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toptHema : Kinder & die welt - Rappel-Post

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TOPTHEMA: Die Welt<br />

Die ganze Welt auf einer Parzelle<br />

7<br />

Ein Stückchen Heimat in einem fremden Land<br />

und gleichzeitig Anknüpfungspunkt für Gespräche<br />

mit Menschen aus aller Welt – all<br />

das können Pflanzen sein. Denn <strong>die</strong> Samen,<br />

<strong>die</strong> da in den interkulturellen Gärten aufgehen,<br />

stammen oft aus den Herkunftsländern<br />

der Gärtner, sind weit gereist und <strong>die</strong> Ernte<br />

wird mit den anderen genauso geteilt wie <strong>die</strong><br />

besten Tipps für ökologische Schädlingsbekämpfung.<br />

Denn darum geht es in den interkulturellen<br />

Gärten: um Völkerverständigung,<br />

Integration und das Lernen voneinander.<br />

Die Idee dahinter entwickelte sich Ende der<br />

1990er Jahre in Großstädten wie Buenos Aires<br />

und New York, das deutsche Pilotprojekt entstand<br />

1996 in Göttingen. Inzwischen gehören<br />

zum Netzwerk Stiftung Interkultur 145 Projekte<br />

in 16 Bundesländern. Weitere 85 Gärten sind in<br />

Planung, bei der <strong>die</strong> Stiftung mit umfangreichem<br />

Wissen und Erfahrung zur Seite steht.<br />

In Dietzenbach können seit 2006 Familien aus<br />

Afghanistan, Deutschland, In<strong>die</strong>n, Marokko,<br />

Pakistan, Polen, Serbien, Türkei und der Tschechische<br />

Republik Obst und Gemüse anbauen.<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen Schrebergärten<br />

gibt es hier keine Zäune und Arbeitsvorschriften,<br />

der Austausch und <strong>die</strong> Kommunikation untereinander<br />

stehen im Mittelpunkt. Neben den Parzellen<br />

– <strong>die</strong> zur Zeit alle vergeben sind - gibt es<br />

auch eine Gemeinschaftsfläche für Spiele, Feste<br />

und Treffen.<br />

Um das Miteinander geht es auch im Internationalen<br />

Garten Offenbach auf der Rosenhöhe. Ziel<br />

des 2005 gegründeten Vereins ist es für Deutsche<br />

und MigrantInnen, Alleinstehende und Familien,<br />

Lotsen im Dschungel<br />

Frauen, Männer und <strong>Kinder</strong> (mit Einverständniserklärung<br />

der Eltern) eine Fläche für individuelle<br />

Entfaltung und interkulturelle Begegnung zu<br />

schaffen, außerhalb oft beengter Wohnverhältnisse.<br />

Zur Zeit gärtnern 14 Familien auf ihren<br />

eigenen kleinen Flächen und noch mal so viele<br />

machen mit beim Verein, den Vereinsveranstaltungen<br />

und bei der Pflege der Gemeinschaftsflächen.<br />

Denn selbst wer kein Stückchen Land<br />

zum Selbstanbau bekommt, profitiert dennoch<br />

von netten Kontakten und Gesprächen draußen<br />

in der Natur, von geteilter Ernte und von Wissen<br />

und Praxistipps auf internationalem Niveau und<br />

über Generationen erprobt und weitergegeben.<br />

Nadine Heinzelmann<br />

www.stiftung-interkultur.de<br />

int.gaerten-<strong>die</strong>tzenb@gmx.de<br />

int.garten-of@web.de<br />

Für <strong>Kinder</strong> ist das Zurechtfinden in ihrer Stadt,<br />

aber auch in <strong>Kinder</strong>garten und Schule mitunter<br />

wie das Durchdringen des Dickichts eines<br />

Dschungels. Oft sind ihnen Sprache und Regeln<br />

fremd. Damit sie sich zurechtfinden, setzt<br />

das Integrationskonzept des Landes Hessen<br />

auf Elternlotsen, <strong>die</strong> in Stadt und Kreis Offenbach<br />

sowie auch in Hanau Eltern und <strong>Kinder</strong>n<br />

den Weg weisen.<br />

Im Kreis Offenbach sind inzwischen 120 <strong>die</strong>ser<br />

Lotsen zertifiziert. Sie wirken in <strong>Kinder</strong>tagesstätten,<br />

um dort <strong>die</strong> Bildungs- und Betreuungsqualität<br />

der <strong>Kinder</strong> zu verbessern, berichtet der<br />

Kreis Offenbach. Aufgabe der Losten sind unter<br />

anderem, zwischen Eltern und Einrichtungen zu<br />

vermitteln, Angebote wie Vorlesen in der Muttersprache<br />

oder Eltern-Café zu organisieren.<br />

In der 50 Stunden dauernden Ausbildung zum<br />

Lotsen erfahren <strong>die</strong> zweisprachigen Erwachsenen,<br />

wie sie ehrenamtlich <strong>die</strong> <strong>Kinder</strong> unterstützen<br />

können. Das Repertoire dazu ist weit gefasst<br />

und umfasst gesunde Ernährung, Bewegung,<br />

Me<strong>die</strong>nerziehung, Sicherheit im Straßenverkehr<br />

sowie <strong>die</strong> Bildungswege in Hessen und <strong>die</strong><br />

Förderung der Mehrsprachigkeit und Sprachkompetenz<br />

in Deutsch. „Die breite Palette der<br />

Themen spiegelt <strong>die</strong> Vielzahl an Möglichkeiten,<br />

<strong>die</strong> aus <strong>die</strong>ser Schulung hervorgehen“, sagt Erste<br />

Kreisbeigeordnete Claudia Jäger.<br />

Für sie sind <strong>die</strong> derzeit laufenden Projekte in den<br />

ausgewählten <strong>Kinder</strong>tagesstätten keine Eintagsfliege.<br />

„Die erfolgreiche Idee bestärkt uns, <strong>die</strong>se<br />

Projekte immer wieder anzubieten.“<br />

Klaus Kühlewind<br />

www.integrationskompass.de<br />

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