einverständnis 5% 6% 5%<br />

vorzeitig ohne ärztliches Einverständnis 3% 4% 3%<br />

disziplinarisch 0% 0% 0%<br />

verlegt 0% 2% 1%<br />

Wechsel zu ambulanter, teilstationärer,<br />

stationärer Reha<br />

0% 0% 0%<br />

gestorben 0% 0% 0%<br />

Quelle: Bericht zur Reha-Qualitätssicherung, DRB, Rehabilitandenstruktur 2009<br />

Seite 28


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

2.2.1.6 Therapeutische Leistungen<br />

Die Klinik erbringt ihre Therapeutischen Leistungen bezüglich Dauer, Frequenz, Höchstteilnehmerzahl<br />

in Gruppen <strong>und</strong> Qualifikation <strong>der</strong> Behandler nach den Vorgaben <strong>der</strong> KTL<br />

2007. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht <strong>der</strong> im Jahr 2010 erbrachten Leistungen.<br />

Psychosomatik<br />

<strong>und</strong><br />

Psychotherapie<br />

Datenbasis N= 1490<br />

Rehabilitanden<br />

mit mind. einer<br />

Leistung<br />

Erbrachte Leistungen<br />

Anzahl Anteil pro<br />

Woche<br />

Leistungen<br />

pro Rehabilitand<br />

pro<br />

Reha<br />

Dauer (Std.)<br />

pro<br />

Woche<br />

pro<br />

Reha<br />

A Sport- <strong>und</strong> Bewegungstherapie 1472 98,8% 9,51 55,4 5,25 30,6<br />

B Physiotherapie 756 50,7% 0,62 3,6 0,31 1,8<br />

C Information, Motivation,<br />

Schulung<br />

D Klinische Sozialarbeit,<br />

Sozialtherapie<br />

E Ergotherapie, Arbeitstherapie<br />

u. a. funktionelle Therapien<br />

F Klinische Psychologie,<br />

Neuropsychologie<br />

1489 99,9% 2,84 16,6 2,14 12,5<br />

1423 95,5% 1,00 5,8 0,48 2,8<br />

1219 81,8% 2,37 13,8 2,54 14,8<br />

1472 98,8% 4,07 23,8 3,46 20,2<br />

G Psychotherapie 1488 99,9% 4,20 24,5 3,70 21,6<br />

H Reha-Pflege 1473 98,9% 1,77 10,3 0,37 2,2<br />

K Physikalische Therapie 1157 77,7% 1,73 10,1 0,78 4,5<br />

L Rekreationstherapie 1488 99,9% 3,65 21,3 5,47 31,9<br />

M Ernährung 0 0,0% 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

INSGESAMT 1490 100% 28,57 185,2 24,45 142,8<br />

Quelle: Auswertung 2010 Kennzahlensystem <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Seite 29


2.2.2 Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative<br />

Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie Station VI<br />

Die seit dem 1.1.2010 integrierte Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative<br />

Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie wird eigenständig unter <strong>der</strong> Leitung eines leitenden<br />

Abteilungsarztes geführt.<br />

2.2.2.1 Therapiekonzepte<br />

Das Konzept <strong>der</strong> Abteilung wurde bereits unter Punkt 1.2.3.2 vorgestellt. Weitere Informationen<br />

sind auch über die Internetseite <strong>der</strong> HWK <strong>II</strong>, www.hwk2.de, einsehbar.<br />

2.2.2.2 Hauptdiagnosen<br />

In <strong>der</strong> Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie,<br />

Station VI wurden im Zeitraum 01.01.2010 bis 31.12.2010 insgesamt 273<br />

Patienten entlassen. Es wurden 714 Diagnosen gestellt, was 2,62 Diagnosen pro Patient<br />

im statistischen Mittel ergibt.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Hauptdiagnosen mit einem Anteil größer 3% von 273 ergibt sich das folgende<br />

Bild.<br />

Die Gesamtheit beträgt n = 273 Entlassungen.<br />

In n = 3 Fällen wurde eine somatische Hauptdiagnose gestellt.<br />

ICD-10<br />

Code<br />

Diagnose<br />

Datenbasis N= 273<br />

Anzahl<br />

Prozent<br />

F33 Rezidivierende depressive Störung 83 30,40<br />

F32 Depressive Episode 60 21,98<br />

F43<br />

Reaktionen auf schwere Belastungen <strong>und</strong> Anpassungsstörungen<br />

42 15,38<br />

F60 Spezifische Persönlichkeitsstörungen 35 12,82<br />

F41 An<strong>der</strong>e Angststörungen 19 6,96<br />

Quelle: Statistikgenerator <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> Stand Juli 2011<br />

Seite 30


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

2.2.2.3 Nebendiagnosen<br />

Bezogen auf die Nebendiagnosen zeigt sich die folgende Verteilung. Auch hier ist nur <strong>der</strong><br />

Anteil größer 3% von 273 berücksichtigt.<br />

ICD-10<br />

Code<br />

Diagnose<br />

Datenbasis N= 273<br />

Anzahl<br />

Prozent<br />

F33 Rezidivierende depressive Störung 433 27,06<br />

I10 Essentielle (primäre) Hypertonie 367 22,94<br />

F41 An<strong>der</strong>e Angststörungen 347 21,69<br />

F45 Somatoforme Störungen 315 19,69<br />

E66 Adipositas 162 10,13<br />

F43<br />

Reaktionen auf schwere Belastungen <strong>und</strong> Anpassungsstörungen<br />

154 9,63<br />

F32 Depressive Episode 124 7,75<br />

M54 Rückenschmerzen 102 6,38<br />

F42 Zwangsstörung 92 5,75<br />

F40 Phobische Störungen 90 5,63<br />

Quelle: Statistikgenerator <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> Stand Juli 2011<br />

2.2.2.4 Kombinationen von Haupt- <strong>und</strong> Nebendiagnosen<br />

Es wurde keine dahingehenden Feststellungen getroffen.<br />

Seite 31


2.2.1.5 Sozialmedizinische <strong>und</strong> Soziodemographische Merkmale <strong>der</strong> Patienten<br />

Eine Auswertung des Statistikgenerators <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ergab folgendes Ergebnis.<br />

Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie<br />

Datenbasis N= 273, Angaben in Prozent<br />

GESCHLECHT<br />

Anteile <strong>der</strong> Geschlechter<br />

ALTER<br />

absolut<br />

prozentual<br />

Frauen Männer Gesamt<br />

157<br />

57,5 %<br />

116<br />

42,5%<br />

273<br />

100,0%<br />

18 bis 29 Jahre 6,2% 4,0% 10,2%<br />

30 bis 39 Jahre 7,7% 5,5% 13,2%<br />

40 bis 49 Jahre 23,4% 15,4% 38,8%<br />

50 bis 59 Jahre 16,5% 15,0% 31,5%<br />

60 Jahre <strong>und</strong> älter 3,7% 2,6% 6,3%<br />

Durchschnittsalter in Jahren 45,2 46,0 45,5<br />

HÖCHSTE SCHULBILDUNG<br />

<strong>der</strong>zeit in Schulausbildung<br />

ohne Schulabschluss abgegangen<br />

Son<strong>der</strong>schulabschluss<br />

Haupt-/Volksschulabschluss<br />

Realschulabschluss / Polytechnische Oberschule<br />

(Fach-) Hochschulreife / Abitur<br />

an<strong>der</strong>er Abschluss<br />

STELLUNG IM BERUF<br />

Auszubilden<strong>der</strong><br />

Arbeiter / Angestellter / Beamter<br />

Selbstständiger / Freiberufler<br />

sonstige Erwerbspersonen (z.B. Wehrdienst, Elternzeit,<br />

mithelfende Familienangehörige)<br />

in beruflicher Rehabilitation (Leistungen zur Teilhabe<br />

am Arbeitsleben)<br />

arbeitslos nach SGB <strong>II</strong>I (Bezug von ALG-I)<br />

arbeitslos nach SGB <strong>II</strong>I (Bezug von ALG-<strong>II</strong>)<br />

Schüler / Student<br />

Hausfrau / Hausmann<br />

Rentner / Pensionär<br />

sonstige Nichterwerbspersonen (z.B. SGB X<strong>II</strong>)<br />

ARBEITSUNFÄHIGKEIT VOR REHA<br />

Arbeitsfähig<br />

Arbeitsunfähig<br />

Keine Beurteilung erfor<strong>der</strong>lich<br />

STATUS ARBEITSFÄHIGKEIT BEI ENTLASSUNG<br />

Seite 32


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie<br />

Datenbasis N= 273, Angaben in Prozent<br />

Arbeitsfähig<br />

Arbeitsunfähig<br />

Keine Beurteilung erfor<strong>der</strong>lich<br />

Frauen Männer Gesamt<br />

Quelle: Statistikgenerator <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> Stand Juli 2011<br />

Entlassungsform<br />

(nach ärztlichem Reha-Entlassungsbericht)<br />

Datenbasis N= 192, Angaben in Prozent<br />

Frauen Männer Gesamt<br />

regulär 92,7% 88% 90,6%<br />

vorzeitig auf ärztliche Veranlassung 0,9% 0,0% 0,5%<br />

vorzeitig mit ärztlichem Einverständnis 2,8% 6,0% 4,2%<br />

vorzeitig ohne ärztliches Einverständnis 3,7% 1,2% 2,6%<br />

disziplinarisch 0,0% 3,6% 1,6%<br />

verlegt 0,0% 0,0% 0,5%<br />

Wechsel zu ambulanter, teilstationärer,<br />

stationärer Reha<br />

0,0% 0,0% 0,0%<br />

gestorben 0,0% 0% 0,0%<br />

Quelle: Statistikgenerator <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> Stand Juli 2011<br />

Seite 33


2.2.2.6 Therapeutische Leistungen<br />

Wie im Bereich <strong>der</strong> Rehabilitation, Stationen I bis IV, werden auch die in <strong>der</strong> Abteilung<br />

Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie, Station<br />

VI, erbrachten Leistungen bezüglich Dauer <strong>und</strong> Frequenz erfasst <strong>und</strong> regelmäßig ausgewertet.<br />

Die folgende Tabelle erteilt eine Übersicht <strong>der</strong> im Jahr 2010 erbrachten Leistungen.<br />

Erbrachte Leistungen<br />

Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie<br />

Datenbasis N= 190<br />

Rehabilitanden<br />

mit mind. einer<br />

Leistung<br />

Leistungen<br />

pro Rehabilitand<br />

Dauer (Std.)<br />

Anzahl Anteil pro<br />

Woche<br />

pro<br />

Reha<br />

pro<br />

Woche<br />

pro<br />

Reha<br />

A Sport- <strong>und</strong> Bewegungstherapie 181 95,3% 6,55 32,9 3,73 18,7<br />

B Physiotherapie 142 74,7% 1,36 6,8 0,68 3,4<br />

C Information, Motivation,<br />

Schulung<br />

D Klinische Sozialarbeit,<br />

Sozialtherapie<br />

E Ergotherapie, Arbeitstherapie<br />

u. a. funktionelle Therapien<br />

F Klinische Psychologie,<br />

Neuropsychologie<br />

190 100,0% 2,15 10,8 1,56 7,8<br />

178 93,7% 1,10 5,5 0,49 2,5<br />

51 26,8% 0,25 1,3 0,5 2,5<br />

187 98,4% 4,77 23,9 4,42 22,2<br />

G Psychotherapie 190 100,0% 4,53 22,8 4,02 20,2<br />

H Reha-Pflege 147 77,3% 1,64 8,2 0,36 1,8<br />

K Physikalische Therapie 180 94,7% 3,31 16,6 1,66 8,3<br />

L Rekreationstherapie 185 97,4% 2,27 11,4 3,27 16,4<br />

M Ernährung 0 0,0% 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

INSGESAMT 1490 100% 16,6 140,3 20,48 103,9<br />

Quelle: Auswertung 2010 Kennzahlensystem <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Seite 34


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

3 Qualitätspolitik <strong>und</strong> Qualitätssicherung<br />

3.1 Qualitätspolitik <strong>der</strong> Einrichtung<br />

Wesentlicher Baustein <strong>der</strong> Qualitätspolitik <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist das Klinikkonzept. Es<br />

wird jährlich aktualisiert <strong>und</strong> an neue medizinische Erkenntnisse angepasst. Regelmäßige<br />

Schulungen aller Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter tragen dazu bei das Klinikkonzept<br />

<strong>und</strong> die Rehabilitationskonzepte umzusetzen.<br />

3.1.1 Strategische <strong>und</strong> operative Ziele<br />

Die Erfüllung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> interessierten Parteien ist richtungweisend für die Qualitätszielerhebung<br />

<strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong>. In die jährliche Zielerhebung fließen Unternehmensphilosophie,<br />

Leitbild <strong>der</strong> Klinik sowie Rückmeldungen unserer Patienten <strong>und</strong> Rückmeldungen<br />

aus dem Qualitätssicherungsprogramm <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung<br />

B<strong>und</strong> ein.<br />

Qualitätsziele <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> 2010 waren:<br />

1. Verbesserung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Situation <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> durch Stabilisierung<br />

<strong>der</strong> Erlössituation.<br />

Kalkulation insgesamt über alle Bereiche mit mindestens 235 durchschnittlich belegten<br />

Betten im Jahr 2010, siehe dazu auch 2. Qualitätsziel<br />

2. Verbesserung <strong>der</strong> Behandlungskontinuität durch eine möglichst gleichmäßige Belegung<br />

in <strong>der</strong> angestrebten Höhe.<br />

Mo<strong>der</strong>ate Belegung über dem angestrebten Schnitt<br />

3. Erfüllung <strong>der</strong> Qualitätskriterien <strong>der</strong> Leistungsträger, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> DRB<br />

Konkretisierung<br />

80% <strong>der</strong> E-Berichte sollen 12 Tage interne Laufzeit nicht überschreiten. Die restlichen<br />

20% sollen 24 Tage interne Laufzeit nicht überschreiten.<br />

Pro Woche sollen pro Patient 25 Leistungen nach KTL-Katalog erbracht werden. Dabei<br />

soll hinsichtlich <strong>der</strong> Basistherapie <strong>der</strong> Klinikstandard eingehalten werden.<br />

4. Integration <strong>der</strong> ehemaligen Dependance <strong>der</strong> HWK I, Station 9.1, jetzt Station VI<br />

Anpassung <strong>der</strong> Abläufe, wie Dienstplanung Bereitschaftsdienst, Nacht- <strong>und</strong> Wochenenddienst<br />

<strong>der</strong> Pflege, Einweisung, Schulung <strong>der</strong> MA, Abbildung im Verwaltungsbereich,<br />

z.B. Kostenstellen <strong>und</strong> Abbildung im QM-System<br />

Die mit <strong>der</strong> Zielerhebung einhergehende Maßnahmenplanung wurde umgesetzt <strong>und</strong> im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Managementbewertung vom Oktober 2010 wurde festgestellt, dass die<br />

Maßnahmen zur Zielerreichung umgesetzt <strong>und</strong> die Ziele weitgehend erreicht wurden. Die<br />

Managementbewertung ist ein Verfahren mit dem die Klinikleitung eine Selbstbewertung,<br />

auch des Zielerreichungsgrades, ihres Managementsystems vornimmt.<br />

3.1.2 Umsetzung von Leitlinien<br />

Die Deutsche Rentenversicherung B<strong>und</strong> veröffentlichte für den Fachbereich Psychotherapie<br />

/ Psychosomatik im Frühjahr 2010 die Pilotversion des Therapiestandards „Depressive<br />

Störungen“. Die endgültige Version <strong>der</strong> Therapiestandards Depressive Störungen<br />

wurde im Januar 2011 veröffentlicht. Seit Juli 2010 führt die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> regelmäßig<br />

Auswertungen durch, um den Erfüllungsgrad <strong>der</strong> Therapiestandards zu ermitteln <strong>und</strong> die<br />

Seite 35


Therapien entsprechend umzustrukturieren. Der Erfüllungsgrad für das Jahr 2010 lag im<br />

Mittel bei 77%, wobei zum Ende des Jahres eine deutliche Steigerung zu verzeichnen ist.<br />

3.1.3 Umsetzung spezifischer rechtlicher Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Das Hygienemanagement hat in <strong>der</strong> Klinik einen hohen Stellenwert <strong>und</strong> erfüllt die beson<strong>der</strong>en<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Rentenversicherungsträger. Richtungweisend sind die Richtlinien<br />

des Robert-Koch-Institust, <strong>der</strong>en Empfehlungen umgesetzt werden.<br />

Die verantwortlichen Mitarbeiter für Arbeitssicherheit, Medizinprodukte, Notfälle <strong>und</strong><br />

Brandschutz sowie für weitere, gesetzlich vorgeschriebene, Bereiche werden regelmäßig<br />

geschult.<br />

Ein externer TÜV-Berater <strong>und</strong> ein Krankenhaushygieniker des Instituts Celsius prüfen<br />

regelmäßig das Haus. Mit dem Ziel die größtmögliche Sicherheit für Patienten <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

zu erlangen, werden oben genannte Maßnahmen durchgeführt sowie ein eigens<br />

eingerichtetes Komplikationsmanagement betrieben, welches kritische Ereignisse erfasst<br />

<strong>und</strong> notwendige Maßnahmen zur Erhöhung <strong>der</strong> Sicherheit einleitet.<br />

Seite 36


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

3.2 Qualitätssicherung für die Einrichtung<br />

In <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> erfolgen interne Qualitätsprüfungen durch eine kontinuierliche<br />

Überwachung <strong>und</strong> Steuerung <strong>der</strong> Abläufe mit einem eigens für die Klinik entwickelten<br />

Kennzahlensystem. Zudem erfolgen interne Selbstüberprüfungen, interne Audits, zum<br />

Zweck <strong>der</strong> stichprobenartigen Prüfung von Struktur-, Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität.<br />

Durch jährliche externe Audits wird die Einhaltung <strong>der</strong> hohen Qualitätsgr<strong>und</strong>sätze <strong>der</strong><br />

DEGEMED dokumentiert.<br />

Externe Qualitätskontrollen durch Erhebungen <strong>und</strong> Sicherungsverfahren werden von den<br />

Rehabilitationsträgern durchgeführt. Die Klinik erhält durch Visitationen <strong>und</strong> Berichte zur<br />

Qualitätssicherung differenzierte Rückmeldungen.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> vielseitigen Prüfungen fließen in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />

<strong>der</strong> Klinik ein.<br />

3.2.1 Internes Qualitätsmanagement<br />

Aufbau, Struktur, Instrumente <strong>und</strong> Weiterentwicklung von QM<br />

In <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> gibt es einen Qualitätsmanager mit <strong>der</strong> Zusatzqualifikation Qualitätsmanagementauditor,<br />

<strong>der</strong> in einer Stabsstellenfunktion zur Klinikleitung für die Qualitätssicherung<br />

<strong>und</strong> -entwicklung im Umfang von insgesamt 29 Wochenst<strong>und</strong>en freigestellt<br />

ist. Ein Qualitätsmanagement-Handbuch ist im EDV-Netz vorhanden <strong>und</strong> wird kontinuierlich<br />

aktualisiert. Je<strong>der</strong> Mitarbeiter hat Zugriff auf einen vernetzten PC. Der kontinuierliche<br />

Verbesserungsprozess wird durch jährliche interne Audits unterstützt. Interne Audits erfolgen<br />

nach Plan. Je nach Bedarf werden sie in einzelnen Abteilungen o<strong>der</strong> entlang eines<br />

Arbeitsvorgangs abteilungsübergreifend von speziell ausgebildeten Mitarbeitern durchgeführt.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe stehen hinreichend ausgebildete interne Auditoren aus den<br />

unterschiedlichsten Fachbereichen zur Verfügung.<br />

Abteilungsübergreifend werden Fragen <strong>der</strong> Hygiene <strong>und</strong> Arbeitssicherheit thematisiert<br />

<strong>und</strong> geprüft.<br />

Regelmäßige Steuergruppensitzungen, Qualitätszirkel sowie Arbeits- <strong>und</strong> Projektgruppen<br />

för<strong>der</strong>n die Umsetzung <strong>der</strong> angestrebten Qualitätsstandards.<br />

Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> verfügt über ein Qualitäts-Management-System nach DIN EN ISO<br />

9001 <strong>und</strong> ist durch eine Zertifizierungsgesellschaft nach den Qualitätsgr<strong>und</strong>sätzen <strong>der</strong><br />

Deutschen Gesellschaft für medizinische Rehabilitation (DEGEMED) zertifiziert. Jährliche<br />

Überwachungs- bzw. Wie<strong>der</strong>holungsaudits durch eine unabhängige Prüfinstitution garantieren<br />

die objektive Beurteilung <strong>der</strong> Prozessqualität.<br />

QM-Projekte 2010<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Maßnahmen, welche zur Erreichung <strong>der</strong> unter Punkt 3.1.1 genannten<br />

Ziele notwendig waren, wurden in Projekt- o<strong>der</strong> Arbeitsgruppen geplant <strong>und</strong> durchgeführt:<br />

• die Integration <strong>der</strong> Dependance <strong>der</strong> HWK I <strong>und</strong> die damit einhergehende Umstrukturierung<br />

<strong>der</strong> Dienste des Pflegebereichs,<br />

• die Umsetzung des TV Ärzte <strong>Wicker</strong> <strong>und</strong> die damit einhergehende Neugestaltung<br />

des Excel-basierten Zeiterfassungssystems gemäß datenschutzrechtlicher Vorgaben,<br />

Erstellung TV gerechter Berechnungsdateien für Überst<strong>und</strong>enzuschläge sowie<br />

für Bereitschafts- <strong>und</strong> Rufbereitschaftsdienstentgelte,<br />

• den Umbau <strong>der</strong> Akutstation mit 15 Betten,<br />

• die Erweiterung des Patientenspeisesaals,<br />

Seite 37


• die Eröffnung einer weiteren Reha-Station <strong>und</strong> die damit einhergehende Akquisition<br />

neuer Mitarbeiter <strong>und</strong> die Umstrukturierung <strong>der</strong> Stationen sowie<br />

• die Renovierung von 80 Patientenzimmern.<br />

3.2.2 Qualifizierung <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

In <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> wird gr<strong>und</strong>sätzlich unterschieden zwischen Schulungen, die zur<br />

Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern durchgeführt werden <strong>und</strong> Schulungen<br />

sowie Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsmaßnahmen, die <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> persönlichen<br />

Qualifikation sowie des Qualifikationsprofils <strong>der</strong> Klinik dienen.<br />

Zur Qualifizierung <strong>der</strong> Mitarbeiter bietet die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> interne Veranstaltungen an.<br />

Darüber hinaus nehmen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter an den Fortbildungsangeboten<br />

des Seminarprogramms <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe sowie an weiteren externen Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsveranstaltungen<br />

teil .<br />

Die Schulungen zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter erfolgen entlang <strong>der</strong> Schritte eines<br />

Einarbeitungskonzepts.<br />

Zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> beruflichen Weiterentwicklung gibt es eine Betriebsvereinbarung.<br />

3.2.2.1 Klinikinterne Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Der Chefarzt <strong>und</strong> ärztliche Direktor <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist befugt zur ärztlichen Weiterbildung<br />

im Gebiet „Psychosomatische Medizin <strong>und</strong> Psychotherapie“ (drei Jahre) sowie<br />

zur Weiterbildung in „Psychotherapie“ (drei Jahre) <strong>und</strong> in „Sozialmedizin“ (ein Jahr). Die<br />

Klinik ist anerkannte Weiterbildungsstätte für die psychologische Weiterbildung zum Klinischen<br />

Psychologen. Die interne Weiterbildung erfüllt alle wesentlichen curricularen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen. Teilbereiche <strong>der</strong> theoretischen Weiterbildung werden in Kooperation mit<br />

dem Psychotherapeutischen Institut Bad Zwesten (PIZ) organisiert.<br />

Der hohe Standard <strong>der</strong> psychotherapeutischen Arbeit wird weiterhin gesichert durch regelmäßige<br />

interne Fallbesprechungen <strong>und</strong> Rehabilitationskonferenzen <strong>und</strong> zudem durch<br />

externe Supervision <strong>der</strong> Behandlungsteams.<br />

Im Jahr 2010 fanden Schulungen zu biologischen Arbeitsstoffen <strong>und</strong> Gefahrstoffen statt.<br />

Des Weiteren wurden Schulungen durchgeführt zu den Themen Notfallmanagement,<br />

Brandschutz, Qualitätsmanagement <strong>und</strong> Hygiene.<br />

3.2.2.2 Teilnahme an externen Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen<br />

Insgesamt för<strong>der</strong>te die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> 59 externe Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen nach Betriebsvereinbarung.<br />

3.2.3 Externe Qualitätssicherung<br />

Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> nimmt an allen Qualitätssicherungsverfahren <strong>der</strong> Deutschen<br />

Rentenversicherung B<strong>und</strong> teil. Da die Ergebnisse <strong>der</strong> externen Qualitätssicherung erst<br />

mit deutlicher Latenz zur Verfügung stehen, erhebt die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> monatlich alle<br />

relevanten Kennzahlen, um gegebenenfalls zeitnah korrigierend in therapeutische <strong>und</strong><br />

administrative Prozesse eingreifen zu können.<br />

Fortfolgend werden Ergebnisse <strong>der</strong> externen <strong>und</strong> internen Qualitätssicherung vorgestellt.<br />

Seite 38


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

Etwaige Abweichungen intern <strong>und</strong> extern erhobener Daten können aus unterschiedlichen<br />

Erhebungszeiträumen <strong>und</strong> unterschiedlichen Datenmengen resultieren.<br />

3.2.3.1 Patientenbefragung<br />

Acht bis zwölf Wochen nach Entlassung werden die Rehabilitanden von <strong>der</strong> DRV hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> erzielten Symptombesserung, <strong>der</strong> Zufriedenheit mit <strong>der</strong> stationären Rehabilitation<br />

<strong>und</strong> weiterer relevanter Parameter befragt. Die Rückmeldung an die Einrichtungen<br />

erfolgt bis zu zweimal jährlich. Neben dem eigenen Ergebnis ist ein Gruppenwert ausgewiesen.<br />

Die DRV B<strong>und</strong> ermittelt den Gruppenwert aus allen vergleichbaren Einrichtungen,<br />

die am Qualitätssicherungsprogramm teilnehmen. Die nachfolgend präsentierten<br />

Ergebnisse stammen aus <strong>der</strong> Rehabilitandenbefragung des ersten Halbjahres 2009.<br />

Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie, Stationen I bis<br />

IV<br />

Datenbasis N= 63<br />

gemittelte Skalenwerte<br />

von 1 (sehr gut) bis 5 (schlecht)<br />

<strong>Hardtwaldklinik</strong><br />

<strong>II</strong><br />

Gruppe<br />

bester<br />

Gruppenwert<br />

Ärztliche Betreuung während <strong>der</strong> Rehabilitation 2,4 2,4 1,9<br />

Betreuung durch die Pflegekräfte 2,0 2,0 1,4<br />

Psychotherapeutische Betreuung 2,2 2,3 1,8<br />

Therapeutische Maßnahmen 2,1 2,1 1,8<br />

Psycho-Edukative Maßnahmen 1,8 2,0 1,9<br />

Körperorientierte Maßnahmen 1,5 1,7 1,3<br />

Rehabilitationsplan <strong>und</strong> -ziele 2,6 2,5 2,0<br />

Organisation 2,2 2,3 1,7<br />

Nützlichkeit <strong>der</strong> Verhaltensempfehlung für Beruf,<br />

1,2 1,7 1,2<br />

Haushalt <strong>und</strong> Freizeit<br />

Ärztliche Beurteilung <strong>der</strong> Arbeits- <strong>und</strong> Erwerbsfähigkeit<br />

2,1 2,5 1,8<br />

Gesamturteil zur Reha 2,1 2,4 1,8<br />

Quelle: Berichte zur Reha-QS, DRB, Rehabilitandenbefragung 1. Halbjahr 2009<br />

Seite 39


3.2.3.2 Dokumentation therapeutischer Leistungen<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Dokumentation therapeutischer Leistungen (KTL) werden von <strong>der</strong><br />

Deutschen Rentenversicherung in Qualitätspunkte auf einer Skala von 1 bis 100 umgerechnet<br />

(Optimum = 100 Punkte). Hiermit soll eine bessere Vergleichbarkeit <strong>der</strong> Rehabilitationskliniken<br />

erreicht werden. Ferner wird das Ergebnis <strong>der</strong> Fachabteilung gegenüber<br />

einer Vergleichsgruppe graphisch dargestellt. Auch hier besteht die Vergleichsgruppe<br />

aus an<strong>der</strong>en vergleichbaren Rehabilitationseinrichtungen, die am Qualitätssicherungsprogramm<br />

<strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung B<strong>und</strong> teilnehmen.<br />

Psychosomatik <strong>und</strong><br />

Psychotherapie<br />

Q-Punkte<br />

<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Q-Punkte<br />

Vergleichsgruppe<br />

Leistungsmenge 83,4 72,8<br />

Leistungsdauer 92,4 76,7<br />

Leistungsverteilung 96,8 87,4<br />

Therapeutische<br />

Versorgung gesamt<br />

90,9 79,0<br />

Quelle: Berichte zur Reha-QS, DRB, Therapeutische Versorgung, Rehabilitation 2009<br />

Quelle: Berichte zur Reha-QS, DRB, Therapeutische Versorgung, Rehabilitation 2009<br />

Seite 40


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

Mit 90,9 Qualitätspunkten erzielte die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ein deutlich besseres Ergebnis<br />

als <strong>der</strong> Durchschnitt <strong>der</strong> Vergleichsgruppe. Die HWK <strong>II</strong> liegt mit diesem Ergebnis auf einer<br />

Skala von 1 bis 100 deutlich im oberen Drittel des Messbereichs.<br />

3.2.3.3 Peer Review-Verfahren (Prüfung <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Entlassungsberichte)<br />

Das Peer-Review-Verfahren ist eine standardisierte Bewertung einer Zufallsstichprobe<br />

anonymisierter Entlassberichte durch leitende Ärzte <strong>der</strong> Einrichtungen. Das Peer-Review-<br />

Verfahren gibt Hinweise auf die Strukturqualität einer Klinik.<br />

<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong>:<br />

Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie<br />

Datenbasis N= 20<br />

gemittelte Qualitätspunkte<br />

von 0 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut)<br />

Mittelwert<br />

Klinik<br />

Alle<br />

Qualitätspunkte "Anamnese" 7,7 7,5<br />

Qualitätspunkte "Diagnostik" 8,0 7,4<br />

Qualitätspunkte "Therapieziele <strong>und</strong> Therapie" 8,4 7,3<br />

Qualitätspunkte "Klinische Epikrise" 8,2 7,5<br />

Qualitätspunkte "Sozialmedizinische Epikrise" 7,6 7,4<br />

Qualitätspunkte "Weiterführende Maßnahmen <strong>und</strong> Nachsorge" 8,8 7,7<br />

Qualitätspunkte "Gesamter Reha-Prozess" 7,8 7,2<br />

Quelle: Berichte zur Reha-QS, DRB, Peer Review, Stationäre <strong>und</strong> ganztägig ambulante Rehabilitation<br />

2007<br />

In allen Bereichen konnte die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> überdurchschnittliche Ergebnisse erzielen.<br />

In sechs Bereichen verbesserte sich die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> durch interne Schulungsmaßnahmen<br />

signifikant gegenüber <strong>der</strong> Vorerhebung, die damals für die Klinik nicht zufrieden<br />

stellende Ergebnisse erbracht hatte.<br />

3.2.3.4 Laufzeit ärztlicher Entlassungsberichte<br />

Die Deutsche Rentenversicherung erwartet den Eingang <strong>der</strong> Entlassungsberichte innerhalb<br />

von 14 Tagen nach Entlassung des Patienten, erfasst die Laufzeiten <strong>und</strong> wertet sie<br />

entsprechend aus. Der folgenden Tabelle sind die Laufzeiten <strong>der</strong> Entlassungsberichtet<br />

<strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> sowie die im Vergleich dargestellten Laufzeiten aller Entlassungsberichte,<br />

die bei <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung B<strong>und</strong> eingehen.<br />

Psychosomatik<br />

<strong>und</strong> Psychotherapie<br />

Datenbasis<br />

N= 1182<br />

Psychosomatik<br />

<strong>und</strong> Psychotherapie<br />

Jahr<br />

2007<br />

durchschnittliche<br />

Laufzeit<br />

(in Tagen)<br />

Klinik<br />

Ø<br />

DRV<br />

bis 2<br />

Wochen<br />

Laufzeit in %<br />

zwischen<br />

2 <strong>und</strong> 6<br />

Wochen<br />

Klinik Ø DRV Klinik Ø<br />

DRV<br />

mehr als 6<br />

Wochen<br />

Klinik<br />

Ø DRV<br />

7,3 6,9 97,3% 94,8% 2,7% 4,9% 0,0% 0,3%<br />

Quelle: Berichte zur Reha-QS, DRB, Laufzeit von Entlassungsberichten 2007<br />

Seite 41


Bei <strong>der</strong> durchschnittlichen Laufzeit <strong>der</strong> Entlassungsberichte lag die HWK <strong>II</strong> im Jahr 2007<br />

etwas über <strong>der</strong> Vergleichsgruppe. Allerdings schaffte es die Klinik, im Vergleich einen<br />

größeren Anteil <strong>der</strong> Entlassungsberichte innerhalb <strong>der</strong> vorgegebenen Frist an die DRV<br />

B<strong>und</strong> zu schicken.<br />

3.2.3.5 Patientenbeschwerden<br />

Der Rentenversicherer erfasst Beschwerden, die telefonisch <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> schriftlich bei ihm<br />

eingegangen sind. Im Jahr 2010 wurden erfreulich wenige Patientenbeschwerden über<br />

unsere Leistungsträger kommuniziert.<br />

Beschwerden<br />

Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie<br />

(N= 1514)<br />

% Anzahl<br />

1,06% 16<br />

Quelle: Kennzahlensystem <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Patientenbeschwerden werden in das Kennzahlensystem eingepflegt. Sie werden einer<br />

kritischen Würdigung unterzogen <strong>und</strong> fließen in die Qualitätspolitik <strong>der</strong> Klinik ein. Als vorbeugende<br />

Maßnahmen wurden detaillierte Regelungen zum Beschwerdemanagement<br />

geschaffen. Die Auswertung <strong>der</strong> Beschwerdeinhalte ergab einen Schwerpunkt im Bereich<br />

<strong>der</strong> sozialmedizinischen Einschätzung. Die Beschwerden liegen oft in divergierenden<br />

Einschätzungen <strong>der</strong> beruflichen Leistungsfähigkeit zwischen Rehabilitand <strong>und</strong> Behandlungsteam<br />

begründet <strong>und</strong> sind trotz <strong>der</strong> Aufklärung <strong>und</strong> therapeutischer Vermittlung nicht<br />

immer vermeidbar.<br />

3.2.3.6 Visitationen<br />

Bei Visitationen handelt es sich um Begehungen <strong>der</strong> Klinik durch den Rentenversicherungsträger<br />

o<strong>der</strong> durch Visitoren im Auftrag <strong>der</strong> Krankenversicherung.<br />

Am 10. Dezember 2009 fand die letzte Visitation durch die Deutsche Rentenversicherung<br />

B<strong>und</strong> statt. Entlang eines strukturierten Fragebogens wurde die Ausprägung <strong>der</strong> Dimensionen<br />

Struktur-, Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität stichprobenartig geprüft <strong>und</strong> beurteilt.<br />

Insgesamt hinterließ die HWK <strong>II</strong> einen sehr guten Eindruck bei den Visitoren. Empfehlungen<br />

für Verbesserungen wurden von <strong>der</strong> Klinikleitung aufgenommen <strong>und</strong> zu nahezu<br />

100% umgesetzt. Z.B. wurden Baumaßnahmen eingeleitet, um eine strikte bauliche<br />

Trennung zwischen Krankenhaus- <strong>und</strong> Rehabilitationsbereich herbeizuführen.<br />

Quelle: Protokollwesen <strong>der</strong> Steuergruppe <strong>der</strong> HWK <strong>II</strong><br />

3.2.4 Ergebnisse <strong>der</strong> internen Qualitätssicherung<br />

Zur Steuerung <strong>der</strong> internen Abläufe werden in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> umfangreiche Daten<br />

erhoben <strong>und</strong> analysiert.<br />

Seite 42


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

3.2.4.1 Erfassung <strong>der</strong> therapeutischen Leistungen<br />

Intern werden monatlich Kennzahlen <strong>der</strong> Klinik erhoben hinsichtlich <strong>der</strong> Leistungsdichte,<br />

<strong>der</strong> durchschnittlichen Anzahl relevanter Leistungen pro Patient pro Woche <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

durchschnittlichen Therapiezeit pro Patient <strong>und</strong> Woche in St<strong>und</strong>en. Die Ergebnisse werden<br />

regelhaft in <strong>der</strong> Steuergruppe besprochen <strong>und</strong> bewertet. Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> Bewertung<br />

ist die interne Vereinbarung einer so genannten Basistherapie:<br />

„Mindestens 80% <strong>der</strong> in die Auswertung einbezogenen Patienten sollen mindestens<br />

sechs <strong>und</strong> mehr Leitungen aus den Kapiteln klinische Psychologie (F) <strong>und</strong> Psychotherapie<br />

(G)“ erhalten haben. (Quelle: Qualitätszielerhebung 2010).<br />

Die Ergebnisse bezüglich <strong>der</strong> Erfüllung des definierten Klinikstandards werden ebenfalls<br />

monatlich erhoben <strong>und</strong> sind in <strong>der</strong> folgenden Tabelle abgebildet.<br />

Monat<br />

2010<br />

Entlassungen<br />

KTL<br />

Woche Patient<br />

%<br />

Standar<strong>der</strong>füllung<br />

Therapiezeit<br />

Patient<br />

Woche<br />

Jan 94 30,3 73,4 22,6Std<br />

Feb 99 30,8 84,9 23,0Std<br />

Mrz 123 31,9 82,1 24,6Std<br />

Apr 101 30,5 74,5 22,9Std<br />

Mai 109 32,3 76,9 24,6Std<br />

Jun 136 30,0 81,0 23,5Std<br />

Jul 117 31,2 87,2 24,8Std<br />

Aug 160 32,7 91,9 24,9Std<br />

Sep 120 32,1 81,7 24,5Std<br />

Okt 124 31,6 87,0 24,1Std<br />

Nov 166 33,5 92,8 25,7Std<br />

Dez 142 30,0 90,3 26,0Std<br />

Quelle: Kennzahlensystem <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> erzielte hinsichtlich <strong>der</strong> Menge, <strong>der</strong> Dauer <strong>und</strong> <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong><br />

Leistungen gute Ergebnisse.<br />

Seite 43


3.2.4.2 Laufzeit <strong>der</strong> Entlassungsberichte<br />

Die Laufzeiten aller Entlassungsberichte werden intern erfasst. Im Jahr 2010 wurden<br />

über alle Kostenträger hinweg folgende Laufzeiten erzielt:<br />

Indikation<br />

durchschnittliche<br />

Laufzeit<br />

(in Tagen)<br />

bis<br />

2 Wochen<br />

Laufzeit in %<br />

zwischen<br />

2 <strong>und</strong> 6 Wochen<br />

mehr als<br />

6 Wochen<br />

<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> 8,86 91,09 8,91 0,0<br />

Quelle: Kennzahlensystem <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

3.2.4.3 Patientenbeschwerden<br />

Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> verfügt über ein Beschwerdemanagement. Gemäß dem Klinikkonzept<br />

werden Patienten angeregt, ihre Beschwerden im direkten persönlichen Kontakt<br />

vorzubringen. Sofern möglich, wird <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Beschwerde direkt beseitigt. Ist dies<br />

nicht einzurichten, erfolgt eine Weiterleitung <strong>und</strong> Bearbeitung nach einem definierten<br />

Verfahren.<br />

3.2.4.4 Patientenbefragung<br />

In <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist eine kontinuierliche interne Patientenbefragung etabliert. Alle<br />

Patienten erhalten bereits am Anreisetag mit ihrer Informationsmappe einen entsprechenden<br />

Fragebogen. Sie werden gebeten, ihn spätestens am Abreisetag in den für die<br />

Bögen vorgesehenen Briefkasten einzuwerfen. Die Fragebögen werden einmal pro Monat<br />

ausgewertet, um bei nicht zufrieden stellenden Ergebnissen steuernd eingreifen zu<br />

können. Im Jahr 2010 wurde in <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe ein neuer Patientenfragebogen entwickelt.<br />

Die Einführung des neuen Patientenfragebogens in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> fand im Mai<br />

2010 statt. In <strong>der</strong> Zeit vom 4. Mai 2010 bis 31.12.2010 wurden in <strong>der</strong> Klinik insgesamt<br />

437 Fragebögen abgegeben. Die Klinik erzielte die folgenden Ergebnisse.<br />

Kategorie<br />

Benotung<br />

Ärztliche Betreuung 1,7<br />

Psychologische Betreuung 1,7<br />

Pflegerische Betreuung 1,4<br />

Einrichtungsangebote 1,9<br />

Ges<strong>und</strong>heitsbildung <strong>und</strong> -training 1,9<br />

Behandlungen 1,8<br />

Beratung 2,1<br />

Reha-Plan <strong>und</strong> -Ziele 2,2<br />

Vorbereitung auf die Zeit nach <strong>der</strong> Reha 2,3<br />

Reha insgesamt 1,7<br />

Rehabilitandenzufriedenheit insgesamt 1,9<br />

Therapieablauf 2,2<br />

Klinik 1,8<br />

Seite 44


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

Kategorie<br />

Benotung<br />

Freizeitgestaltung 2,0<br />

Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> Hilfsbereitschaft des Personals 1,7<br />

Beschwerden 3,1<br />

Weiterempfehlung 1,6<br />

Gesamtzufriedenheit 1,9<br />

3.2.4.5 Komplikationen/Fehlermanagement<br />

Fehler, Komplikationen <strong>und</strong> Zwischenfälle werden in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> erfasst <strong>und</strong> im<br />

Sinne einer kontinuierlichen Verbesserung entlang eines per Regelung definierten Verfahrens<br />

bearbeitet.<br />

3.2.4.6 Katamnesen<br />

Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> nahm im Jahr 2010 an keinen über die von <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung<br />

B<strong>und</strong> hinausgehenden Katamneseuntersuchungen, siehe Kapitel 3.2.3.1,<br />

teil.<br />

3.2.5 Weiterentwicklung von Versorgungskonzepten<br />

Bereits während <strong>der</strong> stationären medizinischen Rehabilitationsbehandlung wird die<br />

Weiterbehandlung nach dem Aufenthalt in <strong>der</strong> Klinik angebahnt. Dies geschieht in enger<br />

Zusammenarbeit des Behandlungsteams mit den Sozialarbeiterinnen, die in Form von<br />

Rehabilitationskonferenzen auf je<strong>der</strong> Abteilung organisiert ist.<br />

Seite 45


4 Aktivitäten <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />

4.1 Vermittlung von Konzepten <strong>und</strong> Erfahrungen<br />

Die Kommunikation in <strong>der</strong> Fachöffentlichkeit findet zum Zweck <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />

<strong>und</strong> -för<strong>der</strong>ung auf unterschiedlichen Ebenen statt:<br />

• Teilnahme aller in Weiterbildung befindlicher AssistenzärztInnen <strong>und</strong> Dipl. PsychologInnen<br />

an <strong>der</strong> klinikinternen Weiterbildung zum Facharzt für Psychosomatische Medizin<br />

<strong>und</strong> Psychotherapie, bzw. zum Klinischen Psychologen, im Rahmen <strong>der</strong> Weiterbildungsermächtigung<br />

von Dr. med. M. Schäfer.<br />

• Eine wissenschaftliche Kooperation besteht mit dem Lehrstuhl für Rehabilitationswissenschaften<br />

am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf. Untersucht werden die<br />

Wirksamkeit <strong>der</strong> stationären psychosomatischen Rehabilitation <strong>und</strong> die Stabilität <strong>der</strong><br />

Behandlungsergebnisse in Katamnesestudien.<br />

• Eine wissenschaftliche Zusammenarbeit besteht zudem mit dem Lehrstuhl für Arbeitsmedizin<br />

<strong>der</strong> Universität Hamburg. Im Rahmen arbeitsmedizinischer Studien wird<br />

die psychomentale Belastung im Lehrerberuf untersucht.<br />

• In Fragen <strong>der</strong> Arbeits- <strong>und</strong> Rehabilitationsmedizin kooperiert die Klinik mit dem werksärztlichen<br />

Dienst <strong>der</strong> Volkswagen AG am Standort Kassel.<br />

• In Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Philips-Universität Marburg beteiligt sich die <strong>Hardtwaldklinik</strong><br />

<strong>II</strong> an <strong>der</strong> Ausbildung angehen<strong>der</strong> Ärzte. Medizinstudenten erhalten einen Einblick<br />

in das Arbeitsgebiet <strong>der</strong> medizinischen Rehabilitation <strong>und</strong> können zudem intensive<br />

Blockpraktika im Fach Psychosomatik absolvieren.<br />

• Sicherung <strong>der</strong> methodenspezifischen Qualität durch Kooperation mit nachfolgend<br />

aufgeführten Institutionen:<br />

• Institut für Psychoanalyse Kassel, DPG<br />

Es besteht eine enge Kooperation mit dem Psychoanalytischen Institut Kassel<br />

(DPG). Dozentinnen <strong>und</strong> Dozenten des Instituts stehen für Selbsterfahrung, Supervision<br />

ambulanter Behandlungsfälle, Balintgruppen <strong>und</strong> in begrenztem Maße<br />

auch zur Theorievermittlung zur Verfügung.<br />

• Institut für Psychoanalyse <strong>und</strong> Psychotherapie Göttingen, DPG<br />

Eine Zusammenarbeit mit dem Institut für Psychoanalyse <strong>und</strong> Psychotherapie in<br />

Göttingen besteht traditionell für die Weiterbildung in psychoanalytischer Gruppentherapie.<br />

• Die Psychodrama-Abteilung Bad Zwesten, unter Leitung von Herrn OA Dr. Keller,<br />

ist kooperatives Mitglied im Deutschen Arbeitskreis für Gruppentherapie <strong>und</strong> Gruppendynamik<br />

(DAGG) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Psychodrama (DFP).<br />

Seit Gründung <strong>der</strong> Klinik besteht ferner eine gute Kooperation mit dem Moreno Institut<br />

Überlingen.<br />

• Psychotherapeutisches Institut Bad Zwesten (PIZ). Der Ärztliche Direktor <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

leitende Abteilungsarzt <strong>der</strong> Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative<br />

Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie gehören zum Kreis <strong>der</strong> Weiterbildungsermächtigten<br />

des PIZ. Mehrere leitende Mitarbeiter sind als Dozenten tätig.<br />

• Verhaltenstherapeutische Weiterbildungsstätten: AWKV Marburg <strong>und</strong> AWKV Kassel<br />

• Die Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie<br />

unter Leitung von Herrn Dr. B. Knupp pflegt enge Kooperationen mit<br />

gestalttherapeutischen Vereinigungen <strong>und</strong> Instituten, wie <strong>der</strong> Deutschen Vereinigung<br />

für Gestalttherapie (DVG), dem Deutschen Dachverband Gestalttherapie für<br />

Seite 46


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

für approbierte Psychotherapeuten (DDGAP), dem Institut für Integrative Gestalttherapie<br />

Würzburg (IGW) <strong>und</strong> dem Gestalt Institut Frankfurt am Main (GIF). Darüber<br />

hinaus ist Herr Dr. Knupp Mitglied in <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie<br />

(DeGPT).<br />

• Die Klinik gehört zu den Trägerinstitutionen des gemeinnützigen „Bündnis gegen Depression<br />

in Nordhessen e. V.“ Der Chefarzt ist Vorsitzen<strong>der</strong> des regionalen Bündnisses.<br />

• Der Ärztliche Direktor <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist Mitglied des Bad Kissinger Qualitätszirkels.<br />

4.2 Sonstige Aktivitäten <strong>der</strong> Einrichtung<br />

Renovierung <strong>der</strong> Patientenzimmer<br />

Im Jahr 2010 wurden 80 Patientenzimmer renoviert.<br />

Elektronische Patientenakte <strong>und</strong> Serverstruktur <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Das geplante Projekt <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> elektronischen Patientenakte konnte aufgr<strong>und</strong><br />

mangeln<strong>der</strong> Ressourcen nicht fortgeführt werden. Zunächst prüfte die Klinikleitung unterschiedliche<br />

Software <strong>und</strong> kam zu dem Ergebnis, dass die Elektronische Patientenakte<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich geeignet sei, Abläufe zu verschlanken <strong>und</strong> zu beschleunigen.<br />

Der kompletten Überarbeitung <strong>der</strong> EDV wurde dann aber notwendigerweise eine höhere<br />

Priorität eingeräumt. Noch im Jahr 2010 wurde begonnen die Serverstrukturen neu<br />

anzulegen.<br />

Druckerhöhungsanlage im Bereich des Warmwassersystems <strong>der</strong> Klinik<br />

Um die Warmwasserversorgung in <strong>der</strong> Klink zu verbessern, wurde eine Druckerhöhungsanlage<br />

installiert.<br />

Akquisition neuer Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

Die Klinikleitung richtet großes Augenmerk insbeson<strong>der</strong>e auf die Akquisition neuer ärztlichen<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />

Integration <strong>der</strong> Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative Gestalt-<br />

<strong>und</strong> Traumatherapie<br />

Über das Jahr 2010 wurde die ehemalige Dependance <strong>der</strong> HWK I als eigenständige<br />

Abteilung VI G in die Abläufe <strong>der</strong> HWK <strong>II</strong> integriert. Es erfolgten Schulungen aller Mitarbeiter<br />

im Hinblick auf das Qualitätsmanagement <strong>und</strong> überschneidende Arbeitsabläufe.<br />

Entwicklung eines eigenen Konzeptes <strong>der</strong> Abteilung VI G<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> neuen Zugehörigkeit <strong>der</strong> Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie,<br />

Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie zur HWK <strong>II</strong> wurde für diese Abteilung ein<br />

eigenes, neues Konzept entwickelt. Dieses wurde nach einer Pflegesatzanpassung im<br />

September 2010 allen Leistungsträgern übermittelt.<br />

Anhebung <strong>der</strong> Planbetten <strong>der</strong> Abteilung VI G<br />

Die Planbetten <strong>der</strong> Abteilung VI G wurden im 2. Halbjahr 2010 auf 50 Betten angehoben.<br />

Eine entsprechende Personalanpassung wurde nach Sicherstellung <strong>der</strong> Belegungszahlen<br />

für 2011 angedacht.<br />

Seite 47


5 Ausblick <strong>und</strong> Aktuelles<br />

Zurzeit befinden sich in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> mehrere Projekte in <strong>der</strong> Bearbeitung. Die<br />

wichtigsten sind im Folgenden genannt.<br />

Implementierung einer neuen Serverstruktur<br />

Wie<strong>der</strong>holungszertifizierung<br />

Im November 2011 findet in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> die Wie<strong>der</strong>holungszertifizierung statt. In<br />

diesem Rahmen wird die Klinik einer externen Zertifizierungsstelle auch die Erfüllung <strong>der</strong><br />

von <strong>der</strong> BAR vorgegebenen Kriterien darlegen.<br />

Der hier vorliegende Qualitätsbericht soll auch künftig jährlich neu erstellt werden.<br />

Seite 48


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

6 Glossar<br />

Audit<br />

Audit ist die Bezeichnung für eine Begutachtung <strong>der</strong> Einrichtung durch entsprechend<br />

ausgebildete Personen. Die Gutachter sollen sich einen Eindruck von den Örtlichkeiten,<br />

den in einem Handbuch beschriebenen Prozessen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en gelebte Realität machen.<br />

Sie untersuchen ob Vorgaben, z.B. die Norm o<strong>der</strong> einer Fachgesellschaft o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einrichtung<br />

selbst auch umgesetzt werden. Interne Audits führt die Einrichtung im Sinne<br />

einer Eigenüberprüfung selbst durch. Externe Audits werden i.d.R. von einer Zertifizierungsstelle<br />

durchgeführt. Auditoren sind Personen, die auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage einer speziellen<br />

Ausbildung diese Audits durchführen.<br />

BADO-Verfahren<br />

Basisdokumentation, ein Verfahren mit dem wesentliche Patientendaten erhoben <strong>und</strong><br />

ausgewertet werden, um herauszufinden, ob die Rehabilitationsbehandlung für den einzelnen<br />

Menschen sowie für die Gesellschaft sinnvoll <strong>und</strong> nachhaltig war. Eine Datenerhebung<br />

findet in <strong>der</strong> Regel bei Beginn <strong>der</strong> Rehabilitationsbehandlung, zum Ende <strong>und</strong> ca.<br />

6 Monate nach Entlassung statt. Die Datenerhebung erfolgt mittels Fragebögen.<br />

DEGEMED e.V.<br />

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e.V., ein Fachverband <strong>der</strong> die Interessen<br />

<strong>der</strong> Leistungserbringer im System <strong>der</strong> medizinischen Rehabilitation vertritt. Der<br />

Verband wurde 1997 gegründet. Laut Satzung <strong>der</strong> DEGEMED müssen Rehabilitationskliniken,<br />

die Verbandsmitglie<strong>der</strong> werden wollen, ein Qualitätsmanagementsystem aufbauen<br />

<strong>und</strong> weiterentwickeln <strong>und</strong> sich nach den Qualitätsgr<strong>und</strong>sätzen <strong>der</strong> DEGEMED<br />

zertifizieren lassen. Internet: www.degemed.de<br />

Externe Qualitätssicherung <strong>der</strong> DRV<br />

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hat vor einigen Jahren ein System entwickelt,<br />

welches es ermöglichen soll, die Qualität von Kliniken unter bestimmten Gesichtspunkten<br />

zu überprüfen. Dazu zählt eine Befragung von Patienten nach ihrer Rehabilitation, eine<br />

Überprüfung <strong>der</strong> Entlassberichte hinsichtlich ihrer Inhalte <strong>und</strong> zeitnahen Übersendung,<br />

die Erfassung von Anzahl <strong>und</strong> Dauer von Therapien <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es mehr.<br />

Fachverband Sucht e.V.<br />

Der Fachverband Sucht e.V. (FVS) ist ein b<strong>und</strong>esweit tätiger Verband, in dem sich Einrichtungen<br />

zusammengeschlossen haben, die sich <strong>der</strong> Behandlung, Versorgung <strong>und</strong><br />

Beratung von suchtkranken Menschen widmen. Er wurde 1976 gegründet <strong>und</strong> vertritt<br />

heute ca. 95 Einrichtungen mit über 6200 stationären <strong>und</strong> einer Vielzahl (ganztägig) ambulanter<br />

Behandlungsplätze. Ein wichtiger Bestandteil seiner Tätigkeit liegt in <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />

bestehen<strong>der</strong> <strong>und</strong> sich entwickeln<strong>der</strong> Behandlungsangebote <strong>und</strong> <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

von Maßnahmen, die ein suchtfreies Leben ermöglichen. Internet: www.sucht.de<br />

ICD-10-Codierung<br />

Mit dem international verwendeten Diagnoseschlüssel ICD-10 können alle Krankheiten<br />

für Fachleute verständlich nach bestimmten Kriterien erfasst <strong>und</strong> beschrieben werden.<br />

Seite 49


Indikationen<br />

Heilanzeige, aus ärztlicher Sicht <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> für die Durchführung eines bestimmten Heilverfahrens.<br />

Interessenspartner<br />

Ein an<strong>der</strong>er <strong>und</strong> erweiterter Begriff für K<strong>und</strong>e. Ein Unternehmen hat vielfältige Vertrags<strong>und</strong><br />

Geschäftspartner, wie z.B. Menschen die etwas kaufen wollen, Lieferanten, Mitarbeiter<br />

usw. Jede natürliche o<strong>der</strong> juristische Person, die eine Geschäftsbeziehung zum Unternehmen<br />

unterhält ist ein Interessenspartner. Die wichtigsten Interessenspartner einer<br />

Klinik sind: Die Patienten, die Leistungsträger, <strong>der</strong> Klinikträger, die Mitarbeiter, die Einweiser,<br />

die Konsiliardienste <strong>und</strong> die Lieferanten.<br />

IRENA<br />

Um die Nachhaltigkeit des Behandlungserfolgs <strong>der</strong> stationären medizinischen Rehabilitationsbehandlung<br />

zu för<strong>der</strong>n, hat die Deutsche Rentenversicherung das IRENA-Programm<br />

(Intensivierte Rehabilitationsnachsorgeleistung) aufgelegt. Bereits während des Rehabilitationsaufenthalts<br />

in <strong>der</strong> Klinik bekommen interessierte Patienten Kontaktadressen zur<br />

IRENA vermittelt. Sie werden angehalten, Kontakt aufzunehmen <strong>und</strong> regelmäßig an den<br />

Veranstaltungen des Programms teilzunehmen.<br />

Katamnese<br />

Eine Katamnese ist eine Nachbefragung, die in definiertem zeitlichem Abstand zur stationären<br />

Rehabilitation durchgeführt wird. In dieser Nachbefragung soll vor allem untersucht<br />

werden, ob die Behandlungsergebnisse unter Alltagsbedingungen über einen längeren<br />

Zeitraum stabil bleiben<br />

KTL (Klassifikation therapeutischer Leistungen)<br />

Der KTL-Katalog umfasst die therapeutischen Leistungen, die während <strong>der</strong> Rehabilitation<br />

von den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern <strong>der</strong> Klinik durchgeführt werden. Dies betrifft z.<br />

B. Einzel- <strong>und</strong> Gruppengespräche, physikalische Therapien, Ergotherapie, Sporttherapie,<br />

Kreativtherapie u.v.m..<br />

Leitlinien <strong>der</strong> DRV<br />

Die indikationsspezifischen Leitlinien <strong>der</strong> DRV geben ein gewisses Gerüst für die stationäre<br />

Rehabilitation vor. Hier wird anhand sog. Evidenzbasierter Therapiemodule (ETM)<br />

festgelegt, welche Mindestanfor<strong>der</strong>ungen die Klinik hinsichtlich <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong><br />

entsprechenden Therapien zu erfüllen hat.<br />

Peer-Review-Verfahren<br />

Das Peer-Review-Verfahren ist eine Bewertung <strong>der</strong> durch einen Zufallsindikator pro<br />

Jahrgang herausgezogenen Entlassberichte durch entsprechend geschulte leitende Ärzte<br />

<strong>der</strong> Einrichtungen. In diesem Verfahren werden die Berichte nach vorgegebenen Kriterien<br />

geprüft um Hinweise auf die Strukturqualität <strong>der</strong> Einrichtung zu erhalten.<br />

Seite 50


<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Bad Zwesten<br />

Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />

Psychoedukation<br />

Als Psychoedukation werden Schulungen von Patienten mit z.B. Depressionen, Angststörungen,<br />

Suchterkrankungen <strong>und</strong> Persönlichkeitsstörungen sowie Patientenschulungen im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Behandlung körperlicher Erkrankungen bezeichnet. Ziel ist es, die Krankheit<br />

besser zu verstehen <strong>und</strong> besser mit ihr umgehen zu können, indem beispielsweise persönliche<br />

Erfahrungen mit <strong>der</strong> eigenen Erkrankung mit dem gegenwärtigen Wissen über<br />

die Erkrankung verb<strong>und</strong>en werden. Auch sollen eigene Ressourcen kennen gelernt werden,<br />

um mögliche Rückfälle zu vermeiden <strong>und</strong> selbst langfristig zur eigenen Ges<strong>und</strong>heit<br />

beizutragen.<br />

Qualitätsmanagementsystem nach DEGEMED<br />

Das Qualitätsmanagementsystem nach DEGEMED umfasst sowohl die branchenübergreifend<br />

gültigen Vorgaben <strong>der</strong> DIN EN ISO 9001 als auch die von <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft<br />

für Rehabilitation (BAR) gem. § 20 Abs. 2a Sozialgesetzbuch IX festgelegten<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem. In <strong>der</strong> Auditcheckliste<br />

<strong>der</strong> DEGEMED wurden die Kriterien <strong>der</strong> DIN ISO auf die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Rehabilitation übersetzt <strong>und</strong> um wichtige Aspekte <strong>der</strong> DEGEMED-Qualitätsrehabilitation<br />

ergänzt.<br />

Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001<br />

DIN steht für Deutsche Industrie-Normungsgesellschaft, EN für Europäische Norm <strong>und</strong><br />

ISO für internationale Standard Organisation. Die DIN EN ISO 9001 ist eine international<br />

gültige Darlegungsnorm für Anfor<strong>der</strong>ungen an Qualitätsmanagementsysteme. Hier sind<br />

Merkmale festgelegt, die eine Einrichtung aufweisen muss, um ein Zertifikat nach o.g.<br />

Norm zu erhalten. Das Vorhandensein <strong>der</strong> Merkmale wird im Rahmen einer Zertifizierung<br />

fortlaufend jährlich überprüft.<br />

Visitationen<br />

Unter Visitation versteht man im Zusammenhang mit Qualitätssicherung den Besuch<br />

eines Expertengremiums, welches die Ausprägung einzelner Qualitätsdimensionen in <strong>der</strong><br />

Einrichtung nach bestimmten Vorgaben überprüft. Die Visitation <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung<br />

ist Teil ihres Qualitätssicherungsprogramms.<br />

Zertifizierung<br />

Die Untersuchung einer Einrichtung durch ein unabhängiges autorisiertes Institut, darauf<br />

hin, ob Vorgaben z.B. einer Norm o<strong>der</strong> einer Fachgesellschaft o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einrichtung selbst<br />

auch eingehalten, bzw. umgesetzt werden. Wenn die Untersuchung zu dem Ergebnis<br />

kommt, dass die Vorgaben erfüllt sind, wird die Erteilung eines Zertifikats empfohlen, z.B.<br />

darüber, dass ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001:2000 <strong>und</strong> DE-<br />

GEMED eingeführt ist <strong>und</strong> weiterentwickelt wird.<br />

Zertifizierungsstelle<br />

Eine Institution, welche autorisiert ist Zertifizierungen durchzuführen. Unter Zertifizierung<br />

<strong>und</strong> Zertifizierungsaudit ist dasselbe zu verstehen.<br />

Seite 51


7 Impressum<br />

<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />

Hardtstraße 32<br />

34596 Bad Zwesten<br />

Telefon: 05626 880<br />

E-Mail: info@hardtwaldklinik2.de<br />

Verantwortliche für den Qualitätsbericht:<br />

Frau Janowski-Luedtke, Verwaltungsleiterin<br />

Herr Dr. Schäfer, Ärztlicher Direktor<br />

Herr Dr. Knupp, Leiten<strong>der</strong> Abteilungsarzt<br />

Herr Kadel, Qualitätsmanager<br />

Ansprechpartner:<br />

Links<br />

Besuchen Sie uns im Internet unter: http://www.hardtwaldklinik2.de<br />

Die Klinikgruppe im Internet: http://www.wicker.de<br />

Ausgabedatum: 5. Oktober 2011 (Version 01)<br />

Seite 52

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