Hardtwaldklinik II - Qualitätsmanagement und Evaluation der Wicker ...
Hardtwaldklinik II - Qualitätsmanagement und Evaluation der Wicker ...
Hardtwaldklinik II - Qualitätsmanagement und Evaluation der Wicker ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Qualitätsbericht<br />
für das Jahr 2010<br />
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Fachklinik für psychogene Erkrankungen<br />
Werner <strong>Wicker</strong> KG<br />
Hardtstraße 32<br />
34596 Bad Zwesten
Anschrift<br />
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> - Fachklinik für psychogene<br />
Erkrankungen<br />
Werner <strong>Wicker</strong> KG<br />
Hardtstrasse 32, 34596 Bad Zwesten<br />
Geschäftsführer: Werner Wilhelm J. <strong>Wicker</strong><br />
Handelsregister Kassel HRA 11106<br />
Steuernummer: 26 381 30103<br />
Tel.: 0 56 26 / 88-0<br />
Fax: 0 56 26 / 88-11 11<br />
E-Mail: Info@hardtwaldklinik2.de<br />
Internet: www.hardtwaldklinik2.de<br />
Kostenfreies Servicetelefon<br />
08 00 / 9 14 63 60<br />
Ansprechpartner<br />
Für alle Fragen, per Post, telefonisch o<strong>der</strong> per E-Mail, stehen zur Verfügung:<br />
Verwaltungsleitung<br />
Frau Janowski-Luedtke<br />
Dipl. Betriebswirtin (FH)<br />
Patientenanmeldung<br />
Frau Kunz<br />
Telefon: 0 56 26 / 88 - 1705<br />
Sekretariat<br />
Frau Böswald<br />
Telefon: 0 56 26 / 88 – 17 84<br />
Telefax: 0 56 26 / 88 – 18 84<br />
Boeswald@hwk2.de<br />
Ärztlicher Direktor<br />
Herr Dr. med. Schäfer<br />
Sekretariat<br />
Frau Jäger-Berge<br />
Telefon: 0 56 26 / 88 – 17 02<br />
Telefax: 0 56 26 / 88 – 18 33<br />
Jaeger-Berge@hwk2.de<br />
Krankenhausabteilung<br />
Frau Lobert-Speck, Oberärztin<br />
Sekretariat<br />
Telefon: 0 56 26 / 88 – 17 03<br />
Lobert-Speck@hwk2.de<br />
Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie,<br />
Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie<br />
Herr Dr. med. Knupp, leiten<strong>der</strong> Abteilungsarzt<br />
Sekretariat<br />
Telefon: 056 26 / 88 – 1757<br />
Telefax: 056 26 / 88 - 1857<br />
Weber@hwk2.de<br />
Dieser Qualitätsbericht für das Jahr 2010 bezieht sich auf die im Berichtszeitraum vom<br />
01.01. bis 31.12. 2010 entlassenen Patienten.<br />
Seite 2
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
Vorwort<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
für das Kalen<strong>der</strong>jahr 2000 wurde in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> zum ersten Mal ein Qualitätsbericht<br />
erstellt <strong>und</strong> intern veröffentlicht. Seit 2009 veröffentlichen wir unseren Qualitätsbericht<br />
im Internet, um Ihnen die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Klinik darzulegen.<br />
Die Geschäftsführung <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe beschloss bereits 1998 in allen Kliniken ein<br />
internes Qualitätsmanagementsystem einzuführen. Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist seit 1999<br />
nach den Richtlinien <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für medizinischen Rehabilitation (DE-<br />
GEMED) zertifiziert.<br />
Wesentliches Element <strong>der</strong> externen Qualitätssicherung ist die obligatorische Teilnahme<br />
am Qualitätssicherungsprogramm unseres Hauptbelegungsträgers, <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung<br />
B<strong>und</strong>, mit den Elementen: Beschwerdebesserung, Leistungsdichte (KTL<br />
Maßnahmen), Patientenzufriedenheit, Patientenbeschwerden, Peer Review <strong>und</strong> Berichtslaufzeiten.<br />
Der vorliegende Qualitätsbericht glie<strong>der</strong>t sich in drei Teile:<br />
Teil I:<br />
Teil <strong>II</strong>:<br />
Teil <strong>II</strong>I:<br />
Allgemeine Informationen zur Klinik sowie zum Behandlungs- <strong>und</strong> Rehhabilitationskonzept.<br />
In Anlehnung an die gesetzlichen Vorgaben für Akutkrankenhäuser werden<br />
Leistungsdaten <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> übersichtlich dargestellt.<br />
Fern- <strong>und</strong> Nahziele <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong>, Ergebnisse <strong>der</strong> Qualitätspolitik,<br />
Zufriedenheit unserer Interessenspartner.<br />
Der Qualitätsbericht wird jährlich neu erstellt <strong>und</strong> weiterentwickelt. Für ergänzende Informationen<br />
<strong>und</strong> natürlich auch für Anregungen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.<br />
Mit den besten Wünschen<br />
Die Klinikleitung <strong>der</strong><br />
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Seite 3
INHALTSVERZEICHNIS<br />
VORWORT 3<br />
1 REHABILITATION – KONZEPTE, ERGEBNISSE, ENTWICKLUNGEN 4<br />
1.1 Die Klinik 5<br />
1.1.1 Lage <strong>der</strong> Klinik <strong>und</strong> Ausstattung 5<br />
1.1.2 Träger <strong>der</strong> Einrichtung 6<br />
1.1.3 Beleger, Zulassungen <strong>und</strong> Verträge 6<br />
1.2 Das Behandlungs- <strong>und</strong> Rehabilitationskonzept 6<br />
1.2.1 Qualitätsverständnis 6<br />
1.2.2 Leistungsspektrum/Therapie- <strong>und</strong> Rehabilitationsangebote 8<br />
1.2.3 Rehabilitationskonzepte 9<br />
1.2.4 Beson<strong>der</strong>e Betreuungsstrukturen 19<br />
1.2.5 Ergebnisqualität 19<br />
1.2.6 Fallzahl behandelter Patientinnen <strong>und</strong> Patienten 20<br />
1.2.7 Weiterentwicklung <strong>der</strong> Rehabilitationskonzepte 20<br />
1.2.8 Zertifizierung 21<br />
2 DOKUMENTATION – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 22<br />
2.1 Mitarbeiter <strong>und</strong> medizinisch-technische Leistungen 22<br />
2.1.1 Mitarbeiter 22<br />
2.1.2 Medizinisch-technische Leistungen <strong>und</strong> apparative Versorgung 23<br />
2.1.3 Medizinische Notfallversorgung 25<br />
2.2 In <strong>der</strong> Klinik behandelte Krankheitsbil<strong>der</strong> 25<br />
2.2.1 Psychotherapie <strong>und</strong> Psychosomatik 25<br />
3 QUALITÄTSPOLITIK UND QUALITÄTSSICHERUNG 35<br />
3.1 Qualitätspolitik <strong>der</strong> Einrichtung 35<br />
3.1.1 Strategische <strong>und</strong> operative Ziele 35<br />
3.1.2 Umsetzung von Leitlinien 35<br />
3.1.3 Umsetzung spezifischer rechtlicher Anfor<strong>der</strong>ungen 36<br />
3.2 Qualitätssicherung für die Einrichtung 37<br />
3.2.1 Internes Qualitätsmanagement 37<br />
3.2.2 Qualifizierung <strong>der</strong> Mitarbeiter 38<br />
3.2.3 Externe Qualitätssicherung 38<br />
3.2.4 Ergebnisse <strong>der</strong> internen Qualitätssicherung 42<br />
3.2.5 Weiterentwicklung von Versorgungskonzepten 45<br />
4 AKTIVITÄTEN UND VERANSTALTUNGEN 46<br />
4.1 Vermittlung von Konzepten <strong>und</strong> Erfahrungen 46<br />
4.2 Sonstige Aktivitäten <strong>der</strong> Einrichtung 47<br />
5 AUSBLICK UND AKTUELLES 48<br />
6 GLOSSAR 49<br />
7 IMPRESSUM 52<br />
Seite 4
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
1 Rehabilitation – Konzepte, Ergebnisse, Entwicklungen<br />
1.1 Die Klinik<br />
Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist eine seit vielen Jahren etablierte Rehabilitationsklinik für Psychosomatische<br />
Medizin <strong>und</strong> Psychotherapie. Sie wurde im Januar 1977 als achte Klinik<br />
<strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe eröffnet <strong>und</strong> wird seit dem in privater Trägerschaft geführt.<br />
Im Jahr 2010 verfügte die Klinik über insgesamt 331 aufgestellte Betten. Davon stehen<br />
15 Betten <strong>der</strong> im April 2009 eröffneten Krankenhausabteilung zur Verfügung, die im<br />
Krankenhausplan des Landes Hessen ausgewiesen ist.<br />
Zum 1. Januar 2010 wurde die vormalige Dependance <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> I, als Abteilung<br />
für „Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie“<br />
in die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> integriert. Diese Abteilung verfügt über 50 Betten.<br />
1.1.1 Lage <strong>der</strong> Klinik <strong>und</strong> Ausstattung<br />
Bad Zwesten liegt zwischen den Universitätsstädten Marburg/Lahn <strong>und</strong> Kassel im reizvollen<br />
kurhessischen Bergland. Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> steht auf einem Hügel, mit Blick auf<br />
den Ortskern von Bad Zwesten <strong>und</strong> das Schwalmtal. Die Infrastruktur des Ortes bietet<br />
viele Freizeitaktivitäten, wie Ausflugsfahrten, geführte Wan<strong>der</strong>ungen, Sprachkurse <strong>und</strong><br />
Vortragsveranstaltungen. Ein Besuch des nahe gelegenen E<strong>der</strong>sees bietet die Möglichkeit<br />
zum Schwimmen, Surfen, Segeln <strong>und</strong> Tauchen. In <strong>der</strong> Sport- <strong>und</strong> Kulturhalle <strong>der</strong><br />
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> werden kulturelle Veranstaltungen durchgeführt. Das hessische Staatsbad<br />
Bad Wildungen <strong>und</strong> die Domstadt Fritzlar sind jeweils 15 km entfernt.<br />
Weitere Informationen über den Kurort erhalten sie durch die Kurverwaltung, Ringstraße<br />
1 in 34596 Bad Zwesten, www.badzwesten.de .<br />
Entsprechend ihrem breiten therapeutischen Angebot verfügt die Klinik über großzügige<br />
Räumlichkeiten <strong>und</strong> ist technisch angemessen ausgestattet. Für die Behandlung stehen<br />
unter an<strong>der</strong>em zur Verfügung:<br />
• ein großes Hallenbad mit 25 m Bahnen <strong>und</strong> angeglie<strong>der</strong>ter Sauna<br />
• eine große Sport- <strong>und</strong> Kulturhalle<br />
• Einzelgesprächs- <strong>und</strong> Gruppenräume<br />
• Gymnastikhalle<br />
• Raum für Funktionelles Training <strong>und</strong> Ergometertraining<br />
• Behandlungsräume für:<br />
• Ergotherapie<br />
• Gestaltungstherapie<br />
• Bewegungstherapie<br />
• Musiktherapie<br />
• Physiotherapie<br />
• eine Lehrküche<br />
• ein Bereich für die ergotherapeutische Freizeitgestaltung<br />
Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> verfügt über 331 Einbettzimmer, die mit eigener Dusche <strong>und</strong> WC<br />
ausgestattet sind, 315 Zimmer haben einen direkten Zugang zum Balkon.<br />
Seite 5
1.1.2 Träger <strong>der</strong> Einrichtung<br />
Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist eine zur <strong>Wicker</strong>-Gruppe gehörende Fachklinik für Psychosomatische<br />
Medizin <strong>und</strong> Psychotherapie. Die Unternehmensgruppe in privater Trägerschaft<br />
umfasst zwölf Rehabilitationskliniken <strong>und</strong> vier Krankenhäuser bzw. Krankenhausabteilungen<br />
in Hessen, Nordrhein-Westfalen <strong>und</strong> Thüringen.<br />
1.1.3 Beleger, Zulassungen <strong>und</strong> Verträge<br />
Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> galt im Jahr 2010 als Vorsorge- <strong>und</strong> Rehabilitationseinrichtung nach<br />
§ 111 Sozialgesetzbuch (SGB) V mit 316 vollstationären Behandlungsplätzen.<br />
Hauptbelegungsträger <strong>der</strong> Klinik ist die Deutsche Rentenversicherung B<strong>und</strong> (DRB).<br />
Rehabilitationsmaßnahmen werden weiterhin durchgeführt zu Lasten <strong>der</strong> Regionalträger<br />
<strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung, <strong>der</strong> Gesetzlichen Krankenkassen nach § 40 Abs. 2<br />
SGB V sowie <strong>der</strong> Berufsgenossenschaften<br />
Seit Januar 2009 verfügt die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> über fünfzehn vollstationäre Behandlungsplätze<br />
im Krankenhausbereich, die im Krankenhausplan des Landes Hessen aufgenommen<br />
sind.<br />
Im Krankenhausbereich <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> werden Versicherte des gesamten Spektrums<br />
<strong>der</strong> Gesetzlichen Krankenkassen behandelt.<br />
Für die Privaten Krankenversicherungen führt die Klinik medizinisch notwendige Heilbehandlungen/Krankenhausbehandlungen<br />
nach § 4 (5) <strong>der</strong> Allgemeinen Versicherungsbedingungen<br />
<strong>der</strong> privaten Krankenversicherer durch. Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist beihilfefähig<br />
nach § 6 Abs. 1 <strong>und</strong> § 7 <strong>der</strong> Beihilfeverordnung des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> eine anerkannte<br />
private Krankenanstalt gemäß § 30 <strong>der</strong> Gewerbeordnung.<br />
1.2 Das Behandlungs- <strong>und</strong> Rehabilitationskonzept<br />
1.2.1 Qualitätsverständnis<br />
Die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe haben sich selbst hohe Maßstäbe<br />
gesetzt. Das spiegeln die „Unternehmensleitlinien“ <strong>und</strong> die „Leitsätze für das Miteinan<strong>der</strong>“<br />
innerhalb <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe wi<strong>der</strong>. Unser Ziel ist es, auch in Zukunft ein kompetenter<br />
<strong>und</strong> zuverlässiger Partner für Patientinnen <strong>und</strong> Patienten sowie für die Leistungsträger<br />
zu sein.<br />
Seite 6
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
Die Unternehmensphilosophie <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
• Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen immer die Patientin <strong>und</strong> <strong>der</strong> Patient.<br />
• Alles was wir tun, können wir noch besser machen.<br />
• Gute Ergebnisse erzielen wir nur gemeinsam.<br />
• Je<strong>der</strong> einzelne trägt an seiner Stelle Verantwortung.<br />
• An<strong>der</strong>e führen heißt, mit gutem Vorbild vorangehen.<br />
Unser Weg zum Ziel:<br />
• <strong>Wicker</strong>-Kliniken sind ausgerichtet auf Patientinnen <strong>und</strong> Patienten.<br />
• <strong>Wicker</strong>-Kliniken sind ausgerichtet auf ihre Kooperationspartner.<br />
• <strong>Wicker</strong>-Kliniken sind ausgerichtet auf Qualität.<br />
• <strong>Wicker</strong>-Kliniken sind ausgerichtet auf Ertrag.<br />
• <strong>Wicker</strong>-Kliniken sind ausgerichtet auf Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
Nähere Informationen zur Unternehmensphilosophie finden Sie unter:<br />
http://www.wicker.de/weg-zum-ziel.html<br />
Seite 7
1.2.2 Leistungsspektrum/Therapie- <strong>und</strong> Rehabilitationsangebote<br />
Die therapeutische Hauptausrichtung <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist traditionell tiefenpsychologisch.<br />
Seit 1996 ist eine verhaltenstherapeutische Station integriert. Zum 1. Januar 2010<br />
übernahm die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> die Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie,<br />
Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie von <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> I. Als große Fachklinik<br />
mit nun 267 vollstationären Behandlungsplätzen im Rehabilitationsbereich hält die HWK<br />
<strong>II</strong> ein differenziertes Therapiekonzept vor <strong>und</strong> bietet ihren Patienten ein umfangreiches<br />
Spektrum verschiedener Behandlungsmaßnahmen.<br />
Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Lebens- <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen führen zu einem Wandel psychosomatischer<br />
Krankheitsbil<strong>der</strong>. In enger Zusammenarbeit mit dem Hauptbelegungsträger,<br />
<strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung B<strong>und</strong>, entwickelt die Klinik Behandlungskonzepte<br />
kontinuierlich weiter, um auch in Zukunft den Anfor<strong>der</strong>ungen an eine mo<strong>der</strong>ne psychosomatische<br />
Rehabilitation gerecht zu werden. Erkenntnisse <strong>der</strong> Psychotherapieforschung<br />
gehen in die Konzeptentwicklung ebenso ein wie die Ergebnisse aus routinemäßig durchgeführten<br />
Nachbefragungen unserer Patienten.<br />
Überdurchschnittliche Ergebnisse sowohl bezüglich <strong>der</strong> Patientenzufriedenheit als auch<br />
<strong>der</strong> Symptombesserung werden in <strong>der</strong> Klinik als Bestätigung <strong>der</strong> bisherigen Arbeit <strong>und</strong><br />
zugleich als Ansporn verstanden.<br />
Behandlungsspektrum<br />
• Angststörungen (Panikstörung, Agoraphobie, soziale Angststörung, spezifische Phobien,<br />
generalisierte Angststörung)<br />
• Anpassungs- <strong>und</strong> Belastungsstörungen (insbeson<strong>der</strong>e wenn diese im beruflichen<br />
Kontext auftreten, wie z. B. Burnout, Gratifikationskrisen, Mobbing)<br />
• Arbeitsstörungen<br />
• Depressionen, depressive Episoden, rezidivierende depressive Störungen, chronisch<br />
depressive Verstimmungen im Sinne einer Dysthymia, depressive Reaktionen auf<br />
bedeutsame lebensgeschichtliche Ereignisse<br />
• Essstörungen<br />
• Persönlichkeitsstörungen<br />
Bor<strong>der</strong>line-Persönlichkeitsstörungen sowie abhängige, ängstlich-vermeidende,<br />
histrionische, narzisstische, schizoide <strong>und</strong> zwanghafte Persönlichkeitsstörungen<br />
• Psychosomatische Erkrankungen im engeren Sinne, z. B. Magen-Ulcus, Colitis ulcerosa,<br />
Morbus Crohn, Asthma bronchiale<br />
• Somatoforme Störungen<br />
Chronische Schmerzsyndrome, funktionelle körperliche Beschwerden des Herz-<br />
Kreislaufsystems, des Magen-Darm-Systems, <strong>der</strong> Atmungsorgane, Konversionsstörungen<br />
<strong>und</strong> Hypochondrie.<br />
• Zwangsstörungen<br />
Seite 8
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
Behandlungsschwerpunkte<br />
• Depressive Erkrankungen<br />
• Angsterkrankungen<br />
• Traumafolgestörungen<br />
• Somatisierungsstörungen<br />
• Persönlichkeitsstörungen<br />
• Arbeitsstörungen<br />
Kontraindikationen<br />
• Min<strong>der</strong>jährige Patienten<br />
• Pflegebedürftigkeit<br />
• Abhängigkeit von Alkohol, Drogen <strong>und</strong> suchterzeugenden Medikamenten<br />
• Psychosen im akuten Zustand<br />
• Demenzerkrankungen<br />
• Akute Suizidgefährdung<br />
1.2.3 Rehabilitationskonzepte<br />
Im Folgenden werden die Rehabilitationskonzepte <strong>der</strong> HWK <strong>II</strong> beschrieben. Es erfolgt<br />
eine getrennte Darstellung des Konzeptes <strong>der</strong> Abteilung Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie,<br />
Rehastationen eins bis vier, <strong>und</strong> <strong>der</strong> Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie,<br />
Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie.<br />
1.2.3.1 Rehabilitationskonzept <strong>der</strong> Abteilung Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie,<br />
Stationen I bis IV<br />
1.2.3.1.1 Basistherapie<br />
Das Behandlungskonzept <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> basiert auf einem ganzheitlichen Menschenbild.<br />
Unserem Ges<strong>und</strong>heitsverständnis liegt ein bio-psycho-soziales Ges<strong>und</strong>heits-<br />
Krankheitsmodell zugr<strong>und</strong>e. Je nach individueller Problemlage zielen therapeutische<br />
Interventionen in unterschiedlichem Ausmaß auf körperliche, seelische o<strong>der</strong> soziale<br />
Krankheitsaspekte ab. Psychotherapeutische Behandlungsmaßnahmen stehen meist im<br />
Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. Sie werden ergänzt um körperbezogene Maßnahmen, wie z.B. Sport, Physiotherapie<br />
o<strong>der</strong> Medikamente. Maßnahmen, die auf sozialer Ebene eine Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Teilhabe am Erwerbsleben <strong>und</strong> am Leben in <strong>der</strong> Gemeinschaft för<strong>der</strong>n, kommt ein<br />
beson<strong>der</strong>er Stellenwert zu, wie z.B. <strong>der</strong> Verordnung von Rehabilitationsnachsorge, <strong>der</strong><br />
Einleitung stufenweiser beruflicher Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Initiierung berufsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />
Maßnahmen. Psychosomatische Rehabilitation ist in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> von<br />
daher stets mehr als nur eine intensive stationäre Psychotherapie.<br />
Bei psychosomatischen Erkrankungen spielen zwischenmenschliche Probleme immer<br />
eine bedeutsame Rolle. Viele unserer Patienten hatten in prägenden Jahren ihrer Entwicklung<br />
schwerwiegende Konflikte mit wichtigen Bezugspersonen. Konnten diese seinerzeit<br />
nicht befriedigend gelöst werden, wirken sie sich jetzt oft nach Jahren <strong>und</strong> Jahrzehnten<br />
in stören<strong>der</strong> Weise in <strong>der</strong> Beziehung zu Ehepartnern, Kin<strong>der</strong>n, Kollegen o<strong>der</strong><br />
Seite 9
Vorgesetzten aus. An<strong>der</strong>e haben massive Übergriffe körperlicher o<strong>der</strong> seelischer Art<br />
erlebt, in <strong>der</strong>en Folge sie an quälenden „seelischen Erinnerungsabszessen“ leiden, die<br />
sich symptomatisch in Form von Alpträumen, Angstattacken o<strong>der</strong> unerklärlichen Körperreaktionen<br />
zeigen können.<br />
Nach unserer Gr<strong>und</strong>überzeugung ist die Basis jeglicher Psychotherapie eine tragfähige<br />
therapeutische Beziehung. Dies stellt für uns, vor allen an<strong>der</strong>en Ansprüchen an unsere<br />
Arbeit, eine Selbstverpflichtung zu einem respektvollen <strong>und</strong> wertschätzenden Umgang<br />
mit unseren Patienten dar.<br />
Eine wichtige Rolle in <strong>der</strong> Rehabilitationsbehandlung kommt dem ärztlichen o<strong>der</strong> psychologischen<br />
Bezugstherapeuten zu. Unterstützt durch einen in <strong>der</strong> psychosomatischen Rehabilitation<br />
erfahrenen Oberarzt, erstellt er die Rehabilitationsdiagnosen, unterstützt die<br />
Patienten bei <strong>der</strong> Formulierung <strong>der</strong> Therapieziele, verordnet <strong>und</strong> koordiniert die unterschiedlichen<br />
Therapiemaßnahmen. Der Bezugstherapeut übernimmt eine Lotsenfunktion<br />
im therapeutischen Prozess. Wöchentliche Einzelgespräche sind zumeist realitätsorientiert.<br />
Sie dienen dazu, Therapiefortschritte zu bewerten <strong>und</strong> bei Stagnation im Rehabilitationsprozess<br />
Hilfestellung zu geben. Eine Einzelpsychotherapie im Sinne <strong>der</strong> ambulanten<br />
Richtlinienpsychotherapie ist konzeptionell nicht vorgesehen. Hochfrequente psychotherapeutische<br />
Einzelgespräche können in <strong>der</strong> Rehabilitation nur in begründeten Ausnahmefällen<br />
durchgeführt werden.<br />
Unterschiedliche Formen <strong>der</strong> Gruppentherapie bilden das Kernstück unserer Behandlung.<br />
Patienten werden einer Basisgruppe zugeordnet, die gemeinsam den gesamten<br />
Rehabilitationsprozess durchläuft. Diese Basistherapie ist immer eine Kombination aus<br />
ärztlich bzw. psychologisch geleiteter Gesprächstherapie <strong>und</strong> Kreativtherapie bzw. Ergotherapie.<br />
Durch die fixe Kombination dieser Gruppentherapien wird die größtmögliche<br />
personelle Kontinuität im Gruppenprozess erreicht. Nach unserer Überzeugung kann die<br />
therapeutische Gruppe nur in <strong>der</strong> Vertrautheit mit An<strong>der</strong>en ihre volle Wirksamkeit entfalten.<br />
Wesentliche Wirkfaktoren dieser Gruppentherapie sind zunächst die Vermin<strong>der</strong>ung<br />
von Isolation <strong>und</strong> eine Reduktion von Schuld-, Scham- <strong>und</strong> Versagensgefühlen.<br />
In <strong>der</strong> therapeutischen Gruppe wird Solidarität erfahrbar. Mitzuerleben, dass auch an<strong>der</strong>e<br />
Menschen psychisch belastet sind, verbindet <strong>und</strong> entlastet. Die Gruppe bietet zudem<br />
einen geschützten Rahmen, welcher es ermöglicht, sich im Spiegel <strong>der</strong> An<strong>der</strong>en selbst<br />
zu erfahren <strong>und</strong> korrigierende, interaktionelle <strong>und</strong> emotionale Erfahrungen zu machen.<br />
Die Gruppenpsychotherapie ist das Wertvollste was wir in <strong>der</strong> psychosomatischen Rehabilitation<br />
anbieten können.<br />
1.2.3.1.2 Spezifische Behandlungsbausteine<br />
Aus konzeptuellen Gründen nehmen im Regelfall Patienten mit unterschiedlicher klinischer<br />
Symptomatik an unserer Gruppenpsychotherapie teil.<br />
Um gezielte Informationen zu Krankheitsbil<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Problemen zu vermitteln, haben wir,<br />
über die Basisgruppenpsychotherapie hinausgehend, folgende zusätzlichen Gruppen<br />
eingerichtet, die informatorischen bzw. psychoedukativen Charakter haben <strong>und</strong> allen<br />
Patienten unserer Klinik offen stehen:<br />
Seite 10
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
Informationsgruppe: Depression<br />
Vermittelt werden Informationen zur Symptomatik depressiver Erkrankungen, unter beson<strong>der</strong>er<br />
Berücksichtigung von Frühsymptomen. Typische Verlaufsformen werden erläutert,<br />
Fragen <strong>der</strong> Erblichkeit <strong>und</strong> Prognose diskutiert. Ein för<strong>der</strong>licher Umgang mit depressiv<br />
erkrankten Menschen im Fre<strong>und</strong>eskreis <strong>und</strong> am Arbeitsplatz wird ebenso vorgestellt<br />
wie die Chancen psychotherapeutischer <strong>und</strong> medikamentöser Behandlung.<br />
Informationsgruppe: Psychosomatik<br />
Schwerpunkt dieser Gruppe ist die Veranschaulichung leib-seelischer Zusammenhänge<br />
in allgemein verständlicher Form. Somatisierungsstörungen unterschiedlicher Organsysteme<br />
werden erklärt. Der Schwerpunkt dieser Gruppe liegt auf <strong>der</strong> Erläuterung psychosomatischer<br />
Zusammenhänge bei chronischem Schmerz, den Chancen einer psychotherapeutischen<br />
Behandlung sowie den Chancen <strong>und</strong> Risiken einer Analgetikatherapie.<br />
Informationsgruppe: Arbeitsstörungen<br />
Unterschiedliche Arbeitsstile werden hinsichtlich ihrer jeweiligen Stärken <strong>und</strong> Risiken<br />
vorgestellt. Das Stresskonzept wird erläutert. Burnout wird in realistischer Weise thematisiert,<br />
sowohl als Reaktion auf objektivierbare äußere Anfor<strong>der</strong>ungen, als auch im Hinblick<br />
auf eine Selbstüberfor<strong>der</strong>ung bei überhöhten eigenen Leistungsidealen <strong>und</strong> zugleich<br />
mangeln<strong>der</strong> Abgrenzung <strong>und</strong> Ressourcenpflege. Coping Strategien werden aufgezeigt.<br />
Burnoutgruppe für Lehrer<br />
Die Berufsgruppe <strong>der</strong> Lehrer ist spezifischen Belastungen im Beruf ausgesetzt. Eine indikative<br />
Burnoutbewältigungsgruppe für diese Klientel wird angeboten. Spezifische Belastungen<br />
im Lehrerberuf werden analysiert <strong>und</strong> auf ihre individuelle Bedeutung für den einzelnen<br />
Teilnehmer untersucht.<br />
Spezifische verhaltenstherapeutische Behandlungsbausteine<br />
Die verschiedenen verhaltenstherapeutischen Behandlungsbausteine <strong>der</strong> HWK <strong>II</strong> sind:<br />
• Angstbewältigungsgruppe<br />
• Depressionsbewältigungsgruppe<br />
• Training sozialer Kompetenzen<br />
• Problemlösegruppe<br />
• Genussgruppe<br />
Kreative Psychotherapieverfahren<br />
In <strong>der</strong> Gestaltungstherapie eröffnet <strong>der</strong> kreative Umgang mit bildnerischen Mitteln oftmals<br />
einen neuen Zugang zu inneren Bil<strong>der</strong>n <strong>und</strong> den damit in Verbindung stehenden Gefühlen.<br />
Unsere Patienten werden angeleitet mit Farben, Ton <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Materialien <strong>der</strong><br />
eigenen Erlebniswelt einen sichtbaren Ausdruck zu verleihen.<br />
In <strong>der</strong> Konzentrativen Bewegungstherapie werden bewusste <strong>und</strong> unbewusste Einstellungen,<br />
Haltungen <strong>und</strong> Verhaltensweisen erlebbar gemacht. Die Konzentration auf den eigenen<br />
Körper <strong>und</strong> seine Bewegungsmöglichkeiten führt zu einer verbesserten Wahrnehmung<br />
psychosomatischer Funktionszusammenhänge.<br />
In <strong>der</strong> Musiktherapie ermöglicht das freie Spiel auf Instrumenten, auch ohne jegliche musikalische<br />
Vorkenntnisse, sich eigener, den Alltag bestimmen<strong>der</strong> Erlebens- <strong>und</strong> Verhaltensmuster<br />
bewusst zu werden. Die meist unbewussten Hintergründe für das eigene<br />
Seite 11
Verhalten werden im Rahmen <strong>der</strong> Musiktherapie in gemeinsamen Gruppengesprächen<br />
aufgearbeitet.<br />
Als Gr<strong>und</strong>prinzip unserer Behandlung ist je<strong>der</strong> Basispsychotherapiegruppe jeweils ein<br />
Kreativverfahren zugeordnet. Damit wird <strong>der</strong> gesamte Gruppenprozess für alle Teilnehmer<br />
nachvollziehbar <strong>und</strong> besprechbar.<br />
Sport<br />
Sport hat in <strong>der</strong> medizinischen Rehabilitation traditionell einen hohen Stellenwert zur<br />
Steigerung körperlicher Fitness, zum Training des Herz-Kreislauf-Systems, <strong>und</strong> zur Unterstützung<br />
einer Gewichtsreduktion.<br />
In <strong>der</strong> psychosomatischen Behandlungskonzeption werden Sporttherapien darüber hinaus<br />
gezielt eingesetzt um psychotherapeutisch Prozesse zu unterstützen. Dass sportliche<br />
Betätigung das psychische Wohlbefinden steigert, ist hinlänglich bekannt. Wissenschaftlich<br />
erwiesen ist, dass regelmäßiger Ausdauersport bei Depressionen eine antidepressive<br />
Wirksamkeit entfaltet, die oftmals einer medikamtösen Behandlung gleichzusetzen<br />
ist. Hilfreich sind sportliche Betätigungen zudem bei allen Formen von Angsterkrankungen,<br />
weil das Zutrauen in die Funktionsfähigkeit des eigenen Körpers gesteigert wird,<br />
was allgemein entängstigend wirkt.<br />
An Sporttherapien werden in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> angeboten:<br />
• Terrainwan<strong>der</strong>n<br />
• Jogging<br />
• Nordic Walking<br />
• Stretching<br />
• Fitnessgymnastik<br />
• Fahrra<strong>der</strong>gometertraining<br />
• Gruppengymnastik auf unterschiedlichem Anfor<strong>der</strong>ungsniveau<br />
• Sportliche Spiele auf unterschiedlichem Anfor<strong>der</strong>ungsniveau<br />
• Wassergymnastik<br />
• Schwimmunterricht bei Wasserangst<br />
Ges<strong>und</strong>heitstraining<br />
Das Ges<strong>und</strong>heitstraining hat einen hohen Stellenwert in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong>. In einführenden<br />
Vorträgen weisen wir alle Rehabilitanden unmittelbar nach Anreise auf unsere<br />
Schulungsprogramme hin. Diese richten sich einmal an Rehabilitanden, die bereits ges<strong>und</strong>heitliche<br />
Probleme haben, ausdrücklich aber auch an Menschen, die die Angebote<br />
im Sinne <strong>der</strong> Primärprävention nutzen möchten. Alle Schulungen sind praxisnah gestaltet.<br />
Sie beinhalten Vortragselemente <strong>und</strong> bieten Raum für Fragen. Um die vermittelten<br />
Inhalte im Alltag besser umsetzen zu können, hat gemeinsames praktisches Üben jeweils<br />
einen hohen Stellenwert.<br />
Um allen Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen, werden die mehrstündigen Trainingsprogramme<br />
zur Rückenges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> zur ges<strong>und</strong>en Ernährung kontinuierlich in<br />
verschiedenen Zeitkorridoren angeboten.<br />
Die Schulung zur ges<strong>und</strong>en Ernährung beinhaltet Übungen zur Schätzung des Kalorien<strong>und</strong><br />
Nährstoffgehaltes von Lebensmitteln, das Erstellen definierter Probemahlzeiten <strong>und</strong><br />
die Teilnahme an Schulungsbuffets. Ein fachinternistischer Vortrag informiert über Lang-<br />
Seite 12
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
zeitfolgen von Fehlernährung. Die großzügig ausgestattete Lehrküche <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong><br />
<strong>II</strong> bietet gute Möglichkeit <strong>der</strong> gemeinsamen Umsetzung des Erlernten.<br />
In <strong>der</strong> Rückenschulung werden die vermittelten theoretischen Inhalte an einem Skelett<br />
veranschaulicht. Übungen für den Rücken werden vorgestellt. Gemeinsame praktische<br />
Übungen sind zentraler Bestandteil je<strong>der</strong> Schulungseinheit.<br />
Ergotherapie<br />
Ergotherapeutische Behandlungen ergänzen die Psychotherapie <strong>und</strong> leisten einen wichtigen<br />
Beitrag zur psychosomatischen Rehabilitation. Ergotherapeutische Maßnahmen<br />
sind realitätsorientiert <strong>und</strong> zielen in direkter Weise auf die Verbesserung von Gr<strong>und</strong>arbeitsfähigkeiten<br />
sowie von beruflicher Kommunikation <strong>und</strong> Interaktion ab.<br />
Im Konzentrationstraining werden vor allem Bearbeitungsgeschwindigkeit, Merkfähigkeit,<br />
Verarbeitungskapazität, Einfallsreichtum, Visumotorik, Auffassungs- <strong>und</strong> Reaktionsvermögen<br />
trainiert. Neben konventionellen Techniken stehen acht Computerarbeitsplätze<br />
mit standardisierter Software zur Verfügung.<br />
Die Projektgruppe för<strong>der</strong>t die Teilnehmer hinsichtlich ihrer berufsbezogenen Kommunikation<br />
<strong>und</strong> Interaktion. Für den Berufsalltag wichtige soziale Fähigkeiten wie Teamarbeit,<br />
Kritikfähigkeit <strong>und</strong> Verantwortungsübernahme werden gestärkt. Weiterhin werden Aspekte<br />
<strong>der</strong> Arbeitsplanung <strong>und</strong> -strukturierung thematisiert.<br />
Die klinikinterne berufliche Belastungserprobung bietet eine Chance zur besseren Standortbestimmung<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> beruflichen Leistungsfähigkeit. Längere Zeit erkrankte<br />
o<strong>der</strong> arbeitslose Patienten profitieren meist in beson<strong>der</strong>er Weise, da sie in ihrer Selbsteinschätzung<br />
oftmals stark verunsichert sind. Die Maßnahme wird als indikationsgeleitete<br />
Arbeitstherapie in Kleingruppen angeboten. Die Belastungserprobung hat sowohl diagnostischen<br />
als auch therapeutischen Charakter. Die Ergebnisse werden als ein wichtiger<br />
Baustein zur sozialmedizinischen Beurteilung <strong>der</strong> Arbeits- <strong>und</strong> <strong>der</strong> beruflichen Leistungsfähigkeit<br />
herangezogen.<br />
Sozialberatung<br />
In <strong>der</strong> psychosomatischen Rehabilitation zielt die Sozialberatung auf eine Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Teilhabe am Erwerbsleben <strong>und</strong> am Leben in <strong>der</strong> Gemeinschaft ab. Nach Möglichkeit<br />
wird eine Rückkehr <strong>der</strong> Rehabilitanden in den bisherigen Kontext von Leben <strong>und</strong> Arbeit<br />
angestrebt. Seitens <strong>der</strong> Sozialberatung werden die Voraussetzungen hierfür abgeklärt<br />
<strong>und</strong> erfor<strong>der</strong>liche för<strong>der</strong>nde Maßnahmen eingeleitet.<br />
Wir nutzen die spezifische Fachkompetenz <strong>der</strong> Sozialberatung in beruflichen <strong>und</strong> sozialrechtlichen<br />
Fragen zu einer Erweiterung <strong>der</strong> Berufs- <strong>und</strong> Sozialanamnese. Die Ergebnisse<br />
fließen in die wöchentlichen Rehabilitationsbesprechungen ein. In enger Rückkopplung<br />
mit dem Behandlungsteam <strong>und</strong> in Übereinstimmung mit <strong>der</strong> sozialmedizinischen<br />
Einschätzung <strong>der</strong> Arbeits- <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit, zeigt die Sozialberatung individuelle<br />
Lösungswege auf. Die Interventionen sind beratend, im engeren Sinne nicht therapeutisch.<br />
Schwerpunktthemen <strong>der</strong> Sozialberatung sind u. a.:<br />
• Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />
• Einglie<strong>der</strong>ungshilfen<br />
• Qualifizierungsmaßnahmen<br />
Seite 13
• Berufliches Trainingszentrum (BTZ)<br />
• Rehabilitation psychisch Kranker (RPK)<br />
• Stufenweise berufliche Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung (sogen. Hamburger Modell)<br />
• Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen über die B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit<br />
• Berufliche Neuorientierung<br />
• Berufliche Rehabilitationsmaßnahmen<br />
• Arbeitslosengeld I <strong>und</strong> <strong>II</strong><br />
• Klärung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Sicherheit<br />
• Themen <strong>der</strong> Selbsthilfe<br />
1.2.3.2 Rehabilitationskonzept <strong>der</strong> Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie,<br />
Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie (VI G)<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Die jetzige Abteilung VI G <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> wurde 1978 als „Abteilung Psychotherapie<br />
<strong>und</strong> Psychosomatik“ in <strong>der</strong> zur <strong>Wicker</strong>-Gruppe gehörenden <strong>Hardtwaldklinik</strong> I in Bad<br />
Zwesten gegründet. Auf Anregung <strong>der</strong> damaligen B<strong>und</strong>esversicherungsanstalt für Angestellte<br />
als ursprünglich fe<strong>der</strong>führendem Kostenträger erfolgte die therapeutische Ausrichtung<br />
nach tiefenpsychologisch f<strong>und</strong>ierter <strong>und</strong> integrativ gestalttherapeutischer Konzeption.<br />
Seitdem werden hier mit hoher Effektivität psychisch <strong>und</strong> psychosomatisch Kranke im<br />
Rahmen eines multimodalen Rehabilitationskonzeptes behandelt. Aufgr<strong>und</strong> zunehmen<strong>der</strong><br />
Belegungszahlen wurde die Abteilung bereits bald nach ihrer Gründung als Dependance<br />
in die Räumlichkeiten <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ausgelagert. Der gestalttherapeutische<br />
Ansatz wurde nachfolgend kontinuierlich im Hinblick auf Zielorientierung, Bedarfsanpassung<br />
<strong>und</strong> Effektivität als anspruchsvolles <strong>und</strong> umfangreiches Rehabilitationskonzept weiterentwickelt.<br />
Bereits seit Ende <strong>der</strong> neunziger Jahre verfügt die Abteilung über ein spezielles Konzept<br />
zur Rehabilitation von Menschen mit traumabedingten Folgestörungen. Durch fortlaufende<br />
externe Weiterbildungen <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter sowie die konzeptionelle<br />
Ausrichtung an den sich rasch weiterentwickelnden Standards einer qualifizierten Traumatherapie<br />
konnte sich die Abteilung über die Jahre eine große Zufriedenheit <strong>und</strong> Wertschätzung<br />
bei Betroffenen <strong>und</strong> Zuweisern sichern. Hinzu kam die Einführung eines geschlechtsspezifischen<br />
Therapieangebotes für Männer in beson<strong>der</strong>en beruflichen <strong>und</strong><br />
psychosozialen Belastungssituationen.<br />
Parallel hierzu wird neben <strong>der</strong> allgemeinen berufsbezogenen Rehabilitationsausrichtung<br />
innerhalb <strong>der</strong> einzelnen Therapiemodule zusätzlich seit Anfang 2000 ein spezielles Behandlungsangebot<br />
für Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden mit arbeitsbezogenen Störungen,<br />
Mobbing <strong>und</strong> Burn Out vorgehalten. Hierbei werden vor allem die systemischen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> Gestalttherapie <strong>und</strong> <strong>der</strong>en erfahrungsorientierte übende Ansätze genutzt.<br />
Zur Optimierung <strong>der</strong> Abläufe in Administration, Personalführung <strong>und</strong> Qualitätsmanagement<br />
erfolgte zum 01. Januar 2010 <strong>der</strong> Betriebsübergang <strong>der</strong> Abteilung als ehemalige<br />
Dependance aus <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> I in die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong>. Hier wird die Abteilung<br />
jetzt unter eigenständiger ärztlicher Leitung von Herrn Dr. B. Knupp als „Abteilung für<br />
Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie“ (Abt. VI<br />
G) geführt.<br />
Seite 14
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
Individuelle <strong>und</strong> flexible Therapieplanung<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Rehabilitation werden die wirksamen Behandlungsansätze <strong>der</strong> tiefenpsychologischen-psychodynamischen<br />
Therapie <strong>und</strong> <strong>der</strong> weiterentwickelten Gestalttherapie<br />
als Gesamtkonzept genutzt <strong>und</strong> bei <strong>der</strong> individuellen Problematik <strong>der</strong> Rehabilitandinnen<br />
<strong>und</strong> Rehabilitanden angewandt. Hierzu verfügt die Abteilung über ein umfangreiches<br />
Angebot an Psychotherapie-Gruppen (konfliktzentriert-psychodynamisch, stabilisierendtraumafokussiert,<br />
geschlechts-spezifisch-interaktionell, systemischarbeitsplatzfokussiert).<br />
Während <strong>der</strong> Rehabilitation sind je nach Behandlungsverlauf,<br />
Verfassung <strong>und</strong> Motivation des Patienten sowohl eine Intensivierung des Vorgehens als<br />
auch Wechsel von Verfahrensweisen möglich. Zur För<strong>der</strong>ung von Selbstverantwortlichkeit,<br />
Motivation <strong>und</strong> Aktivität werden die Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden in die<br />
Zielvereinbarung <strong>und</strong> Planungen im Verlauf <strong>der</strong> Rehabilitation kontinuierlich mit eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Verän<strong>der</strong>ung durch übende Erfahrung<br />
Wie aus <strong>der</strong> Namensgebung <strong>der</strong> Abteilung ersichtlich ist, liegt dem Rehabilitationskonzept<br />
eine tiefenpsychologisch-psychodynamische <strong>und</strong> integrativ gestalttherapeutische<br />
Ausrichtung zugr<strong>und</strong>e.<br />
Die klassische Gestalttherapie wurde in den letzten Jahren im Hinblick auf Effektivität <strong>und</strong><br />
Bedarfsanpassung kontinuierlich weiterentwickelt. Dabei wurden zum einen wirksame<br />
<strong>und</strong> lösungsorientierte systemische Ansätze bei berufsbezogenen Problemfel<strong>der</strong>n intensiver<br />
verfolgt. Zum an<strong>der</strong>en wurden die Erfolge <strong>der</strong> Prozesserfahrungs-Therapie als Weiterentwicklung<br />
<strong>der</strong> Gestalt- <strong>und</strong> Gesprächspsychotherapie vor allem bei psychosozialen<br />
Belastungs- <strong>und</strong> Anpassungsstörungen sowie bei affektiven Störungen berücksichtigt.<br />
Die hierbei gemachten Erfahrungen decken sich mit den aktuellen wissenschaftlichen<br />
Ergebnissen <strong>der</strong> neurobiologischen Forschung. Diese zeigen, dass nachhaltige Verän<strong>der</strong>ungen<br />
des Denkens, Fühlens <strong>und</strong> Verhaltens im Wesentlichen durch wie<strong>der</strong>holte neue<br />
Erfahrungen mit positiver emotionaler Resonanz möglich sind. Psychische Erkrankungen<br />
beinhalten in unterschiedlicher Ausprägung Störungen des Selbsterlebens, <strong>der</strong> Emotionen,<br />
Kognitionen <strong>und</strong> des Verhaltens. Hieraus ergeben sich Einschränkungen des funktionalen<br />
Leistungsvermögens sowie <strong>der</strong> Kontakt- <strong>und</strong> Beziehungsfähigkeit mit erheblichen<br />
Folgen für die Arbeits- <strong>und</strong> Erwerbsfähigkeit. Der Schwerpunkt <strong>der</strong> Rehabilitation in <strong>der</strong><br />
Abteilung Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie liegt daher in einem aktiv übenden <strong>und</strong> erfahrungsbezogenen<br />
Vorgehen unter Einbeziehung kognitiver, emotionaler, körperlicher <strong>und</strong><br />
sozialer Bereiche.<br />
Im Rahmen des tiefenpsychologisch f<strong>und</strong>ierten <strong>und</strong> beson<strong>der</strong>en gestalttherapeutischen<br />
Rehabilitationsansatzes können so vor allem solche Funktionseinschränkungen <strong>und</strong> psychogene<br />
Erkrankungen effektiv behandelt werden, welche auf psychosozialen Stress,<br />
interpersonelle Konflikte, Kränkungen <strong>und</strong> Verluste zurückzuführen sind.<br />
Gestalttherapeutisch arbeiten wir dabei ressourcenorientiert, lösungszentriert <strong>und</strong> erfahrungsbezogen.<br />
Unter Berücksichtigung ihrer biographischen Erfahrungen werden die<br />
Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden in systemischen Rollenspielen <strong>und</strong> interaktiven<br />
Übungen in ges<strong>und</strong>heitsbewussten <strong>und</strong> funktionalen Bewältigungsstrategien ihrer jeweiligen<br />
beruflichen <strong>und</strong> sozialen Belastungsfaktoren trainiert. Die För<strong>der</strong>ung von Selbstwert<br />
<strong>und</strong> Selbstverantwortlichkeit, sozialer Kompetenz <strong>und</strong> Motivation steht dabei im Mittelpunkt<br />
<strong>der</strong> Behandlung.<br />
Traumaspezifische Rehabilitation<br />
Die Bedeutung traumatischer Erfahrungen bei <strong>der</strong> Entwicklung psychischer <strong>und</strong> psychosomatischer<br />
Erkrankungen ist bekannt. Die sich daraus ergebenden Einschränkungen in<br />
Seite 15
Bezug auf körperliche, seelische <strong>und</strong> soziale Fähigkeiten sowie auf Aktivität <strong>und</strong> Teilhabe<br />
im beruflichen <strong>und</strong> sozialen Bereich sind erheblich. Bei fehlen<strong>der</strong> o<strong>der</strong> zu später adäquater<br />
Behandlung sind lange Arbeitsunfähigkeitszeiten, Arbeitsplatzverlust, bleibende Behin<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>und</strong> Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Erwerbsfähigkeit die Folgen.<br />
So wie die strukturbezogene Psychotherapie unterschiedliche therapeutische Vorgehensweisen<br />
bei konflikt-neurotischen <strong>und</strong> strukturellen Störungen vorsieht, bedürfen<br />
traumabedingte Störungen auch spezialisierte Behandlungsformen. In dem traumatherapeutischen<br />
Setting <strong>der</strong> Abteilung richten wir uns nach den Behandlungsleitlinien <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>der</strong> wissenschaftlich medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) <strong>und</strong><br />
den fortlaufend aktualisierten Empfehlungen <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie<br />
(DeGPT).<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich werden als wesentliche Behandlungsschwerpunkte bei posttraumatischen<br />
Belastungsstörungen die Bereiche Stabilisierung, Traumaexposition <strong>und</strong> Integration beschrieben.<br />
Wie die klinische Arbeit mit traumatisierten Menschen zeigt <strong>und</strong> die Forschung<br />
zu traumabedingten Folgestörungen zunehmend belegt, sind Therapieansätze mit einer<br />
strengen Abgrenzung dieser Bereiche <strong>und</strong> einem ausschließlich linearen Ablauf im Sinne<br />
einer Phasenbehandlung weniger effektiv <strong>und</strong> nachhaltig. Stattdessen ist erkennbar,<br />
dass ein integratives <strong>und</strong> prozessorientiertes Vorgehen zur nachhaltigen Gewährleistung<br />
von Aktivität <strong>und</strong> Teilhabe im sozialen <strong>und</strong> beruflichen Kontext bevorzugt werden sollte.<br />
In unserer Abteilung wird seit Jahren ein <strong>der</strong>artiger integrativer Behandlungsansatz mit<br />
gutem Erfolg umgesetzt. Dabei werden vor allem die ressourcenorientierten <strong>und</strong> selbstwertstärkenden<br />
Verfahren aus <strong>der</strong> Gestalttherapie genutzt. Das Wie<strong>der</strong>erlangen eines<br />
basalen Sicherheitsgefühls, die Selbstregulation überschießen<strong>der</strong> Affekte in sozialen<br />
Interaktionen <strong>und</strong> die Entwicklung funktionaler Bewältigungs-Strategien bei psychosozialer<br />
Belastung sind wesentliche Ziele <strong>der</strong> Behandlung. Bei ausreichen<strong>der</strong> Stabilisierung<br />
können zur weiteren Reduktion einer posttraumatischen Belastungssymptomatik zusätzlich<br />
auch klassische Traumaexpositionstechniken wie EMDR o<strong>der</strong> Screen-Technik angewandt<br />
werden.<br />
Traumaspezifische Rehabilitation bedeutet nach unserer Konzeption die För<strong>der</strong>ung aller<br />
verfügbarer Potentiale <strong>und</strong> ein gegenwarts-bezogenes, handlungs- <strong>und</strong> zielorientiertes<br />
Vorgehen mit <strong>der</strong> Absicht weitgehen<strong>der</strong> sozialer <strong>und</strong> beruflicher Integration.<br />
Geschlechtsspezifische Rehabilitation<br />
In den letzten Jahren wird zunehmend die Bedeutung geschlechts-spezifischer Aspekte<br />
bei <strong>der</strong> Entstehung <strong>und</strong> Behandlung psychogener <strong>und</strong> psychosomatischer Erkrankungen<br />
hervorgehoben. Dabei finden die unterschiedlichen Erlebens- <strong>und</strong> Bewältigungsformen<br />
von Frauen <strong>und</strong> Männern bei sozialem <strong>und</strong> beruflichem Stress <strong>und</strong> die divergenten sozialen<br />
Realitäten hinsichtlich Berufswahl <strong>und</strong> Mobilität beson<strong>der</strong>e Beachtung. Hinzu kommen<br />
die sich zunehmend verän<strong>der</strong>nden Rollenverständnisse <strong>der</strong> Geschlechter <strong>und</strong> sich<br />
daraus ergebenden Konfliktkonstellationen. Schließlich haben die unterschiedlichen Einstellungen<br />
zur eigenen Körperlichkeit erheblichen Einfluss auf das jeweilige Ges<strong>und</strong>heitsverhalten<br />
von Frauen <strong>und</strong> Männern.<br />
Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> genannten, nicht selten deutlichen Unterschiede liegt eine Integration geschlechtsspezifischer<br />
Behandlungsmodule in <strong>der</strong> medizinischen Rehabilitation nahe. In<br />
<strong>der</strong> Abteilung wird dieser Ansatz bereits seit über zehn Jahren mit guten Erfahrungen<br />
umgesetzt. Dabei zeigt sich, dass im Rahmen einer geschlechtshomogenen Gruppenzusammensetzung<br />
geschlechtspezifische Themen mit hoher Intensität <strong>und</strong> Vertrautheit<br />
behandelt werden können.<br />
Konflikte <strong>und</strong> Kränkungen am Arbeitsplatz sowie offene o<strong>der</strong> latente partnerschaftliche<br />
Konfliktkonstellationen stehen dabei oft im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. Hiervon ausgehend werden<br />
Seite 16
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
dann die damit verb<strong>und</strong>enen scham- <strong>und</strong> schuldbesetzten Affekte sowie tiefergehende<br />
Selbstwert- <strong>und</strong> Identitätskrisen angesprochen. Die Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden<br />
erleben in <strong>der</strong> geschlechtshomogenen Gruppe Verständnis <strong>und</strong> Solidarität, aber<br />
auch kritische <strong>und</strong> korrigierende Rückmeldungen. Hierdurch werden Einstellungen <strong>und</strong><br />
Verhaltensmuster bezüglich beruflicher <strong>und</strong> sozialer Problemfel<strong>der</strong> korrigiert <strong>und</strong> verän<strong>der</strong>t.<br />
Auch selbstschädigende <strong>und</strong> passive Lebenshaltungen werden vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
eines übernommenen o<strong>der</strong> angelernten Rollen-verständnisses kritisch reflektiert. Das<br />
Verhältnis zum eigenen Körper, zu Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Krankheit wird von Männern unter<br />
Männern <strong>und</strong> von Frauen unter Frauen häufig offener <strong>und</strong> ehrlicher thematisiert als in<br />
Gruppen mit beiden Geschlechtern.<br />
Die positiven Erfahrungen in den geschlechtshomogenen Therapiegruppen führen bei<br />
vielen Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden zur Reaktivierung stützen<strong>der</strong> gleichgeschlechtlicher<br />
Fre<strong>und</strong>schaften im sozialen <strong>und</strong> beruflichen Umfeld. Nicht selten werden<br />
im Anschluss an die Rehabilitation auch geschlechtshomogene Selbsthilfegruppen am<br />
Wohnort aufgesucht.<br />
Abteilungsspezifische Behandlungsmodule<br />
Im Folgenden werden nur die speziellen Behandlungsbausteine beschrieben, welche auf<br />
<strong>der</strong> Abteilung Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie neben den oben beschriebenen<br />
allgemeinen Angeboten wie Sport, Ges<strong>und</strong>heitstraining, Ergotherapie <strong>und</strong> Sozialberatung<br />
<strong>der</strong> Gesamtklinik vorgehalten werden.<br />
Zur raschen Einleitung <strong>der</strong> fokussierten Therapie <strong>und</strong> zur Einbindung in die therapeutische<br />
Gemeinschaft erfolgt die Teilnahme an <strong>der</strong> ersten Therapiesitzung in <strong>der</strong> Bezugsgruppe<br />
bereits am Tag nach <strong>der</strong> Aufnahme. Die Kombination einer psychodynamischgestalttherapeutischen<br />
bzw. einer stabilisierend-traumatherapeutischen Gruppe mit jeweils<br />
einer Kreativtherapiengruppe (Kunst <strong>und</strong> Gestaltung o<strong>der</strong> Körper <strong>und</strong> Bewegung)<br />
o<strong>der</strong> einer ergotherapeutischen Projektgruppe bildet den Schwerpunkt <strong>der</strong> Rehabilitation<br />
in unserer Abteilung. Für Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden mit posttraumatischen<br />
Belastungsstörungen sowie mit an<strong>der</strong>en Trauma bedingten Folgestörungen ist das mehr<br />
stabilisierende <strong>und</strong> stützende Gruppenangebot vorgesehen. Zusätzlich besteht neben <strong>der</strong><br />
Integration in eine <strong>der</strong> genannten Basisgruppen die Möglichkeit <strong>der</strong> Teilnahme an indikationsspezifischen<br />
Gruppenangeboten. In den therapeutischen Einzelgesprächen mit einer<br />
festen Bezugstherapeutin o<strong>der</strong> einem festen Bezugstherapeuten werden die in den<br />
Gruppentherapien angeregten Themenbereiche vertiefend reflektiert <strong>und</strong> bearbeitet.<br />
Psychodynamisch-gestalttherapeutische Gruppe<br />
Die psychodynamisch-gestalttherapeutische Gruppentherapie richtet sich an Rehabilitandinnen<br />
<strong>und</strong> Rehabilitanden mit Anpassungsstörungen, neurotischen Störungen, Persönlichkeitsstörungen<br />
<strong>und</strong> psychosomatischen Erkrankungen. Dabei steht die Bewältigung<br />
von Lebens- <strong>und</strong> Sinnkrisen, von aktuellen <strong>und</strong> chronischen Beziehungsproblemen <strong>und</strong><br />
die Verbesserung von Selbstwert <strong>und</strong> Selbstwirksamkeit im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Therapie.<br />
Auf <strong>der</strong> Basis einer tiefenpsychologischen Sichtweise werden aktuelle Probleme <strong>und</strong><br />
Funktionseinschränkungen ressourcen- <strong>und</strong> lösungsorientiert bearbeitet. In Rollenspielen<br />
<strong>und</strong> aktivierenden Übungen werden die Gruppenmitglie<strong>der</strong> unter therapeutischer Anleitung<br />
einbezogen. Neue, körpernahe <strong>und</strong> emotional getragene Erfahrungen werden in <strong>der</strong><br />
Beziehung zu sich selbst <strong>und</strong> zu an<strong>der</strong>en reflektiert <strong>und</strong> im interaktionellen Gruppenprozess<br />
erprobt. Damit ist die Gruppenausrichtung realitäts- <strong>und</strong> zukunftsorientiert <strong>und</strong> hat<br />
konkreten Bezug zur privaten <strong>und</strong> beruflichen Alltagssituation.<br />
Seite 17
Traumabewältigungs- / Stabilisierungsgruppe<br />
Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden mit akuten <strong>und</strong> chronischen traumaassoziierten<br />
Störungen erlernen in dieser Gruppe unter therapeutischer Anleitung Fertigkeiten zur<br />
inneren Distanzierung von Flash-Backs <strong>und</strong> Intrusionen, zum Dissoziationsstop, zur Affekt-<br />
<strong>und</strong> Impulskontrolle <strong>und</strong> zu einer funktionalen Kontakt- <strong>und</strong> Beziehungsgestaltung.<br />
Körperorientierte Stabilisierungstechniken werden dabei ebenso eingesetzt wie psychoimaginative<br />
Verfahren. Zusätzlich werden durchgehend im Gruppenprozess Informationen<br />
zur Entstehung <strong>und</strong> Symptomatik posttraumatischer Belastungsstörungen, traumabedingter<br />
somatoformer Störungen sowie zu Selbstwert- <strong>und</strong> Beziehungsstörungen nach<br />
traumatischen Erfahrungen gegeben. Die Erörterung von Sinnfragen <strong>und</strong> individueller<br />
Resilienzfaktoren sowie das Erleben von Vertrauen <strong>und</strong> Verständnis in <strong>der</strong> Gruppe helfen<br />
bei <strong>der</strong> Integration traumatischer Erfahrungen. Hiervon ausgehend werden mit den Rehabilitandinnen<br />
<strong>und</strong> Rehabilitanden konkrete Handlungsschritte bezüglich <strong>der</strong> weiteren<br />
privaten <strong>und</strong> beruflichen Perspektive erarbeitet.<br />
Selbsthilfegruppen<br />
Zur Aktivierung <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung sozialer Kompetenzen, Selbstvertrauen <strong>und</strong> Eigenständigkeit<br />
dienen die Selbsthilfegruppen als obligate Ergänzung <strong>der</strong> psychodynamischgestalttherapeutischen<br />
Bezugs-gruppen. Die Gruppenmitglie<strong>der</strong> kennen sich aus den<br />
therapeutisch geleiteten Bezugsgruppen <strong>und</strong> können selbstständig in <strong>der</strong> vertrauten<br />
Gruppenatmosphäre neue Formen <strong>der</strong> Interaktion erproben. Dabei gelten die strukturierenden<br />
Regeln für Selbsthilfegruppen innerhalb einer festgelegten Zeit. In den therapeutisch<br />
geführten Basisgruppen an den Tagen vor <strong>und</strong> nach <strong>der</strong> Selbsthilfegruppe werden<br />
Themen vorbereitet bzw. wie<strong>der</strong> aufgegriffen <strong>und</strong> nachgearbeitet. Als Vorbereitung für<br />
den Alltag bieten die Selbsthilfegruppen den Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden die<br />
Gelegenheit, diese Form <strong>der</strong> sozialen Unterstützung für sich zu erproben. Bei entsprechen<strong>der</strong><br />
Indikation werden bereits während <strong>der</strong> Rehabilitation wohnortnahe Kontaktadressen<br />
zu störungsspezifischen Selbsthilfegruppen vermittelt.<br />
Psychotherapeutische Männergruppe<br />
Zur Bearbeitung geschlechtsspezifischer Themen wird in <strong>der</strong> psychotherapeutischen<br />
Männergruppe nach einem gestalttherapeutisch-psychodynamischen Modell gearbeitet.<br />
Schambesetzte Probleme zu Körperlichkeit <strong>und</strong> Intimität, Selbstwert <strong>und</strong> Identität sowie<br />
aktuell belastende Beziehungskonflikte, Trennung <strong>und</strong> Scheidung können in den geschlechtshomogenen<br />
Gruppen in beson<strong>der</strong>er Weise angesprochen werden. Auch die<br />
Bearbeitung berufsbezogener Themen wie z. B. Konflikte mit Kolleginnen, Kollegen o<strong>der</strong><br />
Vorgesetzten <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> geschlechtsspezifischer Rollenzuschreibungen ist dabei oft<br />
freier <strong>und</strong> mit mehr Offenheit <strong>der</strong> Beteiligten möglich. Durch therapeutisch angeleitete,<br />
fokussierte Rollenspiele o<strong>der</strong> Gruppenübungen erleben die Rehabilitanden sich selbst<br />
neu mit ihren individuellen Ressourcen <strong>und</strong> Potentialen. Verständnis aber auch kritische<br />
Rückmeldung von Gruppenmitglie<strong>der</strong>n gleichen Geschlechts ermöglichen dabei einen für<br />
alle Beteiligten fruchtbaren Prozess zur Verbesserung des Selbstwertgefühls, <strong>der</strong> Kritikfähigkeit<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Selbstverantwortlichkeit in sozialen Bezügen.<br />
Gruppe Stress- <strong>und</strong> Spannungsreduktion<br />
Spezielle Imaginationsübungen <strong>und</strong> körperbezogene Stabilisierungstechniken sind Standardelemente<br />
<strong>der</strong> ressourcen-orientierten <strong>und</strong> stützenden Traumatherapie. Die Übungen<br />
sind zusätzlich wirksam zur Spannungsreduktion <strong>und</strong> zum Stressabbau bei nicht traumaassoziierten<br />
Störungen. Schützende, kraftvolle <strong>und</strong> aufbauende innere Vorstellungen<br />
helfen negative Kognitionen wie bei depressivem Grübeln o<strong>der</strong> destruktiven Traumaintro-<br />
Seite 18
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
jekten zu durchbrechen <strong>und</strong> durch selbstwertsteigernde, distanzierende <strong>und</strong> beruhigende<br />
Inhalte zu ersetzen. Körperorientierte Stabilisierungstechniken (Atemübungen, Klopftechnik)<br />
dienen zur Verankerung in <strong>der</strong> Realität <strong>und</strong> zur Beruhigung bei überwältigenden Affekten.<br />
Die Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden werden angeleitet, die für sie wirksamsten<br />
Techniken zu erproben <strong>und</strong> im Verlauf auch selbstständig einzuüben.<br />
Körperwahrnehmungsgruppe<br />
Sowohl Rehabilitandinnen <strong>und</strong> Rehabilitanden mit somatoformen <strong>und</strong> psychosomatischen<br />
Beschwerden als auch mit trauma- o<strong>der</strong> strukturbedingten Störungen des Körpererlebens<br />
<strong>und</strong> des Körperschemas werden in <strong>der</strong> Körperwahrnehmungsgruppe angeleitet,<br />
einen neuen, hilfreichen Zugang zum eigenen Körpererleben zu finden. Mit <strong>der</strong> körperlichen<br />
Erfahrung von Kraft <strong>und</strong> eigener Stabilität werden Aktivität <strong>und</strong> Selbstsicherheit<br />
geför<strong>der</strong>t. Durch die angeleitete Fokussierung auf angenehmes Körperempfinden wird<br />
zugleich die Aufmerksamkeit auf positive Bereiche gelenkt <strong>und</strong> zentriert. Ziel ist die Vermittlung<br />
von selbst anzuwendenden Körperwahrnehmungsübungen zum Spannungs<strong>und</strong><br />
Stressabbau <strong>und</strong> zur Stärkung von Selbstwert <strong>und</strong> Selbstbewusstsein in belastenden<br />
Alltagssituationen.<br />
1.2.4 Beson<strong>der</strong>e Betreuungsstrukturen<br />
Mit einer Vielzahl von Maßnahmen unterstützt die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> über die rehabilitative<br />
Kernbehandlung hinaus den Weg zurück in Alltag <strong>und</strong> Berufsleben. Um Ziele festzulegen,<br />
Verän<strong>der</strong>ungen, aber auch Konflikte zu erkennen, befragen wir unsere Patientinnen<br />
<strong>und</strong> Patienten in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zu<br />
Beginn <strong>und</strong> am Ende <strong>der</strong> Rehabilitation, werten die Ergebnisse aus <strong>und</strong> besprechen sie<br />
mit ihnen. Eine kompetente Sozialberatung unterstützt alle Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />
bei <strong>der</strong> Kontaktaufnahme für Maßnahmen <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung (z.B. stufenweise<br />
Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung) <strong>und</strong> bei Trainingsmaßnahmen in Beruflichen Bildungszentren.<br />
Auch Arbeitserprobungen in hausinternen Bereichen wie Hauswirtschaft, Pflege <strong>und</strong> Service<br />
sind im Klinik-Verb<strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe möglich. In vielen Fällen wird, um die<br />
Nachhaltigkeit <strong>der</strong> Reha-Maßnahme zu sichern, eine ambulante Therapie im Rahmen <strong>der</strong><br />
intensiven Rehabilitationsnachsorge (IRENA) eingeleitet.<br />
1.2.5 Ergebnisqualität<br />
Allen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist es wichtig, dass unsere<br />
Patienten erfolgreich behandelt werden. Mit verschiedenen Verfahren kontrollieren <strong>und</strong><br />
dokumentieren wir deshalb die Behandlung; denn nur, was erfasst wird, kann auch verbessert<br />
werden.<br />
Zu Beginn <strong>und</strong> am Ende <strong>der</strong> Rehabilitation erfassen wir wesentliche Patientendaten mit<br />
dem BADO-Verfahren (Basis-Dokumentation), die wir hinsichtlich <strong>der</strong> Ergebnis- <strong>und</strong> Prozesskriterien<br />
<strong>der</strong> Behandlung auswerten. Die Nachhaltigkeit unserer Behandlung wird<br />
durch Katamnesen in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Weitere interne Ergebnismessungen<br />
erfolgen über Patientenfragebögen <strong>und</strong> Reha-Zielgespräche. Die <strong>Hardtwaldklinik</strong><br />
<strong>II</strong> nimmt außerdem am externen Qualitätssicherungsverfahren <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung<br />
B<strong>und</strong> teil, in dem die Dimensionen <strong>der</strong> Struktur-, Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität<br />
sowie die Patientenzufriedenheit gemessen werden. Die jährlichen Ergebnisprotokolle<br />
werden sorgfältig ausgewertet.<br />
Seite 19
1.2.6 Fallzahl behandelter Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />
Im Jahr 2010 wurden im Rehabilitationsbereich unserer Klinik als Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />
behandelt <strong>und</strong> entlassen:<br />
Indikationen<br />
AHB/AR<br />
Anschlussheilbehandlung<br />
/Anschlussrehabilitation<br />
Medizinische<br />
Rehabilitation<br />
Ganztags<br />
ambulant<br />
Anzahl<br />
Anzahl<br />
Anzahl<br />
Verweildauer<br />
Verweildauer<br />
Verweildauer<br />
Psychosomatik<br />
<strong>und</strong><br />
Psychotherapie<br />
0 0 1781 39,99 0 0<br />
Quelle: Statistikgenerator <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> Stand April 2011<br />
Indikationen<br />
AHB/AR<br />
Anschlussheilbehandlung<br />
/Anschlussrehabilitation<br />
Medizinische<br />
Rehabilitation<br />
Ganztags<br />
ambulant<br />
Abteilung Tiefenpsychologische<br />
Psychotherapie,<br />
Integrative<br />
Gestalt<strong>und</strong><br />
Traumatherapie<br />
Anzahl<br />
Anzahl<br />
Anzahl<br />
Verweildauer<br />
Verweildauer<br />
Verweildauer<br />
0 0 372 41,38 0 0<br />
Quelle: Statistikgenerator <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> Stand April 2011<br />
1.2.7 Weiterentwicklung <strong>der</strong> Rehabilitationskonzepte<br />
Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> entwickelt ihre Rehabilitationskonzepte ständig weiter <strong>und</strong> verbessert<br />
sie fortlaufend. In den letzten Jahren wurde die Struktur <strong>der</strong> Therapiezeiten gr<strong>und</strong>legend<br />
verän<strong>der</strong>t, um den Patienten <strong>der</strong> Klinik die Möglichkeit zu eröffnen an zusätzlichen<br />
Veranstaltungen zur aktiven Ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> zu Veranstaltungen <strong>der</strong> so genannten<br />
Psychoedukation teilzunehmen. Ebenso wurde <strong>der</strong> Tatsache Rechnung getragen,<br />
dass immer mehr Menschen in <strong>der</strong> Klinik aufgenommen werden, die im Laufe ihrer<br />
Lebensgeschichte schwere seelische Verletzungen erlitten: Insgesamt vier Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> absolvierten eine umfangreiche Weiterbildung<br />
zum Thema Traumatherapie. Relevante Inhalte wurden ins Weiterbildungskurrikulum <strong>der</strong><br />
Klinik aufgenommen <strong>und</strong> so den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern des therapeutischen<br />
Bereichs <strong>und</strong> des Pflegebereichs nahe gebracht.<br />
Zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beziehungsarbeit wurde auf zwei Station <strong>der</strong> Klinik das Pflegesystem<br />
auf Bezugspflege umgestellt. Bezugspflege bedeutet, dass es für eine Patientengruppe<br />
eine fest zugeordnete Bezugsperson im Pflegebereich gibt. Von den Pflegenden dieser<br />
Seite 20
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
Station werden ebenso seit Herbst 2007 regelmäßig Stabilisierungsgruppen für Patienten<br />
durchgeführt. In diesen Gruppen erlernen Menschen Imaginationsübungen. Bei den verschiedenen<br />
Imaginationsübungen nutzt man die menschliche Vorstellungskraft zur Unterstützung<br />
<strong>der</strong> Selbstheilungskräfte. Imaginationsübungen unterstützen Menschen im<br />
Umgang mit z.B. <strong>der</strong> sie überflutenden Symptomatik im Rahmen von Alpträumen.<br />
Eine letzte gr<strong>und</strong>legende Überarbeitung des Klinikkonzepts erfolgte im November 2008.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Zugehörigkeit <strong>der</strong> Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative<br />
Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie zur HWK <strong>II</strong> wurde für diese Abteilung ein eigenes,<br />
neues Konzept entwickelt. Hier sind die beson<strong>der</strong>en gestalttherapeutischen, traumatherapeutischen<br />
<strong>und</strong> geschlechtsspezifischen Behandlungsansätze hervorgehoben.<br />
1.2.8 Zertifizierung<br />
Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> verfügt über ein Qualitäts-Management-System nach DIN EN ISO<br />
9001 <strong>und</strong> ist durch eine Zertifizierungsstelle nach den Qualitätsgr<strong>und</strong>sätzen <strong>der</strong> Deutschen<br />
Gesellschaft für medizinische Rehabilitation (DEGEMED) zertifiziert. Seit 1999<br />
verfügt die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> über die entsprechenden Zertifikate. Die Erfüllung <strong>der</strong> strengen<br />
Vorgaben <strong>der</strong> Norm <strong>und</strong> <strong>der</strong> DEGEMED sowie die kontinuierliche Verbesserung <strong>und</strong><br />
Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystems werden alljährlich durch eine unabhängige<br />
Zertifizierungsstelle im zeitlichen Rahmen von drei bis vier Manntagen überprüft.<br />
Seite 21
2 Dokumentation – Zahlen, Daten, Fakten<br />
Im folgenden Kapitel haben wir als weitere Informationsgr<strong>und</strong>lagen detaillierte Zahlen,<br />
Daten <strong>und</strong> Fakten unseres Hauses zusammengestellt.<br />
Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist im Handelsregister als Fachklinik für psychogene Erkrankungen.<br />
eingetragen Sie glie<strong>der</strong>t sich in die drei im Folgenden genannten Bereiche:<br />
1. Rehabilitationsbereich: Stationen I bis IV<br />
Im Rehabilitationsbereich, welcher die Stationen I bis IV umfasst, werden vorwiegend<br />
Maßnahmen <strong>der</strong> medizinischen Rehabilitation für Patienten <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung<br />
B<strong>und</strong> erbracht.<br />
2. Rehabilitationsbereich: Station VI<br />
Im Rehabilitationsbereich, welcher ausschließlich aus <strong>der</strong> Abteilung Tiefenpsychologische<br />
Psychotherapie, Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie, <strong>der</strong> Station VI, besteht,<br />
werden Maßnahmen <strong>der</strong> medizinischen Rehabilitation für Patienten <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherungen<br />
<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er Leistungsträger erbracht. Dieser Bereich gehörte<br />
bis zum 31. Dezember 2009 zur <strong>Hardtwaldklinik</strong> I. Zum 1. Januar 2010 erfolgte die<br />
Übernahme durch die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong>.<br />
3. Krankenhausabteilung<br />
Die Krankenhausabteilung wurde zum 1. April 2009 mit 15 Betten eröffnet.<br />
Hinsichtlich <strong>der</strong> Leistungsdaten werden, wo sinnvoll <strong>und</strong> möglich, in den folgenden Kapiteln<br />
die unter 1. <strong>und</strong> 2. genannten Bereiche separat dargestellt. Für die unter 3. genannte<br />
Krankenhausabteilung wurde für das Jahr 2010 ein strukturierter Qualitätsbericht nach<br />
SGB V erstellt. Sie erfährt daher in diesem Bericht keine detaillierte Würdigung.<br />
2.1 Mitarbeiter <strong>und</strong> medizinisch-technische Leistungen<br />
Die für die Indikationen relevanten Kriterien aus dem gemeinsamen Strukturerhebungsbogen<br />
<strong>der</strong> Gesetzlichen Renten- <strong>und</strong> Krankenversicherung werden erfüllt.<br />
2.1.1 Mitarbeiter<br />
Im Rehabilitationsbereich, Stationen I bis IV, <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong>, zeigt sich hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Vollstellen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Qualifikationen das folgende Bild.<br />
Berufsgruppe<br />
Ärzte<br />
Anzahl<br />
Vollzeitstellen<br />
Leiten<strong>der</strong> Arzt 1,00<br />
Oberärzte 4,70<br />
Assistenzärzte 15,20<br />
Qualifikationen<br />
Facharzt für: Psychosomatische Medizin <strong>und</strong> Psychotherapie,<br />
Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie<br />
Zusatzbezeichnung: Psychoanalyse, Sozialmedizin, Rehabilitationswesen<br />
Facharzt für: Psychosomatische Medizin <strong>und</strong> Psychotherapie,<br />
Psychiatrie, Innere Medizin<br />
Zusatzbezeichnung: Psychoanalyse, Psychotherapie, Rehabilitationswesen,<br />
Sozialmedizin, Rettungsmedizin,<br />
Facharzt für: Psychosomatische Medizin <strong>und</strong> Psychotherapie,<br />
Psychiatrie, Kin<strong>der</strong>heilk<strong>und</strong>e, Allgemeinmedizin<br />
Seite 22
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
Berufsgruppe<br />
Pflegedienst<br />
Pflegedienstleitung<br />
Examinierte<br />
Krankenschwestern<br />
Nicht-examinierte<br />
Pflegekräfte<br />
Therapeuten<br />
Psychologen in<br />
Leitungsfunktion<br />
Psychologischer<br />
Psychotherapeut<br />
Diplom-<br />
Psychologinnen<br />
Physiotherapeuten<br />
Anzahl<br />
Vollzeitstellen<br />
1,00<br />
15,08<br />
4,00<br />
2,00<br />
3,61<br />
3,32<br />
1,91<br />
Ergotherapeuten 4,94<br />
Sporttherapeuten 3,43<br />
Qualifikationen<br />
Zusatzbezeichnung: Notfallmedizin, Palliativmedizin, Psychotherapie,<br />
Sozialmedizin<br />
Zusatzausbildung: Traumatherapie<br />
Dipl. Pflegewirtin<br />
Fachkrankenschwester in <strong>der</strong> Rehabilitation, Stationsleitung,<br />
Psychotraumatologie <strong>und</strong> Traumaberatung, Praxisanleiterin,<br />
Interne WB für Aufgaben <strong>der</strong> Pflegenden in den Fachbereichen<br />
Psychotherapie <strong>und</strong> Psychosomatik, Qualifizierung<br />
Psychotherapie<br />
Interne WB für Aufgaben <strong>der</strong> Pflegenden in den Fachbereichen<br />
Psychotherapie <strong>und</strong> Psychosomatik<br />
Psychologischer Psychotherapeut, Klinischer Psychologe,<br />
BDB, Verhaltenstherapeutin, IFT, Supervisorin<br />
Klinischer Psychologe, BDB, Verhaltenstherapeutin<br />
in Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin<br />
Zusatzausbildung Atemtherapie, KBT, Akupressur<br />
Ausbildung in Gesprächspsychotherapie, Zusatzausbildung<br />
Soziotherapeut, Dipl. Kunsttherapeut<br />
Masseure<br />
Ausbildung Bewegungstherapie, Sozialpädagogin, Dipl.<br />
Sportlehrer, Erzieherin, Übungsleiterin Freizeit- <strong>und</strong> Breitensport<br />
Diplom-<br />
Sozialarbeiter<br />
Diplom-<br />
Sozialpädagogen<br />
Ernährungsberatung<br />
Kreativtherapeuten<br />
3,07<br />
1,85<br />
1,42<br />
Sozialpädagogin, Soziotherapeutin<br />
staatlich geprüfte Diätassistentin<br />
Dipl. Sozialpädagoge, Musiktherapie<br />
Quelle: Qualifikationsprofil <strong>der</strong> HWK <strong>II</strong> Stand 31.12.2010<br />
Seite 23
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht <strong>der</strong> Vollzeitstellen <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
<strong>der</strong> Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative Gestalt- <strong>und</strong><br />
Traumatherapie.<br />
Berufsgruppe<br />
Ärzte<br />
Anzahl<br />
Vollzeitstellen<br />
Leiten<strong>der</strong> Arzt 1,00<br />
Oberärzte 1,00<br />
Qualifikationen<br />
Facharzt für: Psychosomatische Medizin <strong>und</strong> Psychotherapie,<br />
Innere Medizin<br />
Zusatztitel: Psychotherapie<br />
Facharzt für: Psychiatrie <strong>und</strong> Neurologie<br />
Zusatzbezeichnung: Psychotherapie<br />
Assistenzärzte 2,80 Gestalttherapeutin, EMDR-Therapeutin<br />
Pflegedienst<br />
Pflegedienstleitung<br />
Examinierte<br />
Krankenschwestern<br />
Nicht-examinierte<br />
Pflegekräfte<br />
Therapeuten<br />
Diplom-<br />
Psychologen<br />
4,24 Dipl. Pflegewirtin. Fachkrankenschwester in <strong>der</strong> Rehabilitation,<br />
Interne WB für Aufgaben <strong>der</strong> Pflegenden in den Fachbereichen<br />
Psychotherapie <strong>und</strong> Psychosomatik<br />
1,70<br />
2,60<br />
0,50<br />
Klinische Psychologin, WB in Gestalttherapie<br />
Zusatzausbildung Atemtherapie, KBT, Akupressur<br />
Ergotherapeuten 1,50 Dipl. Sozialpädagogin, Soziotherapeutin, Dipl. Yogalehrerin<br />
Sporttherapeuten 0,80 Dipl. Motologe, Sportlehrer<br />
Masseure 1,5<br />
Physiotherapeuten<br />
Diplom-<br />
Sozialarbeiter<br />
Diplom-<br />
Sozialpädagogen<br />
Ernährungsberatung<br />
Kreativtherapeuten<br />
0,28<br />
0,5<br />
0,1<br />
Dipl. Sozialarbeiterin<br />
WB Integrative klinische Musiktherapie<br />
Quelle: Qualifikationsprofil <strong>der</strong> HWK <strong>II</strong> Stand 31.12.2010<br />
2.1.2 Medizinisch-technische Leistungen<br />
<strong>und</strong> apparative Versorgung<br />
Ruhe- <strong>und</strong> Belastungs-EKG, 24-St<strong>und</strong>en-Blutdruckmessung <strong>und</strong> abdominelle Sonografie<br />
werden in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> durchgeführt.<br />
Weiterführende diagnostische Maßnahmen, wie spezifische Laboruntersuchungen, CT,<br />
MRT, an<strong>der</strong>e bildgebende Verfahren <strong>und</strong> neurophysiologische Untersuchungen können<br />
über den Klinikverb<strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe durchgeführt werden.<br />
Seite 24
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
2.1.3 Medizinische Notfallversorgung<br />
Alle Patientinnen <strong>und</strong> Patienten werden am Anreisetag über das Notrufsystem <strong>der</strong> Klinik<br />
informiert. Das Notfallmanagement <strong>der</strong> Klinik ist Bestandteil <strong>der</strong> jährlichen Pflichtschulungen<br />
für Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter des ärztlichen <strong>und</strong> pflegerischen Dienstes.<br />
Ein Bereitschaftsdienst von Arzt <strong>und</strong> Pflege ist r<strong>und</strong> um die Uhr in <strong>der</strong> Klinik erreichbar.<br />
2.2 In <strong>der</strong> Klinik behandelte Krankheitsbil<strong>der</strong><br />
2.2.1 Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie, Stationen I bis IV<br />
In ihrer therapeutischen Arbeit ist die Klinik überwiegend tiefenpsychologisch ausgerichtet.<br />
Eine verhaltenstherapeutische Abteilung ist fachlich eigenständig organisiert.<br />
Abteilungsübergreifend wird in <strong>der</strong> Basisversorgung ein Therapeut (Arzt/Psychologe) für<br />
neun Patienten vorgehalten. Die von einem Psychologen behandelten Patienten werden<br />
in fester Kooperation jeweils von einem Stationsarzt medizinisch mitbetreut. Diese Zusammenarbeit<br />
ist in einer Kleinteamstruktur organisiert.<br />
In <strong>der</strong> Klinik gibt es eine Privatstation, die unter Leitung des Chefarztes organisiert ist.<br />
2.2.1.1 Therapiekonzepte<br />
Die Therapiekonzepte wurden gemeinsam im Rehabilitationsteam <strong>der</strong> Ärzte, Therapeuten<br />
<strong>und</strong> Pflege erarbeitet. Sofern Leitlinien für die Behandlung von Krankheitsbil<strong>der</strong>n vorliegen,<br />
werden die Behandlungskonzepte darauf abgestimmt <strong>und</strong> die Patienten entsprechend<br />
dieser Leitlinien behandelt. Diagnosen werden nach ICD-10 GM (Internationale<br />
Klassifikation <strong>der</strong> Krankheiten) kodiert.<br />
2.2.1.2 Hauptdiagnosen<br />
Hauptdiagnosen sind die im ärztlichen Entlassungsbericht an ersten Stelle genannten<br />
Diagnosen. Im Rehabilitationsbereich, Stationen I bis IV wurden im Zeitraum 01.01.2010<br />
bis 31.12.2010 insgesamt 1600 Patienten entlassen. Es wurden 5829 Diagnosen gestellt,<br />
was 3,64 Diagnosen pro Patient im statistischen Mittel ergibt.<br />
Hinsichtlich <strong>der</strong> Hauptdiagnosen mit einem Anteil größer 3% von 1600 ergibt sich das<br />
folgende Bild.<br />
Die Gesamtheit beträgt n = 1600 Entlassungen.<br />
In n = 17 Fällen wurde eine somatische Hauptdiagnose gestellt.<br />
ICD-10<br />
Code<br />
Diagnose<br />
Datenbasis N= 1600<br />
Anzahl<br />
Prozent<br />
F32 Depressive Episode 430 26,88<br />
F33 Rezidivierende depressive Störung 397 24,81<br />
F43<br />
Reaktionen auf schwere Belastungen <strong>und</strong> Anpassungsstörungen<br />
387 24,19<br />
F41 An<strong>der</strong>e Angststörungen 96 6,00<br />
F48 An<strong>der</strong>e neurotische Störungen 77 4,81<br />
F40 Phobische Störungen 53 3,31<br />
Seite 25
Quelle: Statistikgenerator <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> Stand Juli 2011<br />
2.2.1.3 Nebendiagnosen<br />
Nebendiagnosen werden im ärztlichen Entlassungsbericht an zweiter bis fünfter Stelle<br />
genannt. Bezogen auf die Nebendiagnosen zeigt sich die folgende Verteilung. Auch hier<br />
ist nur <strong>der</strong> Anteil größer 3% von 1600 berücksichtigt.<br />
ICD-10<br />
Code<br />
Diagnose<br />
Datenbasis N= 1600<br />
Anzahl<br />
Prozent<br />
I10 Essentielle (primäre) Hypertonie 433 27,06<br />
M54 Rückenschmerzen 367 22,94<br />
F45 Somatoforme Störungen 347 21,69<br />
E66 Adipositas 315 19,69<br />
F43<br />
E78<br />
Reaktionen auf schwere Belastungen <strong>und</strong> Anpassungsstörungen<br />
Störungen des Lipoproteinstoffwechsels <strong>und</strong><br />
sonstige Lipidämien<br />
162 10,13<br />
154 9,63<br />
F60 Spezifische Persönlichkeitsstörungen 124 7,75<br />
M53<br />
Sonstige Krankheiten <strong>der</strong> Wirbelsäule <strong>und</strong> des<br />
Rückens, an<strong>der</strong>enorts nicht klassifiziert<br />
102 6,38<br />
G43 Migräne 92 5,75<br />
E03 Sonstige Hypothyreose 90 5,63<br />
F41 An<strong>der</strong>e Angststörungen 75 4,69<br />
F34 Anhaltende affektive Störungen 69 4,31<br />
F48 An<strong>der</strong>e neurotische Störungen 63 3,94<br />
F32 Depressive Episode 61 3,81<br />
F61<br />
H93<br />
E11<br />
Kombinierte <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Persönlichkeitsstörungen<br />
Sonstige Krankheiten des Ohres, an<strong>der</strong>enorts<br />
nicht klassifiziert<br />
Nicht primär insulinabhängiger Diabetes mellitus<br />
[Typ-2-Diabetes]<br />
61 3,81<br />
57 3,56<br />
56 3,50<br />
J45 Asthma bronchiale 56 3,50<br />
F33 Rezidivierende depressive Störung 50 3,13<br />
F40 Phobische Störungen 49 3,06<br />
Quelle: Statistikgenerator <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> Stand Juli 2011<br />
2.2.1.4 Kombinationen von Haupt- <strong>und</strong> Nebendiagnosen<br />
Es wurde keine dahingehenden Feststellungen getroffen.<br />
Seite 26
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
2.2.1.5 Sozialmedizinische <strong>und</strong> Soziodemographische Merkmale <strong>der</strong> Patienten<br />
Laut des Berichts zur Qualitätssicherung <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung B<strong>und</strong> bildete<br />
sich die Rehabilitandenstruktur hinsichtlich <strong>der</strong> soziodemografischen Daten im Jahr<br />
2007 wie folgt ab:<br />
Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie<br />
Datenbasis N= 1264, Angaben in Prozent<br />
GESCHLECHT<br />
Anteile <strong>der</strong> Geschlechter<br />
ALTER<br />
absolut<br />
prozentual<br />
Frauen Männer Gesamt<br />
989<br />
75 %<br />
326<br />
35%<br />
1315<br />
100,0%<br />
18 bis 29 Jahre 5% 3% 5%<br />
30 bis 39 Jahre 14% 14% 14%<br />
40 bis 49 Jahre 39% 37% 39%<br />
50 bis 59 Jahre 40% 42% 40%<br />
60 Jahre <strong>und</strong> älter 3% 3% 3%<br />
Durchschnittsalter in Jahren 47,3 48,2 47,5<br />
HÖCHSTE SCHULBILDUNG<br />
<strong>der</strong>zeit in Schulausbildung<br />
ohne Schulabschluss abgegangen<br />
Son<strong>der</strong>schulabschluss<br />
Haupt-/Volksschulabschluss<br />
Realschulabschluss / Polytechnische Oberschule<br />
(Fach-) Hochschulreife / Abitur<br />
an<strong>der</strong>er Abschluss<br />
STELLUNG IM BERUF<br />
Auszubilden<strong>der</strong> 1% 1% 1%<br />
Arbeiter / Angestellter / Beamter 90% 89% 89%<br />
Selbstständiger / Freiberufler 2% 2% 2%<br />
sonstige Erwerbspersonen (z.B. Wehrdienst, Elternzeit,<br />
mithelfende Familienangehörige)<br />
in beruflicher Rehabilitation (Leistungen zur Teilhabe<br />
am Arbeitsleben)<br />
arbeitslos nach SGB <strong>II</strong>I (Bezug von ALG-I) 6% 7% 6%<br />
arbeitslos nach SGB <strong>II</strong>I (Bezug von ALG-<strong>II</strong>)<br />
Schüler / Student 1% 1% 1%<br />
Hausfrau / Hausmann 1% 1% 1%<br />
Rentner / Pensionär<br />
sonstige Nichterwerbspersonen (z.B. SGB X<strong>II</strong>) 9% 11% 10%<br />
ARBEITSUNFÄHIGKEIT VOR REHA<br />
Arbeitsfähig<br />
Arbeitsunfähig<br />
Seite 27
Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie<br />
Frauen Männer Gesamt<br />
Datenbasis N= 1264, Angaben in Prozent<br />
Keine Beurteilung erfor<strong>der</strong>lich<br />
STATUS ARBEITSFÄHIGKEIT BEI ENTLASSUNG<br />
Arbeitsfähig 61% 59% 61%<br />
Arbeitsunfähig 38% 40% 38%<br />
Keine Beurteilung erfor<strong>der</strong>lich 1% 0% 0%<br />
Quelle: Bericht zur Reha-Qualitätssicherung, DRB, Rehabilitandenstruktur 2009<br />
Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie<br />
Entlassungsform<br />
(nach ärztlichem Reha-Entlassungsbericht)<br />
Datenbasis N= 1263, Angaben in Prozent<br />
Frauen Männer Gesamt<br />
regulär 90% 87% 90%<br />
vorzeitig auf ärztliche Veranlassung 1% 1% 1%<br />
vorzeitig mit ärztlichem Einverständnis 5% 6% 5%<br />
vorzeitig ohne ärztliches Einverständnis 3% 4% 3%<br />
disziplinarisch 0% 0% 0%<br />
verlegt 0% 2% 1%<br />
Wechsel zu ambulanter, teilstationärer,<br />
stationärer Reha<br />
0% 0% 0%<br />
gestorben 0% 0% 0%<br />
Quelle: Bericht zur Reha-Qualitätssicherung, DRB, Rehabilitandenstruktur 2009<br />
Seite 28
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
2.2.1.6 Therapeutische Leistungen<br />
Die Klinik erbringt ihre Therapeutischen Leistungen bezüglich Dauer, Frequenz, Höchstteilnehmerzahl<br />
in Gruppen <strong>und</strong> Qualifikation <strong>der</strong> Behandler nach den Vorgaben <strong>der</strong> KTL<br />
2007. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht <strong>der</strong> im Jahr 2010 erbrachten Leistungen.<br />
Psychosomatik<br />
<strong>und</strong><br />
Psychotherapie<br />
Datenbasis N= 1490<br />
Rehabilitanden<br />
mit mind. einer<br />
Leistung<br />
Erbrachte Leistungen<br />
Anzahl Anteil pro<br />
Woche<br />
Leistungen<br />
pro Rehabilitand<br />
pro<br />
Reha<br />
Dauer (Std.)<br />
pro<br />
Woche<br />
pro<br />
Reha<br />
A Sport- <strong>und</strong> Bewegungstherapie 1472 98,8% 9,51 55,4 5,25 30,6<br />
B Physiotherapie 756 50,7% 0,62 3,6 0,31 1,8<br />
C Information, Motivation,<br />
Schulung<br />
D Klinische Sozialarbeit,<br />
Sozialtherapie<br />
E Ergotherapie, Arbeitstherapie<br />
u. a. funktionelle Therapien<br />
F Klinische Psychologie,<br />
Neuropsychologie<br />
1489 99,9% 2,84 16,6 2,14 12,5<br />
1423 95,5% 1,00 5,8 0,48 2,8<br />
1219 81,8% 2,37 13,8 2,54 14,8<br />
1472 98,8% 4,07 23,8 3,46 20,2<br />
G Psychotherapie 1488 99,9% 4,20 24,5 3,70 21,6<br />
H Reha-Pflege 1473 98,9% 1,77 10,3 0,37 2,2<br />
K Physikalische Therapie 1157 77,7% 1,73 10,1 0,78 4,5<br />
L Rekreationstherapie 1488 99,9% 3,65 21,3 5,47 31,9<br />
M Ernährung 0 0,0% 0,0 0,0 0,0 0,0<br />
INSGESAMT 1490 100% 28,57 185,2 24,45 142,8<br />
Quelle: Auswertung 2010 Kennzahlensystem <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Seite 29
2.2.2 Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative<br />
Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie Station VI<br />
Die seit dem 1.1.2010 integrierte Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative<br />
Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie wird eigenständig unter <strong>der</strong> Leitung eines leitenden<br />
Abteilungsarztes geführt.<br />
2.2.2.1 Therapiekonzepte<br />
Das Konzept <strong>der</strong> Abteilung wurde bereits unter Punkt 1.2.3.2 vorgestellt. Weitere Informationen<br />
sind auch über die Internetseite <strong>der</strong> HWK <strong>II</strong>, www.hwk2.de, einsehbar.<br />
2.2.2.2 Hauptdiagnosen<br />
In <strong>der</strong> Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie,<br />
Station VI wurden im Zeitraum 01.01.2010 bis 31.12.2010 insgesamt 273<br />
Patienten entlassen. Es wurden 714 Diagnosen gestellt, was 2,62 Diagnosen pro Patient<br />
im statistischen Mittel ergibt.<br />
Hinsichtlich <strong>der</strong> Hauptdiagnosen mit einem Anteil größer 3% von 273 ergibt sich das folgende<br />
Bild.<br />
Die Gesamtheit beträgt n = 273 Entlassungen.<br />
In n = 3 Fällen wurde eine somatische Hauptdiagnose gestellt.<br />
ICD-10<br />
Code<br />
Diagnose<br />
Datenbasis N= 273<br />
Anzahl<br />
Prozent<br />
F33 Rezidivierende depressive Störung 83 30,40<br />
F32 Depressive Episode 60 21,98<br />
F43<br />
Reaktionen auf schwere Belastungen <strong>und</strong> Anpassungsstörungen<br />
42 15,38<br />
F60 Spezifische Persönlichkeitsstörungen 35 12,82<br />
F41 An<strong>der</strong>e Angststörungen 19 6,96<br />
Quelle: Statistikgenerator <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> Stand Juli 2011<br />
Seite 30
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
2.2.2.3 Nebendiagnosen<br />
Bezogen auf die Nebendiagnosen zeigt sich die folgende Verteilung. Auch hier ist nur <strong>der</strong><br />
Anteil größer 3% von 273 berücksichtigt.<br />
ICD-10<br />
Code<br />
Diagnose<br />
Datenbasis N= 273<br />
Anzahl<br />
Prozent<br />
F33 Rezidivierende depressive Störung 433 27,06<br />
I10 Essentielle (primäre) Hypertonie 367 22,94<br />
F41 An<strong>der</strong>e Angststörungen 347 21,69<br />
F45 Somatoforme Störungen 315 19,69<br />
E66 Adipositas 162 10,13<br />
F43<br />
Reaktionen auf schwere Belastungen <strong>und</strong> Anpassungsstörungen<br />
154 9,63<br />
F32 Depressive Episode 124 7,75<br />
M54 Rückenschmerzen 102 6,38<br />
F42 Zwangsstörung 92 5,75<br />
F40 Phobische Störungen 90 5,63<br />
Quelle: Statistikgenerator <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> Stand Juli 2011<br />
2.2.2.4 Kombinationen von Haupt- <strong>und</strong> Nebendiagnosen<br />
Es wurde keine dahingehenden Feststellungen getroffen.<br />
Seite 31
2.2.1.5 Sozialmedizinische <strong>und</strong> Soziodemographische Merkmale <strong>der</strong> Patienten<br />
Eine Auswertung des Statistikgenerators <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ergab folgendes Ergebnis.<br />
Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie<br />
Datenbasis N= 273, Angaben in Prozent<br />
GESCHLECHT<br />
Anteile <strong>der</strong> Geschlechter<br />
ALTER<br />
absolut<br />
prozentual<br />
Frauen Männer Gesamt<br />
157<br />
57,5 %<br />
116<br />
42,5%<br />
273<br />
100,0%<br />
18 bis 29 Jahre 6,2% 4,0% 10,2%<br />
30 bis 39 Jahre 7,7% 5,5% 13,2%<br />
40 bis 49 Jahre 23,4% 15,4% 38,8%<br />
50 bis 59 Jahre 16,5% 15,0% 31,5%<br />
60 Jahre <strong>und</strong> älter 3,7% 2,6% 6,3%<br />
Durchschnittsalter in Jahren 45,2 46,0 45,5<br />
HÖCHSTE SCHULBILDUNG<br />
<strong>der</strong>zeit in Schulausbildung<br />
ohne Schulabschluss abgegangen<br />
Son<strong>der</strong>schulabschluss<br />
Haupt-/Volksschulabschluss<br />
Realschulabschluss / Polytechnische Oberschule<br />
(Fach-) Hochschulreife / Abitur<br />
an<strong>der</strong>er Abschluss<br />
STELLUNG IM BERUF<br />
Auszubilden<strong>der</strong><br />
Arbeiter / Angestellter / Beamter<br />
Selbstständiger / Freiberufler<br />
sonstige Erwerbspersonen (z.B. Wehrdienst, Elternzeit,<br />
mithelfende Familienangehörige)<br />
in beruflicher Rehabilitation (Leistungen zur Teilhabe<br />
am Arbeitsleben)<br />
arbeitslos nach SGB <strong>II</strong>I (Bezug von ALG-I)<br />
arbeitslos nach SGB <strong>II</strong>I (Bezug von ALG-<strong>II</strong>)<br />
Schüler / Student<br />
Hausfrau / Hausmann<br />
Rentner / Pensionär<br />
sonstige Nichterwerbspersonen (z.B. SGB X<strong>II</strong>)<br />
ARBEITSUNFÄHIGKEIT VOR REHA<br />
Arbeitsfähig<br />
Arbeitsunfähig<br />
Keine Beurteilung erfor<strong>der</strong>lich<br />
STATUS ARBEITSFÄHIGKEIT BEI ENTLASSUNG<br />
Seite 32
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie<br />
Datenbasis N= 273, Angaben in Prozent<br />
Arbeitsfähig<br />
Arbeitsunfähig<br />
Keine Beurteilung erfor<strong>der</strong>lich<br />
Frauen Männer Gesamt<br />
Quelle: Statistikgenerator <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> Stand Juli 2011<br />
Entlassungsform<br />
(nach ärztlichem Reha-Entlassungsbericht)<br />
Datenbasis N= 192, Angaben in Prozent<br />
Frauen Männer Gesamt<br />
regulär 92,7% 88% 90,6%<br />
vorzeitig auf ärztliche Veranlassung 0,9% 0,0% 0,5%<br />
vorzeitig mit ärztlichem Einverständnis 2,8% 6,0% 4,2%<br />
vorzeitig ohne ärztliches Einverständnis 3,7% 1,2% 2,6%<br />
disziplinarisch 0,0% 3,6% 1,6%<br />
verlegt 0,0% 0,0% 0,5%<br />
Wechsel zu ambulanter, teilstationärer,<br />
stationärer Reha<br />
0,0% 0,0% 0,0%<br />
gestorben 0,0% 0% 0,0%<br />
Quelle: Statistikgenerator <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> Stand Juli 2011<br />
Seite 33
2.2.2.6 Therapeutische Leistungen<br />
Wie im Bereich <strong>der</strong> Rehabilitation, Stationen I bis IV, werden auch die in <strong>der</strong> Abteilung<br />
Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie, Station<br />
VI, erbrachten Leistungen bezüglich Dauer <strong>und</strong> Frequenz erfasst <strong>und</strong> regelmäßig ausgewertet.<br />
Die folgende Tabelle erteilt eine Übersicht <strong>der</strong> im Jahr 2010 erbrachten Leistungen.<br />
Erbrachte Leistungen<br />
Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie<br />
Datenbasis N= 190<br />
Rehabilitanden<br />
mit mind. einer<br />
Leistung<br />
Leistungen<br />
pro Rehabilitand<br />
Dauer (Std.)<br />
Anzahl Anteil pro<br />
Woche<br />
pro<br />
Reha<br />
pro<br />
Woche<br />
pro<br />
Reha<br />
A Sport- <strong>und</strong> Bewegungstherapie 181 95,3% 6,55 32,9 3,73 18,7<br />
B Physiotherapie 142 74,7% 1,36 6,8 0,68 3,4<br />
C Information, Motivation,<br />
Schulung<br />
D Klinische Sozialarbeit,<br />
Sozialtherapie<br />
E Ergotherapie, Arbeitstherapie<br />
u. a. funktionelle Therapien<br />
F Klinische Psychologie,<br />
Neuropsychologie<br />
190 100,0% 2,15 10,8 1,56 7,8<br />
178 93,7% 1,10 5,5 0,49 2,5<br />
51 26,8% 0,25 1,3 0,5 2,5<br />
187 98,4% 4,77 23,9 4,42 22,2<br />
G Psychotherapie 190 100,0% 4,53 22,8 4,02 20,2<br />
H Reha-Pflege 147 77,3% 1,64 8,2 0,36 1,8<br />
K Physikalische Therapie 180 94,7% 3,31 16,6 1,66 8,3<br />
L Rekreationstherapie 185 97,4% 2,27 11,4 3,27 16,4<br />
M Ernährung 0 0,0% 0,0 0,0 0,0 0,0<br />
INSGESAMT 1490 100% 16,6 140,3 20,48 103,9<br />
Quelle: Auswertung 2010 Kennzahlensystem <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Seite 34
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
3 Qualitätspolitik <strong>und</strong> Qualitätssicherung<br />
3.1 Qualitätspolitik <strong>der</strong> Einrichtung<br />
Wesentlicher Baustein <strong>der</strong> Qualitätspolitik <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist das Klinikkonzept. Es<br />
wird jährlich aktualisiert <strong>und</strong> an neue medizinische Erkenntnisse angepasst. Regelmäßige<br />
Schulungen aller Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter tragen dazu bei das Klinikkonzept<br />
<strong>und</strong> die Rehabilitationskonzepte umzusetzen.<br />
3.1.1 Strategische <strong>und</strong> operative Ziele<br />
Die Erfüllung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> interessierten Parteien ist richtungweisend für die Qualitätszielerhebung<br />
<strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong>. In die jährliche Zielerhebung fließen Unternehmensphilosophie,<br />
Leitbild <strong>der</strong> Klinik sowie Rückmeldungen unserer Patienten <strong>und</strong> Rückmeldungen<br />
aus dem Qualitätssicherungsprogramm <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung<br />
B<strong>und</strong> ein.<br />
Qualitätsziele <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> 2010 waren:<br />
1. Verbesserung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Situation <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> durch Stabilisierung<br />
<strong>der</strong> Erlössituation.<br />
Kalkulation insgesamt über alle Bereiche mit mindestens 235 durchschnittlich belegten<br />
Betten im Jahr 2010, siehe dazu auch 2. Qualitätsziel<br />
2. Verbesserung <strong>der</strong> Behandlungskontinuität durch eine möglichst gleichmäßige Belegung<br />
in <strong>der</strong> angestrebten Höhe.<br />
Mo<strong>der</strong>ate Belegung über dem angestrebten Schnitt<br />
3. Erfüllung <strong>der</strong> Qualitätskriterien <strong>der</strong> Leistungsträger, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> DRB<br />
Konkretisierung<br />
80% <strong>der</strong> E-Berichte sollen 12 Tage interne Laufzeit nicht überschreiten. Die restlichen<br />
20% sollen 24 Tage interne Laufzeit nicht überschreiten.<br />
Pro Woche sollen pro Patient 25 Leistungen nach KTL-Katalog erbracht werden. Dabei<br />
soll hinsichtlich <strong>der</strong> Basistherapie <strong>der</strong> Klinikstandard eingehalten werden.<br />
4. Integration <strong>der</strong> ehemaligen Dependance <strong>der</strong> HWK I, Station 9.1, jetzt Station VI<br />
Anpassung <strong>der</strong> Abläufe, wie Dienstplanung Bereitschaftsdienst, Nacht- <strong>und</strong> Wochenenddienst<br />
<strong>der</strong> Pflege, Einweisung, Schulung <strong>der</strong> MA, Abbildung im Verwaltungsbereich,<br />
z.B. Kostenstellen <strong>und</strong> Abbildung im QM-System<br />
Die mit <strong>der</strong> Zielerhebung einhergehende Maßnahmenplanung wurde umgesetzt <strong>und</strong> im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Managementbewertung vom Oktober 2010 wurde festgestellt, dass die<br />
Maßnahmen zur Zielerreichung umgesetzt <strong>und</strong> die Ziele weitgehend erreicht wurden. Die<br />
Managementbewertung ist ein Verfahren mit dem die Klinikleitung eine Selbstbewertung,<br />
auch des Zielerreichungsgrades, ihres Managementsystems vornimmt.<br />
3.1.2 Umsetzung von Leitlinien<br />
Die Deutsche Rentenversicherung B<strong>und</strong> veröffentlichte für den Fachbereich Psychotherapie<br />
/ Psychosomatik im Frühjahr 2010 die Pilotversion des Therapiestandards „Depressive<br />
Störungen“. Die endgültige Version <strong>der</strong> Therapiestandards Depressive Störungen<br />
wurde im Januar 2011 veröffentlicht. Seit Juli 2010 führt die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> regelmäßig<br />
Auswertungen durch, um den Erfüllungsgrad <strong>der</strong> Therapiestandards zu ermitteln <strong>und</strong> die<br />
Seite 35
Therapien entsprechend umzustrukturieren. Der Erfüllungsgrad für das Jahr 2010 lag im<br />
Mittel bei 77%, wobei zum Ende des Jahres eine deutliche Steigerung zu verzeichnen ist.<br />
3.1.3 Umsetzung spezifischer rechtlicher Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Das Hygienemanagement hat in <strong>der</strong> Klinik einen hohen Stellenwert <strong>und</strong> erfüllt die beson<strong>der</strong>en<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Rentenversicherungsträger. Richtungweisend sind die Richtlinien<br />
des Robert-Koch-Institust, <strong>der</strong>en Empfehlungen umgesetzt werden.<br />
Die verantwortlichen Mitarbeiter für Arbeitssicherheit, Medizinprodukte, Notfälle <strong>und</strong><br />
Brandschutz sowie für weitere, gesetzlich vorgeschriebene, Bereiche werden regelmäßig<br />
geschult.<br />
Ein externer TÜV-Berater <strong>und</strong> ein Krankenhaushygieniker des Instituts Celsius prüfen<br />
regelmäßig das Haus. Mit dem Ziel die größtmögliche Sicherheit für Patienten <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
zu erlangen, werden oben genannte Maßnahmen durchgeführt sowie ein eigens<br />
eingerichtetes Komplikationsmanagement betrieben, welches kritische Ereignisse erfasst<br />
<strong>und</strong> notwendige Maßnahmen zur Erhöhung <strong>der</strong> Sicherheit einleitet.<br />
Seite 36
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
3.2 Qualitätssicherung für die Einrichtung<br />
In <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> erfolgen interne Qualitätsprüfungen durch eine kontinuierliche<br />
Überwachung <strong>und</strong> Steuerung <strong>der</strong> Abläufe mit einem eigens für die Klinik entwickelten<br />
Kennzahlensystem. Zudem erfolgen interne Selbstüberprüfungen, interne Audits, zum<br />
Zweck <strong>der</strong> stichprobenartigen Prüfung von Struktur-, Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität.<br />
Durch jährliche externe Audits wird die Einhaltung <strong>der</strong> hohen Qualitätsgr<strong>und</strong>sätze <strong>der</strong><br />
DEGEMED dokumentiert.<br />
Externe Qualitätskontrollen durch Erhebungen <strong>und</strong> Sicherungsverfahren werden von den<br />
Rehabilitationsträgern durchgeführt. Die Klinik erhält durch Visitationen <strong>und</strong> Berichte zur<br />
Qualitätssicherung differenzierte Rückmeldungen.<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> vielseitigen Prüfungen fließen in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />
<strong>der</strong> Klinik ein.<br />
3.2.1 Internes Qualitätsmanagement<br />
Aufbau, Struktur, Instrumente <strong>und</strong> Weiterentwicklung von QM<br />
In <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> gibt es einen Qualitätsmanager mit <strong>der</strong> Zusatzqualifikation Qualitätsmanagementauditor,<br />
<strong>der</strong> in einer Stabsstellenfunktion zur Klinikleitung für die Qualitätssicherung<br />
<strong>und</strong> -entwicklung im Umfang von insgesamt 29 Wochenst<strong>und</strong>en freigestellt<br />
ist. Ein Qualitätsmanagement-Handbuch ist im EDV-Netz vorhanden <strong>und</strong> wird kontinuierlich<br />
aktualisiert. Je<strong>der</strong> Mitarbeiter hat Zugriff auf einen vernetzten PC. Der kontinuierliche<br />
Verbesserungsprozess wird durch jährliche interne Audits unterstützt. Interne Audits erfolgen<br />
nach Plan. Je nach Bedarf werden sie in einzelnen Abteilungen o<strong>der</strong> entlang eines<br />
Arbeitsvorgangs abteilungsübergreifend von speziell ausgebildeten Mitarbeitern durchgeführt.<br />
In <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe stehen hinreichend ausgebildete interne Auditoren aus den<br />
unterschiedlichsten Fachbereichen zur Verfügung.<br />
Abteilungsübergreifend werden Fragen <strong>der</strong> Hygiene <strong>und</strong> Arbeitssicherheit thematisiert<br />
<strong>und</strong> geprüft.<br />
Regelmäßige Steuergruppensitzungen, Qualitätszirkel sowie Arbeits- <strong>und</strong> Projektgruppen<br />
för<strong>der</strong>n die Umsetzung <strong>der</strong> angestrebten Qualitätsstandards.<br />
Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> verfügt über ein Qualitäts-Management-System nach DIN EN ISO<br />
9001 <strong>und</strong> ist durch eine Zertifizierungsgesellschaft nach den Qualitätsgr<strong>und</strong>sätzen <strong>der</strong><br />
Deutschen Gesellschaft für medizinische Rehabilitation (DEGEMED) zertifiziert. Jährliche<br />
Überwachungs- bzw. Wie<strong>der</strong>holungsaudits durch eine unabhängige Prüfinstitution garantieren<br />
die objektive Beurteilung <strong>der</strong> Prozessqualität.<br />
QM-Projekte 2010<br />
Insbeson<strong>der</strong>e die Maßnahmen, welche zur Erreichung <strong>der</strong> unter Punkt 3.1.1 genannten<br />
Ziele notwendig waren, wurden in Projekt- o<strong>der</strong> Arbeitsgruppen geplant <strong>und</strong> durchgeführt:<br />
• die Integration <strong>der</strong> Dependance <strong>der</strong> HWK I <strong>und</strong> die damit einhergehende Umstrukturierung<br />
<strong>der</strong> Dienste des Pflegebereichs,<br />
• die Umsetzung des TV Ärzte <strong>Wicker</strong> <strong>und</strong> die damit einhergehende Neugestaltung<br />
des Excel-basierten Zeiterfassungssystems gemäß datenschutzrechtlicher Vorgaben,<br />
Erstellung TV gerechter Berechnungsdateien für Überst<strong>und</strong>enzuschläge sowie<br />
für Bereitschafts- <strong>und</strong> Rufbereitschaftsdienstentgelte,<br />
• den Umbau <strong>der</strong> Akutstation mit 15 Betten,<br />
• die Erweiterung des Patientenspeisesaals,<br />
Seite 37
• die Eröffnung einer weiteren Reha-Station <strong>und</strong> die damit einhergehende Akquisition<br />
neuer Mitarbeiter <strong>und</strong> die Umstrukturierung <strong>der</strong> Stationen sowie<br />
• die Renovierung von 80 Patientenzimmern.<br />
3.2.2 Qualifizierung <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
In <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> wird gr<strong>und</strong>sätzlich unterschieden zwischen Schulungen, die zur<br />
Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern durchgeführt werden <strong>und</strong> Schulungen<br />
sowie Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsmaßnahmen, die <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> persönlichen<br />
Qualifikation sowie des Qualifikationsprofils <strong>der</strong> Klinik dienen.<br />
Zur Qualifizierung <strong>der</strong> Mitarbeiter bietet die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> interne Veranstaltungen an.<br />
Darüber hinaus nehmen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter an den Fortbildungsangeboten<br />
des Seminarprogramms <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe sowie an weiteren externen Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsveranstaltungen<br />
teil .<br />
Die Schulungen zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter erfolgen entlang <strong>der</strong> Schritte eines<br />
Einarbeitungskonzepts.<br />
Zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> beruflichen Weiterentwicklung gibt es eine Betriebsvereinbarung.<br />
3.2.2.1 Klinikinterne Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Der Chefarzt <strong>und</strong> ärztliche Direktor <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist befugt zur ärztlichen Weiterbildung<br />
im Gebiet „Psychosomatische Medizin <strong>und</strong> Psychotherapie“ (drei Jahre) sowie<br />
zur Weiterbildung in „Psychotherapie“ (drei Jahre) <strong>und</strong> in „Sozialmedizin“ (ein Jahr). Die<br />
Klinik ist anerkannte Weiterbildungsstätte für die psychologische Weiterbildung zum Klinischen<br />
Psychologen. Die interne Weiterbildung erfüllt alle wesentlichen curricularen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen. Teilbereiche <strong>der</strong> theoretischen Weiterbildung werden in Kooperation mit<br />
dem Psychotherapeutischen Institut Bad Zwesten (PIZ) organisiert.<br />
Der hohe Standard <strong>der</strong> psychotherapeutischen Arbeit wird weiterhin gesichert durch regelmäßige<br />
interne Fallbesprechungen <strong>und</strong> Rehabilitationskonferenzen <strong>und</strong> zudem durch<br />
externe Supervision <strong>der</strong> Behandlungsteams.<br />
Im Jahr 2010 fanden Schulungen zu biologischen Arbeitsstoffen <strong>und</strong> Gefahrstoffen statt.<br />
Des Weiteren wurden Schulungen durchgeführt zu den Themen Notfallmanagement,<br />
Brandschutz, Qualitätsmanagement <strong>und</strong> Hygiene.<br />
3.2.2.2 Teilnahme an externen Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen<br />
Insgesamt för<strong>der</strong>te die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> 59 externe Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen nach Betriebsvereinbarung.<br />
3.2.3 Externe Qualitätssicherung<br />
Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> nimmt an allen Qualitätssicherungsverfahren <strong>der</strong> Deutschen<br />
Rentenversicherung B<strong>und</strong> teil. Da die Ergebnisse <strong>der</strong> externen Qualitätssicherung erst<br />
mit deutlicher Latenz zur Verfügung stehen, erhebt die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> monatlich alle<br />
relevanten Kennzahlen, um gegebenenfalls zeitnah korrigierend in therapeutische <strong>und</strong><br />
administrative Prozesse eingreifen zu können.<br />
Fortfolgend werden Ergebnisse <strong>der</strong> externen <strong>und</strong> internen Qualitätssicherung vorgestellt.<br />
Seite 38
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
Etwaige Abweichungen intern <strong>und</strong> extern erhobener Daten können aus unterschiedlichen<br />
Erhebungszeiträumen <strong>und</strong> unterschiedlichen Datenmengen resultieren.<br />
3.2.3.1 Patientenbefragung<br />
Acht bis zwölf Wochen nach Entlassung werden die Rehabilitanden von <strong>der</strong> DRV hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> erzielten Symptombesserung, <strong>der</strong> Zufriedenheit mit <strong>der</strong> stationären Rehabilitation<br />
<strong>und</strong> weiterer relevanter Parameter befragt. Die Rückmeldung an die Einrichtungen<br />
erfolgt bis zu zweimal jährlich. Neben dem eigenen Ergebnis ist ein Gruppenwert ausgewiesen.<br />
Die DRV B<strong>und</strong> ermittelt den Gruppenwert aus allen vergleichbaren Einrichtungen,<br />
die am Qualitätssicherungsprogramm teilnehmen. Die nachfolgend präsentierten<br />
Ergebnisse stammen aus <strong>der</strong> Rehabilitandenbefragung des ersten Halbjahres 2009.<br />
Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie, Stationen I bis<br />
IV<br />
Datenbasis N= 63<br />
gemittelte Skalenwerte<br />
von 1 (sehr gut) bis 5 (schlecht)<br />
<strong>Hardtwaldklinik</strong><br />
<strong>II</strong><br />
Gruppe<br />
bester<br />
Gruppenwert<br />
Ärztliche Betreuung während <strong>der</strong> Rehabilitation 2,4 2,4 1,9<br />
Betreuung durch die Pflegekräfte 2,0 2,0 1,4<br />
Psychotherapeutische Betreuung 2,2 2,3 1,8<br />
Therapeutische Maßnahmen 2,1 2,1 1,8<br />
Psycho-Edukative Maßnahmen 1,8 2,0 1,9<br />
Körperorientierte Maßnahmen 1,5 1,7 1,3<br />
Rehabilitationsplan <strong>und</strong> -ziele 2,6 2,5 2,0<br />
Organisation 2,2 2,3 1,7<br />
Nützlichkeit <strong>der</strong> Verhaltensempfehlung für Beruf,<br />
1,2 1,7 1,2<br />
Haushalt <strong>und</strong> Freizeit<br />
Ärztliche Beurteilung <strong>der</strong> Arbeits- <strong>und</strong> Erwerbsfähigkeit<br />
2,1 2,5 1,8<br />
Gesamturteil zur Reha 2,1 2,4 1,8<br />
Quelle: Berichte zur Reha-QS, DRB, Rehabilitandenbefragung 1. Halbjahr 2009<br />
Seite 39
3.2.3.2 Dokumentation therapeutischer Leistungen<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> Dokumentation therapeutischer Leistungen (KTL) werden von <strong>der</strong><br />
Deutschen Rentenversicherung in Qualitätspunkte auf einer Skala von 1 bis 100 umgerechnet<br />
(Optimum = 100 Punkte). Hiermit soll eine bessere Vergleichbarkeit <strong>der</strong> Rehabilitationskliniken<br />
erreicht werden. Ferner wird das Ergebnis <strong>der</strong> Fachabteilung gegenüber<br />
einer Vergleichsgruppe graphisch dargestellt. Auch hier besteht die Vergleichsgruppe<br />
aus an<strong>der</strong>en vergleichbaren Rehabilitationseinrichtungen, die am Qualitätssicherungsprogramm<br />
<strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung B<strong>und</strong> teilnehmen.<br />
Psychosomatik <strong>und</strong><br />
Psychotherapie<br />
Q-Punkte<br />
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Q-Punkte<br />
Vergleichsgruppe<br />
Leistungsmenge 83,4 72,8<br />
Leistungsdauer 92,4 76,7<br />
Leistungsverteilung 96,8 87,4<br />
Therapeutische<br />
Versorgung gesamt<br />
90,9 79,0<br />
Quelle: Berichte zur Reha-QS, DRB, Therapeutische Versorgung, Rehabilitation 2009<br />
Quelle: Berichte zur Reha-QS, DRB, Therapeutische Versorgung, Rehabilitation 2009<br />
Seite 40
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
Mit 90,9 Qualitätspunkten erzielte die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ein deutlich besseres Ergebnis<br />
als <strong>der</strong> Durchschnitt <strong>der</strong> Vergleichsgruppe. Die HWK <strong>II</strong> liegt mit diesem Ergebnis auf einer<br />
Skala von 1 bis 100 deutlich im oberen Drittel des Messbereichs.<br />
3.2.3.3 Peer Review-Verfahren (Prüfung <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Entlassungsberichte)<br />
Das Peer-Review-Verfahren ist eine standardisierte Bewertung einer Zufallsstichprobe<br />
anonymisierter Entlassberichte durch leitende Ärzte <strong>der</strong> Einrichtungen. Das Peer-Review-<br />
Verfahren gibt Hinweise auf die Strukturqualität einer Klinik.<br />
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong>:<br />
Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie<br />
Datenbasis N= 20<br />
gemittelte Qualitätspunkte<br />
von 0 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut)<br />
Mittelwert<br />
Klinik<br />
Alle<br />
Qualitätspunkte "Anamnese" 7,7 7,5<br />
Qualitätspunkte "Diagnostik" 8,0 7,4<br />
Qualitätspunkte "Therapieziele <strong>und</strong> Therapie" 8,4 7,3<br />
Qualitätspunkte "Klinische Epikrise" 8,2 7,5<br />
Qualitätspunkte "Sozialmedizinische Epikrise" 7,6 7,4<br />
Qualitätspunkte "Weiterführende Maßnahmen <strong>und</strong> Nachsorge" 8,8 7,7<br />
Qualitätspunkte "Gesamter Reha-Prozess" 7,8 7,2<br />
Quelle: Berichte zur Reha-QS, DRB, Peer Review, Stationäre <strong>und</strong> ganztägig ambulante Rehabilitation<br />
2007<br />
In allen Bereichen konnte die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> überdurchschnittliche Ergebnisse erzielen.<br />
In sechs Bereichen verbesserte sich die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> durch interne Schulungsmaßnahmen<br />
signifikant gegenüber <strong>der</strong> Vorerhebung, die damals für die Klinik nicht zufrieden<br />
stellende Ergebnisse erbracht hatte.<br />
3.2.3.4 Laufzeit ärztlicher Entlassungsberichte<br />
Die Deutsche Rentenversicherung erwartet den Eingang <strong>der</strong> Entlassungsberichte innerhalb<br />
von 14 Tagen nach Entlassung des Patienten, erfasst die Laufzeiten <strong>und</strong> wertet sie<br />
entsprechend aus. Der folgenden Tabelle sind die Laufzeiten <strong>der</strong> Entlassungsberichtet<br />
<strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> sowie die im Vergleich dargestellten Laufzeiten aller Entlassungsberichte,<br />
die bei <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung B<strong>und</strong> eingehen.<br />
Psychosomatik<br />
<strong>und</strong> Psychotherapie<br />
Datenbasis<br />
N= 1182<br />
Psychosomatik<br />
<strong>und</strong> Psychotherapie<br />
Jahr<br />
2007<br />
durchschnittliche<br />
Laufzeit<br />
(in Tagen)<br />
Klinik<br />
Ø<br />
DRV<br />
bis 2<br />
Wochen<br />
Laufzeit in %<br />
zwischen<br />
2 <strong>und</strong> 6<br />
Wochen<br />
Klinik Ø DRV Klinik Ø<br />
DRV<br />
mehr als 6<br />
Wochen<br />
Klinik<br />
Ø DRV<br />
7,3 6,9 97,3% 94,8% 2,7% 4,9% 0,0% 0,3%<br />
Quelle: Berichte zur Reha-QS, DRB, Laufzeit von Entlassungsberichten 2007<br />
Seite 41
Bei <strong>der</strong> durchschnittlichen Laufzeit <strong>der</strong> Entlassungsberichte lag die HWK <strong>II</strong> im Jahr 2007<br />
etwas über <strong>der</strong> Vergleichsgruppe. Allerdings schaffte es die Klinik, im Vergleich einen<br />
größeren Anteil <strong>der</strong> Entlassungsberichte innerhalb <strong>der</strong> vorgegebenen Frist an die DRV<br />
B<strong>und</strong> zu schicken.<br />
3.2.3.5 Patientenbeschwerden<br />
Der Rentenversicherer erfasst Beschwerden, die telefonisch <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> schriftlich bei ihm<br />
eingegangen sind. Im Jahr 2010 wurden erfreulich wenige Patientenbeschwerden über<br />
unsere Leistungsträger kommuniziert.<br />
Beschwerden<br />
Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie<br />
(N= 1514)<br />
% Anzahl<br />
1,06% 16<br />
Quelle: Kennzahlensystem <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Patientenbeschwerden werden in das Kennzahlensystem eingepflegt. Sie werden einer<br />
kritischen Würdigung unterzogen <strong>und</strong> fließen in die Qualitätspolitik <strong>der</strong> Klinik ein. Als vorbeugende<br />
Maßnahmen wurden detaillierte Regelungen zum Beschwerdemanagement<br />
geschaffen. Die Auswertung <strong>der</strong> Beschwerdeinhalte ergab einen Schwerpunkt im Bereich<br />
<strong>der</strong> sozialmedizinischen Einschätzung. Die Beschwerden liegen oft in divergierenden<br />
Einschätzungen <strong>der</strong> beruflichen Leistungsfähigkeit zwischen Rehabilitand <strong>und</strong> Behandlungsteam<br />
begründet <strong>und</strong> sind trotz <strong>der</strong> Aufklärung <strong>und</strong> therapeutischer Vermittlung nicht<br />
immer vermeidbar.<br />
3.2.3.6 Visitationen<br />
Bei Visitationen handelt es sich um Begehungen <strong>der</strong> Klinik durch den Rentenversicherungsträger<br />
o<strong>der</strong> durch Visitoren im Auftrag <strong>der</strong> Krankenversicherung.<br />
Am 10. Dezember 2009 fand die letzte Visitation durch die Deutsche Rentenversicherung<br />
B<strong>und</strong> statt. Entlang eines strukturierten Fragebogens wurde die Ausprägung <strong>der</strong> Dimensionen<br />
Struktur-, Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität stichprobenartig geprüft <strong>und</strong> beurteilt.<br />
Insgesamt hinterließ die HWK <strong>II</strong> einen sehr guten Eindruck bei den Visitoren. Empfehlungen<br />
für Verbesserungen wurden von <strong>der</strong> Klinikleitung aufgenommen <strong>und</strong> zu nahezu<br />
100% umgesetzt. Z.B. wurden Baumaßnahmen eingeleitet, um eine strikte bauliche<br />
Trennung zwischen Krankenhaus- <strong>und</strong> Rehabilitationsbereich herbeizuführen.<br />
Quelle: Protokollwesen <strong>der</strong> Steuergruppe <strong>der</strong> HWK <strong>II</strong><br />
3.2.4 Ergebnisse <strong>der</strong> internen Qualitätssicherung<br />
Zur Steuerung <strong>der</strong> internen Abläufe werden in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> umfangreiche Daten<br />
erhoben <strong>und</strong> analysiert.<br />
Seite 42
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
3.2.4.1 Erfassung <strong>der</strong> therapeutischen Leistungen<br />
Intern werden monatlich Kennzahlen <strong>der</strong> Klinik erhoben hinsichtlich <strong>der</strong> Leistungsdichte,<br />
<strong>der</strong> durchschnittlichen Anzahl relevanter Leistungen pro Patient pro Woche <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
durchschnittlichen Therapiezeit pro Patient <strong>und</strong> Woche in St<strong>und</strong>en. Die Ergebnisse werden<br />
regelhaft in <strong>der</strong> Steuergruppe besprochen <strong>und</strong> bewertet. Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> Bewertung<br />
ist die interne Vereinbarung einer so genannten Basistherapie:<br />
„Mindestens 80% <strong>der</strong> in die Auswertung einbezogenen Patienten sollen mindestens<br />
sechs <strong>und</strong> mehr Leitungen aus den Kapiteln klinische Psychologie (F) <strong>und</strong> Psychotherapie<br />
(G)“ erhalten haben. (Quelle: Qualitätszielerhebung 2010).<br />
Die Ergebnisse bezüglich <strong>der</strong> Erfüllung des definierten Klinikstandards werden ebenfalls<br />
monatlich erhoben <strong>und</strong> sind in <strong>der</strong> folgenden Tabelle abgebildet.<br />
Monat<br />
2010<br />
Entlassungen<br />
KTL<br />
Woche Patient<br />
%<br />
Standar<strong>der</strong>füllung<br />
Therapiezeit<br />
Patient<br />
Woche<br />
Jan 94 30,3 73,4 22,6Std<br />
Feb 99 30,8 84,9 23,0Std<br />
Mrz 123 31,9 82,1 24,6Std<br />
Apr 101 30,5 74,5 22,9Std<br />
Mai 109 32,3 76,9 24,6Std<br />
Jun 136 30,0 81,0 23,5Std<br />
Jul 117 31,2 87,2 24,8Std<br />
Aug 160 32,7 91,9 24,9Std<br />
Sep 120 32,1 81,7 24,5Std<br />
Okt 124 31,6 87,0 24,1Std<br />
Nov 166 33,5 92,8 25,7Std<br />
Dez 142 30,0 90,3 26,0Std<br />
Quelle: Kennzahlensystem <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> erzielte hinsichtlich <strong>der</strong> Menge, <strong>der</strong> Dauer <strong>und</strong> <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong><br />
Leistungen gute Ergebnisse.<br />
Seite 43
3.2.4.2 Laufzeit <strong>der</strong> Entlassungsberichte<br />
Die Laufzeiten aller Entlassungsberichte werden intern erfasst. Im Jahr 2010 wurden<br />
über alle Kostenträger hinweg folgende Laufzeiten erzielt:<br />
Indikation<br />
durchschnittliche<br />
Laufzeit<br />
(in Tagen)<br />
bis<br />
2 Wochen<br />
Laufzeit in %<br />
zwischen<br />
2 <strong>und</strong> 6 Wochen<br />
mehr als<br />
6 Wochen<br />
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> 8,86 91,09 8,91 0,0<br />
Quelle: Kennzahlensystem <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
3.2.4.3 Patientenbeschwerden<br />
Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> verfügt über ein Beschwerdemanagement. Gemäß dem Klinikkonzept<br />
werden Patienten angeregt, ihre Beschwerden im direkten persönlichen Kontakt<br />
vorzubringen. Sofern möglich, wird <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Beschwerde direkt beseitigt. Ist dies<br />
nicht einzurichten, erfolgt eine Weiterleitung <strong>und</strong> Bearbeitung nach einem definierten<br />
Verfahren.<br />
3.2.4.4 Patientenbefragung<br />
In <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist eine kontinuierliche interne Patientenbefragung etabliert. Alle<br />
Patienten erhalten bereits am Anreisetag mit ihrer Informationsmappe einen entsprechenden<br />
Fragebogen. Sie werden gebeten, ihn spätestens am Abreisetag in den für die<br />
Bögen vorgesehenen Briefkasten einzuwerfen. Die Fragebögen werden einmal pro Monat<br />
ausgewertet, um bei nicht zufrieden stellenden Ergebnissen steuernd eingreifen zu<br />
können. Im Jahr 2010 wurde in <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe ein neuer Patientenfragebogen entwickelt.<br />
Die Einführung des neuen Patientenfragebogens in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> fand im Mai<br />
2010 statt. In <strong>der</strong> Zeit vom 4. Mai 2010 bis 31.12.2010 wurden in <strong>der</strong> Klinik insgesamt<br />
437 Fragebögen abgegeben. Die Klinik erzielte die folgenden Ergebnisse.<br />
Kategorie<br />
Benotung<br />
Ärztliche Betreuung 1,7<br />
Psychologische Betreuung 1,7<br />
Pflegerische Betreuung 1,4<br />
Einrichtungsangebote 1,9<br />
Ges<strong>und</strong>heitsbildung <strong>und</strong> -training 1,9<br />
Behandlungen 1,8<br />
Beratung 2,1<br />
Reha-Plan <strong>und</strong> -Ziele 2,2<br />
Vorbereitung auf die Zeit nach <strong>der</strong> Reha 2,3<br />
Reha insgesamt 1,7<br />
Rehabilitandenzufriedenheit insgesamt 1,9<br />
Therapieablauf 2,2<br />
Klinik 1,8<br />
Seite 44
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
Kategorie<br />
Benotung<br />
Freizeitgestaltung 2,0<br />
Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> Hilfsbereitschaft des Personals 1,7<br />
Beschwerden 3,1<br />
Weiterempfehlung 1,6<br />
Gesamtzufriedenheit 1,9<br />
3.2.4.5 Komplikationen/Fehlermanagement<br />
Fehler, Komplikationen <strong>und</strong> Zwischenfälle werden in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> erfasst <strong>und</strong> im<br />
Sinne einer kontinuierlichen Verbesserung entlang eines per Regelung definierten Verfahrens<br />
bearbeitet.<br />
3.2.4.6 Katamnesen<br />
Die <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> nahm im Jahr 2010 an keinen über die von <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung<br />
B<strong>und</strong> hinausgehenden Katamneseuntersuchungen, siehe Kapitel 3.2.3.1,<br />
teil.<br />
3.2.5 Weiterentwicklung von Versorgungskonzepten<br />
Bereits während <strong>der</strong> stationären medizinischen Rehabilitationsbehandlung wird die<br />
Weiterbehandlung nach dem Aufenthalt in <strong>der</strong> Klinik angebahnt. Dies geschieht in enger<br />
Zusammenarbeit des Behandlungsteams mit den Sozialarbeiterinnen, die in Form von<br />
Rehabilitationskonferenzen auf je<strong>der</strong> Abteilung organisiert ist.<br />
Seite 45
4 Aktivitäten <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />
4.1 Vermittlung von Konzepten <strong>und</strong> Erfahrungen<br />
Die Kommunikation in <strong>der</strong> Fachöffentlichkeit findet zum Zweck <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />
<strong>und</strong> -för<strong>der</strong>ung auf unterschiedlichen Ebenen statt:<br />
• Teilnahme aller in Weiterbildung befindlicher AssistenzärztInnen <strong>und</strong> Dipl. PsychologInnen<br />
an <strong>der</strong> klinikinternen Weiterbildung zum Facharzt für Psychosomatische Medizin<br />
<strong>und</strong> Psychotherapie, bzw. zum Klinischen Psychologen, im Rahmen <strong>der</strong> Weiterbildungsermächtigung<br />
von Dr. med. M. Schäfer.<br />
• Eine wissenschaftliche Kooperation besteht mit dem Lehrstuhl für Rehabilitationswissenschaften<br />
am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf. Untersucht werden die<br />
Wirksamkeit <strong>der</strong> stationären psychosomatischen Rehabilitation <strong>und</strong> die Stabilität <strong>der</strong><br />
Behandlungsergebnisse in Katamnesestudien.<br />
• Eine wissenschaftliche Zusammenarbeit besteht zudem mit dem Lehrstuhl für Arbeitsmedizin<br />
<strong>der</strong> Universität Hamburg. Im Rahmen arbeitsmedizinischer Studien wird<br />
die psychomentale Belastung im Lehrerberuf untersucht.<br />
• In Fragen <strong>der</strong> Arbeits- <strong>und</strong> Rehabilitationsmedizin kooperiert die Klinik mit dem werksärztlichen<br />
Dienst <strong>der</strong> Volkswagen AG am Standort Kassel.<br />
• In Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Philips-Universität Marburg beteiligt sich die <strong>Hardtwaldklinik</strong><br />
<strong>II</strong> an <strong>der</strong> Ausbildung angehen<strong>der</strong> Ärzte. Medizinstudenten erhalten einen Einblick<br />
in das Arbeitsgebiet <strong>der</strong> medizinischen Rehabilitation <strong>und</strong> können zudem intensive<br />
Blockpraktika im Fach Psychosomatik absolvieren.<br />
• Sicherung <strong>der</strong> methodenspezifischen Qualität durch Kooperation mit nachfolgend<br />
aufgeführten Institutionen:<br />
• Institut für Psychoanalyse Kassel, DPG<br />
Es besteht eine enge Kooperation mit dem Psychoanalytischen Institut Kassel<br />
(DPG). Dozentinnen <strong>und</strong> Dozenten des Instituts stehen für Selbsterfahrung, Supervision<br />
ambulanter Behandlungsfälle, Balintgruppen <strong>und</strong> in begrenztem Maße<br />
auch zur Theorievermittlung zur Verfügung.<br />
• Institut für Psychoanalyse <strong>und</strong> Psychotherapie Göttingen, DPG<br />
Eine Zusammenarbeit mit dem Institut für Psychoanalyse <strong>und</strong> Psychotherapie in<br />
Göttingen besteht traditionell für die Weiterbildung in psychoanalytischer Gruppentherapie.<br />
• Die Psychodrama-Abteilung Bad Zwesten, unter Leitung von Herrn OA Dr. Keller,<br />
ist kooperatives Mitglied im Deutschen Arbeitskreis für Gruppentherapie <strong>und</strong> Gruppendynamik<br />
(DAGG) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Psychodrama (DFP).<br />
Seit Gründung <strong>der</strong> Klinik besteht ferner eine gute Kooperation mit dem Moreno Institut<br />
Überlingen.<br />
• Psychotherapeutisches Institut Bad Zwesten (PIZ). Der Ärztliche Direktor <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
leitende Abteilungsarzt <strong>der</strong> Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative<br />
Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie gehören zum Kreis <strong>der</strong> Weiterbildungsermächtigten<br />
des PIZ. Mehrere leitende Mitarbeiter sind als Dozenten tätig.<br />
• Verhaltenstherapeutische Weiterbildungsstätten: AWKV Marburg <strong>und</strong> AWKV Kassel<br />
• Die Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie<br />
unter Leitung von Herrn Dr. B. Knupp pflegt enge Kooperationen mit<br />
gestalttherapeutischen Vereinigungen <strong>und</strong> Instituten, wie <strong>der</strong> Deutschen Vereinigung<br />
für Gestalttherapie (DVG), dem Deutschen Dachverband Gestalttherapie für<br />
Seite 46
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
für approbierte Psychotherapeuten (DDGAP), dem Institut für Integrative Gestalttherapie<br />
Würzburg (IGW) <strong>und</strong> dem Gestalt Institut Frankfurt am Main (GIF). Darüber<br />
hinaus ist Herr Dr. Knupp Mitglied in <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie<br />
(DeGPT).<br />
• Die Klinik gehört zu den Trägerinstitutionen des gemeinnützigen „Bündnis gegen Depression<br />
in Nordhessen e. V.“ Der Chefarzt ist Vorsitzen<strong>der</strong> des regionalen Bündnisses.<br />
• Der Ärztliche Direktor <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> ist Mitglied des Bad Kissinger Qualitätszirkels.<br />
4.2 Sonstige Aktivitäten <strong>der</strong> Einrichtung<br />
Renovierung <strong>der</strong> Patientenzimmer<br />
Im Jahr 2010 wurden 80 Patientenzimmer renoviert.<br />
Elektronische Patientenakte <strong>und</strong> Serverstruktur <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Das geplante Projekt <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> elektronischen Patientenakte konnte aufgr<strong>und</strong><br />
mangeln<strong>der</strong> Ressourcen nicht fortgeführt werden. Zunächst prüfte die Klinikleitung unterschiedliche<br />
Software <strong>und</strong> kam zu dem Ergebnis, dass die Elektronische Patientenakte<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich geeignet sei, Abläufe zu verschlanken <strong>und</strong> zu beschleunigen.<br />
Der kompletten Überarbeitung <strong>der</strong> EDV wurde dann aber notwendigerweise eine höhere<br />
Priorität eingeräumt. Noch im Jahr 2010 wurde begonnen die Serverstrukturen neu<br />
anzulegen.<br />
Druckerhöhungsanlage im Bereich des Warmwassersystems <strong>der</strong> Klinik<br />
Um die Warmwasserversorgung in <strong>der</strong> Klink zu verbessern, wurde eine Druckerhöhungsanlage<br />
installiert.<br />
Akquisition neuer Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
Die Klinikleitung richtet großes Augenmerk insbeson<strong>der</strong>e auf die Akquisition neuer ärztlichen<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />
Integration <strong>der</strong> Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie, Integrative Gestalt-<br />
<strong>und</strong> Traumatherapie<br />
Über das Jahr 2010 wurde die ehemalige Dependance <strong>der</strong> HWK I als eigenständige<br />
Abteilung VI G in die Abläufe <strong>der</strong> HWK <strong>II</strong> integriert. Es erfolgten Schulungen aller Mitarbeiter<br />
im Hinblick auf das Qualitätsmanagement <strong>und</strong> überschneidende Arbeitsabläufe.<br />
Entwicklung eines eigenen Konzeptes <strong>der</strong> Abteilung VI G<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> neuen Zugehörigkeit <strong>der</strong> Abteilung Tiefenpsychologische Psychotherapie,<br />
Integrative Gestalt- <strong>und</strong> Traumatherapie zur HWK <strong>II</strong> wurde für diese Abteilung ein<br />
eigenes, neues Konzept entwickelt. Dieses wurde nach einer Pflegesatzanpassung im<br />
September 2010 allen Leistungsträgern übermittelt.<br />
Anhebung <strong>der</strong> Planbetten <strong>der</strong> Abteilung VI G<br />
Die Planbetten <strong>der</strong> Abteilung VI G wurden im 2. Halbjahr 2010 auf 50 Betten angehoben.<br />
Eine entsprechende Personalanpassung wurde nach Sicherstellung <strong>der</strong> Belegungszahlen<br />
für 2011 angedacht.<br />
Seite 47
5 Ausblick <strong>und</strong> Aktuelles<br />
Zurzeit befinden sich in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> mehrere Projekte in <strong>der</strong> Bearbeitung. Die<br />
wichtigsten sind im Folgenden genannt.<br />
Implementierung einer neuen Serverstruktur<br />
Wie<strong>der</strong>holungszertifizierung<br />
Im November 2011 findet in <strong>der</strong> <strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong> die Wie<strong>der</strong>holungszertifizierung statt. In<br />
diesem Rahmen wird die Klinik einer externen Zertifizierungsstelle auch die Erfüllung <strong>der</strong><br />
von <strong>der</strong> BAR vorgegebenen Kriterien darlegen.<br />
Der hier vorliegende Qualitätsbericht soll auch künftig jährlich neu erstellt werden.<br />
Seite 48
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
6 Glossar<br />
Audit<br />
Audit ist die Bezeichnung für eine Begutachtung <strong>der</strong> Einrichtung durch entsprechend<br />
ausgebildete Personen. Die Gutachter sollen sich einen Eindruck von den Örtlichkeiten,<br />
den in einem Handbuch beschriebenen Prozessen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en gelebte Realität machen.<br />
Sie untersuchen ob Vorgaben, z.B. die Norm o<strong>der</strong> einer Fachgesellschaft o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einrichtung<br />
selbst auch umgesetzt werden. Interne Audits führt die Einrichtung im Sinne<br />
einer Eigenüberprüfung selbst durch. Externe Audits werden i.d.R. von einer Zertifizierungsstelle<br />
durchgeführt. Auditoren sind Personen, die auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage einer speziellen<br />
Ausbildung diese Audits durchführen.<br />
BADO-Verfahren<br />
Basisdokumentation, ein Verfahren mit dem wesentliche Patientendaten erhoben <strong>und</strong><br />
ausgewertet werden, um herauszufinden, ob die Rehabilitationsbehandlung für den einzelnen<br />
Menschen sowie für die Gesellschaft sinnvoll <strong>und</strong> nachhaltig war. Eine Datenerhebung<br />
findet in <strong>der</strong> Regel bei Beginn <strong>der</strong> Rehabilitationsbehandlung, zum Ende <strong>und</strong> ca.<br />
6 Monate nach Entlassung statt. Die Datenerhebung erfolgt mittels Fragebögen.<br />
DEGEMED e.V.<br />
Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e.V., ein Fachverband <strong>der</strong> die Interessen<br />
<strong>der</strong> Leistungserbringer im System <strong>der</strong> medizinischen Rehabilitation vertritt. Der<br />
Verband wurde 1997 gegründet. Laut Satzung <strong>der</strong> DEGEMED müssen Rehabilitationskliniken,<br />
die Verbandsmitglie<strong>der</strong> werden wollen, ein Qualitätsmanagementsystem aufbauen<br />
<strong>und</strong> weiterentwickeln <strong>und</strong> sich nach den Qualitätsgr<strong>und</strong>sätzen <strong>der</strong> DEGEMED<br />
zertifizieren lassen. Internet: www.degemed.de<br />
Externe Qualitätssicherung <strong>der</strong> DRV<br />
Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hat vor einigen Jahren ein System entwickelt,<br />
welches es ermöglichen soll, die Qualität von Kliniken unter bestimmten Gesichtspunkten<br />
zu überprüfen. Dazu zählt eine Befragung von Patienten nach ihrer Rehabilitation, eine<br />
Überprüfung <strong>der</strong> Entlassberichte hinsichtlich ihrer Inhalte <strong>und</strong> zeitnahen Übersendung,<br />
die Erfassung von Anzahl <strong>und</strong> Dauer von Therapien <strong>und</strong> an<strong>der</strong>es mehr.<br />
Fachverband Sucht e.V.<br />
Der Fachverband Sucht e.V. (FVS) ist ein b<strong>und</strong>esweit tätiger Verband, in dem sich Einrichtungen<br />
zusammengeschlossen haben, die sich <strong>der</strong> Behandlung, Versorgung <strong>und</strong><br />
Beratung von suchtkranken Menschen widmen. Er wurde 1976 gegründet <strong>und</strong> vertritt<br />
heute ca. 95 Einrichtungen mit über 6200 stationären <strong>und</strong> einer Vielzahl (ganztägig) ambulanter<br />
Behandlungsplätze. Ein wichtiger Bestandteil seiner Tätigkeit liegt in <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />
bestehen<strong>der</strong> <strong>und</strong> sich entwickeln<strong>der</strong> Behandlungsangebote <strong>und</strong> <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />
von Maßnahmen, die ein suchtfreies Leben ermöglichen. Internet: www.sucht.de<br />
ICD-10-Codierung<br />
Mit dem international verwendeten Diagnoseschlüssel ICD-10 können alle Krankheiten<br />
für Fachleute verständlich nach bestimmten Kriterien erfasst <strong>und</strong> beschrieben werden.<br />
Seite 49
Indikationen<br />
Heilanzeige, aus ärztlicher Sicht <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> für die Durchführung eines bestimmten Heilverfahrens.<br />
Interessenspartner<br />
Ein an<strong>der</strong>er <strong>und</strong> erweiterter Begriff für K<strong>und</strong>e. Ein Unternehmen hat vielfältige Vertrags<strong>und</strong><br />
Geschäftspartner, wie z.B. Menschen die etwas kaufen wollen, Lieferanten, Mitarbeiter<br />
usw. Jede natürliche o<strong>der</strong> juristische Person, die eine Geschäftsbeziehung zum Unternehmen<br />
unterhält ist ein Interessenspartner. Die wichtigsten Interessenspartner einer<br />
Klinik sind: Die Patienten, die Leistungsträger, <strong>der</strong> Klinikträger, die Mitarbeiter, die Einweiser,<br />
die Konsiliardienste <strong>und</strong> die Lieferanten.<br />
IRENA<br />
Um die Nachhaltigkeit des Behandlungserfolgs <strong>der</strong> stationären medizinischen Rehabilitationsbehandlung<br />
zu för<strong>der</strong>n, hat die Deutsche Rentenversicherung das IRENA-Programm<br />
(Intensivierte Rehabilitationsnachsorgeleistung) aufgelegt. Bereits während des Rehabilitationsaufenthalts<br />
in <strong>der</strong> Klinik bekommen interessierte Patienten Kontaktadressen zur<br />
IRENA vermittelt. Sie werden angehalten, Kontakt aufzunehmen <strong>und</strong> regelmäßig an den<br />
Veranstaltungen des Programms teilzunehmen.<br />
Katamnese<br />
Eine Katamnese ist eine Nachbefragung, die in definiertem zeitlichem Abstand zur stationären<br />
Rehabilitation durchgeführt wird. In dieser Nachbefragung soll vor allem untersucht<br />
werden, ob die Behandlungsergebnisse unter Alltagsbedingungen über einen längeren<br />
Zeitraum stabil bleiben<br />
KTL (Klassifikation therapeutischer Leistungen)<br />
Der KTL-Katalog umfasst die therapeutischen Leistungen, die während <strong>der</strong> Rehabilitation<br />
von den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern <strong>der</strong> Klinik durchgeführt werden. Dies betrifft z.<br />
B. Einzel- <strong>und</strong> Gruppengespräche, physikalische Therapien, Ergotherapie, Sporttherapie,<br />
Kreativtherapie u.v.m..<br />
Leitlinien <strong>der</strong> DRV<br />
Die indikationsspezifischen Leitlinien <strong>der</strong> DRV geben ein gewisses Gerüst für die stationäre<br />
Rehabilitation vor. Hier wird anhand sog. Evidenzbasierter Therapiemodule (ETM)<br />
festgelegt, welche Mindestanfor<strong>der</strong>ungen die Klinik hinsichtlich <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong><br />
entsprechenden Therapien zu erfüllen hat.<br />
Peer-Review-Verfahren<br />
Das Peer-Review-Verfahren ist eine Bewertung <strong>der</strong> durch einen Zufallsindikator pro<br />
Jahrgang herausgezogenen Entlassberichte durch entsprechend geschulte leitende Ärzte<br />
<strong>der</strong> Einrichtungen. In diesem Verfahren werden die Berichte nach vorgegebenen Kriterien<br />
geprüft um Hinweise auf die Strukturqualität <strong>der</strong> Einrichtung zu erhalten.<br />
Seite 50
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Bad Zwesten<br />
Eine Klinik <strong>der</strong> <strong>Wicker</strong>-Gruppe<br />
Psychoedukation<br />
Als Psychoedukation werden Schulungen von Patienten mit z.B. Depressionen, Angststörungen,<br />
Suchterkrankungen <strong>und</strong> Persönlichkeitsstörungen sowie Patientenschulungen im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Behandlung körperlicher Erkrankungen bezeichnet. Ziel ist es, die Krankheit<br />
besser zu verstehen <strong>und</strong> besser mit ihr umgehen zu können, indem beispielsweise persönliche<br />
Erfahrungen mit <strong>der</strong> eigenen Erkrankung mit dem gegenwärtigen Wissen über<br />
die Erkrankung verb<strong>und</strong>en werden. Auch sollen eigene Ressourcen kennen gelernt werden,<br />
um mögliche Rückfälle zu vermeiden <strong>und</strong> selbst langfristig zur eigenen Ges<strong>und</strong>heit<br />
beizutragen.<br />
Qualitätsmanagementsystem nach DEGEMED<br />
Das Qualitätsmanagementsystem nach DEGEMED umfasst sowohl die branchenübergreifend<br />
gültigen Vorgaben <strong>der</strong> DIN EN ISO 9001 als auch die von <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft<br />
für Rehabilitation (BAR) gem. § 20 Abs. 2a Sozialgesetzbuch IX festgelegten<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem. In <strong>der</strong> Auditcheckliste<br />
<strong>der</strong> DEGEMED wurden die Kriterien <strong>der</strong> DIN ISO auf die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Rehabilitation übersetzt <strong>und</strong> um wichtige Aspekte <strong>der</strong> DEGEMED-Qualitätsrehabilitation<br />
ergänzt.<br />
Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001<br />
DIN steht für Deutsche Industrie-Normungsgesellschaft, EN für Europäische Norm <strong>und</strong><br />
ISO für internationale Standard Organisation. Die DIN EN ISO 9001 ist eine international<br />
gültige Darlegungsnorm für Anfor<strong>der</strong>ungen an Qualitätsmanagementsysteme. Hier sind<br />
Merkmale festgelegt, die eine Einrichtung aufweisen muss, um ein Zertifikat nach o.g.<br />
Norm zu erhalten. Das Vorhandensein <strong>der</strong> Merkmale wird im Rahmen einer Zertifizierung<br />
fortlaufend jährlich überprüft.<br />
Visitationen<br />
Unter Visitation versteht man im Zusammenhang mit Qualitätssicherung den Besuch<br />
eines Expertengremiums, welches die Ausprägung einzelner Qualitätsdimensionen in <strong>der</strong><br />
Einrichtung nach bestimmten Vorgaben überprüft. Die Visitation <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung<br />
ist Teil ihres Qualitätssicherungsprogramms.<br />
Zertifizierung<br />
Die Untersuchung einer Einrichtung durch ein unabhängiges autorisiertes Institut, darauf<br />
hin, ob Vorgaben z.B. einer Norm o<strong>der</strong> einer Fachgesellschaft o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einrichtung selbst<br />
auch eingehalten, bzw. umgesetzt werden. Wenn die Untersuchung zu dem Ergebnis<br />
kommt, dass die Vorgaben erfüllt sind, wird die Erteilung eines Zertifikats empfohlen, z.B.<br />
darüber, dass ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001:2000 <strong>und</strong> DE-<br />
GEMED eingeführt ist <strong>und</strong> weiterentwickelt wird.<br />
Zertifizierungsstelle<br />
Eine Institution, welche autorisiert ist Zertifizierungen durchzuführen. Unter Zertifizierung<br />
<strong>und</strong> Zertifizierungsaudit ist dasselbe zu verstehen.<br />
Seite 51
7 Impressum<br />
<strong>Hardtwaldklinik</strong> <strong>II</strong><br />
Hardtstraße 32<br />
34596 Bad Zwesten<br />
Telefon: 05626 880<br />
E-Mail: info@hardtwaldklinik2.de<br />
Verantwortliche für den Qualitätsbericht:<br />
Frau Janowski-Luedtke, Verwaltungsleiterin<br />
Herr Dr. Schäfer, Ärztlicher Direktor<br />
Herr Dr. Knupp, Leiten<strong>der</strong> Abteilungsarzt<br />
Herr Kadel, Qualitätsmanager<br />
Ansprechpartner:<br />
Links<br />
Besuchen Sie uns im Internet unter: http://www.hardtwaldklinik2.de<br />
Die Klinikgruppe im Internet: http://www.wicker.de<br />
Ausgabedatum: 5. Oktober 2011 (Version 01)<br />
Seite 52